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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: Marverel am 13.05.2007, 07:48 Uhr

Titel: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: Marverel am 13.05.2007, 07:48 Uhr
Hallo allerseits.

Vor knapp einer Woche sind wir (meine Frau Verena und ich) in Hamburg gestartet und haben nun schon einige tolle Tage in unserer Lieblings-Urlaubsgegend verbracht. Jetzt haben wir hier (Budget Inn in St. George, Utah) zum ersten Mal Internet-Zugang und wollen Euch natürlich an unserem prima Urlaub teilhaben lassen.

Wer will, kann also hier einsteigen:
Titel: Flug Hamburg-Frankfurt und die ersten Tage in Las Vegas
Beitrag von: Marverel am 13.05.2007, 08:31 Uhr
Zusammenfasung Sonntag, 6. Mai, bis Donnerstag, 10. Mai

Am letzten Sonntag ging's los: Nachmittags erstmal mit Emirates von Hamburg nach New York, dann weiter mit US Airways nach Las Vegas.

Der Teil mit Emirates war prima - nix zu meckern. Recht bequeme Sitze (auch wenn ich mir mit meinen 1,97 Metern doch noch etwas mehr Beinfreiheit erhofft hätte), gutes Essen, ein grandioses Entertainment-Angebot mit einer individuellen Auswahl aus schätzungsweise 50 aktuellen Filmen und alten Klassikern. Die Zeit bis New York verging dann auch entsprechend flott.

(http://img246.imageshack.us/img246/914/fliegersy5.jpg)

Kleiner Ausblick von unterwegs:

(http://img249.imageshack.us/img249/8186/labradorcg8.jpg)

Der Part mit US Airways war weniger erfreulich. Erstmal hatte der Flug 2 Stunden Verspätung, unter anderem weil die Crew in Manhattan im Stau gestanden hatte, dann war die Maschine nicht sonderlich bequem und es gab auch so gut wie keinen Service an Bord. Und als wir schließlich gegen 0:30 Uhr Ortszeit in Vegas gelandet sind, war unser Gepäck leider noch in New York. Also haben wir nochmal ne Stunde am Gepäckschalter der Airline zugebracht, sind mit Notpäckchen (Zahnbürste etc) versorgt worden und durften dann noch unser Auto abholen.

Wenigstens das lief problemlos - und wir stellten fest, daß alle Mietwagenfirmen am Vegas Airport in ein Zentralgebäude umgezogen sind und es nur noch einen Shuttlebus für alle gibt. Wir lehnten freundlich die angeboten Versicherungs-Upgrades ab und bestiegen einen silbernen Pontiac G6 mit gerade mal 6400 Meilen auf dem Tacho. Sehr bequem, feine, leise 6-Zylinder-Maschine, was will man mehr?

Über Promotion Code hatten wir vorab das Orleans Hotel gebucht - für 50 Dollar pro Nacht inklusive Gutschein fürs Frühstücksbüffett. Gute Wahl, wie sich herausstellte. Sowohl die Zimmer, als auch das Büffett waren prima.

(http://img501.imageshack.us/img501/1903/orleans2bq2.jpg)

(http://img227.imageshack.us/img227/9226/zimmer1jh7.jpg)

Nach einer kurzen Nacht hatten wir nun natürlich einen Vorwand, erstmal ein paar Klamotten einzukaufen - also auf nach Primm ins Outlet Center, unter anderem in unseren Lieblingsladen:

(http://img147.imageshack.us/img147/4789/primm1sm6.jpg)

Am frühen Nachmittag kamen wir zurück ins Hotel - und siehe da: Unsere Koffer waren inzwischen im Hotel abgeliefert worden.

Die nächsten drei Tage verbrachten wir dann mit etwas Vegas-Sightseeing, Schlemmereien in unseren Lieblingsrestaurants (z.B. Outback und das Ellis Island Steak Dinner) und einigen Ausflügen in die Umgebung von Vegas.

Zum Red Rock Canyon:

(http://img225.imageshack.us/img225/5254/redrockvq9.jpg)


zur Spring Mountain Ranch:

(http://img227.imageshack.us/img227/6531/ranch1qr3.jpg)

(http://img147.imageshack.us/img147/8725/ranch2bn5.jpg)

und zum Mount Charleston. Da oben lag sogar noch etwas Schnee:

(http://img227.imageshack.us/img227/6905/charleston2cg0.jpg)

(http://img227.imageshack.us/img227/9555/charleston3yp0.jpg)

Vegas selbst ist momentan eine einzige Baustelle - und ich vermute mal, dass sich da auch in absehbarer Zeit nicht viel ändern wird. Das Aladdin wird ja z.B. gerade zum Planet Hollywood umgestaltet:

(http://img138.imageshack.us/img138/9184/vegas1py6.jpg)

Und hier entstent das neue CityCenter:

(http://img228.imageshack.us/img228/2636/vegas2rm0.jpg)

Auch der Verkehr wird immer schlimmer - auf der I 15 ist eigentlich immer irgendwo Stau und in der Stadt ist es nicht viel besser.

Trotzdem genießen wir natürlich unsere Tage hier - wir stimmen uns einfach ganz entspannt auf den Urlaub und die grandiosen Landschaften ein, die noch vor uns liegen.

Und da es jetzt hier schon fast 1 Uhr nachts ist und ich ziemlich müde bin, gibt's morgen die Fortsetzung: Von Vegas nach St. George.

Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: Liberty am 13.05.2007, 09:56 Uhr
Oh wie schön, ein neuer Reisebericht........

Hallo Marverel,

ich bin dabei und freu mich schon auf die Weiterfahrt.   :D

Lieben Gruß

Gitte
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: mannimanta am 13.05.2007, 09:57 Uhr
Hi,
super, ich fahre mit!
Das Auto kommt mir irgendwie bekannt vor.
Falls ihr zufällig eine Rodenstock Sonnenbrille findet... :wink:
Gruss,
Manni
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: IkeaRegal am 13.05.2007, 11:03 Uhr
Schöner Bericht, quetsche mich noch auf den Notsitz  8)
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: ludowigo74 am 13.05.2007, 11:11 Uhr
Verheissungsvoller Beginn. Bin auch dabei, zumal es bei uns in 2 Wochen ebenfalls losgeht und wir auch diese Gegend bereisen werden.
 :lol: :lol: :lol:
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: Willi am 13.05.2007, 12:29 Uhr
Hallo Martin,

bin gerne auch noch mit dabei  :)

Da müssen halt die Anderen noch etwas zusammenrutschen.
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: HeikeME am 13.05.2007, 19:41 Uhr
Hallo Martin,

ich bin auch noch mit dabei, bitte noch etwas zusammenrutschen. Bei uns geht es in
18 Tagen auch in diese Gegend.

Viele Grüße
Heike
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: americanhero am 13.05.2007, 21:19 Uhr
solange ich noch hier bin, fahre ich natürlich auch noch mit. Von daher noch mal zusammenrücken.  :wink:
KLasse Bilder von der Umgebung von Las Vegas.

Zitat
Und als wir schließlich gegen 0:30 Uhr Ortszeit in Vegas gelandet sind, war unser Gepäck leider noch in New York

 :shock: :shock: :shock:
War das so gewollt, daß ihr erst so spät ankommt? Selbst ohne Verspätung wäre es ja gegen 22:30 Uhr geworden. Das wäre ja nix für mich. Ich bin immer froh, wenn ich ganz zeitig am Urlaubsort eintreffen kann.


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: leia am 13.05.2007, 21:35 Uhr
Da hier anscheinend einige vorzeitig wieder aussteigen, quetsch ich mich auch noch rein, es gibt ja bald wieder Platz...
Titel: Von Las Vegas nach St. George
Beitrag von: Marverel am 14.05.2007, 07:11 Uhr
Zusammenfassung Freitag, 11. Mai, bis Sonntag, 13. Mai

Erstmal willkommen an Bord allerseits. Wenn wir etwas zusammenrücken, wird sich doch wohl Platz für alle finden. Und vorab noch ein paar Antworten:

Das Auto kommt mir irgendwie bekannt vor.
Falls ihr zufällig eine Rodenstock Sonnenbrille findet... :wink:

Sorry - keine Brille gefunden. Aber wenn jemand von Euch zufällig in nächster Zeit mal beim Sizzler an der Tropicana in Vegas vorbeikommt... da hab ich vermutlich ein Sweatshirt liegen gelassen  :roll:

War das so gewollt, daß ihr erst so spät ankommt? Selbst ohne Verspätung wäre es ja gegen 22:30 Uhr geworden. Das wäre ja nix für mich. Ich bin immer froh, wenn ich ganz zeitig am Urlaubsort eintreffen kann.

Naja - gewollt nicht wirklich. Aber es war halt die einzige Möglichkeit: Emirates fliegt nur nachmittags von Hamburg nach New York und Continental wollten wir nach den Erfahrungen im letzten Jahr gern vermeiden. Geplante Ankunftszeit in Vegas wäre eigentlich 23:15 Ortszeit gewesen, die haben also etwas von der Verspätung wieder reingeholt.

So - und nun geht's weiter:

Freitag Morgen ein letztes Frühstück am Orleans-Büffett, dann noch zum Bellagio. In deren Gallery of Fine Arts ist gerade eine Ansel Adams Ausstellung - und die lässt man sich als passionierter Hobby-Knipser natürlich nicht entgehen. Seine Fotos mal live und im Großformat zu sehen, ist schon großartig, da kommt keine Abbildung in irgendeinem Buch auch nur annähernd ran. Der Mann war einfach ein Genie, was den Umgang mit dem Licht angeht - und vor allem die Yosemite-Bilder zeigen auch seine enge Verbindung zu dieser grandiosen Natur.

Dann geht's ab auf den I 15 Richtung Nordwesten - und auf dem kurzen Streckenabschnitt zwischen Arizona und Utah, an dem sich der Interstate quer durch die Berge schneidet, kommt schon wieder dieses Gänsehaut-Feeling auf: Was für eine fantastische Landschaft. Hier werden wir die nächsten drei Wochen verbringen!!!

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/unterwegs.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/unterwegs2.jpg)

In St. George checken wir im Budget Inn ein. Mit Coupon soll es eigentlich 59 Dollar kosten, aber "we're very busy this weekend", also werden die Coupons nicht akzeptiert. Der Laden ist wirklich rappelvoll (unter anderem finden hier an diesem Samstag vier Hochzeiten statt), aber weil uns das Mädel am Check-in anscheinend ganz sympathisch findet, zahlen wir dennoch nur 64 statt der regulären 79 Dollar für die Übernachtung. Die Zimmer sind klasse und voll ausgestattet mit Mikrowelle, Kühlschrank, HBO und free WiFi, gegenüber noch ein Denny's - was will man mehr?

Zum Beispiel Burger - und die am liebsten hier:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/carls.jpg)

Das ist schlicht und ergreifend die beste Burgerkette, die wir kennen.

Den Samstag nutzen wir zu Ausflügen an zwei Stellen, die wir noch nicht kennen, obwohl wir schon fünf Mal hier waren. Als erstes geht's zum Kanarra Creek, einem kleinen Slot Canyon etwa 30 Meilen nördlich von St. George.

Wir sind leider nicht die einzigen, die an diesem Samstag die Idee hatten. Am inoffiziellen Parkplatz vor einem größeren Wasserloch (das man mit einem High Clearance Vehicle bequem durchfahren könnte, was wir uns mit unserem stinknormalen Pkw aber nicht unbedingt trauen) steht schon alles mit Autos voll. Wir quetschen uns noch in die letzte Lücke, waten durch das schweinekalte Wasser und weiter den Trail entlang.

Zuerst ist es eine recht ausgefahrene Dirt Road, später nur noch ein Trampelpfad, der sich durch die Büsche schlängelt und immer wieder den Bach kreuzt. Da sich Verena blöderweise eine sehr miese Erkältung eingefangen hat, kaum Luft bekommt und sich fast die Lunge aus dem Leib hustet, entscheidet sie, daß sie nicht auch noch unbedingt durch eiskaltes Wasser waten muss und dreht wieder um. Ich laufe also alleine weiter.

Irgendwann hört dann auch der Trampelpfad auf und der eigentliche Slot Canyon kommt in Sicht - weiter geht's jetzt nur noch im Wasser:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/kanarra1.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/kanarra4.jpg)

Mittlerweile hab ich mich aber an die Temperatur gewöhnt. Der Canyon ist grandios - und zum Glück bin ich ganz allein hier drin (noch). Der Bach schlängelt sich um mehrere Ecken, plötzlich wird aus dem Plätschern des Wassers ein Rauschen und das hier kommt in Sicht:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/kanarra2.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/kanarra3.jpg)

Ich stelle mich ein Viertelstündchen mitten in den Strom und mache Fotos, dann geht's zurück zum Auto. Auf dem Baumstamm an der Seite könnte man zwar den Wasserfall hoch und weiter durch den Canyon, aber 1. will ich Verena nicht allzu lange allein lassen und 2. würde man mit Sicherheit klatschnass und ich hab leider keine Plastiktüten oder ähnliches dabei, um meine Foto-Ausrüstung zu sichern.

Da wir natürlich von Natur noch nicht genug haben, führt unser Weg anschließend in den Snow Canyon. Ein sehr kleiner State Park ein paar Meilen nordöstlich von St. George - aber auf jeden Fall sehr sehenswert. Rote und weiße Sandsteinformationen, dazu viel Grün und eine Menge tiefschwarze Lava, das gibt tolle Kontraste in einer wunderschönen Landschaft. Ein paar Trails sind gesperrt, weil die Wüstenschildkröten gerade brüten. Wir laufen den Hidden Pinyon Trail und sind begeistert:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/snow1.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/snow2.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/snow3.jpg)

Für eine schwer erkältungsgeplagte Frau ist es dann aber mal genug Lauferei, vor allem in der Hitze (es ist hier wärmer als in Vegas, etwa 36 Grad). Also machen wir uns auf den Rückweg und kehren hier ein, um ein paar grandiose Ribs zu vertilgen:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/ruby.jpg)

Was ich am Abend getan habe, konntet ihr schon im vorigen Abschnitt lesen  :wink:

Und heute ging es nach ausgiebigem Frühstück bei Denny's in den Zion Nationalpark. Wir besorgen uns gleich mal ne Jahreskarte, die inzwischen aber 80 statt wie früher 50 Dollar kostet. Dafür gilt der Pass jetzt aber auch in allen Federal Recreation Areas.

Ursprünglich war für heute mal geplant, dass wir den Angels Landing Trail laufen wollten - aber da es mit der Erkältung immer noch nicht wesentlich besser ist als gestern, lassen wir es mit ein paar gemütlichen Spaziergängen bewenden. Unter anderem dem River Walk, der heute am Mother's Day etwa genauso überlaufen ist wie die Hamburger Innenstadt vor Weihnachten. Wie schlimm muss das erst im Sommer sein?

Statt Worten lass ich dann einfach noch mal ein paar Bilder sprechen:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/zion3.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/zion4.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/zion5.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/zion6.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/zion7.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/zion8.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/zion9.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/zion10.jpg)

Der Knipser bei der Arbeit:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/zion11.jpg)

Auf dem Rückweg gab's noch ne kleine Überraschung: Auf der Suche nach Michael Fatalis Galerie in Springdale (die inzwischen ins Imax Kino umgezogen ist, was wir aber nicht wussten) treffen wir Michael persönlich vor seinem School House. Leider reicht's nur zu einem kurzen Plausch, weil er gerade auf dem Sprung ist und mit seinem Sohn nach Kalifornien fahren will. Ersatzweise unterhalten wir uns noch mit seiner Freundin (Frau?) Teresa in der Galerie, die uns unter anderem erzählt, daß die Geschichte damals am Delicate Arch eigentlich 1. halb so wild wie in den Medien dargestellt und 2. eigentlich gar nicht Michaels Schuld war. Naja - seine Fotos sind trotzdem klasse  :wink:

Und vorhin gab's zum Abschluss eines gelungenen Tages im Texas Roadhouse noch eins der besten (und auch eins der größten) Steaks, das wir jemals gegessen haben. Um Euch allen mal den Mund wässrig zu machen:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/steak.jpg)

So - nun sind wir auf aktuellem Stand mit dem Bericht. Morgen geht's früh weiter Richtung Bryce Canyon, anschließend nach Moab. Mal schauen, wann wir den nächsten Internet-Zugang haben werden, dann wird hier weiter berichtet.



Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: Palo am 14.05.2007, 08:51 Uhr
Nee, nee, ich bin nicht vorzeitig ausgestiegen, genieße nur schweigend.

Tolle Bilder und fabelhaft geschriebener Bericht :applaus:
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: Schneewie am 14.05.2007, 09:32 Uhr
Klasse Bericht. Leider kann ich ihn nicht ganz mitverfolgen, da wir ja auch bald weg sind, aber dafür habe ich dann hinterher viel schönes nachzulesen.  :D

Also munter weiter schreiben.  :D
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: bigsur1997 am 14.05.2007, 09:55 Uhr
Hallo,

der Bericht und die ***Bilder sind klasse. Weiter so - verkürzt uns die Zeit bis wir wieder selber drüben sind.

Kannst du etwas genauere Angaben zum dem Slot-Canyon geben? Die Bilder davon sind spitze -wenn auch wahrscheinlich im September der Wasserfall ausgetrocknet sein wird.

viele grüße
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: americanhero am 14.05.2007, 11:42 Uhr
Toller Bericht, besonders die Bilder vom Zion sind toll. Ich will auch wieder hin... aber bin ich ja bald.
Ja, der Kanarra Creek. Das ist noch ein Highlight auf meiner langen Liste, irgendwann klappt das auch noch mal.
Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß auf der Tour


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: leia als Gast am 14.05.2007, 13:25 Uhr


Kannst du etwas genauere Angaben zum dem Slot-Canyon geben?

Ja bitte, würde mich auch intressieren....

Titel: Kanarra Creek
Beitrag von: Marverel am 19.05.2007, 06:16 Uhr
Hey - da bin ich mal wieder.

Sorry für die längere Unterbrechung, aber die Internetverbindungen in Bryce und Moab waren entweder nicht vorhanden oder so lahm, dass es echt nicht mehr feierlich war.

Heute Abend sitzen wir im Quality Inn in Montrose und haben endlich mal wieder ein HiSpeed WiFi, das den Namen auch verdient hat. Bevor ich mit unserem Reisebericht weitermache, will ich aber erst noch ein bisschen was zum Kanarra Creek schreiben.

Die Schlucht ist recht einfach zu finden: Interstate 15 zwischen St. George und Cedar City, Ausfahrt Kanarraville nehmen und den Wegweisern zum Ort folgen. Kanarraville besteht eigentlich nur aus der Main Street und ein paar Querstraßen. Eine davon, die 100 North Richtung Osten, führt genau auf eine Dirt Road zu, die den Berg hoch läuft. Die Dirt Road fährt man so lang weiter, wie es der Straßenzustand bzw die Bodenfreiheit des Autos erlaubt, dann einfach zu Fuß immer weiter dem Trail folgen.

So bald aus der Dirt Road ein reiner Fußweg geworden ist, gehts noch etwa eine halbe Meile am Bachufer entlang, dann verengen sich die Felswände und der eigentliche Slot Canyon beginnt. Hier gehts dann nur noch im Wasser weiter - und man kann so weit laufen, wie man mag oder man es sich zutraut. Wer es gemütlich angehen lassen will, läuft halt nur noch die paar hundert Meter bis zum ersten Wasserfall und genießt die Atmosphäre dort. Der Trail ist bis dort hin nicht sonderlich anspruchsvoll, eigentlich nur ein Spaziergang - nur eben teilweise durchs Wasser.

Etwas abenteuerlustigere Naturen können den Wasserfall hochklettern und weiter die Schlucht entlang laufen. Im oberen Teil kann es allerdings noch passieren, dass man je nach Wasserstand bis zu den Hüften durch den Bach waten muss.

Es ist zwar nur ein kleiner Canyon, aber echt schön. Und wenn man in der Gegend ist, lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall
Titel: Bryce Canyon
Beitrag von: Marverel am 19.05.2007, 07:12 Uhr
14. und 15. Mai

Der 14. Mai - unser Hochzeitstag. Heute vor 8 Jahren haben wir in Las Vegas geheiratet - wo könnte man den Tag besser feiern, als in Verenas Lieblingspark, Bryce Canyon?

Wir fahren diesmal von St. George aus nicht, wie sonst meistens, den Highway 9 zum Ostausgang des Zion Parks, sondern über Cedar City und den Highway 14, weil wir eigentlich noch einen Abstecher nach Cedar Breaks machen wollen. Aber das fällt leider flach - die Straße nach Cedar Breaks und Brian Head ist noch gesperrt.

Dafür nehmen wir uns diesmal etwas mehr Zeit im Red Canyon und laufen zumindest auf dem Pink Ledges Trail ein bisschen durch die rote Wunderwelt. Und schießen natürlich das obligatorische Foto, das wohl jeder hat, der schon mal hier war:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/b2.jpg)

An Ruby's Inn ist die Hölle los - und was uns früher schon aufgefallen ist: In diesem Jahr sind jede Menge Franzosen unterwegs. Raucherzimmer gibt's keine mehr, das Personal ist unfreundlich und der Laden ist uns eh viel zu überlaufen, also weichen wir auf die Bryce View Lodge gegenüber aus. Nichts aufregendes, aber ok - normaler Motel-Standard halt.

Und ab geht's in den Park. Endlich mal keine Straßenarbeiten mehr, das ist doch ein echter Genuss. Dafür ist ein Teil des Navajo Loop Trails gesperrt, weil hier einige Felsbrocken runtergekommen sind.

Wir wollten aber heute eh nicht mehr großartig wandern (Verena bekommt immer noch kaum Luft), spazieren nur gemütlich am Rim Trail entlang und machen ein paar Fotos.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/b1.jpg)

Das hier ist übrigens mein Lieblingsbaum:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/b13.jpg)

Den Baum fand Verena klasse:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/b4.jpg)

Der Vogel ist irgendwie immer hier, glauben wir:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/b3.jpg)

Und die Rehe haben so gut wie keine Angst

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/b6.jpg)

Gegend Abend wird's richtig frisch, und wir haben nur T-Shirt und kurze Hosen an und keinen Pullover im Auto. Also machen wir uns kurz vorm Sonnenuntergang auf den Rückweg, gönnen uns noch nen Burger in Ruby's Canyon Diner (de einzigen Gäste außer uns sind 4 Franzosen) und hauen uns in die Falle. Schließlich wollen wir morgen früh raus und den Sonnenaufgang am Bryce Point erleben.

Das Aufstehen gegen 5:30 Uhr klappt auch erstaunlich gut. Aber als wir aus dem Motel kommen, trifft uns fast der Schlag:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/b11.jpg)

Minus 1 Grad zeigt das Auto-Thermometer (Die Uhr steht übrigens noch auf Pacific Time) - und wir hatten gestern Abend schon gedacht, es sei kalt. Aber dick eingemummelt geht's dann:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/b10.jpg)

Und es glaubt doch niemand ernsthaft, er könne Stille und Abgeschiedenheit in einem Nationalpark erleben, oder? So sah es morgens um 6:30 Uhr am Bryce Point aus:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/b9.jpg)

Dafür boten sich dann Ausblicke wie dieser:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/b8.jpg)

Das war das frühe Aufstehen und das Frieren doch allemal wert.

Zum Aufwärmen gibt es noch ein flottes Frühstück im Diner, danach geht's über eine der Traumstraßen des Südwestens, den Interstate 12, über Tropic Richtung Boulder durchs Grand Staircase Escalante N.M., dann weiter auf der 24 durch den Capitol Reef Nationalpark. Kurz vor dem Interstate 70 biegen wir noch einmal ab, um dem Goblin Valley einen Besuch abzustatten.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/m18.jpg)

Unser Fazit: Ganz nett, aber nichts, was man unbedingt noch einmal sehen müsste (im Gegensatz zu vielen anderen Gegenden hier, die wir gar nicht oft genug besuchen können).

In Moab ist (eigentlich wie immer) relativ viel Betrieb und wir klappern die Motels auf der Suche nach einem bezahlbaren und vernünftigen Zimmer ab. Im Riverside Motel werden wir fündig (war wohl früher mal das Best Inn, direkt gegenüber von Super 8 und Denny's am nördlichen Ortseingang). Wir mieten uns für 3 Nächte zum Preis von jeweils 60 Dollar ein. Länger ginge nicht, ab Freitag sind alle Motels schon ausgebucht.

Da wir sehr früh aufgestanden und auch ne ganze Weile gefahren sind, ist außer nem flotten Abendessen bei Denny's heute nicht mehr viel drin. Morgen stehen dann unter anderem Corona Arch und Canyonlands auf dem Programm, übermorgen wollen wir in den Arches Park.
Titel: Canyonlands, Arches und mehr
Beitrag von: Marverel am 19.05.2007, 07:52 Uhr
16. und 17. Mai

Mal das entscheidendste Ereignis zuerst, sozusagen ein historic moment. Hier in ein Bilderrätsel verpackt:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/m6.jpg)

Und - wird schon jemand schlau draus?  :P

Jau, das sind unsere letzten beiden Zigaretten, die wir genüßlich vorm City Market in Moab geraucht haben. Und einige Ersatzdrogen, die uns den Übergang etwas erleichtern sollen.

Irgendwann am Donnerstag in der freien Natur überkam es uns - wollen wir nicht endlich mal mit der blöden Raucherei aufhören? Überlegt hatten wir es uns schon länger mal, aber immer mal wieder hinausgeschoben. Jetzt haben wir Nägel mit Köpfen gemacht - und sind immerhin schon seit 3 Tagen "clean".

Dabei hatte der Tag eigentlich ganz harmlos angefangen - mit Frühstück bei Denny's, und einem Ausflug zum Corona Arch. Auf dem Weg dorthin bewundern wir an der Potash Road noch die indianischen Felsmalereien und ärgern uns über die Idioten, die hier ihre Sprüche in den Felsen kratzen oder die Zeichnungen für Schießübungen benutzen müssen.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/m9.jpg)

Jawohl, die Macken in der Felswand sind Einschußlöcher.

Am Trailhead zum Corona Arch parken wir den Wagen. Und wenn man dann so richtg dämlich ist, schaut man nicht auf die Trail-Karte, die dort ausgehängt ist, sondern laufen einfach drei forschen jungen Wandersmännern hinterher - die werden den Weg schon kennen.

Kannten sie nicht. Nach ein paar hundert Metern kreuzt der Trail die Potash Eisenbahnstrecke, kurz dahinter steht ein Zaun. Die Jungs biegen rechts ab, folgen der Bahnstrecke, wir eifrig hinterher. Etwa 2 Meilen, bis wir vor einem Bahntunel stehen. Dort sehen wir zwar Corona und Bowtie Arch, aber es gibt keine Möglichkeit, irgendwie hochzukommen.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/m7.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/m17.jpg)

Also wieder zurückmarschiert - und dann sehen wir vorne am Zaun das kleine Schild "Trail". Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!

Da wir nun die beiden Arches schon von unten gesehen haben, verzichten wir darauf, den Weg noch mal hochzulaufen, sondern machen uns lieber auf den Weg in den Canyonlands Nationalpark. Unterwegs zieht es sich bedenklich zu.

Hier sah der Himmel noch klasse aus:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/m16.jpg)

Photographer in the Sky

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/m5.jpg)

Hier schon nicht mehr so:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/m13.jpg)

Und hier kommt richtig was runter:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/m2.jpg)

An den Aussichtspunkten von Shafer Trail und Mesa Arch ist es noch trocken. Aber als wir am Grand View Point ankommen, gießt es wie aus Kübeln, es hagelt und stürmt, dass es nur so eine Pracht ist, und die Temperatur fällt mal eben um schlappe 25 Grad (Fahrenheit, versteht sich).

Also treten wir den geordneten Rückzug an und versuchen unser Glück am Dead Horse Point Overlook. Und siehe da - hier tröpfelt es zwar auch ein bisschen, aber die Wolken verziehen sich irgendwann wieder und wir erleben einen tollen Sonnenuntergang.

The Last Light on Canyonlands:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/m10.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/m11.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/m12.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/m1.jpg)

Dummerweise erleben wir am nächsten Tag genau das gleiche Wetter. Bis zum frühen Nachmittag strahlend blauer Himmel, dann zieht es sich zu und am späten Nachmittag kommt der große Regen. Einigermaßen blöd, weil wir eigentlich diesmal den Sonnenuntergang am Delicate Arch erleben wollten. Aber angesichts der düsteren Wolken, die sich so ab 15 Uhr über dem Park zusammenziehen, verzichten wir lieber auf den Trip und legen halt einen Faulenzer-Abend im Motelzimmer ein. Amerikanische Sitcoms, Home Improvement Shows oder einfach nur den Weather Channel zu gucken, ist doch auch immer Teil eines gelungenen USA-Urlaubs.

Immerhin haben wir es am Vormittag noch geschafft, uns zumindest noch mal ein paar Highlights im Arches Park anzusehen. Park Avenue, die Courthouse Towers, Windows Section, Double Arch, Sand Dune Arch ...

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/a1.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/a3.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/a4.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/a6.jpg)

Für alle, die Arches noch nicht kennen (gibt es die?) und die Dimensionen nicht einschätzen können: Der kleine, blaue Fleck ganz unten im letzten Bild ist meine Frau

Titel: Von Moab nach Montrose
Beitrag von: Marverel am 19.05.2007, 08:25 Uhr
Freitag, 18. Mai

Heute war's ein mehr oder weniger reiner Fahrtag, allerdings ein recht gemütlicher.

Um 7 Uhr werden wir geweckt, weil bei einem Auto direkt vor unserem Fenster die Alarmanlage losgeht. Nach ein paar Minuten hört das Getöse zwar wieder auf, aber an Einschlafen ist nicht mehr zu denken, also ziehen wir uns an und gehen zum Frühstück ins Jailhouse Cafe. Empfehlenswert - leckere Country Fried Potatoes und ihre grüne Jalapeno-Soße ist klasse.

Wir fahren erst mal die 128 am Colorado entlang - eine tolle Strecke, aber für eine Weile ist dann erstmal Schluß mit schöner Aussicht. Die Weiterfahrt auf dem Interstate 70 Richtung Osten ist größtenteils unspektakulär.

In Fruita verlassen wir die Autobahn und machen den Schlenker durch das Colorado National Monument. Okay - man ist zwar inzwischen z.B. von Canyonlands beeindruckendere Schluchten gewöhnt, aber trotzde ist es ein netter Ausflug. Zwar werden im Park gerade die Fahrbahnen komplett erneuert, wir kommen aber trotzdem ohne größere Probleme durch.

Ein paar Bilder aus dem Park:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/c2.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/c3.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/c1.jpg)

Falsche Tageszeit für wirklich gute Fotos - da müsste man schon morgens oder abends hier sein. Aber es reicht wohl aus, einen kleinen Eindruck zu vermitteln.

Über den Ostausgang des Parks erreichen wir schließich Grand Junction. DAS ist ja vielleicht mal ein mieses Kaff - hier möchte man doch nicht mal tot am Zaun hängen. Wir halten uns hier nur lange genug auf, um uns bei Starbucks nen Caramel Macchiato zu besorgen, dann geht's auch schon weiter auf dem Highway 50 Richtung Montrose.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/c4.jpg)

Umgeben von schneebedeckten Bergen ist das Örtchen schon um einiges hübscher als Grand Junction. Wir mieten uns im Quality Inn ein - ordern zum ersten Mal bewußt und nicht etwa gezwungenermaßen ein Nichtraucherzimmer und sind mächtig stolz auf uns, dass wir es schon so lange ausgehalten haben.  :wink: Immerhin haben wir beide mehr als die Hälfte unseres Lebens geraucht - und zwar nicht zu knapp.

Auch hier gibt es übrigens bedenklich viele Wolken, und die Radarbilder im Weather Channel zeigen zur Zeit den Westen von Colorado und fast ganz New Mexico als einziges Regengebiet an. Blöd eigentlich, da wir morgen noch zum Black Canyon of the Gunnison wollen, anschließend dann über Silverton nach Durango und irgendwann weiter nach Santa Fe. Zwischendurch haben wir schon die Schnapsidee, daß wir einfach ne Gewalttour zum Yosemite Park machen und da noch vier oder fünf Tage bleiben. Aber den Plan lassen wir schnell wieder fallen - zu viel Stress. Lassen wir's einfach drauf ankommen. Wenn's mit dem Wetter schlimm werden sollte, streichen wir halt New Mexico und machen uns Richtung Arizona auf. Da gibt's auch noch genug Ecken, die wir noch nicht gesehen haben.

Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: Liberty am 19.05.2007, 09:52 Uhr
Hallo Ihr Beiden,

Herzlichen Glückwunsch zu Eurem neuen Leben als Nichtraucher!!!!!!!! Ich drücke Euch die Daumen, daß es auch so bleibt. :applaus:

Ansonsten ein toller Reisebericht mit schönen Fotos, die wie immer Herzschmerzen machen.

Weiterhin gute Reise, vielleicht wird es doch noch was mit dem Wetter...

Lieben Gruß

Gitte
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: Kidrock am 19.05.2007, 10:11 Uhr
Ich bin auch seid mitte Dezember Nichtraucher!
Drück euch die Daumen und rufe euch zu:DURCHALTEN!!!!!!
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: Canyoncrawler am 19.05.2007, 19:02 Uhr
Hi,

ich habe mich eben auch noch rein gequetscht. Wo gewandert wird, fahre ich besonders gerne mit.

Kompliment für die gelungenen Bilder. Die Fotos vom Kanarra Creek sind hammermässig.
Freue mich schon auf die Tour durch Colorado und New Mexico.



Titel: Montrose und Black Canyon of the Gunnison
Beitrag von: Marverel am 20.05.2007, 08:01 Uhr
Hallo mal wieder.

Schön, dass noch jemand dazugestiegen ist - ein paar Fahrgäste mussten uns ja vorzeitig verlassen  :wink: Und vielen Dank auch für die guten Wünsche. Tag 4 haben wir nun auch erfolgreich hinter uns gebracht.

Und nun gehts weiter mit

Samstag, 19. Mai

Die erste Amtshandlung heute: Zimmer um einen Tag verlängern. Wir wollen uns schließlich im Black Canyon keinen Stress machen, sondern einen ganz gemütlichen Tag verbringen (erwähnte ich schon mal, dass wir im Urlaub sind?).

Nach einem kurzen Blick in den Frühstücksraum des Motels (nicht sehr aufregend) machen wir uns mal flott auf den Weg zu Denny's. Anschließend noch ein Schlenker zum Starbucks, bevor's dann Richtung Nationalpark geht.

Die Fahrt dorthin ist schon sehr nett, vorbei an Farmen, einem merkwürdigen Freilichtmuseum und mindestens 300 Motels. Im Park angekommen, rutscht mir erstmal ein „Oh Scheisse“ raus, als wir kurz vorm Visitor Center den Tomichi Point ansteuern. Der erste Eindruck ist aber auch echt mal Gigantisch. Hunderte Meter hohe, dunkle, schroffe Felswände, unten schäumt der Gunnison River, oben fast flache „Prärie“ und im Hintergrund irgendwo die schneebedeckten San Juan Berge – das ist mal wieder ein grandioser Anblick.

Wir legen im Visitor Center einen Stop ein, um uns Stempel abzuholen, Pins zu besorgen und uns den recht interessanten Film über Entstehung und Entdeckung des Canyons anzusehen. Anschließend klappern wir die Aussichtspunkte ab, teilweise verbunden mit kleinen Spaziergängen durch muffig riechende Büsche und farbenprächtig blühende Blumenwiesen. Painted Wall, Dragon Point, Sunset Point – überall eröffnen sich neue Einblicke in die Schlucht, alle schwer beeindruckend.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/c7.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/c9.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/c10.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/c11.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/c12.jpg)


Es waren übrigens auch jede Menge Kletterer im Park unterwegs, wie hier zu sehen:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/c13.jpg)

Das obere ist sozusagen ein Ausschnitt aus folgendem Bild. Könnt ihr hier die beiden Jungs entdecken?

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/c5.jpg)


Nach etwa 5 Stunden im Park beschließen wir, dass wir erstmal noch flott einkaufen und was essen werden, bevor wir dann am Abend, zum Sonnenuntergang, wieder zurück in den Park fahren. Vorher noch ein Abstecher über eine steile Serpentinenstrecke zum East Portal und ans Ufer des Gunnison. Hier gibt’s nen hübschen kleinen Campingplatz und einige Fliegenfischer, außerdem ist hier unten der künstliche Abzweig des Flusses angelegt, mit dem seit rund 100 Jahren die frühere Wüstengegend um Montrose bewässert wird und fruchtbar gemacht wurde.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/c6.jpg)

Als wir unsere Einkaufstour in WalMart Supercenter beendet und ne Riesen-Sauerei bei Taco Bell veranstaltet haben (wenn man vorne in die Tacos beißt, rutscht halt einfach hinten die Füllung raus), reicht ein Blick zum Himmel um zu sehen, dass es wohl mit nem feinen Sonnenuntergang im Park nix wird. Dicke Wolkendecke, am Horizont tiefschwarz. Komischerweise sehen aber heute die Berge viel näher aus als gestern...

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/c8.jpg)

Wir fahren ins Hotel zurück, plaudern noch kurz mit nem Biker, der so richtig den Hintern nass bekommen hatte (Hagel und Flood unterwegs) und lassen den Abend mal wieder gemütlich im Zimmer ausklingen. Mal gespannt, wie es morgen wird - wir wollen über Silverton und Durango Richtung Santa Fe und laut Wetterkarte sieht es dort überall nicht so doll aus. Naja - wir lassen uns einfach mal überraschen, bisher hatten wir doch größtenteils Glück.
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: Alfred am 20.05.2007, 10:28 Uhr
Danke für den wunderbaren Bericht und die großartigen Fotos. Hoffentlich stört es nicht, dass ich es mir auf eurer Rückbank bequem gemacht habe und als bilnder Passager mitreise.
 :oops:
Eine Zwischenfrage sei mir gestattet: diesen Kanarra Creek Slot Canyon kenne ich nicht und kann ihn auch im Grundmann nicht finden. Wo bitte ist der genau???
Seit dem ich den Antelope Canyon in Page gesehen habe, begeistern mich diese Canyons.
Weiterhin eine gute Reise,
Alfred
 :lol:
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: Liberty am 20.05.2007, 11:33 Uhr
Hallo Alfred,

vielleicht hilft Dir diese Adresse weiter

http://www.americansouthwest.net/slot_canyons/kanarra_creek/canyon.html (http://www.americansouthwest.net/slot_canyons/kanarra_creek/canyon.html)

Schönen Tag noch

Gitte
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: Alfred am 20.05.2007, 11:54 Uhr
Hallo Gitte,
Danke für die promte Antwort. Das hilft mir in der Tat!!!!
Mittlerweile habe ich auch im DeLorme die exakte Zufahrt gefunden und somit steht einem Besuch irgendwann nichts mehr im Wege.Im letzten Sommer waren wir ganz in der Nähe, wußten aber nichts von diesem Slot Canyon. Und was man nicht weiß, sieht man auch nicht. Schade!!!
Nächstes Jahr soll der Nordwesten besucht werden (u.a. Yellowstone NP), aber für 2010 sammle ich gerne Anregungen, habe mir alles ausgedruckt und werde es abheften.
Einen schönen Sonntag und nochmals Danke,
Alfred
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: Zebulon am 20.05.2007, 12:41 Uhr
Hallo,

bin soeben eingestiegen. :pferd:

Tolle Bericht, schöne Fotos.

Fahren im Sept eine ähnlliche Route und können bei Eurem Bericht schon
mal ein wenig träumen. :D

Da war ja noch (http://)

ps. viel Glück mit dem Nicht mehr rauchen. :applaus:
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: beifahrer am 21.05.2007, 15:26 Uhr
Sag mal, Marverel,
was hast Du für eine KAMERA? Deine Bilder sind nämlich 1a!!!   
Und wir fliegen im Juli und brauchen noch eine gute Digitalkamera,
vielleicht kaufen wir sie erst dort bei Walmart (halber Preis)! Danke,
weiterhin einen schönen Urlaub. Beifahrer
Titel: Re: Bryce Canyon
Beitrag von: Susan26 am 21.05.2007, 16:48 Uhr
Wir fahren diesmal von St. George aus nicht, wie sonst meistens, den Highway 9 zum Ostausgang des Zion Parks, sondern über Cedar City und den Highway 14, weil wir eigentlich noch einen Abstecher nach Cedar Breaks machen wollen. Aber das fällt leider flach - die Straße nach Cedar Breaks und Brian Head ist noch gesperrt.

Hallo Marverel,

ich lese begeistert mit, da ich noch vor wenigen Tagen (eigentlich Stunden) auf den gleichen Strecken wie ihr unterwegs war. Und lustig fand ich, dass wir nicht die Einzigen waren, die sich umsonst auf den Weg zum Cedar Breaks gemacht haben  :lol: Trotzdem war es eine tolle Strecke wie wir fanden!

Susan
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: Marverel am 22.05.2007, 17:14 Uhr
Tag auch.

Wir haben wieder vernünftigen Internet-Zugang, also gibt's mal wieder ein Update.

was hast Du für eine KAMERA? Deine Bilder sind nämlich 1a!!!   
Und wir fliegen im Juli und brauchen noch eine gute Digitalkamera,
vielleicht kaufen wir sie erst dort bei Walmart (halber Preis)! Danke,

Danke fürs Lob  :) Ich bin in diesem Jahr mit ganz kleinem (und vor allem leichten) Foto-Gepäck unterwegs: Vor einiger Zeit hab ich günstig ein Olympus E-500-Set gekauft (Gehäuse mit 2 Objektiven). Bin echt zufrieden mit dem kleinen Ding, die Set-Objekive sind mal wirklich brauchbar. Ansonsten hab ich nur noch zwei Filter (ND4 und Polfilter) und ein kleines Karbon-Stativ dabei. Meine Frau, von der auch viele der Fotos sind, hat eine Panasonic FZ5.

Von einem Kauf beim WalMart halte ich übrigens nicht allzu viel. Die haben viele Auslaufmodelle da rumliegen, die auch nicht wesentlich günstiger sind als bei uns. Und wenn mal was kaputtgeht, hast Du zu Hause ein Problem mit der Garantie. Da würde ich mich lieber vor dem Urlaub mal nach guten Angeboten umsehen.

ich lese begeistert mit, da ich noch vor wenigen Tagen (eigentlich Stunden) auf den gleichen Strecken wie ihr unterwegs war. Und lustig fand ich, dass wir nicht die Einzigen waren, die sich umsonst auf den Weg zum Cedar Breaks gemacht haben  :lol: Trotzdem war es eine tolle Strecke wie wir fanden!

Vielleicht sind wir uns ja sogar irgendwo über den Weg gefahren  :P  Und ja, der Weg war wirklich schön. Aber wir haben noch nicht aufgegeben und werden einen zweiten Anlauf unternehmen. Lass Dich einfach mal von der Fortsetzung unseres Reiseberichts überraschen ...

Ich muss flott noch ein paar Fotos fertig machen, dann geht's gleich weiter.
Titel: Silverton, Montrose... und dann?
Beitrag von: Marverel am 22.05.2007, 18:04 Uhr
Sonntag, 20. Mai - Montag, 21. Mai

Als wir am Sonntag aufwachen, begrüßt uns ein strahlend blauer Himmel - aber das sollte nicht lange so bleiben...

Über den Highway 550 machen wir uns auf den Weg Richtung Silverton und Durango - eine tolle Strecke:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/s2.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/s3.jpg)

Sehr alpines Panorama, wirklich schön. Und die Orte am Weg sind sehr niedlich, haben sich noch was vom alten Western-Charme erhalten können. Erster Stop unterwegs ist Ouray

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/s1.jpg)

Die Sraße klettert dann höher und höher durchs Gebirge, bis auf rund 3000 Meter, und es wird richtig kalt. Dafür werden wir mit tollen Aussichten belohnt:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/s9.jpg)

Als der Pass überwunden ist, nähern wir uns Silverton - zwischen hier und Durango fährt die Durango-Silverton-Eisenbahn, eine schicke, alte Dampflok mit fast antiken Waggons, die pro Jahr etwa 200000 Besucher in diesen kleinen Ort bringt. Silverton ist dadurch natürlich komplett auf Tourismus ausgerichtet, aber trotzdem sehr niedlich. Wir bummeln durch die vielen Shops und sehen uns die niedlichen Häuser (in oft sehr gewagten Farbkombinationen) an:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/s10.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/s4.jpg)


Auch sowas hier ist gut zu wissen  :P

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/s5.jpg)

Nach gut einer Stunde ist aber der Himmel grau, es wird kühler - und die ersten Regentropfen fallen. Es wird also Zeit, sich auf den Weg nach Durango zu machen.

Auch in Durango regnet's Bindfäden - und es sieht nicht so aus, als könne es in absehbarer Zeit besser werden. Der Wetterbericht hat auch nicht viel Gutes für den Norden von New Mexico vorausgesagt - bei einem Eis in der Dairy Queen werfen wir darum die Pläne für unsere letzte Woche (u.a. Santa Fe und Kasha Katuwe) über den Haufen. Wir beschlieen, aus den nächsten zwei Tagen reine Fahrtage zu machen und uns wieder Richtung Westen zu verdrücken - da, wo die Sonne scheint.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/s6.jpg)

Wir biegen also in Durango auf den Highway 160 ab - und schaffen es an diesem Tag noch bis Page, den größten Teil der Fahrt über von Regen und grauen Wolken begleitet. Unterkunft finden wir im ganz netten, aber überteuerten Days Inn.

Durch die Zeitverschiebung sind wir am nächsten Morgen schon um 6 Uhr wach, packen zusammen, werfen ein flottes Frühstück bei Denny's ein, und weiter geht's auf dem Highway 89 über Kanab bis Mount Carmel Junction, hier biegen wir auf die 9 Richtung Zion Park ab (so kommen wir doch noch zu unserer Tunnel-Fahrt).

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/z8.jpg)

Das Wetter ist toll, die Landschaft mal wieder atemberaubend, und wir beschließen: Hier bleiben wir einfach für ne Weile. Schließlich hat Verena durch ihre miese Erkältung kaum was von Zion mitbekommen und wir können nun noch eine kleine Narrows-Tour unternehmen und endlich mal Angels Landing erklettern.

Unterkunft suchen wir uns diesmal direkt in Springdale. Wir entscheiden uns fürs Zion Park Inn. Kostet zwar rund 100 Dollar die Nacht, aber was soll's - es liegt toll, die Zimer sind prima und wir sind schnell im Park. Wir mieten uns für vier Nächte ein, um den Park noch mal so richtig genießen zu können.

Das hier ist übrigens die Aussicht aus unserem Fenster:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/z4.jpg)

Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben, unternehmen wir noch einen kleinen Bummel durch den Ort, dann machen wir uns auf den Weg in den Park. Es ist inzwischen schon Nachmittag, also steht für heute nur noch ein kleiner Spaziergang zu den Emerald Pools an.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/z1.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/z6.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/z2.jpg)

Es ist ziemlich viel Betrieb, außerdem ist es sehr windig – der Sand bläst uns an einigen Stellen nur so um die Ohren. Trotzdem ist es mal wieder eine wunderschöne Wanderung. Am Upper Pool, wo eine Menge Leute versammelt sind, erzählt jemand noch, daß er seit 3 Wochen im Südwesten unterwegs ist und gerade vor dem Schweinewetter in New Mexico geflüchtet ist. Wir hören was von Hagel, Sturzbach-Regen und 35 Grad (Fahrenheit!) heraus. Waren wir also nicht die einzigen, die diese Erfahrung gemacht haben.

Auf dem Weg läuft uns außer Wanderern noch einiges an Getier über den Weg:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/z5.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/z7.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/z9.jpg)

Nach der Wanderung haben wir tierisch Hunger und beschließen, dass wir mal das Switchback-Restaurant an unserem Hotel testen werden. Ein nicht ganz billiges Vergnügen, aber superlecker. Ribs mit Bohnen im Speckmantel, Schweinefilet auf Apfelscheiben und mit Apfelsoße, dazu Caesar's und House Salad – richtig gut.

Und heute werden wir mal einen zweiten Anlauf Richtung Cedar Breaks versuchen.






Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: Susan26 am 25.05.2007, 13:05 Uhr
Hallo Maverel,

ich hoffe, ihr seid nicht, beim zweiten Anlauf zum Cedar Breaks zu kommen, eingeschneit???  :lol:
Wann gehts denn weiter?  8)

Susan
Titel: Cedar Breaks
Beitrag von: Marverel am 26.05.2007, 18:34 Uhr
Da bin ich mal wieder


ich hoffe, ihr seid nicht, beim zweiten Anlauf zum Cedar Breaks zu kommen, eingeschneit???  :lol:
Wann gehts denn weiter?  8)


Sorry, dass es ein bisschen gedauert hat mit der Fortsetzung - ich war in den letzten Tagen abends einfach zu faul, um noch was zu schreiben  :P Und eingeschneit sind wir zwar nicht, aber es war wirklich schweinekalt da oben!

Dann mal weiter im Text:

Dienstag, 22. Mai - Cedar Breaks, Brian Head, St. George

Den Tag lassen wir wieder ganz entspannt angehen - in den Tagen hier in Springdale wollen wir uns mal absolut keinen Stress machen.
Also stehen wir auch (für unsere Verhältnisse) sehr, sehr spät auf, erst so gegen 10 Uhr. Großen Hunger haben wir beide nicht, also packen wir nur nen Pulli ein und steigen ins Auto.

Cedar Breaks Part Two. Wir sind den Weg durch Zion und durch den Tunnel jetzt ja schon so oft gefahren, aber immer noch stehen wir staunend und kopfschüttelnd vor diesen Bergen. Es ist einfach irre, was die hier für eine Landschaft zusammengebastelt haben.

Irgendwann überkommt uns dann doch noch der Kaffeedurst und ein bißchen Hunger. Als wir auf die 14 Richtung Cedar Breaks abbiegen, kommt uns die Tankstelle an der Kreuzung sehr gelegen. Vor uns strömt auch ein Trupp Mexikaner in die Tanke, da scheint es etwas Gutes zu geben!

Die Tankstelle ist dann auch nicht nur eine einfache Tanke und ein kleiner Supermarkt, sondern auch ein kleines Restaurant. Da sitzen schon ein paar Cowboys an den paar Tischen und essen u.a. Cinnamon Rolls mit ner dicken Kugel Vanilleeis drauf. Wir zapfen uns einen Cafe Latte (der richtig gut riecht) und da die verpackten Sandwiches im Kühlregal nicht sehr vertrauenerweckend aussehen, erstehen wir zu unserem Kaffee noch einen Hot Dog und etwas, das wir noch nie probiert haben: einen Corn Dog.

Die Kassiererin empfiehlt, daß wir uns noch Ketchup, Mayo und Senf besorgen soll, um den Corn Dog reinzudippen, der sei doch sonst ein bisschen trocken. Wir setzen uns an die frische Luft an einen Tisch und brunchen gemütlich vor uns hin. Eigentümliche Geschichte, so ein Corn Dog - ein Bockwürstchen mit diesem süßlichen Teig drumrum - aber irgendwie doch ganz lecker ... und der Kaffee ist ganz klasse, obwohl er mehr nach Kakao als nach Kaffee schmeckt.

Nach der Stärkung geht’s dann weiter durch den Dixie Forest Richtung Cedar Breaks ... und siehe da – die Straße ist wirklich offen. Problem: Es ist diesmal komischerweise rund 20 Grad kälter als bei unserem letzten Besuch. Hier ist wohl gerade ein Tief durchgezogen, dass die Temperatur drastisch hat sinken lassen Und je näher wir dem Ziel kommen, desto weiter fällt das Thermometer. Angesichts der Schneemassen um uns rum und der Höhe von über 10000 Fuß kommt uns dann der Gedanke, daß Shorts und Top und Flip Flops vielleicht doch nicht die passende Kleidung sind. Zum Glück haben wir wenigstens unsere Pullis und ne Jacke dabei.

An jeder Ecke liegt noch Schnee, das Visitor Center ist noch dicht, genau wie die Entrance Fee Station. Am ersten Aussichtspunkt sind es dann tatsächlich schattige 36 Grad Fahrenheit. Das ginge ja an sich noch, wenn nicht hier oben noch ein fieser Wind wehen würde. Aber macht nix, da müssen wir jetzt durch. Vor Kälte können wir uns leider kaum auf die grandiose Landschaft konzentrieren. Es sieht tatsächlich ein bißchen aus wie Bryce, zwar weniger Hoodoos, allerdings dafür mit sehr dekorativem Schnee. Ein toller Anblick, aber wir können es leider nicht lange außerhalb des Autos aufhalten. Wir bleiben an jedem Spot nur ein paar Minuten und schießen noch flott ein paar Fotos.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/cb5.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/cb2.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/cb3.jpg)

Die beiden Park Ranger, die hier gerade dick eingemummelt die Winterschäden inspizieren, haben sich vermutlich über uns blöde Touris schlappgelacht.

Hier hab ich übrigens auf die Schnelle noch ein Panorama-Foto gebastelt. Das ist etwas breit und würde das Format hier sprengen, also setzte ich es nicht direkt in dieses Posting, sondern nur einen Link dazu:

 Hier klicken (http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/cb1.jpg)

Wieder zurück im Auto beschließen wir, nach St. George zu fahren, wo heißer Kaffe und schöne Sonne auf uns warten.
Über das Skigebiet Brian Head, in dem die Saison vorbei ist und das sich gerade für den Sommer "einpackt", kommen wir noch durch Paruwan – ein sehr niedliches Örtchen. Viele Häuser hier sind richtig schön, wir könnten in jedes einziehen! Überhaupt spinnen wir, wie fast jedes Mal, wenn wir in dieser Gegend sind, davon herum, wie es wäre, hier zu leben...

Die Einfahrt nach St. George ist dann wie nach Hause kommen, so oft waren wir inzwischen schon hier. Erstmal gibt’s einen Caramel Macchiato auf der Terrasse von Starbucks und die Sonne wärmt uns wunderbar auf - hier unten zeigt das Thermometer immerhin 81 Grad. Danach bummeln wir noch etwas durch die Zion Factory Stores und erstehen ein paar nette Hiking-Schuhe für Verena. In ihren Sandalen (auch wenn sie von Teva sind) ist es vermutlich keine gute Idee, morgen Angels Landing anzugehen.

Im WalMart Supercenter besorgen wir noch so eine Camelbak-Trinkblase für unseren Rucksack, weil wir die Nase voll davon haben, unsere 3-Liter-Thermo-Flasche immer mit uns rumzuschleppen. Das Ding ist relativ billig - und ein Fehlkauf, wie sich später rausstellen soll. Das Wasser aus dem Teil schmeckt so dermaßen nach Gummi und Plastik, daß man es echt nur trinken kann, wenn man kurz vorm Verdursten ist. Dabei steht extra noch groß drauf, es sei geruchs- und geschmacksneutral...

Jetzt ist auch schon Zeit für das Abendessen. Wir gehen wieder ins Texas Roadhouse, in der Hoffnung, daß diesmal die Ribs nicht aus sind. Tatsächlich gibt es noch welche - und sie sind absolut grandios. So zart, dass das Fleisch einfach von den Knochen abfällt.

Und morgen gehen wir dann endlich mal Angels Landing an.
Titel: Angels Landing (endlich)
Beitrag von: Marverel am 26.05.2007, 19:06 Uhr
Mittwoch, 23. Mai

Das Wetter heute morgen war eher durchwachsen, relativ frisch und ein paar dunkle Wolken am Horizont - naja, mal sehen, was draus wird. Frühstück gibt's im Bumbleberry-Restaurant an der Hauptstraße in Springdale. Auch das ist durchwachsen, aber die Holunder-Marmelade ist echt lecker.

Nach einem kurzen Wetter-Check am Rangerschalter im Visitor Center machen wir uns dann auf den Weg zum Angels Landing Trail. Der Blick nach oben am Grotto-Stop war schon einigermaßen ehrfurchteinflößend – DA sollen wir hoch?

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/l7.jpg)

Die ersten paar hundert Meter, noch begleitet von ein paar Regentropfen, liefen sich ja noch einigermaßen locker, doch dann fangen die Serpentinen an. Bis auf einen Irren, der anscheinend die ganze Strecke hoch und wieder runter gejoggt ist, haben alle anderen, die da unterwegs waren, ganz schön gepustet. Und es waren ne Menge Leute unterwegs. Damit hätten wir in dieser Form eigentlich nicht gerechnet.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/l1.jpg)

Wir habens jedenfalls ganz locker angehen lassen, und irgendwann wurde es auch so warm, daß wir unsere Pullis ausziehen konnten. Für das Stück durch den Refrigerator Canyon hätten wir sie aber mal anlassen sollen – das war ECHT kalt da drin. Dafür gab's jede Menge schicke Muster, Löcher und Farben in den Felswänden zu bewundern. Und die Aussichten waren während der gesamten Strecke schon grandios.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/l2.jpg)

Direkt nach dem Canyon fingen die berüchtigten „Walter's Wiggles“ an. Steile Serpentinen mit engen Kehren, begrenzt von kleinen Sandstein-Mäuerchen. War bestimmt ein Spaß, die zu bauen. Irgendwo hab ich gelesen, daß da mal jemand gesagt hat: „Das ist der einzige Ort, am dem man gleichzeitig den Hintern und den Kopf seines Pferdes sehen kann“.

Hier ist mal ein Link zu einem Foto davon. Nicht von mir - aber ich denke, es ist ok, wenn ich sowas als Link hier reinsetze. Unten rechts ist der Refrigerator Canyon zu sehen, unten links die Wiggles, in der Mitte Scouts Lookout und oben Angels Landing

http://www.zionpark.org/shopping/productDetails_3.html (http://www.zionpark.org/shopping/productDetails_3.html)

Irgendwann war auch dieser Anstieg überstanden und wir haben Scouts Lookout erreicht. Wow – was für eine Aussicht. Hunderte Meter über dem Canyonboden reicht der Blick Meilen weit.

Hier sieht man gleichzeitig Angels Landing und den Great White Throne:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/l9.jpg)

Von hier aus ist der Weg dann kein wirklicher Trail mehr, sondern ne reine Kraxelei über die Sandstein-Felsen, teilweise sind Ketten angebracht, die beim Aufstieg helfen. Als Verena den Rest der Strecke sieht, wird vorgeschlagen, daß ich doch vielleicht besser allein die letzte halbe Meile bis zum Gipfel gehe.

War vermutlich ne gute Entscheidung, 150 Höhenmeter auf rund 800 Metern Trail hört sich vielleicht nicht viel an, aber wenn man da nur auf Sandsteinbrocken rumbalanciert und es links und rechts hunderte Meter abwärts geht, kann es für Leute, die nicht schwindelfrei sind, doch recht unangenehm werden. Es sind auch viele andere Wanderer da, die bei diesem Anblick lieber wieder umkehren.

Tja und dann ist es so weit: Ich hab's gepackt! Und die Plackerei hat sich gelohnt – der Blick von dort oben ist atemberaubend. Das finden leider auch 500 andere Leute, die sich hier oben rumtreiben.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/l5.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/l6.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/l11.jpg)


Nach ner Dreiviertelstunde Aussichts- und Fotopause geht’s an den Abstieg. Hoch war's an einigen Stellen echt einfacher...

Und auch beim Weg zurück könnten wir mal wieder an jeder Ecke ein Foto machen, so fantastisch ist die Landschaft.

An der Zion Lodge wollen wir uns zur Belohnung eigentlich ne schöne, kalte Cola gönnen (das muffige Wasser aus dem Trinkbeutel haben wir echt satt), aber hier sind gerade alle Getränkeautomaten "out of order". Naja, dan gibt's halt hier eine frische Flasche Wasser - und der Beutel findet hier auch gleich seine letzte Ruhestätte in einem Mülleimer.

Anschließend kehren wir bei der Zion Adventure Company ein, um unsere Ausrüstung für den Narrows-Hike für morgen abzuholen. Canoneering-Boots, Neopren-Socken, Wanderstäbe und ein wasserdichter Beutel für Klamotten. Die Leute sind echt bemüht, erklären viel und zeigen noch nen Film, der auf die Wanderung vorbereitet.

Zum Abendessen kehren wir bei Pizza & Noodles ein. Witziger Laden, der mit zur Adventure Company gehört. Bestellt wird an der Theke, Getränke muss man selbst holen und Kreditkarten werden nicht akzeptiert. Aber das Essen ist echt prima.

Und morgen gehen wir schwimmen.
Titel: Virgin Narrows
Beitrag von: Marverel am 26.05.2007, 19:40 Uhr
Donnerstag, 24. Mai

Ein großartiger Hiking-Tag - die Narrows sind einfach fantastisch (wenn auch mal wieder viel zu voll)!

Gegen 7:30 waren wir wach und voller Tatendrang. Im Springdale Supermarkt besorgen wir noch flott etwas Marschverpflegung (Sandwiches, Beef Jerky, Baby Ruth und Wasser), dann nix wie los zum Zion Visitor Center. Beim Packen unseres Rucksacks mit dem wasserdichten Bag stellen wir fest, dass die Sandwiches nur zermatscht werden würden, also hatten wir ein nettes Frühstück auf dem Visitor Center Parkplatz.

Flott Neopren-Socken und die Canyoneering Boots angezogen, dann geht's mit dem Shuttle zum Temple of Sinawava. Bis zum Eingang der Narrows waren wir ziemlich zügig unterwegs und konnten es nicht erwarten, die gut beschuhten Füße ins eisige Wasser zu tunken. War echt ne gute Entscheidung, die Schuhe und die Stöcke zu leihen. Wäre natürlich auch ohne gegangen, aber die Boots bieten prima Halt auch auf den rutschigsten Steinen und der Stock hilft, die Balance zu halten - also war es so doch wesentlich bequemer!

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/n12.jpg)

Der Weg durch den Virgin River ist einfach nur grandios. Hinter jeder Biegung klappt uns mal wieder die Kinnlade runter. Der Fluß schillert in allen Blau- und Grüntönen, dazu die rot-braunen Felsen und überall wachsen Blümchen aus den Felsen. Wasserfälle an den Wänden gibt es auch. Einfach herrlich. Wir könnten das ganze noch mehr genießen, wenn nicht so viele Touristen unterwegs wären. An manchen Stellen müssen wir bis zu einer Viertelstunde warten, um mal ein Foto ohne Mensche machen zu können. Aber wir sind ja schließlich auch im Urlaub und nicht auf der Flucht.

Hier mal ein paar Eindrücke:

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Je weiter wir in die Narrows vordringen, desto enger wird die Schlucht auch. Und da wo das Sonnenlicht in den Canyon dringt, leuchten die Felsen herrlich orange-golden, während sonst eher Brauntöne vorherrschen.

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Nach ein paar Stunden kommen wir dann an der Orderville Junction an und machen eine Rast mit Bananen und Keksen. Wir laufen noch ein Stückchen die enge Wall Street Section, biegen dann in Orderville Canyon ab und hiken noch bis zu den kleinen Wasserfällen weiter. Sehr niedlich: Unter einem kleinen Wasserfall hat ein Vogel ein Nest gebaut und fliegt ständig hinter das Wasser um die laut pfeifende Brut zu füttern. Allerdings beschwert sich Mutter auch lautstark, wenn die Touristen ihrem Nest zu nahe kommen.

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Gegen 19:00 Uhr sind wir wieder bei der Adventure Company, um die Klamotten zurückzubringen. Zum Abschied bekommen wir noch eine Restaurant-Empfehlung mit auf den Weg: Whiptail Grill. Der Laden ist eher unscheinbar - kleiner als unser Hotelzimmer, zwei Tische drinnen, ein paar mehr draußen. Aber die Nachos mit Salsa sind klasse und die Burger superlecker (wir hatten Green Chili und Blue Cheese Bacon Burger). Wenn Ihr also mal in Springdale seid und Lust auf gute Burger oder Burritos habt: Der Whiptail Grill ist (Richtung Zion Park Eingang gesehen) auf der rechten Seite direkt hinter dem Quality Inn & RV Park.
Titel: Von Springdale nach Holbrook
Beitrag von: Marverel am 26.05.2007, 20:06 Uhr
Freitag, 25. Mai

Abschied von Zion. War toll hier - wir werden bald mal wiederkommen und uns noch einige andere Ecken ansehen (z.B. West Rim Trail, Observation Point, vielleicht sogar mal den Komplett-Hike durch die Narrows von oben).

Unser Ziel heute: Holbrook in der Nähe des Petrified Forest. Einer der wenigen Nationalparks hier in die Ecke, den wir noch nicht besucht haben (ansonsten fehlen uns in dieser Region noch Great Basin und Joshua Tree).

Da wir noch mal über die Route 66 fahren wollen, machen wir einen Umweg über Las Vegas (natürlich Stau) und den Hoover Dam (noch viel mehr Stau). In Kingman finden wir die günstigste Tankstelle des bisherigen Urlaubs (2.95 $ pro Gallone, der Rekordpreis bisher war 3.59 $). In Hackberry muss natürlich mal wieder ein Foto-Stop eingelegt werden. Hier Bilder, die wohl jeder kennt (ich zeig' sie trotzdem  :P  ):

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/r1.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/r2.jpg)

Weiter geht's Richtung Seligman, hier trifft gerade ne Horde Harley-Fahrer ein.

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(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/r4.jpg)

Hier gibt es ein leckeres Erdbeereis aus Delgadillo's Snow Cap Burgerladen. In den 50ern, als die Örtchen an der alten Route 66 eigentlich schon alle tot waren, haben die Delgadillo Brüder hier ihre Läden aufgemacht und begonnen, den Tourismus wiederzubeleben. Der Burgerladen ist ein echtes Kuriositätenkabinett, die Leute hier sind mit recht eigenartigem Humor gesegnet. Da muss man einfach mal rein und es selbst erleben.

Über Interstate 40 sind die knapp 200 Meilen bis Holbrook dann relativ flott abgerissen. Holbrook ist nicht besonders schick, hat aber ne Menge Motels. Wir entscheiden, dass das Holiday Inn gar nicht so schlecht aussieht. Das Zimmer ist echt hübsch, voll ausgestattet, allerdings ist der Laden ziemlich hellhörig.

An Restaurants ist hier wohl nichts Besonderes vertreten, das meint auch die nette junge Frau am Empfang. Also gibts zum Abendessen nicht besonders gute Steaks in einem Denny's mit ziemlich überfordertem Personal.

So - damit sind wir mit unserem Reisebericht wieder auf aktuellem Stand. Gleich werden wir losziehen uns uns den Petrified Forest ansehen, bevor es dann morgen nach Phoenix weitergeht. Da werden wir unseren Urlaub gemütlich mit ein bisschen Sightseeing und Shopping ausklingen lassen (wir haben noch ne lange Liste von Kram, den wir Freunden und Arbeitskollegen mitbringen sollen).
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: Susan26 am 27.05.2007, 12:01 Uhr
Hallo Marverel,

ein toller Bericht - da habt ihr ja richtig Glück gehabt mit dem Cedar Breaks ... was so ein paar Tage ausmachen - bei uns war der Park noch geschlossen  :(

Angels Landing haben wir auch ein paar Tage vor euch gemacht - glücklicherweise waren wir quasi allein oben ... aber ich fand die Kraxelei wirklich grenzwertig ... ich kann deine Freundin also voll verstehen  :wink:

Susan
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: jolly am 27.05.2007, 15:35 Uhr
Hallo Marverel!

Bin erst gestern aus meinem eigenen USA-Urlaub zurückgekehrt und habe gerade Deinen Bericht erspäht.
Wir waren öfter nicht allzuweit voneinander entfernt...
Im Las Vegas waren wir auch 2 Tage im Orleans und wir fanden es dort auch echt gut.
Überrascht war ich zu lesen, dass ihr Kanarra Creek gemacht habt.
Wir waren selber am 09. Mai dort und bis dato hatte ich noch in keinem deutschen Reisebericht davon gelesen.
War für mich eines der Highlights unseres Urlaubs!

Freu mich auf eure weiteren Erlebnisse

Gruß
Eva
Titel: Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
Beitrag von: Marverel am 30.05.2007, 01:40 Uhr
Hallo mal wieder.

... aber ich fand die Kraxelei wirklich grenzwertig ... ich kann deine Freundin also voll verstehen  :wink:

Die Freundin ist übrigens meine Frau - da legt sie doch gesteigerten Wert drauf  :P  Aber sie ist froh, dass sie auf Verständnis stößt.

Überrascht war ich zu lesen, dass ihr Kanarra Creek gemacht habt.
Wir waren selber am 09. Mai dort und bis dato hatte ich noch in keinem deutschen Reisebericht davon gelesen.
War für mich eines der Highlights unseres Urlaubs!

Ja, der Canyon ist richtig schön - war ein tolles Erlebnis. Ich hatte davon auf einer amerikanischen Hiking-Seite gelesen und wollte da unbedingt mal hin. Das geht ja auch sehr bequem von St. George aus.

Direkt am Goblin Valley gibt es übrigens auch noch einen hübschen kleinen Slot Canyon (allerdings ohne Wasser). Davon hab ich aber leider erst zu spät gelesen, da waren wir schon wieder ein paar hundert Meilen weit weg. Vielleicht beim nächsten Mal...  :wink:

Titel: Die letzten Tage
Beitrag von: Marverel am 30.05.2007, 02:09 Uhr
Samstag, 26. Mai

Den Vormittag haben wir erstmal ganz ruhig angehen lassen. Ich habe den Reisebericht im USA-Forum auf aktuellen Stand gebracht, während Verena lustige alte Serien wie I love Lucy und Bonanza geguckt hat.

Das Frühstück wurde auch eher in die Mittagszeit verlagert, dann geht's los in den Petrified Forest. 19 Meilen auf dem Highway 180, dann sind wir am Südeingang des Parks. Direkt davor gibt’s ein riesiges „Museum“ mit Gift Shop, in dem man Petrified Wood in allen Größen, Farben und Preislagen kaufen kann.

Das Eingangsschild des Parks ist sehr niedlich gemacht, mit hübsch drapierten Logs davor.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/p8.jpg)

Nach einer Meile kommt das Rainbow Forest Museum in Sicht, gleichzeitig auch Visitor Center. dort schauen wir uns erst mal nen ganz interessanten Film über die Geschichte des Parks an. Unter anderem erfährt man hier, dass noch heute jeden Monat rund eine Tonne versteinertes Holz aus dem Park geklaut wird.

Direkt dahinter führt der Giant Logs Trail durch eine Menge dicker, versteinerter Holzbrocken. Die schillern in allen möglichen Farben – und viele davon sehen tatsächlich noch wie Holzstücke aus, auch wenn sie vollkommen aus Gestein bestehen.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/p4.jpg)

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Der Hauptweg durch den Park verläuft 22 Meilen Richtung Norden. Im Südteil sieht man die großen Ansammlungen von versteinerten Bäumen, im Norden ist die Haupt-Attraktion dann die „Painted Desert“. Dazwischen liegen weite Flächen platter Wüstenlandschaft, allerdings mit Pflanzen in interessanten Gelb- und Grüntönen bewachsen.

Und bunte Tiere gibt's hier auch:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/p2.jpg)

Vorbei an Jasper Forest (hier wurden wohl früher die größten Mengen an petrified wood aus dem Park abtransportiert) und der Agate Bridge (die irgendwann in den 30er Jahren mal von cleveren Leuten mit einem Beton-Stützgerüst verziert wurde) zweigt ein Weg zur Blue Mesa ab, wohl dem hübschesten Teil des Parks. Ein schickes Badlands-Gelände mit vielen Farbschattierungen, vorherrschend ist hier ein kaum definierbarer Blauton, der mal fast lila, mal einfach dunkelgrau aussieht. Dazwischen liegen die dunklen versteinerten Baum-Stücke. Erstmal sehen wir uns hier nur ein bisschen um, Fotos und den Trail wollen wir uns für den späten Nachmittag aufheben, wenn das Licht besser ist (dachten wir jedenfalls).

An den hübschen Teepees, dem eher unspektakulären Newspaper Rock, den man sich leider nur aus größerer Entfernung ansehen kann, und den Ruinen einer alten Pueblo-Siedlung vorbei überquert die Parkstraße den Interstate, direkt dahinter zeigen ein Marker und ein rostiger Oldtimer an, wo früher mal die Route 66 verlaufen ist.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/p7.jpg)

Die Trucks im Hintergrund fahren auf dem Interstate 40, neben der Reihe Telefonmasten davor ist die Strecke der alten Route 66.

Die Nordschleife im Park wird von Aussichtspunkten auf die hier vorwiegend knallrote Painted Desert beherrscht. Mittendrin liegt das alte Painted Desert Inn, das ursprüglich komplett aus Petrified Woods gebaut war und in den 30ern und 40ern im Pueblo-Stil umgebaut wurde. Die indianischen Wandmalereien sind klasse, sehr niedlich auch die alten Gästezimmerchen mit ihren bunt umrandeten Kaminen.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/p9.jpg)

Das nördliche Visitor Center stammt vermutlich aus der gleichen Epoche wie das Inn – es ist jedenfalls nicht besonders einladend, das südliche Center hat uns doch wesentlich besser gefallen.

Oben angekommen drehen wir wieder um, weil ja noch einige Punkte im besseren Licht fotografiert werden wollen. Inzwischen ist es schon 5.15 Uhr und die Sonne versteckt sich immer mehr hinter den Wolken – echt mieses Fotolicht. Außerdem sucht uns hier eine größere Japaner-Reisegruppe heim, die unter anderem am Route-66-Spot etwa ne halbe Stunde braucht, bis sich alle Leute mal gegenseitig vor Auto und Schild fotografiert haben.

Trotz des eher bescheidenen Lichts wandern wir noch den Blue Mesa Trail ab und machen einige Bilder. Der Long Logs Trail, den wir bei der Hinfahrt aus dem gleichen Grund ausgelassen haben, entfällt nun ganz, denn inzwischen ist es weit nach 6 und um 7 macht der Park dicht. Gerade noch genug Zeit, um im Museum noch nen Pin zu kaufen.

Das Park-Fazit: Vor allem die Farben der versteinerten Bäume sind klasse (teilweise sehen die Stücke sogar noch wie echtes Holz aus) und die Painted Desert ist  auch ziemlich hübsch. Highlight ist die Blue Mesa, der kleine Trail dort unten lohnt sich auf jeden Fall. Was aber fehlte, ist dieser WOW-Effekt, wie wir ihn schon so oft in anderen Nationalparks oder auch State Parks erlebt haben. Wie zum Beispiel, wenn man in Yosemite durch den Tunnel fährt und einem beim ersten Blick auf El Capitan, Half Dome und die Wasserfälle erstmal die Kinnlade runterfällt und die Luft wegbleibt.

Gegen 7 sind wir wieder im Hotel, da gibt's ein üppiges Dinner von Kentucky Fried Chicken – irgendwie sind die Portionen hier wesentlich größer als bei uns zu Hause. Die Tüte, die wir aus dem Laden schleppen, wiegt mindestens 10 Kilo, und bestimmt ein Drittel davon bleibt ungegessen.



Titel: Die letzten Tage
Beitrag von: Marverel am 30.05.2007, 02:34 Uhr
Sonntag, 27. Mai

Abschied von Holbrook und auf zur letzten Station unserer diesjährigen USA-Reise: Phoenix.

Da wir's nicht sonderlich eilig haben, beschließen wir, heute noch einmal durch den Petrified Forest zu fahren und den Long Logs Trail, den wir gestern nicht mehr geschafft haben, abzulaufen.

Diesmal geht's über den Interstate 40 zum Nordeingang rein. Wir nehmen noch einmal den Schlenker zu Blue Mesa mit - an diesem Vormittag, im prallen Sonnenlicht, sind die Farben schon wieder etwas anders als gestern:

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Der Long Logs Trail ist prima, hier sind nochmal eine Menge riesiger petrified woods zu sehen. Nur die Entfernungsangaben stimmen nicht so ganz. Angeblich ist der Trail nur 0,6 Meilen lang, aber um hinzukommen, muss man erst mal noch fast eine Meile über eine asphaltierte Straße laufen. Anscheinend gab es früher mal eine Zufahrt mit Parkplatz direkt am Trailhead, aber die ist inzwischen abgesperrt und man muss am Museum/Visitor Center parken.

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/p3.jpg)

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/p6.jpg)

Wir beschließen dann, den etwas längeren, dafür aber schöneren Weg über die 60 nach Phoenix zu nehmen, und das zahlt sich auch voll und ganz aus. Zuerst geht’s durch endlose Fields Of Gold, wie wir sie schon aus Colorado kennen. Dann ändert sich die Landschaft, wir fahren durch die Apache Mountains. Riesige, bewaldete Berge und tiefe Canyons. Und uns fällt mal wieder die Kinnlade runter. Die Landschaft ist echt großartig!!

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Und dann plötzlich – kurz vor Phoenix sind sie da: Saguaro-Kakteen, so weit das Auge reicht, links und rechts neben der Straße. DAS ist doch mal Arizona-Feeling!

Unser letztes Hotel hatten wir vorab schon übers Internet gebucht - das Holiday Inn Express & Suites Scottsdale. Hatte ausnehmend gute Bewertungen bei Tripadvisor und ist auch tatsächlich prima. Nur ein paar Blocks von Downtown Scottsdale entfernt, nette Suite mit allem, was man so braucht – Kühlschrank, Mikrowelle, Coffeemaker ... gute Wahl.

Und dann machen wir uns auf in die Cheesecake Factory. Die Hütte ist gerammelt voll, wir kriegen einen Pager und die Ansage, daß es so ca. 15 bis 30 Minuten dauert. Nach mehr als 45 Minuten und nachdem Leute, die nach uns angekommen sind, einen Tisch bekommen haben, fragen wir mal nach – und – oha - wir sind nicht auf der Warteliste. Na super!

Allerdings kommen wir jetzt direkt dran. Auf Anraten unseres Kellners teilen wir uns einen Caesars Salad und das ist auch mal gut so ... der kleine Salat hat 'ne enorme Größe. Auch die Hauptgang-Portionen sind riesig. Wir hätten uns zum Nachtisch ja gern noch ein Stück Käsekuchen gegönnt, aber dann hätte uns irgend jemand zum Auto rollen müssen...
 
Titel: Die letzten Tage...
Beitrag von: Marverel am 30.05.2007, 02:55 Uhr
Montag, 28. Mai - Dienstag, 29. Mai

Nun kommt schon Abschieds-Stimung auf: unsere letzten beiden Urlaubstage. Die verbringen wir traditionsgemäß mit spätem Aufstehen, sehr gemäßigtem Sightseeing (u.a. Downtown Scottsdale) und verstärktem Shopping - unter anderem hier:

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/ph1.jpg)

Während wir auf der Liste der Mitbringsel für Freunde und Verwandte nach und nach die Posten abstreichen, brauchen wir natürlich immer mal wieder ne Stärkung - zum Beispiel hier (großartige Milchshakes):

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/ph2.jpg)

und hier (klasse Ribs):

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/ph3.jpg)

und auch hier (Orange Chicken, sag' ich nur):

(http://www.licht-einfaelle.de/usa2007/ph4.jpg)

Tja, der Countdown läuft immer weiter, inzwischen sind es nur noch etwa 17 Stunden bis zum Abflug von Sky Harbor. Wir werden jetzt noch das Auto aufräumen, versuchen, die Koffer vernünftig zu packen, dann gönnen wir uns noch ein letztes Steak im hiesigen Texas Roadhouse.

Es war mal wieder ein fantastischer Urlaub - und wenn wir wieder zu Hause sind, können wir schon mal anfangen, über unsere Tour im nächsten Jahr nachzudenken  :lol: