Soooo... Finale....
Und sorry, ein post mit viel Text...
5. Tag: Ende der RückreiseDer Rückreisetag war holprig. Der Sturm war zwar nicht riskant aber dennoch so stark, dass bis zum Ende nicht klar war, ob die Gruppe nach uns würde auslaufen können. Dem entsprechend wackelig war es also und ohne Medikamente hätte ich das vermutlich nicht so entspannt verkraftet. Die Folge der Medis ist aber eine gewisse Müdigkeit, so dass der Tag der Rückfahrt eher unspektakulär verlief.
Berührt hat mich der Abschied. Die Gruppe selbst war ganz okaaaaay aber nicht mehr. Niemand dabei, der ein Freund fürs Leben werden könnte. Die Crew war aber dermassen herzlich und fürsorglich, dass wir alle richtig gerührt waren, als zum Abschied JEDER der Crew Spalier stand und sich persönlich durch Handshake, Umarmung oder eben je nach gusto verabschiedet hat. Wirklich bewegend.
Toll war auch, nun bei Tag einmal Ensenada zu sehen. Bei Abfahrt war es ja dunkel und ich hätte nicht sagen können, ob es ein kleiner Sportboothafen oder ein riesiger Hafen war.
Letzteres und zudem noch ziemlich beeindruckend mit einer RIESIGEN Flagge geschmückt. Man beachte die Palmen und Häuser im Vergleich:
Die Rückfahrt war dann sehr ereignislos. Interessant war noch einmal Tijuana. Ein Reiseteilnehmer war ein Chinese, der kein Wort Englisch oder spanisch sprach aber dennoch auf eigene Faust in Tijuana abgesetzt werden wollte um sich die Stadt noch ein wenig anzusehen. Der Bus ist bestimmt 20 Minuten durch die Viertel gekreist um eine Stelle zum abladen zu finden, die sicher ist...
Auch der Grenzübertritt war doch recht langatmig und nervig. Die Kontroller selbst unspektakulär aber die Wartezeit in der Schlange mitten auf der Straße mit extrem teurer Tauchausrüstung hat schon ein seltsames Gefühl verursacht.
Schlussendlich sind wir aber wohlbehalten wieder am Ausgangspunkt angekommen und ich habe mir nen Uber zum Hotel (wieder dem Horton Grand) geschnappt.
Den Rest des Tages habe ich mit shoppen und der Suche nach Essen im Gaslamp Quarter verbracht. Wieder bestätigte sich aber mein Eindruck, dass San Diego nicht "meine" Stadt wird. Zu viel Dreck, Gestank, vollkommen unkontrolliert auf der Straße liegende Obdachlose und vieles mehr.
Nicht falsch verstehen: die Situation der Obdachlosen in den USA ist mir bekannt und ich versuche tatsächlich immer, jeden gleich zu behandeln und sich ein wenig "zu kümmern". So kaufe ich zB in der Regel in den USA ne Menge an Kleidung neu ein. Die, die ich mit hatte, bleibt dann da. Soweit noch tragbar habe ich es in NY eigentlich immer gemacht, sie einmal durch die Waschmaschine zu jagen und dann in einer mission o.ä. abzugeben. Ne Winterjacke habe ich einem Obdachlosen auch mal direkt geschenkt. In San Diego ist es anders. Da lagen die Obdachlosen quer auf dem Bürgersteig und man konnte zwischen Unfall/Krankheit/Notfall und "der schläft nur" nicht unterscheiden. Den Leuten war es schlicht egal.
Das habe ich selbst in Südamerika oder Afrika so noch nicht erlebt.
Nunja. Zeit auch für ein allgemeines Fazit:
Käfigtauchen ist umstritten. Die Haie werden durch Köder angelockt und gefüttert. Natürlich gewöhnen sie sich dadurch an den Menschen und assoziieren Futter schneller mit Menschen. Es ist daher wichtig, dass die Köder weit genug von den Käfigen weg sind, nicht in Richtung der Käfige gezogen werden und insbesondere derartige Aktionen nicht an Stellen durchgeführt werden, wo andere Begegnungen mit Menschen denkbar sind.
All das ist ausschließlich in Guadalupe erfüllt und daher finde ich es dort vertretbar. Denn es gibt natürlich neben dem Unterhaltungswert auch Vorteile: es sind auch nicht-Taucher dabei und Menschen, die sich mit dem Tier "Hai" nie weitergehend beschäftigt haben. Der Lerneffekt ist in diesen Fällen immens. Man lernt schnell, dass der Hai kein seelenloser Killer ist. Jedes Tier hat sein eigenes Verhalten, eine ganz eigene Art der Interaktion und Kommunikation. Man merkt Neugier und nicht Angriffslust.
Wer so eine Reise gemacht hat, verliert definitiv die Angst vor Haien. Ich würde nun jederzeit mit EINEM weißen Hai tauchen oder schwimmen. Riskant wird es allein, wenn man die klare Kommunikation der Haie nicht sieht, weil man mehrere im Blick behalten muss.
Mitgenommen habe ich einen großen Respekt vor diesen wundervollen Tieren. Sie sind definitiv der "apex predator" und damit die Spitze der Nahrungskette im Meer. Begeben wir uns in deren Lebensraum sind wir nur ein kleiner Teil des großen Ganzen. Man versteht, wie komplex und unheimlich wichtig die verschiedenen Beteiligten in unserem Ökosystem sind und hinterfragt sehr nachhaltig die eigene Rolle aber auch die eigene persönliche Verantwortung den anderen Beteiligten gegenüber.
All in all: a trip of a lifetime!
Bei Fragen meldet Euch gern! Vielen Dank auch für das Interesse, da es ja doch eher KEIN US-Reisebericht im eigentlichen Sinne ist.