Soooo, dann fangen wir doch mal mit der Vorgeschichte an. Vor dem Hintergrund, dass es zum einen nur teilweise in die USA geht und zum anderen die Mitreisendendichte hier nicht ganz so groß ist, werde ich ab dem Abreisetag im Schwerpunkt die Bilder sprechen lassen und Informationen liefern. Fragen immer gern, die beantworte ich dann natürlich auch gerne ausführlicher!
Vorgeschichte:Einmal im Jahr versuche ich, allein und ohne Ablenkung (Familie, Freunde...) einen Tauch-Kurzurlaub einzulegen.
Ich tauche seit dem 16. Lebensjahr. Zunächst als Rettungstaucher bei der DLRG sehr regelmäßig, ab Mitte 20 nur noch sporadisch und in der Freizeit. Mangels tauchbegeisterter Frau und "dank" noch zu jungem Kund waren es bisher immer Nahziele, nun habe ich aber in 2017 für 2018 die Regierungserlaubnis für eine Woche und Fernziel erhalten
Eine Liste der für mich interessanten Ziele war schnell aufgestellt und priorisiert sowie nach Jahreszeiten sortiert. Es war schnell klar: die in Frage kommende Zeit war perfekt für Weiße Haie
Ein paar Fakten: der Weiße Hai kommt eigentlich überall auf der Welt vor. Nur Arktis und Antarktis sind kein typisches Verbreitungsgebiet. Auch im Mittelmeer werden immer wieder große Exemplare gesichtet. Man vermutet in dem Bereich zwischen Türkei, Griechenland und Sizilien sogar eine "Kinderstube", also einen Bereich, in den sich die großen Weibchen zur Geburt begeben. Erfolgsversprechend tauchen kann man dort mit weißen Haien aber nicht. Die Gegend ist zu groß, es gibt keinen zentralen Punkt und die Chance auf eine Sichtung entsprechen einem Lottogewinn.
Ziel musste daher ein "Ballungsgebiet" sein.
Das wären:
- Australien/Great Barrier Reef (zu weit für eine Woche)
- die Ostküste der USA um Long Island (keine spezialisierten Tauchanbieter, keine zentralen Spots --> Sichtungschance gering)
- Shark Alley bei Gansbaai, Süd Afrika:
https://en.wikipedia.org/wiki/Gansbaai#Dyer_Island,_Geyser_Rock_and_Shark_Alley (ziemlich kaltes Wasser, geringe Sichtweite, nur die Möglichkeit, in Oberflächenkäfigen zu tauchen)
- die Westküste der USA insbesondere um San Francisco sowie die Channel Islands (Verbot, Haie anzulocken, Sichtung daher purer Zufall)
- Guadalupe Island, Mexiko https://de.wikipedia.org/wiki/Guadalupe_(Insel)Damit war klar, ich musste nach Guadalupe! Kleine Felsinsel im Pazifik, rund 160sm von der Küste entfernt, keine Infrastruktur, einzige Anreisemöglichkeit mit dem Boot. Bis zu 100m Sichtweite, zentrales Ballungsgebiet der großen Fische und die Erlaubnis, in Käfigen an der Oberfläche und unter Wasser zu tauchen und die Haie mit Fisch anzulocken (kein Blut, keine Tierkadaver). Sichtungsgarantie angeblich 100% und zudem Wassertemperaturen von 22°. Das perfekte Ziel.
Aufgrund der Lage war klar, dass es ein so genanntes "Liveaboard", also ein Tourboot sein würde, auf dem man 5 Tage verbringt. 2 Tage An- und Abfahrt und 3 Tage Zeit zum Tauchen.
Touranbieter gibt es mit einer Ausnahme allerdings mit direkter Bootsabfahrt aus den USA nicht. Das hat diverse Gründe, insbesondere auch die noch einmal deutlich längere Anfahrt. Die Suche grenzte sich daher recht schnell auf einen Anbieter ein, weil ich die mexikanische Grenze bei Tijuana nicht allein queren wollte und zudem gerne eine Kabine für mich allein haben mochte.
Hängen geblieben bin ich dann bei
https://nautilusliveaboards.com/guadalupe/Gebucht habe ich allerdings über ein deutsches Tauchreisebüro da ich nicht einen 4-stelligen Betrag ein Jahr vorab überweisen wollte an ein mir unbekanntes, in Canada registriertes, aus Ensenada heraus operierendes Unternehmen mit Schiffen unter Tuvalu Flagge überweisen wollte
. Das war dann ein wenig teurer aber sicherer.
Gebucht habe ich daher zunächst die Flüge (Lufthansa, Business Class (immerhin 12 1/2h Flug), Frankfurt - San Diego, Lufthansa, bezahlt mit Meilen). Danach den eigentlichen Tauchurlaub und zu guter letzt über hotels.com vor und nach der Tauchreise jeweils eine Nacht im Gaslamp Quarter in San Diego.
Packt schonmal Eure Sachen, morgen geht es dann auch gleich los. Eigene Maske und Neopren sind gut aber nicht zwingend, kann man auf dem Schiff auch alles ausborgen!