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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: KlausK am 02.06.2003, 17:14 Uhr

Titel: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 02.06.2003, 17:14 Uhr
Hi all,
wie bereits angedroht wollen wir Euch onlin ein Wenig über unseren trip informieren.
Falls was nervt oder Kommentare nötig sein sollten, immer her damit. So, denn mal los:

Reisebericht USA-Nord-West 31. Mai-21 Juni 2003-06-01

1.Tag Anreise

Nach langem Warten ging es am Samstag früh um 10.00 h endlich los. Nicole wollte unbedingt mit unserem Auto nach Frankfurt, aber ich war doch zu nervös um mir das anzutun. So war sie anfangs sauer, aber das konnte sich ja während der Fahrt legen. Die ging sehr gut und nach einer Stunde waren wir am Airport angekommen. Mann, da war vielleicht was los! Die Reihen am Economy Check-in nach USA schienen unendlich zu sein. Glücklicherweise durften wir aber First/Business einchecken und das ging reibungslos, nach 5 min waren wir durch. Boarding time sollte eine Stunde vor Abflug sein, d.h. wir hatten noch eine Stunde Zeit, um in der Lounge einen Snack zu nehmen.  Die Senator Lounge war überraschend leer, so bekamen wir auch einen Platz in der Nichtraucherabteilung. Pünktlich zur Boarding Time waren wir zum Gate aufgebrochen und warteten aufs Einsteigen. Und warteten. Und warteten.  Einmal fragte Sigi: „Wo ist eigentlich der Flieger?“ Ich lief ans Fenster und- tatsächlich, keine Maschine am Verbindungsschlauch angedockt. Stattdessen war eine Leiter angebunden. Mir schwante schon Fürchterliches. Die Zeit lief weiter, und nach einer Weile kam die Durchsage: „Wir haben Technische Probleme mit unserem Fluggerät, die wir leider nicht beheben können. Deshalb müssen wir es kurzfristig austauschen. Wir werden ca. 1 Std. Verspätung haben.“ Na Klasse, fängt ja gut an. Zum Glück gibt’s in Halle B nach dem letzten Sicherheitscheck noch eine Business Class Lounge. Also da rein und noch´n Kaffee.
Als die Zeit um war, liefen wir wieder raus und es ging recht zügig los. Einsteigen, wie immer, zuerst die Leute mit kleinen Kindern und Gebrechliche, die Hilfe brauchen. Ist natürlich o.k., man glaubt aber kaum wie gebrechlich Manche beim Einsteigen sind, und wie fit die im Flieger beim Abfassen der Drinks werden.
Die Ersatzmaschine war nicht auf die neue Bestuhlung umgerüstet, aber zum Glück hatten wir Plätze vor der Absperrwand zum Küchenbereich, so lag uns wenigstens niemand auf dem Schoß.
Der Flug an sich war, bis darauf, dass er mit 10,25 h zu lang war, o.k.
In Portland angekommen, war zunächst die angenehme kleine Größe des Flughafens aufgefallen. Immigration und Gepäckausgabe lief reibungslos und schnell. Noch durch Zollstelle und dann: AMERICA: HERE WE ARE!
Nun zu Alamo, da der Flughafen, wie gesagt relativ klein ist, braucht man hier nicht mit dem Shuttle zu Alamo zu fahren, die Station ist unmittelbar im Parkhaus. Doch dann die Ernüchterung: „You need some additional insurances?“ „No, Ma´am, that´s all included in my credit card“.
“Unfortunately your credit card only covers LDW, no damages or injuries of third  persons. Alamo does not take care for that.”
Ich konnte das zunächst nicht glauben, weil ich immer im Glauben war, die LH Visa Gold deckt alles ab. Pustekuchen, die macht nur LDW. Das kostete mich 10.95$ pro Tag, einen Upgrade nach Intermediate für 5 bucks pro Tag dazu. Aus den geplanten 550$ waren flugs 845 geworden. Shit happens. Dafür konnten wir uns das Auto selbst aussuchen, unsere Wahl fiel auf einen Mitsubishi Outlander, der mit Ausländer wohl nur soviel gemeinsam hat, dass es ein Reiskocher ist, ansonsten ein Superauto.
So, nun noch nach Downtown rein und das Hotel suchen, was auch recht schnell gelang. Hier die nächste Ernüchterung, wenn auch nur ´ne ganz kleine. Beim einchecken im Doubletree legte ich die HiltonHonors Gold Card vor, die normalerweise die Einladung zum Frühstück mit sich bringt. Aber: Denkste! „Not for Priceline, Sir!” Aha, da war die “Diskriminierung“.
What shall´s, das Hotelzimmer ist sehr gut, mit 82,..$ für 2 Nächte incl. all Kosten, da kann man auch wo anders Frühstücken.
So, jetzt noch raus und nach einem Restaurant fürs Abendessen schauen. Weit gefehlt. Downtown Portland klappt Samstags um 5p.m. die Bordsteine hoch. Wir laufen ungelogen eine Stunde umher und sehen nur geschlossene Kneipen. Aber nicht, dass die vielleicht Samstags später aufmachen, die machen gar nicht auf. Das einzig interessante ist das Keller Auditorium, wo Unmengen von gestylten Damen und Herren Einlass zu „Les Miserables“ suchen. Beim Anblich mancher Schönheiten, die mit ihren Oregon Farmer Füßen in original New Yorker Schuhwerk  steckten und in selbigem zu laufen versuchten, konnten wir ein Grinsen nicht verbergen.
Anyway, wir liefen zum Hotel zurück und nahmen im Hotelrestaurant noch ´ne Kleinigkeit ein. Dann ab ins Zimmer und Umfallen ins Bett.
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Hank am 02.06.2003, 17:22 Uhr
@Klaus,

was war das für eine Maschine + was meinst Du mit "neuer Bestuhlung" ?
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 05.06.2003, 04:38 Uhr
Das war ein A 340 300 mit den grauen Sitzen, die, glaube ich, 2000 gegen die blauen mit mehr Sitzabstand ausgetauscht wurden.
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 05.06.2003, 04:44 Uhr
2 Tage ging internetmäßig nix, dafür jetzt weiter:

2. Tag : Portland Umgebung, Mount Hood, Hood River, Wasserfälle, Portland

Wir starteten schon gegen 8.00h früh, weil die Zeitumstellung für die üblichen Schlafprobleme sorgte. Zunächst gings raus zum Washington Park, wo der Rose Garten zu finden ist. Für Liebhaber von Rosen und Rhododendren ein Dorado. Wunderschöne Blumen, und das alles zum Nulltarif. Hat mich im Amiland echt gewundert. Daneben liegt auch der Japanese Garden, den wir aus Zeitgründen, und weil wir ja  USA und nicht Nippon sehen wollen, ausgelassen haben.
Stattdessen auf HW 26 East Richtung Mount Hood. Die Fahrt ist zu Anfang nicht so „scenic“, wird aber von mile zu mile besser. Ca. 15 miles vor dem Berg ist ein Visitor Center, wo wir uns noch mit Info versorgt haben.  Dann rauf zum Sommerskigebiet Mount Hood Ski Bowl, America´s Largest Night Ski Area. Schließlich hoch zum Mt. Hood. Einer der berühmten schneebedeckten Berge (3427m). Natürlich nicht bis ganz hoch, aber immerhin bis zur Talstation. Hier hat Sigi versucht, mich mit Schnee einzuseifen, aber ohne Erfolg (he he) . Ist schon komisch, mit Sandalen im  Schnee.
Was den Günter interessiert: wir waren Zeuge eines Radrennens bis nach oben, würde mir nie einfallen, da mitzumachen! Die Abfahrt war landschaftlich sehr schön, das Schönste sollte jedoch noch kommen:
Fata Morgana am Straßenrand: Da war doch tatsächlich mitten im Sommer ein geschmückter Weihnachtsbaum am Straßenrand, mitten in der Wildnis, am rauschenden Wasser zu sehen. Die spinnen, die Amis!
Von Hood River gibt es zwei Strassen nach Portland:
Den Highway84 und den Scenic HW 30. Der führt auf wenigen Meilen an mehreren Höhepunkten, wie dem Horsetail Wasserfall, den Multnomah Falls, mit 190 m der vierthöchste Wasserfall der USA, den Latourell Falls und einigen weiteren Scenics vorbei.
So, nach des Tages vollbrachter Arbeit sind wir wieder in Portland, das im Übrigen soviel Sehenswertes nicht hergibt. Im Moment findet das Rose Festival mit einem Volksfest statt. Wir gehen da hin, und sollen pro Person 5$ nur für das Wegerecht bezahlen. Wenn da wenigstens Sparreribs for free oder so drin gewesen wären- o.k.. Aber just for nothing, nur zum Gehen-Nein Danke.
Wir haben dann noch etwas Musik zugehört, haben in einere Micro Brewerie (zumindest ich) ein Bier genommen, und etwas gegessen (ja, man staune, heute waren nur 95% der Kneipen zu). Das Bier war echt spitze.
Das wars für Tag 2. Beinah. Weil wir müde waren und ins Bett wollten, wurde uns das gründlich verdorben. Ein Reisebus hielt direkt vor unserem Zimmer, entlud die Leute mitsamt Fahrer, liess die Kiste laufen und verschwand. Eine Stunde. Kein Schlaf. Anruf an der Reception. Keine Reaktion. Zweiter Anruf, ja,ja. Keine Reaktion. Dritter Anruf. Jemand schaut nach, kein Fahrer da. Besuch der Reception, in der Zwischenzeit Fahrer aufgetaucht, Bus läuft weiter, Hals immer dicker. Drohung mit Manager. O.k., o.k.. Zurück im Zimmer, welch Wunder- Bus ist aus.
Gute Nacht.
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 05.06.2003, 07:44 Uhr
So, hier geht´s weiter:

3. Tag: Portland- Bonneville Dam- Mount Adams- Mount St. Helens-  Rimrock Lake- Yakima

Nach Frühstück auf dem Zimmer mit Cinnamon Raisin Bagels und Creamcheese mit Boysenberry-Marmelade sowie Kaffee ging es los zu unserer ersten Mammutetappe, was wir aber vorher gar nicht wussten. Günter hatte uns ja einen Fahrplan von Portland bis nach Randle aufgestellt, den ich aber vorher nach Yakima hin erweiterte.
Zunächst fuhren wir auf dem HW 84 entlang, da wir den schöneren HW 30 schon gestern mit allen Sehenswürdigkeiten abgeklappert hatten. Gottseidank, denn das sparte uns doch einige Zeit. Den ersten Teil der Ersparnis opferten wir gleich am Bonneville Dam. Hier steht ein Riesen Wasserkraftwerk, das scheint so wichtig zu sein, dass alle Besucher am Eingang auf ihre friedliche Gesinnung überprüft werden. Wenn das geschafft ist, kommt man zum Visitor Center, wo ein pensionierter Energy Engineer interessante Dinge über das Kraftwerk erzählt und  zu einem Rundgang durch die Fischtreppen und die Fischzählstation einlädt. Das ist für die meisten Technikanalphabethen der wesentlich interessantere Teil der Geschichte. Man kann durch Glasscheiben die verschiedenen Fischarten, vor allem Lachse, bei ihrer Wanderung über die Höhenunterschiede beobachten. Den Abschluß macht der Besuch der Treppen von Außen, hier bekommt man einen schönen Eindruck von der Arbeit der Fische.
Weiter nach Hood River und über den Fluß nach Washington: Nach Oregon der zweite neue Staat auf der Besuchsliste. Aber Washington liegt offenbar irgendwo in Germany, denn zu erst kommen wir nach Bingen und dann nach Husum, bevor es über Trout Lake in die Wilderness geht. Nomen est Omen, hier ist´s wirklich wild. Die zunächst herausgesuchte Strecke ist noch wg. Schnee gesperrt, wir wissen das nicht und verfahren uns prompt. Der Rückweg bringt uns an die Rangerstation in Trout Lake, wo wir etwas, wenn auch wenig Streckeninfo bekommen. Auch der Weg über die Rt 90 am Mt. Adams vorbei ist noch zu. So fahren wir einen Umweg durch die Mt. Adams Wilderness, wir treffen zu erst auf Schnee auf der Strasse, dann auf Felsbrocken. Schließlich kommt das, womit wir nicht rechneten, und was nach Sigis Erlebnissen im Wald Ende letzten Jahres eigentlich hat kommen müssen: Urplötzlich stehen zwei Rehe vor uns. Ich kann gerade noch bremsen, das Tier kehrt in Panik um, läuft auf uns zu. Sigi schreit! Ich brauche alles, um der ganzen Rehfamily auszuweichen, aber am Ende geschafft. Sigi ist nervlich fertig und kramt die traumatischen Wildsauerlebnisse wieder hervor. Schließlich ist sie beruhigt und wir fahren wieder weiter. Wir erzählen so im Auto über Psychologie, Bewältigung von Schreckenssituationen und so und wieder aus heiterem Himmel- das nächste Reh mitten auf der Fahrbahn. Diesmal läuft es nicht hin oder her, nein es bleibt stehen. Da ich gottseidank langsam war, konnte ich leicht bremsen und mit der Hupe Lärm machen. Irgendwann machte es sich aus dem Staub und ward nicht mehr gesehen.
Mittlerweile sind wir auf dem Weg nach Mt. St. Helens, das ist der Vulkan, der 1980 ausbrach und während dieser Aktion 2 mio Tiere das Leben kostete, außerdem ca. 50 Menschen und nicht mehr wieder gut zu machende Schäden am Wald verursachte. Die Fahrt ist für Mensch und Auto sehr anspruchsvoll, für Mensch dann, wenn man, wie Günter, mit dem Rad da rumkraxelt. Man kann sich von der Verwüstung wirklich nur  dann ein Bild machen, wenn man am Aussichtspunkt oben steht und die Baumstümpfe, die wie Betonsäulen aussehen, oder den See mit den Baumstämmen sieht. Jede Beschreibung in Büchern ist eine Verharmlosung gegen das Bild, das die Natur bietet.
Anyway- die Aussicht am Mt. St. Helens ist unbeschreiblich, ein Muß für jeden, der einmal die Gelegenheit hat, sie betrachten zu können.
So, das wars für heute, -dachte ich.
Die Abfahrt nach Randle war länger als ich dachte und als ich in Randle das Schild mit der Entfernung nach Yakima sah, kam mir das Grausen- obwohl es schon nach 19.00 h war, sollten wir noch über 90 miles fahren. In meiner Naivität dachte ich, das geht jetzt nur noch über ebene Strecken, da sind wir in 1h 20 min da. Wir hatten noch 25% Sprit im Tank, das sollte reichen. Dummerweise mussten wir aber noch über den White Pass. Zur Begrüßung stand am Ortsausgang von Pachwood ein Tier am Strassenrand, das wir am Anfang für ein überdimensionales künstliches Reh hielten. Bis es sich bewegte. Schreck laß nach. Aber es war kein Reh, es war viel zu groß und hatte einen weißen Ar.....  . Von diesen Weißärsc.....  bekamen wir noch zwei weitere am Straßenrand zu sehen, die waren an Straßenverkehr so gewöhnt, dass sie sich beim Fressen nicht stören liessen. Die Fahrt ging durch canyonartiges Gelände am Rimrock Lake vorbei, bei immer leerer werdendem Tank dem Ziel entgegen. Zum Glück reichte der Sprit und wir kamen um 21.00 h am Doubletree Yakima an. Offenbar merkte die Tante am Tresen nicht, dass wir Priceliner waren, denn sie gab uns gleich zwei Gutscheine für ein Frühstück mit. Vielleicht auch HHonors sei Dank. Jo, das war Tag 3, nun todmüde ins Bett und sehen, was Tag 4 bringt.
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Hank am 05.06.2003, 12:20 Uhr
Hallo Klaus,

scheint ja noch ganz schön kühl dort oben zu sei, wie ? Viel Spaß noch und schreib fleißig weiter ...
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Reinhold am 05.06.2003, 20:50 Uhr
Hallo Klaus,

schöne Berichte, weiter so! Bzgl. Mt. St. Helens hast Du völlig recht, absolut sehenswert!

Bin schon gespannt auf die Fortsetzungen
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 06.06.2003, 06:58 Uhr
Hi, hier der nächste Teil, bevor wir Richtung Pazifik nach süden abdüsen.

4. Tag: Yakima- Yakima River Canyon- Ellensburg-Leavenworth-Wenatchee

Vorab mal ein paar Worte zum Wetter: Bisher nur Sonne, im Tal angenehm warm, auf dem Berg recht kalt, also insgesamt: Wie bestellt!
 
Von Yakima selbst haben wir nicht sehr viel gesehen, wir wollten ja auch gleich weiter Richtung Yakima River Canyon.  Nach der gestrigen Langstrecke war heute mal eine relativ kurze Etappe dran, und das war gut so.
Bevor wir die Scenic Road erreichten, fuhren wir nach Selah, ein paar Meilen nördlich von Yakima. Das ist eine idyllische Kleinstadt mit wunderschönen Neighbourhoods  und am Stadtrand außerhalb vielen kleinen Farmen. Alles sieht super gepflegt aus. Plötzlich sehen wir ein Straßenschild „Speyer Road“. Für alle die´s nicht wissen: Wir sind beide in Speyer am Rhein geboren und haben viele Jahre dort gelebt. Da versteht man vielleicht die heimatlichen Gedanken, die da aufkom-men. Die Fahrt durch den Canyon ist genial. Ein wunderschöner Weg entlang des Flusses durch die riesigen Berge, von der Eisenbahnlinie begleitet. Hie und da sieht man Fischerboote, die ihr Glück beim Angeln versuchen. Ellensburg ist das Ende des Canyons. Von hier geht die Fahrt weiter durch landschaftlich sehr schönes Gelände nach Leavensworth, wo „Washington meets Bayern“. Für alle, die noch nichts davon gehört haben: Hier ist man wirklich in Bayern. Man braut hier  ein hervorragendes  Bier, und obwohl ich mit 100%-iger Sicherheit im Urlaub kein deutsches Essen mag, blieb mir hier mit meinem Hunger nichts anderes übrig, weil es nix anderes gab: Sauerkraut and Bratwurst. Und das Tollste: Das war gut! Ich bitte um Ablass der Sünden. Im Übrigen war die Zusammenstellung ganz originell: Bratwurst, Sauerkraut, Kartoffelpuffer und Apfelmuß. Da hat wohl einer was durcheinander gebracht. Aber es hat satt gemacht und hat geschmeckt. Sigi hatte ein Schnitzel, undefinierbar paniert, auch mit Kartoffelpuffer und Apfelmuß. Sigi sagt, es sei auch gut gewesen, sie nickt mit dem Kopf.
Man sagt, nach dem dritten Bier sieht man beim Blick in die Mountains die Bayerischen Alpen, ich glaube, das geht dem Europäer schon früher so.
Nun geht’s ein Stück rückwärts, nach Wenatchee. Hier müssen wir mal wieder die Zweitklassigkeit von Priceline Gästen erleben: Zuerst bekommen wir das wirklich letzte Zimmer, next to the elevator. „ Oh, we have such bad experience with such rooms, can´t you give us another?” Nach minutelangem Suchem im PC findet er noch eines, am anderen Ende des Ganges. O.k., das Zimmer ist schön, aber nur ein Queens. Frage:“Could you please check the availability of two Queens or one Kings?“ Check, Check. “That´s all we can do for Priceline Guests.” Dafür war es nicht möglich, einen Internetanschluß zu bekommen. By the way: Das Hotel war das :Red Lions Wenatchee. Hotel mit direktem Zuganschluß auch bei Nacht, 10 m hinter dem Zimmer. Immer gut befahren und mit Getöse vorbeigerattert. Trotzdem Gute Nacht, mal sehen, wie wir Morgen nach Seattle kommen.


5. Tag: Wenatchee, Lake Wenatchee, Deception Falls, Seattle

Auch diese Etappe ist nicht so riesig. Dafür aber landschaftlich umso schöner. Erstmal geht’s durch die Berge, immer wieder sehr ansprechend mit Steigungen und Gefälle. Dann kommt das Schild „Lake Wenatchee“. Wir fahren ab, um uns das Ganze näher anzuschauen. Was wir sehen übertrifft alle Erwartungen: Absolute Ruhe, ein wunderschöner See bei superschönem Wetter, einfach traumhaft. Das Echo ist auch schon da, nach dem Rufen meldet es sich 3 mal. Außer Tierrufen ist  sonst nichts zu hören. Hier ist auch ein sehr schöner Campground, was uns weniger, die WoMoisten unter uns umso mehr interessieren dürfte.
Weiter gehts Richtung Seattle. Vorher kommen wir noch an den Deception Falls vorbei, ein sehr schöner Flusslauf mit etlichen Abstürzen. Vom Parkplatz aus geht man in strahlendem Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen auf die Brücke, wo die Gischt eine Saukälte verursacht.
Schließlich kehren wir noch in einem kleinen Restaurant kurz vor Seattle ein und enden finally gegen 16.00 h in Seattle.
Hier haben wir das bisher tollste Hotel unseres Urlaubs: Hilton Garden Inn Seattle.
Dank HH 2 Tage for nothing im Spitzenhotel. Das könnte immer so sein! Continental Breakfast incl. Und das war echt super.
Morgen ist Seattle dran, sicher interessant, aber als Bericht nicht so ergiebig.

6. Tag: Seattle

Nach sehr schönem, weil wg. Nulltarif sehr preiswertem Frühstück gings los, Seattle zu erkunden. Seattle hat, vielleicht haben wir was verpasst, meines Erachtens nicht sooooviel zu bieten. Muß ist die Space Needle, 158 m hoch, zur Weltausstellung 1962 gebaut, damals das höchste Gebäude westlich des Mississippi. Heute die Nr. 8 in Seattle. Die Aussicht ist wirklich grandios.
Nach einem Snack beim Mexikaner im Tacco Times (neu und sehr gut) geht’s nach Magnolia, einem der schöneren Stadtteile Seattles. Die Neighbourhood ist ohne Zweifel vom Besten. Nachdem es jetzt gegen Feierabend geht und das mit dem entsprechendem Verkehr, entscheiden wir uns, einen Relaxabend mit Pool, Yakuzzi und Terasse einzulegen, bevor es morgen nach Olympic NP weitergeht.
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 09.06.2003, 06:56 Uhr
Und heiter gehts weiter:

7.Tag: Seattle- Olympic NP-Port Angeles

Nach dem Frühstück und Check-out fahren wir von Renton im Süden Seattles Richtung Norden. Hier geht es über I 90 nach Seattle Stadt zum Pier 50, wo unsere Fähre nach Bainbridge Island abgeht. Die Überfahrt dauert ca. 30 min, uns hat die Professionalität des Eincheckens und die Geschwindigkeit der Überfahrt beeindruckt. Übrigens auch heute absolutes Kaiserwetter. So wird die Reise, da wir heute unseren 23. Hochzeitstag feiern dürfen, zu unserer „Wedding Day Mini-Kreuzfahrt“.
An Land geht die Autofahrt weiter. Zunächst staut sich auf der Insel der ganze Verkehr, aber nachdem sich die einzelnen Wege voneinander getrennt haben, wird es besser. Schon jetzt haben wir für den ganzen Tag die schneebedeckten Berge, insbesondere Mt. Olympic, vor uns. Günter hat uns ja vor der Peninsula Route wg. massiver Schlechtwettergefahr gewarnt, aber, wenn Engel reisen lacht bekanntlich der Himmel, es ist strahlender Sonnenschein und die Temperaturen liegen jenseits der 85°F, oder über 32°C. Deshalb beschliessen wir, an einem der zahlreichen recreational areas anzuhalten, und zum Lunch ein Picknick einzulegen. Also kaufen wir in einem Safeway an der Warm Food Theke Chicken Wings, Kartoffelsalat, Onion Rings und andere Hähnchenteile ein und fahren zum Dungeness Ntl. Wildlife State Park. Hier gibt es jede Menge Picknick Areas, die Amis stehen bekanntlich darauf.  Die Plätze sind auch mit Wasseranschluß ausgerüstet, sodaß auch das Händewaschen kein Problem ist.
Danach weiter in Richtung Olympic NP. Heute haben wir kein Hotel vorgebucht, nach Günters Maßgabe wollten wir eigentlich bis Quineault. Aber weit gefehlt: die angenommenen Kilometer lassen sich absolut nicht machen. Schliesslich wollen wir nicht nur durchfahren, sondern auch was sehen. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir fahren bis Port Angeles, suchen ein Hotel (Red Lion mit Coupon für 62$, sehr gut, absolut zu empfehlen) und fahren los, um was vom Park zu sehen. Schon der erste Eindruck ist überwältigend: Kurz nach der Pforte treffen wir auf die ersten unserer Rotwildfreunde. Dieses Mal sind es nicht die Weißär...., sondern  Deers. Aber sie lassen sich von uns gar nicht beim Fressen beeindrucken. Also fahren wir weiter und treffen auf ein Amipaar, das natürlich sofort ein Gespräch beginnt. Ich kann mich soviel verstellen wie ich will, der Ami merkt sofort an der Aussprache, dass da was oberfaul ist und fragt: „Where are you from?“ O.k., geoutet, also sagen wir:“From Germany“. Und statt der evtl. erwarteten Zurückhaltung wg. sonderbarer Äußerungen bilateraler Politiker werden wir herzlich mit „Good to have you here“ begrüßt. Netter Small Talk über Gott und die Welt, ein liebes Good Bye and all the Best. Soviel zum Thema Resentissements Deutschen gegenüber.
Jetzt geht’s weiter zum Hurricane Ridge. Zwischendurch immer nette Zwischenstopps mit herrlichen Viewpoints ins Tal und zum Meer. Man soll hier ja neben Rotwild auch schon Braunbären gesehen haben. Wir heute leider, oder zum Glück, nicht. Aber oben angekommen erleben wir Feind-(Wild-) Kontakte der besonderen Art: Die Rehe laufen auf dem Parkplatz und den angrenzenden Wiesen herum, wie wenn die Menschen gar nicht da wären. Sie gehen an die Autos ran und suchen den direkten Kontakt mit den Menschen. Das Auto neben uns schafft es gerade noch, die Türen zu verschließen, weil das Reh partout ins Wageninnere wollte. Ich bin 2 m neben einem, wohlgemerkt in der Wildnis  und nicht im  Zoo lebenden, Tier gestanden, ohne es zu beeindrucken. Das war echt spannend. Oben war übrigens noch Schnee, die ersten Blümchen steckten den Kopf gerade durch die Erde. Ein paar Kinder machten in kurzen Hosen und T-Shirts eine Schneeballschlacht. Das Ganze Erlebnis war so schön, dass wir fast die Rückfahrt vergaßen.
Na denn, unten angekommen nehmen wir noch einen Snack, wieder in einem Taco Time ein. Hier sehen wir einmal mehr, dass 2 Restaurants der gleichen Kette noch lange nicht über gleiche Qualität verfügen müssen. Es war zwar nicht schlecht, aber zum Seattler Vortag kein Vergleich.
Jetzt zurück zum Hotel, das Red Lions Port Angeles war nicht vorgebucht, über Coupons für 62$: Priceline war bis zum Schluß mit dabei, war aber stets abgelehnt worden. Man muß auch hier beachten, dass man nicht überbietet, und vielleicht mit Coupons was  Besseres machen kann.  
Morgen geht’s in den Regenwald, schon gespannt, was da auf uns zukommt.
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Bignosebird am 09.06.2003, 08:37 Uhr
Hallo ihr Beiden !

Cooler Reisebericht :-) Macht sehr viel Spass zu lesen !
Aber sagt mal .. wart ihr gar nicht bei Boeing in Seattle ?
Ich dachte, dass wäre eine der Hauptattraktionen von Seattle  ??? ???

Weiterhin super Wetter und viel Spass !!
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Utah am 09.06.2003, 10:02 Uhr
Hallo Klaus !
Schöner täglicher Bericht, weiter so !!! :D
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Heiner am 09.06.2003, 10:17 Uhr
Hallo Ihr beiden!
Vielen Dank für euren Bericht. Er gibt mir die Hoffnung
das sich meine zweite Hälfte doch noch für den Nordwesten überzeugen läst.
Ich wünsche euch weiterhin alles gute.
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Milmiria am 09.06.2003, 12:02 Uhr
Hallo Ihr 2,
echt ein super Bericht, macht richtig Lust auf den Nordwesten! Viel Spaß noch.
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: sundance am 09.06.2003, 12:31 Uhr
Hi,

ein schöner Bericht. Es macht Spaß dabei zu sein und Eure Reise hier zu verfolgen. Danke!

viele Grüße
Sundance
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Anne am 09.06.2003, 13:51 Uhr
Hi,
es macht richtig Spaß, in Gedanken mit Euch mitzureisen auf teilweise alten Spuren des letzten Jahres! :D
Schön, dass Euch das Wetter Sonne beschert!!
Dann lohnt sich auch ein Abstecher nach La Push an die Küste: Letzten Sommer auch bei Sonnenschein sah der Strand mit all dem Treibholz wildromantisch aus. :)
Gute Reise
Karin
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 10.06.2003, 09:06 Uhr
Hi all, Boeing hat aus Zeitgründen nicht geklappt. Am ersten Tag waren wir zu spät und am zweiten Tag hat es irgendwie auch nich hineingepaßt. War aber jedenfalls ein Thema.
Ansonsten an alle: DAnke für die Kommentare, da macht das Schreiben noch mehr Spaß. Übrigens kommt La Push Heute:

8.Tag: Port Angeles-Olympic NP- Aberdeen

Nach dem ersten Tag Olympic NP waren wir natürlich äußerst gespannt, wie das Ganze weitergeht. Und es begann wieder außergewöhnlich: Wir fuhren den Scenic HW 101 entlang und kamen nach kurzer Zeit an den Lake Crescent, ein aus der Eiszeit übriggebliebeneer See. Unglaublich groß und unglaublich schön. Der HW 101 geht am gesamten Ufer entlang und wird auf der Südseite von Berghängen eingerahmt. Es ist erst kurz nach 8.00 h und es sind noch nicht viele Menschen unterwegs. Wie wir so fahren sehen wir in eineigen Metern Entfernung einen großen Vogel mit weißem Kopf und majestätisch langsamem Flügelschlag über den weg und in einen Baum fliegen. Solch ein Getier war uns bisher noch nicht untergekommen. So derhen wir um, fahren zurück und schleichen uns an die Stelle heran. Der Vogel war wieder zurückgekehrt gewesen, als er uns bemerkte, nahm er erneut reißaus. An der Stelle hielten wir an und sahen einen imposanten ca. 30 cm großen Fisch liegen, dem gerade der Kopf und andere für Vögel genießbare Teile entfernt worden waren. Erst jetzt wurde uns klar, dass es sich wohl um einen Weißkopfadler gehandelt haben musste. Ein guter Start.
Vom HW 101 haben wir einen Abstecher über HW 110 an die Küste bei La Push gemacht und dort kamen wir von der Sonne in den Nebel. Die Küste ist „naturbelassen“, d.h. man findet Bäume überall herumliegen. Der Sand ist fast schwarz und von einer sehr groben Konsistenz. Das ganze macht einen irgendwie bedrohlichen Eindruck. Zwischendurch sieht man immer wiedr die Ergebnisse der intensiven Holzwirtschaft, d.h. kahle Berghänge. Andererseits findet man immer wieder Schilder mit der „Geschichte“ des Waldes, will sagen wann abgeholzt, wann mit was aufgeforstet, und wann wieder abgeholzt wird.
Weiter zum Regenwald. Es gibt den Zugang zum Hoh Rain Forest. Wir hatten wiedermal herrlichen Sonnenschein und so konnten wir die moosbehängten Bäume in ihrer vollen Schönheit genießen. Es war wirklich ein Erlebnis. Getoppt wurde das Ganze durch eine Wanderung zum Wasserfall Lac Duc am Ende des Weges. Der Weg ist mit knapp 1 mile recht kurz und geht über viele Steigungen und Gefälle. Das Bild ist wirklich sehenswert. Kurz vor den Fälle steht eine Holzhütte, die von einem umgefallenen Baum zerstört wurde.
Beim Abstieg hatten wir, oder besser gesagt Sigi, mal wieder Feindberührung. Jedenfalls beinahe. Ich lief, da der weg für 2 zu eng war, ca. 1-1,5 m vor ihr und für mich war alles ganz normal. Plötzlich ein lauter Ausruf. Ich frage:“Was ist los?“ Sie:“Eine Schlange!“  Ich konnte das gar nicht glauben, bis ich das Vieh am Wegrand sah: Ca. 40 cm lang, schwarz und mit gelber Zeichnung. Sie war zwischen uns beiden durchgehuscht und hatte für Aufregung gesorgt. Da ich mich mit Reptilien überhaupt nicht auskenne, habe ich keinerlei Ahnung, um was es sich da gehandelt hat. ´Ne Rattlesnake war es wohl nicht.
Also mit den beschriebenen Viechern war das schon eine ganz schöne Wildausbeute für heute.   Zurück zum Auto und weiter auf HW 101. Am Lake Quinault verlassen wir den Olympic NP und fahren weiter über unspektakuläre Wege nach Aberdeen. Unterkunft im Red Lion  mit Coupon für stolze 52$. War ganz o.k., die Gegend ist halt was teurer.
Morgen geht die Fahrt nach McMinville, im Wine Country.

 
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Hank am 10.06.2003, 10:29 Uhr
Auf solche Begnungen freue ich mich auch immer.

War es vielleicht solch ein Viech ?

(http://www.bioclic.ca/encyclopedie/reptiles/photos/thamnophis_s.jpg)

Bin gespannt, wie der Wein in Oregon schmeckt (und was er kostet).

Prost.
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: atecki am 10.06.2003, 13:33 Uhr
Hallo Ihr Beiden,

es ist immer wieder schön, Eure Berichte zu lesen. Ihr scheint ja einen richtigen Abenteuerurlaub zu machen  ;) .

Viel Spaß weiterhin und noch einen schönen Urlaub

einer der Daheim-Gebliebenen

axel
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 11.06.2003, 07:46 Uhr
@Hank: Was ist denn das für ein Viech?
Sieht genauso aus wie unseres.

für alle anderen:

9. Tag: Aberdeen-Scenic Coast Route-McMinville

Aberdeen verlassen wir im Hochnebel. Das erste Mal während dieser Reise.
Der erste Teil ist wirklich nicht spektakulär. Esrt ab Astoria wird’s interessant. Hier sagen wir auch tschüß zum Staat Washington und begeben uns nach Oregon. Der erste Weg geht über 5 km Brücke. Gleich danach geht’s zum Ft. Stevens State Park, wo wir die ersten wunderschönen Sandstrände bewundern. Ab jetzt werden wir immer wieder an gigantisch schönen Viewpoints Halt machen, um die wild zerklüfteten Strände Oregons zu bewundern. Einer davon ist Cannon Beach mit dem Haystay Rock, wie der Name schon sagt, einem heraussragenden Felsen. Bald darauf kommt Arch Cape, und dann, d.h. am HW101 Richtung Süden, folgt Manzanita. Das ist ein kleines Nest, findet hier Erwähnung, weil es einen Mexicaner gibt, der die absolut besten Burritos , und davon hatten wir schon einige, macht. Blödsinnigerweise habe ich den Namen vergessen, aber ich glaube, wenn man vom HW Richtung Strand fährt, dort links nach öffentlichem WC rechts einen Parkplatz findet, und gegenüber den Mexicaner mit einem Überweg zum Nachbargebäude entdeckt, und der auch noch eine Sonnenterasse vor der Kneipe hat, ist man da. 5$ mit allem Drum und Dran- SUUUUUPER!
Wie gesagt, jagt ein Aussichtspunkt den anderen. In Erinnerung geblieben ist der Ort Garibaldi, nicht zuletzt wg. der sprachlichen Verwandtschaft zu den Monegassen Grimaldi. Der Ort selbst ist sehenswert.
In Tillamook ist eine Käsefabrik, die wir, da es solche auch im Allgäu gibt, ausgelassen haben. Kurz hinter Tillamook geht es links in den Wald, man kommt nach 20 min Weg an einen sehr schönen Wasserfall, von dem ich schon wieder den Namen vergessen habe. Altersheimer lässt grüßen.
Bei Beaver verlassen wir HW101 und fahren durch den Nat. Forest nach McMinville, der Weinstadt Oregons. Der Wein hat einen sehr guten Ruf, ich habe die ¾ Liter-Flasche Merlot nicht unter 15$ gesehen.  Der Kalifornische ist um 40% billiger, bei sehr guter Qualität, also bleiben wir bei dem.
Das Hotel ist wieder ein Red Lion, mit 36$ + Geb. von Priceline das bisher beste Hotel unserer Reise, cont. BF incl.
Morgen geht’s wieder an die Küste zurück und ab nach Süden bis Coos Bay.


10 Tag: Mc Minville-Neskowin-Lincoln City-Newport-Florence-Coos Bay

Eigentlich ist der Bericht von heute ziemlich kurz, wären da nicht ein paar Kuriositäten gewesen, über die es zu berichten lohnt.
Die erste ist ein Postamt, das den Namen Amt mit aller MACHT VERDIENT: Ich habe 2 Karten, die nach D-Land gehen sollen. Ich frage die Beamtin: „How much is a
Postcard to Germany?“ Sie antwortet: “70 cts”. Ich sage:“Pls. give me 2.“ Sie: „ I don´t have 70´s here.” Ich. “Give me 2 for 37 cts.” Sie: “My 37´s are such big, they will cover your whole card. Please go to another office”. Ich: There´s no other on my way.” Sie: “I have 80cts, but that´s too much for a card.” Ich: “Don´t worry, 80 is o.k.”. Sie: “Oh, thanks. “ Ich gebe 2 Bucks. Sie: „Sorry, I can´t change”. Ich: “How can?” Sie: “Today is a bad day for me, I should close the office.” Ich: “That´s true. I´ll check what other coins I have.”. Ich krame im Portemonnaie und finde exact 1$ 59 cts.. Ich: „This is not true. There is 1 ct missing.” Sie: “Oh you took the 80 cts instead 70, I´lltake the 1 by myself.”
Soviel zum Thema Amer. Postoffice.
Weiter findet man Scenic Places überall. Letztendlich landen wir am Yaquina Lighthouse, mit 30 m der höchste Leuchtturm in in Oregon. Und aufgrund der Lage an zahlreichen Felsen der mit dem von tausenden Vögeln und deren Exkrementen verursachten schärfste Guanogeruch, den ich je erlebt habe. Zu Hause nimmt man das als Dünger. Dort kann man den Kopf in einen ganzen Sack stecken, das Erlebnis ist sicher geringer, als hier. Ich steige schließlich die über 100 Stufen nach oben und bin ob der Aussicht enttäuscht, dafür habe ich später einen Muskelkater.
Währenddessen kann Sigi noch 2 Vögel beim Vögeln beobachten, auch mal interessant.
Well, und dann genehmigen wir uns im Steakhouse gegenüber Baby Ribs, die waren super.
Und noch Viecher: Sea Lions auf ihrem Felsen, die gerade wieder ins Wasser springen, so ca. 7-8 Stück. Der Ort heißt Sea Lions Cave. Ihr Weg führt sie bis zu 20 miles ins Meer.
Die Weiterfahrt zu unserem Ziel bringt schließlich den obligatorischen Feindkontakt.
Auf einer Brücke an einem Ortsausgang kommt plötzlich der Verkehr zum Stehen. Keiner weiß warum, bis wir schließlich einen jungen Hirschen auf unserer Fahrbahn sehen. Auf der anderen sind es 2 Rehe, die von einem Cop über die Straße geleitet werden. Nachdem es nicht so klappt, macht der Sheriff die Sirene an und die Viecher trollen sich Richtung Wald. Nochmal gutgegangen.
Weiter fahren wir durch die Dünenlandschaft, fast wie die Sahara, manche sind bis 150m hoch. Die Attraktion sind die Dune Buggys, Dünenmotorräder, die man mieten kann.
Morgen werden wir Oregon verlassen, und unsere Reise nach California weiterführen.

11. Tag: Coos Bay- Crescent City

Heute ist der Bericht kurz:
Ein Viewpoint für tolle Strandabschnitte nach dem anderen. Die schönsten Felsen im Meer, die man sich vorstellen kann. Der Wind ist heute so stark, dass man teilweise nichtmal fotografieren kann. Wieder sehen wir Leuchttürme und besuchen sie, um von ehrenamtlichen Rangern etwas über deren Geschichte zu erfahren.
Und wieder ist das Wetter so schön, dass wir mit Chicken und Salaten ein Picknick veranstalten. Wir finden einen Platz, der einfach herrlich ist. Uns gefällt das mittlerweile fast so gut, wie den Amis. Wenn´s morgen schön ist, machen wir das wieder so, es gibt ja fast in allen Stores Fertiggerichte, wie Buffalo Wings, Frühlingsrollen u.Ä. zum Mitnehmen.
Und weiter, die Küste entlang. Schließlich kommen wir nach Crescent City, dem Anfang des Redwood NP. Hier holen wir uns die nötigen Informationen für den morgigen Besuch des Parks und suchen ein Hotel. Nach mehrfachen hin-und her nehmen wir ein Travelodge, das beim ersten Hinsehen ganz ordentlich war, jedoch nach dem Einzug einige Mängel aufwieß.
Aber auch das wird vorübergehen.
Kurze Anekdote zum Schluß:
1 Block weiter ist ein Denny´s, normalerweise ein sicherer Ort zum Essen. Diesmal ist der Eindruck nach dem Auftreten des schmuddeligen und mit Zahnausfall gestraften Managers eher zweifelhaft. Die Bedienung ist ganz o.k. Dann kommt der 2. zahnlose Oberkellner, uns wird schon ganz komisch. Aber, wir sind ja einiges gewohnt. Die Krönung kommt, als sich ein Typ, der vor Dreck strotzt, mit schulterlangem Haar, oder vielmehr vor Dreck und wahrscheinlich Läusen und Flöhen wuselnt, direkt neben uns an die Bar setzt.  Nun wallt er seine Haarpracht, um die Viecher gut zu verteilen, ich kann den Mageninhalt gerade noch an seinem Platz halten.
Well, was uns nicht tötet, macht uns nur härter.
Morgen geht’s in den Redwood NP. Wie immer voller Spannung.  
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Hank am 11.06.2003, 07:56 Uhr
@Klaus,

der Denny's scheint ja echt die Härte gewesen zu sein - Hillbillies wie man sie nur aus Filmen kennt ?

Die Schlange ist eine Strumpfbandnatter und kommt in Oregon gehäuft vor, deshalb -und wegen Deiner Beschreibung (gelbe Zeichnung)- habe ich gleich darauf getippt.

Daß die ganzen Orte auf eurer Tour für mich böhmische Dörfer sind, wird Dich nicht überraschen. Trotzdem oder gerade deshalb ist Dein Bericht sehr interessant. warum muß ich beim Lesen eigentlich ständig an Twin Peaks denken ... ??
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 12.06.2003, 07:50 Uhr
Und so fort:


12. Tag: Crescent City- Redwoods NP- Eureka

Das im Preis inbegriffene Continental BF war zum ersten Mal mehr als lausig, weshalb wir nach dem Versuch, wenigstens den O-Saft zu genießen, weggefahren sind. Mit dem Saft haben wir übrigens auf dem Parkplatz den Blumen was zu Trinken gegeben. Hoffentlich haben die das überlebt.
Unterwegs kamen Zweifel auf, wo mein Handy abgeblieben war. Nachdem mir das gestern mit meiner Armbanduhr, die ich im Hotel liegen ließ, und mit einer halben Stunde Umweg wieder bekommen hatte, schon mal passiert war, sind wir gleich zum Hotel zurück. Hier merkte Sigi, dass das Gerät neben meiner Gürteltasche an selbigem befestigt war, wo es auch hingehörte. O.k., da sich neben dem Hotel außer dem beschriebenen Dennys (auf das ansonsten sehr gute Frühstück in Restaurants dieser Kette haben wir nach den gestrigen Erfahrungen lieber verzichtet) ein Gasthaus zum Goldenen M befand, sind wir dort eingekehrt und haben die alles über den Haufen werfenden Bagels mit Ei und Bacon nebst Hash Browns verdrückt. Einmal im Urlaub geht das ja schon.
Das erste Ereignis heute war der Besuch der Trees of Mystery. Dahinter verbirgt sich eine Art Erlebnispark mit Gondelbahn, die über mehrere der gigantischen Redwood Bäume führt. Die haben alle eine Bezeichnung aus dem Familienleben, z.B. Mutterbaum, und eine mystische Geschichte. Ist ganz interessant, kostet aber 17$ p.P. Viel schöner für uns war das Indianermuseum, wo eine Unmenge an Exponaten die Lebensweise der verschieden Indianerstämme, aufgeteilt nach Provinzen, erläutert. So erfährt man, dass die Apachen im Süden alleine aufgrund der klimatischen Bedingungen ganz andere Kleidung, Schuhe und Werkzeuge benötigten, als ihre Kollegen in den nördlichen Westkanadaprovinzen, nämlich die Eskimos. Heute darf man nicht mehr Eskimo sagen, sondern muß die Jungs und Mädels als Innuit bezeichnen.
Im Museum gibt es natürlich einen Gift-Shop, wo man allerhand Indianer- und Holzartikel zu , man lese und staune, nicht übertriebenen Preisen kaufen kann.
Vor dem Park steht übrigens ein überdimensionales Gebilde des legendären Paul Banyon und seines Ochsen Babe. Paul ist 49,5 Ft hoch (ca. 17m) und wiegt 30.000 lbs (am. Pfund). Seine Axt alleine ist 24 Ft lang. Babe ist 35 Ft hoch und wiegt auch Kalifornien durchmarschiert ist. Babe war sein treuer Begleiter.
Übrigens war heute zum ersten Mal neblig und kalt, aber kein Regen. Trotzdem hatten wir am Morgen die Heizung im Auto an. Zu Hause haben die eine richtige Hitzewelle, mit 35°C!
Nun geht’s weiter über eine Brücke mit links und rechts einem goldenen Bären auf dem Geländer. Wir verlassen den HW101 auf Anraten einer Rangerin, weil der Umweg more scenic sein soll. Es ist eine narrow, rough and partially unpaved road, closed for trailers and RV´s. Wir legen los und fahren zunächst am Meer entlang, wo wir herrliche Felsformationen sehen. Es ist total wolkig, zum Teil sogar neblig. Dadurch entsteht ein fast gespenstiger Eindruck. Am Prairie Creek Redwood State Park sehen wir endlich die berühmten Riesenbäume. Einer nach dem anderen. Es ist ein wirklich überragender Eindruck, der sich einem bietet. Eine Wurzel teil sich manchmal in 5 Einzelbäume auf, die 100m nach oben gehen. Als die Seefahrer das Land „besetzten“, hatten sie auch gleich mit dem Abholzen begonnen. Das ging lange Jahre so, bis Präsident Lyndon B. Johnson 1968 dem Nationalpark ausrief. Jetzt steht Einiges unter Naturschutz, genau gesagt 80% des Bestandes, zum Dank an ihn gibt es den LadyBird Johnson Wald, in Memoriam of his wife.
Wow, für die paar Meilen heute schreibt sich’s ganz schön lang.
Next point: „Big Tree“: DAS Riesenmonster schlechthin: 92,6m hoch, Durchmesser 6,6m, Umfang (d mal pi) 20,7m, Alter: ca. 1500 Jahre.
An wegen Windbruch gefällten Bäumen hat man 2200 Jahresringe gezählt!
Jetzt geht’s zum Lost Man Creek, wenig spektakulär.
Weiter am mittlerweile wieder HW101 treffen wir auf das Restaurant eines Deutsch-Schweizers, mit Namen Rolf. Der bietet Wienerschnitzel, Rolf´s Special, d.h. Rahmschnitzel mit toll angerichtetem Salat und einer Mischung aus Nudeln und Bratkartoffeln, nebst Sauer-und Rotkraut. Sigi´s choice. Ich nehme Steak auf Toast mit den gleichen Beilagen. Das Restaurant war übrigens von Günter, der da auch übernachtet hatte, empfohlen. Alles in Allem, wie immer, viel zu viel.
Jetzt das Highlight des Tages: Wildlife as it is: Neben dem Restaurant geht ein Weg
nur ein paar Meter weg, und wir stoßen auf eine Elchherde, die am Wegerand grast. Die Tiere sind, obwohl wild und ohne Zaun, so zutraulich, dass man sich bis auf wenige Meter  nähern kann. Wir haben tolle Fotos gemach, die leider hier fehlen. Die Herde war ca. 30 Elche stark, wir konnten nur 2 Geweihträger identifizieren.
Weiter auf HW 101.
Nach dem wundervollen View auf die Elchherde scheint der Blick etwas getrübt: Ich entdecke vom Auto aus eine Herde, die nach Wildlife aussieht. Aber die in erster Näherung scheinenden Elche entpuppen sich als Kühe! What a shame! Weiter geht es an vielen Holzschnitzereien vorbei nach Trinidad. Hier kann man mit dem Womo am Strand übernachten. Man endet in Manila, auf den Philippinen, oder besser, in CA
BTW: Handy mit D2 Ist hier nicht!
Morgen: Richtung Mendocino.
Die Alten werden es noch kennen; „Auf der Straße, nach San Fernando ......................Mendocino..............“  
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Reinhold am 12.06.2003, 22:49 Uhr
Hallo Klaus,

kann es sein, das Du Elche mit Hirschen verwechselst. Wenn ich mich recht erinnere gibt es im Redwood NP Roosevelt Elks, das soll die größte existierende Hirschart sein. Wir haben sie 1998 auch schon mal gesehen und sie sind wirklich beeindruckend. Und Elche (Moose) treten glaube ich nicht in Herden auf. Ansonsten wieder sehr schön zu lesen Dein Bericht, und da wir im September auch den Redwood NP besuchen werden kommt schon richtig Vorfreude auch.
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 13.06.2003, 07:33 Uhr
Hallo Reinhold, das kann durchaus stimmen. Mooses hatte ich auch größer erwartet. Die Roosevelt Elks waren eher kleiner. Aber trotzdem war es schön, sie bis auf wenige Meter an sich rankommen zu lassen. Hoffentlich habt Ihr im September so schönes Wetter, wie wir jetzt. Es war heute Morgen bewölkt, bis Mittag war der Hochnebel weg, aber die Temperaturen sind um die 20°-25°C.

Hier der nächste Abschnitt:

13. Tag: Eureka- Avenue of the Giants-Keggett Valley und zurück

Eureka hat neben einer sehenswerten “Altstadt” mit dem Carson Mansion auch einen Applebees, wo es bekanntlich sehr gutes, preiswertes Futter gibt, insbesondere haben es uns die Fajitas, Tex-Mex Tacos mit Fleischstreifen, Gemüse und Sour Creme, sowie, wers mag, Guakamole, angetan. Mann, sind die gut!!!! Zurück zum Carson Mansion: Ein Haus aus Redwood Holz, das so angestrichen ist, als sei es aus Stein. Carson war früher ein Holzbaron, heute dient das wirklich sehr schöne Gebäude als Heim für einen Men´s Club, entrance for members only.
Verläßt man Eureka Richtung Süden, fährt man rechts zum Humboldt Wildlife Viewing Point. Viel besser als der Point ist ganz am Anfang des Weges ein Feld, auf dem sich eine ganze Schar Raubvögel mit beachtlicher Spannweite aufhält. Da wir nicht ganz so nah wie an die Elche rankamen, war nicht endgültig klar, um was für Tierchen es sich handelte. Bei einigen konnten wir am Kopf ein Gebilde sehen, das an einen Truthahn erinnerte. In einem Buch fanden wir ein passendes Bild, darunter Stand: Californian Condor. Jetzt sind mir diese Viecher aus den Anden bekannt, da haben sie deutlich größere Spannweiten. Also bleibt die Lösung wiedermal im dunkeln. Ein Paar Meter weiter trafen wir auf eine Zuchtfarm für Alpacas. Das sind sonderbar ausschauende Tiere, die etwas vom Schaf, Lama und was weiß ich nicht noch alles haben. Die sehen, frisch geschoren, so was von lustig aus, wir haben uns göttlich amüsiert.
Nun zum Highlight für heute: Die Avenue of Giants. Gestern hatten wir den Redwoods NP, die Avenue toppt ihn noch. Überhaupt: Wenn man sowieso durch den NP kommt, ist die beschrieben Nebenroute absolut zu empfehlen. Wenn man aber deswegen einen Umweg von einem Tag machen muß, ist die Avenue sicher ein vollwertiger Ersatz. Die Bäume sind gigantisch, vielleicht haben wir heute auch bei strahlendem Sonnenschein einen noch tolleren Eindruck bekommen, als gestern im Nebel. Einer der Höhepunkte ist der Immortal Tree. Er ist 950-1000 Jahre alt, und war ursprünglich 298 Ft hoch. 1908 hat ein Blitz ihm den Kopf abgeschlagen, seitdem misst er noch 248 Ft. 1964 stellte eine Flut den unteren Teil ca. 5 m unter Wasser. Der Durchmesser über der Wurzel ist 14,5 Ft, am Kopf immer noch 3 Ft. Das Holzvolumen beträgt 104,380 cubicFt, „enough to build several houses.
Die Fahrt geht am Eel River weiter, immer wieder von Redwood-Riesen unterbrochen. Am Ende sehen wir südlich von Garber Ville noch einen hohlen Baum, der als Tree House mit elektrischem Strom versorgt wird, und in dem el. Lampen brennen.
Wir verlassen die Avenue of the Giants und fahren durch einen Canjon neben einem Fluß entlang, landschaftlich eine superschöne Ecke. Leider müssen wir wiedermal an Road Works anhalten und uns 20 min um die Ohren schlagen. Unterwegs wollen wir an einem Parkplatz mit Bänken und Tischen Pause machen, man will aber nur so und sonst für nix 4$ von uns. Dieser Nepp geht mir schon auf den Nerv und so fahren wir weiter. Schließlich kommen wir nach Mendocino County. Wir fahren über atemberaubende Serpentinen über den Berg und landen an der wunderschönen Pazifikküste. Weiter Richtung Fort Bragg und durch die Berge (wir brauchen für 25 miles über eine Stunde) zurück auf den HW 101.
Morgen wollen wir einen langen Fahrtag einlegen, denn es geht nach San Jose´. Das sind ca. 6 Std. reine Fahrzeit. Die Route werde ich morgen je nach Wetter und Laune festlegen. Also dann!
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: EasyAmerica am 14.06.2003, 02:02 Uhr
Hallo Klaus,
toll zu lesen, was ihr erlebt. Ich freue mich auf den nächsten Teil. Kleine Anregung: Sag doch mal vorher an, woher es weitergeht. Oder steht das hier irgendwo im Forum?
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 14.06.2003, 08:32 Uhr
@Heinz:
Freut mich, daß es gefällt. Die Rute ist übrigens im Detail im Routenboard beschrieben.

Dann mal weiter:

14. Tag: Eureka- Trinity River Valley- San Jose (Fremont)

2 Routen standen zur Auswahl: Wieder wie gestern HW101 am Pazifik entlang oder durch die Berge der scenic route durch das Trinity River Tal und dann die Interstate 5 bis San Jose. Ich entscheide demokratisch für uns beide die Variante 2. Das entpuppt sich zwar am Ende als ein nicht endendwollender Weg, aber der erste Teil ist landschaftlich so schön, dass er dafür entschädigt.
Es geht durch den Shasta Trinity  National Forest. Hier ragen rechts und links der Fahrbahn und des Flusses schroffe Felswände nach oben. Das Wasser leuchtet in einem wunderschönen Grünton. Die Fahrt dauert ca. 3 Std. Am Anfang hängt noch etwas Hochnebel herum, der von der Sonne schnell weggebraten wird, was uns einen weiteren Supersonnentag beschert. Wie immer sind auch jede Menge Baustellen, die das Leben erschweren. Es sind mehrfach Höhen bis zu 3000 Fuß zu erklimmen und über 10%-ige Gefällstrecken wieder abzubauen. Weaverville ist als schöne alte Westernstadt mit dem State Historical Park ein Begriff. Ein weiteres Highlight auf der tollen Strecke ist der Whiskeytown Lake, ein wunderschön gelgener großer See, der den HW mehrfach untergräbt.
Am Ende des scenic byways liegt Shasta, wo am beindruckendsten die Häuserruinen aus Stein sind, die ebenfalls eine alte Westernstadt dargestellt haben. Irgendwie erinnert das an eine Europäische Stadtmauer aus dem Mittelalter.
Der Rest der Fahrt, die am Ende mit 2 Pausen über 8 Std, gedauert hat, ist schnell erzählt: Zu erst fährt man an einer kilometerlangen Wand aus rotem, weißem, dunkel-und hellrosafarbenem Rhododendron vorbei. Ein tolles Farbenspiel. Die Büsche sind ca. 2,50 m hoch. Hier mal ein paar Worte zu den Spritpreisen: In WA und OR lagen sie bei moderaten 1,35-1,50$. In CA steigen sie mit südlichem Küstenverlauf auf 1,90$, hier liegen sie bei 1,75$. So, dann habe ich mich, weil ich dachte, nicht auf die Karte schauen zu müssen, auch noch verfahren, was eine Std. extra gekostet hat, weil wir in die Rush Hour gekommen sind.
Am Hilton angekommen sind wir von unserem Hotel ganz begeistert. Es laufen aber jede Menge Asiaten rum, man meint, man sei in Peking. Wo die nur alle herkommen, da muß doch in Asia keiner mehr zu Hause sein!
Schließlich findet im Hotel noch eine größere Festivität statt. Der Anzahl und Aufmachung der Gäste (kleine Mädchen in weißen Brautkostümen) entsprechend tippen wir auf eine Hochzeit, aber weit gefehlt: Es ist „nur“ ein 18. Geburtstag. Jeder feiert halt auf seine Art, die 100 Chinese haben Ihren Empfang und das Esse genossen. Jetzt sind sie alle voll und randalieren auf dem Parkplatz.
Am Ende auch noch was Positives: Bei Albertson´s (Food- und sonstiges) gibt´s eine Preferred Saving Card, mit der kann man echt Geld sparen: Sie hat uns 20% unseres gesamten Einkaufs gebracht. Es ist so einfach da dran zu kommen: Hingehen, am Customer Service danach fragen, ausfüllen, einkaufen, beim Bezahlen vorlegen und schon ist die Kohle gespart. Nur bei dem Formular nicht verraten, dass man aus Germany ist, sondern einfach bei State DE eintragen. Könnte Deutschland sein. Ist aber Delaware. Und dann noch als Tel. die Handy Nr. ohne Null, schon klappts.
Viel Spaß beim Sparen. Und ein Restaurant zum richtig sattwerden gabs auch noch: „The Country Way“ in Fremont, CA. Gehört 3 Griechen, die in der Familie einen Vielfraß haben müssen, sonst kann man so was nicht essen. Und das bei super Qualität. Nachdem wir uns über die Menge „beschwert“ hatten, meinte die waitress: „You´ll come twice a week and that´s enough for the rest“. Aha!
Morgen geht’s nach San Francisco, the City by the Bay. Warum kommt mir hier nur immer der Song von Journey ins Gedächtnis: When the lights go down in the city, and the sun shines on the bay, oh I wanna be back in my city, oh oh oh. Yes I want to be back in the city by the bay ,yeah!
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Reinhold am 14.06.2003, 20:16 Uhr
Hallo Klaus,

durch das Trinity River Valley sind wir 1998 gefahren, wirklich schöne Strecke. Und auch den Ort Weaverville hab ich als sehr schönes Städtchen in Erinnerung.

20% Ersparnis ist ja schon eine ganze Menge. Wir haben eine Safeway Card, aber ich glaube 20% haben wir damit noch nicht eingespart.

Freue mich schon auf Deine Berichte aus SFO.
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 15.06.2003, 07:23 Uhr
Und so gehts weiter:

15. Tag: San Francisco

Heute war nach bisher fast ausschließlichem Natururlaub mal echtes Kontrastpro-gramm angesagt. Um es schon gleich vorwegzunehmen: San Francisco ist für mich, der ich ohne angeben zu wollen, schon die eine oder andere Großstadt in USA und CAN gesehen habe, mindestens eine der schönsten, wenn nicht die Superstadt an sich. Es war mein zweiter Aufenthalt, und er war Spitze.
Aber der Reihe nach:
Nach ausgiebigem Frühstück, Hhonors sei Dank, fahren wir los, über die Dumbarton Bridge von San Jose nach Menlow Park. Hier reiht sich ein bekannter Ort an den anderen, so folgt als eine  kurze Weile später der weltberühmte Universitätsort Berkeley mit der University of California. Sie war früher als Rebellenuni bekannt, wo alternatives Gedankengut seinen Ursprung hatte. Später folgt der International Airport und von dem HW 101 aus kann man hier in großen Buchstaben lesen: „Southern San Francisco Industrial City.  
In San Fran fahren wir am Pacific Bell Parc vorbei bis wir an Pier 3 einen Parkplatz bekommen. Er kostet für 2 Std. 10$, was gerade noch vertretbar ist. Hier beginnt unser Streifzug durch Farmer Market (hier gibt es öffentliche Toiletten) und zur Cablecar Haltestelle. Die Fahrt mit selbiger geht den Berg hinauf, das Ganze mit den Leuten auf dem Trittbrett und dem lustigen Schaffner ist das Fahrgeld von 2$ p.P. allemal wert. Eine Tageskarte mit unlimited use kostet 6$. Wir steigen in Chinatown aus , wo wir zu Fuß die Gegend erkunden. Schließlich kaufen wir bei den fliegenden Händlern an der Washington Ave ein Foto von der Golden Gate Bridge, der Fotograf verkauft selber und ist nach eigener Einschätzung Michael Johnson, „The Artist“. Seine Fotos sind absolut super!
Nach 2 Std. Aufenthalt fahren wir weiter Richtung Fisherman´s Warft. Wir suchen, was an einem Samtag Nachmittag kein einfaches Unterfangen ist, einen Parkplatz. Der Weg führt uns einem winkenden Opa folgend in einen Hof, wo man für Valet Parking 20$ will. Das ist mir dann doch zu viel und wir verlassen den Hof. An der nächsten Ecke rechts herum sehen wir nach 100m, dass ein Auto aus einer Lücke am Straßenrand rauswill. Blinker, einparken, und schon haben wir unlimited Parking for free. Heute Morgen habe ich einen Glückscent gefunden, der sollte sich noch mal auszahlen. Fisherman´s Warft ist zum großen Teil mit Rothenburg ob der Tauber oder anderen Touristätten zu vergleichen. Aber es hat einen gewissen Charme und bietet Ausblicke, z.B. nach Alcatraz, die den Besuch zur Pflicht werden lassen. Und dann ist am Pier 39 die Insel der Sea Lions. Hier waren eine ungewisse Zahl aller Größen, die sich auf dem Holzinseln vergnügten. Von hier aus sahen wir auch eine sonderbare Rauchentwicklung auf dem Dach der Ablegestelle der Alctraz Lines. Die Feuerwehr war gleich zur Stelle und wir dachten an eine Übung. Aber offenbar war es ernst, denn sehr schnell fand sich eine große Menschenmenge vor dem Gebäude ein und auch Polizei kam mit Sirenen an. Aber alle hatten die Sache schnell im Griff.
Letztes aber bestes Highlight für heute war die Golden Gate Bridge. Nach der Überfahrt nach Norden sind wir zum Aussichtspunkt im Marine County gefahren. Weiter die Straße zum höchsten Punkt hinauf mit wunderbarem Blick über die Bay und die Bridge. Hier spricht uns eine Frau an, die in Sausalito wohnt. Sie fragt uns, ob wir die kleine Serpentinenstraße um den Berg herumfahren, und meint, das sei ein absolutes Highlight. Da  wir eigentlich umkehren wollten, nehmen wir den Insidertip gerne an und was wir sehen lässt uns der Dame im Nachhinein nochmals Danke sagen: Herrliche Aussichtspunkte von der anderen Seite der Bay. In D.Land hätte uns wohl keiner dieses Geheimnis verraten. Am Eingang zur Bay steht ein alter Leuchtturm, den man allerdings nur zu Fuß erreichen kann. Übrigens stehen hier auch die Bunker, die die USA vor den Bösen Feinden im 2. Weltkrieg schützen sollten.
Nach des Tages getaner Arbeit geht es über die Golden Gate in die Stadt und jetzt durch San Fran zurück. Der Kassierer an der Toll Station meint, wir sollten „ahead go-en“, was uns 5 weitere $ einspart. Vielleicht werde ich noch abergläubig, dem Cent sei Dank.  An einer Ampel fragt ein Homeless nach „anything to help“ und wir geben ihm unsere Vorräte an Brot und Obst, die wir dabei haben. Hoffentlich hat er nicht eher Geld oder Schnaps erwartet. Wie heißt es bei den Pathfinders: Jeden Tag eine gute Tat.....
Wir wählen den Weg über die Bay Bridge, ein weiteres bautechnisches Highlight. Oakland lassen wir mit der kleinen aber feinen Skyline liegen und kommen in Union City, kurz vor Fremont an einer Mall mit verschieden Restaurants an. Alle sind proppenvoll, am Wochenenden ißt ganz Amerika auswärts. Wir gehen in ein Grillrestaurant von Tony Roma und essen ausgezeichnete Sparreribs. Die Kette gibt es, zumindest im Südwesten öfter, und sie hat einen hervorragenden Ruf. Können wir seit heute bestätigen.
Jetzt habe ich einen Sonnenbrand am Hals und zum Teil auf der Platte und bin müde. Was wir morgen machen, wissen wir noch nicht, wird mal wieder kurzfristig entschieden.
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: atecki am 15.06.2003, 13:33 Uhr
Hi Klaus und Sigi,

und schon wieder ein toller Bericht von Euch! Fehlen nur noch die Bilder  ;) Man müßte Euch zu einem Online-Tagebuch wie von Gambas oder so verdonnern  ;D

Zitat von: Klaus Kindler link=board=chat;num=1054566881;start=15#26 date=06/15/03 um 07:23:06
Hier spricht uns eine Frau an, die in Sausalito wohnt. Sie fragt uns, ob wir die kleine Serpentinenstraße um den Berg herumfahren, und meint, das sei ein absolutes Highlight. Da  wir eigentlich umkehren wollten, nehmen wir den Insidertip gerne an und was wir sehen lässt uns der Dame im Nachhinein nochmals Danke sagen: Herrliche Aussichtspunkte von der anderen Seite der Bay. In D.Land hätte uns wohl keiner dieses Geheimnis verraten. Am Eingang zur Bay steht ein alter Leuchtturm, den man allerdings nur zu Fuß erreichen kann. Übrigens stehen hier auch die Bunker, die die USA vor den Bösen Feinden im 2. Weltkrieg schützen sollten.


Ich würde auch sagen, daß dieser Platz so ziemlich der beste Fotospot für die GG Bridge mit SF im Hintergrund ist. Und zum Glück findet ihn nicht jeder  :)  Wir haben dort auch ein paar Filme verknippst: GGB mit Wolken, ohne Wolken, mit Schiff und Wolken, etc.... und immer SF im Hintergrund (mit Wolken, mit viel Wolken, mit wenig Wolken...)


Zitat von: Klaus Kindler link=board=chat;num=1054566881;start=15#26 date=06/15/03 um 07:23:06

An Wochenenden ißt ganz Amerika auswärts. Wir gehen in ein Grillrestaurant von Tony Roma und essen ausgezeichnete Sparreribs. Die Kette gibt es, zumindest im Südwesten öfter, und sie hat einen hervorragenden Ruf. Können wir seit heute bestätigen.


Tony Roma habe ich leider damals nirgends gefunden, kennen sie aber noch aus der Karibik (Aruba) - sind wirklich fantastisch die Spareribs.

Wünsche Euch noch einen wunderschönen Urlaub

Viele Grüße aus dem viel zu heißen Tirol (30 - 35 ° C)

Axel
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 15.06.2003, 17:13 Uhr
Hallo Axel, die Sache mit den Bildern ist zu blöd:
Wir haben ja noch nicht auf Digital umgestellt, man kann aber die Advanced File als CD-Rom im JPG-Format bekommen. Nur habe ich vor der Abreise vergessen, das Diskettenlaufwerk gegen CD auszutauschen. Wird zu Hause jedenfalls nachgeholt.

Viele Grüße nach hause

Klaus u. Sigi
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 16.06.2003, 06:14 Uhr
  
16. Tag: Napa Valley

Der heutige Bericht ist wieder mal sehr kurz: Über die bekannte Dumbarton Bridge nach San Fran und über die Bay Bridge nach Berkeley. Das Wichtigste heute waren shoppen im Wall Mart, ein Besuch eines Factory Outlet Centers in Napa, und eine Weinprobe in der V. Sattui Vinery in St. Helena. Der Factory Outlet war einer der Sorte, die Hank immer als Negativbeispiel anführt: zu teuer, und qualitativ nicht besser als im Laden. Also hier gilt: Keine Zeit verschwenden. Dafür war die Fahrt durchs Napa Valley sehr schön. Ein beachtlicher Unterschied der Vegetation und der Temperatur vom Bereich Richtung Sacramento bis Napa. Am Weg liegen so bekannte Weingüter wie Robert Mondavi und viele andere. Wie gesagt halten wir bei Sattui an und gehen vom Auto unter einem mit Gestrüpp bedeckten Weg zum Hauptgebäude. Hier wird Sigi mal wieder von wildem Viech angefallen, was heißen soll, ein Vogel hat ihre Haare als Angriffs- oder Landeplatz ausgemacht und es erst zu spät gemerkt. AU! War die Reaktion, und ich dachte wieder: Immer erwischt es Sigi!
Das Probiergehabe ist voll kommerzialisiert, jede Menge Mitbürger mit dem kleinen Augenabstand (ne, Volker, so kriege ich keine Ärgernismeldungen), die alles durch die Reihe ausprobieren. Sigi nimmt einen Tropfen Riesling, ich einen Cabernet Sauvignon. Die Weine sind wirklich sehr gut. Als ich mich mit dem Gedanken trage, eine Flasche von dem Roten mit nach Hause zu nehmen und nach der Preisliste frage, geht mir als Pfälzer der Most über: 23,50$ für eine ¾ l Flasche guten Weines, den ich bei uns 3 km in der Nachbarschaft für weniger als 5 Euro bekomme- Nepp nein Danke.
Das wars im Prinzip von heute, morgen verlassen wir unser Hilton Hotel und fahren durch das Goldgräbertal nach Redding. CU all!
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Hank am 16.06.2003, 12:46 Uhr
@Klaus,

die Premium Outlets in ?? (Calistoga ? Napa ?) laufen bei mir außer Konkurrenz. Die sind jenseits von Gut und Böse und noch um einiges teurer als "normale" Outlets.

20% savings sind nicht schlecht, fürwahr ...

Wie waren die Preise bei den Griechen so ? In Fremont bin auch öfter, kann ich ja mal ausprobieren.
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 17.06.2003, 09:28 Uhr
@Hank: Die Preise waren o.k., ich muß nochmal genauere Info nachsehen.

Ansonsten:
17. Tag: Fremont-Sacramento-Nevada City-Quincy-Red Bluff-Redding

Die Fahrt nach Sacramento verläuft absolut ereignislos und es wird von mile zu mile heißer. In Fremont war es um 10.30 noch angenehme 22°C warm, im Verlauf des Tages sollten wir noch kennenlernen, was trockene Hitze ist. Von Sacramento aus geht die Reise auf  I 80 nach Nevada City. Das ist eine bezaubernde Altstadt mit Westerncharakter. Es gibt sogar eine alten Saloon, nur sind die Halftergatter durch Parkuhren ersetzt. Die Gebühren sind im Vergleich zu San Fran jedoch wie aus einem Western: 5cts für 15 min. Hier verlassen wir die Interstate und begeben uns auf den HW 49, der für seine landschaftliche Vielfalt berühmt ist. Es geht wieder durch Canyons an Flüssen entlang, eine Strecke schöner als die Andere. Bezeichnenderweise heißt die esrte Ortschaft  Rough and Ready, was soviel heißt wie: Fix und Fertig (sehr frei übersetzt). Weiter fahren wir am Yuba River entlang bis nach Downieville, ein Nest, in dem sich Fuchs und has Gute Nacht sagen (oder waren es Bär und Elch?). Jedenfalls gibt es genau einen Foodstore, wo wir uns Sandwiches bei einem ehemaligen Army Member aus Wolfsburg kaufen. Gegessen wird im Freien auf dem Picknick Area mitten im Ort am Downie River. Super Atmosphäre. Hier ist es mittlerweile so heiß, dass ein paar Regentropfen den Asphalt zum Dampfen bringen. Wir starten wieder und nach wenigen Metern fängt es bei strahlendem Sonnenschein an zu Tröpfeln. Wir fahren immer weiter nach oben und lassen auch das aufziehende Gewitter auf der anderen Bergseite. Am Fluß entlang stehen Unmengen an kleinen Holzhäusern, eines schöner als das Andere. Hier liegen auch jede Menge wunderschöner Steine herum, die sehr gut in unseren Garten passen würden. Zwischenzeitlich haben wir auch erfahren, was sich hinter der berühmten Clamb Chowder verbirgt, nämlich eine auf Jakobsmuscheln basierende Suppe. Es gibt 2 Varianten, eine weiße und eine rote, die mit Tomaten zubereitet wird. Sehr lecker!
Die Fahrt führt jetzt durch den Tahoe National Forest nach Sierra City, was 5000 Ft hoch liegt. Die Straße heißt für alle Motorradfans „Dead Men´s Curves for Bikers“. Mittlerweile sind wir 6000 Ft hoch, es soll aber noch doller kommen. Der Yuba Pass ist heute der Hochpunkt mit 6701 Ft, umgerechnet ca. 2350 m (verbessert mich, wenn ich falsch umgerechnet habe). Hier ist eine Aussichtsstelle. In Oregon und Washington haben sie View Points geheißen. In Ca merkt man den Spanischen Einschlag, hier heißen sie Vista Points. Um das Glück in unserer Hand zu halten findet Sigi den 3. Cent dieser Reise, wenn das kein Omen ist?
Hier beginnt auch eine Hocheben, wir finden auf 5900 Ft. eine Ranch. Weiter geht die Fahrt durch Plumas Nt. Forest, mit 5441 Ft der höchste Punkt. Das bisherige ockerfarbene Sandsteingebirge wechselt jetzt nach rot.
Heute haben wir keinen Wildkontakt gehabt, deshalb erscheinen ein paar komisch ausschauende Vierbeiner am Wegerand nach Feindkontakt aus. Beim genaueren Hinsehen entpuppen diese sich jedoch als Esel, vierbeinig, im Gegensatz zu manchem Zweibeiner.
Bevor wir wieder auf unspektakuläre Straßen kommen, fahren wir noch durch den Lassen Nt. Forest am Lake Almanor vorbei. Das ist ein wunderschön gelegener, sehr großer See.
Schließlich erleben wir noch den Sonnenuntergang in den Bergen, bevor wir unser heutiges Ziel Redding erreichen.
Übrigens hatten wir unterwegs 93°F, selbst um 22.00 h noch 91F.
Morgen geht’s in den Lassen Volcanic NP.  
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Wolfgang am 17.06.2003, 10:42 Uhr
Hi Klaus,

ich lese auch jeden Tag begeistert mit. Mach weiter so und euch weiterhin viel Spaß.

Ach ja, kleine Korrektur beim Umrechnen von ft in Meter. Nicht durch 3 teilen, sondern mit 0,3 multiplizieren. Somit sind 6701 ft ca. 2050m.  ;)

Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Reinhold am 17.06.2003, 21:12 Uhr
Hallo Klaus,

wenn Ihr in der Gegend von Burney seid (nördlich vom Lassen NP), fahrt mal bei den Burney Falls vorbei (Mc Arthur Burney Falls Memorial State Park ), sehr schöne Wasserfälle.
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 18.06.2003, 07:10 Uhr
@Wolfgang:
Das passiert, wenn man früh um 0.30 nach der Fahrt, Abendessen  und Bericht schreiben, noch rechnen will. Du hast natürlich Recht, 10% Fehler sind schon zu viel.

@Reinhold: Habe den Tip erst am Abend gelesen, aber sieh Dir mal den Bericht von Heute an:

18. Tag: Redding- Lassen Volcanic NP- Mc Arthur Burney Falls Memorial- Mt. Shasta- Medford

Der erste Teil ging durch braunes Grasland , bis die Berge auch wieder etwas Grün ins Gras kommen ließen.Wir fuhren bis an den Parkeingang vom Lassen Volcanic NP, zahlten an einer unbestzten Rangerstation 10 $ in die Kasse und wollten so richtig den Park besuchen. Doch schon an der Visitor Station mit dem Museum die erste Ernüchterung: Geöffnet  Freitag bis Sonntag, ab 27. Juni täglich. Nun ist heute weder Freitag, noch Samstag oder gar Sonntag, sondern Dienstag. Und der 27. ist auch noch nicht. Also weiter zur Ranger Station. Nächster Reinfall: Am 15.12 2002 war ein so mächtiger Sturm, dass viele Bäume zerschlagen wurden, unter Anderem sind auch 2 Stück aufs Rangerhaus gestürzt und haben große Teile zerstört. Es wird erst jetzt , nach der Öffnung des Parks, wieder hergerichtet. Das Wetter hat auch den Campground in Mitleidenschaft gezogen, der immer noch zu ist. So fahren wir weiter, um den Park auf der Hauptstraße zu durchqueren, da auch die Fahrt um den See Manzanita gesperrt ist. Der Weg beschreibt übrigens den Pfad der Pioniere, die den Weg von Neuengland nach Westen wagten. Auf 6090 Ft Höhe finden wir den Lost Creek, der den Weg unterquert und auf der anderen Seite wieder rauskommt. Ein Highlight ist der Hot Rock, ein, ich glaube 7 to schwerer Felsbrocken, der vom Lassen Peak beim letzten Ausbruch 1915 als Lava hochgeschleudert wurde und nach 5 miles langem Ritt durch die Berge zum Stillstand kam. Dann hat er noch 40 Std. weitergeglüht, bevor er erkaltete. Nachdem ca, die Hälfte bis 2/3 des Weges zurückgelegt sind, kommen wir auch hier an eine Absperrung, die eine Durchfahrt verbietet. Bad Luck, oder Shit happens.
Raus aus dem Park und weiter Richtung HW 89. Am Eskimo Hill auf 5933 Ft halten wir an einem Vista Point, wo der Wald nach einem Feuer wieder aufgeforstet wurde und als Pinienforst im Jahr 2114 wieder gerodet werden darf. Die Pinien haben übrigens Löcher, in denen einst Äste steckten, und an deren Zahl man das Alter der Bäume erkennen kann.
Nächstes Ziel ist der Mc Arthur Burney Falls Memorial Park. Es ist wirklich und ohne Übertreibung wunderschön hier. Oberhalb der Fallstelle ist es heute unbeschreiblich heiß, das Fernsehen hat 104°F gemeldet. Von hier geht ein sehr steiler Weg zum Fallbecken, wo aufgrund der Gischt und des Windes eine angenehme Temperatur herrscht. Hier sehen wir eine Schwarzeiche, die eine grüne tomatenähnliche Frucht trägt. Zuerst meinte ich, da hätte jemand etwas draufgehängt, aber es waren mehrere da.
Das wars von den Sights of Today. Wir fahren Richtung I 5 und machen in Yreka Halt, weil am Highway was von historic Place steht. Aber außer Eisenstangen mit Pferdeköpfen drauf, an die man früher die Reitgäule anbinden konnte, und die heute als Fahnenmasten dienen,  können wir nicht viel Umwerfendes entdecken. Schließlich fahren wir am Klamrath River entlang und überqueren die Grenze nach Oregon. Wie Gestern geschrieben, hat Sigi einen Glückscent gefunden, der uns heute ein Upgrade in ein besseres Hotelzimmer beschert: Wir haben ein super schönes King-Bed App., bei Priceline für 51$ im Red Lion Medford. Es hat offiziell 3*, die hat es auch objektiv verdient. Pool ist im Garten, es hat eine schöne Bar, wo man sehr schön einen Snack einnehmen kann, und das zu zivilen Preisen. Ein Tequilla Sunrise kostet 4$, da kann man nicht meckern.  
Jetzt geht es langsam dem Ende zu. Morgen steht das letzte Highlight auf dem Programm: der Crater Lakes NP.

 
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 19.06.2003, 07:53 Uhr
Hier der nächste Teil:

19. Tag: Medford- Crater Lake NP- Roseburg

Die Reise geht dem Ende zu, heute stand das letzte Highlight auf dem Programm: Crater Lake NP. Abfahrt am Morgen ohne Frühstück. Das Wetter war anfangs bewölkt, schlug aber binnen weniger Minuten in Sonne um, die bis zum Nachmittag anhalten sollte. Wir hatten noch Bagles, Obst, Kaffeestückchen und Milch, was wir an einem Picknickplatz am River, wo wir den Anglern beim Fischefangen zuschauten, vertilgten. Die Gegend war am Lost Creek Steward State Park, sehr schön und ohne Eintritt. Sonst überall fürs Sitzen 3-4 bucks. Gestern hatten wir ja mörderheißes Wetter, heute hat es auf moderate 20°C abgekühlt.
Die Fahrt geht durch scenic Byways  bis an den Nationalpark. Schon alleine die Anfahrt ist grandios. Immer wieder durch Canyons, parallel zu Wasserläufen, die je nach Lage auch mal zu reißenden Flüssen werden können. Und dann kommt der Schnee. Er ist allerdings an den wenigsten Stellen noch richtig weiß. Am Eingang des Crater Lake  NP´s gilt wieder 10$. Aber dieses Mal sollen sie sich lohnen. Nach wenigen Minuten sind wir am ersten Aussichtspunkt: Sowas supertolles von See haben wir noch nie gesehen. Das Wasser ist tiefblau, im Vordergrund liegt die Wizzard Island. Der See ist der tiefste in USA mit 600 m Tiefe und der 7.-tiefste der Welt. Entstanden ist er vor 7700 Jahren, als der Berg Mazama das Speien anfing, und dabei die Kuppe absprengte. Übrig blieb ein Krater, der sich in seinem langen Leben mit Schmelzwasser und Niederschlägen auffüllte. Er hat keinen Zu- und Ablauf. Der Verdunstungsverlust wir durch Niederschläge ziemlich genau ausgeglichen, sodaß das Niveau in etwa konstant bleibt. Aufgrund seiner Tiefe friert er fast nie, obwohl es im Winter hier saukalt ist. Die blaue Farbe kommt daher, dass das weiße Licht beim Einfall in die Spektralfarben blau, gelb und rot zerlegt wird (abhängig von der Wellenlänge der einzelnen Spektren), von denen rot und gelb als erste im See absorbiert werden und das Blaue Licht bis nach oben kommt. Genug von Physik? O.k.. Zum Glück kann man fast um den ganzen See herumfahren, erst vor ein paar Tagen wurde der Grossteil der Ostseite geöffnet, aber noch nicht alles. Wir befinden uns hier übrigens auf ca. 8500 Ft Höhe, nach Wolfgangs Hilfestellung sind das ca. 2550 m. Da wird die Luft schon dünner. Hier gibt auch unser Fotoapparat den Geist auf, d.h. wir müssen uns noch nach was Neuem umsehen. Wir landen nach weiteren 90 miles durch scenic ways in Roseburg, wo wir ein Motel 6 für den Rentnertarif AARP (American Asociation of Retired Persons) 44$ zahlen dürfen. Ist ganz o.k., aber kein Hilton oder Red Lion. Die Ausstattung ist sehr einfach, aber zum Übernachten o.k.
So, jetzt noch den Ersatz für die Kamera besorgen. Da wir uns nicht mit der Materie befasst haben, entschließen wir uns für eine preiswerte Didicam, die nicht das Neueste Nonplusultra darstellen muß. So landen wir bei einer Kodak Easy Share CX 4200 mit 2,1 Megapickeln für 149$ und kaufen noch eine Speichercard. Das wird für den Rest reichen.
Übrigens haben wir nach den guten Albertsons Erfahrungen auch eine Safeway Karte, die bringt alleine beim Tanken 3 ct Ermäßigung pro Gallon.
Morgen haben wir kein Programm, d.h. Sigi kann shoppen, so lange sie will und die CC was hergibt. Dann wollen wir noch Peter und Nicole anrufen, um uns für Freitag in Portland zum Abschlussumtrunk zu treffen.
So long....    
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Hank am 19.06.2003, 09:31 Uhr
"Rentnertarif" ??  :o


Kannst Du mal die Unterschiede zwischen Red Lion und Motel 6 etwas spezifizieren ? Red Lion kenne ich nicht von innen, ist ja wohl auch mehr im Nordwesten vorhanden.

Wieviele NP's habt ihr denn jetzt eigentlich besucht ?
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Hans am 19.06.2003, 14:40 Uhr

Hallo Sigi und Klaus,

schade, dass es zu Ende geht - auch für mich interessierten Leser.
Die Berichte werden dann ausgedruckt und werden uns begleiten - in zwei Wochen starten WIR in den Nordwesten.

Hans
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Armando am 19.06.2003, 16:55 Uhr
Zitat von: Hans link=board=chat;num=1054566881;start=30#37 date=06/19/03 um 14:40:56

in zwei Wochen starten WIR in den Nordwesten.


@Hans

Wohin gehts denn bei Euch?

Wir fliegen am 5. Juli von Zürich über Kopenhagen nach Seattle!  :D
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 19.06.2003, 18:03 Uhr
@Hank: Red Lions und Westcoast Hotels gehören zusammen. Es gibt sie vorwiegend an der Westküste, aber auch im Mittleren Westen. www.redlion.com kann Dir, wenn auch nur bedingt, weiterhelfen. Es sind zum Teil Motels, zum Teil "richtige" Hotels. Priceline rated die Motels 2*, die Hotels 3*. Die Motels aber nur, weil sie kein Restaurant haben. Alles in Allem nur positive Erfahrungen, mit 2 Ausnahmen: Wir wurden als Priceliner in 1-Queenbettzimmer der schlechtesten Kategorie (neben Aufzug, am Ende im Eckzimmer zur Bahnlinie) gesteckt und nur gegen 10$ Aufpreis sollten wir ein Upgrade bekommen. Andere haben gleich Kingbetten angeboten oder das in Medford hat ohne Murren von Queen auf King umgestellt. Das Hilton in Fremont ist noch 0,5* besser.
NP´s: Wir haben Olympic, Redwood, Lassen Volcanic und Crater Lake besucht.

@Hans: Vielleicht habe ich bis zu Eurer Abreise noch ein paar Bilder drin. Poste doch mal die Route, vielleicht habe ich noch Tips.  
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Reinhold am 19.06.2003, 20:24 Uhr
Hallo Klaus,

schön das Ihr die Burney Falls auch ohne meinen Hinweis auf dem Programm hattet. Wie ich sehe fandet Ihr es auch sehr lohnenswert.

Schade das die Reise bald zu Ende geht! :'(
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 20.06.2003, 06:27 Uhr
Zunächst mal Danke für die Kommentare, so macht das abendliche Zusammenfassen der Ereignissen noch vielmehr Spaß.

Hier der vorletzte Teil:

20. Tag: Roseburg-Eugene

Außer Spesen nix gewesen. Highlights: WalMart, Safeway, etc. Alles so, wie geplant. Wir haben heute die letzten 10 Filmrollen unserer verschiedenen Kamera entwickeln und sie gleich auf CD brennen lassen. Jetzt hat das digitale Zeitalter endgültig Einzug gehalten.  Alle Erinnerungen sind als *.jpg-File vorhanden.
Erfreulich war das Mittag-/Abendessen in einem Izzys Pizza and Classic Buffet. Classic Buffet gibt’s anscheinend am Donnerstag, und der war heute. D.h. all you can eat und bei Sofdrinks all you can drink. Für 2 Pers. 20 $. Jede Menge Pizza, Chicken, Gemüse, Salate, Obst, Suppen, und Nachtisch. Herz, was begehrst Du mehr?
Dann nach Eugene ins Hilton, Priceline für34$. In Oregon gibt’s übrigens keine Sales Tax, das macht das Leben noch attraktiver. Aber Priceline musste die Tante am Check in extra erwähnen. Sie hat zwar gemeint, für Priceliner gäbe es auch mit Hhonors Gold kein Frühstück und hat gleich gar nicht die Executive Floor Lounge erwähnt. Als alter Fuchs war mir aber klar, dass selbst ein Executive Floor, auf dem keine Lounge ist, zum Besuch der auf dem entsprechenden Stockwerk befindlichen berechtigt. Schwierige Satzkonstruktion, ich weiß. Aber stimmt so. Will sagen, wir sind auch so reingekommen. Die Sitten sind allerdings anders als in CA, hier muß man für Alc  extra zahlen..
Eugene ist am Abend sozusagen leblos, wenn nicht absolut tot. Deshalb ist auch jetzt Schluß für Heute.  
CU morgen, von der letzten Station Portland.    
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Hank am 20.06.2003, 09:27 Uhr
@Klaus,

schreib mal bitte bei Gelegenheit die durchschnittliche dateigröße Deiner .jpg's, will das mal vergleichen. Ich hab mir mal vor zwei Jahren eine Foto-CD brennen lassen, die konntest Du voll vergessen (qualitativ). Da bin ich dann lieber gleich auf Digital umgestiegen.

Scheiß Gefüh, wenn der Urlaub so langsam zu Ende geht, wie ? Das kenn ich noch ...  :-/
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Hans am 21.06.2003, 12:59 Uhr

Hallo Armando,

wir dürfen einen Tag früher: am 4. Juli von Salzburg über Frankfurt nach San Francisco und starten von dort eine vierwöchige Runde mit dem Wohnmobil in den Nordwesten.

Gute Reise, Hans
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Hans am 21.06.2003, 13:10 Uhr

Hallo Klaus,

danke für das Angebot; unsere vierwöchige Wohnmobilroute mit Kind und Kegel sieht folgendermaßen aus (ist bereits von Forumsprofis begutachtet):

Anreise: 4. Juli: Flug nach SFO

1. Reisetag (Sa. 05.07.): Übernahme Womo, Papierkram, Technik, Lebensmittel;  
dann # 4 nach Osten zum Calaveras Big Trees State Park.  (Yosemite möchten wir eher verzichten, da Wochenende ist; noch dazu mit 4. Juli)  

2. Reisetag: über die Sierra Nevada - Lake Tahoe - Carson City - Virginia City  

3. Reisetag: über Reno quer durch Nevada zum Great-Basin-NP; ÜN

4. vormittags noch im Park, dann über Provo nach Salt Lake City  

5. Salt-Lake-City; Stadtbesichtigung  

6. Idaho Falls - Craters of the Moon

7. Craters of the Moon, dann über Jackson zum Grand Teton NP  

8. Grand Teton NP  

9. Yellowstone NP  
10. Yellowstone NP  
11. Yellowstone NP  

12. (über Butte - Missoula - noch unsicher) - Hells Canyon NRA mit Powerboat-Tour  

13. Richtung Norden zum Coulee Dam NRA  

14. Coulee Dam und Columbia River  

15. nach Westen zum Mount Rainer NP  

16. Seattle und Everett, Stadt und Boeing-Werke  

17. zum Olympic Nationalpark (Fähre oder über Tacoma) nördlicher Teil

18. Olympic NP südl. Teil, Hoh River Road  

19. nach Süden bis etwa Tillamook, vielleicht Abstecher nach Portland  

20. Oregons Küste weiter nach Süden, Oregon Dunes NRA.,  

21. Oregons Küste weiter nach Süden - Redwood NP  

22. Redwood Highway bis kurz vor San Fran, Avenue of the Giants  

23. San Francisco  

24. San Francisco und Alcatraz  

25. 1. Reservetag: evt. für Santa Cruz und Monterey, Bay Aquarium  

26. 2. Reservetag:  

27. 3. Reservetag:  

28.Tag (1.August): Rückgabe Womo - Airport SFO und Heimflug  

Wünsche Euch eine gute Heimreise - und danke nochmals für die interessanten täglichen Berichte.

Hans
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 22.06.2003, 00:17 Uhr
Hallo Hans, das ist zwischen Seattle und San Fran genau unsere Tour! Hoffentlich habt Ihr so schönes Wetter wie nwir, dann könnt Ihr unheimlich viel Schönes sehen. Und Kilomer fressen! Wir haben gerade das Auto abgegeben und sind in den 3 Wochen auf 4700 Meilen gekommen. Da der allergrößte Teil abseits der Interstates war, kannst Du Dir vorstellen, daß oftmals "der Weg das Ziel" war.
Können ja nächste Woche nochmal schreiben.

Klaus& Sigi
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Armando am 23.06.2003, 12:08 Uhr
@Hans

Zitat von: Hans link=board=chat;num=1054566881;start=30#43 date=06/21/03 um 12:59:02

wir dürfen einen Tag früher:


Dafür müssen wir erst am 8.8 zurück! :P

Irgendwo in Montana werden wir uns wahrscheinlich kreuzen.

Wünsche Euch auch eine gute Reise
Armando
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: schmiege197 am 24.06.2003, 11:52 Uhr
Hi!

Wir fliegen am 18.7. nach San Francosco,danach gehts an der Küste hinauf bis Seattle und im Landesinneren zurück,bis nach San Diego.zurück nach Wien gehts am 18.8.Auch wir könnten uns kreuzen. Schönen Urlaub Allen!
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Hans am 25.06.2003, 18:18 Uhr

@Armando,

dann halten wir in Montana die Augen offen und achten fest auf den Gegenverkehr.  ;)
Eine gute Reise!!

@schmiege,

mein Tipp: dreht doch die Tour um und fahrt die Küste von Norden nach Süden. Da habt ihr mehr davon: Ihr seht mehr, weil Ihr auf der Meeresseite dahindüst und Ihr könnt die Parkplätze bequemer anfahren.
Diese liegen fast immer auf der Küstenseite und viele davon dürfen von der anderen Straßenseite aus nicht angefahren werden.

Einziger Nachteil: von Norden kommend kostet die Golden Gate Bridge etwas.  ;-)

Ebenfalls eine gute Reise, Hans

Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: KlausK am 30.06.2003, 11:23 Uhr
Ich wollte Euch den Rest der Geschichte nicht vorenthalten, deshalb nach ein paar Tagen Auszeit hier "The Grand Finale:"

21. Tag: Eugene- Portland

Mehr und mehr geht’s dem Ende zu. Habe heute noch mal Sigi versprochen, Ihr fürs Shoppen freie Hand und Kreditkarte zu lassen. Sie war ja auch die vergangenen Tage sehr brav auf den Pfaden der Natur mitgewandelt. Deshalb suchen wir auch schon mal nach Factory Outlets an der Strecke und tatsächlich: Es soll einen in der Nähe von Salem geben. Aber irgendwie schaffen wir es dennoch, ihn zu verpassen und so landen wir nach 1 ½ Std. Fahrt in Portland. Hier fragen wir bei AAA nach Einkaufsmöglichkeiten nach und man empfiehlt uns eine Outlet Mall, die aber auf der Karte dann fast in Seattle liegt. Also wieder nichts. Da die drei Wochen meinem Erinnerungsvermögen gut getan haben, fällt mir die Fahrt vom Flughafen zumm Hotel nach der Ankunft in Portland ein. Da war doch was...! Also fahren wir am mHood River entlang ostwärts, und tatsächlich: Unsere Mall steht noch. Also raus aus dem Auto und rein in den Adidas store. So suchen wir und stöbern wir zwischen Sportschuhen und Sweatern herum, als plötzlich eine uns wohlbekannte Stimme  in unverfälschtem leicht schwäbisch angehauchtem Slang uns begrüßt. So ein Zufall, es waren Nicole und Peter, mit denen wir uns am Abend in einer Kneipe auf ein Abschiedsbier treffen wollten. So konnten wir schon die ersten Erlebnisse austauschen und verabredeten uns ins Rock Bottom, die Microbrewerie, die Sigi und ich schon vom zweiten Abend her kannten. Wir verabredeten uns für 19.00 h im Doubletree Downtown.
Die Zeit bis dahin vertrieben wir (das heißt an dieser Stelle mehr die Sigi als ich) mit dem Klar- Schiff- Machen für den morgigen Abflug. Alle Koffer und Plastiktüten raus aus dem Auto und ins Zimmer.  Ich habe mindestens 5 mal die Frage nach den Kosten für Übergepäck gestellt, aber am Ende hat sie es doch geschafft: Alles war verstaut, die Zahl der Gepäckstücke eingehalten.
Dann fuhren wir wieder Richtung Downtown und waren auch kurz nach 19.00 h da. Wir in die Lobby rein, keine Spur von Nicole oder Peter. Na ja, vielleicht haben sie sich beim Einkaufen verspätet und es dauert noch ne Weile. Nach 10 min begab ich mich dann zum Portier und fragte nach den beiden. Er meinte: “We do neither have a Perter, nor a Nicole together in one room.”   Nach wqeiterem Suchen kamen wir endgültig zum Schluß, daß die Beiden entweder verloren gegangen waren, oder ein anders Hotel genommen hatten. Am anderen Ende von Downtown gibt es nämlich noch ein Doubletree, in ganz Portland sogar 4. In der Zwischenzeit wollte Sigi mein Handy holen, das ich im Auto zurückgelassen hatte. Komischerweise was das gerade am Klingeln. Natürlich war es Peter, der im Hotel in der Lobby auf uns wartete.  Tatsächlich hatten sie auch als Hotel das Doubletree Downtown genannt bekommen, jedoch das am anderen Ende der Stadt. Wir haben uns dann in der Kneipe gertoffen, und noch eine Menge Spaß zusammen gehabt. Auf der Rückfahrt habe ich mich dann noch im Dunkeln verfahren, sodaß aus 15 min Fahrt eine Stunde wurde. Anyway: A nice evening!
Morgen heißt es: Auto laden und zurück Marsch Marsch

23. Tag: Rückflug

Ich dachte eigentlich: Da gibt’s nichts mehr zu erzählen, aber einen hab ich noch:
Als kleinen Tip für ein gutes Essen zu zivilen Preisen, wenn es schnell gehen soll:
Shari´s Restaurant. Ist ´ne Kette, haupsächlich Burger, Wings uns solche Dinge. Aber sehr gut! Schade, dass wir es erst am Ende probiert hatten.
Fahrt zum Airport, Auto abgegeben, eingecheckt. Ging recht reibungslos, mussten die Schuhe ausziehen und Laptop auspacken. Dann hat der Officer noch aus einem Maniküreset ein paar Teile rausgenommen. Und dann ab in die Lounge. Was soll ich sagen- Red Carpet Club von UA. Noch nicht mal nen Gutschein für ein Bier! Wenigstens konnte ich mit meiner 1-800... Nr. kostenlos ins Internet und so hatten wir etwas Zeitvertreib.
Da die Maschine aus Frankfurt kommend Verspätung hatte (war für uns nach den Hinflugerlebnissen nichts Neues) gleich mal ½ h länger warten. Schließlich sollte es losgehen, wir dockten ab und rollten aufs Feld raus. Allse war ganz normal, bis es auf einmal  so komisch leise wurde. Ich sagte zu Sigi: „Hey, der macht die Triebwerke aus!“ Da kam sie auch schon, die Durchsage: „Wir haben keine Erlaubnis zum Start, weil die für unseren Flug geplante Route über ein Gebiet in Kanada geht, das soeben wegen schlechten Wetters gesperrt wurde. Es muß einen neue Route berechnet und genehmigt wrden, wir werden etwas mehr Verspätung bekommen.“ Am Ende kostete uns das Ganze 1 ½ h,, die Warterei in der Kiste ist schon ätzend. Die Reise sollte also genau so enden, wie sie begonnen hatte.
Der Flug dauerte knapp 10 h. Der Service bei LH war mehr als lausig. Schon beim Einsteigen ernte ich auf mein freundliches „Guten Tag“ das typisch Deutsche mürrische Gesicht der Stewardess und mir war klar: Der Urlaub ist vorbei. Und das, obwohl ich ihr eigentlich gar nichts getan hatte.
Der Flug an sich war o.k., keine bemerkenswerten Vorkommnisse.
Bei der Gepäckausgabe mussten wir einmal mehr lernen, dass Priority Baggage wohl bedeutet, dass zuerst alles andere Gepäck, dann das Bevorzugte kommt. Sind wir ja gewohnt. Nicole (unsere) war auch pünktlich, wir wurden auch von unserem Hund stürmisch am Flughafen begrüßt. Die Leute hatten mehr auf die Begrüßungszeremonie als auf ihre ankommenden Angehörigen zu achten, so doll war sie. Ja das wars und so fuhren wir  wieder nach Hause.
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Palo am 26.07.2006, 05:26 Uhr
Interessanter Reisebericht :applaus:  :applaus:
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 26.07.2006, 08:55 Uhr
Zitat von: Palo
Interessanter Reisebericht :applaus:  :applaus:

... den Du nach über drei Jahren aus dem Tiefschlaf reißt!  :daumen:   :lol:
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Palo am 03.08.2006, 05:00 Uhr
….>>>>... den Du nach über drei Jahren aus dem Tiefschlaf reißt!<<<<<<

WIRD JA AUCH MAL ZEIT,  :zaehne: wirklich ein guter Bericht!  :smiledance:
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Palo am 10.08.2006, 01:40 Uhr
Hab mir mal dein site www.meinewebseite.net/klausk angeschaut alles was ich kriege sind Anzeigen fuer cell phones , mach ich was falsch? das sind doch keine Reiseseiten :evil:  :?:  :?:
Titel: Re: Sigi&Klaus entdecken den Nord-Westen
Beitrag von: Crimson Tide am 10.08.2006, 02:07 Uhr
Zitat von: Palo
Hab mir mal dein site www.meinewebseite.net/klausk angeschaut alles was ich kriege sind Anzeigen fuer cell phones , mach ich was falsch? das sind doch keine Reiseseiten :evil:  :?:  :?:


Hallo Palo,

dann solltest Du wohl mal Software gegen Popups installieren, denn auf der Webseite sind wirklich die Reisen von Sigi und Klaus drauf! :wink: