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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: Stefan M. am 20.12.2005, 10:31 Uhr
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Reisebericht „Rund um Las Vegas und NHL-Watching in Philadelphia“, November/Dezember 2005
:palme:
Nachdem sich mein Reisebericht aus dem Jahr 2004 unerwartet hoher Beliebtheit erfreute und auch ich selbst viel Spaß mit dem Schreiben hatte, will ich Euch auch unsere diesjährigen Eindrücke nicht vorenthalten. Einige Forumsuser drängen mich ja eh schon seit unserer Rückkehr, endlich mit dem Reisebericht anzufangen...
Wie schon im letzten Bericht will ich zuerst einmal den virtuellen Mitfahrern die Rahmenbedingungen erläutern: Wir, das sind meine (mittlerweile, siehe Bericht 2004) Frau Claudia und ich selbst, Stefan. Da es schon eine kleine Tradition ist, unseren „großen“ Jahresurlaub in den USA zu verbringen, suchten wir auch dieses Jahr wieder nach einem geeigneten Ziel. Die Rundreise im Westen der USA im Jahr 2004 hatte uns derart begeistert, dass wir fest entschlossen waren, das ein oder andere Ziel auch dieses Jahr wieder mit in den Reiseplan aufzunehmen. Andererseits wollte ich nach einem Jahr der Abstinenz endlich wieder NHL-Eishockey live sehen (war ja 2004 wegen des Lockouts nicht möglich) und einen guten Freund von mir in Philadelphia besuchen. So waren die Rahmenbedingungen schnell abgesteckt – ein Flug in den Westen sollte es werden, mit Stopover in Philly, das uns mittlerweile zu einer Art „2. Heimat“ in den Staaten geworden ist.
Einige im Jahr 2004 geplante Höhepunkte konnten wir damals wegen den verschiedensten Ursachen nicht besichtigen, was wir dieses Jahr nachholen wollten. Dazu zählte neben dem Heli-Flug über dem Grand Canyon (war damals ausgebucht) vor allem das Death Valley (gesperrt wegen Straßenschäden), das Valley of Fire (schlichtweg von mir übersehen), der Antelope Canyon (auch übersehen), Flagstaff (gab der Reiseplan nicht mehr her) und Las Vegas selbst, für das wir 2004 nur zwei Nächte hatten, was uns viel zu kurz vorkam. Da sich all diese Ziele im mehr oder weniger nahen Dunstkreis der Spielerstadt selbst befinden, stand praktisch das Ziel schon fest: Sin City.
Die Planung habe ich wie immer komplett alleine von zu Hause am PC durchgeführt, was mich angesichts meiner 9. USA-Reise nicht vor allzu große Probleme stellte. Aufgrund der oben erwähnten Rahmenbedingungen fiel die Wahl natürlich schnell auf die Airline US-Airways, schließlich befindet sich deren „Hub“, also der Hauptflughafen, in Philadelphia, so dass sich der geplante Stopover nicht auf den Preis niederschlägt. Dazu kommt noch, dass US Airways die einzige Direktverbindung vom Flughafen MUC nach Philadelphia anbietet. So standen also auch schon die Flugdaten fest:
24.11.2005 Flug MUC nach PHL, Weiterflug PHL nach LAS
05.12.2005 Flug von LAS nach PHL
12.12.2005 Flug von PHL nach MUC
Gebucht habe ich das Ganze nach intensivem Suchen bei www.tui.de, weil die tatsächlich den günstigsten Preis von 528.- € pro Person anboten – hätte ich so auch nicht gedacht. Hier gleich noch eine kleine Anmerkung: Ich werde während des Reiseberichts (anders als beim Bericht 2004) versuchen, so weit wie möglich auch die Preise (Hotels, Shows usw.) mit einzubeziehen, so dass sich ggf. der ein oder andere Hilfen beim Planen oder einen Überblick über die Kosten im Allgemeinen abgucken kann.
So, jetzt kann’s aber endlich losgehen...
24.11.2005 Flug von München über Philadelphia nach Las Vegas
Gegen 09.45 Uhr läutete eine gute Freundin von uns an der Türe – sie hatte freundlicherweise den „Shuttle-Dienst“ zum Flughafen für uns übernommen. Wir verstauten unsere insgesamt sechs Gepäckstücke in ihrem Auto und fuhren Richtung Flughafen München. Das hört sich zwar nach recht viel Gepäck an, war es aber (noch) nicht – angesichts der Tatsache, dass wir auch dieses mal wieder ausgiebig Christmas-Shopping betreiben wollten, waren fast alle Taschen nur spärlich gefüllt; und unsere mitgenommenen Bekleidungsstücke beschränkten sich auf das Minimum für die ersten drei Tage. Einzige Ausnahme bildete hier ein Trolley, der bis an die Grenze der magischen 23 kg vollgestopft war mit Gummibärchen, Schokolade der Marken Ritter-Sport und Milka, einigen Flaschen Nürnberger Glühweins sowie etlichen Tuben Düsseldorfer Löwensenf. Wer nun an ein ausgeprägtes Faible für deutsche Süßwaren und Senf seitens Claudia und mir glaubt, den muss ich enttäuschen: Das sind die Standarddinge, die ich meinem Freund in Philly immer aus Deutschland mitbringen muss...
Am supermodernen Terminal 2, das ja neben Lufthansa auch von US Airways genutzt wird (Star Alliance lässt grüßen), verabschiedeten wir uns und gingen zielstrebig zu dem für uns zuständigen Schalter. Wir waren auch gleich an der Reihe und bekamen nach etwa einem Dutzend der üblichen Fragen („Wer hat die Koffer gepackt?“ usw.) auch unsere als E-Tickets gebuchten Bordkarten ausgestellt. Das Ganze ging so zügig vonstatten, dass uns bis zum geplanten Boarding noch einen ganzen Haufen Zeit blieb. Wie üblich nutzten wir als mittlerweile versierte Nutzer des Franz-Josef-Strauß-Airports auch diesmal wieder das Angebot des „Airbräu“ – einer traditionellen bayerischen Gaststätte mitten am Flughafen mit erstaunlich humanen Preisen – zu einer letzten Portion Weißwürste mit Brez’n und Weißbier. Ich weiß, manchem Nordlicht mag es hierbei den Magen umdrehen, aber südostdeutsche Gaumen brauchen das von Zeit zu Zeit...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Boeing.JPG)
Nach dem Boarding hob die Boeing 767 pünktlich um 12.30 Uhr ab in Richtung der „City of Brotherly Love“, wie Philly auch genannt wird. Der Flug gestaltete sich ohne größere Zwischenfälle – zu berichten ist nur, dass die Maschine zwar einen wirklich guten Sitzabstand nach vorne hatte, insgesamt aber einen doch recht abgenutzten Eindruck machte. Dazu kam, dass die von anderen Airlines bekannten Informationen wie Flugposition, -höhe und –geschwindigkeit fehlten – die günstigeren Preise der US Air machen sich hier doch bemerkbar. Positiv sei aber noch das Essen erwähnt – die übliche „Chicken or Pasta“ Auswahl schmeckte ganz gut. Nach etwa neun Stunden Flugzeit erreichten wir überpünktlich unser vorläufiges Ziel, und ich konnte als Inhaber eines Fensterplatzes rechts einige Aufnahmen der Skyline von Philadelphia schießen – die meisten allerdings recht verwackelt...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Skyline%20Philly.JPG)
Die Immigration war nach etwa 10 Minuten erledigt, wobei für uns zwei Dinge ein Novum waren: Einerseits natürlich, dass wir nun als Ehepaar gemeinsam zum Immigration Officer gehen, andererseits die Tatsache, dass ich zum erstem mal den Voucher für den gebuchten Rückflug vorzeigen musste. Ordentlich wie ich bin (*LOL*) hatte ich aber alles parat und Frau Officer tackerte zufrieden die grünen Kärtchen in unsere Pässe, nicht ohne all die Einreisestempel in meinem Pass aus den Vorjahren etwas erstaunt zur Kenntnis genommen zu haben...
Wir warteten am Gepäckband auf unsere Taschen und ich stellte fest, dass der Flughafen PHL anders als sonst fast menschenleer war – außer den Passagieren unserer Maschine war nahezu niemand da. Das lag vermutlich an der Tatsache, dass ja Thanksgiving war und sich alle irgendwie bei Verwandten zu Besuch befanden.
Nach zwei maßlos überteuerten Bieren ($5,50 für 12 ounces – Frechheit!) in einer Flughafenbar bestiegen wir schließlich unsere für 18.00 Uhr Ortszeit terminierte Boeing 757 nach Las Vegas. Diese überdimensionierte Sardinenbüchse war zu allem Überfluß auch noch voll gebucht, was sich zusammen mit der einsetzenden Müdigkeit etwas auf meinen Gemütszustand niederschlug. Erheiternd wirkte hier allerdings, die anderen Passagiere zu beobachten – eine größere Gruppe junger Frauen in den Sitzen vor uns hatte wohl in Vorfreude auf Vegas dem Alkohol schon reichlich zugesprochen und stimmte z. T. recht lustige Lieder an. Irgendwie erinnerte mich die Szene an einen Ferienflieger nach Palma de Mallorca...
Nach zähen fünf Stunden Flug, die ich z. T. zu einem kleinen Nickerchen nutzte, gab der Pilot bekannt, dass das Lichtermeer von Las Vegas nunmehr vor im aufgetaucht wäre und wir im Landeanflug seien. Die Landung war dann auch butterweich, und als die Maschine am Boden eine Kehrwendung machte, um zum Terminal zu rollen, erblickten wir erstmals auf unserer Seite der Maschine die hell erleuchtete Silhouette des Las Vegas Boulevard – nach über 20 Stunden endlich am Ziel!
Gleich nach dem Aussteigen stachen uns die ersten Slot Machines ins Auge und wir fragten uns verdutzt: „Was? Es geht schon hier los?“. Die Müdigkeit war nun wie verflogen und wir suchten nach dem Aufsammeln unseres Gepäcks den Schalter von Alamo, der sich komfortablerweise gleich um die Ecke befand. Der war zwar verwaist, aber ein Schild wies darauf hin, den Shuttleservice zur Mietwagenstation zu benutzen, was wir auch taten. Dort angekommen kamen wir nach etwa 10 Minuten Wartezeit auch gleich dran, und ich präsentierte den Voucher für den von Deutschland aus vorgebuchten „Compact“ Car.
Entgegen meiner Erwartungen und etlicher negativer Erfahrungsberichte versuchte mir der nette Angestellte weder ein Upgrade noch irgendeine „wichtige“ Versicherung aufzuschwatzen, sondern erläuterte mir nur, dass ich noch die erste Tankfüllung bezahlen müsse, weil der Wagen ja „leer“ zurückgegeben werden soll. Dies war mir aber schon aus dem Vertrag bekannt, und einige Minuten und zwei Unterschriften später hielten wir die Papiere in der Hand, mit denen wir uns in der „Compact Choiceline“ einen Wagen aussuchen sollten. Dort angekommen machte sich dann in mir klammheimliche Freude breit – wie erwartet stand kein einziger Wagen im Bereich „Compact“! Zurück also ins Büro und dort nachgefragt erhielt ich die Auskunft, ich könne mir aus der „Full Size“ Choiceline einen Wagen aussuchen. Also wieder raus und dort nachgesehen. Neben den üblichen Standardwägen für Fullsize stand dort auch ein Cabrio, was wir aber wegen der zu erwartenden kühlen Temperaturen eh nicht nutzen hätten können. So fiel die Wahl auf den größten dort befindlichen Wagen, einem Minivan Pontiac Montana SV6. Wow, was für ein Deal! :hand:
Die luxuriöse Ausstattung umfasste u. a. eine elektrisch öffnende und schließende Seitentür, Bordcomputer mit allen Schikanen und einen DVD-Player mit Monitor für die Fondpassagiere - welche wir zwar nicht hatten, aber immerhin war es so ein Kinderspiel, das ganze Gepäck im Auto zu verstauen. Hier mal ein Foto, das Claudia später in Arizona von dem Auto gemacht hat, damit ihr eine Vorstellung von dem Wagen habt – bislang war nämlich auch mir dieser Fahrzeugtyp als Verleihauto gänzlich unbekannt.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Pontiac.JPG)
Das Fahrzeug hatte übrigens knapp 12.000 Meilen auf dem Tacho und machte einen topgepflegten Eindruck.
Ich fuhr also los und folgte der Beschilderung in Richtung des Las Vegas Boulevard. Fast wie ganz von allein geriet ich so auf die Tropicana Avenue und bog schließlich auf den „Strip“ ab – endlich wieder in Vegas, das wir vor Jahresfrist so gemocht hatten. Langsam schob sich der dichte Verkehr auf dem Strip in Richtung Norden, und im Verkehrsstau fielen uns bereits die ersten ausgeflippten Typen in den irrsinnigsten Autos auf. Auch die ersten „Stretch-Limousines“ konnten wir bereits sehen. Trotz meines doch beachtlich großen Autos kam ich mir allerdings manchmal neben den diversen Dodge-Ram’s und Hummer’s direkt klein vor...
Schließlich bogen wir nach rechts in Richtung der Parkgarage des „Harrah*s Hotel“ ab – dieses Hotel hatte ich für eine Nacht gebucht, weil es trotz des Feiertags einen recht günstigen Preis anbot und zentral gelegen war. Wir schleppten unser Gepäck zum Check-In und ich zeigte meinen Buchungsvoucher vor. Die nette schwarze Dame am Schalter meinte nach einem kurzen Blick in den Computer, dass es leider keine Nichtraucherzimmer mehr gäbe. Ich holte bereits tief Luft, um meinem Protest gegen eine stinkende Räucherkammer lautstark Ausdruck zu verleihen, da wurde ich schon gefragt, ob ich denn mit einer Nichtraucher-Suite einverstanden wäre, selbstredend ohne Aufpreis. Nach „intensivem“ Überlegen zeigte ich mich gewillt, diese Änderung im Reiseplan auf mich zu nehmen und wir hielten die Schlüsselkarten für unsere Suite im 20. Stock des „Mardi Gras Towers“ in den Händen. Nach kurzem Spaziergang durch hunderte klimpernder Slot-Machines erreichten wir den Lift, der uns zügig in die gewünschte Etage beförderte. Nach dem Betreten unserer Suite schauten uns Claudia und ich nur ungläubig an: Was? Das alles für uns allein? YEAH!!!
Die Suite bestand aus insgesamt vier Zimmern, von denen zwei Bäder waren. Diese beherbergten neben einem riesigen Duschbereich mit zwei Brauseköpfen auch einen schönen Whirlpool und einen Schminktisch mit zwei Waschbecken – alles natürlich versehen mit goldfarbenen Armaturen. Die beiden anderen Räume bestanden aus einem kompletten Wohnzimmer und einem geräumigen Schlafzimmer. Garniert war das Ganze mit insgesamt drei Fernsehgeräten, von denen eines exklusiv für die im Whirlpool befindlichen Personen ausgerichtet war. So lässt es sich leben...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_wohnzimimer.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_whirl.JPG)
Nach der längst überfälligen Dusche :dusche: gingen wir mit frischer Kleidung nach unten und sahen uns ein wenig im Casino um. Zudem setzte langsam der Hunger ein, schließlich hatten wir von Philly nach Vegas, wie auf Inlandsflügen üblich, nichts zu essen bekommen. Neben dem Casino erspähten wir eine Filiale des „Panda Express“, von der ich im Forum schon viel Gutes gelesen hatte. Wir teilten uns eine Portion „Orange Chicken“, das sehr gut schmeckte, und ließen anschließend im Casino noch den ersten Eindruck der Spielerstadt auf uns wirken. Glücklich, aber hundemüde, gingen wir gegen 22.30 Uhr Ortszeit (für die innere Uhr war es ja schon 07.30 Uhr früh!) auf unser Zimmer – äh... Suite.
Hier erlebte ich, wie stark sich im Leben doch Motivation auf Geschwindigkeit auswirken kann – jedenfalls hatte ich meine Schuhe noch gar nicht richtig ausgezogen, da befand sich Claudia bereits im eingelassenen heißen Whirlpool und ließ sich durchsprudeln. Nach kurzer Überlegung entschied ich mich, es ihr gleichzutun, schließlich war ja Platz genug für zwei in dem Planschbecken. Das Ding war wirklich eine tolle Sache, und ich schlürfte genüsslich die letzten Reste einer 24-oz-Dose Budweiser, das ich mir unten im Casino organisiert hatte, während ich im sprudelnden Wasser sitzend das Sportprogramm von ESPN ansah. :lachen35:
Etwa eine halbe Stunde später übermannte uns dann aber doch die Müdigkeit und wir fielen ins Bett...
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Flug: US Airways über www.tui.de, 528.- € pro Person
Mietwagen: Alamo über www.usa-mietwagen.de, 300,84 €, Klasse Compact für 11 Tage
Hotel: Harrah*s, hoteleigene Website www.harrahs.com, 44,97 €
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Hallo Stefan,
schön, dass Du uns so schnell nach Deiner Rückkehr einen Reisebericht lieferst :lol:
Ich bin startklar :lol:
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Hallo,
als ob die von Alamo wußten, daß hier noch so viele Passagiere zusteigen würden. :wink:
Bin auf jeden Fall dabei.
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Hast Du schon den DVD_Player gestartet! Man will ja beim Mit_Fahren nicht nur ( :wink: ) Landschaft sehen!!!
Quatsch, Landschaft ist schöner!!! :D :D Fahre gern mit!!
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Hallo Stefan,
da fängt ja schon der nächste Reisebericht an, wo ich doch gerade erst bei püvel zugestiegen bin.
Aber ich steige auch bei Dir mit ein und wechsle dann immer wieder mal zwischen den Autos hin und her.
Freue mich schon aufs weiterfahren.
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Na, da fahren wir doch gern mit.
Da Ihr den Whirlpool gerade verlassen habt, sprudeln wir noch ein Weilchen, bis es weiter geht... :socool:
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Hallo Stefan,
na, dann steige ich auch noch mit bei dir ein. Bitte alle mal ein wenig zusammenrücken, dann passt das schon. Jetzt wird es richtig kuschelig. :D
Ich hoffe, du hast ein paar nette Filme bereit gelegt, bis es dann weitergeht.
Greetz,
Yvonne
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Danke Stefan, dass Du Dir die Mühe machst und einen Reisebericht schreibst.
Die Suite ist wirklich umwerfend gut. Leider hatten wir bisher erst einmal das Glück, für eine Nacht im Mirage in einer Suite zu nächtigen. Leider war am nächsten Tag ein "normales" Zimmer frei und wir mußten umziehen :(
Bin schon auf die Fortsetzung neugierig....
Anette
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Hallo Stefan,
bin auch angeschnallt und bereit zur Weiterfahrt......
So viel Glück möcht ich auch mal haben, erst kostenloses Upgrade beim Mietwagen und dann noch ne Suite :D
Gruß
Sonny
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Hi Stefan,
da hattet ihr aber schon ziemlich viel Glück an eurem ersten Tag. Ich steige mit ein. :D
Gruß
Andrea
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Hi Stefan!
Vielen Dank für den Reisebericht.
Jetzt wird es aber doch eng im Wagen, denn ich will auch noch mit.
Gruß Heiner
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Hallo Stefan!
Ich bin mit von der Partie! :rotor:
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25.11.2005 Las Vegas – Page :cool:
Trotz der Tatsache, dass wir tags zuvor hundemüde ins Bett gegangen waren, wachte ich schon nach etwa fünf Stunden wieder auf und konnte partout nicht mehr einschlafen – der Jetlag lässt grüßen. Beim Hinflug hatte sich dieses Phänomen zwar bisher bei mir noch nie eingestellt, allerdings waren wir von der Brutto-Flugzeit auch noch nie so lange unterwegs.
Ich ärgerte mich aber darüber nicht lange, sondern zog mir einfach ein paar Klamotten an und beschloss, mir ein wenig den nächtlichen Strip anzusehen. Runter also in die Lobby – zu meinem Erstaunen wurde dort immer noch eifrig gezockt, an weit weniger Tischen zwar als am Abend, aber immerhin...
Ich holte in der Garage unser Auto und fuhr ein wenig am Strip hin und her. An der östlichen Parallelstraße zum Strip, der Koval Lane, entdeckte ich das Ellis Island Casino und die dazugehörige Werbetafel für spottbillige Steaks. In das ein oder andere Casino ging ich auch schnell mal hinein, um zu sehen, was denn dort so los ist. Wie erwartet stellte ich fest, dass überall noch „Betrieb“ ist, lediglich die ein oder andere Snackbar war geschlossen.
So verbrachte ich die Zeit bis etwa 7 Uhr morgens und kehrte dann in unser Zimmer zurück. Dort hatte ich erst einmal von unserem Fenster einen wunderschönen Ausblick auf den „Venetian“-Hotelkomplex gegenüber in der aufgehenden Sonne.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Venetian.JPG)
Claudia war mittlerweile auch wach und amüsierte sich köstlich darüber, dass ich nächtens mit dem Auto am Strip spazieren gefahren war. Wir nutzten beide noch einmal ausgiebig die luxuriöse Badezimmerausstattung in unserer Suite und berieten uns dann darüber, wo wir frühstücken wollten. Wir entschieden uns für das „Cravings“-Buffet im „Mirage“ gegenüber – dieses Buffet hatten wir im Jahr zuvor einmal mittags besucht und waren schlichtweg begeistert gewesen.
Kurz gesagt: Auch die Auswahl zum Frühstück überzeugte auf der ganzen Linie, und ich genoss vor allem die frischen Rühreier, gekochten Ham und die Früchteauswahl. Positiv blieb uns auch der Kaffee in Erinnerung: Es handelte sich keineswegs um die übliche überhitzte dünne Plörre, sondern um Top-Bohnenkaffee in der in Deutschland üblichen Stärke. Trotzdem waren wir uns einig, für den Rest der Reise andere Frühstücksalternativen zu suchen – mit $12.50 plus tax war das Frühstück im „Cravings“ nicht wirklich ein Schnäppchen.
Derart gestärkt gingen wir zurück zum Hotel und checkten dort aus. Gerne wären wir noch länger in unserer Suite geblieben, aber zum einen war für das Wochenende Natur-Sightseeing angesagt, zum anderen hätte man uns am Morgen mit Sicherheit ein normales Zimmer bereitgestellt. So fuhren wir also los und verließen Las Vegas in Richtung Norden.
Eine ganze Zeit lang ging es über die Interstate 15 dahin, und kurz nach St. George bogen wir auf den Highway 9 ab. In Hurricane ging dann der Highway 59 ab, der uns über Fredonia bis nach Kanab führte. Dort fand ich auch nach einigem Suchen das „Field Office“ des „Utah Bureau of Land Management“. Hier sollte man Permits für die Wave in den nahen Vermillion Cliffs bekommen, wie ich als Tipp beim Forumstreffen erhalten habe (danke nochmal @Silke und andere!). Leider wurde es mit den Permits aber nichts – sowohl für den laufenden Tag als auch für den Tag danach waren alle Permits schon weg. Schade eigentlich – hätte gedacht, dass man angesichts der Herbstzeit mit weit weniger Touristen rechnen könnte und vielleicht noch was zu machen wäre.
So setzten wir unseren Weg also fort und fuhren weiter bis Page – als Alternativprogramm hatte ich nämlich die Besichtigung des Antelope Canyon geplant. Wir überquerten die Brücke vor dem Glen Canyon Staudamm und folgten den Wegweisern durch das Städtchen hindurch bis hin zum Parkplatz am Upper Antelope Canyon.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_antelopeschild.JPG)
In dem winzigen Bretterverschlag, der den Indianern offensichtlich als Büro dient, fand ich dann sogar einen Ansprechpartner, der mir den gesalzenen Eintrittspreis für eine geführte Tour verriet: $20 pro Person. Natürlich war mir klar, dass das maßlos überzogen ist, aber angesichts der Tatsache, dass die Einnahmemöglichkeiten der Native Americans ohnehin sehr beschränkt sind, akzeptierte ich sein Angebot. Kurz später saßen wir auf der Holzbank, die auf den als Shuttle benutzten uralten Pickup-Truck geschraubt war und die schaukelnde Fahrt ging los. Es war schon ein wenig kühl, und so blies uns der Fahrtwind doch recht kräftig ins Gesicht. Nach etwa 10 Minuten Fahrt erreichten wir den Eingang zum Canyon und unser etwa 16 Jahre alter Führer begann seine Tour.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_antelope.JPG)
Der Upper Antelope Canyon, ein sog. „Slot Canyon“, ist etwa 400 Meter lang und 35 Meter hoch. Wir erfuhren, dass von Zeit zu Zeit auftretende Fluten die Auswaschungen verursachten, die in dem weichen Sandstein sichtbar waren. Der anfallende Sand wird dann in trockenen Zeiten durch den Wind aus dem Canyon geblasen, wodurch dieser im Lauf der Jahrmillionen immer tiefer wird.
Wir gingen also durch den Canyon und wurden von unserem Führer immer wieder auf den ein oder anderen Felsen aufmerksam gemacht, die mit einer Riesenportion Phantasie tatsächlich aussehen wie ein Bärenkopf oder ähnliches. Aber auch wenn man in dem Gestein keine Phantasiefiguren erkennen kann oder will: Beeindruckend sind diese rundlichen Auswaschungen in jedem Fall. Leider war aufgrund der Herbstzeit das Licht alles andere als optimal, so dass die legendären Fotos mit durchbrechenden Spotlights von oben nicht möglich waren. Uns gefiel der Canyon aber trotzdem sehr gut. Leider haperte es mit der Verständlichkeit unseres indianischen Führers ziemlich stark: Neben dem fürchterlichen Englisch-Indianischen Kauderwelsch, den er sprach, kaute er auch ständig auf einem riesigen neongrünen Kaugummi herum, dessen Reste sich formschön in der von ihm getragenen Zahnspange abzeichnten. (http://www.smily.at/smily/smily602.gif)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_antelope2.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_antelope1.JPG)
Im Canyon trafen wir auf eine andere Touristengruppe, mit der ich ein wenig Smalltalk hielt. Dabei war auch eine ältere Dame, die mich davon überzeugen wollte, dass der Bundesstaat mit den meisten Naturschönheiten ihre Heimat Idaho sei. Na ja – ihr Patriotismus in Ehren, aber so richtig nahm ich ihr das nicht ab, schließlich fällt mir so ad hoc außer „Famous Potatoes“ nicht wirklich viel zu dem Bundesstaat ein... :kratz:
Etwa eine Stunde später wurden wir von der fahrenden Rostlaube mit Holzbank wieder zurück zum Ausgangspunkt gebracht.
Wir fuhren zurück zum Glen Canyon Dam und erkundigten uns im Visitors Center nach einer geführten Tour – diese hatten wir im Jahr zuvor aus Zeitmangel nicht in Anspruch nehmen können. Zu unserem Erstaunen gab uns der nette Officer auch gleich auf Deutsch (!) Auskunft, dass zwar für den laufenden Tag keine Touren mehr geplant seien, er uns aber für den folgenden morgen gleich für die erste Tour einschreiben könne, die er sogar selbst führen wird. Wir nahmen das Angebot dankend an und ich erfuhr, dass seine Deutschkenntnisse von einem etwa fünfjährigen Aufenthalt bei der US Army im Bereich Kaiserslautern herrühren (wie könnte es auch anders sein...).
Wir beschlossen, noch vor der Dämmerung dem nahen Horseshoe Bend einen Besuch abzustatten (nochmal danke @Silke!) und legten die Fahrt zum Trailhead zurück.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_horseshoeschild.JPG)
Nach etwa 10 Minuten Wanderung erreichten wir schließlich den Aussichtspunkt auf den Colorado River, der hier – nomen est omen – in Hufeisenform seine Windungen zieht. Ein prächtiger Anblick...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_horseshoe.JPG)
Etwa eine halbe Stunde verweilten wir hier und genossen das malerische Bild vor uns. Einmal mehr wurde uns bewusst, wie kurz und vergänglich so ein Menschenleben doch ist angesichts der Jahrmillionen, die die Natur gebraucht hat, um solche Wunder zu erzeugen...
Da es nun schon dämmerte, fuhren wir zurück in Richtung Page und bogen dort auf den Parkplatz des „Lake Powell Days Inn & Suites“ ab. Mit den Ablegern dieser Motelkette hatten wir bisher nur gute Erfahrungen gemacht und so hatte ich uns schon von Deutschland aus ein Zimmer gebucht. Wir erhielten nach den üblichen Formalitäten auch gleich die Schlüsselkarten für ein Zimmer im Erdgeschoss in der Hand. Das Zimmer war wie gewohnt sauber, geräumig und gut eingerichtet – nur war ich etwas verwundert, dass wir offensichtlich ein Zimmer für Gehbehinderte erhalten hatten: Das Bad war nämlich dementsprechend ausgestattet; statt einer Wanne gab es einen begehbaren ebenerdigen Duschbereich und die entsprechenden Haltegriffe und Sitzhilfen. Uns war’s egal, schließlich wollten wir eh nur duschen, und dafür war das Zimmer in der Nähe des Lobbybereichs und hatte gleich den Parkplatz vor der Tür.
Anschließend fuhren wir zum nahen „Basha’s“ Supermarkt zum Einkaufen, wo wir uns erst einmal mit Softdrinks (endlich wieder Diet Coke Limette!!!), einer Tüte Nachos und einem Paket Sam Adams Winter Lager eindeckten.
Nachdem alles im Zimmer verstaut war, fuhren wir zurück ins Zentrum und beschlossen, bei „Dam Bar und Grille“ zu dinieren. :essen:
Dort gab es das übliche amerikanische Bar-Food – nichts was einen vom Hocker reißt, aber durchaus zu empfehlen. Viel los war allerdings nicht in dem Restaurant, man merkte doch deutlich, dass die Hauptsaison längst vorüber war. Da wir nach dem Essen auch keine wirklich brauchbare Bar in der Umgebung auftreiben konnten, ließen wir den Tag im Hotelzimmer am Fernseher ausklingen...
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Frühstück: Cravings Buffet, $13,43 pro Person
Besichtigung Upper Antelope Canyon: $20 pro Person
Dam Bar & Grille: $30 gesamt, incl. Tip
Hotel: Days Inn Lake Powell über www.daysinn.com: €39
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moin,
auch wenn ich mich jetzt ein bischen unverschämt anhöre: mehr info's und schneller bitte :wink:
gruß oliver
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Stefan, gern geschehen - auch wenn das mit den Wave Permits nicht geklappt hat :(
Ich hab zu danken :D Nämlich dafür, dass Du uns an Eurem Urlaub teilhaben läßt :D Ich freue mich über jede Fortsetzung Deines Berichtes :D
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Ich freue mich auch über die Fortsetzung des Berichtes. Macht Spass, mit Euch mitzufahren. Und bei einer Reise, in der auch ein paar NHL-Spiele besucht wurden, macht das Mitlesen gleich doppelt soviel Spaß! :D
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Super Bericht! Macht Spaß ihn mitzulesen. Das Bild vom Horseshoebend ist klasse und das obwohl ihr anscheinend nicht strahlend blauen Himmel hattet. Kannst du mir das irgendwann mal in höherer Auflösung per Mail zukommen lassen???
Danke!
Gruß
Andrea
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Hallo Stefan,
als gestern heimgekehrter, dieses Mal dreifacher Besucher des 'Shark-Tanks', steige ich natürlich sofort (noch vor den Hockeyspielen in Philly :wink: ) bei Euch ein... schieb, drück, ... bitte, bitte Leute, macht doch etwas Platz, ich mach' mich auch ganz klein! :mrgreen:
Ächz, geschafft! :D
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26.11.2005 Page – Grand Canyon – Flagstaff :cool:
Schon zeitig erwachten wir in unserem Zimmer im Days Inn in Page – der Jetlag war offensichtlich immer noch nicht komplett überwunden. Während es Claudia aber noch eine ganze Zeit lang dösend im Bett aushielt, zog ich es vor, nach einer ausgiebigen Morgenwäsche in die nahe Lobby zu gehen und bei einem Kaffee ein wenig im Internet zu surfen, das dort den Hotelgästen gratis zur Verfügung gestellt wird – das heimatliche Forum will ja schließlich auch mit Grüßen versorgt werden, oder...? :wink:
Hier ist zu sagen, dass das Frühstücksangebot des Days Inn durchaus zu überzeugen wusste: Neben den üblichen Dingen wie Kaffee, Tee, Muffins und Bagels gab es ein Dutzend verschiedene Cerealien, eine Obstauswahl und viele verschiedene Brotaufstriche. Gemessen am niedrigen Preis ist dieses Hotel also voll empfehlenswert.
Etwa eine Stunde später ließ sich auch Claudia überreden, endlich zu frühstücken – wir wollten ja schließlich nicht zu spät zu unserer Tour kommen. Nach dem Frühstück checkten wir aus und brachten unser Gepäck zum Auto. Am Parkplatz blieb mir eines stark in Erinnerung: Obwohl wir nun wirklich ein ziemlich großes Auto hatten, war es von den ca. 20 am Parkplatz befindlichen Fahrzeugen trotzdem mit das kleinste (!). Was da alles an SUV’s, Pick-Ups in Überlänge und Mini-Trucks herumstand, war schier unglaublich. Man hätte annehmen können, in Arizona wäre jeder irgendwie als Nebenberuf Fuhrunternehmer...
Wir fuhren also hinunter zum Glen Canyon Dam und mussten vor verschlossenen Toren erst noch ein wenig warten, weil das „Carl Hayden Visitors Center“ noch nicht geöffnet war. Hier wurden wir auch gleich von anderen wartenden Touristen angesprochen: „Oh, you are also from Colorado...?“ – was sich natürlich auf das Nummernschild unseres Mietwagens bezog. Ich klärte die nette Dame aber dann auf und man hielt noch ein wenig Smalltalk, vor allem über das Wetter in Colorado und im Vergleich dazu in Deutschland.
Kurz später ging es auch schon hinein ins Visitors Center, nachdem man am Eingang von den Park Rangers einer Leibesvisitation unterzogen wird, dass selbst die am Flughafen harmlos erscheint.
Unser deutschsprachiger Führer begann auch gleich seine Tour auf und in den Damm.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_F%FChrer.JPG)
Wir erfuhren, dass der Glen Canyon Dam, ähnlich wie der Hoover Dam, erstrangig nicht wegen der Stromproduktion erbaut wurde, sondern den primären Zweck erfüllte, den Wasserhaushalt im Westen der USA zu verbessern. Vor dem Bau der Dämme war die Situation nämlich so, dass der Colorado River im Frühjahr zur Schneeschmelze in den Rocky Mountains ein reißender Fluss war, während er den Rest des Jahres nur aus einem kleinen Rinnsal bestand und so nicht mehr zur Bewässerung genutzt werden konnte. Durch den Bau des Damms entstand der Lake Powell, der nur unwesentlich kleiner ist als der Lake Mead und damit zweitgrößter künstlicher See der Welt. Es dauerte nach dem Bau des Damms insgesamt 18 Jahre, bis der Lake Powell erstmals voll gefüllt war. Die weißen Stellen am Fels bezeichnen übrigens den Höchststand des Wassers.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_dammkrone.JPG)
Aufgrund von Wasserknappheit in den letzten Jahren ist der Wasserspiegel derzeit auf einem historischen Tiefstand, der Höchststand wurde schon seit 1999 nicht mehr erreicht. Ganz anders war die Situation im Frühjahr 1983: Immense Schneefälle im vorangegangenen Winter hatten eine gigantische Schneeschmelze in den Rocky Mountains zur Folge, und das Wasser des Colorado River drohte den Damm zum Überlaufen zu bringen. So ließ man nicht nur alle acht Turbinen auf Volllast laufen, sondern musste auch noch beide Überläufe, die sich an den Seiten des Damms im Fels befinden, ganz öffnen. Trotz der enormen Wassermassen, die so durch und um den Damm strömten, dauerte es satte 52 Tage, bis sich die Situation einigermaßen entspannt hatte und man die Überläufe wieder schließen konnte. Bei der anschließenden Inspektion wurden dann auch etliche Schäden in den Überläufen festgestellt, die die reißenden Wassermassen verursacht hatten. Die kleine Kiesbank im Bild unten rührt übrigens von den Überlauf-Auslässen, die eine regelrechte Senke im Bett des Flusses verursachten und den anfallenden Kies zur Seite beförderten.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_dammunten.JPG)
Weiter ging die Tour ins Innere des Kraftwerkes, wo die acht Turbinen Strom liefern. Wenn diese, wie 1983, auf Volllast laufen, erzeugen sie etwa 1,4 Gigawatt Strom – eine doch enorme Zahl, wenn man bedenkt, dass ein einzelner Block eines modernen Kernkraftwerks „nur“ etwa 800 Megawatt erzeugt. Aufgrund der Wasserknappheit wurden aber schon lang nicht mehr alle acht Turbinen gleichzeitig betrieben, momentan sind immer nur vier davon am Arbeiten.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_turbinen.JPG)
Beim Rückweg über die Dammkrone kamen wir auch an einem Betonkübel vorbei, wie sie zum Bau des Damms benutzt wurden. Obwohl dieser ein Fassungsvermögen von etlichen Kubikmetern hat und immer mehrere gleichzeitig im Einsatz waren, musste insgesamt über drei Jahre rund um die Uhr Beton gegossen werden, um den Damm zu bauen – eine schier unglaubliche bauliche Leistung.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_betonk%FCbel.JPG)
Wir beendeten die (übrigens kostenlose) Tour, bedankten uns noch einmal bei unserem Führer und sahen uns im Anschluss noch ein wenig im unvermeidlichen Souvenir Shop um, der erfreulicherweise recht wenig von dem üblichen Kitsch, sondern mehr Buch-, Film- und Bildmaterial zum Kauf anbot. Hier wechselte noch ein schöner Nationalpark-Kalender für das Jahr 2006 den Besitzer, bevor wir uns auf den Weg Richtung Grand Canyon machten.
Der Grand Canyon war zwar schon im Jahr zuvor von uns besucht worden, aber wir wollten unbedingt den Rundflug über den Canyon nachholen, der damals vollständig ausgebucht war. Wir fuhren also bis zum Osteingang des Grand Canyon Nationalparks, wo wir uns nach einiger Überlegung wieder für den Kauf eines National Parks Pass entschieden. Ursprünglich war ich zwar der Meinung, dass wir in diesem Jahr nicht genug Parks besichtigen würden, damit sich der Pass lohnt, dachte mir aber dann, dass er ja auch noch für die gesamte Saison 2006 gültig wäre und so im Endeffekt günstiger sei als überall Einzeleintritte zu zahlen. Es sollte sich aber dann später herausstellen, dass er sich bereits in diesem Jahr bezahlt gemacht hat.
Wir beschlossen, die ganzen Viewpoints am South Rim erst einmal links liegen zu lassen, da wir diese eh schon im Jahr zuvor gesehen hatten. Ich wollte nämlich erst einmal in Tusayan bei Papillon Helicopters abklären, wann wir zu unserem Rundflug erscheinen müssen. Als wir nun den Park am Südeingang verließen und Richtung Tusayan fuhren, hätte es uns fast die Sprache verschlagen: Der Fahrzeugrückstau vom Parkeingang reichte tatsächlich bis nach Tusayan hinein, was ja ungefähr eine Strecke von fünf Kilometern ausmacht. Eigentlich waren wir der Meinung, dass aufgrund der Herbstzeit weniger Besucher im Park wären, aber da wurden wir mal wieder eines Besseren belehrt. Den Plan, nach dem Abklären der Formalitäten bei „Papillon“ die Zeit bis zum Abflug an den Viewpoints zu verbringen, konnten wir also auch ad acta legen – bis wir wieder im Park gewesen wären, hätte es bei dem Rückstau sicherlich 1 ½ Stunden gedauert.
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Bei „Papillon“ angekommen legte ich den Voucher für den (diesmal natürlich vorreservierten) Rundflug vor – die „Königstour“ hatten wir uns ausgesucht, ein etwa 50-Minütiger Flug über dem Canyon. Nach kurzem Studieren des Vouchers meinte der Angestellte nur lapidar, dass es ihm leid täte, aber dieser Flug würde heute nicht stattfinden...
Ich konnte die in mir hochkochende Wut gerade noch unterdrücken, obwohl ich mir innerlich schon überlegt hatte, was ich den Leuten von „Papillon“ so alles an den Kopf geworfen hätte, wenn sie uns dieses Jahr auch wieder um das Highlight „Rundflug“ bringen würden, da erklärte mir der Angestellte, dass er uns aber für einen der „normalen“ Rundflüge mit einer Dauer von etwa 25 Minuten buchen könne. Die Kostendifferenz würde man uns wieder auf die Kreditkarte zurück buchen. Ich überlegte im Nachhinein noch lange, warum die (viel teurere) Königstour nicht stattgefunden hat, und kam letztendlich zu dem Schluss, dass es wohl nicht genügend Interessierte für die „große“ Tour gab, um einen kompletten Heli zu füllen. So ließen wir uns eben für einen normalen Rundflug einbuchen, der in etwa einer Stunde beginnen sollte.
Die Zeit bis dahin nutzten wir, um im „Wendy’s“ in Tusayan einen kleinen Snack zu uns zu nehmen – dort bestätigte sich wieder einmal meine Erfahrung, dass die Größe „Small“ in den USA durchaus mit den „Maxi-Menüs“ in Deutschland gleichzusetzen ist: Erinnerungen an den Film „Supersize Me“ wurden in uns wach...
Nach dem opulenten Mittagsmenü fuhren wir zurück zu Papillon und ließen den Film mit den Sicherheitsbestimmungen über uns ergehen. Ein echt hilfreiches Feature, erst jetzt erfuhr ich, dass es verboten ist, während des Fluges abzuspringen oder dem Piloten in den Steuerknüppel zu greifen. Hätte ich so eigentlich gar nicht gedacht... :roll:
Als Teilnahmebestätigung erhielten wir einen formschönen Aufkleber an die Jacke gepappt und warteten, bis unser Flug startete.
Vor dem Abflug wurde noch schnell ein Foto gemacht – zum einen für Erinnerungszwecke, zum andern vielleicht auch, um nach einem Absturz die Opfer identifizieren zu können.
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Wir bestiegen nach einer vom Bodenpersonal bestimmten Sitzordnung (hier spielt wohl das vorher ermittelte Körpergewicht eine Rolle) den Heli und setzten die Kopfhörer auf, über die man während des Fluges mehrsprachig Erklärungen zum Canyon erhielt, darunter auch auf Deutsch.
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Die Gurte angelegt, die Türen geschlossen, und schon gings los! Nach einem ca. 10-minütigem Anflug über ein bewaldetes Gebiet befanden wir uns auch schon direkt über dem Grand Canyon, wo sich uns trotz der furchtbar schmutzigen Scheiben des Helis wunderbare Ausblicke boten...
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Schon erstaunlich, welche Gesteinsmassen der an und für sich winzig anmutende Colorado River im Lauf der Jahrmillionen hier abgetragen hat – ich frage mich noch heute, wo das ganze Gestein hingekommen ist. Jedenfalls kamen sowohl wir als auch die mitfliegenden Franzosen aus dem „ah!“ und „oh!“ nicht mehr heraus – so ein Flug über den Canyon ist doch noch mal eine ganze Ecke besser als der Ausblick von den Viewpoints; vor allem den Fluss selbst sieht man vom Helikopter aus viel besser. Leider verging die Zeit da oben viel zu schnell, ich wäre gern noch die eine oder andere Runde geflogen. Zurück am Heliport stiegen wir aus und verließen das Gebäude (selbstverständlich) durch den Souvenir-Shop, den wir allerdings diesmal links liegen ließen.
Da der Flug nun schon viel früher als geplant absolviert war (geplanter Flugtermin wäre erst um nach 15 Uhr gewesen), blieb uns noch eine Menge Zeit zur Verfügung am heutigen Tag. Zurück in den Nationalpark wollten wir wegen der immer noch kilometerlangen Autoschlange nicht (das hatten wir beim Rückflug schon deutlich erkennen können) und so wurde flugs der Autoatlas gezückt und nach einem weiteren lohnenden Ziel im Bereich Flagstaff gesucht. Walnut Canyon, das hörte sich vielversprechend an...
Rauf also auf den Highway, den Tempomaten eingestellt und hinuntercruisen bis nach Flagstaff...
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Trotz der zuweilen etwas missverständlichen Beschilderung fanden wir recht gut durch das Städtchen hindurch und schon standen vor dem Parkeingang...
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Im Visitors Center benutzten wir zum zweiten Mal am heutigen Tag den National Parks Pass und erhielten neben dem üblichen Kartenmaterial auch die Info, dass wir uns mit dem Rundwanderweg sputen sollten, weil der Park in etwa 90 Minuten schließt. Das wäre aber kein Problem, weil man auch bei langsamerer Gangart den Trail in etwa einer Stunde schaffen kann.
Gesagt getan, und schon befanden wir uns auf dem Wanderweg in den Walnut Canyon. Dieser hat mit Walnüssen nur am Rande zu tun – das wirklich interessante hier sind die sog. „Cliff Dwellings“, also von Indianern in natürliche Felsvorsprünge gebaute Behausungen. Viele dieser über 700 Jahre alten Behausungen konnte man hier besichtigen; leider waren aber die meisten davon nur noch als grobe Ruinen vorhanden – Souvenirjäger im 19. und frühen 20. Jahrhundert hatten hier nach Auskunft des Infomaterials übel gehaust. Einige Bauten waren aber durchaus noch in gutem Zustand...
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Nach etwa einer dreiviertel Stunde hatten wir den interessanten Rundwanderweg absolviert und gingen zurück zum Auto. Beim Rückweg geht es ziemlich steil über etliche Treppen bergan, und obwohl wir auch selbst leicht ins Schnaufen kamen, amüsierte ich mich innerlich köstlich über die vielen „wohlgenährten“ Amerikaner, die dort am Wegrand stehend hyperventilierten und den unzähligen „All-you-can-eat“-Abenden in ihrem Leben Tribut zollten... :frech:
Da es nun schon dämmerte, fuhren wir den kurzen Weg in das Städtchen Flagstaff hinein und suchten unser vorgebuchtes Motel, das Super 8 Flagstaff West. Auch dieses hatte ich von Deutschland aus vorgebucht, weil es nur etwa 10 Gehminuten von der Innenstadt entfernt lag. Entgegen dem Vortag aber ein totaler Reinfall: Die Lage war zwar sehr gut, das Zimmer jedoch war so ziemlich das Übelste, was ich je in den USA bekommen habe. Die uralte und heruntergekommene Möblierung des Zimmers harmonierte prächtig mit dem verschimmelten Bad und den Armaturen im Stil der 50er Jahre. Zu allem Überfluss waren die Wände auch noch recht hellhörig, so dass das Streiten der zahlreichen Kinder der Mexikaner-Familie im Zimmer nebenan einwandfrei 1:1 mitgehört werden konnte. Der Gipfel aber war die Elektrik: Mit dem Lichtschalter neben dem Haupteingang wurde nicht nur die Stehlampe, sondern auch gleich der Strom für den Fernseher mit ausgeschaltet... :platsch:
Na ja, wir ließen uns die Stimmung nicht verderben und wechselten nach einer ausgiebigen Dusche erst einmal die Kleidung. Aus einem in der Lobby ergatterten Faltplan erfuhr ich, dass es gleich in der Nähe eine Filiale der Steakhouse-Kette „Sizzler“ gab – Bingo, die wollte ich schon lang mal ausprobieren, weil ich bisher nur gutes über diese Restaurants gehört hatte. Da Claudia eh noch nicht ganz fertig war, fuhr ich in der Zwischenzeit zum Tanken und staunte nicht schlecht, dass trotz eines Preises von $2,37 pro Gallone satte $55 in den Tank passten...
Ich fuhr gleich noch eine Runde durch den historischen Stadtkern, der mir trotz des aufziehenden Gewitters recht gut gefiel. Nachdem ich Claudia abgeholt hatte, fuhren wir also hin zu „Sizzler“, wo wirklich reger Betrieb herrschte. Nach der Bestellung – ein großes Steak für mich, eine Steak & Shrimps-Combo für Claudia, bekamen wir unseren Tisch mit Fensterplatz zugewiesen und machten uns gleich über die gigantische Salat-Bar her. Wenn ich das gewusst hätte: Allein von der riesigen Salatauswahl hätte man sich schon locker sattessen können. Kurz später trafen auch schon die Hauptspeisen ein, die uns voll überzeugten. Mein Steak war wirklich zart und sehr lecker, und auch Claudias Shrimps waren vorzüglich. Fazit: Sizzler also durchaus empfehlenswert! :essen:
Pappsatt fuhren wir in die Innenstadt und genehmigten uns in einer Sportsbar noch den ein oder anderen Drink. So wirklich viel los war hier aber auch nicht; gemessen daran, dass es sich um einen der größeren Orte an der Route 66 hier in Arizona handelt, hätte ich da mehr erwartet. Gegen 23.00 Uhr zogen wir uns in unsere „Luxusherberge“ zurück, wo wir den Abend bei ein paar Nachos ausklingen ließen.
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Führung Glen Canyon Dam: gratis
National Parks Pass: $50
Helikopterrundflug: ca. € 191 für zwei Personen, nach Rückbuchung
Walnut Canyon: im NPP enthalten
Tanken: $55
Abendessen „Sizzler“: $35, incl. Trinkgeld
Hotel: Super8 Flagstaff West: € 46
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Hi Stefan,
etwas unpünktlich bin ich auch noch schnell in den Minivan eingestiegen und fahre begeistert mit. Bitte leg für uns hinten mal eine DVD ein- für lange Fahrstrecken. Dann quengeln wir hinten auch bei großer Enge nicht. :wink:
Tschüß und danke fürs Mitnehmen
Karin
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27.11.2005 Flagstaff - Las Vegas :D
Auch heute wurden wir wieder recht zeitig wach, und ein Blick nach draußen bestätigte die Vermutung, die ich schon gestern bei dem aufkommenden kalten Gewitter hatte: Über Nacht hatte es leicht geschneit und die Temperatur war knapp unter den Gefrierpunkt gefallen.
Nach dem üblichen Frühstück in der Lobby, das sich gottlob nicht an der Qualität der Zimmer orientierte, sondern neben der Lage des Motels den einzigen wirklichen Pluspunkt darstellte, beschlossen wir, den Tag mit einem Besuch des nahen „Meteor Crater“ zu beginnen. Wir fuhren also die Interstate 40 etwa 35 Meilen ostwärts und bogen am Exit 233 auf die kurze Zufahrtsstraße zum Krater ein.
Der Krater selbst ist vor etwa 10.000 Jahren entstanden, als ein ca. 35 m großer Meteorit an der Stelle mit ungeheurer Wucht einschlug. Mittlerweile gibt es an dem in Privatbesitz der Familie Barringer befindlichen Krater ein informatives Visitors Center mit Führungen. Wir ließen uns vom doch recht hohen Eintrittspreis von $12 pro Erwachsenen nicht abschrecken und erstanden an der Kasse die nötigen Tickets. Da es ja noch recht früh war, hatten wir das Visitors Center fast allein zur Verfügung; außer uns waren nur etwa ein halbes Dutzend anderer Touristen im Gebäude. Wir sahen uns die informativen Tafeln mit umfangreichen Erklärungen zum Thema Meteoriten, Kometen usw. genau an und ließen uns im Anschluß von einem etwa 10-minütigem Film in dem kleinen Kino auf die Tour vorbereiten. Vor dem Kino kann man sich auch selbst in den Krater versetzen – vor einer Fototapete, versteht sich...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_fototapete.JPG)
Etwa eine halbe Stunde später hatten sich tatsächlich etwa 8 Hartgesottene zusammengefunden, die die Tour mitmachen wollten; darunter auch wir selbst. Dies sage ich nicht etwa, weil die Tour so schlecht ist, sondern weil neben den kalten Temperaturen an diesem Morgen ein echt stürmischer Wind über die Hochebene blies, der die „gefühlte“ Temperatur auf etwa –35° C senkte – und das, obwohl rein optisch strahlender Sonnenschein herrschte. Der nette Mann mit der Sonnenbrille in der Mitte war übrigens unser Führer, der trotz des eisigen Windes (man beachte die USA-Flagge oben!) eine gleichermaßen informative und lustige Tour zustande brachte...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_f%FChrer.JPG)
Wir wanderten am „Rim“ des Kraters, der etwa 1,3 km Durchmesser besitzt und gut 180 m tief ist, etwa ein Drittel herum, wo sich ein kleiner Trampelpfad befindet, auf dem man in den Krater gehen könnte. Diesen gingen wir aber nur etwa 50 m in Serpentinen nach unten, wo sich plötzlich ein radikaler „Wetterumschwung“ einstellte: Hier befanden wir uns im Windschatten, und zusammen mit der Morgensonne herrschten hier recht annehmbare Temperaturen. Eine echt interessante Erfahrung, so krass hatte ich die Auswirkungen des „Wind Chill“ bisher noch nie erlebt. An dieser geschützten Stelle erzählte uns unser Führer über die neuere Geschichte des Kraters: Dieser wurde von Daniel Barringer, einem Bergbau-Ingenieur aus Philadelphia, ab 1902 wissenschaftlich untersucht, vor allem weil dieser glaubte, unter der tiefsten Stelle einen gigantischen ganzen Meteoriten zu finden. Dies war aber nicht der Fall, das größte verbleibende Stück des Meteors ist nur etwa zwei Meter groß und befindet sich jetzt im Visitors Center. Später kaufte die Familie Barringers das komplette Land, auf dem sich der Krater befindet, und die Meteor Crater Enterprises wurden gegründet. Diese Organisation verschreibt sich heute noch wissenschaftlichen Zwecken, organisiert aber auch den touristischen Part.
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Unter anderem wurde der Krater in der Vergangenheit zum Austesten von Astronauten-Buggys verwendet, weil man vermutete, dass das Gelände auf dem Mond ähnlich aussieht wie das im Krater. Selbstverständlich war der Krater des Öfteren auch Kulisse für diverse Science-Fiction-Filme. Auf meine Nachfrage hin erfuhren wir von unserem Führer, dass der Krater von den Indianern eher gemieden wurde, sahen diese das Loch doch als eine Art „Falle in die Unterwelt“ an. Wir ließen uns von unserem Führer noch vor dem einzigartigen Hintergrund ablichten und die Tour ging dann zurück ins Besucherzentrum.
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Als nächstes Ziel des heutigen Tages hatten wir uns den „Sunset Crater“ ausgesucht – zurück also über die I-40 bis Flagstaff und den Highway 89 nördlich gefahren bis zum gleichnamigen National Monument.
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Vor etwa 900 Jahren, genauer im Jahr 1064, ist dieser relativ junge Vulkan ausgebrochen und hat mit der anfallenden Lava und Asche einen gut 300 Meter hohen pechschwarzen Hügel entstehen lassen. Um diesen nicht durch übermäßigen Tourismus zu schädigen, ist das Hinaufklettern untersagt – zu viel Geröll würde dadurch gelockert und den Berg über kurz oder lang zerstören.
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Es gibt aber einen schöne geteerte Rundfahrt durch den kleinen Park, die wir nach dem kurzen Abstecher im Visitors Center und einer etwa 10 Minuten langen geschichtlichen Einweisung durch den netten Park Ranger in Anspruch nahmen. Natürlich bekamen wir auch hier wieder nach Vorlage des National Parks Pass umfangreiches Infomaterial – diesmal gleich für zwei Parks, nämlich im Verbund mit dem benachbarten Wupatki National Monument.
Etwas weiter hielten wir am Straßenrand und bestaunten die dort befindlichen bizarr geformten schwarzen Lavamassen, die aussahen, als wären sie erst vor ein paar Jahren erkaltet – kaum zu glauben, dass das Ganze schon über 900 Jahre her ist.
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Wir verließen das National Monument und fuhren weiter. Nach einiger Zeit erreichten wir den Eingang zum bereits erwähnten nächsten Nationalpark:
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In diesem Park dreht es sich, ähnlich wie im Walnut Canyon, hauptsächlich um historische Indianerbauten. Diesmal sind es aber die freistehend erbauten Pueblos, die die Hauptattraktion darstellen. Kurz nach dem Parkeingang bog schon die Stichstraße zum ersten dieser Uralt-Gebäude ab: Wukoki Pueblo
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Die Pueblos gehen etwa auf das 12. Jahrhundert zurück und wurden von den Vorfahren der heutigen Hopi und Zuni Indianer erbaut und genutzt, um eine Art gemeinschaftlich organisierte Landwirtschaft aufzuziehen. Im nächsten Gemeinschaftsbau, dem viel größeren Wupatki Pueblo, sollen in den etwa 100 Zimmern demnach zu besten Zeiten über 300 Personen gelebt haben.
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Schon etwa im Jahr 1250 verließen die Indianer aber diesen Landstrich wieder; offensichtlich, weil geänderte Boden- und Witterungsverhältnisse die Ernte schrumpfen ließen. Wir informierten uns im Visitors Center nebenan, wo man leihweise auch eine informative Broschüre für den Rundwanderweg um das Pueblo erhält, und begaben uns auf den selbigen.
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Die kleinen Zimmerchen wirken für heutige Verhältnisse wirklich winzig, bedenkt man aber die viel geringere Körpergröße der Indianer damals, relativiert sich das Ganze wieder.
Im weitern Verlauf des Parks statteten wir noch etlichen kleineren Bauten, u. a. den „Box Canyon Dwellings“ und dem Lomaki Pueblo einen Besuch ab. Erstere erhielten ihren Namen dadurch, dass sie neben einer etwa 20 – 30 m breiten Felsspalte erbaut sind, dessen wettergeschützte Lage die Ureinwohner für verbesserten landwirtschaftlichen Anbau nutzten.
Es war mittlerweile schon Nachmittag geworden, und so langsam hieß es „Kilometer machen“, schließlich wollten wir ja heute noch bis Las Vegas. Wir fuhren also über Flagstaff und die I-40 eine ganze Zeit lang dahin, bis wir in Williams eine kurze Pause zum Essen einlegten. Bei einer Pizza für mich und einem Club Sandwich für Claudia stillten wir dort unseren Hunger und fuhren weiter. Über Kingman und den Highway 93 erreichten wir schließlich den durch Schilder schon lang angekündigten Engpass über den Colorado River: Hoover Dam.
In Zeiten der allgegenwärtigen Terrorangst in den USA wird dieser Damm, der zweifelsohne eine der wichtigsten infrastrukturellen Bauten Nordamerikas darstellt, natürlich gehütet wie ein zweites Fort Knox. Schon einige Kilometer vor dem Damm werden alle Fahrzeuge einer Sichtprüfung auf einem Seitenstreifen unterzogen; größere Fahrzeuge und Wohnmobile werden z. T. sogar innen inspiziert. Nach Passieren dieser Kontrollstelle ging die Fahrt nur noch im Stop-n-Go-Tempo voran – Tausende Fahrzeuge wollten offensichtlich an diesem Sonntag abend das Nadelöhr Hoover Dam überqueren.
Hier ist auch erwähnenswert, dass schweren Lkw die Überfahrt über die Dammkrone verboten ist, was diese zu großen Umwegen zwingt. Dies und vermutlich auch die Tatsache, dass man den gesamten Fahrzeugverkehr in absehbarer Zeit von der Dammkrone verbannen will, ist offensichtlich der Grund, warum derzeit eine massive Brücke über den Colorado einige hundert Meter flussabwärts gebaut wird.
Auf einem kleinen Rastplatz unmittelbar vor dem Hügel hielten wir an und ich schoss ein paar Fotos von dem in der eintretenden Dämmerung schon hell erleuchteten Damm...
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Anschließend reihten wir uns in die endlose Fahrzeugkette ein und überquerten im Schritttempo die Grenze von Arizona nach Nevada...
Steil bergan ging es nun hinauf nach Boulder City, und am nächtlichen Himmel war bereits ein heller Lichterschein zu erkennen. Natürlich wussten wir, was die Ursache hierfür war – die ersten Casinos am Straßenrand waren ja nicht zu übersehen. Wir fuhren über die Spitze der Hügelkette und da tauchte das Lichtermeer von Las Vegas vor uns auf – was für ein Anblick! :daumen:
Über die diversen Highways und Stadtautobahnen ging es hinein in die Spielerstadt, und die Silhouette des „Strips“ mit den „Landmarks“ Luxor-Laser und Stratosphere Tower kam immer näher. Einige Meilen später befanden wir uns auf der schon bekannten Tropicana Avenue, und kurz vor dem Einbiegen in den Strip meinte Claudia, man könnte ja die tolle Abendstimmung und das schöne Wetter noch für eine Runde am Strip nutzen, bevor wir in unser für heute gebuchtes Hotel „MGM Grand“ einchecken würden.
Das kam mir natürlich mehr als zupass, schließlich hatte ich ja noch eine kleine Überraschung parat. Dass ich die Buchung im „MGM“ längst storniert und woanders gebucht hatte, wusste Claudia nämlich bis zuletzt nicht...
Wir fuhren also im dichten Verkehr erneut den Strip Richtung Norden, ließen diesmal aber unser Hotel vom Freitag links liegen. Dafür setzte ich beim Anblick der ersten Gondeln des „Venetian“ den rechten Blinker und fuhr schnurstracks in die Parkgarage von Klein-Venedig. Dieses Hotel war ja seit der Sightseeing-Tour im Jahr zuvor Claudias absoluter Favourit; jedoch hatte ich zum Schein eine Buchung dort mit Hinweis auf die gesalzenen Preise stets abgewiesen. Natürlich hatte ich auch von dem Email-Promotion-Schnäppchen nie etwas gesagt, mit dem ich dann zwei Nächte zum absoluten Hammerpreis geordert hatte. :mrgreen:
Claudia staunte schließlich nicht schlecht, als ich ihr nach erfolgreichem Einparken mit einem kurzen „Wir sind da!“ zu verstehen gab, was unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage sein würde. Die Freude war natürlich riesengroß, und etwas später standen wir schon in der mondänen Lobby zum Einchecken, wo ich meinen Buchungsvoucher übergab.
Kurz später hielt ich die Schlüsselkarten für die Suite 12-220 und umfangreiches Infomaterial im Venetian Tower in den Händen. Alles hier im Venetian wirkte extrem professionell, und das Personal war überaus höflich. So wurde ich sogar gefragt, ob jemand das Gepäck für uns aufs Zimmer bringen solle. Pah – das fehlt noch, das schaffe ich auch alleine noch recht gut...
Also auf in den 20. Stock, die Schlüsselkarten benutzt und rein in die gute Stube...!
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Die Suite selbst hielt voll, was ich mir erwartet hatte: Neben einem Himmelbett befand sich ein geräumiger Wohnbereich mit eigenem Faxgerät, eine gut sortierte Minibar und wunderschöne im Italienischen Stil gehaltene Möbel. Wir hatten auch schon das erste Fax erhalten: Eine namentliche Begrüßung mit den besten Wünschen für unseren Aufenthalt – diese war wohl ins Zimmer gefaxt worden, während wir mit dem Lift unterwegs waren...
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Ich begutachtete gleich die umfangreiche Minibar, stellte aber alles wieder zurück und nutzte den Kühlschrank erst einmal für das Kaltstellen meiner eigenen Bierreserven. Die Bar enthielt von Softdrinks und Säften über Bier bis hin zu Whiskey und echtem Champagner alles, was das Herz begehrt. Auch die verschiedensten Snacks waren hier vorrätig. Hierzu übrigens später mehr...
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Nach einem ausgiebigen Bad in dem wundervollen, mit Marmor ausstaffierten Badezimmer gingen wir noch ein wenig am Strip schlendern.
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Zufällig trafen wir gerade vor dem Treasure Island Hotel ein, als die Außenshow „Sirens of TI“ begann. Wegen der kühlen Abendtemperaturen hatten die weiblichen Darsteller zwar kleine bunte Jäckchen an, die Show war aber trotzdem überragend. Ich hatte zwar einiges erwartet, aber dass eines der Schiffe auch noch stilecht um die Ecke fuhr, bevor es zur Konfrontation kam, hätte ich nicht gedacht. Leider gelang mir im Dämmerlicht und freihändig keine wirklich scharfe Aufnahme des Spektakels...
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Etwas weiter südlich und einige Zeit später konnten wir auch den Vulkanausbruch vor dem „Mirage“ bestaunen – mit den beeindruckenden Licht- und Feuereffekten ein echter Hingucker. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man das rot belichtete Wasser zusammen mit den Feuersäulen tatsächlich für echte Lava halten...
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Vom Umherlaufen hatten wir aber nun endgültig genug, und so versuchten wir uns im „Harrah’s“ Casino erstmalig an den Slot Machines – mit durchwachsenem Erfolg; wir verloren zwar nichts, aber ein echter Gewinn war auch nicht zu verzeichnen... :zuck:
So zogen wir uns auf unsere Suite zurück und ließen den Abend in unserem Himmelbett ausklingen...
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Meteor Crater: $12 pro Erwachsenen, optionale Tour zum Krater inklusive
Sunset Crater National Monument: Im NPP enthalten
Wupatki National Monument: Im NPP enthalten
Snack in Williams: Ca. $16 für 2 Personen, Softdrinks und Tipp inklusive
Hotel: Email-Promotion über www.venetian.com: €92 inkl. tax
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28.11.2005 Las Vegas 8)
Heute schliefen wir zum ersten mal richtig lang – der Jetlag war endgültig überwunden. Nach einer ausgiebigen Morgenwäsche in unserem Luxusbad berieten wir, wo wir unser Frühstück einnehmen wollten. Da ich mir zum Ziel gesetzt hatte, möglichst viele Buffets in Vegas einmal zu besuchen, hatte ich bereits Wochen zuvor die einschlägigen Websites über Vegas studiert und mir so ein Bild über Qualität sowie Preis-/Leistungsverhältnis machen können. Ein guter Tipp ist hier übrigens: www.ratelasvegas.com . Die interessanten Daten hatte ich mir als Computer-Ausdruck mitgenommen und so fiel nach kurzer Diskussion heute die Wahl auf das Frühstücksbuffet des „Main Street Station“.
Wir düsten also mit unserem Minivan den Strip nach Norden und bogen kurz nach dem Stratosphere Hotel nach links in die Main Street ab. Nach kurzer Fahrt erreichten wir unser Ziel, und fanden aufgrund des Wochentags auch gleich einen Parkplatz, sogar außerhalb des Parkhauses – sehr angenehm. Wie bei allen Hotels muss man auch beim Main Street Station quer durch das Casino, um das Buffet zu erreichen. Das Hotelinnere ist im Stil einer Mischung aus Saloon und – nomen est omen – einer alten Bahnhofshalle gehalten. Das Ambiente gefiel mir sehr gut, und es war nicht alles so riesig wie in den großen Hotels am Strip. Auffallend war auch der hohe Anteil an sog. „Penny-Slots”, also Slot Machines mit einem Mindesteinsatz von $ 0,01.
Wir hielten uns aber nicht länger damit auf, die Daddelkästen zu inspizieren, sondern stellten uns am Buffet an. Nach kurzer Wartezeit entrichteten wir unseren Obolus von $ 6,18 pro Person und wurden wunschgemäß einem Nichtrauchertisch zugewiesen. Kaffee und frischer Orangensaft wurden von der netten älteren Lady, die an unserem Tisch als Bedienung fungierte, in Windeseile serviert und wir starteten unseren ersten „Beutezug“ ans Buffet. Das „Garden Court Buffet“ wird auf o. a. Website unter die 10 besten Buffets in Las Vegas benotet, und das trotz des äußerst geringen Preises. Dass dies voll zutreffend ist, stellten wir auch sofort fest: Die Auswahl war hervorragend, und ich ließ mir erst mal eine Auswahl von Rührei mit Bacon und ein Bagel schmecken. Neben der üblichen Speisen, die man als Frühstück gewohnt ist, gab es übrigens auch schon Hamburger und Pizza, die ich aber links liegen ließ. Der große Speiseraum des Buffets ist übrigens auch im Stil einer Bahnhofshalle gehalten – mit tausenden kleinen Glühlampen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_mainstreet.JPG)
Wir frühstückten also ausgiebig und diskutierten erstaunt darüber, ob dieses Buffet für das Hotel nicht wirklich ein Minusgeschäft ist, gemessen an dem äußerst geringen Preis. Während der ganzen Zeit wurde, wie üblich, von der Bedienung ständig für volle Kaffeetassen gesorgt. Man hätte auch andere Softdrinks haben können – wir beließen es aber bei Kaffee und Saft.
Pappsatt verließen wir das Buffet, nicht ohne uns für den hervorragenden Service unserer Bedienung erkenntlich zu zeigen und ein paar $$ auf dem Tisch liegen zu lassen. Tipp also für Vegas-Reisende: Nicht immer heißt „teureres Buffet“ auch „besseres Buffet“ – das konnten wir übrigens später noch öfter feststellen.
Für den heutigen Tag war erst einmal Einkaufen angesagt – schon lange hatten wir das so geplant, schließlich hatten wir nur einen kleinen Grundbestand an Kleidung mitgenommen, und davon wanderte das meiste im Übrigen anschließend noch in Vegas in den Mülleimer.
Ziel war das „Las Vegas Outlet Center“ im Süden der Stadt. Wir fuhren also quer durch die Stadt über den Strip Richtung Süden, ließen den McCarran Airport ebenfalls links liegen und bogen schon kurz darauf auf den Parkplatz des Outlet Centers ein. Die Fahrt dauerte angesichts des geringen Verkehrsaufkommens auch nicht sehr lang. Der große Parkplatz war nur sehr spärlich belegt – den Grund hierfür fanden wir auch gleich heraus: Das Center öffnete nämlich erst um 10.00 Uhr. Ein kurzer Blick auf meine Uhr verriet mir, dass es vom Timing her kaum besser hätte laufen können: 09.56 h ! Wir tranken noch gemeinsam eine Cola und warteten zusammen mit vielleicht 20 anderen Kunden die Öffnung ab.
Nachdem dies geschehen war, ging ich gleich zum „Front Desk“ – ich hatte in weiser Voraussicht schon in Deutschland einen Coupon ausgedruckt, den man hier in ein sog. „Coupon-Book“ eintauschen kann. Dies sollte mir im Verlauf des heutigen Tages noch eine Menge Geld sparen. Ich stellte übrigens fest, dass entgegen meiner Erwartung dieses Heft mit Rabattmarken für fast alle Geschäfte in der Mall keineswegs an jeden ausgegeben wird – nur gegen Vorlage des besagten Coupons kommt man in den Genuss deutlicher Preisabschläge...
In dem Büchlein war natürlich auch eine Karte, mit der man sich in der doch beachtlich großen Mall besser zurechtfinden konnte. Wir verschafften uns erst einmal einen groben Überblick und gingen dann zum „Tommy-Hilfiger-Outlet“, in dem wir eine geschlagene Stunde mit Aussuchen, Anprobieren, Wieder-Zurücklegen, Was-Anderes-Anprobieren usw. verbrachten. Im Laden selbst war natürlich gerade einer der nicht enden wollenden „Sales“, und so gab es auf fast alle Artikel 30% Preisnachlass gegenüber dem „ticketed price“. Nachdem wir endlich genug hatten, legten wir an der Kasse unsere Artikel vor: Eine Jacke, fünf Hemden, zwei Jeans, zwei Pullover und zwei T-Shirts – die Kassenanzeige hielt schließlich bei über $ 500. Achso, da kommen ja noch die 30% wegen dem „Sale“ weg – es blieben immer noch $ 411. Ein Blick in mein Coupon Book verriet mir, dass ich im Hilfiger Outlet 25% Rabatt kriege, wenn ich über $250 einkaufe – allerdings nicht in Verbindung mit anderen Rabatten. Na ja, versuchen kann man’s ja – ich überreichte also dem nur wenig motivierten asiatischen Cashier den entsprechenden Coupon, den dieser kommentarlos einscannte – Boing! Da waren’s nur noch $308, mit tax also $332... Das nenne ich Einkaufen!!! Umgerechnet wurden mir später nur € 287 von der Kreditkarte gebucht – ein absoluter Top-Deal also, gemessen an dem was wir dafür bekommen haben.
Wir verstauten unsere Einkäufe erstmal in unserem Van und setzten dann unsere Einkaufstour fort. Im Levis & Dockers Store noch zwei Pullover und eine Jeans, bei IZOD noch eine Jeans und einen Pullover und bei Skechers drei Paar Schuhe – so langsam hatten wir was wir wollten. In jedem der Läden gab’s natürlich wieder Rabatte mit unserem Coupon Book.
Zwischendurch machten wir im unvermeidlichen Food Court noch eine Pause mit einem kleinen Snack. Außerdem wurden wir noch von einem netten Mitarbeiter einer Software-Firma angesprochen, der deren neues Produkt bewarb – eine Art Email, bei der man nichts mehr schreiben muss. Man nimmt sich einfach selbst mit einer Webcam auf und spricht die Mitteilung. Anschließend lädt man das Filmchen in Windeseile auf den Webspace der Firma hoch und der Link wird zum Empfänger der Email geschickt. Der wiederum kann damit die Mitteilung sehen, ohne dass große Datenmengen verschickt werden müssen. Gekostet hätte der Spaß $10 pro Monat – nicht wirklich interessant für mich. Wir nutzten aber die Gelegenheit eines kostenlosen Tests, um den lieben Daheimgebliebenen ein paar Grüße per Video zu schicken – was übrigens sehr gut ankam, wie ich später erfuhr...
Ach ja: Wer nun Lust auf günstiges Shopping in dieser Mall bekommen hat – ich will Euch natürlich den Coupon nicht vorenthalten: http://www.vegas-infos.de/coupons/lvoutletcenter.php . Auf dieser Site gibt’s übrigens noch massig andere Coupons für Vegas.
Gegen 16.00 Uhr hatten wir dann die Nase voll von „Shop ‚til wie drop“ und wir fuhren zurück zum Venetian. Dort hieß es erst einmal auspacken und überflüssige Verpackung los werden, schließlich musste das Zeug ja alles ins Gepäck passen...
Währenddessen fragte mich Claudia, ob ich denn irgendwo einen Haarfön entdeckt hätte – hatte ich nicht, und auch eine ausgiebige Suche in der Suite blieb erfolglos. So machte ich mich auf den Weg in die Lobby, um dort nach einem solchen Gerät zu fragen. Am Checkin angekommen wurde ich gleich von einem der „Concierges“ angesprochen: „Sir, how can I help you?“ – Ich schilderte mein Problem und ehe ich mich versah, durfte ich mit einem „Sir, please follow me!" den Concierge zum nächsten Telefon begleiten. Auf dem Weg dort hin wurde ich dann auch noch gefragt: „How is your day today, Sir?“, was mich dann endgültig aus der Fassung brachte. Derart gebauchpinselt bin ich bis dato noch nie in einem Hotel geworden. Die Frage, ob ich den Fön auf der Stelle bräuchte, verneinte ich – nach dem Abendessen ist ausreichend. Der Concierge erledigte das Problem mit einem kurzen Anruf beim Housekeeping und versicherte mir, dass der Fön in Kürze in die Suite geliefert wird.
Ich ging zur Suite zurück und dachte mir so nebenbei „na, was dieser Service wohl wieder kosten wird...?“. Claudia hatte sich inzwischen auch angezogen und nun wollten wir zum „Dinner“. Hatte ich da am Samstag morgen bei der nächtlichen Spazierfahrt nicht irgendwas von einem $5-Steak-Special im „Ellis Island“ gelesen und wurde das nicht auch schon ein paar mal im Forum diskutiert? Nichts wie hin also zum Ellis Island in der Koval Lane. Ein Parkplatz war schnell gefunden und bei der netten Dame am „Wait to be seated“-Desk bekamen wir gerade noch einen Tisch für zwei. Glück gehabt. Ich wollte unbedingt das Steak testen (das übrigens nicht auf der Karte steht, sondern nur auf den Werbetafeln außen), Claudia orderte ein Chicken Filet mit Mashed Potatoes und Mais für auch nur irgendwas um die $7.
Angesichts der wirklich niedrigen Preise erwartete ich keine wirklich großen Portionen – und wurde wieder mal getäuscht. Das Essen war nicht nur lecker, sondern auch ziemlich viel.... :essen:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_steak%7E0.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_chicken.JPG)
Das Steak war sehr zart und saftig, und zu beiden Gerichten gab’s noch einen Side Salad. Als ich vom Ober auch noch erfuhr, dass das hauseigene Lager Beer nur $1,50 pro Pint (im Casino an der Bar $1) kostet, war ich endgültig sprachlos. So günstig und gut habe ich noch selten gegessen. Kein Wunder dass das Restaurant ständig voll ist... :bier:
Zu lange konnten wir aber auch nicht bleiben, weil wir ja für den heutigen Abend noch Karten reserviert hatten. So fuhren wir gegen 17.30 Uhr zurück ins Venetian und machten uns frisch. Der georderte Haarfön lag natürlich mittlerweile auf dem Tisch im Bad – und zwar nicht irgendeiner, sondern ein nagelneu verpackter... Erneut runzelte ich die Stirn angesichts der zu erwartenden „Service Charges“...
Gegen 18.30 Uhr fuhren wir dann hinunter zum Mandalay Bay und holten uns unsere Tickets für die 19.30 Uhr – Vorstellung des Musicals „Mamma Mia“ – Claudia hatte sich diese Show schon lange gewünscht. Bis zur Vorstellung blieb uns noch ein wenig Zeit, und so schlenderten wir in dem riesigen Casino umher. Das Mandalay Bay ist eines der schönsten Hotels in Vegas, wie wir fanden, und es war auch alles sehr edel eingerichtet. Auch dieses Hotel hatte ich bei der Reiseplanung in Erwägung gezogen, blieb aber dann wegen der günstigeren Email-Promotion und wegen Claudias Faible beim Venetian.
Gegen 19.10 Uhr ging es dann rein ins „Mandalay Bay Theatre“, in dem das Musical täglich zwei mal aufgeführt wird. Das Theater fasst schätzungsweise 2000 Besucher; die Sitze sind in einem 70°-Winkel angeordnet. So ist der Abstand und der Blickwinkel auf die Bühne von jedem Platz aus wirklich gut.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_mammamia.JPG)
Die Karten, die ich auf der hoteleigenen Website vorreserviert hatte, waren zwar in der günstigsten Kategorie, aber dafür in der Sektion ganz vorn. So saßen wir etwa in der Mitte der Ränge und hatten eine tolle Sicht, ohne wirklich viel bezahlen zu müssen.
Das Musical war den Besuch in jedem Fall wert – unzählige Lieder der Gruppe „ABBA“ wurden gespielt, und obwohl die gesprochenen Teile natürlich in Englisch waren, konnte man der Handlung sehr gut folgen. Dazu kommt noch eine echt tolle Bühnenausstattung mit Licht- und Nebeleffekten, automatisch bewegte Bühnenteile und eine hervorragende Akustik. Am Ende des Musicals standen sogar etliche Zuschauer auf und tanzten auf ihren Plätzen mit. Obwohl ich alles andere als ein Fan von Musicals bin, gefiel es mir auch selbst recht gut.
Nach der Vorstellung fuhren wir zurück ins Venetian. Claudia ließ den Abend am Fernseher ausklingen, während ich noch ein bisschen durch die Casinos schlenderte. Im „O’Sheas“, einem kleineren Casino südlich des Harrah*s, zockte ich noch ein bisschen an den Slot Machines. An einem ₡25-Slot setzte ich zum Schluss den Wetteinsatz auf 3-fach, was aber anfangs auch nicht zum erwünschten Erfolg führte. Beim letzten Spin – es waren nur noch $0,75 Credit in dem Kasten – dann der Aha-Effekt: die dritte und letzte Walze hielt bei „Spin“, was eine Art Glücksrad über der Slot Machine in Gang brachte. Diese hielt wiederum bei „100“ - $25 gewonnen! Ich ließ mich beim Cashier auszahlen und schüttelte nur ungläubig den Kopf – zum ersten mal hatte ich mit ein paar Dollar Einsatz was gewonnen; und noch dazu mit dem allerletzten Spin... :hand:
Ich schlenderte noch ein wenig umher, trank das ein oder andere $1-Beer und beobachtete die Spieler an den Tischen. Bei manchen Spielern fragte ich mich, ob die Leute wirklich so viel Kohle haben oder einfach nur wahnsinnig sind – da wurden in fünf Minuten schon mal mehr verspielt als mein ganzer Urlaub kostete...
Gegen 23.30 Uhr war aber auch ich müde und ging zurück ins Venetian. Claudia musste bei meinem Bericht über den kleinen Gewinn an der Slot Machine auch lachen, und den Rest des Abends sahen wir noch ein wenig fern.
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Frühstücksbuffet Main Street Station: $6,18 pro Person
Abendessen Ellis Island Casino: $21, incl. Trinkgeld
Karten für Mamma Mia: €89 für zwei Tickets über www.mandalaybay.com
Hotel: Email-Promotion über www.venetian.com: €92 inkl. tax
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Hallo Stephan,
schön, daß es weitergeht. Schon alleine die Pics von Las Vegas steigern meine Vorfreude, obwohl es ja bis Mai noch ne ganze Ecke ist.
Bitte schnell weiterschreiben, will doch wissen, wie es danach weitergeht!!
Greetz,
Yvonne
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Ich warte auch schon gespannt!
Das Steak im Ellis Island fanden wir auch sehr gut. An ein Foto habe ich aber erst gedacht, als es schon halb gegessen war. :lol:
Und den Tipp mit dem Frühstücksbuffet im "Bahnhof" merke ich mir, sieht ja klasse aus darin.
Viele Grüße, Petra
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Schön, daß es weiter geht, wir sind nach wie vor begeistert dabei :P
Das Musical war den Besuch in jedem Fall wert – unzählige Lieder der Gruppe „ABBA“ wurden gespielt, und obwohl die gesprochenen Teile natürlich in Englisch waren, konnte man der Handlung sehr gut folgen. Dazu kommt noch eine echt tolle Bühnenausstattung mit Licht- und Nebeleffekten, automatisch bewegte Bühnenteile und eine hervorragende Akustik. Am Ende des Musicals standen sogar etliche Zuschauer auf und tanzten auf ihren Plätzen mit. Obwohl ich alles andere als ein Fan von Musicals bin, gefiel es mir auch selbst recht gut.
Wir haben das Musical letztes Jahr in Leipzig gesehen, auch im Original. Und wir können es uns in der Übersetzung einfach nicht vorstellen... das kommt bestimmt nicht so gut.
In LV muß es aber sicher noch was ganz besonderes sein...*seufz*
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29.11.2005 Las Vegas 8)
Auch heute schliefen wir wieder richtig lange aus – bequem genug war das Himmelbett ja, um es darin auch ein wenig länger auszuhalten. Leider mussten wir heute schon wieder auschecken aus dem Venetian; die zwei Nächte sind wie im Flug vergangen.
Da wir beide noch nicht wirklich hungrig waren, beschlossen wir, das Frühstück sausen zu lassen und dafür ein frühes Mittagessen einzulegen. Vorher wollten wir aber noch „unser“ Hotel richtig intensiv besichtigen, dazu waren wir ja noch gar nicht gekommen. Wir machten uns also frisch, fuhren mit dem Lift hinunter und verstauten unser gesamtes Gepäck in unserem Auto.
Zweifellos das Filetstück des Hotels schlechthin ist die Einkaufspassage „The Grand Canal Shoppes“, die, wie der Name schon sagt, auch den Canale Grande und den Nachbau des Stadtbilds von Venedig beherbergt.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_schild%20shoppes.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Br%FCcke.JPG)
In den nachgestellten Gebäuden befinden sich Geschäfte aller Art, vor allem aber Mode, Schmuck und Geschenkartikel im Premium-Segment. Die Ladenpassage selbst befindet sich zwar im Inneren des Hotels, doch ist in einer Höhe von etwa 25 Metern die Decke als Himmel gestaltet, der von oben beleuchtet wird und mit dem die verschiedenen Tageszeiten durch Lichteffekte nachgestellt werden können. Durch den gesamten Bereich zieht sich der Kanal, auf dem etliche Gondolieri die Touristen zu einer Fahrt einladen. Die Gondolieri sind übrigens zum größten Teil echte Venezianer, die vom Hotel angeworben wurden.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_gondel.JPG)
Für eine Fahrt in der Gondel muss man pro Person $15 berappen, eine private Gondel schlägt mit $60 zu Buche. Der Gesang der Gondolieri ist bei diesem stolzen Preis allerdings schon mit inbegriffen. Wir verzichteten auf so eine Fahrt und ließen lieber die Eindrücke auf uns wirken. Ein Stück weiter kam man in eine größere Halle, in der der Markusplatz nachgestellt war. Ob ihr’s glaubt oder nicht: Es gibt hier sogar einen echten kleinen Taubenschwarm, der – ganz im Stil des großen Vorbilds in Italien – stilecht für die Verschmutzung des Bodens sorgt. Richtig authentisch waren hier auch die Preise – mit $ 4,50 für eine Kugel Gelato stand das Imitat dem Original in Nichts nach....
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_markusplatz.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_markusplatz1.JPG)
Wir schlenderten noch eine ganze Weile umher und ließen die Eindrücke auf uns wirken. Die Illusion, sich in Venedig zu befinden, ist hier wirklich nahezu perfekt. Man kann sogar auf Stühlen im „Freien“ sitzen und genüsslich einen Espresso oder Capuccino schlürfen – ganz wie in „Bella Italia“!
Wir verließen den Bereich des Grand Canals und trafen in einem prunkvoll ausgestatteten Saal auf eine Wachsfigur von Luciano Pavarotti – hier durfte natürlich ein Erinnerungsfoto nicht fehlen...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_pavarotti.JPG)
Die Decke in diesem Saal war ein echter Hingucker – aufwändig mit Gemälden versehen, die ringsum von Ornamenten eingefasst waren, die mit echtem Blattgold besetzt waren. Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_deckenschmuck.JPG)
Hier in der Halle wurden wir zum ersten mal im Rahmen einer Promotion angesprochen, die zur Zeit in ganz Las Vegas läuft. Die „Marriot“-Hotelgruppe baut nämlich derzeit etliche hohe Condominium-Türme, also Hochhäuser mit erstklassigen Eigentumswohnungen. Um diese nun an den Käufer zu bekommen, wurde man auf eine Art Werbeveranstaltung eingeladen, in der eine solche Musterwohnung vorgestellt wurde. Das Ganze läuft auch noch im Rahmen eines „Timesharing“-Programms, mit dem man angeblich dann ähnliche Wohnungen in der ganzen Welt gegen seine eigene zeitweise eintauschen kann. Als Gegenleistung für die Werbeveranstaltung würde man Gratis-Tickets für verschiedene abendliche Shows in Vegas erhalten. Wir verzichteten dankend und setzten unseren Weg ins Freie fort.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_canal%20au%DFen.JPG)
Wir gelangten über dem Außenbereich des nachgebildeten Canale Grande auf einer Art Balustrade hinaus. Dort stand die zu diesem Zeitpunkt zu Werbezwecken teils verhüllte Nachbildung der „Campanile“, also der Turm von Venedig. Daneben befindet sich die riesige Werbetafel für das Hotel, direkt vor der Nachbildung der Häuserfront von Venedig.
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Wir gelangten etwas weiter südlich an den Eingang zu „Madame Tussaud’s Wax Attraction“, an deren Eingang bereits die ersten Figuren stehen...
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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_jordan.JPG)
Eigentlich wollten wir uns das Wachsfigurenkabinett auch ansehen, aber der Preis von $ 23 pro Person war uns dann doch etwas zu happig. So beließen wir es bei den beiden Erinnerungsfotos und gingen wieder ins Hotel hinein.
Dabei kamen wir nach dem "Venetian Tower" auch am „Venezia Tower“ vorbei – dieser in U-Form gebaute Gebäudeteil ist erst nachträglich gebaut worden und erhöhte die Gesamtzahl der Suiten (normale Zimmer gibt’s im Venetian nämlich nicht) des Hotels auf über 4.200. Derzeit im Bau ist übrigens ein dritter Gebäudeteil – mit Fertigstellung des sog. „Palazzo“ wird das Venetian dann insgesamt über 6.000 Suiten beherbergen und zum größten Hotel der Welt aufsteigen.
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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_venezia.JPG)
Wir gingen zurück in die Lobby des Hotels, um dort auszuchecken. Die Lobby selbst ist eine pompöse Halle, die mit Marmorsäulen, Marmorboden und prunkvollen Skulpturen ausgestattet ist.
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Ich begab mich zum Checkout-Schalter und brachte mein Anliegen vor. Natürlich wurde ich ausgiebig befragt, wie es uns gefallen hätte, ob alles zu unserer Zufriedenheit arrangiert war usw. Danach wurde mir die Rechnung zur Prüfung ausgehändigt – eigentlich dürften ja keine Kosten mehr entstanden sein; die Suite hatte ich ja schon im Voraus bezahlt. Ach ja – da war ja noch die Sache mit dem Haarfön...
Bei einem Blick auf die Rechnung stellte ich mit Entsetzen fest, dass sich die Nebenkosten auf etwa $70 belaufen – allerdings nicht, wie erwartet, wegen dem Haarfön. Dieser war nämlich ein Gratis-Service des Hotels. Vielmehr hatte ich eine ganze Litanei „Refreshments“ auf der Rechnung, die sich über fast zwei Seiten erstreckte. Ich muss wohl ein ziemlich verdattertes Gesicht gemacht haben, weil mich die Dame am Checkout-Schalter gleich fragte: „Is something wrong with your bill?“ Ich erklärte ihr, dass da wohl ein Fehler unterlaufen sei, da wir keinerlei „Refreshments“ in Anspruch genommen hätten.
Die Dame lächelte nur süffisant und fragte mich, ob ich denn etwas aus der Minibar entnommen und wieder zurückgestellt hätte, oder ob ich darin etwas umgeräumt hätte. Ja, hatte ich – schließlich hatte ich ja mein mitgebrachtes Sam Adams darin gekühlt, und dafür musste Platz geschaffen werden. Sie erklärte mir, dass das der Grund für die Rechnung sei: In der Minibar sind nämlich unter jedem Gegenstand Sensoren angebracht, die den jeweiligen Betrag sofort automatisch zur Rechnung hinzufügen, sobald man den Gegenstand auch nur anhebt... Sie erzählte mir, dass es auch schon Gäste gegeben habe, deren Kinder den kompletten Kühlschrank einmal aus- und wieder eingeräumt hatten – was zu einer Rechnung von etwa $300 führt!
Mit so etwas hatte ich nun auch wieder nicht gerechnet... Die „Refreshments“ wurden aber ohne weitere Prüfung sofort von der Rechnung genommen und ich musste demnach nichts mehr bezahlen.
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Ein Kuvert mit der Hotelrechnung und eine Erfahrung reicher gingen wir zurück zum Strip. Das nächste Ziel unserer Besichtigungstour war das etwas weiter nördlich gelegene neue Hotel der Superlative: „Wynn Las Vegas“.
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Das „Wynn“, das seinen Namen von seinem Eigentümer Steve Wynn übernommen hat, ist der neue Star unter den Hotels in Vegas. Es stellt selbst Nobel-Adressen wie das Bellagio oder das Mandalay Bay in den Schatten und wurde im Frühjahr 2005 mit einer großen Show eröffnet.
Sofort ins Auge sticht einem die große Werbetafel des Hotels, offensichtlich mehrere Millionen Dollar teuer und um zwei Klassen besser als die der Konkurrenz. Das braune Außenband kann von oben nach unten bewegt werden und läuft analog mit der Anzeige, so dass der Eindruck entsteht, dass die Mechanik des Stahlbands außen den Arm im Bild bewegt...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_schild%20wynn.JPG)
Auf dem Weg zum Eingang konnten wir einen Blick auf die aufwändigen Wasserfälle der Außenanlage werfen.
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Der Prunk im Hotel selbst lässt sich nur schwer beschreiben – jede Kleinigkeit hier ist einfach umwerfend. Die Böden sind nicht nur, wie erwartet, mit weißem Marmor ausgelegt, sondern weisen auch noch filigrane Mosaike auf.
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Das Casino ist das Schönste, das ich je gesehen habe, und alles hier wirkt absolut teuer und edel. Die „Esplanade“, also die Einkaufspassage des Wynn, stellt sogar die Forum Shops im Ceasars Palace und die Grand Canal Shoppes im Venetian in den Schatten. Claudia und ich kamen jedenfalls aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Preise für so eine Herberge haben es allerdings auch in sich: Selbst wochentags liegt der Einstiegspreis schon jenseits der $200...
Wir drehten einige Runden in der Lobby und gingen dann zurück zum Venetian. Mittlerweile war es Mittag geworden und der Hunger meldete sich zu Wort. Wir holten unseren Minivan in der Tiefgarage ab und fuhren in Richtung der Fremont Street – als Mittagsbuffet hatten wir uns heute das „Golden Nugget“ ausgesucht. Auch dieses Buffet war ganz gut bewertet worden und nicht allzu teuer.
Wir parkten nebenan im „Main Street Station“ und gingen zu Fuß in Richtung des Golden Nugget. Jetzt tagsüber war noch nicht allzu viel los unter dem Lichterdach, einige Geschäfte waren sogar noch geschlossen. Im Golden Nugget ließen wir uns das Buffet schmecken – auch hier gab es am Essen nichts auszusetzen; einzig die dunkelhäutige Bedienung legte eine Arbeitsgeschwindigkeit an den Tag, dass man ihr während dem Gehen problemlos die Schuhe hätte neu besohlen können. Wir mussten sogar öfters nachfragen, um einen Refill unserer Diet Cokes zu bekommen – eigentlich absolut unüblich für so ein Buffet, und gar kein Vergleich zum Vortag im „Main Street Station“. Die Qualität des Essens war indes ganz gut, in der Gesamtwertung nach unserem Vegas-Aufenthalt belegte dieses Buffet aber nur einen der hinteren Ränge.
Den Nachmittag verbrachten wir damit, in der Fremont Street in den Geschäften zu stöbern und dabei allerlei Krimskrams zu kaufen. Immer mal wieder gingen wir auch in die kleineren Casinos hinein und riskierten ein paar $$ an den Slot Machines. Zwischendurch ließ ich bei „Walgreen’s“ meine erste volle 512K Speicherkarte der Digitalkamera auf eine CD brennen – kostete nur $3 und war, wie sich später herausstellen sollte, eine weise Entscheidung.
Die Hotels und Gebäude in „Old Las Vegas“ besitzen ein ganz anderes Flair als die riesigen Hotelanlagen am Strip – gefielen mir aber dennoch ganz gut. Ein bisschen fühlt man sich hier in der Zeit zurückversetzt...
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So langsam wurde es Abend in der Altstadt. Um Punkt 18.00 Uhr begann dann auch die Lichtershow der Fremont Street – immer wieder ein beeindruckendes Erlebnis!
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_lichtershow.JPG)
In einem kleinen Casino, das auch eine Cocktail-Bar hatte, ließ ich mich von der Bardame zu einem Kelch mit Frozen Daiquiri überreden – der Preis von $8 schien mir für das doch recht mächtige Gerät nicht überzogen und geschmacklich war das Zeug echt eine Wucht. Ich hatte allerdings nicht damit gerechnet, wie einem so ein geschlürfter Donnergurgler die Schuhe ausziehen kann – jedenfalls hatte ich danach schon einen deutlichen Zungenschlag.
Fahrtüchtig war ich so auf keinen Fall, und so übernahm Claudia die Fahrt hinunter zu unserem heutigen Hotel. Nachdem Claudia ja jetzt „ihren“ Hotel-Favouriten schon hinter sich hatte, war ich mit dem meinen an der Reihe: Luxor Las Vegas.
Das Einchecken ging recht zügig und die nette Dame meinte nach einem Blick auf meinen Voucher nur anerkennend: „Hey, good rate!“ – was mich schlussfolgern ließ, dass ich ein ganz gutes Angebot im Internet ergattert hatte. Wir wollten unbedingt in der Pyramide selbst übernachten, weil mich die Konstruktion und die Liftfahrt mit den „Inklinatoren“, wie die Aufzüge hier heißen, interessierte. Wir bekamen ein Zimmer im 21. Stock mit Sicht in Richtung der Berge und dem hinteren Teil des Mandalay Bay. Das 2-Queen-Bed-Zimmer konnte selbstredend nicht mit der Suite im Venetian mithalten, es war aber alles ganz ordentlich und auch das Bad war nett ausgestattet.
Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, inspizierten wir noch ein bisschen unser neues Hotel und fuhren auch mit der hauseigenen Tram nochmal zum Mandalay Bay hinüber, um sich dort ein wenig umzusehen. Da wir durch das späte Mittagessen keinen wirklichen Hunger hatten, knusperten wir abends beim Fernsehen nur noch ein paar Nachos und ließen den Abend so ausklingen.
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Mittagsbuffet Golden Nugget: $ 15,98 + tax
Hotel: Luxor, 2 Queens, 51 €, Email-Promotion über www.luxor.com
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Hallo Stefan,
wie schön, es geht weiter. Darauf habe ich ja schon die ganze Zeit gewartet. :lol:
...in der Minibar sind unter jedem Gegenstand Sensoren angebracht...
Na, auf so eine Idee muß man erst einmal kommen. Ich glaube, ich hätte da ebenfalls erst einmal ganz verdattert geschaut, aber echt. :shock: Wer vermutet denn schon, daß ein einfaches Verrücken der Getränke im Kühlschrank dazu führt, die Rechnung der Nebenausgaben in ungeahnte Höhen zu treiben?
Greetz,
Yvonne
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30.11.2005 Las Vegas – Death Valley :D
Für heute stand wieder einmal ein Tagesausflug auf dem Programm: Das Death Valley wollte vollends erkundet werden, war doch vor Jahresfrist nur ein Bruchteil des Tals geöffnet, wodurch wir nur die Sand Dunes zu sehen bekommen hatten.
Wir machten uns also in unserem Hotelzimmer im Luxor frisch und fuhren mit unserem Pontiac los in Richtung Süden. Eigentlich wollten wir nur schnell einen Burger als Frühstück essen, da entdeckten wir eine Filiale des „Panda Express“ in der Nähe des berühmten Ortsschilds von Las Vegas. Warum nicht mal asiatisch frühstücken? Rein also in die Filiale, die kurz zuvor geöffnet hatte, und einen Combo-Platter bestellt. Der war dann auch so groß, dass wir beschlossen, diesen einen zu teilen – was im Übrigen locker ausreichte. Neben dem „Klassiker“ Orange Chicken ließen wir uns auch irgendeine Art scharfes Rindfleisch aufladen.
Derart gestärkt ging es los in Richtung Westen. Über den Highway 160 verließen wir Las Vegas, was relativ schnell ging – hier zeigt sich doch deutlich, dass die Stadt selbst viel kleiner ist als die kolossalen Hotelbauten am Strip vermuten lassen. Dass sich dies aber immer mehr relativiert, zeigte die intensive Bautätigkeit: Ganze Neubaugebiete werden dort im Südwesten der Stadt momentan gleichzeitig hochgezogen.
Eine ganze Zeit lang ging es über ödes Wüstengebiet dahin bis Pahrump – dort bogen wir in Richtung Shoshone ab. Gottlob war der Tank unseres Minivans gut gefüllt, die einzige Tankstelle in Shoshone lag nämlich preislich gut einen Dollar über dem Normalpreis... Weiter ging es auf dem Highway 178 in Richtung Ashford Mill, wo man zum ersten mal richtig in das Valley hineinkommt. Die Temperatur ging dementsprechend hoch, auch wenn es logischerweise nicht annähernd so heiß war wie im Sommer.
Wir fuhren gemächlich weiter in Richtung Norden, und nur selten sahen wir andere Touristen mit Campern oder Pkws. Jetzt waren auch zum ersten mal die typischen weißen Salzablagerungen zu erkennen, die man mit ein bisschen Phantasie für Schnee halten könnte (ob es hier überhaupt mal schneit...?)
Immer wieder mal hielten wir und bestaunten die karge Landschaft. An einer der Haltebuchten konnte man gut erkennen, dass irgendein Naturfrevler doch tatsächlich mit einem Allrad-Jeep von der Straße runter in das Salzbasin gefahren ist und dort hässliche Reifenspuren hinterlassen hat. Wie mich so etwas ärgert – so einer sollte zur Strafe zu Fuß zurück bis Las Vegas gehen müssen – im Juli, zur Mittagszeit.... :evil:
Die Salzablagerungen wurden jetzt immer deutlicher und dicker und kurz darauf kamen wir an die größere Haltebucht von „Badwater“, dem tiefsten Punkt der USA. Satte 85 Meter unter dem Meeresspiegel befindet man sich hier, und der Name des Punkts rührt daher, dass es hier einen kleinen Pool mit Wasserresten gibt, dessen Wasser aber offensichtlich so stark salzhaltig ist, dass nicht einmal die durstigen Pferde der ersten Siedler daraus tranken – „Bad Water“ eben.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_badwater.jpg)
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Wir wanderten ein wenig auf der Salzoberfläche hinein in Richtung des Tales. Eine skurrile Landschaft war das hier, karg und unwirtlich zwar, aber dennoch beeindruckend. Wir waren fast alleine auf dieser riesigen Fläche Salz; und während wir so dahinschlenderten ließen wir die Eindrücke auf uns wirken. Welches Abenteuer muss das früher gewesen sein, dieses Tal mit Pferdefuhrwerken oder auch reitend zu durchqueren – wer sich hier verletzte oder sonst irgendwie hängenblieb, musste unweigerlich verdursten.
Nach etwa einer halben Stunde gingen wir zurück zum Parkplatz. Erst jetzt sahen wir das auf dem Hügel dahinter in 85 m Höhe angebrachte Schild mit dem Strich: "Sea Level". Unglaublich – an fast allen anderen Orten der Welt würden wir hier tief im Ozean stehen!
Wir nutzten das Angebot, hier auszutreten und fuhren weiter. Kurze Zeit später bog nach links eine Stichstraße in Richtung des „Devils Golf Course“ ab, welchen wir auch nahmen. Die Oberfläche hier ist stark zerklüftet, aber ebenso mit Salzablagerungen behaftet. Wie genau diese bizarren Erdaufwerfungen entstehen, konnte ich anhand der Info-Tafeln nicht herausfinden – beeindruckend ist dieses Phänomen aber allemal.
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Am Parkplatz des Devils Golf Course stand neben uns ein Chevy Cavalier – dieser bessere Elefantenrollschuh wäre eigentlich das gewesen, was uns bei Alamo Las Vegas erwartet hätte. Wieder wurde uns bewusst, dass wir eigentlich ziemliches Dusel mit unserem Van gehabt haben: In so einer Sardinendose wäre die Durchfahrt durchs Valley nicht wirklich ein Spass. A propos Auto: Zum ersten mal in meinem Leben musste ich Ende November die Klimaanlage einschalten. Eigentlich unfassbar...!
Etwas weiter nördlich bogen wir auf die kleine Schleife ab, die zur „Artists Palette“ führt. Woher der Name stammt, konnten wir spätestens beim Anblick der Felsformation leicht erkennen: Als ob die Natur hier verrückt gespielt hätte, schillern die Felsen hier in allen möglichen Farben.
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Weiter ging es in Richtung Furnace Creek, der zentrale Ort im Death Valley. Die Furnace Creek Ranch ließen wir links liegen und fuhren gleich zum Visitors Center. Dort empfing uns ein Park Ranger, dem ich mit den Worten „I have a National Parks Pass“ das gewünschte Plastikkärtchen aushändigte. Der Park Ranger sah mich allerdings nur ganz entgeistert an und schüttelte mit dem Kopf. Derlei Reaktion hatte ich nun nicht erwartet – war doch der Nationalparkpass stets der Schlüssel zum „Sesam-öffne-dich“ und den Erhalt von Infomaterial. Claudia begann plötzlich laut zu lachen und machte mich auf den Grund für die komische Situation aufmerksam: Ich hatte aus Versehen in meiner Brieftasche ein Fach danebengegriffen und dem Park Ranger nicht etwa den Nationalparkpass ausgehändigt, sondern – die Schlüsselkarte des „Venetian“! :oops:
Diese war farblich ähnlich dunkel gestaltet und ich hatte im Eifer des Gefechts den Fehler nicht bemerkt. Sogleich entschuldigte ich mich bei dem Ranger und händigte ihm den „echten“ Pass aus – und erhielt neben dem gewünschten Infomaterial auch ein Schmunzeln von ihm. So was ist ihm wohl auch noch nicht passiert...
Wir sahen uns noch ein wenig im Visitors Center um und fuhren dann weiter. In dem kleinen Ort sind auch altertümliche Gefährte des frühen Borax-Abbaus ausgestellt. Ich möchte nicht wissen, unter welchen Arbeitsbedingungen die Leute hier früher schuften mussten – Neben der starken Hitze auch noch solche vorsintflutlichen Arbeitsmittel....
Weiter ging es auf dem Highway 190 in Richtung Südosten – den weiter nördlich gelegenen Teil mit den Sand Dunes hatten wir ja im Jahr zuvor schon gesehen. Am Zabriskie Point machten wir Halt und ließen die zerklüftete Hügellandschaft auf uns wirken. Unwirklich sah das alles aus, und wir rätselten, wie solche Formationen entstehen können. Vermutlich sind solche krassen Klimabedingungen wie hier im Death Valley Voraussetzung für dieses Phänomen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Zabriskie%20Point.jpg)
Eigentlich wäre nun noch die Fahrt zum „Dante’s View“ auf dem Programm gewesen, aber eine große Absperrbake am Beginn der dorthin führenden Stichstraße und ein Schild besagten, dass die Strecke aufgrund Straßenschäden gesperrt sei. Mir gingen gerade Überlegungen wie „Bodenfreiheit hätte unser Pontiac genug...“ und „Meine Stoßdämpfer sind es ja nicht..:“ durch den Kopf, da kam ein Amerikaner mit Cowboyhut und einem Dodge Ram aus der Straße herausgefahren. Mit einem kurzen „No way to get through...!“ machte er mir deutlich, dass selbst er mit seinem Allrad-Pickup keine Chance gehabt hatte, und so begrub ich jegliche Hoffnung, dass ich es mit dem Van schaffen könnte. Wir ließen also von dem Vorhaben ab und mussten wohl oder übel dieses Highlight ersatzlos streichen.
Mittlerweile war es Spätnachmittag und wir beschlossen, zurück nach Vegas zu fahren. An der Death Valley Junction verfuhr ich mich leider etwas, weil ich wieder zurück nach Shoshone abbog. Den Irrtum bemerkte ich aber erst, als ein Umkehren auch nichts mehr gebracht hätte – was soll’s, Sprit hatten wir genug und unter Zeitdruck standen wir auch nicht. So fuhren wir halt die paar Zusatzkilometer und gelangten so über Shoshone und Pahrump zurück nach Las Vegas. Bei unserem Eintreffen war es schon dunkel, und erneut konnten wir beim Überqueren der letzten Hügelkette vor der Stadt das tolle Lichtermeer genießen.
Wir parkten unser Auto hinter der Pyramide und fuhren hoch in unser Zimmer. Die zwei Dollar Trinkgeld für das Zimmermädchen hatten sich gelohnt – alles war blitzblank hergerichtet. Nach einer Dusche und einem intensiven Schuhputz (das Salz von Badwater hatte unsere Schuhe aussehen lassen wie Weißwandreifen) war es auch an der Zeit, endlich ans Essen zu denken. Außer dem kleinen Asia-Frühstück und literweise Diet Coke während der Fahrt hatten wir ja noch nichts gegessen.
Heute stand ein echtes kulinarisches Highlight auf dem Programm, von der Benotung her die Nummer 2 aller Buffets in Las Vegas: Das „Spice Market Buffet“ im Aladdin. Wir parkten unser Auto im „Paris“ nebenan, weil dessen Parkgarage einfacher zu erreichen ist, und gingen zu Fuß rüber ins Aladdin. Das Buffet befindet sich in diesem Hotel im Untergeschoss, also fuhren wir über die Rolltreppe hinunter und entrichteten unser Eintrittsgeld für das kulinarische Schlaraffenland.
Dass die guten Kritiken im Internet nicht von ungefähr kommen, konnten wir sofort feststellen: Der von Claudia bestellte Orangensaft war, nicht wie sonst oft üblich, aus Konzentrat, sondern tatsächlich frisch gepresst. Die Einrichtung war luxuriös und gemütlich, und die zahllosen Stationen warteten mit kulinarischen Köstlichkeiten aus den verschiedensten Regionen der Welt auf. Ich ließ mir erst einmal als Vorspeise eine vorzügliche Suppe schmecken und begann dann meine Streifzüge an die verschiedenen Buffet-Stationen.
Als alter Seafood-Fanatiker hatte es mir die Station mit den Shrimps natürlich besonders angetan – als Vorspeise zu dem guten Dutzend Crab Legs, das ich danach vertilgte. Anschließend holte ich mir noch von verschiedensten Fleischgerichten jeweils ein kleines Stückchen – man will ja so viel wie möglich durchprobieren. :essen:
Insgesamt etwa zwei Stunden hielten wir uns im Aladdin auf und schlemmten uns von Station zu Station. Pappsatt verließen wir dann das Buffet und waren froh, schon viel eher da gewesen zu sein: Die Warteschlange am Eingang war jetzt doch beträchtlich.
Wir fuhren gemütlich den Strip in Richtung Norden und bogen nach dem Mirage links ab in Richtung der Parkgarage des „Treasure Island“. Hier fand nämlich unsere zweite vorgebuchte Show statt: „Mystère“ aus der Reihe „Cirque Du Soleil“. Da wir aber noch zu früh dran waren, schlenderten wir noch ein wenig im Hotel umher, holten unsere Karten am Will-Call-Schalter ab und begaben uns dann an die Bar „Kahunaville“ – zum einen, weil diese sich gleich gegenüber des Eingangs zum „Mystère Theatre“ befindet, zum anderen, weil uns zwei Tage zuvor einer der zahllosen Flyers-Verteiler am Strip einen 2-for-1-Gutschein für diese Bar in die Hand gedrückt hatte.
So bestellten wir bei der jungen Barkeeperin zwei Cocktails, die diese in einer Weise zusammenmixte, wie ich es noch nie gesehen hatte. Sicher kennen viele von uns die Tricks der professionellen Barkeeper, die die Flaschen, Gläser und Mixbecher gekonnt schwingen, durch die Luft werfen und wieder auffangen. Sollte es hierzu eine Weltmeisterschaft geben, ist dieser Barkeeperin ein Platz auf dem Podest sicher. Ich kam jedenfalls zu dem Schluss, dass die Dame wohl früher in einem Zirkus gearbeitet haben muss, denn so akrobatisch und gekonnt wie hier die Drinks gemixt und serviert wurden, habe ich es bisher noch nie erlebt. Staunend saßen wir da und sahen zu, wie sie immer wieder neue Tricks aufführte. Oft wunderte ich mich, dass dabei nichts aus den Flaschen verspritzt wurde – aber gekonnt ist eben gekonnt. Allein die Show war schon das Geld für die Drinks wert – aber auch die Getränke selbst waren wirklich köstlich. :daumen:
Anschließend ging es hinein in das Theatre. Da wir schon zuvor bei der Abholung der Karten darauf aufmerksam gemacht worden waren, etwa eine halbe Stunde vor Showbeginn auf den Plätzen zu sein, um die Pre-Show nicht zu verpassen, waren wir dementsprechend pünktlich – und es sollte sich lohnen. Die Show bestand darin, dass ein als eine Art „verrückter Professor“ gekleideter Clown in den Zuschauerrängen für Stimmung sorgte und die lustigsten Späße machte: Einmal wurde ein ganzer Eimer Popcorn „versehentlich“ über einer Sektion ausgekippt, dann wieder schnappte er sich neu hereinkommende Zuschauer, nahm ihre Karten und führte sie zu den Plätzen – natürlich nicht direkt, sondern auf krassen Umwegen quer durch andere Bereiche.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/mystere.jpg)
Schließlich begann dann die Show – diese wurde übrigens schon acht mal zur besten „Production Show“ in Las Vegas gewählt. Die Show selbst besteht aus allerlei akrobatischen Einlagen, die wirklich überzeugend sind – an einer Art Trapez, an Seilen hängend, aber auch am Boden werden die waghalsigsten Dinge aufgeführt. Die Darsteller sind in bunte Kostüme gekleidet und geschminkt. Die Show soll eine Art „Traum“ nachstellen, allerdings fehlte mir irgendwie ein Leitfaden bzw. eine Handlung in dem Ganzen. Claudia war von der Show begeistert, ich aber wusste nach dem Ende nicht wirklich etwas damit anzufangen.
Nach der Show – es war ja die Spätvorstellung um 22.30 Uhr, deshalb war es jetzt auch schon nach Mitternacht – fuhren wir zurück zum Luxor, wo wir ziemlich müde ins Bett fielen. Ein weiterer erlebnisreicher und wunderschöner Tag ging zu Ende.
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Menü im Panda Express: $6
Eintritt Death Valley: Im National Parks Pass enthalten
Spice Market Buffet im Aladdin: $ 51,50 für zwei Personen
Zwei Cocktails an der Kahunaville Bar: $7, mit 2-for-1-Coupon
Eintrittskarten Mystère: 126 € für 2 Personen, hoteleigene Website www.treasureisland.com
Hotel: Luxor, 2 Queens, 51 €, Email-Promotion über www.luxor.com
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Super Reisebericht. Lese mit voller Spannung mit.
Frage: War das Schild bei Badwater früher nicht mit einer Art Holzsteg umgeben/zugänglich?
Was ist denn mit dem passiert?
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Danke für diesen wunderschönen Tagesbericht vom Death Valley. Das steigert meine Urlaubsvorfreude noch viel mehr, denn bei mir wird das Death Valley dieses Jahr ganz groß geschrieben.
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Hi,
Als alter Seafood-Fanatiker hatte es mir die Station mit den Shrimps natürlich besonders angetan – als Vorspeise zu dem guten Dutzend Crab Legs, das ich danach vertilgte.
Nachher war ich noch am Buffet, Crab Legs sind gut aber jetzt aus! Sorry. liebe Mitfahrer! :lachen07: :wink:
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01.12.2005 Las Vegas :palme:
Für den heutigen Tag hatten wir geplant, uns in aller Ruhe die Hotels am südlichen Strip anzusehen. Zum Frühstücken gingen wir deshalb nur kurz hinunter in den Food Court des Luxor und snackten ein wenig Fast Food.
Anschließend ging es los. Gleich neben unserem Hotel, dem Luxor, befindet sich das Excalibur, eine Art gigantisches Märchenschloss. Dieses ließen wir aber erst einmal links liegen, weil wir da ja ohnehin für die letzte Nacht dort noch eine Reservierung hatten und es deshalb eh noch kennen lernen würden. So überquerten wir die Tropicana Avenue – was trotz des immensen Verkehrs problemlos möglich ist, weil es dort Fußgängerbrücken zwischen den Hotels gibt – und betraten das New York, New York – wie der Name schon sagt eine originalgetreue Nachbildung des Big Apple an der Ostküste.
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Herausstechend an der Außenfassade sind sicherlich drei der bekanntesten Sights von Manhattan: Das Empire State Building, das Chrysler Building und natürlich die Freiheitsstatue. Ein besonderes Highlight im NYNY stellt eine Achterbahn dar, die sich um einen Teil des Hotelgebäudes schlängelt – mit dieser sollten wir zu einem späteren Zeitpunkt aber noch genauere Bekanntschaft machen .
Wir gingen ins Hotel hinein und flanierten dort ein wenig umher. Wie in allen großen Striphotels gibt es hier natürlich ein gigantisches Casino mit unzähligen slot machines und Tischen. Daneben befindet sich aber auch eine Ladenpassage, die die Straßen von New York City nachstellt – das Besondere daran ist, dass vieles bis ins Detail dem Ostküstenoriginal nachempfunden ist. So stehen an einigen Ecken die typischen Hot-Dog-Imbißstände und es gibt sogar Gullydeckel, aus denen es immer wieder mal stilecht dampft (!). Ein weiteres Highlight des Hotels ist die „ESPN Zone“, also eine Art Sports Bar mit Merchandise-Verkauf des großen amerikanischen Sportsenders.
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Auf der gegenüberliegenden Seite des Strips steht das derzeit (noch) größte Hotel in Amerika, das MGM Grand. Fans von Boxkämpfen ist dieses Hotel sicherlich ein Begriff, die legendäre Ansage „Let’s get ready to rumble...!“ von Ringsprecher Michael Buffer ertönte schon zig mal aus der „Grand Garden Arena“ des Hotels. Sind schon die anderen Hotels am Strip kolossale Bauten, sprengen die Ausmaße dieses kreuzförmigen Baus jegliche Vorstellungskraft. Insgesamt 5.005 Zimmer, Suiten und Lofts beherbergt das MGM, und dementsprechend groß ist auch die Lobby. Die erwähnte Arena fasst knapp 18.000 Zuschauer, was größenmäßig nahezu an Stadien renommierter NHL- oder NBA-Teams herankommt – nur dass diese allesamt freistehende Bauten haben, während die Grand Garden Arena halb in das Hotelgebäude integriert ist. Schon das Werbeschild vor dem Hotel ist ein gigantischer Koloss, der schätzungsweise an die 70 Meter hoch ist und damit locker die Höhe eines mittleren Kirchturms erreicht.
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Die gigantische Einkaufspassage gleicht einem Labyrinth, als Erstbesucher ist man hier ohne einen Lageplan regelrecht aufgeschmissen. Sagenhafte 17 Restaurants sorgen für das leibliche Wohl, und ein Highlight in der Lobby des Hotels ist ein Löwengehege mit etlichen ausgewachsenen Exemplaren dieser Raubkatzen.
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Wie ich bereits erwähnte, war das MGM eigentlich das von mir geplante Hotel für zwei Übernachtungen, bis ich die tolle Email-Promotion des Venetian entdeckte. Aber auch das Angebot des MGM (hoteleigene Website) hätte zu überzeugen gewusst, sind doch in diesen Specials meistens umfangreiche Gutscheine für die hoteleigenen Features mit dabei.
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Schräg gegenüber des MGM, leicht abgesetzt vom Strip, steht der schneeweiße Bau des „Monte Carlo“. Thema ist hier natürlich – nomen est omen – die Mittelmeerstadt, rein zockermäßig ja das europäische Äquivalent zu Las Vegas. In diesem Hotel, das mit schönen Brunnen und weißem Marmor ausstaffiert ist, tritt einer der berühmtesten Magier von Las Vegas auf: Lance Burton, der regelmäßig vor vollem Theater seine Zaubertricks aufführt.
Insgesamt machte auf uns die Lobby einen sehr edlen und gepflegten Eindruck; gemessen daran wirken die Preise des Monte Carlo ziemlich moderat.
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Etwas weiter nördlich befindet sich das „Aladdin“ – ebenfalls ein sehr schönes Hotel, in dem wir ja am Vortag schon ein opulentes Mahl zu uns genommen hatten. Hier ist das Thema „1001 Nacht“ vorherrschend – was dem Betrachter vor allem nach dem Betreten des Gebäudes deutlich wird. Anders wie die Mehrzahl der großen Themenhotels am Strip verfügt nämlich dieses Hotel über keine echte große Lobby, sondern man gelangt unmittelbar nach Passieren der Eingangstüren in eine Art Wüstenstadt, stilecht nachgebaut mit Sandsteingebäuden, Minaretten usw. Das Ganze ist ähnlich gestaltet wie die Grand Canal Shoppes im Venetian – ein von oben beleuchteter Himmel in etwa 20 – 30 Metern Höhe, darunter mehrstöckige Gebäude mit Geschäften, Restaurants und Bars. Ich mochte diese Passage fast noch mehr als das Venetian. Leider (aus meiner Sicht) hat die Planet-Hollywood-Kette dieses Hotel vor einiger Zeit gekauft und wird es – analog dem Hard Rock Hotel – im Stil ihrer Restaurants umbauen, so dass der Nahost-Flair verloren gehen dürfte. Erste Zeichnungen und Entwürfe, wie das Hotel nach dem Umbau aussehen soll, riefen in mir jedenfalls spontanen Brechreiz hervor... :bang:
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Gleich im Anschluß an das Aladdin steht das Hotel mit dem wohl imposantesten Erscheinungsbild in Las Vegas – das „Paris“. Schwer zu erraten, um was es sich hier dreht – natürlich ist die französische Metropole an der Seine hier das Thema. Außer der prachtvollen Außenfassade des Gebäudes selbst sticht hier vor allem die detailgetreue Nachbildung des Eiffelturms ins Auge – mit gut 164 Metern kommt die Kopie hier in Vegas auf gut die Hälfte des französischen Originals und ist demnach auch kein Winzling. Raffiniert an der Sache ist, dass zwei der vier „Füße“ des Turms bereits im Inneren des Gebäudes stehen, das folgerichtig einem öffentlichen Platz in Paris unter freiem Himmel nachempfunden ist. Spielt man also im Hotel an einem Slot Automaten, sitzt man praktisch mitten in „Paris“ – wie romantisch... Ansonsten bietet das Hotel natürlich auch eine Ladenpassage, in der selbstredend alles in französischer Sprache beschriftet ist – was mich dazu zwang, die letzten Überreste meines Französisch-Leistungskurses auszupacken. Eine ganz eigene Stimmung herrschte hier, bedingt wohl vor allem durch die große, hallenartige Konstruktion der Lobby – ein wenig hatte man tatsächlich das Gefühl, man würde im Freien sitzen.
Mittlerweile war es Spätnachmittag und der Hunger stellte sich ein – was lag also näher als wieder mal eines der Buffets zu testen. Die Nummer zwei der internen Sin-City-Rangliste hatten wir ja gestern schon kennen gelernt – und heute wollten wir den Spitzenreiter austesten: „Le Village Buffet“ im Paris.
Ziemlich genau dort, wo die große Halle des Eiffelturms in die Ladenpassage übergeht, befindet sich der Eingang zum Buffet – ins Auge sticht hier sofort, dass man auch hier „im Freien“ sitzt, während die verschiedenen Stationen in kleinen Häuschen untergebracht sind, die ein französisches Dorf nachempfinden. Passend dazu ist das Bedienungspersonal in ländliche französische Trachten gekleidet – alles in allem ein sehr schönes Ambiente. Nach dem Entrichten des Eintrittspreises wurden wir wie immer an einen Tisch gebracht und konnten die Getränke ordern.
Im Gegensatz zum gestrigen Buffet im Aladdin hatten die Stationen nicht die verschiedenen Erdteile zum Thema (Asien, Südamerika usw.), sondern verschiedene Regionen in Frankreich – also Burgund, Elsass, Provence usw. Jede der Häuschen bot erstklassiges Essen, und ich weiß gar nicht wie oft wir letztendlich herumgegangen sind und uns überall eine Kleinigkeit geholt haben. Letztendlich waren wir voll zufrieden mit dem Buffet, wenn es auch nicht gerade ein Sonderangebot ist.
Derart gestärkt beschlossen wir, zurück zum Luxor zu gehen – die Dämmerung hatte ja auch schon eingesetzt. Nachdem ich Euch nun schon einige der wichtigsten Hotels vorgestellt habe, will ich das von uns bewohnte Luxor nicht verschweigen. Thema ist hier natürlich Ägypten und die Pyramiden, der Hauptteil des Hotels ist auch in Pyramidenform erbaut, wobei die Cheops-Pyramide in Gizeh als Vorbild diente.
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Dementsprechend gibt es natürlich auch eine originalgetreue Sphinx-Statue außen an der Pyramide – mit dem Unterschied, dass an der in Vegas noch nichts abgebrochen ist und keine Teile fehlen...
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Zum Luxor Hotel gehören aber auch noch zwei ebenfalls in schwarz gehaltene Hoteltürme, die weitere Zimmer beherbergen. Insgesamt verfügt das Hotel so über ca. 4.400 Zimmer und Suiten. Ein echter optischer Leckerbissen offenbart sich einem, wenn man das Innere der Pyramide betritt – man steht dann im größten Atrium der Welt. Die Pyramide ist nämlich innen hohl; die Zimmer sind an der Innenseite an die Pyramide „gehängt“.
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Aufgrund der einzigartigen Konstruktion des Gebäudes können hier natürlich keine normalen Aufzüge verwendet werden – die Lifte hier im Luxor sind an den vier Ecken untergebracht und verlaufen logischerweise schräg nach oben. Genannt werden diese folgerichtig „Inklinators“, und obwohl ich von Ingenieurskunst keine Ahnung habe, denke ich mir, dass es eine Meisterleistung sein muss, die Aufzüge schräg nach oben fahren zu lassen. Wegen der begrenzten Zahl der Inklinatoren gibt es übrigens immer nur einen speziellen, der in einen bestimmten Bereich von Etagen fährt (und die anderen überspringt) – für unseren 21. Stock z. B. war das Inklinator 2.
Wir fuhren hoch in unser Zimmer und gönnten uns erst einmal eine ausgiebige Dusche. Nachdem dies geschehen war, beschlossen wir, heute noch zum Stratosphere Hotel zu fahren und uns eine Fahrt auf den Tower zu gönnen. Rein also in unseren Pontiac und langsam den Strip hinaufgefahren – in der Dunkelheit immer wieder ein Erlebnis. Im Stratosphere angekommen erfuhren wir von der Kassiererin für die Tower-Tickets, dass der Turm noch etwa eine halbe Stunde wegen Wartungsarbeiten geschlossen sei – so schlenderten wir ein wenig im Casino herum und ich organisierte mir eine 24-oz-Dose eiskaltes Budweiser. Nachdem wir dann endlich die Fahrt in die Turmspitze hinter uns hatten, genossen wir erst einmal die gigantische Aussicht über das Lichtermeer von Las Vegas – das Wetter spielte natürlich wieder mit und so hatten wir beste Rundumsicht. Positiv war auch, dass sich sehr wenig Leute im Turm aufhielten und wir so recht ungestört waren.
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Nachdem wir uns sattgesehen hatten, gingen wir daran, unsere beiden Thrill Rides zu fahren, für die wir unten bereits Tickets erstanden hatten. Als erstes war, wie schon im Jahr zuvor, der „Big Shot“ an der Reihe – alles kam natürlich nicht mehr ganz so überraschend wie im Vorjahr, aber es war immer noch ein unbeschreibliches Gefühl – mit 4 G in wenigen Sekunden von 310 auf 350 Meter Höhe und wieder zurück befördert zu werden; das hat man schließlich nicht alle Tage!
Anschließend war noch der neueste Thrill Ride auf dem Turm an der Reihe: „Insanity“. Man kann sich das Ganze vorstellen wie ein Kettenkarussell, das an einem Arm hängt. Dieser wird über den Rand der Plattform hinausgeschwenkt und man saust dann praktisch über 300 Meter Abgrund durch den Nachthimmel. Nichts für schwache Nerven – allerdings ist für mich der Big Shot immer noch um mindestens zwei Längen besser...
Nach den Thrill Rides kamen wir mit einem Pärchen ins Gespräch, das sich zu der Zeit auch auf der Plattform befand. Die beiden waren Kanadier und machten gerade eine Sightseeing-Tour mit dem Auto quer durch die USA. Sie waren zum letzten Mal Mitte der 80er Jahre in Vegas gewesen und staunten nicht schlecht, wie sich seither der Strip verändert hat – wen wunderts...!
Gegen 23.00 Uhr fuhren wir dann wieder hinunter und überlegten, was wir mit dem angebrochenen Abend machen könnten. Ich schlug vor, rüber zur Koval Lane zu fahren und dort im „Ellis Island“ noch ein paar Bierchen zu trinken und ein wenig an den Penny-Slots zu spielen. Gesagt, getan, rein also in das kleine Casino, günstige Drinks für $1 an der Bar organisiert und ein wenig an den Slot Machines gezockt. Zuerst saßen wir zu zweit an einem solchen einarmigen Banditen, später wechselte ich auf den gegenüberliegenden Automaten. Es lief eigentlich recht ganz gut, und ich machte sogar etwas Gewinn. Irgendwann hatte ich genug vom Zocken, ließ mir von dem Automaten den Coupon ausdrucken und beim Cashier auszahlen.
Zurück am Automaten stellte ich fest, dass Claudia momentan auch gut über dem Einsatz lag, und wir zockten zusammen noch ein wenig an ihrem Automaten. Etwa 20 Minuten später hatten wir dann keine Lust mehr, und Claudia druckte ebenfalls ihren Bon aus, weil wir jetzt gehen wollten. Ich schaute um die Ecke zu dem Automaten von vorher, um meine Jacke mitzunehmen, die ich dort auf den Stuhl gehängt hatte – nur, die hing dort nicht mehr. Ein Absuchen des näheren Bereichs blieb auch erfolglos. So ging ich zur „Casino Security“ neben dem Cashier und erkundigte mich dort nach meiner Jacke; in der Annahme, dass diese von irgendeinem Servicepersonal weggeräumt worden war. Nach einigem Hin und Her stellte sich heraus, dass dies nicht der Fall war.
Mittlerweile gut frustriert suchten Claudia und ich selbst noch einmal das Casino nach der Jacke ab, allerdings ohne Erfolg. Bei einer erneuten Rückfrage bei der Security erhielt ich die Auskunft, dass die Jacke „wohl jemand mitgenommen hat, das passiere schon ab und an...“.
Nun wäre mir die Las-Vegas-Souvenir-Jacke, die ich für irgendwas um die $20 tags zuvor am Strip erworben hatte, ja prinzipiell schnuppe gewesen – wenn sich darin nicht meine Canon mit allen Speicherkarten befunden hätte! :evil:
Ich überlegte in meiner Verzweiflung hin und her, was ich denn tun könne – schließlich waren auf den Karten gut drei Tage Urlaub fotografisch festgehalten (die Tage zuvor hatte ich gottseidank schon auf CD brennen lassen). Letztendlich fiel mir aber nicht wirklich etwas ein :kratzen: ; und das einzige, was mir die „Security“ als Ratschlag erteilte, war, dass ich ein sog. „Statement“ ausfüllen solle und den Vorfall so zu Protokoll bringen kann. Ich verzichtete erst einmal darauf, nahm aber dennoch so ein Formular mit.
Ziemlich angesäuert fuhren Claudia und ich im Anschluss zurück ins Luxor. Nach etwa zwei Stunden Groll und Hin- und Herüberlegen konnte ich dann endlich einschlafen. :schlafend:
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Dinner-Buffet „Le Village Paris“: $53,80, incl. tax (2 Personen)
Lift, Insanity, Big Shot im Stratosphere: $39,90 für 2 Personen
Hotel: Luxor, 2 Queens, 51 €, Email-Promotion über www.luxor.com
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Stefan, Dein Bericht steigert die Vorfreude auf Las Vegas :D Ich kann´s kaum noch abwarten :!:
Das die Kamera samt Speicherkarten abhanden gekommen ist, ist ja sehr, sehr ärglich :twisted: Allein die Vorstellung ist furchtbar :!: Und Ihr mußtet das dann auch noch erleben :flennen2:
Aber eine Frage: woher stammen dann die Bilder? Hattet Ihr eine zweite Kamera dabei?
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@westernlady:
Auf diese Frage habe ich gewartet - natürlich berechtigt.
Die letzten beiden Tage des Berichts habe ich (wegen Kamera futsch) viel improvisiert - die Fotos vom heutigen Bericht z. B. sind danach gemacht worden; oder sie sind vom Vorjahr).
Aber laß Dich überraschen wie es weitergeht...
Gruß
Stefan
PS.: Thnx nochmal für Deine Starthilfe in Sachen "Sunshine State"!
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Hallo Stefan,
auch ich bin begeistert von deinem tollen Bericht und je mehr Bilder ich sehe, umso mehr freue ich mich selbst schon auf meine Tage in Las Vegas.
Auf jeden Fall habe ich mir schon mal den Big Shot und Co vorgemerkt, das muß auf jeden Fall auch sein, wenn ich dort bin. :lol:
Wie ärgerlich mit der Kamera, aber wirklich. Hast du dir wenigstens noch eine etwa gleichwertig Gute irgendwo da kaufen können? Sonst wäre das ja echt übel.
Freue mich schon jetzt darauf, wie es weitergeht und hoffe, du lässt dir nicht allzu viel Zeit damit. :lol:
Greetz,
Yvonne
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Hallo Stefan,
nach wie vor, ein Super-Bericht mit tollen Bildern :!:
Das mit der Kamera ist mehr als ärgerlich !!! Aber aus Chat-Kreisen weiss ich ja, daß du dir danach eine neue zugelegt hast......
Aber so ein Klau ist einfach sch...., vorallem waren ja auch noch die Speicherkarten weg.... :evil:
Gruß
Sonny
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Hallo Stefan,
klasse Bericht, wir springen auch noch mit auf.
Wenn wir die Bilder sehen, freuen wir uns schon auf September, da geht's auch wieder nach Las Vegas und dann zum ersten Mal ins Death Valley.
Übrigens ist Philadelphia auch meistens ein kurzer Zwischenhalt für uns, da wir dort immer unsere Verwandschaft besuchen.
Wir freuen uns schon auf's weiterlesen.
Grüße von
Jochen & Rosi
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Klasse Bericht, einfach toll....
die Hotelangebote in Las Vegas finde ich ja den HAMMER! Im Luxor 51,00€ die Nacht einfach SUPER.
hab aber auf den Seiten jetzt keine Email-Promotion mehr gefunden.
PS: Ich muß noch 5 Wochen warten bis der Flieger abhebt
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02.12.2005 Las Vegas 8)
Gegen 08.30 Uhr wurden wir im Hotelzimmer des Luxor munter und machten uns erst einmal frisch. Danach hieß es Koffer packen – für heute stand ein erneuter „Umzug“ auf dem Programm.
Wir brachten unser Gepäck ins Auto und beschlossen, noch mal in „Ellis Island“ zu fahren – vielleicht war ja mittlerweile meine Jacke nebst Kamera wieder aufgetaucht. Eine Rückfrage bei der Security ergab aber, dass beides immer noch verschwunden war – offensichtlich gibt es tatsächlich Leute, die sich nicht schämen, Souvenirjacken und gebrauchte Fotoapparate zu klauen. :evil:
Ich füllte noch dieses „Volunteer Statement“ des Sicherheitsdienstes aus und verabschiedete mich innerlich von meiner Canon, die mir die letzten Jahre so treue Dienste geleistet hatte. Interessiert hätte mich jetzt noch, ob derjenige, der das Ding geklaut hat, sich nachträglich das Ladegerät für die speziellen Canon-Akkus organisiert hat oder er die Kamera mit letztendlich leeren Akkus irgendwo vergammeln lässt.
Ich beriet mich ein wenig mit Claudia, was wir denn jetzt machen könnten. Dass wir uns auf jeden Fall eine neue Kamera kaufen würden, war eh klar – warum also nicht gleich schon hier, dann wäre wenigstens der Rest des Urlaubs fotografisch gerettet, und vom Preis her dürfte es in Deutschland nicht viel billiger sein als in den USA.
Wir fuhren also kreuz und quer durch Las Vegas, fanden aber irgendwie nur Läden, die Einwegkameras für Touristen oder Fotozubehör verkauften. Auch die Nachfrage bei diesen Souvenirhändlern und das Studieren von Werbebroschüren brachte uns keinen Hinweis auf einen echten Elektronikhändler. Irgendwann machten wir in einem Reiseführer ein Einkaufszentrum im Ostteil der Stadt ausfindig und fuhren in diese Richtung; in der Hoffnung, dass sich dort der gewünschte Laden befindet.
Als wir gerade die Sahara Avenue in Richtung Osten fuhren, entdeckte ich am Straßenrand genau, was ich suchte: Das „Sahara Camera Center Las Vegas“. In Windeseile parkte ich den Pontiac ein und wir betraten den Laden. Ein netter, äußerst wohlgenährter Herr beriet uns dort sehr ausgiebig und stellte uns einige der Modelle vor. Letztlich fiel die Wahl auf eine Nikon Coolpix 5600 – mit 5,1 Megapixel guter Durchschnitt und zudem mit normalen AA-Batterien zu betreiben. Als Zubehör nahm ich noch eine 256Mb Speicherkarte, diese sollte für den Rest des Urlaubs reichen, zumal ich eh vor hatte, am PC meines Freundes in Philly die Karte auf CD zu brennen.
Als Dreingabe schenkte mir der Verkäufer noch eine Zehnerpackung Batterien, da ich ja keine Akkus und kein Ladegerät für die Kamera hatte und er wollte, dass ich auf alle Fälle bis zum Ende meines Urlaubs damit auskomme – nette Geste eigentlich. Mit allen nötigen Papieren ausgestattet, die im Falle eines Defekts kostenlosen Ersatz oder Reparatur auch in Deutschland ermöglichen (und deutlich besserer Stimmung als zuvor) verließen wir den Laden.
Mittlerweile war es Mittag und der Hunger meldete sich zu Wort. Da wir eh schon am nördlichen Ende des Strips waren und momentan ziemlich starker Verkehr herrschte – das beginnende Wochenende lässt grüßen – entschlossen wir uns kurzerhand, erneut ins „Main Street Station“ zu fahren. Nach der positiven Erfahrung mit dem Frühstück erwarteten wir, dass auch das Mittagsbuffet entsprechend gut ist.
Kurz darauf saßen wir in der schon bekannten Bahnhofshalle und ließen uns das exzellente Angebot schmecken. War schon das Frühstück vor ein paar Tagen ein absolutes Schnäppchen, konnte man das Preis-/Leistungsverhältnis jetzt noch viel weniger fassen. Wer hier in Vegas in irgendwelche teuren Restaurants geht, schmeißt meines Erachtens viel Geld zum Fenster raus - diese Buffets sind wirklich der absolute Hammer. Ich selbst ließ mir heute vor allem „typisch amerikanische“ Speisen schmecken – Spare Ribs, Mashed Potatoes, Chicken Wings, kleine Steaks usw. Auch der Nachschub an Getränken war wieder hervorragend. :essen:
Als wir uns zum Nachtisch gerade ein Stück Kuchen geholt und vom freundlichen Kellner eine große Tasse Kaffee bekommen hatten, sah ich die „Wait-to-be-seated“-Bedienung mit drei Teenies im Schlepptau durch die Halle marschieren – und mir blieb fast der Kuchen im Hals stecken. Es handelte sich um zwei schwarze und ein weißes Mädchen, die alle so schätzungsweise zwischen 16 und 17 Jahre alt waren – allerdings hatten sie diese paar Jahre offensichtlich ausschließlich mit Nahrungsaufnahme zugebracht. Zwei der Mädels schätzte ich auf schlappe 150 kg, eine schwarze sogar auf gut 200 kg – bei ca. 1,60 m Körpergröße! Die Hosen der drei sahen aus wie ein Zwei-Mann-Zelt aus Jeansstoff und mir fiel spontan der Slogan „Supersize Me!“ aus der gleichnamigen Kino-Doku ein. So richtig wollte mir der Kuchen gar nicht mehr schmecken; und zu allem Überfluss wurden die drei auch noch an den Tisch direkt neben uns gesetzt.
Woher die drei ihre monströsen Rundungen hatten, konnten wir erkennen, nachdem sie zum ersten mal vom Buffet zurückkamen: Gleich fünf Scheiben der extradicken Pizza waren da auf einem Teller zu erkennen, Berge von French Fries und ein See Ketchup auf einem anderen. Claudia und ich waren froh, dass wir schon fertig waren mit unserem Mittagessen, denn auf das jetzt folgende Schauspiel konnten wir gern verzichten. Wir ließen unseren Tipp für den Kellner auf dem Tisch zurück und suchten das Weite.
Mittlerweile war es Nachmittag und wir berieten, was wir mit dem heutigen Tag anfangen würden. Wir blätterten ganze Stapel von Coupons und Flyers durch, die wir im Lauf unseres Vegas-Aufenthalts nach und nach in die Hand gedrückt bekommen hatten und stießen auf das Angebot von „MacKing“ – eine kleinere Zaubershow im „Magic Cabaret“ des Harrah*s Hotels. Mit unseren Coupons bekamen wir das Ganze für $7,99 pro Person – und in diesem Preis war sogar noch ein Cocktail mit drin. Wir parkten unseren Van also in der Garage des uns schon vom Anreisetag bekannten Hotels und wir fanden nach einigem Suchen im Hotel den Showroom im 2. Stock. Optimaler hätte das Timing kaum sein können, denn schon 10 Minuten später startete die Show. Zuvor hatte ich uns noch zwei Strawberry Frozen Margharitas organisiert, die ja als Dreingabe nichts kosteten.
In dem kleinen Theater, das schätzungsweise 300 Personen fasst, sitzt man an Tischen und schaut dem Zauberkünstler zu. Ich kann es vorwegnehmen: Wir waren absolut begeistert von dieser Show! Es handelte sich zwar nicht um eine aufwändige Show mit unglaublichen Effekten (wer so etwas will ist bei Lance Burton oder David Copperfield besser aufgehoben; zahlt aber auch das Zehnfache und mehr), aber MacKing bietet eine Mischung aus Comedy und Zaubertricks, so dass man aus dem Lachen gar nicht mehr herauskommt. Trotz der Einfachheit der von ihm verwendeten Mittel sind seine Tricks kaum zu fassen – unter anderem zaubert er lebende kleine Goldfische aus seinem Mund, macht unglaubliche Seiltricks und bindet immer mal wieder Leute aus dem Zuschauerraum in seine Show ein. Am Ende der Show aber wurde MacKing selbst überrascht: Es war nämlich sein Geburtstag und seine Crew brachte ihm auf der Bühne ein Ständchen dar. Kurzum: Absolute Empfehlung für MacKing – wer für absolut kleines Geld zwei Stunden tolle Unterhaltung will, ist hier richtig aufgehoben.
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Nach der Show beschlossen wir, in unser Hotel fürs Wochenende einzuziehen – das war gleich nebenan, und so brauchte ich nur von der Parkgarage des Harrah*s hinaus und gleich anschließend in die des „Imperial Palace“ hineinzufahren. Dieses Hotel hatte ich gebucht, weil es trotz des viel teureren Wochenendes immer noch absolut gute Raten hatte und zentral am Strip gelegen ist.
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Das Einchecken zog sich ein wenig hin; das gleichzeitig stattfindende Rodeo Festival in der Sports Arena der Las Vegas University spülte an diesem Wochenende tausende Cowboyhutträger nach Sin City, und das Imperial Palace bekam davon natürlich auch seinen Teil ab. Irgendwie verwandelten diese Rodeo-Typen aber die Stadt in ein tolles Flair, richtige Westernstimmung kam jetzt auf. Irgendwie ärgerte es mich, dass ich meinen schwarzen Renegade-Hut vom Vorjahr nicht mitgenommen hatte, aber einen zweiten wollte ich mir auch nicht kaufen...
Nachdem wir endlich unsere Schlüsselkarten hatten, fuhren wir hoch in den neunten Stock, wo sich unser Zimmer befand. Ich hatte wegen des Alters des Hotels und des niedrigen Preises nicht wirklich ein gutes Zimmer erwartet, allerdings auch hier eine positive Überraschung: Das Zimmer und das Bad waren blitzblank-sauber und nett eingerichtet, und sogar ein kleiner Balkon war vorhanden (der zwar in Richtung des Hinterhofs hinausging, aber was soll’s...). Claudia zog sich erst einmal in die Dusche zurück, während ich die neu erworbene Kamera inspizierte. Obwohl ich natürlich gleich auf deutschsprachige Menüführung umgeschaltet hatte, musste ich mich mit der Vielzahl der Funktionen erst einmal vertraut machen – bei der Nikon war doch alles ein wenig anders als bei meiner gewohnten Canon.
Anschließend gingen wir noch ein wenig spazieren und ich machte ein paar Fotos von den Eindrücken am nächtlichen Strip mit der neuen Kamera – die mich schon jetzt überzeugen konnte...
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Etwa zwei Stunden später gingen wir dann zu unserem Hotel zurück und Claudia wollte nun unbedingt auch so einen großen Cocktail haben wie ich vor ein paar Tagen in der Fremont Street. Ich konnte ihr gerade noch ausreden, die Cocktailgröße der blauen Flasche zu nehmen (hätte mit schlappen $30 zu Buche geschlagen), aber die zweite von rechts musste es dann schon sein. Ich probierte natürlich auch einmal, und der Mix des Imperial Palace stand dem der Fremont Street in nichts nach...
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Wir ließen den Abend an den Slot Machines des Harrah*s Casino ausklingen, anfangs allerdings mit nur mäßigem Erfolg. Als ich gerade von einem Penny-Slot zum nächsten gewechselt bin (mit den ausgedruckten Bons jederzeit möglich), dann der Aha-Effekt. Der erste Spin mit fünf Lines, und – BINGO!
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Zur Erklärung: Der Kopf in der Mitte der unteren Reihe ist ein Joker, deshalb der doch ansehnliche Gewinn. Natürlich relativieren sich 500 Kredite bei einem Penny-Slot dergestalt, dass es halt auch nur $5 sind, aber Spaß hatten wir immerhin!
Anschließend wechselten wir hinüber ins Imperial Palace und schauten noch ein wenig den "Dealertainers" und den Imitatoren von bekannten Showgrößen zu, während wir auch an den dort befindlichen Slots den einen oder anderen Dollar riskierten. Neben einer recht guten Kopie von Tina Turner sang natürlich hier auch ein "wiederauferstandener" Elvis!
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Gegen Mitternacht hatten wir vom Zocken genug und wir verzogen uns aufs Zimmer, wo ich mir ja noch mit dem üblichen improvisierten "Kühlschrank" ein Sam Adams kaltgestellt hatte...
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Garden Court Mittagsbuffet, Main Street Station, $16,66 für zwei Personen
MacKing Zaubershow Harrah*s, $15,98 für zwei Personen, incl. zwei Cocktails
Cocktail im Imperial Palace: $8
Etliche Budweiser an den slot machines: $ gratis
Hotel: Imperial Palace, €53, gebucht über www.vegas.com
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Lese Deinen Bericht weiterhin mit großem Interesse, denn irgendwann werden wir auch mal wieder in LV sein!
Dann natürlich im EI auf unsere Sachen aufpassen! Dir wird dass sicherlich auch nur einmal passieren!
Kannst Du mir noch mal kurz eine Wegbeschreibung zur "Main Street Station" übermitteln?
Hätte Lust, dort auch mal zum Buffet zu fahren!
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Moin,
da wir überlegen im September auch "nur" LV für ein paar Tage zu besuchen ein toller Bericht.
Besonders gefällt mir Euer häufiger Hotelwechsel. Das schwebt mir persönlich auch vor, nur meine Frau hat dazu keine Lust.
Das Golden Nugget Buffet hatten wir am Abend. Ja, es war das günstigste. Aber trotzdem konnten wir uns das gute Ranking nicht erklären. Die Qualität der Speisen war schlecht, ebenso die Auswahl.
Dann lieber 5 Dollar mehr pro Nase.
Schreibst Du auch noch etwas über Temperaturen und LV zu der Zeit im allgemeinen? Die Poollandschaften habt Ihr wohl nicht mehr genossen?
Grüsse
Axel
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@Hilfsrechtsaussen:
Die Temperaturen waren ziemlich identisch während des gesamten Aufenthalts. Es war immer so um die 20° C tagsüber, also zum Schwimmen etwas zu kühl. Im Venetian hätten sie zwar einen super temperierten (beheizten) Pool gehabt, aber wir verzichteten trotzdem darauf. Für Sightseeing und Umherwandern optimal, nur die Pools waren halt "für die Katz"... :lol:
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Hallo Stefan,
hier gibt es doch einen Thread über Buffets in LV, oder? Vielleicht kannst Du ja die Main Street Station da kurz erwähnen, damit man solche Infos auch wieder findet. Klingt ja wirklich prima.
Kauf Dir doch mal so einen kleinen Cooler, das ist wirklich praktischer als Eis im Waschbecken. :wink:
Die kann man zusammenfalten und dann nehmen sie im Gepäck wenig Platz ein. :lol: (Und man schont die Rechnung, wenn man in Venetian absteigt :shock: )
Ich freue mich jetzt schon auf's Weiterlesen, viele Grüße, Petra
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02.12.2005 Las Vegas - Valley of Fire 8)
Gut ausgeschlafen wachten wir am Morgen des zweiten Urlaubswochenendes gegen 8 Uhr auf. Nach zwei eher „lockeren“ Tagen mit nicht viel Programm wollten wir heute wieder einmal einen Tagesausflug machen.
Nach der Morgenwäsche packten wir nur schnell eine kleine Tasche mit ein paar Getränken zusammen und fuhren mit dem Van los. Das Wetter war herrlich; sonnig mit einer leichten Brise, und natürlich nicht allzu heiß – schließlich war ja schon Advent...! :lol:
Bevor wir die Stadt verließen, wollten wir aber noch einen „Snack“ zu uns nehmen – schließlich hatten wir ja im Hotel nichts gefrühstückt, und so hielten wir Ausschau nach einem der zahllosen Fast-Food-Tempel. Irgendetwas „Neues“ sollte es heute sein, etwas, das wir noch nie ausprobiert hatten, denn Burger King und die „Golden Arches“ kennt man ja aus der Heimat zur Genüge. Bald schon wurden wir am Straßenrand fündig: „Jack in the Box“, auf bayrisch also „Jackl in da Schachtl“ – da waren wir noch nie und deshalb machten wir hier einen Verpflegungshalt.
Das Angebot dieser Kette erinnerte mich irgendwie stark an die beiden vorgenannten Ketten – Burger, French Fries, Soda. Einziger Unterschied: Man kann sich seine Burger in einer Ciabatta-Semmel (für Nordlichter: -Brötchen) servieren lassen – eine willkommene Abwechslung. Da ich die Portionen anderer Gäste schon aus dem Augenwinkel gesehen hatte, beschlossen wir, nur ein Menü (Burger, Fries, Soda) zu nehmen und einen weiteren Burger für Claudia. Das Bedienungspersonal schien selbst ein sehr guter Kunde der Kette zu sein; jedenfalls wirkten die Angestellten hier alles andere als magersüchtig. In weiser Voraussicht verzichtete ich auf jegliche „Upgrades“, die das Menü irgendwie vergrößert hätten.
Nachdem wir unsere Bestellung erhalten hatten, hätte es mir fast die Sprache verschlagen: Obwohl ich ja nur die „normale“ Größe bestellt hatte, handelte es sich um einen ziemlich großen Burger mit einem Patty, das locker für zwei oder drei gereicht hätte. Die „kleine“ Portion Fritten war auch nicht wirklich wenig, und bei dem Drink handelte es sich um gut über 0,5 Liter – refills in beliebiger Anzahl natürlich inklusive. Um es vorweg zu nehmen: Ich bin wirklich ein guter Esser – aber diese Portion hätte ich beinahe nicht geschafft, obwohl ich die Fries und das Diet Coke ja mit Claudia teilte. Während wir da so dahinmümmelten, überlegten wir, wie denn dann die „upgegradeten“ Portionen aussehen würden – und sahen uns wieder einmal bestätigt, dass die in Amerika allgegenwärtigen Gewichtsprobleme nicht von ungefähr kommen.
Nach diesem „Frühstück“ brachen wir auf in Richtung Südosten; erstes Ziel war der Vorort Henderson. Über die I-93 ging es flugs raus aus der Stadt – leider etwas zu flugs, denn wir verpassten die Abfahrt zum Highway 564 und fanden uns plötzlich in Boulder City wieder. Also umgedreht und zurückgefahren – diesmal passten wir besser auf und cruisten nun auf besagter Straße in Richtung Osten.
Kurz darauf sahen wir links von der Straße den „Lake Las Vegas“ mit etlichen Luxus-Golf-Resorts. Leider habe ich vergessen, ein Foto zu schießen, aber die Anlagen wirkten extrem schön (und wohl auch teuer). Für Golfspieler muss das hier ein Traum sein.
Wir fuhren weiter und gelangten plötzlich und unerwartet an eine Ranger Station – dass die „Lake Mead National Recreation Area“ kostenpflichtig und Teil des National Park Service ist, war mir zwar neu, aber als Inhaber des „magischen“ National Parks Pass machte mir das natürlich nichts aus. Das schwarze Kärtchen gezückt, dem jungen Park Ranger übergeben, und schon ging das übliche Kartenmaterial in unseren Besitz über.
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Kurz danach kamen wir an die ersten Ausläufer des Lake Mead – wunderschön lag dieser hier in der Landschaft, und wegen der Nähe zur Spielerstadt wird dieser Teil „Las Vegas Bay“ genannt. Wegen der leicht kühlen Temperatur war allerdings nicht viel los; im Sommer treten sich hier die Urlauber wohl auf die Füße. Wir beließen es bei ein paar Fotos und fuhren dann zurück in Richtung der Ranger Station. Dort geht nämlich die Straße ab, die den Lake Mead auf der Nordseite umfährt. Wir fuhren diese sog. „Northshore Road“ weiter – allerdings war ich ein wenig von dieser Straße enttäuscht. Sie führt zwar durch eine schöne Landschaft, allerdings ist ein Blick auf den Lake Mead nur selten möglich, weil immer irgendwelche Hügel dazwischen sind. So gelangten wir ohne größere Stops relativ zügig bis in die Nähe von Overton Beach, wo der Highway 169 nach Westen abzweigt. Kurz darauf erreichten wir unser heutiges Hauptziel:
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Dieser State Park war im Jahr zuvor von uns schlichtweg übersehen worden, wurde mir aber im Nachhinein immer als ein echtes Highlight empfohlen. Dies sollte sich im Verlauf der nächsten Stunden auch bestätigen. Erst einmal hieß es jetzt aber den Eintrittspreis zu bezahlen – der National Parks Pass hat hier ja keine Gültigkeit. Das war nun aber gar nicht so einfach, da am Parkeingang zwar ein kleines Häuschen nebst Toiletten vorhanden war, aber kein Park Ranger. Ich studierte die Infotafel und fand heraus, dass man – ähnlich wie im Goblin Valley – das Eintrittsgeld in Kuverts legen muss und diese in eine Kassenbox einwerfen.
Mit Erschrecken stellte ich fest, dass ich nur noch größere Scheine hatte, und nur ein paar Quarters und Pennys Münzgeld. Gottlob hatte Claudia noch ein paar einzelne Dollar Bills, so dass wir schließlich die geforderte Summe von $6 pro Tag und Auto zusammen hatten. Ich notierte noch unsere Daten auf dem Kuvert und legte den Kontrollbeleg aufs Armaturenbrett. Jetzt konnte es also losgehen. Wir waren kaum losgefahren, schon tauchte einer der ersten Höhepunkte auf: Elephant Rock. Ich parkte also den Pontiac gleich wieder und wir machten uns auf den Weg zu besagtem Felsen.
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Etwas verwundert nahm ich die Warnhinweise zur Kenntnis, dass auf dem über 200 Meter langen Wanderweg kein Wasser erhältlich ist (!): Na ja, wir werden’s überleben...
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Der Elephant Rock trägt seinen Namen natürlich wegen der bizarren Form, die an den Rüssel eines dieser Grautiere erinnert. Trotz Warnschild ließ ich es mir nicht nehmen, um den Felsen herum zu klettern und auch ein Bild von der anderen Seite zu schießen. Schon erstaunlich, welche bizarren Formen die Natur hervorbringen kann.
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Wir fuhren weiter und gelangten schon bald an den nächsten Höhepunkt: Der „Petrified Log“. Dieser versteinerte Baumstamm liegt hier schon Jahrmillionen und ist wirklich ein echtes Highlight: Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man das Teil für verrottendes Holz halten; die Maserung und die Jahresringe sind nämlich deutlich zu erkennen.
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Etwas weiter östlich gelangten wir an die Felsengruppe „Seven Sisters“ – hier gibt es auch eine kleine Grillstation, an der man sich ein Picknick braten könnte.
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Wir fuhren hoch zum „Mouse’s Tank“ und beschlossen, dieses kleine Tal zu erwandern. Seit dem Parkeingang wurden die Felsformationen immer bizarrer und schöner, und dieser Trend setzte sich hier fort. Ein kleiner sandiger Trampelpfad führte nach hinten bis zu einem kleinen natürlichen Wasserpool, der dieser Örtlichkeit seinen Namen gab. Auf den Felsen sind immer mal wieder alte Indianerzeichnungen zu erkennen
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Weiter ging’s bis zur Rainbow Vista, wo man einen sehr schönen Rundblick hat.
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Wir fuhren weiter zum „Atlatl Rock – an sich kein besonderer Felsen, aber in luftiger Höhe sind einige besonders schöne Indianerzeichnungen zu erkennen. Natürlich hat es auch hier wieder irgendwelche „ganz Schlaue“ gegeben, die ihr eigenes Geschreibsel hinzufügen mussten – bei so was könnt ich wahnsinnig werden...
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Am Nächsten Höhepunkt dann eine Überraschung: Der Arch Rock war gerade Schauplatz einer Hochzeit! Eine kleine Hochzeitsgesellschaft und offensichtlich eine Art Standesbeamter vollzogen hier gerade die Trauung – wie malerisch...
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Zu dem Felsen chauffiert wurden die beiden natürlich auch standesgemäß. Wir lauschten der Zeremonie, die ziemlich locker und heiter vonstatten ging. Immer wieder mussten die Eheleute Sätze des Standesbeamten nachsprechen – und ich stellte einen nicht zu überhörenden komischen, irgendwie vertrauten Akzent bei den beiden fest. Nachdem die Zeremonie beendet war, bestätigte sich meine Vermutung. Die Braut lachte entzückt und meinte in tiefstem schwäbischen Dialekt: „Acht Jahr’ hamma g’gwart – und jetz hemmes g’macht!“ – also doch...!
Nach den üblichen Gratulationen der Begleiter reihten wir uns auch ein und gratulierten herzlich – natürlich auf deutsch, was uns einen kleinen Smalltalk einbrachte. Und auch wir ließen uns noch unter dem Felsen ablichten...
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In der Nähe des Arch Rock gibt es einen Felsen, der wegen seiner drei Stützen „The piano“ genannt wird. Erneut staunten wir, welche schönen Formationen die Natur hervorbringen kann.
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Schön langsam wurde mir etwas mulmig zumute – die Tankanzeige unseres Pontiac stand schon tief im roten Bereich; vielleicht hätte ich doch noch mal tanken sollen in Vegas. Weiter ging es in extrem spritsparender Fahrweise bis zu den „beehives“, also Felsen, die die Form von alten Bienenstöcken haben...
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Diese wirklich schönen Felsen stellten gleichzeitig auch den letzten Höhepunkt des Parks dar. Wir fuhren in Richtung der West Entrance Station und hielten noch einmal an einer schönen zerklüfteten Felsformation.
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Im Gegensatz zum Osteingang saß hier ein Park Ranger in dem Häuschen und kontrollierte alle ausfahrenden Fahrzeuge auf den Kontrollbeleg über die Bezahlung des Eintrittspreises. Insgeheim freute mich das – diejenigen, die sich ohne zu bezahlen in den Park gewagt hatten, waren hier nämlich in starker Erklärungsnot...
Ich fuhr weiter in Richtung der I-15. Ein Schild verriet uns, dass es noch ca. 40 Kilometer bis zu dieser Interstate seien. Vierzig Kilometer? Ein erneuter Blick auf die Tankanzeige brachte mich gehörig ins Schwitzen – die Nadel lag nämlich bereits am Nullpunkt auf, und Reservekanister hatten wir keinen dabei. Ich justierte den Tempomaten also bei spritsparenden 45 mph und fuhr weiter, immer in der Hoffnung, dass uns das letzte Schnapsglas Benzin bis zur nächsten Tankstelle retten würde. Irgendwann waren dann die großen Schilderbrücken der Interstate am Horizont zu erkennen, aber immer noch waren es ca. acht Kilometer. Letztlich gelangten wir aber dennoch zur Auffahrt auf die Interstate, und gleich daneben befand sich die heiß ersehnte Tankstelle. Ich möchte ehrlichgesagt lieber nicht wissen wie weit ich noch gekommen wäre... Wir tankten für $10 und fuhren dann auf der Interstate zurück nach Las Vegas.
Im Hotel duschten wir erst einmal ausgiebig und wechselten die Kleidung. Anschließend befuhren wir die Tropicana Avenue in östlicher Richtung und gelangten so zum „The Orleans“. Dort sollte der zweite Höhepunkt des heutigen Tages stattfinden – ein Spiel in der „Orleans Arena“, die Heimat des ECHL-Clubs „Las Vegas Wranglers“. Für mich als Die-Hard-Eishockeyfan natürlich ein Muss. Direkt neben der Arena gibt es kostenlose Parkplätze, also war auch das Abstellen unseres Vans kein Problem. Ich streifte mir mein Flyers-Fantrikot über und wir betraten die Arena.
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Wir gingen zum Ticketverkauf und fragten nach unseren gebuchten Tickets. Nach kurzem Suchen wurden diese auch gefunden und ich erhielt daraufhin meine beiden Freikarten in Händen. Eine nette amerikanische Bekanntschaft aus meiner Heimatstadt ist nämlich zufällig ein guter Freund eines der „Ticket Account Executives“ des Clubs, Jim Renner. Dies brachte mir nicht nur die beiden Gratis-Karten für das Spiel ein, sondern auch einen netten Smalltalk mit eben besagtem Jim. Der war übrigens begeistert, dass es sogar in Deutschland Leute gibt, die den erst 2003 gegründeten Club kennen und setzte sich vor dem Spiel noch ein wenig zu uns. Von ihm erfuhr ich auch, dass die Hotelkette „Coast Casinos“, zu dem das „The Orleans“ gehört, die Baukosten von $65 Mio für die 7.340 Sitzplätze große Arena übernommen hat, das Team aber einem anderen Eigentümer gehört.
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Noch vor dem Spiel schlenderten wir ein wenig im „Concourse“, also den Umgriff der Arena. Nun bin ich ja von den diversen NHL-Palästen einiges gewöhnt, aber dennoch war ich von dem viel kleineren Stadion hier auch sehr beeindruckt. Alles war sehr schön arrangiert und eingerichtet, die „Concession Stands“ und die Fanshops standen denen der Profiliga in nichts nach, und auch der Service war erstklassig – alles halt nur eine Nummer kleiner als in der NHL, aber ein eigenes Maskottchen muss schon sein...
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Vor dem Spiel gab es übrigens noch eine PR-Aktion von „Port of Subs“, einer Fast-Food-Kette, die Sandwiches herstellt – ähnlich denen von Subway, nur besser. Diese verteilten kostenlose Proben ihrer „Subs“ in einer derartigen Aufdringlichkeit, dass wir letztendlich jeder drei bis vier Stücke gegessen hatten und so für das Abendessen auch schon gesorgt war.
Und eine weitere, besondere Überraschung gab es: Zum heutigen Spiel waren nämlich einige Ex-NHL-Spieler erschienen, die eine Autogrammstunde gaben. Ich selbst traf Greg Adams und ließ mir mein Trikot signieren. Etwas später traf ich auch noch das legendäre Raubein Marty McSorley, der, obwohl schon leicht ergraut, mit seiner hünenhaften Statur immer noch beeindruckend wirkt. Ich hielt einen netten Smalltalk mit ihm und erfuhr dabei, dass er fast einmal bei einem DEL-Club angeheuert hätte, aber daraus letztendlich nichts wurde. Leider war zu diesem Zeitpunkt Claudia mit der Kamera nicht in der Nähe. Für diejenigen, denen der Name nichts sagt: McSorley war früher bei den Los Angeles Kings der „Aufpasser“ für Wayne Gretzky – wer den Superstar auch nur schief anschaute bekam es mit Marty zu tun!!!
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Dann begann aber das Spiel. Die Wranglers liefen durch eine imitierte Saloon-Tür aufs Eis, natürlich eingehüllt von künstlichem Rauch und in Lichteffekten. Das alles wirkte schon recht professionell, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich hier um einen ECHL-Club (also vergleichbar 3. Liga!) handelt. Die Arena selbst ist in U-Form erbaut, d. h. auf einer kurzen Seite befinden sich keine Sitze, sondern die Anzeigetafel.
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Das Spiel ist schnell erzählt: Die Wranglers rangen die Idaho Steelheads, nach den Infos von Jim Renner das Topteam der Liga, nach einem zähen Kampf mit 5-3 nieder – und das, obwohl man am Tag zuvor gegen den gleichen Gegner noch mit 1-2 verloren hatte. Das Spiel war wirklich nett anzusehen und auch die Tore waren nicht von schlechten Eltern. Das Stadion war mit knapp 5.800 Fans auch nicht schlecht gefüllt, allerdings soll es tags zuvor sogar ausverkauft gewesen sein.
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Nach dem Spiel fuhren wir zurück ins Imperial Palace und zockten noch ein wenig an den Slots. Claudia holte sich noch einen dieser „Pina Colada Margharitas“, während ich es vorzog, einige der Gratis-Buds von den netten Bedienungen zu schlürfen.
Alles in allem war es ein absolut gelungener Tag: Einen genialen State Park besichtigt, ein schönes Eishockeyspiel gesehen und sogar ein paar NHL-Veteranen getroffen – USA-Herz, was willst Du mehr...?
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Snack im "Jack in the Box": ca. $10 für zwei Personen
Einfahrt Lake Mead NCA: im National Parks Pass enthalten
Eintritt Valley Of Fire SP: $6 pro Auto
Tanken: $10
Eintritt Wranglers-Spiel: frei (Karten hätten $20 pro Person gekostet)
Ca. 8 Stücke Port-of-Subs Sandwiches: frei
Cocktail im Imperial Palace: $8
Etliche Buds an den Slots: frei
Hotel: Imperial Palace, €53, gebucht über www.vegas.com
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Stefan, danke für diesen schönen und ausführlichen Bericht vom Valley of Fire :D Das steht bei mir dieses Jahr auch wieder auf dem Programm und ich habe fleißig meine Notizen ergänzt :lol:
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Hallo Stefan,
toller Bericht und klasse Bilder. :respekt: Ich habe ja auch mit besonderem Interesse deine Tour durch das Valley of Fire mitgelesen. Und da es auch bei mir in diesem Jahr auf der Strecke liegt, habe ich mir genauso wie Silke schon einige Notitzen gemacht.
Auch das Eishockeyspiel war ja richtig Klasse für dich. Und dann noch das Glück, Fotos und Autogramme abstauben zu können. :lol:
Greetz,
Yvonne
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Stefan, habt ihr an der Northshore Road einige Stops eingelegt wie z.B. Bowl of Fire, Northshore Summit, Redstone Loop? Ok, einen super Blick auf Lake Mead hat man nicht, die Gegend dort ist spektakulär gut.
Anette
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Stefan, habt ihr an der Northshore Road einige Stops eingelegt wie z.B. Bowl of Fire, Northshore Summit, Redstone Loop? Ok, einen super Blick auf Lake Mead hat man nicht, die Gegend dort ist spektakulär gut.
Anette
Nein, haben wir nicht - so überragend kam mir die Gegend allerdings auch nicht vor. Vielleicht hätten wir das aber machen sollen... :zuck:
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Wenn ich demnächst meinen Reisebericht ins Forum stelle, werde ich ein paar Bilder von der Bowl und dem Redstone Loop einfügen :D
Anette
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Hallo, Stefan!
Da kann ich mich Silkes Worten nur anschließen!
Ein toller Reisebericht, und klasse Fotos--auch mit der neuen Kamera, :?
...und umsomehr freue ich mich auf unsere eigene Tour....Valley of Fire ist jetzt auch zu einem Highlight bei uns aufgestiegen---und wahrscheinlich treffe ich dort schon auf American Hero und ihre Kolleginnen ( vor dem Biertrinken in Las Vegas), wo doch die Welt heute sooooo klein ist! :lol:
LG,
Monika
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Hallo Stefan,
der Valley of Fire State Park ist wirklich ein kleines Juwel.
Als Tip für das nächste mal, schau Dir auch die Ausstellung im Visitors Center an, die ist recht interessant und zeigt wie Menschen hier vor langer Zeit im Valley gelebt haben, auch die Tierwelt und Geologie kommt nicht zu kurz.
Eine Fahrt ganz hinter zu den White Domes lohnt auf jeden Fall, es gibt dort einen 1 Meilen langen Round Trip, der wie ich finde super ist, was Farben und Formen der Felsen anbelangt, es gibt sogar einen kleinen "Slot Canyon" dort und ein gemütliches Picknick läßt sich dort auch machen.
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04.12.2005 Las Vegas :urlaub:
Heute schliefen wir wieder richtig lange aus. Auf das Frühstück verzichteten wir, da wir eh schon planten, ein frühes Mittagessen einzunehmen.
Für den Vormittag hatten wir uns vorgenommen, die Gratis-Coupons für die Auto Collection im Imperial Palace in Anspruch zu nehmen, die wir tags zuvor von einem Flyers-Verteiler in der Lobby erhalten hatten; schließlich war diese Ausstellung ja in unserem Hotel und konnte so über eine kurze Liftfahrt nach oben erreicht werden.
Wir gaben unsere Freikarten der netten Dame am Eingang des großen Showrooms und schlenderten gemütlich durch die Reihen der Oldtimer. Unschätzbare Werte waren hier zu sehen – insgesamt etwa 100 Autos, zum Teil über 80 Jahre alt. Ich kann selbstredend hier nur einige besonders schöne Exemplare als Foto zeigen, insgesamt habe ich aber über 50 Bilder geschossen. Besonders beeindruckt haben mich der Ur-Maybach, ein altes Daimler-Benz Cabrio und ein sehr alter Rolls-Royce mit Weißwandreifen.
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Im Gegensatz zu anderen Ausstellungen bzw. Museen dieser Art sind in der Auto Collection im Imperial Palace übrigens alle Exponate auch käuflich zu erwerben – falls man die Kreditkarte mit der „richtigen“ Farbe hat, versteht sich. Einige der Liebhaberstücke waren mit Preisen von bis zu $2,5 Mio ausgezeichnet (!).
Etwas weiter trafen wir auf einen Audi Ur-Quattro – nun wäre das nicht unbedingt etwas besonderes und schon gar kein richtiger Oldtimer – bei diesem hier handelte es sich allerdings um genau das Auto, mit dem Walter Röhrl Rallye-Weltmeister geworden ist!
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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_r%F6hrl1.JPG)
Etwas über eine Stunde verbrachten wir so in der Auto-Ausstellung und staunten ein ums andere mal, welche schönen Autos es doch früher einmal gegeben hat.
Nach dem Besuch der Auto Collection schlenderten wir ein wenig am Strip umher und genossen das milde Wetter und den Sonnenschein. Gemessen daran, dass wir uns ja bereits in der zweiten Adventswoche befanden, war es wirklich warm... :wink:
Irgendwann stellte sich dann der Hunger ein und wir überlegten, wo wir uns denn heute verköstigen wollten. Die Wahl fiel schließlich auf das Buffet des „Boardwalk“, in dessen Nähe wir uns zufällig befanden. Das Essen hier riss einen nicht unbedingt vom Hocker, war aber auch nicht wirklich schlecht – es gab eine ganz gute Auswahl an Speisen, die Qualität war auch recht ansprechend, aber halt auch nichts herausragendes. Einen Tip für oder gegen dieses Buffet abzugeben, ist aber ohnehin zwecklos: Das Boardwalk Hotel hat nämlich etwa vier Wochen später, am 09.01.06, für immer geschlossen, da es abgerissen werden soll – auf dem Areal entsteht das „CityCenter“-Projekt.
Nach dem Essen gingen wir zurück ins Imperial Palace, checkten aus und luden unser weniges Gepäck ins Auto. Anschließend fuhren wir hinüber an die Ecke Paradise Road und Harmon Avenue – Lesern meines letztjährigen Reiseberichts sicher noch ein Begriff. Hier befindet sich die exakte Kopie des Münchner Hofbräuhauses an der einen Ecke, und auf der anderen Seite das Hard Rock Café mit danebenliegendem Hard Rock Hotel.
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Da wir den US-Ableger des Münchner Biertempels ja schon im Jahr zuvor besichtigt hatten, verzichteten wir auf einen erneuten Besuch und beließen es bei einigen Fotos von außen. Stattdessen wollten wir uns diesmal den Hard-Rock-Komplex zu Gemüte führen – auch dieses Hotel hatte ich bei der Planung als Unterkunft für die erste Nacht in Erwägung gezogen, weil es zu der von uns beabsichtigten Zeit recht annehmbare Preise hatte – die Stripnähe gab aber dann den Ausschlag für das Harrah*s – im Nachhinein die richtige Entscheidung, wenn man an den Suite-Upgrade denkt.
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Das Hard Rock Hotel Las Vegas – übrigens das erste dieser Art überhaupt – ist ganz im Stil der gleichnamigen Restaurants gehalten – schon die Türgriffe sind in E-Gitarrenform gehalten. Gleich nach dem Eingangsbereich folgt – wie könnte es anders sein – das Casino, das angesichts der Größe des Hotels recht überschaubar in Form eines großen Kreises gehalten ist, wobei die Slot Machines den Bereich der Spieltische einfassen. In einer Ecke des Casinos befindet sich eine "Elvis-Wand", wo alle möglichen Schnipsel, Plattencover und Bilder des King of Rock'n'Roll hängen.
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Wir spazierten ein wenig umher und beobachteten eine Gruppe jüngerer Zocker an einem Roulette-Tisch, die sich offensichtlich allesamt in einer Glückssträhne befanden, der ausgelassenen Stimmung nach zu schließen.
Wir selbst entdeckten einen klassischen 3-wheel-slot, der hier als 1-Cent-Automat betrieben wurde – ein höchst seltenes Exemplar, diese Art Spielautomat hat normalerweise einen Quarter als Mindesteinsatz. Claudia investierte gleich einen ganzen Dollar (!) in den Apparat und schon nach wenigen Zügen war ihr das Glück hold – eine 7er-Reihe mit Verdoppelung!
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Das brachte uns erst einmal so viele Kredite ein, dass wir locker eine Stunde spielen konnten und nebenher das eine oder andere eisgekühlte Bud serviert bekamen.
Nachdem wir vom Zocken genug hatten, kauften wir noch ein wenig im Merchandise-Laden des Hard Rock Café ein, wobei uns mitgebrachte Coupon-Ausdrucke wiederum etwas Rabatt bescherten. Unter anderem ging ein schönes Hemd mit aufgestickter Gitarre und ohne aufdringliches HRC-Logo in meinen Besitz über.
Derart eingedeckt fuhren wir zu unserem letzten Hotel unseres Las Vegas – Aufenthalts: Excalibur.
Nun war ich zwar nicht unbedingt ein Riesen-Fan dieses Hotels, da ich die Umsetzung des Themas Mittelalter hier als zu kitschig empfinde, aber ein absoluter Kampfpreis für ein Zimmer mit Stripview haben mich dann doch zu einer Buchung veranlasst. Um es vorwegzunehmen: Letztendlich war das Hotel kein Reinfall, ich war sogar positiv überrascht. Hier mal ein etwas ungewohntes Bild des Hotels von der Rückseite – statt des Zauberers Merlin ist hier eine große Turmuhr inmitten der Türmchen angebracht...
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Einzig der Checkin gestaltete sich hier – übrigens zum ersten mal überhaupt, dass uns das passierte – recht langwierig. Es waren zwar gut zwei Dutzend Schalter zum Ein- und Auschecken besetzt, aber der Andrang (abreisende Rodeo-Besucher am Sonntag abend) war entsprechend groß. Während ich da so in der Schlange stand, erspähte ich in einigen Metern Entfernung einen Checkin-Automaten – wieso nicht dort einchecken? Ich ließ Claudia den Platz in der Schlange reservieren und versuchte dort mein Glück. Leider vergebens, unsere Kreditkarten wurden nicht akzeptiert bzw. konnten nicht gelesen werden. Vielleicht lag’s daran, dass ich keine PIN für meine Karte besitze, die wäre wohl für so einen Automaten notwendig (wär ja sonst zu einfach, mit einer gestohlenen Karte einzuchecken).
Etwas später hielten wir unsere Schlüsselkarten und etliche Coupons, die in der Online-Promotion mit enthalten waren, in der Hand. Wir fuhren hinauf in den 15. Stock des am nördlichsten gelegenen Turms, von wo wir eine tolle Aussicht auf das MGM und auf das New York, New York gegenüber hatten. Aufgrund mehrerer negativer Erfahrungsberichte über das Hotel erwartete ich eigentlich vom Zimmer nicht wirklich viel – meine Befürchtungen bestätigten sich aber gottlob nicht. Im Gegenteil: Das Zimmer war schön eingerichtet, geräumig und sauber; und auch das Bad gab keinen Grund zur Beanstandung. Den einzigen Makel, den ich entdeckte, war die kaputte Eismaschine am Ende des Gangs – nicht weiter schlimm, ich habe mir halt dann einen Kübel Eis im 14. Stock geholt, um den üblichen Waschbecken-Eiswürfel-Kühlschrank zu bauen. Im Vorbeigehen am Gang bedienten sich dann noch zwei amerikanische Teenies vom Inhalt meines Kübels, die sich gerade stilecht einen Cocktail aus einem Ritterkelch genehmigten, aber an der defekten Eismaschine auch kein Glück gehabt hatten. :lol:
Mittlerweile hatte auch der Sonnenuntergang eingesetzt und wir genossen die tolle Aussicht von unserem Hotelzimmer aus – die $10 Aufpreis für Stripview hatten sich voll bezahlt gemacht. Hier schoss ich auch eines meiner schönsten Fotos mit der neuen Kamera – das NYNY im Abendlicht der untergehenden Sonne...
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Derart inspiriert beschlossen wir kurzerhand, rüber in besagtes Hotel zu gehen und die Achterbahn auszuprobieren. Gesagt, getan, schon kurz später befanden wir uns am Zugang zum „Rollercoaster“. Es war nicht wirklich viel los, deshalb kamen wir auch zügig dran. Vor der Fahrt mussten alle mitgeführten Gegenstände aus „Sicherheitsgründen“ in einen (natürlich kostenpflichtigen) Spind geschlossen werden – hatte ich so bei einer normalen Achterbahn auch noch nicht erlebt. Anschließend entrichteten wir unseren Obolus an der Kasse und kurz darauf saßen wir auch schon in der Höllenmaschine.
Nun muss ich hier vielleicht erwähnen, dass ich kein echter Experte in Sachen Achterbahnen bin – eine Fahrt im Fünfer-Looping der Münchner Wies’n vor ein paar Jahren hatte mich für längere Zeit von derlei Geräten ferngehalten (vielleicht hätte ich die Fahrt aber auch besser vor den vier Maß Bier und der Schweinshaxn antreten sollen...).
Da ich also nicht wirklich erfahren mit solchen Bahnen bin, hat mich (und auch Claudia) die Fahrt durchaus beeindruckt. Vor allem der Effekt, dass man sich regelrecht um das Hotel schlängelt, gibt einem einen Extra-Kick. Fazit: Etwas teuer, aber mit Sicherheit kein Reinfall.
Mittlerweile war es Zeit geworden, sich an die „Tour Rotunda“ zu begeben. All denjenigen, die mit diesem Begriff nichts anzufangen wissen, sei zum Trost gesagt, dass ich bis zu unserem Urlaub davon auch noch nie etwas gehört hatte. Es handelt sich hierbei um die meist kreis- oder ellipsenförmig angeordnete Anfahrtszone für Tourbusse, Limousinen und Taxis. Jedes große Hotel hat so etwas – als zentralen Startpunkt für Ausflüge; und die Rotunda des Excalibur liegt an der Südwestseite des Hotels. Der Grund, warum wir diese Einrichtung benutzten, war ein gebuchter „NeonNights“-Flug bei Papillon Helicopters, den wir tags zuvor telefonisch arrangiert hatten.
Überpünktlich holte uns der Shuttlebus des Unternehmens am besagten Punkt ab und brachte uns den kurzen Weg hinüber irgendwo hinter das MGM Grand, wo sich etwas abseits der Heliport der Fluggesellschaft befand. Wir wurden auch gleich recht nett begrüßt und mussten das schon vom Grand Canyon bekannte Verwiege-Spielchen mitmachen. Nach dem üblichen Lehrfilm über die Sicherheitsmaßnahmen an Bord (ja ich weiß, nicht während des Fluges abspringen...) bekamen wir wieder unseren Teilnahme-Sticker auf die Jacke gepappt. Während der ganzen Zeit gab es Sekt bis zum Abwinken, was sich bei mir allerdings auf zwei (Plastik-)Gläschen beschränkte, weil mir von dem süßen Sprudelwasser immer recht schnell schlecht wird. Etwa eine halbe Stunde später kamen wir dann dran. Im Entenmarsch ging es einem Führer hinterher hinaus aufs Flugfeld, wo gerade die Helis die Fluggäste der Tour zuvor ausluden. Diesmal hatten Claudia und ich richtig Glück, denn wir saßen vorne im Cockpit neben dem Piloten, und ich noch dazu auf der viel besseren linken Seite.
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Da das Fotografieren mit Blitz im Heli verboten ist, beschränkte ich mich auf ein (verwackeltes) Foto vor dem Abflug und gab das Fotografieren dann gänzlich auf – die Fotos wären eh nichts geworden. Der Flug an sich ging an der Ostseite des Strip hinauf bis nördlich des Stratosphere Tower und dann an der Westseite zurück. So hatten wir ständig die großen Hotels auf unserer Seite und genossen den atemberaubenden Ausblick auf die Stadt. Das Lichtermeer ist vom Heli aus noch beeindruckender als vom Stratosphere Tower, da dieser doch etwas weit abseits der südlichen Strip-Hotels steht. Es war wirklich ein traumhaftes Erlebnis, auch wenn die reine Flugzeit nur etwas über 10 Minuten betrug. Da wir aber wegen des Fluges am Grand Canyon Rabattcoupons für den NeonNights-Flug erhalten hatten, waren die Kosten einigermaßen erträglich.
Anschließend wurden wir wieder ins Excalibur zurückgefahren. Im Bus trafen wir auf ein anderes deutsches Pärchen, die uns wegen dem Excalibur ein wenig ausfragten – sie suchten nämlich nach einem günstigen und guten Hotel am Strip für die nächsten Nächte.
Den Abend ließen wir wieder an den Slots ausklingen – dank einiger guter Spins spielten wir mit irgendwas um die $15 satte vier Stunden lang und bekamen ständig kühle Bud’s und Cocktails – kein schlechter Deal eigentlich, zumal uns mittlerweile das Zockerfieber gepackt hatte und wir richtig Spaß mit den Klimperkästen hatten. Zum Casino des Excalibur sei gesagt, dass dieses eine so gigantische Größe hat, dass ich mich mehrfach darin verlaufen habe. Neben dem Harrah*s fand ich die Atmosphäre beim Zocken hier aber mit am angenehmsten – es wirkte alles recht locker und freundlich, eine „gespreizte“ Stimmung, wie ich sie in verschiedenen europäischen Spielbanken gesehen habe, kommt hier überhaupt nicht auf.
Alles in allem ging wieder einmal ein gelungener Tag zu Ende. Leider war es schon unser letzter Abend in der „Sin City“, und schon etwas melancholisch begaben wir uns in unser „Rittergemach“...
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Auto Collection: gratis (Coupon)
Mittagsbuffet Boardwalk: ca. $15 für zwei Personen
NYNY Rollercoaster: $25 für zwei Personen ($0,50 für Spindbenutzung)
Neon-Nights-Rundflug: $103 für zwei Personen (mit Rabattcoupon vom GC)
Hotel: Excalibur, Double Queen, Stripview: € 46, Email-Promotion über www.excalibur.com
Etliche Budweiser und Cocktails am Slot: ca. $15 Spieleinsatz
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05.12.2005 Las Vegas :cool:
Dank der diversen Budweisers und Cocktails vom Vortag schliefen wir in unserem Rittergemach wie die Murmeltiere bis etwa gegen 09.00 Uhr. Nach einer ausgiebigen Morgenwäsche im kleinen, aber sehr feinen Badezimmer packten wir unsere Sachen zusammen – der letzte Tag in „Sin City“ war angebrochen. Wir verstauten unsere Sachen in unseren Van und überlegten, was wir noch alles übersehen hatten in Vegas, und was wir unbedingt noch sehen wollten.
Wir entschlossen uns, das Frühstück sausen zu lassen und erst mal ein gemütliches Brunch einzunehmen. Zwei Möglichkeiten hatten wir: Entweder wir würden den Dining Credit des Excalibur, der bei dem Internet-Angebot mit inbegriffen war, in Anspruch nehmen – oder aber wir würden zum „The Orleans“-Hotel hinüberfahren. Von dem Besuch des Eishockey-Spiels vor zwei Tagen hatten wir nämlich noch zwei 2-for-1-Coupons für das hoteleigene Buffet in Händen, die als Promotion verteilt worden waren. Die wesentlich besseren Bewertungen gaben letztendlich dann den Ausschlag für die Fahrt zur Miniausgabe der Südstaatenmetropole.
Wir fuhren also das kurze Stück die Tropicana Avenue hinüber und parkten unser Auto bei schönstem Sonnenschein direkt vor dem „The Orleans“. Stilecht ist hier die gesamte Front den Gebäuden im French Quarter der vor kurzem durch „Katrina“ so arg gebeutelten Stadt gehalten – ein echter Hingucker.
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Wir gingen hinein in das große Casino, das übrigens m. E. eines der schönsten überhaupt ist, und fanden dank guter Beschilderung auch recht schnell den Eingang zum Buffet. Nach ein wenig anstellen waren wir auch schon an der Reihe – zwei Lunch-Buffets mit dem Coupon des Wranglers-Spiels, macht $ 7,45 + tax. Nun brauchten wir natürlich nur einen der beiden Coupons, und da ich den anderen aus Zeitmangel eh nicht mehr in Anspruch hätte nehmen können, entschloss ich mich kurzerhand, ihn jemand anders zu vermachen.
Ich drehte mich also um – nur stand halt hinter mir ein älterer Herr ohne Begleitung, der mit dem Coupon ohnehin nichts hätte anfangen können (vielleicht doppelt so viel essen, macht aber bei einem all-u-can-eat-Buffet nicht allzu viel Sinn). Hinter dem Herrn stand aber ein etwa 20-jähriges Pärchen, wobei der schwarze männliche Part wohl ein häufiger Besucher von solchen Buffets zu sein schien, der Leibesfülle nach zu schließen. Ich drückte dem vollkommen verdutzten Kerl den zweiten Coupon mit den Worten: „Here you are! Save a buck or two!” in die Hand; und ein kurzes Studium des Texts auf dem Coupon zauberte ein breites Grinsen auf sein ohnehin recht breites Gesicht. Mit einem netten „Thanks, dude!!!“ bedankte er sich recht herzlich und wir wurden von der Platzanweiserin an unseren Tisch gebracht.
Von Anfang an gefiel mir dieses Buffet hier sehr gut; und das nicht nur des Preises wegen. Das ganze Ambiente war einfach wunderbar; im Stil der Südstaaten gehalten und alles echt edel eingerichtet. Das Pärchen von vorhin wurde gleich neben uns an den Tisch gesetzt, und nach ein paar weiteren Dankesbezeugungen ihrerseits wagten wir uns das erste mal ans Buffet. Hier kam ich aus dem Staunen erst mal gar nicht heraus – das „French Market Buffet“ wird nämlich trotz seines absoluten Kampfpreises nicht umsonst unter die Top-5 in Vegas beurteilt. Um es vorweg zu nehmen: Es kann mit den absoluten Top-Buffets wie Paris oder Aladdin mithalten, allerdings für etwa ein Drittel des Preises. Ich selbst gönnte mir natürlich erst einmal einen Teller meines Lieblingsessens: Seafood Time!!!
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Zwischenzeitig orderte ich bei der netten Bedienung ein Glas Cranberry-Juice, der auch in Windeseile zugestellt wurde. Dieser war ebenso wie Claudias Orangensaft äußerst lecker. Nach meiner Seafood-Vorspeise wollte ich jetzt was Fleischiges und deckte mich mit Beef Ribs, Spare Ribs und heißem Roast Beef ein – hier hatte ich allerdings alle Hände voll zu tun, den Koch an der „Carving Station“ davon zu überzeugen, dass auch ein etwa halb so großes Stück, wie das, was er abzuschneiden beabsichtigt hatte, ausreichen würde. Auch diese Speisen wussten zu überzeugen, vor allem die Sauce, mit der die Ribs bestrichen waren, war mega-lecker. :essen:
Als Nachtisch orderten wir noch Kaffee, um auch das große Kuchen-Buffet testen zu können. Der Kaffee war wie erwartet vom Feinsten und auch richtig stark, der Kuchen nicht übersüßt wie sonst oft in den USA üblich. Wir konnten es uns einfach nicht erklären: Wie ist dieser geringe Preis für ein solches Hammer-Buffet machbar? Kurzum: Ich weiß es bis heute nicht. Selbst wenn wir den Coupon nicht gehabt und den vollen Preis in Rechnung gestellt bekommen hätten – das wäre ein absoluter Top-Deal gewesen, so war es natürlich noch krasser. Nun will ich nicht sagen, dass das „French Market“ die Buffets im Aladdin oder im Paris schlägt – es spielt aber „in der gleichen Liga“ mit. Letztlich erhielt dieses Buffet auch in unserer internen Ranking-Liste die „Goldmedaille“. Schade, dass wir dieses Juwel erst am letzten Tag entdeckt hatten...
Ich ließ ein mehr als angemessenes Trinkgeld am Tisch zurück und wir gingen pappsatt noch ein wenig im „The Orleans“ herum – wirklich eines der schönsten Hotels in Vegas, leider halt abseits vom Strip. Wohl nicht umsonst rühmt sich aber dieses Hotel, die meisten „Stammgäste“ zu besitzen.
Schon während des Essens hatten wir darüber beraten, was wir denn noch mit dem Nachmittag anstellen wollten. Die Wahl fiel auf die Besichtigung des „Tropicana“, das einzige Hotel, was wir noch nicht näher begutachtet hatten. Wir parkten also den Pontiac auf deren Parkplatz und gingen über einen Nebeneingang hinein – ein glücklicher Zufall, wie sich gleich herausstellen sollte: Dies war nämlich das Ur-Tropicana, also der älteste Gebäudeteil. An sich nichts Besonderes und auch nicht besonders prunkvoll, allerdings hingen hier Fotos aus den frühen Tagen des Hotels an den Wänden. Unglaublich, wer hier zu Zeiten des „Rat Pack“ schon alles genächtigt hatte: Elvis war hier zu sehen, Barbara Streisand und auch John F. Kennedy – gemeinsam war ihnen allen, dass man ihnen ansah, einen Riesenspass zu haben!
Das Tropicana selbst, das ja von außen relativ schmucklos aussieht, entpuppt sich im Inneren als ein echtes Hotel der Spitzenklasse – gemessen an den doch viel niedrigeren Preisen im Vergleich zu den benachbarten Hotels MGM, NYNY und Excalibur wäre wohl auch hier eine Buchung ein echter Deal (Himmel, wenn ich es mir so überlege, muss ich ja noch mindestens acht mal nach Vegas, um in allen meinen Wunsch-Hotels mal gewesen zu sein... LOL).
Eigentlicher Grund für den Besuch des Tropicana war aber die zu diesem Zeitpunkt gerade stattfindende „Titanic“-Ausstellung. Wir ließen uns vom doch recht hohen Preis von $15 pro Person nicht abschrecken – schließlich ist Claudia ein Fan des Leonardo-di-Caprio-Movies, und wann hat man schon mal Gelegenheit, so viele Original-Artefakte des gesunkenen Luxus-Liners zu besichtigen?
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Wir erhielten nach dem Bezahlen des Eintrittspreises zwei den Originalen nachempfundene Fahrkarten und wurden von einem als Steward gekleideten Ordner „an Bord“ der Titanic begrüßt. Hier schon die erste lustige Story: Die Fahrkarten waren mit den Namen von echten Passagieren von 1912 versehen, und genau wie im Film traten wir als „bettelarm“ und „steinreich“ die Atlantik-Überquerung an. Nur mit dem Unterschied, dass diesmal ich als Mann zur „High-Society“ gehörte, und Claudia als Frau eine Passagierin der dritten Klasse war. Ich hatte tatsächlich die Karte des reichsten Passagiers von damals erwischt, während Claudia das Ticket einer Art „Magd“ überreicht bekam...
Wir schlenderten also durch die Ausstellung und betrachteten uns die vom Wrack der havarierten „Titanic“ heraufgetauchten Gegenstände, die allesamt genauestens erklärt waren und teilweise sogar bestimmten Passagieren zugeordnet werden konnten. Die Ausstellungsräume wurden in Dämmerlicht gehalten, und man hörte als Hintergrundgeräusch das „Arbeiten“ der Maschinen, wie es eben auch in den Kabinen damals zu hören war. Alles war unglaublich gut arrangiert, und man fühlte sich, als wäre man tatsächlich auf dem Luxusliner.
Es würde den Rahmen dieses Berichts sprengen, genau auf alles einzugehen, aber ein paar Dinge möchte ich Euch doch nicht vorenthalten. Leider kann ich hier nicht mit Bildern dienen, weil in den Ausstellungsräumen das Fotografieren streng verboten war.
Da wäre zum einen die Ausstellung der verschiedenen Dollar-Noten: Damals gab es offensichtlich noch keine zentrale Druckerei, die für die gesamte USA das Geld herstellte, sondern jede Bank konnte ihr eigenes Geld drucken. Dementsprechend sahen natürlich auch die Banknoten unterschiedlich aus; ich erinnere mich an einen Schein der „Bank of St. Louis“, ein anderer war durch eine „Bank of Kansas“ ausgestellt.
Eine weitere (wahre) Geschichte hatte sich während der Evakuierung des Schiffs zugetragen: Eine Mutter hatte ihr Baby vom Deck des Schiffs einer Frau zugeworfen, die sich bereits in einem Rettungsboot im Wasser befand – offensichtlich war sie der Meinung, selbst nicht mehr in eines der Boote zu kommen. Sie schaffte es aber später doch in ein anderes Boot, und an Bord der „Carpathia“, die die Schiffbrüchigen später aufsammelte, forderte sie von der Frau ihr Kind zurück. Diese wollte das Baby aber nicht mehr herausgeben und behauptete, es wäre ihr eigenes. So musste der Kapitän eine Entscheidung treffen, und die Tatsache, dass die „echte“ Mutter ihm im Gegensatz zu der „falschen“ Auskunft über ein Muttermal auf dem Po des Säuglings geben konnte, brachte das Kind schließlich wieder zurück in die richtigen Hände.
Interessant war auch die detaillierte Beschreibung der verschiedenen Klassen auf dem Boot – diese unterschieden sich bis ins haarkleinste Detail wie z. B. Essgeschirr, Bettbezüge, sanitäre Anlagen und natürlich auch Verpflegung. Die Ticketpreise variierten dementsprechend stark; nach heutigem Maßstab reichten die Ticketpreise von $600 für die dritte Klasse bis hin zu $78.000 (!) für die teuerste Suite (also meine eigene, bitte nicht vergessen...!).
Im größten Raum der Ausstellung war dann sogar ein echter Teil des Rumpfes ausgestellt – schätzungsweise etwa acht Meter breit und sechs Meter hoch. An dem daneben befindlichen Modell der Titanic war dieses Teil freilich nur ein winziges, kaum auszumachendes Stückchen von der oberen Steuerbordseite. So wurde einem die schiere Größe dieses Ozeanriesen noch einmal richtig bewußt.
Übrigens finden sich in dem oben erwähnten Spielfilm zahlreiche Tatsachen wieder: Zum einen, dass Benjamin Guggenheim trotz First-Class-Ticket freiwillig in den Tod ging und sogar noch ein großes Glas Whiskey orderte, um stilvoll "abzusaufen", andererseits die Geschichte, dass die Leute im Ausguck nicht einmal Ferngläser hatten, weil diese vom Bordpersonal verschlampt worden waren.
Insgesamt war die Ausstellung den hohen Preis allemal wert, die kitschigen Souvenirs am Ende der Ausstellung ließen wir aber in gewohnter Manier links liegen (Wer braucht schon einen schmucklosen Porzellanteller „Made in Taiwan“ mit der Aufschrift „White Star Line“?).
Nach der Besichtigung schlenderten wir ein letztes Mal den Strip hinauf, sahen uns noch ein wenig in Souvenir-Shops um und kauften auch noch den ein oder anderen Krimskrams (Wer kann bei 4 T-Shirts für $10 widerstehen?). Mittlerweile war es schon wieder dunkel geworden; die kurzen Tage machten sich hier doch deutlich bemerkbar. Was soll’s – im Dunkeln ist der Strip eh viel schöner...
Wir gingen noch einmal ins Bellagio – eine der echten „Perlen“ am Strip. Mittlerweile war die Weihnachtsdeko, an der die Tage zuvor fleißig gearbeitet worden war, fertig. Was für ein Anblick, wenn einen das nicht in Weihnachtsstimmung versetzt...?
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Ich möchte nicht wissen, was die ganze Aufmachung hier gekostet hat – andererseits, es war den Aufwand wert; das war die schönste Weihnachtsdeko, die ich je gesehen habe. Das ganze war sogar animiert, die mannshohen Pinguine schlugen immer mal wieder stilecht mit den Flügeln. Ich kann mir vorstellen, dass die Weihnachtstage im Bellagio ein echter Traum sein müssen – allerdings wohl auch ein Alptraum für meine Kreditkarte...
Wir gingen zurück ins Freie, und als ob wir es bestellt hätten, zogen die Verantwortlichen noch einmal alle Register und wir genossen die unvergleichlich schönen Wasserspiele im (kopierten) Comer See.
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Übrigens: Wer Interesse hat, dem kann ich eine 57 MB-Video-Sequenz des Spektakels zukommen lassen...
Vom Rand des großen Beckens gelangen mir dann noch einmal ein paar schöne Aufnahmen der gegenüber liegenden Top-Hotels „Paris“ und „Aladdin“...
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Nun wurde es Zeit, Abschied zu nehmen von Vegas. Zehn wundervolle und unvergessliche Tage gingen zu Ende. Eines aber stand jetzt schon fest: Wir werden eines Tages wieder zurückkehren auf den „Spielplatz für Erwachsene“ – selten im Leben hatten wir konzentriert auf so wenige Tage so viel erlebt und so einen Spaß gehabt; und das auch noch für absolut kleines Geld!
Wir fuhren gegen 20.00 Uhr mit dem Pontiac in Richtung des McCarran Airport, fanden nach nur einmal verfahren auch gleich die Abgabestation von Alamo und wurden prompt bedient. Ich wurde noch sehr freundlich und zuvorkommend darüber befragt, ob mit dem Auto alles in Ordnung gewesen wäre und ob ich zufrieden sei – klar war ich das, so einen geräumigen „Compact“ hatte ich noch nie! :wink:
Etwas wehmütig trennte ich mich von unserem Van, so was hätte ich zu Hause auch gerne, vor allem vom Platz und der Ausstattung her. Na ja, so ein BMW hat ja auch was... Später wurden mir noch etwa $31 von Alamo in Rechnung gestellt – klar, der Tank des Minivans war ja gut doppelt so groß als der eines von mir gebuchten „Compact“, und dieses „Upgrade“ war halt dann doch kostenpflichtig. Dafür schaffte ich es aber auch, das Auto sprichwörtlich mit dem „letzten Schnapsglas“ Benzin auf den Hof zu stellen – vertragsgemäß sollte das Auto ja mit „leerem“ Tank abgegeben werden, oder...? :lol:
Der Alamo-Shuttle brachte uns zu unserem Terminal und wir checkten bei US Airways ein. Wieder war meine Sorge, die Buchung könnte nicht geklappt haben, unberechtigt – das Vorlegen unserer Pässe reichte aus, und in Minutenfrist hielten wir unsere Bordkarten in Händen. Schnell noch das Gepäck eingecheckt, und ab in Richtung Terminal. Natürlich waren wir viel zu früh dran – das hätte jetzt auf fast jedem Flughafen der Welt etwa 90 Minuten ödes Warten bedeutet. Aber halt nur „fast“, denn der McCarran bildet auch hier eine Ausnahme: Als wäre der Airport eines der großen Themenhotels stehen hier überall Slot-Automaten, und so wagten wir ein letztes Spielchen an den einarmigen Banditen; diesmal sogar mit einem kleinen Gewinn (der aber hauptsächlich an Claudias Glückssträhne lag, ich selbst ging nämlich leer aus...). Außerdem holten wir uns bei BurgerKing noch unser Abendbrot – was für ein Abstieg, verglichen zum Mittagessen. Na ja, der Hunger treibt’s rein...
Gegen 23.30 Uhr flogen wir dann los in Richtung Ostküste – der Philadelphia International Airport war unser Ziel. Nach gut vier Stunden Flugzeit, von denen ich vielleicht eine schlafend zubrachte, setzte unser Flieger gegen 04.00 Uhr (Las Vegas-Zeit) bzw. 07.00 Uhr (Ortszeit) in Philly auf. Regelrecht menschenleer war der Flughafen zu dieser Zeit, unsere Maschine war wohl die einzige, die gerade angekommen war. Dementsprechend zügig ging die Gepäckausgabe; Immigration brauchten wir ja wegen des Inlandsflugs nicht zu durchlaufen.
Wir schnappten uns ein Taxi und fuhren in Richtung Innenstadt. Ich hatte dem Fahrer einen Zettel mit der Adresse meines Freundes in die Hand gedrückt – wohin genau es ging, wusste ich aber auch nicht, weil er seit meinem letzten Besuch umgezogen war. Über die Walt-Whitman-Bridge ging es hinein in den Stadtkern, und bei eisigen und verschneiten minus 3 Grad (brrrr... ich will zurück nach Vegas!) stiegen wir an der 10./Ecke Pine Street aus. Nach Bezahlung der üblichen $25 für einen Taxi Ride vom Airport in Richtung Innenstadt läutete ich bei meinem Freund an. Ob er wohl schon wach ist? - Bescheid wusste er ja schon seit Wochen dass wir heute „hereinschneien“....
Kurz darauf kam Simon, mein alter Freund, herunter und wir begrüßten uns erst einmal ausgiebig. Wir bugsierten unser Gepäck hinauf in den zweiten Stock und ich inspizierte seine neue Wohnung – größer als die alte, mit Dachterrasse, Kamin und Gästezimmer. Außerdem lernten wir seine Lebensgefährtin Leigh zum ersten mal kennen – die sich wie er selbst sehr über unseren Besuch freute. Natürlich plauderten wir sofort ausgiebig über das in Vegas Erlebte. Gegen 08.00 Uhr Ortszeit war ich aber dann so müde, dass ich Claudia ins Bett folgte (die dieses schon eher in Beschlag genommen hatte) – während Simon pflichtgemäß zur Arbeit ging...
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Mittagsbuffet: French Market Buffet, $ 8,12 für zwei Personen, mit 2-for-1 Coupon
Eintritt „Titanic“-Exhibition: $30 für zwei Personen
Nachzahlung Benzin für Leihauto: $ 31,21
Taxi PHL Airport – Innenstadt: $25, + tip
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Hallo Stefan,
mit dem tollen Buffet machst du mir ja wirklich den Mund wässrig. Das klingt ja alles wirklich lecker und sieht noch besser aus.
Auch deine Bilder sind mal wieder perfekt und erwecken in mir umso mehr die Vorfreude auf Las Vegas. Da habt ihr auf jeden Fall echt ein paar tolle Tage dort verbracht.
Bin aber jetzt auch erst einmal auf Philadelphia gespannt und warte gespannt darauf, wo du uns dort hinführen wirst. Vor allem auf die Eishockey Spiele freue ich mich. :lol:
Greetz,
Yvonne
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*in mein Notizbuch schreib: Stefan_M = Las Vegas-Spezialist* :D
Hey Stefan,
weiterhin super Reisebericht !!!! Vor allem Las Vegas hast du schön ausführlich beschrieben 8) diese Stadt muß man doch fast lieben :wink:
RESPEKT, ich wäre nicht im Traum darauf gekommen in Las Vegas "so oft" die Hotels zu wechseln, da das Ein- und Auschecken ja doch ggf. etwas Zeit braucht.......
ABER, du hast mir da jetzt richtig Geschmack drauf gemacht :wink:
Auf Philly freu' ich mich auch schon, da es da ja im September hingeht und ich über dich bestimmt noch den ein oder anderen Tipp mitbekommen :wink:
Grüße
Sonny
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Hallo Stefan,
wie schön, daß es weitergeht! Dein Bericht ist wirklich toll. Und Hunger hab ich jetzt bekommen, durch Deine Beschreibung des Buffets. Wo hattet Ihr denn die Coupons her?
Liebe Grüße
Annette
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Glückwunsch Stefan!
Wirklich ein TOP-Bericht. Bekomme Sehnsucht nach meinem Las Vegas wenn ich das sehe und lese.
Würde sehr gerne dein Angebot annehmen wegen dem Bellagio Video. Wir haben uns das Schauspiel letztes Jahr gleich 3x in Folge angesehen.
Wäre eine Klasse Erinnerung!!!
:D
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06.12.2005 Philadelphia :D
Gegen 13.00 Uhr Ortszeit wachten wir wieder auf und machten uns erst einmal Kaffee. Schon schön, wenn man in den USA über eine „eigene“ komplett eingerichtete Wohnung verfügt...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_kaffee.JPG)
Danach beschlossen wir, die paar Blocks hoch von der Pine Street, wo sich die Wohnung befindet, in die Market Street zu gehen – für die, die Philly noch nicht so genau kennen: Neben der Broad Street stellt die Market Street die größte Straße im Stadtzentrum dar. Dort befindet sich auch die sogenannte „Gallery“, eine kleinere Shopping-Mall, in der man so einiges Nützliche kaufen kann. Rein also in besagtes Einkaufszentrum und dort die Filiale des K-Mart besucht. Neben einem Satz Batterien für meine neue Kamera kaufte ich auch noch eine ganze Ladung Socken für mich selbst – ich hatte nämlich keine Lust, jetzt mitten im Urlaub auch noch das Waschen anzufangen.
Danach gingen wir schnurstracks zum gleich neben der „Gallery“ befindlichen „Reading Terminal Market“ – dieser täglich stattfindende Markt ähnelt einem deutschen Wochenmarkt, es gibt also vor allem frische Lebensmittel, aber auch Feinkost, zubereitetes Essen und Gegenstände des täglichen Gebrauchs. Das Ganze befindet sich in einer alten Bahnhofshalle („Reading Terminal“) unter geschlossenem Dach. Hier kann man übrigens auch immer etliche „Amish People“ antreffen, die ihre landwirtschaftlichen Produkte verkaufen, vor allem Eier, Käse und Fleisch.
Der Grund unseren Besuchs war aber ein anderer – zwei Jahre waren seit meinem letzten Besuch in Philadelphia vergangen, zwei laaaange Jahre. Das hieß auch: Zwei Jahre kein Original Philly Cheese-Steak. Umso mehr freute ich mich jetzt auf „Rick’s Steaks“ hier im Markt. Gut $5 kostet so ein CheeseSteak, und das ist es auch allemal wert. Diese etwa 30-35 cm langen Baguettes werden mit hauchdünn geschnittenen und beidseitig gebratenen Rindfleischscheiben, gerösteten Zwiebeln und Provolone-Käse oder auch heißer Käsesauce belegt – eine echte Spezialität der „City Of Brotherly Love“. Diese Spezialität ist übrigens in Philly allgegenwärtig, natürlich gibt es sie auch in den Sports-Arenen und in der Innenstadt an kleinen Ständen an fast jeder Ecke – so wie in Berlin die Currywurst oder in New York den Hot-Dog (zumindest kulinarisch ist somit Philly dem Big Apple um Längen überlegen...). Es gibt natürlich auch leichte Abwandlungen des Original-Rezepts; so entschied sich Claudia z. B. für die Chicken-Variante, die aber nicht minder lecker schmeckte. PS.: Cheesesteaks haben natürlich "überhaupt keine Kalorien"... :pfeifen:
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Wir spazierten noch ein wenig in der Stadt herum; viel hatte sich ja nicht geändert in den letzten beiden Jahren. Das höchste Rathaus der Welt stand immer noch so da wie eh und je, der tonnenschwere metallene William Penn hatte sich auf der Turmspitze keinen Millimeter bewegt (oh Wunder!) und das geschäftige Treiben in und um den Finanzdistrikt nahm auch seinen gewohnten Lauf.
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Einzig als ich neben dem Bell Atlantic Tower, dem früheren Arbeitsplatz meines Freundes Simon, angekommen war, kam ich ins Staunen: Hier entsteht er also, der neue Wolkenkratzer, der die Skyline von Philly maßgeblich verändern wird! Bislang sind ja Liberty 1 und 2, die formschönen „Twin Towers“ von Philadelphia, die beiden höchsten Gebäude – das wird sich aber mit der Fertigstellung des hier entstehenden „ComcastCenter“ ändern. Mit knapp 300 Meter wird dieser Klotz die neue Nummer 1 am Himmel über Philly sein – mir persönlich sieht das Ding aber irgendwie zu klobig aus; heutzutage sollte man als Architekt doch mehr drauf haben als so eine gigantische Schuhschachtel...
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Wir schlenderten noch ein wenig in der Innenstadt herum und ließen das Flair auf uns wirken – für uns ist ja Philly dank der zahlreichen Besuche bei meinem Freund so eine Art „2. Heimat“ in den USA geworden, und so hatten wir ein wenig das Gefühl von „endlich wieder daheim!“...
Gegen 17.00 Uhr gingen wir aber dann zurück zu Simons Wohnung; schließlich war ja für heute abend schon das erste „sportliche“ Highlight geplant. Lange genug hatten wir wegen des unsäglichen Lock-Outs auf das erste Live-Spiel der NHL warten müssen, aber heute war es wieder so weit: Die Philadelphia Flyers empfingen die Calgary Flames.
Simon hatte sich, obwohl das für ihn arbeitstechnisch immer schwierig ist, fest vorgenommen, auch mit ins Stadion zu gehen – Karten hatte ich für ihn auch schon vorbestellt. Diesmal erschien er auch pünktlich um 17.45 Uhr in seiner Wohnung, zog sich schnell um und wir gingen zur Broad Street, um von dort mit der gleichnamigen „Broad Street Line“ (eine von insgesamt sagenhaften 2 (in Worten: zwei) U-Bahn-Linien Philadelphias in den Südteil der Stadt zu fahren, wo alle Sportstadien der Profi-Clubs Philadelphias nebeneinander beheimatet sind. Unser Ziel war natürlich das „WachoviaCenter“, eine der modernsten Eistempel der NHL, das neben den Flyers auch die Basketballer der 76ers beherbergt.
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Hier sei kurz angemerkt, dass ich zum Teil auch auf Bildmaterial vergangener Besuche in Philly zurückgreife, da ich verschiedene Dinge diesmal nicht mehr fotografiert habe - in dem Wissen, dass ich dasselbe Motiv schon etwa fünf mal aufgenommen habe...
Ich begab mich nun zum sogenannten „Will-Call-Office“ an der Außenseite des Stadions, wo ich gegen Vorlage meines Ausweises auch in Windeseile die vorab bestellten und bezahlten drei Tickets erhielt. Nach einer kurzen Leibesvisitation, die ihren Namen übrigens nicht annähernd verdiente (ich glaube, ich hätte eine ganze Panzerfaust hineinschmuggeln können, ohne dass der Typ etwas bemerkt hätte) waren wir auch schon drin im Mekka für Eishockeybegeisterte.
Über eine Rolltreppe ging es wie immer hinauf in den „Mezzanine Level“, also den Oberrang. Ich bevorzuge diese Plätze zum einen wegen dem deutlich niedrigeren Preis, zum anderen aber vor allem wegen der tollen Optik von dort oben – man kann das Spiel fast wie aus der Vogelperspektive beobachten und hat so einen hervorragenden Überblick.
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Für die, die noch nie ein Spiel in einer solchen Arena besichtigt haben, sei gesagt, dass man es in der NHL bzw. NBA mit Stadien zu tun hat, wie man sie in Europa vergeblich sucht. Einzig die SazkaArena in Prag und die KölnArena können größenmäßig annähernd mithalten; von der Infrastruktur her sind aber auch diese weit unterlegen.
Das WachoviaCenter fasst etwa 19.800 Zuschauer (alle sitzend) bei Eishockeyspielen und etwa 22.000 bei Basketballspielen. Die Flyers haben grundsätzlich alle Spiele ausverkauft, lediglich einige Dutzend Einzelkarten sind meist noch erhältlich. Hier einmal ein Panoramafoto vom Innenraum der Arena, dass ich bei einem der vergangenen Spiele, etwa im Jahr 2003, gefertigt habe.
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Vor Beginn des Spiels ließ es sich mein Freund Simon nicht nehmen, mich zu unserem „Stammplatz“ im Stadion einzuladen – ein stilvoll in Holz gehaltener Ausschank der stadioneigenen Brauerei „Red Bell“ – ja, ihr habt richtig gelesen; solche modernen Stadien unterhalten auch eine eigene kleine Brauerei! Wir entschieden uns allerdings für ein anderes lokales Bier, das „Yuengling Lager“, eine der wenigen wirklich guten Sorten in den USA.
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Zum Verlauf des Spiels gegen die Flames sei zu sagen, dass ich wieder einmal (schon das 2. mal; unglaublich!) das seltene „Glück“ hatte, eines jener 0,1% Spiele live erleben zu dürfen, die mit dem Endergebnis 0:0 ausgingen. Der Spielverlauf war zwar durchaus schön anzusehen und es gab auch einige schöne Kombinationen und hochprozentige Chancen, einzig im Abschluss überboten sich beide Teams in Sachen Ungeschicktheit. Während man früher nach einem solchen Ergebnis als Zuschauer ohne ein einziges Tor gesehen zu haben von dannen ziehen musste, bescherten uns jetzt die neuen Regeln der NHL wenigstens ein Penaltyschießen, dass die Flyers dank ihres Youngsters Mike Richards, der einen traumhaften Penalty souverän versenkte, für sich entschieden.
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Nach dem Spiel statteten wir noch dem sogenannten „CingularPavilion“ einen Besuch ab – die 1,5 Jahre Pause hatten die Verantwortlichen dazu genutzt, um direkt am Stadion einen Anbau zu errichten, der jetzt eine der größten Sportsbars der Welt darstellt – etwa 1.500 Fans finden hier Platz. Da ich im Vorgriff schon viel über diese neue Einrichtung gelesen hatte, ließen wir uns einen kurzen Besuch natürlich nicht nehmen. Allerdings war ich ein wenig enttäuscht, außer nicht enden wollenden Stehausschänken und ein paar Stehtischen war hier nicht viel vorhanden; lediglich die unzähligen Großbildschirme versorgten einen sattsam mit Sportinfos aus den gesamten USA.
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So beließen wir es bei einem weiteren Bierchen und fuhren dann zurück mit der U-Bahn in Simons Wohnung.
Es war mittlerweile schon etwa 23.00 Uhr, und Claudia zog es vor, gleich ins Bett zu gehen. Simon und ich harrten aber noch eine ganze Weile in der Küche bei dem ein oder anderen „Lager“ aus, schließlich gab es ja viel zu erzählen, vor allem was den Umzug in seine neue Wohnung betraf und was seit unserem letzten Zusammentreffen geschehen war. Dieses lag ja nun auch schon mehrere Monate zurück; Simon hatte mich im Juli besucht, als er sich einige Tage Freizeit erkämpfte und mich bei der „Landshuter Fürstenhochzeit“, bei der ich aktiv als Darsteller mitgemacht hatte, bestaunte. So ging es bis fast 02.00 Uhr, bis wir beide hundemüde ins Bett fielen. Übrigens wurde dieser Ausklang des Tages ein Ritual, das sich den gesamten Rest des Urlaubs nicht mehr ändern sollte....(http://www.esbg-forum.de/forum/images/angelic/smilies/manybeers.gif)
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- 2 Cheesesteaks bei "Rick's Steaks": ca. $11
- 3 Eintrittskarten für Flyers-Flames, Oberrang: 123 €, gebucht über www.ticketmaster.com
- Drinks/Snacks im Stadion: insgesamt ca. $25
- Übernachtung: $ gratis
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07.12.2005 Philadelphia 8)
Trotz der Tatsache, dass es doch einigermaßen spät geworden war, wachte ich schon gegen 08.30 Uhr wieder auf. Claudia hingegen war gar nicht richtig wach zu kriegen, und so konnte ich sie partout nicht dazu überreden, mit mir ins „Vormittags-Eishockey“ zu gehen. Heute fand nämlich etwas statt, was selbst für US-amerikanische Verhältnisse wirklich ungewöhnlich ist: An einem Wochentag spielten die Philadelphia Phantoms, das Farmteam der Flyers, um 11.05 Uhr gegen Manitoba Moose. Den Grund für diese ungewöhnliche Startzeit konnte ich mir anfangs auch nicht erklären, schließlich war ja keinerlei Feiertag und so stand nicht zu erwarten, dass wirklich viele Zuschauer den Weg ins Stadion finden würden.
Ich zog mir also wieder mal mein Eishockey-Trikot über und fuhr alleine mit der Orange Line runter bis zur Haltestelle Pattison Avenue / Sports Complex. Dort angekommen konnte ich den Grund für die seltsame Anfangszeit schon erahnen: Dutzendweise standen hier die knallgelben Schulbusse rings um das „Wachovia Spectrum“, das altehrwürdige Stadion, das bis etwa 1995 von den Flyers, seit dem Bau der neuen Arena dann von den neugegründeten Phantoms benutzt wird. Wie ich wenig später erfuhr, hatten die Phantoms zahlreiche Schulklassen zu einem Gratisbesuch eingeladen, und so tummelten sich tausende Schüler aller Altersklassen im und um das Stadion – der Geräuschpegel war dann auch dementsprechend hoch.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Spectrumaussen.JPG)
Nun ist es keineswegs so, dass das „alte“ Spectrum eine heruntergekommene Bruchbude wäre – im Vergleich zu den meisten deutschen Arenen ist diese 1967 erbaute Halle immer noch ein Schmuckstück. 17.300 Sitzplätze fasst dieses Stadion, die natürlich bei Spielen der Phantoms selten erreicht werden. Aus diesem Grund hat man ein „Curtaining System“ eingebaut, also einen gigantischen Vorhang, der einen Großteil des Oberrangs abdeckt und das Stadion so auf etwa 9.000 Plätze verkleinert. Wer mehr über die Arena wissen will, dem empfehle ich folgenden Bericht auf hockeyarenas.com – der übrigens auch von mir stammt...
http://www.hockeyarenas.com/stadien/phillyspectrum/spectrumphilly.htm
Nun war ich wohl einer der wenigen Zuschauer überhaupt, die am heutigen Tag Eintritt für das Spiel zahlten – der ist allerdings bei den Phantoms nicht wirklich hoch, so dass das unser Reiseetat noch locker wegsteckte.
Passend zum Publikum wurde die Nationalhymne dann auch nicht von einer Einzelperson, sondern von einem etwa 40-köpfigen Kinderchor vorgetragen – klang zwar ungewöhnlich, aber den Kiddies hat es sichtlich Spaß gemacht. Wie schon am Vortag sollte ich jedoch auch heute kein echtes Spitzenspiel erleben – obwohl (oder vielleicht gerade weil) die Phantoms im Jahr zuvor die AHL-Meisterschaft erringen konnten und den „Calder Cup“ zum zweiten mal an den Delaware River holten, sahen sie, wie so oft in dieser Saison, gegen den Gegner kein Land und unterlagen verdient mit 1-3. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: Nach der errungenen Meisterschaft wurden nicht weniger als fünf Leistungsträger ins Profi-Team der Flyers berufen, so dass der Aderlass doch zu einschneidend war, um im Jahr darauf erneut eine Spitzenmannschaft stellen zu können.
Ein wichtiger Fact sei allerdings noch erwähnt – das „Spectrum“ war Schauplatz der ersten beiden „Rocky“-Spielfilme, die ja Philadelphia so berühmt gemacht haben. Die Statue, die dann im Nachfolger Rocky III auf die Stufen vor das Art Museum gestellt wurde, kann man heute vor dem „Spectrum“ bewundern – und ist natürlich ein begehrtes Souvenir-Foto...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Rocky.JPG)
Nach dem Spiel fuhr ich dann auch gleich zurück nach Downtown, um zu sehen, ob Claudia denn schon aus den Federn gekrochen war. War sie, da wir aber noch nicht wirklich los wollten, beschäftigten wir uns eine ganze Zeit damit, Postkarten zu schreiben – und das waren nicht wirklich wenig: Insgesamt 28 Stück hatten wir am Ende zusammen – größtenteils natürlich noch welche aus Las Vegas. Ganz schön viel Schreibarbeit...
Nachdem die lieben Daheimgebliebenen „versorgt“ waren, gingen wir zur Gallery, um dort Schuhe zu kaufen – weniger für uns selbst als vielmehr für den zahlreich vorhandenen Nachwuchs von diversen Verwandten und Bekannten. Gerade Kinderschuhe sind ja in den USA um Längen billiger, und da die betreffenden Sprösslinge eh in einem Alter sind, wo sie wachsen wie die Spargel, besteht natürlich starker Bedarf nach bezahlbarem Schuhwerk. Auch für die erst gut eine Woche alte Tochter meines langjährigen Freundes, von deren Geburt wir erst in Vegas per SMS erfahren hatten, wurden noch kleine rosafarbene Schühchen gekauft – damit die Kleine schon mal was anzuziehen hat, wenn ihr irgendwann das Laufen einfallen sollte. Für mich selbst fand ich aber dann auch noch recht günstige Winterschuhe – die sollten sich nach unserer Rückkehr angesichts dieses arktischen Winters hier in Bayern noch häufig als Glückskauf erweisen.
Nachdem der ganze Einkauf in die Wohnung gebracht worden war, gingen wir in der South Street noch ein wenig bummeln. Die South Street in Philly ist eine Ansammlung von Restaurants und kleinen Läden, in denen man jeden erdenklichen Krimskrams kaufen kann – von Kleinkunst über Bilder, ausgefallene Mode, Bücher usw. Wir gingen natürlich immer mal wieder in eines der Geschäfte rein und stöberten in den Dingen, die der Mensch so braucht (oder halt auch nicht...). Zwischendurch kam dann mal ein Löschzug der Stadtfeuerwehr von Philadelphia vorbei – deren „Ladders“ sind übrigens mindestens genau so laut wie sie schön aussehen...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Feuerwehr.JPG)
Beim Heimgehen suchte ich noch den kleinen Asiaten-Laden gegenüber von Simons Wohnung auf, bei dem ich mich noch mit ein paar Litern Bier eindeckte – zu den gewohnt gesalzenen Preisen von Downtown Philly; da war ja Las Vegas ein Preisparadies! Was soll’s, auf die paar $$$ kommt’s jetzt auch nicht mehr an, und wenn man schon mal umsonst wohnen kann... Ich deponierte das Bier erst einmal in Simons Monstrum von einem Kühlschrank (ich glaube jeder Amerikaner braucht so was...) und sah ein wenig fern bzw. surfte ein bisschen im Internet.
Etwas später rief mich Simon an und fragte, ob wir Lust hätten, zu ihm und einem Freund zu stoßen – sie wären, wie jeden Mittwoch, in deren Stammkneipe „Moriarty’s“ in der Walnut / Ecke 11th Street. Claudia hatte keine Lust mehr wegzugehen, aber ich ließ mir natürlich die Gelegenheit nicht entgehen, wieder einmal eine der zahlreichen genialen Pubs der Stadt kennenzulernen.
Wegen den schachbrettartig angelegten Straßen in Philly war es natürlich kein Problem, das Pub zu finden – und es sollte sich lohnen. Es war ein echtes Schmuckstück; kein Wunder also, dass Simon und sein Freund John dort bereits Stammgäste waren. Nicht nur die Getränkeauswahl war wirklich überzeugend, auch ein recht umfangreiches „Menu“ an Bar-Food war vorhanden. Ich machte den Fehler, irgendwas von einem „kleinen Snack“ zu äußern, was Simon dazu veranlasste, mir einen „solchen“ zu bestellen. Schon kurze Zeit später saß ich vor einem kleinen Eimer Chicken-Wings – allerdings waren das nicht die normalen, kleinen, sondern komplette Hähnchenflügel. Von wegen „kleiner Snack“...
Zu allem Überfluss waren das dann auch noch die „Hot Wings“ – und wenn da in der Karte was von „hot“ steht, dann ist das auch so. Obwohl ich scharfes Essen wirklich gewohnt bin und auch mag, trieben mir diese Wings so manche Schweißperle auf die Stirn. Super-lecker war’s aber allemal. John und Simon hatten natürlich ihre klammheimliche Freude, als sie mich da so schwitzen sahen. Ich gönnte ihnen ihren Spaß... :wink:
Drei Stunden und etliche Pints „Sam Adams Boston Lager“ später zog es uns dann heim, wo wir den Abend – wie immer – plaudernd in der Küche ausklingen ließen...
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Eintritt Phantoms – Moose: $18
Bier beim Asiaten: ca. $15
Wings und Drinks im „Moriarty’s“: $ keine Ahnung, Simon lässt mich nie bezahlen
Übernachtung: $ gratis
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08.12.2005 Philadelphia 8)
Den heutigen Tag ließen wir ziemlich locker angehen. So schliefen wir erst einmal ausgiebig aus und machten uns dann Kaffee. Ich surfte ein wenig im Internet, Claudia sortierte schon mal das Gepäck und führte überschüssiges Verpackungsmaterial der Entsorgung zu. Die ganzen gekauften Sachen sollten ja schließlich irgendwann mal in die Reisetaschen passen...
Gegen Mittag meldete sich dann aber doch der Hunger zu Wort. Aufgrund der räumlichen Nähe zur Stadtmitte und der wohl urlaubsbedingt minimalen Motivation, sich selbst etwas zu Essen zu machen, zogen wir uns an und schlenderten wieder mal zur „Gallery“. Diese beherbergt, wie in jeder Mall in den USA unvermeidlich, natürlich einen großen „Food Court“, der schätzungsweise 20 verschiedene Fast-Food-Restaurants umfasst. Nun könnte man sich hier natürlich mit dem bekannten Junk Food a la „Golden-Arches“, BurgerKing, KFC oder Chik-Fil-A eindecken – wir wussten aber schon aus früheren Besuchen, dass es hier für das selbe wenige Geld viel besseres gibt.
Bei einem Asiaten namens „Osaka Japan“ holten wir uns eine Portion Chicken Teryaki mit gebratenen Nudeln und frischem Gemüse. Zum einen kann man bei diesem Stand zusehen, wie alles frisch auf einer heißen Platte zubereitet wird, zum anderen schmecken die Gerichte auch entsprechend gut. Übrigens; ihr habt schon richtig gelesen: Wir holten uns EINE Portion, die wir dann teilten und trotzdem locker satt wurden. Philadelphia als die viert-„fetteste“ Stadt der USA hat sich diese Spitzenplatzierung nicht umsonst geholt...
Anschließend schlenderten wir noch ein wenig in der Gallery herum und stöberten in den Läden. In einem Software-Laden stieß ich dann auf die PC-Version von „NHL 2006“, dem EA-Sports-Klassiker. Zu Hause in Deutschland schreckte mich der doch gesalzene Preis von irgendwas um die € 65 noch ab, dieses Spiel zu kaufen. Hier kostete es aber nur umgerechnet € 28, und da überlegte ich nicht mehr lange. Nun kann man spekulieren, wie diese krassen Preisunterschiede zusammen kommen – fest steht jedenfalls, dass auch der Laden in Philly mit dem niedrigen Preis kein Minusgeschäft machen dürfte. So kann man sich in etwa vorstellen, wie groß die Gewinnspannen bei den deutschen Geschäften sein dürften...
Anschließend verließen wir die „Gallery“ und schlenderten die Market Street hinunter in Richtung City Hall. Kurz davor bogen wir nach links in das altehrwürdige „Wanamaker“ Building ein, eines der schönsten Kaufhäuser der USA und folgerichtig auch ein „National Landmark“. Heute ist zwar die Lord & Taylor – Kette Inhaber des Kaufhauses, dem stilvollen Einkauf tut dies aber keinen Abbruch. Alles was im Bekleidungs-, Schuh- und Kosmetikbereich Rang und Namen hat, ist hier vertreten. Das Gebäude selbst ist schon optisch eine Wucht und wirkt, als ob es von früh bis spät geputzt und poliert wird. Darüber hinaus war die hauseigene Orgel (übrigens die zweitgrößte der Welt) wie jedes Jahr zur Vorweihnachtszeit mit Motiven verziert, die zu den bekannten Weihnachtsliedern beleuchtet wurden - vor allem für Kinder ein Erlebnis.
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Nach der zur jeden vollen Stunde fälligen Orgelshow durfte natürlich ein Schuss Patriotismus nicht fehlen – so senkte sich ganz selbstverständlich eine große USA-Flagge für kurze Zeit vor die Orgel.
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Beeindruckend auch der in der Mitte der Haupthalle befindliche Bronze-Adler – Fans des Bilderrätsels dürfte dieser eh noch ein Begriff sein. Dieses Kunstwerk ist schon über 100 Jahre alt, wurde es doch erstmalig 1904 in St. Louis zur „World Fair“ ausgestellt. Seit Jahrzehnten prägt dieser Adler einen stehenden Begriff in Philadelphia: „Meet me under the Eagle at Wanamaker’s“ hieß es immer dann, wenn man sich in Downtown an einem netten, trockenen und allgemein bekannten Platz treffen wollte, um nachher zusammen auszugehen.
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Allen Forenusern, die einmal nach Philly kommen sollten, kann ich einen kurzen Besuch des Kaufhauses gleich um die Ecke der City Hall nur empfehlen – auch wenn man nicht unbedingt etwas kaufen will, sollte man sich dieses Juwel nicht entgehen lassen.
Da wir bis zum Abend, wo wieder mal ein Flyers-Spiel anstand, noch einige Zeit hatten, schlenderten wir den Benjamin Franklin Parkway, die breite Prachtstraße in Philly, hinauf bis zum Art Museum. Wem das nun so auf Anhieb nichts sagt, den kann ich auf die berühmten „Rocky“-Movies verweisen: Das ist genau der Weg, den der Film-Boxer bei seinem Training vom Italienerviertel in South Philly kommend zurücklegt, und an dessen Ende er dann die Stufen zum Art Museum hinauf läuft...
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Folgerichtig sind auf der obersten Stufe in der Mitte auch noch die in Stein gegossenen Abdrücke von „Rocky Balboa“ zu sehen...
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Von hier oben hat man dann auch einen schönen Ausblick auf die Skyline von Philly – so wie sie jetzt noch ist; wie bereits erwähnt wird sich diese demnächst stark verändern. Die wichtigsten Gebäude, von links nach rechts:
- Tower der City Hall (in Verlängerung des Benjamin Franklin Parkway)
- Bell Atlantic Tower
- Liberty One (mit der spitzen Antenne)
- Mellon Bank Center (gleich davor)
- G. Fred DiBona Jr. Building (vormals Independence Blue Cross Tower)
- Commerce Square I und II
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Hinter dem Art Museum ergatterten wir dann noch einen Blick auf eine weitere berühmte Sehenswürdigkeit von Philly: Boathouse Row, wie der Name schon sagt eine Ansammlung von Bootshäusern für Ruderregattas am Delaware River. Im Abendlicht werden die Gebäude übrigens mit wunderschönen Lichterketten beleuchtet...
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Langsam wurde es Spätnachmittag und wir gingen zurück in Richtung Downtown. Dort holten wir uns noch einen Kaffee in der „Starbüchse“ und kehrten dann in Simon’s Wohnung zurück. Schon kurz darauf trudelte auch Simon selbst aus der Arbeit ein und wir fuhren erneut hinunter zum Wachovia Center: Die Flyers empfingen heute die Edmonton Oilers.
Hatte man sich zwei Tage zuvor schon gegen das andere Team aus Alberta/CAN schwer getan, wurde einem heute Eishockey-Kost im Stil eines Brechmittels serviert. Die Oilers spielten nicht wirklich überragend, aber was die Flyers boten, war unter aller Kanone. Entsprechend sauer reagierte auch das Publikum, vor allem als beim zweiten Überzahlspiel der Hausherren auch prompt der zweite Unterzahltreffer für die Oilers fiel. Kurzum: Ein Spiel zum Abgewöhnen. Die Oilers gewannen schließlich auch verdient, mit 3-2 das Spiel und die Flyers wurden von den Heimfans mit minutenlangen „Booos“ in die Kabine geschickt.
Um den Abend wenigstens kulinarisch noch positiv zu gestalten, beschlossen wir, nach dem Spiel die Sportsbar „Chickie’n’Petes“ aufzusuchen – diese befindet sich etwa 10 Gehminuten vom Stadion entfernt an der Packer Avenue.
Ohne das Menu vorher gelesen zu haben, wusste ich schon, was ich bestellen würde – seit dem Besuch des Lokals 2003 bin ich hin und weg für die „Mussels in Red Sauce“ – eine Riesenschüssel Muscheln mit einer Tomaten-Knoblauch-Sauce und Weißbrot. Die Sportsbar kann ich übrigens jedem ans Herz legen, sie wurde erst kürzlich wieder zur „drittbesten Sportsbar der USA“ gewählt...
Hier mal der Link zu deren Website, falls jetzt jemand Appetit bekommen hat...
http://www.chickiesandpetes.com/page/page/795382.htm
Anschließend nahmen wir ein Taxi Cab zurück zu Simon’s Wohnung – spätabends verkehrt die U-Bahn nämlich nur noch sporadisch und wir hatten keine Lust, im U-Bahnhof noch ewig auf die nächste Bahn zu warten.
Wir ließen den Abend gemütlich vor dem Fernseher ausklingen und ich ärgerte mich innerlich ein wenig, dass die Flyers ausgerechnet dann solche grottenschlechten Spiele hinlegen müssen, wenn ich selbst live im Stadion bin.... :roll:
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Mittagessen Gallery: $ 5,50
Eintrittskarten Flyers-Oilers: € 123 für drei Tickets, über www.ticketmaster.com
Dinner/Drinks im Chickie’n’Petes: ca. $50 für drei Personen, incl. Tip
Übernachtung: $ gratis
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Hallo Stefan,
super viele Infos über Philly :D
.... das ist schön ....., im September geht für 2-3 Tage nämlich genau dort hin :!:
Hoffe wir schaffen in diesen Tagen das Wichtigste von deinem Sightseeing-Programm :lol:
Grüße
Sonny
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09.12.2005 Philadelphia – King Of Prussia :lol:
Nach einem ausgiebigen Frühstück mit richtigem Kaffee (so eine eigene Küche hat doch was, so ist man nicht auf die dünne Kaffee-Plörre der diversen Fast-Food-Restaurants angewiesen) überlegten wir, was wir mit dem heutigen Tag anstellen sollten.
Wir beschlossen trotz der Tatsache, dass wir eigentlich schon alle Weihnachtseinkäufe erledigt hatten (das meiste gleich am Anfang im Las Vegas Outlet Center), heute hinaus nach King Of Prussia zur dort befindlichen Mall zu fahren und dort noch ein wenig in den Shops zu bummeln. Da wir aber kein Auto mehr zur Verfügung hatten und uns wegen dem einen Tag auch keinen Leihwagen mehr nehmen wollten, studierten wir den Fahrplan des örtlichen Nahverkehrsunternehmens „SEPTA“ (Southeastern Pennsylvania Transportation Authority) und fanden nach einiger Verwirrung auch die passende Verbindung: Buslinie 124 fährt von Downtown die gut 20 Meilen hinaus zur Shopping Mall.
Wir gingen also gegen Mittag zur besagten Haltestelle westlich der City Hall und warteten auf unseren Bus. Hier trudelte ein SEPTA-Bus nach dem anderen ein, einzig der für uns passende Bus 124 war nicht darunter. Die fahrplanmäßige Abfahrtszeit war auch schon gut fünf Minuten vorbei, und so dachte ich mir bereits, dass hier etwas nicht stimmen kann. Ich fragte den Fahrer eines anderen Busses, wann und wo denn nun der Bus nach King Of Prussia fahren würde, und erhielt zur Auskunft, dass wir hier falsch seien. Die „richtige“ Haltestelle sei einen halben Block (!), also etwa 50 m, weiter nördlich... :platsch:
Wir schlenderten also hinüber zur besagten „richtigen“ Haltestelle und konnten dem Fahrplan entnehmen, dass der nächste Bus in die gewünschte Richtung erst in etwa einer dreiviertel Stunde gehen würde. Um nicht unnötig im ziemlich kalten und böigen Wind frieren zu müssen, verbrachten wir die Zeit bis dahin damit, im angrenzenden „Starbuck’s“ noch einen Kaffee und einen Muffin zusammen zu genießen.
Um nicht wieder den Bus zu verpassen, kehrten wir aber schon nach etwa einer halben Stunde zur Haltestelle zurück und erwischten so endlich den richtigen Bus. Nun waren wir wohl die einzigen, die die Tickets erst im Bus lösen mussten, alle anderen Passagiere hatten irgendwelche Monats- oder Dauerkarten.
Ich hätte nicht gedacht, dass das Tarifsystem in einem herkömmlichen Linienbus so kompliziert sein kann – jedenfalls hätte man pro Person für die Fahrt einen „Token“ der SEPTA und zusätzlich $1,50 bezahlen müssen. Da ich aber keine Token mehr einstecken hatte und es diese auch nur in den U-Bahn-Stationen und Busbahnhöfen zu kaufen gibt, sollte ich anstatt des Tokens $2 berappen – so sieht es das Tarifsystem vor. Nach meiner Rechnung wären das dann für zwei Personen $7 gewesen – angesichts der gut 20 Meilen kein schlechter Preis für zwei Personen.
Der Fahrer hielt mir aber während der Fahrt einen ganzen Vortrag, welche verschiedenen Preisgestaltungsmöglichkeiten man bei der „SEPTA“ hat – und verwirrte mich dadurch noch mehr. Er war aber sehr freundlich und sagte schlussendlich sinngemäß, ich solle einfach fünf Dollar zahlen, das sei „schließlich genug für so eine Fahrt, auch wenn er eigentlich sieben Dollar verlangen müsse“. Ein echt netter Mensch – nicht nur wegen des kleinen Rabatts, sondern auch überraschend, mit welcher Freundlichkeit einem hier als Tourist das Tarifsystem erklärt wurde. Ich will mir gar nicht vorstellen, mit welchen Kommentaren einen ein Busfahrer der MVG in München in einer ähnlichen Situation abgefertigt hätte...
Nach einer knappen Stunde Fahrt und etwa fünf Haltestellen weiter erreichten wir schließlich unser heiß ersehntes Ziel: Die King Of Prussia Mall. Wer von diesem El Dorado für Shoppingverrückte noch nichts gehört hat, dem sollten die folgenden Daten schon mal einen kleinen Überblick verschaffen: Die beiden Teilbereiche „The Court“ und „The Plaza“ umfassen zusammen insgesamt acht große Kaufhäuser der einschlägigen Ketten, etwa 360 Geschäfte und 45 Restaurants. Nach der „Mall Of America“ nahe Minneapolis stellt „King Of Prussia“ die größenmäßige Nummer zwei der USA dar, wobei neben den Einwohnern Philadelphias auch viele Kunden aus dem benachbarten Bundesstaat New York kommen – schon wegen der Tatsache, dass in Pennsylvania keine Steuern auf Bekleidung und Schuhe erhoben werden.
Am Eingang zu „The Plaza“ waren dann auch schon stilecht zwei große Rentiere ausgestellt – die nach Einbruch der Dunkelheit natürlich entsprechend beleuchtet wurden...
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Nun also rein ins Shopping-Vergnügen... Hier sei noch einmal angemerkt, dass die KOP-Mall nichts mit irgendeinem gewöhnlichen Einkaufszentrum zu tun at. Die Gänge zwischen den Geschäften sind mit hochglanzpolierten Marmor ausgelegt, an den „Kreuzungen“ befinden sich formschöne Brunnen, Säulen usw. So wird das Einkaufen regelrecht zu einem „Lustwandeln“ in einer exzellenten Atmosphäre – einzig die paar Dutzend Fast-Food-Stände am Food Court passen hier nicht so recht ins Bild. Für mich war es schon der insgesamt vierte Besuch dieser Mall, und ich fahre immer wieder gerne hin.
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Da wir ja eigentlich nichts Bestimmtes mehr brauchten, spazierten wir also "nur so" durch die Geschäfte und sahen uns alles an. Immer wieder wurden wir von Angestellten auf „Specials“ angesprochen, die es natürlich jetzt zur Vorweihnachtszeit zuhauf gab.
Im Lord & Taylor konnte ich schließlich nicht widerstehen und erstand ein Set der noch relativ neuen „Polo Black“-Serie, außerdem ein Set mit fünf kleinen Flacons der verschiedenen Ralph-Lauren-Fragrances zum absoluten Schnäppchenpreis.
Während wir uns sonst mit weiteren Einkäufen angesichts der schon seit Vegas in unserem Besitz befindlichen Massen von Kleidungsstücken zurückhielten, schlugen wir im „Old Navy“ dennoch erneut zu – dort waren etwa zwei Dutzend verschiedene Longsleeves erhältlich, eines schöner als das andere und zu einem unschlagbaren Preis. Nach etwa 15 Minuten Diskussion mit Claudia (nein, ich nehme nicht alle vier aus der engeren Auswahl!) konnte ich mich dann doch für eines entscheiden, das dann noch den Besitzer wechselte.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_KOPChristbaum.JPG)
Zwischendurch trafen wir natürlich auch auf massenweise Weihnachtsdekoration – neben den unvermeidlichen künstlichen Christbäumen, die ebenso schnurgerade geschnitten wie extrem mit Schmuck zugehängt sind, trafen wir schließlich auch auf einen „professionellen“ Santa, neben dem Eltern ihre Sprösslinge gegen entsprechendes Entgelt hinsetzen und fotografieren lassen durften (und davor in einer endlosen Schlange warten mussten...).
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Ich stellte mir in dem Moment gerade vor, wer denn so einen Job in Deutschland übernehmen würde – den ganzen Tag etwas Liebes zu den verzogenen Rotzlöffeln sagen zu müssen, zwischendurch immer mal wieder „Ho, ho, ho...!“ zu rufen und in dem kitschigen Santa - Kostüm zu schwitzen wie ein Eisbär in der Karibik. Na ja, dank Hartz-IV würde sich da wahrscheinlich auch noch irgendein Ein-Euro-Jobber finden...
In einem der Gänge lief gerade eine Werbeaktion für den Hummer H3, der ja doch deutlich kleiner ausfällt als der „richtige“ Hummer H2. Diese Tatsache, gepaart mit dem für den deutschsprachigen Betrachter etwas eigentümlichen Namen des Autohändlers, machte das kleinere Modell dann auch tatsächlich zum „Armen-Hummer“... :lolsign:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_KOPHummer.JPG)
An einem Schaufenster eines Schmuckgeschäft inspizierten wir noch ausgiebig die dort ausgestellten Nobel-Zeiteisen à la Rolex, JaegerLeCoultre und Breitling. Nun wäre da schon das ein oder andere schöne Exemplar dabei, nur für die dazugehörigen Preisschilder hat wohl meine Kreditkarte die falsche Farbe... :whistle:
So beließen wir es hier beim „Window-Shopping“ und gingen, nachdem wir sowohl „The Plaza“ als auch „The Court“ komplett auf beiden Ebenen inspiziert hatten, so langsam wieder in Richtung des Busbahnhofs – schließlich war es mittlerweile schon dunkel geworden und wir wollten ja heute mit Simon und Leigh essen gehen.
Ach ja: Wer im Rahmen einer Rundreise mal in oder an Philly vorbeikommt und mindestens einen halben Tag Zeit zum Shoppen zur Verfügung hat, dem kann ich nur empfehlen, mal in der King Of Prussia Mall vorbeizuschauen. Hier ein Link, um sich die Ausmaße dieser Mall ein wenig vorstellen zu können:
http://www.kingofprussiamall.com/shopping_info/KOP-Directory.pdf
Die Mall liegt übrigens gleich neben dem „Valley Forge National Historic Park“, einer historischen Stätte des Unabhängigkeitskrieges – da wir diese aber schon zweimal (Claudia) bzw. dreimal (ich) besichtigt hatten, verzichteten wir diesmal auf einen erneuten Besuch.
Gegen 18.00 Uhr fuhren wir mit dem Bus wieder zurück in Richtung Downtown – diesmal hatte ich am Busbahnhof natürlich vorher etliche Token gekauft und konnte so beim Fahrer passend bezahlen – zwei Token und drei Dollar, bitteschön!
Nach einer Stunde Fahrt durchs nächtliche Philly mit den Vororten Conshohocken und Roxborough ging es vorbei an der hell erleuchteten Boathouse Row zurück nach Downtown – wo wir in der Nähe der Gallery ausstiegen. Wenn wir das gewusst hätten, dass sich auch hier eine Haltestelle befindet, hätten wir mittags nicht erst bis hinter die City Hall latschen müssen, um einzusteigen...!
Gegen 19.00 Uhr trafen wir bei Simon und Leigh in der Wohnung ein, die uns schon erwarteten Wir machten uns kurz frisch und überlegten, wo man denn zum Dinner hingehen könne. Für Sonntag war ja der schon traditionelle Besuch eines Steakhouses geplant, und so überlegten wir, heute eher auf Fisch umzusteigen. Leider hatte (war ja zu erwarten) „McCormick & Schmick’s“, die diesbezügliche Top-Adresse in Philly, wegen dem Wochenende keinen Tisch mehr frei. So einigten wir uns schließlich darauf, für heute zum klassischen Burger-Essen zu gehen. Simon meinte, dass das am Mittwoch besuchte Pub auch einen Restaurantbereich besitzt und dort derzeit mit die besten Burger der Stadt serviert werden.
Wir ließen uns also im „Moriarty’s“ einen Tisch zuweisen und studierten die Speisekarte mit den verschiedenen Variationen an Burgern in Übergröße. Nettes Detail am Rande: Die verschiedenen Gerichte sind hier nach den Querstraßen von Downtown benannt, und so fiel z. B. meine Wahl auf den „Walnut-Street“-Burger mit Cheese und Onions. Zum ersten mal in meinem Leben wurde ich bei einer Burger-Bestellung auch gefragt, wie ich denn das Patty haben wolle – rare, medium oder well done! Etwas verwundert entschied ich mich für die „goldene Mitte“...
Das was wir dann anschließend serviert bekamen, war wirklich vom Feinsten und hatte in keinster Weise irgendwas mit dem Zeug zu tun, was die einschlägigen Fast-Food-Ketten verkaufen. Das Ground Beef kam tatsächlich in der bestellten Form; noch zartrosa in der Mitte, und sowohl der übrige Belag des Burgers als auch die „Sides“ waren exzellent. Gut, wenn man jemand kennt, der über die örtliche Pub-Szene Bescheid weiß!!! :essen:
Nach dem opulenten Mahl verlegten wir, wie es in den USA üblich ist, an die Bar, um anderen Dinner-Gästen Platz zu machen. Während Simon und ich noch ein paar Stunden im „Moriarty’s“ blieben :bier: , kehrten Claudia und Leigh schon bald in die Wohnung zurück, um dort ein wenig zu „fachsimpeln“ – bei einer Krankenschwester und einer Ärztin ja nicht verwunderlich...
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Bustransfer King Of Prussia: $5 hin, $6 zurück
Essen und Drinks im „Moriarty’s“: ca. $60 für vier Personen
Übernachtung: $ gratis
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Hallo Stefan,
das waren wieder zwei tolle Tage, die du da beschrieben hast. Vor allem sind da auch noch Ecken von Philli dabei, die ich noch nicht kenne. Auf jeden Fall sind die nochmal einen Besuch wert.
Bei meinem letzten Aufenthalt war ich ja auch schon am Überlegen, ob ich nicht mit dem Bus zur King of Prussia Mall fahren soll. Wie ich jetzt gesehen und gelesen habe, war es ein Fehler, es nicht zu machen. Und mit dem Bus scheint das ja echt ganz toll zu gehen.
Greetz,
Yvonne
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Hi Stefan,
waren fast auf den Tag genau ein Jahr vor Euch da. Die 'King of Prussia' Mall ist ein absolutes 'to do' bei einem Besuch in Philadelphia! :D
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10.12.2005 Philadelphia 8)
Endlich Wochenende – das hieß vor allem einmal, dass mein Freund Simon nicht arbeiten musste (oder besser: sich freigenommen hatte, normalerweise muss er nämlich schon auch am Wochenende ran). So genehmigten wir uns ein richtig gemütliches Frühstück mit Eiern, Speck, Toast, Kaffee, Saft, Schinken usw., das dann sowohl wegen der zeitlichen Dauer als auch von der Üppigkeit her eher in die Kategorie „Brunch“ einzustufen war. :essen:
Gegen 12.30 Uhr führte uns der Weg dann zum dritten und letzten mal für diesen Besuch mit der „Orange Line“ hinunter bis zum Sports Complex – heute stand das Nachmittagsspiel der Philly Flyers gegen die Minnesota Wild auf dem Programm; Spielbeginn war um 14.00 Uhr angesetzt.
Da wir nun schon zeitig am Stadion eintrafen und auch das Abholen der wiederum vorgebuchten Karten wie immer sehr zügig ging, schlenderten wir noch ein wenig im Stadion herum und statteten auch dem großen Merchandise-Laden gleich rechts neben dem Haupteingang einem Besuch ab.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_FanGear.JPG)
Für die, die mit derlei Sportfan-Melkindustrie noch nicht so bewandert sind: Noch mehr als in Deutschland ist in Nordamerika das sog. „Merchandising“, also der Verkauf von allen möglichen Souvenirs rund um ein Sport-Team, eine Haupteinnahmequelle eines jeden Clubs. So gibt es hier nicht nur Trikots und Caps der heimischen Flyers und 76ers, sondern auch jeden denkbaren Krimskrams, der, verziert mit dem entsprechenden Logo, dann gleich ein Vermögen kostet. Ich hatte von zu Hause den Auftrag bekommen, ein Trikot des neuen Stars der Flyers, Peter Forsberg mitzubringen, was mir gerade noch so gelang – waren doch die entsprechenden Exemplare aufgrund der hohen Beliebtheit von „Peter dem Großen“, wie Forsberg auch genannt wird, fast vergriffen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_FanGear1.JPG)
Für "nur" $169 wechselte dann das Teil den Besitzer – ein stolzer Preis, wenn man bedenkt, dass es sich ja auch nur um ein besticktes Sport-Trikot handelt. Übrigens gäbe es davon noch die sog. „Authentic“ Trikots, also welche, die exakt genauso gefertigt sind wie diejenigen, die die Spieler auf dem Eis tragen – ein solches hätte aber dann mit ca. $350 zu Buche geschlagen...
Für das heutige Spiel waren drei zusammenhängende Karten auch Monate zuvor viel schwieriger zu bekommen als für die beiden anderen Spiele – logisch, schließlich war Wochenende, was viele weiter weg wohnende Fans zu einem Besuch eines Live-Spiels nutzen. So hatte ich auch nur noch Karten im Kurvenbereich zwischen langer und kurzer Seite erhalten, was aber angesichts des Oberrangs die Sicht nicht viel schlechter machte – nur der Blickwinkel war doch etwas anders als sonst.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_FlyersWild1.JPG)
Nach dem Absingen der Nationalhymne, das wie immer von der Sängerin Lauren Hart übernommen und von einem Stars’n’Stripes-und-Feuerwerk-Video auf dem Würfel begleitet wurde, ging es auch schon los.... Faceoff!
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Nach den beiden vorangegangen Spielen der Woche hatte ich meine Erwartungshaltung bezüglich sportlicher Hochklassigkeit für heute schon etwas heruntergeschraubt, wurde aber gottlob endlich eines Besseren belehrt: Schon nach 10 Minuten stellte Peter Forsberg, der nach etlichen Spielen Verletzungspause endlich wieder mit im Team war, seine Extraklasse unter Beweis, ließ die Hintermannschaft der Jungs aus Minneapolis ziemlich alt aussehen und netzte im Stile eines Superstars souverän ein – das Stadion stand natürlich Kopf! Was für ein Comeback! Nach ca. 15 Minuten dann die unvermeidliche Einlage von „Bösewicht“ Donald Brashear – ein klassischer Faustkampf gegen Derek Boogaard und beide durften für fünf Minuten aufs Sünderbänklein.
Mitte des zweiten Drittels schraubte Verteidiger Kim Johnsson nach feinem Pass von abermals Peter Forsberg auf 2-0, und man dachte schon, die Flyers würden das heutige Spiel nun locker nach Hause fahren. Aber weit gefehlt: Im weiteren Verlauf entwickelte sich ein sehr ansehliches und spannendes Spiel, bei dem sich die Flyers zwar optische Vorteile erarbeiten konnten, bei dem aber die Spieler der Minnesota Wild dank der besseren Chancenverwertung das Ergebnis dennoch ausgeglichen gestalteten. So erzielte Nick Schultz mit seinem ersten Saisontreffer überhaupt etwa drei Minuten später das Anschlusstor, und im letzten Drittel gelang Todd White in Überzahl sogar der Ausgleich. Wieder bahnte sich eine Niederlage an, waren die Flyers doch jetzt deutlich verunsichert.
Kurz vor Ende der regulären Spielzeit aber dann der Aha-Effekt: Derian Hatcher im Team der Flyers bediente mustergültig Mike Knuble, der setzte zusammen mit Branko Radivojevic zu einem klassischen Konter an und spielte dann auch noch den absolut tödlichen Paß hinüber zu seinem Sturmkollegen – Radivojevic musste nur noch ins leere Tor einnetzen... Der Jubel auf den Rängen kannte selbstverständlich keine Grenzen, stellte das doch knapp eine Minute vor Schluss die Entscheidung dar!
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Peter Forsberg wurde nach dem Spiel wegen seiner zwei Scorerpunkte zurecht als der „Star of The Game“ geehrt, der Applaus richtete sich aber natürlich auch in Richtung Branko Radivojevic, der dies sichtlich genoß...
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Auf alle Fälle entschädigte das heutige Spiel für die doch recht mageren Vorstellungen der Flyers gegen die Oilers und die Flames während der Woche. Zufrieden traten wir gegen 17.00 Uhr den Rückweg zu Simons Wohnung an.
Da Simon zusammen mit seiner Freundin Leigh heute auf eine Weihnachtsfeier seiner Firma musste, beschlossen Claudia und ich, ein weiteres Restaurant in Philadelphia zu testen. Nachdem es ja schon unser dritter bzw. vierter Besuch in der „City of Brotherly Love“ war, kannten wir schon gut zwei Dutzend hervorragende Möglichkeiten, sich in der Stadt den Bauch gediegen vollzuschlagen - trotzdem oder gerade deshalb wollten wir heute etwas Neues testen. Wir stellten fest, dass wir eigentlich in fast jedem wichtigen Stadtteil der Innenstadt schon diniert hatten – außer in der South Street, obwohl es doch dort Restaurants zuhauf gibt...
Also nichts wie los die paar Blöcke hinunter in die in der Abendbeleuchtung wunderschöne Einkaufsstraße mit ihren kleinen Läden, Kneipen und Bars. Beim Hinuntergehen fiel mir bereits ein, wo wir hingehen konnten; ein Restaurant, dass mir im Vorbeigehen schon x-fach aufgefallen war, in dem wir aber bisher noch nie waren: Downey’s an der Ecke South und Front Street, nahe von Penn’s Landing. Allein das irische Ambiente hatte es mir schon angetan, und die alte urige Einrichtung tat ein Übriges. Da wir nur zu zweit waren, bekamen wir trotz des Wochenendes auch ohne Reservierung gleich einen Platz im Restaurantbereich und studierten die umfangreiche Karte. Ein etwa 25-jähriger Kellner, für den selbst die Bezeichung „biturboschnell“ noch untertrieben wäre, bediente uns aufs Vorzüglichste und wies uns auch auf die „Daily Specials“ hin, die unter anderem einen 2-lbs-Lobster nebst Beilagen zu einem mehr als günstigen Preis enthielten – so war meine Wahl schnell getroffen. Claudia entschied sich für eine Chicken-Spinat-Kreation mit Gemüse.
Während wir so auf unser Essen warteten, am gratis gereichten Weißbrot mit Salted Butter knabberten und ich genüsslich mein gezapftes Yuengling-Lager schlürfte, fiel mir auf, dass ungefähr 80% der anderen Gäste im Restaurant genau das selbe Essen bestellt hatten wie ich selbst – irgendwie knackte jeder an den roten Hummer-Scheren herum, dippte das weiße Fleisch in der zerlassenen Butter oder löffelte seinen Baked Potatoe aus – für mich ein Hinweis, dass ich die richtige Wahl getroffen hatte. Nach etwa 20 Minuten kam dann auch unser Essen – und wir wurden wirklich nicht enttäuscht....
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Lobster.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Chicken.JPG)
Genüsslich verzehrten wir unser Essen und waren beide mit unserer Wahl voll zufrieden – einzig die Tatsache, dass das Gemüse von Claudia auch den von ihr so verhassten Broccoli enthielt, passte nicht ganz. Was soll’s – ich mag das Zeug gern und so wanderten halt die kleinen Röschen in meinen Beilagenteller...
Nach dem köstlichen Abendessen verlegten wir unseren Platz noch ein wenig an die benachbarte Bar, wo ich noch das ein oder andere Yuengling genoß. Schön langsam kletterte dieses "Lager" der örtlichen Brauerei in meiner internen USA-Bier-Geschmacks-Hitliste immer weiter nach oben und drohte den Spitzenreiter „Sam Adams“ vom Thron zu stürzen...
Gegen 22.30 Uhr gingen wir dann zurück in Simon’s Wohnung, weil dieser entgegen der ersten Ankündigung bis jetzt noch nichts von sich hatte hören lassen – eigentlich wollte er mir über Handy Bescheid geben, in welches Pub Leigh und er nach Absolvieren des „lästigen Pflichtprogramms“ bei der Firmenweihnachtsfeier gehen würden. Da ich aber bislang nichts gehört hatte, nahm ich an, dass es ihm bei der Feier doch besser als ursprünglich angenommen gefiel und er deshalb dort bleiben würde. So wollten wir eigentlich am Fernseher den Abend ausklingen lassen, aber schon kurz nachdem wir in der Wohnung angekommen waren, trudelten auch schon Simon und Leigh ein.
Während Leigh und Claudia nun tatsächlich in der Wohnung blieben und am Fernseher ein wenig plauderten, zogen Simon und ich noch ein wenig um die Häuser – das Wochenende muss schließlich ausgenutzt werden. Aufgrund der Top-Lage von Simon’s Wohnung in Downtown Philly ist Ausgehen auch ein echtes Vergnügen: In maximal 10 Gehminuten Umkreis erreicht man gut zwei Dutzend tolle Sportsbars, Irish Pubs oder Musikkneipen – in denen wegen des Samstags auch entsprechend was los war.... :prost:
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Eintrittskarten Flyers-Wild: €137 für drei Tickets, über www.ticketmaster.com
Abendessen im Downey’s: $60 für 2 Personen, incl. Tipp
Drinks in den Bars: ???, keine Ahnung...
Übernachtung: $ gratis
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Hallo Stefan,
toller Bericht und klasse Fotos.
Macht richtig Lust auf Las Vegas - dauert auch nicht mehr lange.
Besonders auf das Buffet des Orleans freuen wir uns Dank Deiner lobenden Schilderung schon sehr, wir werden dort übernachten.
Grüße aus R nach "LA"
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11.12.2005 Philadelphia :urlaub:
Nach einer mehr erholsamen Nacht frühstückten wir auch heute wieder zusammen mit Simon und Leigh gemütlich und ausgiebig in deren Wohnung. Dabei diskutierten wir, was wir mit dem letzten gemeinsamen freien Tag anstellen konnten – einige Vorschläge hatten Simon und ich ja schon tags zuvor bei der Tour durch die diversen Bars besprochen. Letztendlich war es gar nicht so einfach, irgendein echt lohnendes Ziel zu finden, da wir ja schon mehrfach in Philly und Umgebung gewesen waren und so die Standard-Sights alle schon in- und auswendig kannten. Simon glaubte mich übrigens auch mit einer absoluten „Neuheit“ überraschen zu können – eine noch „nie dagewesene“ Ausstellung mit präparierten menschlichen Körpern, die gerade in Philly gastierte. Ein näheres Nachfragen bestätigte meine Vorahnung – natürlich handelte es sich um Gunther von Hagens’ „Leichenshow“, die wir schon in München zwei Jahre zuvor besucht hatten.
Schließlich fiel die Wahl auf die sog. „Longwood Gardens“, eine Art Botanischer Garten südwestlich von Philly. Dieser fehlte uns noch in unserer Sight-Sammlung, und da wir ja schon im Vorjahresurlaub recht beeindruckt von derlei Einrichtungen waren (Botanical Gardens im Golden Gate Park z. B.), waren wir uns schnell einig.
Nach dem Frühstück fuhren wir also mit Leigh’s Auto raus aus Philadelphia in Richtung Wilmington. Dabei passierten wir das Wachovia Center, die Spielstätte der Flyers und der 76ers, mal von der Autobahnseite, also von Süden.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_wachovia.JPG)
Nach etwa einer Stunde Fahrzeit erreichten wir Longwood Gardens. Diese wunderschön angelegte Park- und Gewächshausanlage wurde Anfangs des letzten Jahrhunderts von dem Industriellen und Mäzen Pierre S. du Pont gegründet und finanziert und kostete ihn ein halbes Vermögen. Auf etwa 425 Hektar befinden sich hier 20 Gewächshäuser und ebenso viele Freiluft-Gärten. Außerdem überzeugt die Anlage mit beeindruckenden Brunnenanlagen. Nahezu eine Million Besucher zieht dieser prunkvolle Park jährlich an – diese finanzieren selbstredend heute den Hauptteil der Kosten.
Wir betraten die Anlage durch ein kleines Visitors Center, in dem auch der auf den ersten Blick gesalzene Eintrittspreis von $15 pro Erwachsenen fällig wurde. Wir ließen aber die unvermeidlichen Souvenirs erst mal links liegen und gingen auf der anderen Seite des Gebäudes hinaus in die winterliche Parklandschaft.
Gleich nach dem Eingangsbereich befindet sich etwas rechts abgesetzt der „Main Fountain Garden“, eine bildschöne Springbrunnenanlage, wo zu klassischer Musik schöne Wasserspiele aufgeführt werden.
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Nun war dies natürlich angesichts der erst vor Wochenfrist besichtigten Bellagio Fountains nichts, was einen vom Hocker reißen kann – allerdings ist diese Anlage auch schon bedeutend älter – in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde dieser Brunnen erbaut; gemessen daran wirklich eine beeindruckende Leistung.
Anschließend besichtigten wir ein Gewächshaus nach dem anderen – die Pflanzenpracht im Freien war ja wegen des tiefen Winters alles andere als auf ihrem Höhepunkt. Dafür hatten es die z. T. riesigen Glashäuser in sich – nicht nur, dass diese prachtvoll erbaut waren; die darin befindlichen Pflanzen und Gewächse waren unglaublich schön angelegt, farbenprächtig und es war ein wahrer Genuss, darin zu „lustwandeln“...
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Es würde den Rahmen dieses Berichts sprengen, hier von allen Gewächshäusern Fotos einzustellen – jedenfalls waren diese nach Thema, also Kontinenten und artverwandten Pflanzen eingeteilt. Somit war das Ganze nicht nur ein optischer Leckerbissen, sondern auch noch recht informativ.
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Natürlich durfte auch der "Schuss" Weihnachtsdeko in den Gewächshäusern nicht fehlen...
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Etliche Stunden brachten wir damit zu, uns die ganzen Anlagen genau anzusehen. Anschließend begaben wir uns in das frühere Wohnhaus des Gründers Du Pont, wo die Geschichte von Longwood Gardens dargestellt wird. Daraus ging auch hervor, dass in der Parkanlage zu Lebzeiten dieses Mäzens etliche der legendärsten und teuersten Gartenpartys der Ostküste stattgefunden haben. Es soll damals sogar für hochrangige Politiker eine große Ehre gewesen sein, zu diesen eingeladen zu werden.
Vor dem Haus durfte natürlich die obligatorische Rentier-Gruppe (allen voran „Rudolph“) nicht fehlen.
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Dies stellte gleichzeitig den Auftakt der zweiten großen Attraktion des Parks dar: Die in der Weihnachtszeit liebevoll in Lichterketten gehüllten Bäume und Sträucher des Außenparks. Nun sind mit Sicherheit vielen von uns derlei Verzierungen vor allem aus den USA-Christmas-Shopping-Touren bekannt – meist entbehren diese aber nicht eines gewissen Kitsch-Effekts. Hier jedoch waren die Lichterketten extremst präzise an bestehende, echte Gewächse angelegt und bildeten so mit der verschneiten Parklandschaft im Dämmerlicht eine wunderschöne Kulisse.
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Dies stellte gleichzeitig den Abschluss unseres Besuchs der Longwood Gardens dar – und im Nachhinein kann ich nur sagen, dass sich der doch recht erkleckliche Eintrittspreis allemal gelohnt hat. Ich kann also einen Besuch der Anlage nur wärmstens empfehlen!
Wer sich für einen Besuch informieren will, dem lege ich die Website www.longwoodgardens.org nahe.
Im Dunkeln fuhren wir zurück nach Philadelphia und machten uns in Simon’s Wohnung erst einmal frisch. Für heute war der –fast schon traditionelle- Besuch eines Steak-Houses angesagt. Einmal bei jedem Besuch werden wir nämlich immer von Simon in einer dieser Gourmettempel für Fleischliebhaber eingeladen. Nachdem in den Jahren zuvor die Filialen von Ruth’s Chris an der Broad Street und in King Of Prussia ihren Test mit Bravour bestanden hatten, sollte es diesmal in eine der ersten Häuser der Stadt gehen: „Smith & Wollensky“ am Rittenhouse Square. Simon hatte am Vormittag schon einen Tisch reserviert und so spazierten wir gegen 19.00 Uhr durch die verschneiten „Streets Of Philadelphia“ in Richtung Nordwesten. Nur etwa ein Dutzend Ableger gibt es von dieser Kette amerikaweit, eine davon übrigens direkt am Strip in Vegas.
Schon das Interieur des Steakhouses war mehr als gediegen, und während es im Erdgeschoss an der äußerst umfangreichen Bar etwas geräuschvoller zuging – das gerade laufende Football-Spiel ließ grüßen – wurden wir vom Ober an einen sehr schönen Tisch in den ersten Stock geführt, von dessen Fenster man einen schönen Ausblick auf den Park am Rittenhouse Square hatte, der natürlich ebenfalls mit Weihnachtsdeko verziert war.
Beim Studium der Speisenkarte hätte es mir fast die Sprache verschlagen – war ich schon von den anderen Steakhäusern einiges gewohnt, schien sich hier nun auch die exponierte Lage des Lokals deutlich auf die Preise niederzuschlagen. Innerlich war ich ganz froh, für den heutigen Abend eingeladen zu werden...
Letztlich fiel meine Wahl auf ein 28-oz-Porterhouse-Steak, da ich Hunger hatte wie ein Bär und die 20-oz-Version nur unwesentlich günstiger war. Claudia und Leigh suchten sich auf der ebenfalls recht umfangreichen Fischkarte etwas aus, und Simon entschied sich wie immer für ein Filet Mignon in „rare“. Zusammen wurden wir üblich noch einige Sides und zwei Salate bestellt, und so warteten wir geduldig auf unser Essen.
Zwischenzeitlich diskutierten Simon und Leigh, woher denn „unser“ Ober wohl kommen würde – dass er mit einiger Sicherheit ein New Yorker ist, sei ja klar – vermutlich stamme er aber nicht von Manhattan, sondern eher Queens. Dass es auch in den USA Dialekte gibt, war mir zwar früher schon klar, aber dass solch feine Nuancen tatsächlich herausgehört werden könnten, erstaunte mich dann schon – ich selbst hätte nämlich nicht mal sagen können, ob der Mann überhaupt einen Dialekt hat.
Zwischenzeitlich erhielten Claudia und Leigh ihren bestellten Fisch und die Sides. Plötzlich lachte Leigh lauthals auf und meinte nur zu mir: „Stefan, you must be VERY hungry!!!“ – Grund hierfür war, dass unser Ober gerade mit meinem bestellten Steak anrückte, allerdings im Rücken zu mir, so dass ich es nicht gleich gesehen hatte. Ich muss dann auch ein fürchterlich blödes Gesicht gemacht haben, als er dieses Monster vor mir abstellte.... :shock:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_essen4.JPG)
:essen:
Nun hatte ich eigentlich gedacht gehabt, dass sich „28oz“ auf das Gesamtgewicht des Stücks, also einschließlich Knochen und Fettrand beziehen würde. Das Steakhouse definierte das aber wohl ein wenig anders, vermutlich war mit „28oz“ nur der magere Teil des Fleisches gemeint gewesen... Das Stück war übrigens nicht so blass wie es auf dem Foto aussieht, der Blitz der Kamera verfälscht den Eindruck doch stark.
Nach etwa einer halben Stunde Kampf gab ich mein Ansinnen, das Steak trotz der offensichtlich aussichtslosen Ausgangsposition gänzlich zu verdrücken, auf – ich wollte schließlich das Steak als Genuss in Erinnerung behalten und nicht den Rest des Abends mit Völlegefühl kämpfen. Für mich war das allerdings eine Lehre – bei Smith & Wollensky werden zukünftig keine XXL-Steaks mehr bestellt! :nono:
Gelohnt hat der Besuch in dem Steakhouse aber auf alle Fälle – so gediegen habe ich noch selten ein Stück Fleisch verdrückt. Wem also exzellentes Essen auch ein paar $$$ wert sind, dem kann ich diese kleine Kette nur ans Herz legen.
Gegen 21.30 Uhr verließen wir das Steakhouse und gingen zurück in Richtung der Wohnung von Simon. Da „unsere“ Stammkneipe Moriarty’s direkt auf dem Weg liegt (wie unpraktisch! :zwinker: ), gingen Simon und ich noch auf einen kleinen „Verdauungsdrink“ hinein, während Leigh und Claudia gleich zurück in die Wohnung schlenderten und dort noch ein wenig fachsimpelten bzw. fern sahen.
Eintritt Longwood Gardens: $ 15 pro Erwachsener
Steakhouse-Rechnung: $$$ ich frag lieber nicht, irgendwo jenseits der $200 für 4 Personen
Übernachtung: $ gratis
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12.12.2005 Philadelphia – München :urlaub:
Unser letzter Urlaubstag war angebrochen – da ja mittlerweile schon wieder Montag war, wachten Claudia und ich natürlich in einer „leeren“ Wohnung auf – Simon und Leigh waren selbstredend schon frühzeitig zur Arbeit gegangen.
So frühstückten Claudia und ich erst einmal in Ruhe alleine in Simon’s Wohnung mit gebratenem Speck, Rührei, Toast und Kaffee. Anschließend ging es ans unvermeidliche Koffer-Packen, was sich angesichts der Vielzahl der eingekauften Waren und Kleidungsstücke gar nicht so einfach gestaltete. Einige Umpackaktionen und Verwiegungen mittels Personenwaage später war aber alles so verteilt, dass es die abendlichen Gepäckkontrollen beim Einchecken ohne Beanstandung überleben sollte.
Für den heutigen Tag hatten wir die Besichtigung der City Hall von Philadelphia geplant – eines der wenigen Sights, das uns trotz mehrfachem Besuchs der Stadt bislang entgangen war. So schlenderten wir gegen 10.30 Uhr zuerst nach Norden bis zur Walnut Street und dann Richtung Westen bis zur Broad Street.
Dort jedoch war plötzlich alles polizeilich abgesperrt, und es war offensichtlich eine Demonstration im Gange. Anhand der mitgeführten Transparente und „Pace“-Fahnen konnte ich unschwer erkennen, dass es sich wohl um Gegner des Irak-Kriegs handeln dürfte. Im ersten Moment dachte ich mir noch, dass es doch recht ungewöhnlich sei, an einem Werktag zur Mittagszeit eine Demonstration zu veranstalten; des Rätsels Lösung ließ aber nicht lange auf sich warten. Eine kurze Rückfrage bei einem der Absperrposten lieferte mir den Grund für die heutige Demonstration: The President of the United States himself, George W. Bush, befand sich in der Stadt und hatte, wie ich später aus dem Fernsehen erfuhr, in einem der Nobelhotels an der Broad Street eine Rede anlässlich irgendeines Kongresses gehalten.
Dass nun der amerikanische Präsident in Europa alles andere als unumstritten ist, war mir ja seit Jahren bekannt, aber dass ihm auch im eigenen Land der Widerstand mit einer solchen Schärfe ins Gesicht bläst, erstaunte mich doch etwas. Die versammelte Menge war nämlich mehr als aufgebracht und den aggressiven Gesichtern nach hätten sie den Präsidenten am liebsten an der nächsten Laterne aufgeknüpft. Nun, ein kurzer Blick auf die Wahlergebnisse in Philadelphia bei der letzten Präsidentschaftswahl gibt da durchaus Aufschluß: Ginge es nämlich nach dem Votum der Bewohner der „City of Brotherly Love“, hätte Bush nicht mal ansatzweise eine Chance auf den Posten im Weißen Haus gehabt.
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Wir ließen uns aber von der Demonstration nicht von unserem Vorhaben abbringen und setzten unseren Weg zur City Hall (mit leichten Umwegen) fort. Gerade noch rechtzeitig trafen wir dort zur erstaunlicherweise kostenlosen Führung durch das höchste Rathaus der Welt ein.
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Zuerst wurden wir in einer Gruppe von insgesamt etwa 20 Personen durch die verschiedenen Tagungssäle und Kongresszentren des Komplexes geführt. Hierbei wurde auch die Geschichte des übrigens recht umstrittenen Gebäudes näher erläutert. So war man Ende des 20. Jahrhunderts in Philadelphia einmal kurz davor, das Gebäude abzureißen, weil die Stadt nicht bereit war, die immensen Renovierungskosten von mehreren hundert Mio $$$ aufzubringen. Letztlich fand sich aber nach zähem Kampf doch eine Mehrheit, das Gebäude zu erhalten und man konnte auch die Finanzierung sicherstellen.
Die verschiedenen Räumlichkeiten des Gebäudes selbst waren zum Großteil sehr beeindruckend und prunkvoll ausgestattet. Neben prächtigen Deckenverzierungen und Lüstern gab es in einem Saal auch zahlreiche Gemälde hochrangiger Politiker der Stadt und der USA – Philadelphia war ja noch weit vor Washington und (zwischenzeitlich) New York die erste Hauptstadt der USA.
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Für kurze Zeit wurde das Gebäude auch verlassen und Teile der Außenfassade erklärt. Dabei stach mir beim Studium von angebrachten Gedenktafeln am Gebäude eine besondere sofort ins Auge: Bundespräsident Carl Carstens hatte Anfang der 80er Jahre die Stadt und natürlich dabei das Rathaus besucht; und diesem Besuch war auch eine Tafel gewidmet.
Während ich also noch mit dem Lesen der besagten Tafeln beschäftigt war und unser Führer vieles Wissenswerte über das Gebäude und dessen Geschichte preisgab, kam plötzlich ein ohrenbetäubender Lärm auf, dessen Ursache ich schon kurz später „hautnah“ miterleben konnte: Der Konvoi des oben bereits erwähnten US-Präsidenten hatte sich in Bewegung gesetzt, und angeführt von etlichen gepanzerten Pkw’s und Vans mit abgedunkelten Scheiben sowie einer Neunerstaffel Harley-Davidson-Polizeimotorrädern fuhr die Stretchlimousine von George W. Bush um das Rathaus herum und dann in vielleicht fünf Metern Entfernung an uns vorbei. Doch damit nicht genug: Im Schlepptau hatte er eine ganze Armada der verschiedensten Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr über Rettungssanitäter bis hin zu mehr oder weniger wichtigen Begleitern. Insgesamt schätze ich die Gesamtzahl der Fahrzeuge auf bestimmt 60 oder 70 – ganz schön viel Aufwand für einen bloßen Auftritt bei einer Tagung im Inland. Vielleicht liegt es aber auch an der immer mehr „steigenden“ Beliebtheit des Präsidenten, dass er schon ständig eine Mini-Armee als Begleiter braucht.
Nachdem dieses „Spektakel“ endlich beendet war, setzten wir unseren Rundgang fort. Nach etwa 90 Minuten war die Führung dann beendet, und für alle die darauf noch Lust hatten, fuhr man per Aufzug zum Dach des Gebäudes, von wo man mit einem weiteren Lift in die Turmspitze fahren konnte. Nun ist dieser Lift und die Turmspitze selbst natürlich bei Weitem nicht groß genug, um gleichzeitig 20 Personen Platz zu bieten, und so wurden immer maximal fünf Personen für ebenso viele Minuten nach oben in den Turm gefahren. Claudia und ich mussten deshalb noch etwa 20 Minuten am Fuß des Lifts warten, bis wir an der Reihe waren. Dort waren an den Wänden viele Infotafeln über den Bau und die Geschichte des Gebäudes angebracht; und als Eishockey-Fan interessierte mich natürlich vor allem folgende Geschichte: Als die Philadelphia Flyers im Jahr 1996 im Stanley-Cup-Finale gegen die Detroit Red Wings standen, wurde der 27 Tonnen schwere und 11 Meter hohe in Bronze gegossene William Penn auf der Turmspitze kurzerhand ebenfalls zum Flyers-Fan, indem man ihm per Helikopter ein gigantisches Flyers-Jersey überstreifte. Ein absoluter Hingucker, wie ich finde – geholfen hat es den Flyers dann übrigens nicht viel, sie verloren gegen die Wings klar mit 0 zu 4 Spielen...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_penn.JPG)
Endlich waren aber dann auch wir an der Reihe. Wir wurden von unserem „Liftboy“ (eigentlich natürlich der Führer der Besichtigungstour) zusammen mit einem weiteren Pärchen auf die Aussichtsplattform des Turmes gefahren. Von dort hatte man einen wunderbaren Ausblick über die Stadt...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_benfranklin.JPG)
Benjamin Franklin Bridge über den Delaware River, einst längste Brücke der Welt
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_psfs.JPG)
PSFS Building, erstes Hochhaus überhaupt im „modernen, glatten“ Stil
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_liberty.JPG)
Liberty I und II, die höchsten Gebäude in der Skyline von Philly (noch...)
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Bell Atlantic Tower, modernes 225m-Bürogebäude im Financial District von Philly
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Die „Broad Street“ – wegen der zahlreichen Konzerthallen auch „Avenue of the Arts“ genannt
Viel zu schnell waren „unsere“ fünf Minuten dann auch schon wieder um und wir traten die Liftfahrt nach unten und anschließend den „Abstieg“ über die gigantische Wendeltreppe der Haupthalle des Gebäudes bis hinunter zum Straßenlevel an. Die Besichtigung hatte echt Spaß gemacht und vieles Informative beinhaltet – gemessen daran, dass es diese auch noch zum Nulltarif gibt, eine echt empfehlenswerte Tour!
Im Anschluß schlenderten wir noch ein letztes mal durch die schönen Einkaufspassagen des Liberty Place und des Wanamaker Building. Letztlich kauften wir noch eine schöne große Duftkerze, die wir unserer Bekannten Birgit, die uns als „Airport Taxi“ in der Heimat sowohl beim Hin- als auch beim Rückflug zur Verfügung gestanden war, als kleines Dankeschön mitbringen wollten. Außerdem deckten wir uns bei „Dunkin’ Donuts“ noch mit einem Dutzend der kleinen Kalorienbomben ein, die wir ebenfalls mit in die Heimat nehmen wollten.
In Simon’s Wohnung surfte ich dann noch ein wenig im Internet, während Claudia noch alle unseren restlichen Habseligkeiten aus der Wohnung einsammelte und verpackte. So langsam war es nun Zeit geworden, sich zu verabschieden. Ich rief deshalb Simon in seinem Büro an und dankte ihm nochmals herzlich für die (wieder einmal) schöne Zeit bei ihm. Noch einmal rang ich ihm das Versprechen ab, 100%ig im September 2006 in Deutschland zu erscheinen, wenn Claudia und ich uns am Traualtar das Ja-Wort geben werden. Geht klar, macht er...!
Anschließend orderte ich mir ein Taxi per Telefon, was sich angesichts meines Teilnehmers am Telefon als gar nicht so leicht herausstellen sollte: Der offensichtlich asiatische Einwanderer war kaum zu verstehen und umgekehrt machte er auf mich den Eindruck, zum ersten mal in seinem Leben überhaupt mit der englischen Sprache konfrontiert zu werden. Nach zähem Ringen klappte es aber dann und ich bestellte für 17 h ein taxi cab vor „unsere“ Haustür.
Recht pünktlich erschien dieses dann auch und brachte uns zügig über die Autobahn hinunter zum PHL Airport. Dem sehr hilfsbereiten und netten Fahrer gab ich noch ein großzügiges Trinkgeld und wir checkten beim Schalter von US Airways ein – auch diesmal reichte wegen der E-Tix-Buchung das Vorlegen der Pässe und schon hatten wir die Bordkarten in den Händen. Dann noch die etwa halbstündige Sicherheitsprozedur (die meinem Eindruck nach von Jahr zu Jahr irgendwie ausgebaut und verkompliziert wird) und schon befanden wir uns im „internationalen“ Bereich. Die etwa 90 Minuten bis zum Boarding vertrieben wir uns mit einem letzten Aufenthalt in einer Sportsbar, wo wir auch noch eine Kleinigkeit snackten.
Das Boarden klappte wie immer problemlos und recht pünktlich hob unsere „altehrwürdige“ Boeing 767 ab in Richtung bayerische Landeshauptstadt. Zum Flug selbst ist nicht viel zu erzählen, es gab keine nennenswerten Besonderheiten und auch keine Turbulenzen.
Wie vorgesehen landeten wir gegen 10.30 Uhr am Airport in München – und wurden beim Verlassen des Flugzeugs von einer jungen Amerikanerin angesprochen: Es handelte sich um die Freundin von Scottie, meinem amerikanischen Freund aus der Heimat, der mir mit seinen Kontakten die Gratis-Eishockey-Tickets in Vegas verschafft hatte. Wir waren vor unserem Abflug zufällig darauf gekommen, dass seine Freundin anlässlich ihres ersten Besuchs in Deutschland mit in der selben Maschine sitzen wird wie wir. Da es ihr erster Besuch in Europa überhaupt war, nahmen wir sie gleich mit und erklärten ihr das „Procedere“ mit der Immigration der „Non-EU-residentials“, was sie angesichts der Größe des Franz-Josef-Strauß-Airports mit sichtlicher Erleichterung aufnahm.
Nach nicht enden wollenden 20 Minuten Wartezeit auf unser Gepäck – zeitgleich waren wohl gerade ein Dutzend anderer Maschinen gelandet – konnten wir endlich das Terminal verlassen und trafen unter den Heerscharen der wartenden „Abholer“ nicht nur unsere „Taxifahrerin“ Birgit, sondern natürlich auch Scottie, der auf seine Freundin wartete. Wir wurden wie immer herzlichst begrüßt und auf der Heimfahrt natürlich über alles mögliche ausgefragt.
So Leute, das war unsere 2005er Reise – ich hoffe es hat Euch ein wenig gefallen, auch wenn diesmal weniger Natur und mehr „Faulenzen“ angesagt war. Sorry dass die letzten Tage des Reiseberichts auf sich warten ließen, aber ich hatte arbeitsmäßig doch einiges zu tun in den letzten Monaten. :whistle:
Wie immer bin ich natürlich jederzeit bereit, irgendwelche Fragen, vor allem bezüglich Las Vegas oder Philadelphia zu beantworten – also immer her damit!
Als kleiner Ausblick: Ab 27.09.06 wird für drei Wochen der Sunshine State im Rahmen unseres „Honeymoon“ unsicher gemacht. Und bevor die Quengelei jetzt schon wieder anfängt: JAAAAA – es wird auch einen Reisebericht geben!!!
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Führung City Hall: gratis
Shuttle-Service zum Airport: 1 „Yankee-Candle Housewarmer“
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DANKE !!! für diesen tollen Reisebericht !!!!
Grüße
Sonny
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Stefan, das war ein sehr toller Reisebericht. Ich habe ihn sehr genossen und konnte natürlich auch den ein oder anderen Tip für Las vegas abstauben.
Danke!!
Greetz,
Yvonne
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Vielen Dank Stefan das wir mitfahren durften. :applaus:
Und bevor die Quengelei jetzt schon wieder anfängt: JAAAAA – es wird auch einen Reisebericht geben!!!
Wir quengeln doch nicht, eigentlich ist es fast schon Nötigung 8) :wink:
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Toller Bericht und herrliche Photos
Gruß
Palo