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Autor Thema: Storming the 50's  (Gelesen 18426 mal)

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Lal@

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Storming the 50's
« am: 20.01.2010, 16:32 Uhr »
Ich wurde gefragt ob ich nicht hier auch mal einen Reisebericht veröffentlichen würde.
Ok, mach ích....


Hier der Vorspann

Take Me Home Country Roads

Angie

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Re: Storming the 50's
« Antwort #1 am: 20.01.2010, 17:18 Uhr »

Hallo Volker,


also der Vorspann ist schon mal köstlich :lachroll: :lachroll:
Wenn das so weiter geht, ist der Muskelkater garantiert :lol:

Freue mich schon auf den Reisebericht :D


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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AndyOne

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Re: Storming the 50's
« Antwort #2 am: 20.01.2010, 18:55 Uhr »
Ah - mal wieder ein Reisebericht von Lala, da lasse ich mich doch gerne unterhalten und nehme Platz.  :D
bye
Andy

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Soulfinger

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Re: Storming the 50's
« Antwort #3 am: 20.01.2010, 19:12 Uhr »
 :clap: :applaus:
"Ich trinke jeden Tag ein Glas Wein für meine Gesundheit. Den Rest der Flasche trinke ich, weil ich sehr gerne betrunken bin." Gerard Depardieu

americanhero

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Re: Storming the 50's
« Antwort #4 am: 20.01.2010, 20:37 Uhr »
herrlich!!!  :groove: :lachroll:

ich freu mich schon auf mehr

PhilippJFry

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Re: Storming the 50's
« Antwort #5 am: 20.01.2010, 23:13 Uhr »
Klasse, bei einem Reisebericht von Lala bin ich natürlich mit dabei.
 :groove:

Lal@

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Re: Storming the 50's
« Antwort #6 am: 21.01.2010, 00:27 Uhr »
Vorwort


Uli hat mich ausgeschimpft.
Ein TomTom? Bist du verrückt? Du verlierst deinen tollen Orientierungssinn, wenn du dich auf so ein Ding verlässt.
Ja, ich weiss, man wird bequem und faul und verlässt sich auf so ein Teil. Aber ich nutze es ganz bestimmt nur in Städten, ganz viel bestimmt.

Wenn ich daran denke wie lange ich in St. Louis oder Nashville nach dem vorgebuchten Hotel gesucht habe - diese verlorene Zeit will ich jetzt tomtomisieren. In Baltimore, Philadelphia, Washington und Chicago kommt man mit so nem Ding einfach leichter ans Ziel - glaube ich. Und deshalb habe ich mir ein ehemals so verhasstes Navigationsgerät zugelegt, ein eigenes, kein geliehenes wie bei der letzten Tour.
Aber: Ich werde bestimmt auch künftig in Wien anhand des Sonnenstandes wissen, in welche Richtung wir mit dem Zug fahren müssen.....




Storming the 50’s


 

Zum letzten Mal wird Amerika “gestürmt”. Es sind wieder Betriebsferien im Sommer und ich habe 14 Tage Zeit. Die 10 letzten Staaten, 11 Capitols und 8-10 Hard Rock Cafes sind auf meiner Liste. Im Bild ist gut zu sehen wo ich hin fahren werde.....
 


Da ich bisher immer nur Meilen gesammelt, aber nie eingelöst habe wurde es Zeit, daß sich das ändert. Bei der Suche nach einem Prämienflug hatte ich die Auswahl zwischen Chicago//Washington Dulles mit Delta in der Economy - für 75.000 Meilen oder mit Air France Washington//Chicago in der Business Class - für 85.000 Meilen. Die Wahl fiel nicht schwer.
Bei einem Economyflug hätte ich 430 € sparen können, plus tax kamen ca. 670 € zusammen. War nicht besonders erregend. Preis für den Businessclassflug: 2300 € plus tax. Also hab ich 280 € tax gezahlt und 2.300 € gespart. Das ist mehr Geld als ich an Nebenkosten ausgeben kann, der Urlaub kostet also nicht nur nichts, ich bekomme sogar noch was raus.

Von Chicago nach DC wäre mir lieber gewesen, weil mir die nähere Umgebung der Hauptstadt noch völlig unbekannt ist und wir rund um Chicago und die grossen Seen irgendwann mal eine eigene Reise machen wollen. Aber - ging nicht, da hätten 50.000 Meilen mehr für hingeblättert werden müssen....
 
 

Bei der Planung machte ich mir Sorgen, ob ich ca. 350-400 Meilen an manchen Tagen “schaffen” würde - bis ich den ersten Teil der “Storming”-Trilogie gelesen habe. 627 Meilen gleich am ersten Tag, auch wenn ich damals noch 3 Jahre jünger war, da sollten 2/3 dieser Strecke auch heute noch zu schaffen sein....
Eine Geschichte wollte ich eigentlich gar nicht schreiben sondern nur die Schilderbilder in meine 50-States Sammlung einfügen, aber den einen oder anderen leckeren Lacher muss ich meinen Fans ja doch liefern, mal schauen ob mir das gelingt....
 

Genug gequasselt, jetzt geht’s los.
07:49 - Abfahrt mit der S-Bahn.
08:55 - Ankunft in Düsseldorf.
10:57 - Abflug mit AF 1307 nach Paris.
11:53 - Ankunft in Paris.
14:04 - Abflug mit AF 24 nach Washington.


Ich saß in Reihe 3 am Fenster, mit - natürlich - viel Beinfreiheit und einem sehr guten Essen. Aber, irgendwo ist immer ein Haken: Die Sitze in der Business Class bei Air France sind meiner Meinung nach Fehlkonstruktionen. Mit senkrechter Rückenlehne ist es unbequem, in der angeblichen Liegeposition nicht möglich, sich hinzulegen, weil man mit den Füßen an den Vordersitz stösst. Das Problem war nicht nur bei mir sondern auch bei anderen, kleineren Mitfliegern. Kinder konnten allerdings bequem liegen, aber was interessiert mich das.
Naja, schlafen wollte ich sowieso nicht, aber es muss ja alles getestet werden wenn man schon mal in einer teureren Klasse fliegt. Immerhin war das Essen ganz hervorragend.



Die Bildschirme waren für Augen um die 50 zu weit weg, aber auch nur Filme in englisch, französisch und portugiesisch im Angebot. Und keiner dabei, den ich gerne im Original sehen wollte. Also Kopfhörer auf und 6 Stunden Musik aus dem iPod gehört.
4:16 PM - Landung in Dulles, wie der internationale Flughafen Washingtons heisst.
Ein paar andere Maschinen waren scheinbar kurz vorher gelandet, eine Lufthansa, eine Austrian Airlines, eine British Airways und eine Air India standen schon am Gate. Beim rollen zum Terminal fielen mir einige merkwürdige Wagen auf, bei denen ich mir nicht vorstellen konnte wofür die wohl gut wären.


Scheinbar waren es Giraffentransporter - sie fuhren kreuz und quer von Gate zu Gate und von einem Terminal zum nächsten. Nach dem Ausstieg kam die Lösung. Mit diesen Wagen wurden alle Passagiere irgendwohin gefahren und an einer Art Lagerhalle angedockt, wo sich nach 5 Minuten Warten endlich eine Tür öffnete und wir in die Freiheit entlassen wurden.


Naja, die Freiheit war es nicht sondern die Immigrationhalle. Es warteten schon jede Menge Leute. Von Aussehen her erst die Lufthanseaten, dann die Inder. Ein paar Hundert Leute. Zwar waren alle Schalter besetzt aber bei dieser Menge nützt das auch nicht viel.
Nach ca. 80 Minuten kam endlich die erlösende Frage: Are you here for Business or Pleasure - und gerne könnt ihr auch schon wieder meine Fingerabdrücke haben.


10 Minuten später stand ich bei National und hörte die unerfreulichen Worte: You’re not in the System.
??? - Ich hatte doch einen ausgedruckten Voucher - den ich mir jetzt etwas genauer anschaute. Und siehe da: Reagan Airport stand da als Mietstation, nicht Dulles. Da muss ich bei der Buchung irgendetwas verkehrt gemacht haben.
Und nu?
Umbuchen - ist das ein Problem?
We don’t have SUV’s...
Das hatte ich schon gesehen, der Parkplatz war voller Midsizelimousinen aber einen Suffi habe ich nicht gesehen.
Egal, i take another one.
You have to pay for the Upgrade - sagte die Filialleiterin, die sich mittlerweile dazu gesellt hatte.
Upgrade? Von SUV auf Midsize?????
Yes, upgrade - es war scheinbar das einzige Wort das sie kannte.
Ich ging mir ihr raus zum Parkplatz.
Der einzige SUV-ähnliche Wagen war in einer Ecke versteckt, eine Art Escalade, also viel zu groß.
Nächstes Besichtigungsobject: Ein Dodge Charger.
Very expensive - needs upgrade
Ich amüsierte mich nur.
Danach kam ein Ford Edge - upgrade - und irgendein Japaner - upgrade - dann hatte ich keine Lust mehr und ging wieder ins Büro. Der Nationalist hatte mittlerweile meine Reservierung auf diese Station geändert und entdeckt, daß ich ein Oneway Rentalist war. Er zeigte IHR das ausgedruckte Blatt.
Oh, oneway, you have to pay a lot for that.
And not for any kind of upgrade ....
Ich hatte keine grosse Lust mehr und fragte ob es eine Choice Line gäbe oder sie mir ein Auto allocaten möchte. Ihre Gesichtszüge fielen zusammen.
Oh, you know about Choice Lines - take any Car you want, no upgrade - und ich takete eins, einen Pontiac G6 GT, der mir ganz gut gefiel. Der Charger, der äusserlich gut aussah war innen völlig verschmutzt. Ein SUV war auch vor der Waschanlage nicht zu sehen...
Natürlich las ich den Mietvertrag genau durch, ob nicht irgendeine Art von Zusatzversicherung aufgeführt war, was man bei so upgradegeilen Leuten ja erwarten konnte. Aber es war alles in Ordnung. Insgesamt habe ich geschätzte 30 Minuten meiner Urlaubszeit verloren, was heute aber nicht viel ausmachte, da ich sowieso nichts mehr vor hatte.

3 Stunden vor mir ist eine Bekannte mit mit Austrian Airlines aus Wien kommend gelandet. Sie ist flott durch die Immigration gekommen und der Parkplatz war voller SUV’s. Und meiner stand am Reagan Airport und wartete auf mich.

Ich habe mal nachvollzogen, wie es zu dem Irrtum kam. Wenn man das Flughafenkürzel IAD eingibt ist auf der nächsten Seite die Abholstation Reagan Airport aufgeführt. Man muß ein scrolldown Menü bescrollen, um nach Dulles zu kommen. Darauf hatte ich nicht geachtet. Aber einem Neuling kann das passieren, es war ja schließlich meine erste Automiete - in Washington DC. Immerhin habe ich mich nicht soweit vertan daß Seattle in Washington State die Abholstation war.


80 Minuten später hatte mich TomTom zum Super 8 Motel in Joppa gelotst, ich aß mir ein richtig gut schmeckendes Pizzaslice vom Italiener nebenan und legte mich schlafen. Da ich nicht wusste was ich am frühen abend in Washington machen sollte habe ich die Zeit genutzt um ein paar Meilen zu fahren, die ich mir dann morgen sparen kann. DC kommt in ein paar Tagen nochmal dran....



1. Tag - 85 Meilen gefahren

Angie

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Re: Storming the 50's
« Antwort #7 am: 21.01.2010, 01:25 Uhr »

Zum letzten Mal wird Amerika “gestürmt”.

Aber nicht wirklich, oder?

Immerhin war das Essen ganz hervorragend.

Ich kann es nicht erkennen - was ist das für ein Ding, das rechts beim Hauptgang liegt?

Der Akt mit der Mietwagenstation war zwar leicht ärgerlich, aber trotzdem amüsant, vor allen Dingen deswegen, weil ich als Leserin deines Reiseberichtes nicht davon betroffen bin, sondern "nur" lesen muss, wie es dazu kam.

Viele Grüße,
Angie

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americanhero

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Re: Storming the 50's
« Antwort #8 am: 21.01.2010, 04:10 Uhr »
Ja, die komischen Viehtransporter, um da in Dulles von A nach B transportiert zu werden  :lachroll:
Diese Dinger habe ich auch nie wirklich verstanden. Und IAD ist ein total daemlicher Airport, ich mag ja DCA viel lieber.
Aber da waerst du ja auch viel lieber gewesen, hast ja schliesslich den Rental Car schon dort gebucht  :D

Route68

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Re: Storming the 50's
« Antwort #9 am: 21.01.2010, 10:33 Uhr »
Als den Film "Krieg der Welten" gesehen habe da fielen mir spontan die Dulles Gate-Transporter ein..
Die Dinger gibt es nur in IAD, oder?

Wieder ein Reisebericht gewohnt, gekonnt von Lala. Ich freue mich auf die Fortsetzung...

Bin in 9 Wochen in Philly, da können Profi-Tips nicht schaden.
1993 FLL, 1994 TPA, 1995 MCO
1996 LAX, 1997 SFO, 1998 IAH
1999 DEN, 2000 IAD, 2002 LAX
2008 MIA,2010 PHL, 2011 DEN
2012 SFO, 2013 MIA, 2014 IAD
2017 LAX, 2017 LAS, 2018 LAS
2019 RSW, 2022 LAX, 2022 LAX
2023 LAX

mrh400

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Re: Storming the 50's
« Antwort #10 am: 21.01.2010, 12:16 Uhr »
Hallo,
freue mich auf den schon zu Beginn sehr amüsanten Bericht in eine schöne Gegend!

Die Dinger gibt es nur in IAD, oder?
Ich bin aber auch schon mal in so was rumgefahren (worden), ohne je in IAD gewesen zu sein. Nach meiner vagen Erinnerung müßte das Paris gewesen sein, vermutlich CDG - aber auch Orly kann ich nicht ausschließen.
Gruß
mrh400

PrivatePaula

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Re: Storming the 50's
« Antwort #11 am: 21.01.2010, 12:24 Uhr »
Cool,ein neuer Reisebericht!Da will ich mit! :D
Die andere Seite,Dunkel sie ist!

Halt´s Maul Joda und Iss deinen Toast!

mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Re: Storming the 50's
« Antwort #12 am: 21.01.2010, 16:58 Uhr »
Ach,wie  herrlich ist das zu lesen!

Endlich mal wieder ein Reisebericht, der den Namen "Reisebericht" verdient:
Berichten, texten, (be)schreiben..., (statt einer Fotoshow mit Kommentaren)!

Und dann das Intro-Video... :groove:

Ich hoffe, da kommt noch so das eine oder andere Filmchen...?

Deine "Visited Staes" Karte ist ja wohl die Frechheit!   :wink:


Cheers,
Manni & Co.








Lal@

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Re: Storming the 50's
« Antwort #13 am: 21.01.2010, 17:16 Uhr »
Bin in 9 Wochen in Philly, da können Profi-Tips nicht schaden.

Tips wird es nicht geben, ich rase durch's Land und schreibe ein paar sinnlose Zeilen, für Ratsuchende gibt's nix....


2. Tag



Wie geplant wurde ich früh wach und war kurz vor Sonnenaufgang on the Road. Ich hatte mir kurzfristig überlegt nicht direkt nach Philadelphia zu fahren sondern einen Umweg über Lancaster im sogenannten “Amish County” zu fahren. Vor ein paar Tagen hatte ich einen Bericht im Fernsehen darüber gesehen und wollte mir mindestens eine dieser berühmten Kutschen kurz ansehen.


Mein kleiner roter fahrbarer Untersatz - ein Pontiac G6 GT - entpuppte sich nicht als lame Duck sondern als richtiger Renner. Einmal kurz aufs Gaspedal gedrückt und der Tacho steht auf 90, ich musste häufiger hinsehen um nicht zu schnell zu sein.
Ich hab mich mal erkundigt: Der Kleine hat nen V6 Motor mit über 200 PS, sieht aber aus wie ne langweilige Familienkutsche.
Der Innenraum ist komplett in schwarz gehalten, ausser den roten Tacho- und Radioanzeigen. Mir hat er gefallen, auch wenn mir ein bißchen die Ein- und vor allen Dingen Aussteigehöhe der SUV’s gefehlt hat.


[

Kaum bin ich in Lancaster fährt mir so ein Ding auch schon vor die Linse. Sieht schick aus, wie ein fahrbarer Beichtstuhl. Dabei sind die Amish gar nicht soo religiös, haben noch nicht einmal Kirchen, sondern messen Sonntags reihum auf den Bauernhöfen. Das einfache Leben ist wohl das Entscheidende, ohne TomTom - weil, der Kutscher kennt den Weg.
Mit den Wagen kommt man sogar durch den deutschen TÜV, würde ich sagen. Beleuchtung, Strahler, Rückspiegel, drinnen sind bestimmt auch Sportsitze und das Pferd hat ein Automatikgetriebe.


Was man über die Amish wissen sollte: Auto- und Fahrradfahren ist verboten, Rollschuhe, Pferdewagen und Tretroller erlaubt. Keine Musikinstrumente, keine Schnurr- nur Vollbärte über Backen und Kinn.
Kinder werden zwischen 8 und 13 Jahren in einer Einraumschule von einem unverheirateten Amish Mädchen mit guten Leumund im Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtet. Mehr Bildung muss nicht sein. Es reicht wenn die Kinder - die meisten Familien haben 5-10 Stück davon - auf den Farmen arbeiten. Religion und Enthaltsamkeit kann man Unwissenden bekanntlich besser vermitteln.
Man spricht Pennsylvania Dutch, ein altertümliches Deutsch. Die Felder werden mit einem Pferdeflug bestellt (die sollten nach Kuba auswandern, da ist das auch üblich), Dieselmotoren sind als Stromerzeuger hier und da immerhin erlaubt. Waschmaschinen werden mit Druckluft betrieben (keine Ahnung, wo man die her bekommt), in den Häusern gibt es Gaslampen, Fernsehen ist verboten - wobei mir nicht klar ist wie man einen Flatscreen ohne Strom nutzen könnte.
Telefonieren war erlaubt - wurde aber wieder verboten als die Frauen nach Ansicht ihrer Männer zuviel Zeit beim “schwätzen” verbrachten.
Wo Amish wohnen ist leicht zu erkennen: Die Wäsche hängt zum Trocknen auf der Leine - ein “normaler” Ami würde sowas nie tun, der trocknet alles elektrisch.


Nach 5 Kutschen und einer Covered Bridge hatte ich genug gesehen und machte mich auf den Weg nach Philadelphia. Die Weiterfahrt war recht umständlich. Der Highway 30 war aus irgendeinem Grund wohl nicht befahrbar, 3 Auffahrten nacheinander wurden von Polizei oder Feuerwehr gesperrt und alle Autos und Trucks mussten über die Landstraße, was natürlich einen meilenlangen Stau verursachte. Nach ca. 60 Minuten Schleichgang fragte ich TomTom nach einer Ausweichmöglichkeit und wurde über diverse winzige und winzigste Wege relativ flott in die Stadt der Unabhängigkeit und dort gleich an den ersten gewünschten Ort, dem Hard Rock Cafe, gelotst. Der erste Bewährungstest war bestanden.


Philadelphia - hier wurde der Frischkäse erfunden, hier steht das Original der Freiheitsglocke, hier wurde die amerikanische Verfassung geschrieben - oder unterzeichnet - oder irgendwas anderes damit gemacht.
Ich habe - unvorbereitet wie so oft - keine Ahnung was man in der Stadt besichtigen kann/soll/muss und beschränke mich deshalb auf’s örtliche Hard Rock Cafe, ein paar Häuser, die historisch wertvoll aussehen und suche ein paar wichtige Texte im Internet.
Dabei stelle ich erstaunt folgendes fest:
Der Spitzname Philadelphias lautet Philly oder auch City of Brotherly Love, was eine Übersetzung des griechischen Namens von Philadelphia ist (Phil-adel-phia griechisch: Stadt der brüderlichen Liebe). In der Geschichte der USA ist Philadelphia eine der bedeutendsten Städte. Nach New York und vor Washington war sie 1790–1800 Nationalhauptstadt und damals die größte Stadt der USA sowie nach London die zweitgrößte englischsprachige Stadt der Welt.

]

Die berühmte Freiheitsglocke, Liberty Bell, die zuvor als Symbol der Unabhängigkeitskriege durch das Land gereist war, befindet sich seit 1915 wieder in der Stadt und hängt seit 2003 in einem eigens zu diesem Zweck geschaffenen Ausstellungsgebäude. Zusammen mit der Independence Hall, in der sie einst hing, beherbergt Philadelphia damit zwei der wichtigsten symbolischen Stätten der Vereinigten Staaten von Amerika.
Wo die Bimmel vor 1915 gewesen ist weiss ich nicht.


Die Glocke wurde anlässlich der Fünfzigjahrfeier der Charta über die Religionsfreiheit Pennsylvanias 1752 in London von Whitechapel Bell Foundry gegossen und 1753 im State House (heute Independence Hall) aufgehängt. Noch bevor sie aufgehängt wurde, entdeckte man in ihr einen Riss, den man auch bei einer im Land hergestellten Glocke hätte haben können, woraufhin sie neu gegossen wurde.
Das neue Giessen nützte aber wohl nicht viel - weil:
Es ist immer noch ein Riss im Klangkörper, der über mehr als die halbe Höhe der Glocke führt und sie funktionsunfähig macht. Wann genau dieser Sprung entstanden ist, ist bis heute unklar, so wie viele Geschichten um die Glocke nur unzureichend belegt und eher anekdotisch sind. Es ist nur bekannt, dass er zwischen den Jahren 1817 und 1846 entstand. Einem historisch umstrittenen Bericht zufolge soll Sie im Jahr 1846 zum Geburtstag von George Washington das letzte Mal geschlagen haben, wobei sich der Riss irreparabel vergrößerte.

Heute liegt die Glocke im Liberty Bell Pavillion, der zum Independence National Historical Park von Philadelphia gehört, und gilt immer noch als das wichtigste amerikanisches Symbol von Freiheit und Demokratie. Der Eintritt in den Pavillion ist frei. Die Geschichte der Glocke liegt übersetzt in mehreren Sprachen vor, darunter auch in Deutsch.
Die Liberty Bell gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.



Ich hatte keine Lust auf historischen Kram und fuhr weiter, nach New Jersey, historischen Kram anschauen.


Was ich erst später erfahren habe: Es gibt ein Fat Tuesday in der Stadt, bei dem man die weltbesten frozen Daiquiris bekommt. Ist zwar autofahrenderweise nicht gerade das Richtige - aber wenn man in der Nähe ist ....
Adresse: 431 South Street - das ist nicht Haus im Bild unten.


Nächstes Ziel: Ein Staat, den ich schon besucht hatte, von dem ich aber noch kein Welcome-Schild mein eigen nennen kann und der auch capitolmässig noch ein weisser Fleck auf meiner grünen Weste ist. New Jersey mit der Hauptstadt Trenton, die gar nicht weit weg ist, direkt nach der Grenze auf der anderen Seite des Flusses. Welchen Flusses? Keine Ahnung, irgendeines....


Das Capitol war nicht zu übersehen, die Kuppel leuchtete goldig schon aus der Ferne. Sogar ein Parkplatz wartete auf mich, dazu begann in 5 Minuten eine geführte Tour.


Nachdem weder ich noch meine Cameratasche bei der Scannung gepiept hatten durfte ich ins Allerheiligste und war der einzige Zeuge, der sich das hohe Haus ansehen wollte.
Egal - Tour ist Tour, auch wenn nur einer redet und einer zuhört. Der Reiseleiter - eine etwas geräumige Reinkastration von Mahatma Ghandi -  sprach ein wunderbar verständliches englisch, erzählte mir Geschichten zu jedem einzelnen Bild, Zimmer, Kronleuchter, Kunstwerk - ob ich wollte oder nicht. Weitere Einzelheiten sind hier zu sehen.


Mehr wollte ich in New Jersey nicht sehen. Die Freiheitsstatue kannte ich schon und einer neuerlichen Besichtigung steht nur das Fehlen von Uli im Wege. Die will bestimmt auch mal einen in der Krone haben bzw. die Freiheitskrone von innen ansehen. Also wieder zurück nach Pennsylvania, irgendwann abgebogen und plötzlich war ich wieder in New Jersey - jetzt in Richtung Atlantik, dem namensgebenden Ozean für Atlantic City, dem Las Vegas des Ostens.


Ich hatte ein Bett im örtlichen Ramada reserviert, nach dem einchecken den Koffer aufs Zimmer gebracht und mich ins Getümmel gestürzt. Es gibt ein paar riesige relativ neu oder renoviert aussehende Casinobauten - aber dazwischen jede Menge 60er Jahre Hotels, an denen der Lack schon lange ab ist. Der Boardwalk wird hauptsächlich von Rentnern und Hartz IV - Empfängern bewalkt, es ist zwar sauber, wirkt aber trotzdem recht schmuddelig.




Ich war kurz im Hard Rock Cafe, habe ein bißchen den Möwen beim Leute anscheissen zugesehen, das Outlet, The Walk, im vorbeifahren angesehen und dann etwas essbares gesucht. Restaurants und Steakhäuser gab es genug - aber keine Parkplätze. Deshalb habe ich nach 20 Minuten Frau TomTom nach einem Outback gefragt und wurde 5 Meilen landeinwärts geschickt, wo nicht nur ein Parkplatz sondern auch ein Sirloin mit MushroomLobster Topping auf mich wartete.


Mein Eindruck von Atlantic City: Hier muss man nicht gewesen sein. Vielleicht ist es ganz nett wenn man Las Vegas nicht kennt.

2. Tag - 303 Meilen oder 487 km gefahren



Ramada Atlantic City
8037 Black Horse Pike, Pleasantville
Sehr gutes Frühstücksbuffet
44 $ = 31,25 €
Über die Hotelwebseite gebucht.

aa_muc

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Re: Storming the 50's
« Antwort #14 am: 21.01.2010, 17:37 Uhr »

Scheinbar waren es Giraffentransporter - sie fuhren kreuz und quer von Gate zu Gate und von einem Terminal zum nächsten. Nach dem Ausstieg kam die Lösung. Mit diesen Wagen wurden alle Passagiere irgendwohin gefahren und an einer Art Lagerhalle angedockt, wo sich nach 5 Minuten Warten endlich eine Tür öffnete und wir in die Freiheit entlassen wurden.

Hi.
Die Giraffentransporter (mein Bild davon) sind schon fast im Museum - eigentlich sollten sie im Herbst 2009 schon durch ein Bahnsystem erstzt werden, das aber wohl immer noch ein paar Testfahrten machen muss...
Die Fahrt damit ist also ein einzigartiges & historisches Erlebnis   :lachen35: :whistle:

Lal@

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Re: Storming the 50's
« Antwort #15 am: 22.01.2010, 08:04 Uhr »
3. Tag


Für heute war alles genau geplant. Ich wollte von Atlantic City in aller Ruhe die Küste entlang bis Cape May fahren, dort auf die Fähre und ab Lewes über Dover und Annapolis wieder nach Washington.
Es sind ca. 48 Meilen bis Cape May, ich habe deshalb einen Platz auf der 9:30 Fähre vorreserviert und bin um kurz nach 7 in Atlantic City los gefahren.



Aber: Es zieht sich. An jedem Block ist ne Ampel und es gibt ne Menge Blöcke unterwegs. Dazu gab es die eine oder andere nicht klar ausgeschilderte Sackhalbinsel. Und immer nur aufs Wasser schauen ist auch nicht so spannend auf Dauer, ich bin deshalb ab Ocean City auf den tollen Garden State Parkway abgebogen und war pünktlich am Ferry Terminal.




Nicht nur pünktlich sondern überpünktlich, die 8:30 Fähre war nämlich noch da und hat mich mitgenommen.

Preis übrigens 34 $ -  ab Deutschland gebucht.




Fahrtzeit 90 Minuten, unterwegs war außer ein paar vom Kapitän durchgesagten - aber nicht zu sehenden - Delphinen nichts interessantes zu vermelden. Ich hab mir die Zeit mit dem knipsen von Nummernschildern verkürzt, Autos waren ja genug da. Ist mein neuestes Hobby, Licence Plates fehlen noch in meiner 50 States Sammlung.


Weiter geht’s in Delaware, dem amerikanischen First State - und meinem 43.



Das erste, was ich sah, war - kein Schild. Welcome to Delaware hätte hier irgendwo stehen müssen. Ich fuhr etwas hin und her, kreuz und quer, aber - nichts. Schade, muss ich bei der “Ausreise” suchen.
Über den örtlichen Highway 1, den Coastal Heritage Greenway, fuhr ich nach Dover, der delawarigen Hauptstadt. Unterwegs war nichts erwähnenswertes, flache langweilige Landschaft.




Delaware hat den offiziellen Beinamen "The First State".


Dieser erste Staat hat eine Gesamtfläche von 6.447 km², wovon 1.387 km² auf Gewässer entfallen und ist damit der 49. größte Staat der USA. Oder der zweitkleinste, nach Rhode Island.




Das Capitol in Dover heisst Legislative Hall und ist seit 1933 Sitz der Regierung. Es sieht richtig niedlich aus, klein und altertümlich. Ich schloss mich nach ausführlicher Durchsuchung meiner Fototasche einer Führung an, die allerdings nicht lange dauerte, weil die Hall eigentlich nur aus einem einzigen Flur besteht.



Ich fragte den Reiseleiter, warum Delaware der First State wäre. Dazu gehören doch normalerweise zwei, um einen ersten zu haben. Er begriff meine Frage nicht, ich bekam aber ausführliche Geschichtsstunde mit allen wichtigen Daten des Staates.
Der Beiname rührt daher, dass Delaware 1787 als erster Staat der 13 Kolonien die Verfassung der USA ratifizierte. Und die anderen erst ein paar Tage später. Ist einleuchtend, oder?


Nach einer halben Stunde war ich wieder draußen und wollte das alte State House suchen. Es muss ja ein Leben vor 1933 gegeben haben ....


Mehr Fotos und Infos gibt es hier zu sehen.

Ein Wachmann steht vor einem Haus welches das Old State House sein könnte. Ich frage ihn ob ich richtig bin. Er schaut mich an und sagt nichts, überlegt scheinbar. Dann schickt er mich ans andere Ende der Straße, da wäre es bestimmt. Ich gehe los, finde aber nichts und stelle auf dem Rückweg fest dass es das Haus neben dem war, das bewacht wurde und jetzt ein Museum ist. Warum soll sich ein Securitist auch auskennen bei dem, was er securifiziert



Delaware war damit schon “gegessen”, auf einen Besuch der Dover Downs habe ich verzichtet, Wilmington, die größte Stadt des Staates lag zu weit nördlich meiner Route und ist bestimmt nicht der absolute Bringer. Also bog ich irgendwo nach Westen ab und erreichte ein paar Minuten später die Grenze nach Maryland, wo diesmal ein Welcomeschild stand, und gegenüber natürlich auch eins aus Delaware.







Maryland, benannt nach dem alten schottischen Trinklied “Mary had a little Land”. Landschaftlich gibt es hier zunächst nichts zu sehen, außer einer schönen Brücke, der William Preston Lane Jr. Memorial Bridge oder Chesapeake Bay Bridge, über die gleichnamige Bucht.
Hört sich irgendwie nach Käsekuchen an.




Nach kurzem Besuch am Sandy Point State Park fühlte ich mich plötzlich wie in einer anderen Welt, in Holland im 17. Jahrhundert - oder so ähnlich. Eine wunderschön restaurierte Altstadt mit bunten Holzhäusern erwartete mich - Annapolis, die Hauptstadt von Maryland. Hier würde ich gerne mal wieder reinschauen, es hat mir sehr gut gefallen.



Annapolis ist nichts griechisches, sondern die Stadt wurde nach der englischen Königin Anne benannt.
Die Kuppel des State Houses ist die grösste Holzkuppel der USA ohne Nägel, gekrönt von einem von Benjamin Franklin gebauten Blitzableiter.
 



 
Mehr Bilder und Infos zu Maryland habe ich hier versteckt.


Anschliessend bin ich diverse Meter durch die Stadt geschlendert. Hier liegt u.a. der Sitz der US Naval Academy. Annapolis ist heute eine prosperierende - was auch immer das bedeuten mag - Hafenstadt. In ihren diversen Marinas liegen hunderte von Segelyachten, die zur fast ganzjährigen Segelsaison in der Chesapeake Bay kreuzen. Egal, ich fand es einfach nur schön hier.











 


Mittlerweile war es 3 Uhr Nachmittags und eigentlich Zeit, um nach Washington zu fahren. Aber was soll ich da am mittelspäten Nachmittag? Also hab ich das TomTom rausgekramt, Hard Rock Cafe Baltimore eingegeben und war 40 Minuten später genau dort. Parken war ab 16 Uhr umsonst, also hab ich etwas rumgedrömmelt und bin dann shoppen gewesen, Uli sammelt schließlich HRC Shot Gläser.


Die Staatshymne “Maryland oh Maryland”, zur Melodie von “Oh Tannenbaum” habe ich glücklicherweise nirgendwo gehört....
 
 
Nach einer Stunde hatte ich genug gesehen und fuhr weiter. Der Baltimore-Washington Parkway war recht leer, erst auf den letzten Metern störte ein sehr zähflüssiger Stau, für die letzten 2 Meilen habe ich 35 Minuten benötigt. TomTom hat das von Priceline zugewiesene Hotel sofort gefunden, ich habe die nähere Umgebung zu Fuß abgeklappert und dann Chicken Penna Pasta


im Beacon Bar & Grill verköstigt. Um 9 Uhr ging’s dann in die Heia - morgen wird ein langer Tag, und das größtenteils fußgängernd.
 
3. Tag - 244 Meilen oder 392 km gefahren

Übernachtung:
Courtyard by Marriott DC
1600 Rhode Island Ave., NW Washington, DC 20036
mit kostenlosem Internetzugang
 Priceline Gebot 70 $ - 3 Sterne - incl. Gebühren 87,42 $ = 63,78 €.
Valet Parking 28 $



Gandalf

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Re: Storming the 50's
« Antwort #16 am: 22.01.2010, 10:01 Uhr »
Genial geschriebener Bericht, coole Photos und vor allem ist das "Intro" ja mal extrem cool!!! Vielen Dank dafür und bitte, bitte weiter so!!  :D :D

PhilippJFry

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Re: Storming the 50's
« Antwort #17 am: 22.01.2010, 11:25 Uhr »
Ich hab mir die Zeit mit dem knipsen von Nummernschildern verkürzt, Autos waren ja genug da. Ist mein neuestes Hobby,

Meine Frau hat seit unserem ersten USA-Urlaub das gleiche Hobby. Inzwischen hat sie alle Staaten bis auf zwei oder drei Neuenglandstaaten.

Lal@

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Re: Storming the 50's
« Antwort #18 am: 23.01.2010, 09:23 Uhr »
Washington D.C. ist kein amerikanischer Staat sondern eine Stadt, die allerdings keinem Bundesstaat gehört sondern als District of Columbia, wie so vieles an der Ostküste nach dem alten Eierbieger Kolumbus benannt, einen Sonderstatus hat.
Die Stadt selbst trägt den Namen von George Washington, dem Oberbefehlshaber im Unabhängigkeitskrieg und ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten.


Mein erster Eindruck: Es sieht hier gar nicht hauptstädtisch aus. Alles voller Obdachloser, die Häuser sind verkommen, teilweise verfallen, man möchte das Auto nicht freiwillig verlassen. Naja, so geht’s es einem in der deutschen Hauptstadt auch in manchen Vierteln.
Washington ist mit seinen gerade 600.000 Einwohnern und 140 Morden im Jahr 2009 nach wie vor alles andere als ein friedliches Kurstädtchen. Doch die Zahl der Mordopfer hat sich in den letzten zehn Jahren praktisch halbiert.
Immerhin.
Baltimore gleich nebenan fiel mit 238 Morden aus dem Rahmen und verzeichnete im letzten Jahr vier Morde mehr als noch im Vorjahr.


3. Tag

Neuer Tag - neue Eindrücke.
Ich habe eine ausgeschlafene Nacht hinter mir, der erste Hunger ist mit 2 hotelfrühstückigen Donuts gestillt, die Schuhe sind geölt - ich mache mich ein paar Minuten vor 8 auf um die Stadt zu besichtigen. Zu Fuß.



Viele Bilder aus Washington zeigen einen grossen Obelix an einem Teich - nämlich das Washington Monument, das zu Ehren von George W. errichtet wurde.
Es wurde von Robert Mills entworfen. Die Bauphase dauerte von der Grundsteinlegung am 4. Juli 1848 bis zum 6. Dezember 1884.

Das Spiegelbild des Monuments kann im sogenannten Reflecting Pool betrachtet werden.
 


Touren ins innere und obere sind möglich. Entweder du wartest am Kassenhäuschen bis du dran bist oder du orderst schon von zuhause aus ein Ticket online. Hier kannst du sehen an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit noch Plätze frei sind und ein Ticket ordern.



Nach 30 Minuten lockeren spazierens war ich am Ziel. Pünktlich um 9 wurden die Türen geöffnet und die ersten 20 Personen konnten rein. George Washington bewacht den Fahrstuhl. Auf der Fahrt nach oben erzählte ein Ranger irgendeine Geschichte - ich hab aber nicht zugehört. Oben war es dann dunkel, draußen bewölkt.



Tolle Aussicht, dafür stelle ich mich doch auch gerne in eine stundenlange Schlange. Sieht bei Sunshine bestimmt wirklich gut aus. Bei Regen lohnt lohnt sich das Hochfahren eigentlich gar nicht....

Immerhin kann man erkennen das der Architekteur mal in Paris oder Versailles gewesen ist - oder Bilder davon gesehen hat wenn es damals schon Fotos gab.








Als nächste Besichtigung habe ich mir das Capitol ausgesucht, am anderen Ende der sogenannten Capitol Mall. Unterwegs kam ich an diversen Museen und vielen Memorials vorbei. Die Amis haben bekanntlich ein Memorial-Amt, in dem nur darüber nachgedacht wird, wo man eine Gedenktafel aufstellen könnte - und wem gedacht werden soll. Gründe gibt es genug, wenn dem Vordenker gar nichts mehr einfällt wird eben ein Krieg irgendwo auf der Welt begonnen und schon gibt es wieder ein paar Tote - und ein weiteres Memorial kann geordert werden. Ich warte auf die erste Guantanamo-Gedenktafel .....


Den langen Weg vom Washington Monument zum Capitol verkürzte ich mir mit dem ansehen von Autoschildern - und dem Knipsen selbiger. Und siehe da, innerhalb von knapp 40 Minuten hatte ich Schilder aus 35 Staaten gefunden - und stand plötzlich vor dem Capitol. Ein Eingang war nicht zu erkennen, alles war umzäunt oder von Securityleuten bewacht.
Die vielen Museen und Memorials unterwegs haben mich nicht interessiert.


Nachdem ich auch an der Capitolrückseite nichts gefunden hatte fragte ich einen der Sicherheitspeoples. Das im Dezember 2008 eröffnete neue Visitor Center ist down there, Treppe runter und dann nach Links. Beschildert war nix, zu sehen auch nicht, also gar nicht leicht zu finden selbst wenn man fast davor steht. Nach dem üblichen Durchleuchten von mir und meiner Fototasche stand ich im Allholyesten und ergatterte eine Karte für eine in 5 Minuten beginnende Führung.
Wer sich nicht auf sein Glück verlassen will sollte hier eine Tour vorbuchen.
Öffnungszeiten: 8:45 AM - 3:30 PM.


Das Capitol ist der Sitz des Kongresses. In ihm finden Sitzungen des Senats und des Repräsentantenhauses statt. Neben den Parlamentskammern beherbergt das klassizistische Bauwerk zahlreiche Kunstwerke zur Geschichte der USA. Es ist mit drei bis fünf Millionen Besuchern im Jahr eines der populärsten Tourismusziele des Landes.
Nach der Austeilung von Kopfhörern, mit denen man die Reiseleiterin hören konnte, wurde mit geschätzten 100 weiteren Besuchern der 13-minütige Film “Out of Many, One” angesehen, dann ging’s vorbei an Bildern und Statuen zur Rotunda, unter der Kuppel.


Es war ein unglaublicher Lärm, wir waren nämlich nicht die Einzigen hier. Wenn man die Zahl der jährlichen Touristen mal auf den heutigen Tag runterrechnet kommt man auf mindestens 8.000 pro Tag, bei 8 Öffnungsstunden auf 1.000 pro Stunde. Und die waren wohl alle im Moment unter der Kuppel.


Apropos Kuppel: Ich dachte bisher immer dass man von unten das Innere Selbiger sehen würde. Ist aber nicht so. Man sieht nur das Dach der Rotunda, wie der gesamte Mittelteil des Hauses bzw. alle Bauten mit kreisförmigem Grundriss heissen. Über dem Dach ist eine Kuppel aufgesetzt, die einen leicht täuschen kann. In diesem Fall ist also what you see not what it is ....



Ich hatte genug gesehen - außer der capitolischen Kantine. Hier habe ich eine dünne Clam Chowder und irgendetwas Undefinierbares gegessen, dann lustwandelte ich in Richtung White House, mit kurzem Stop am Hard Rock Cafe. Das Wetter hatte sich schwer gebessert, die Sonne scheintete aus allen Kübeln....




Natürlich möchte ich auch die Damen und Herren im White House besuchen. Auf der hauseigenen Webseite ist dazu folgendes zu lesen:
Public tours of the White House are available for groups of 10 or more people. Requests must be submitted through one's Member of Congress and are accepted up to six months in advance.
Eine Tour für 10 oder mehr Personen kann durch einen Kongressabgeordneten beantragt werden - 6 Monate im voraus.

Wie weiß der Kongressabgeordnete aber daß ich diese Tour machen will? Wer ist das überhaupt und wie komme ich an den dran?
Die Antwort ist ganz einfach: Wenn du kein Ami bist kommst du nicht rein. Du mußt mindestens ein sogenannter permanent Resident sein - ein dauerhaft dort wohnender Ausländer - oder eingebürgert werden. Ich will beides nicht, kann mir das Haus also nur von aussen ansehen.
Egal, es gibt wichtigeres.
Achja, das Oral Office kann man auf gar keinen Fall besichtigen - ausser man ist selber Politiker oder Lobbyist.


Was gibt es eigentlich zu sehen? Eigentlich nichts. Ein Haus hinter einem Zaun, vielleicht ein paar schwarze Autos im Hintergrund. Und jede Menge Amis - und Touristen aus aller Welt - die sich gegenseitig fotografieren.


Natürlich hat auch das weisse Haus eine Rückseite - oder ist es die Vorderseite? Mit einer Statue von Andrew Jackson, dem Held aus zahlreichen Stummfilmwestern, und dem Washington-Obelix im Background..
Ich hatte wichtigeres zu tun. Priceline hatte mir bei einer Nachbuchung ein anderes Hotel zugewiesen - ich hatte aber das Auto im Courtyard stehen lassen, weil ich für 24 Std. Valetieren bezahlt hatte. Die waren jetzt um und ich fuhr ein bißchen durch’s Dorf. Viel mehr als heute morgen habe ich nicht gesehen - vielleicht weil mich die ganze museale Memorialität einfach nicht interessiert.
Nach ein paar Runden habe ich im Residence Inn eingecheckt, etwas unaussprechlich schreckliches gegessen und schon war es wieder dunkel und Zeit ins Bett zu gehen. Das Nachtleben in DC lass ich mal ausfallen und fahre stattdessen morgen früh lieber zeitig los.

Was kann man so alles besichtigen in der Stadt?
Arlington National Cemetery, in Virginia - für mich nicht wichtig, ich wohne direkt an einem Friedhof, und schöner als mein persönlicher Favorit, der Wiener Zentralfriedhof, ist es bestimmt nicht.
Victims of Communisn Memorial - gibt es auch eins für die Opfer des Kapitalismus?
National WWII Memorial - gibt es so etwas eigentlich auch in Deutschland? Wir haben zwar angefangen, aber die Amis fangen ja auch immer an....
United States Holocaust Memorial Museum - ist damit der allseits beliebte deutsche Holocaust museumifiziert oder der, den die Amis an den Indianern vollbracht haben, oder die Spanier an den Mayas und Azteken?
Vietnam Veterans Memorial - die Überlebenden laufen stolz mit ihrem Käppi durch die Supermärkte....



Übernachtung:
Residence Inn
1199 Vermont Avenue NW, Washington DC
+1 202-898-1100
Mit kleiner Küche
Priceline Gebot 60 $ - 3 Sterne - incl. Gebühren 75,88 $ = 55,60 €.
Valet Parking 20 $




Sehr ausführliche Informationen aus Washington hat Yvonne hier zusammengestellt.

Lal@

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Re: Storming the 50's
« Antwort #19 am: 24.01.2010, 08:33 Uhr »
4. Tag

Virginia - hört sich für mich irgendwie nach wildem Westen an, nach Cowboys und Indianern. Vielleicht liegt es daran dass ich mich an irgendeinen Virginian erinnere der zusammen mit Trampas auf der Shiloh Ranch die Colts rauchen lassen hat.
Aber noch war ich in D.C. - frühmorgens um 6:36. Wenn niemand neben mir im Bett liegt besteht für mich kein Grund selbiges noch zu okkupieren, schlafen kann ich schließlich auch zuhause. Ein kurzer Anruf an der Rezeption um den Valetparker zu wecken und schon ging’s los - vorbei an den Orten, die ich gestern nur bewölkt gesehen hatte und die jetzt im herrlichsten Morgenrot leuchteten.



Ein paar Probleme später war ich an der Staatsgrenze. Ich hatte nicht mehr viel Sprit im Tank, in D.C. hab ich keine Tankstelle gefunden, eigentlich auch nicht gesucht, aber auch an der Interstate 66, auf der ich unterwegs war, leuchtete mir kein Gas-Exit entgegen. Also fragte ich TomTom und wurde ein bißchen cross-country geschickt, ohne eine Zapfsäule aus der Nähe zu sehen. Sie haben ihr Ziel erreicht - und ich stand mitten in der Pampa. Aber irgendwann war alles gut, das Auto wieder wohlfühlend wohlgefüllt.




TomTom heisst bei mir übrigens TomTom, ein anderer Name hat sich nicht aufgedrängt, auch wenn die Stimme auf den Namen Lisa hört.
Auf meiner weiteren Fahrt nach Front Royal, dem Ausgangspunkt für Fahrten in den Shenandoah National Park besuchte ich den Manassas National Battlefield Park, den Nissan Pavillion, die Mosby Heritage Area , den Sky Meadows State Park, den Shenandoah Battlefields National Historic District und die Skyline Caverns nicht, sondern fuhr Kekse essend und Icetea trinkend immer ab durch die Mitte.



Die Eintrittsfee des Shenandoah National Parks wollte 15 $ - ich kaufte einen Nationalparkpass, weil es nicht der letzte Park in diesem Jahr sein sollte und freute mich auf den vor mir liegenden Skyline Drive, angeblich eine der schönsten Straßen weltweit.



 
Die nächsten 100 Meilen sahen dann so aus ...
 

... oder so.


Anfangs habe ich noch an jedem Aussichtspunkt angehalten, in der Hoffnung, dass etwas wirklich tolles, wichtiges, interessantes zu sehen ist. Diese Hoffnung starb nicht zuletzt, sondern nach ca. 20 Meilen. Außer blau und grün war wirklich kein einziger markanter Punkt auszumachen. Bin ich zu verwöhnt oder ist hier wirklich nichts zu sehen?
Immerhin soll es ein paar hundert Meilen Wanderwege geben, aber die wollte ich meinen Füssen nicht alle zumuten.
Versucht habe ich es natürlich trotzdem, wenigstens einen einzigen Trail, am Thornton Gap. Aber nach wenigen Metern wurde ich von einer fliegenden Wand davon abgehalten. Winzige Tierchen stürzten sich auf mich und verursachten ein starkes Jucken auf der Kopfhaut. Ich hatte ganz spontan keine Lust mehr und verbrachte den Rest des Tages im Auto - fliegenfrei.
Da waren die Tierchen in Australien ja noch harmlos gegen, die haben wenigstens nicht gejuckt, die störten nur.

Hatte ich eigentlich schon erwähnt daß ich die Tage vor diesem Urlaub hauptsächlich beim Orthopäden verbracht habe weil mich der Rücken mal wieder zwickte? Jetzt wisst ihr es - und das ist eine gute Erklärung warum ich keine Wanderungen mache, nur leichte Spaziergänge.
Training für meinen Waschbeckenbauch mache ich ein anderes Mal.



Immerhin ist der Skyline Drive eine wunderbare Strecke für Motorräder und Cabrios. Ein paar der ersteren sind mir begegnet, das interessanteste "Stück" ist im Bild zu sehen.



Harleys werden nicht mehr viel verkauft, der Umsatz in in letzter Zeit stark eingebrochen, weil die Jugend ihre Weicheier lieber bequem und luxuriös durch die Gegend schaukelt und die Alten irgendwann auf ihre Bandscheibe achten müssen. Harley verkauft irgendwann nur noch T-Shirts und anderen Kram, den können auch die Omas und Opas noch anziehen.


Der Unterschied zwischen BMW- und Harleyfahrern? Die Ersten tragen eine gepolsterte Motorradhose, eine Jacke und heruntergeklappten Helm. Die Letzteren tragen eine Jeans, alles weitere ist optional, ein nackter Bauch auf dem Tank liegend gern gesehen. Oder das was ich für einen Tank halte.
Helme sind selten, hier und da sieht man eine Sonnenbrille.
Wenn ich daran denke mit welcher Wucht mir diverse Viecher vor die Windschutzscheibe ballern und die alle in meinem Gesicht zerplatzen würden? Nö, dann lieber gar nicht Moppät fahren....


Hättest du in diesem Felsen ein Gesicht erkannt? Vielleicht ein liegender King Kong, aber ein Mensch? Egal - may i intruduce to you: Stoney Man, der mit 4011 Füssen zweithöchste Gipfel des Parks.
Vielleicht sollte man ihm mal die Nase rasieren.....


Nach 3:46 Std war ich durch.
Davon muss man aber mindestens eine halbe Stunde für Dreharbeiten abziehen, ich hab nämlich einen Testfilm gedreht, den ich später in West Virginia fortsetzen wollte. Daraus ist leider nix geworden ...

Mein Fazit: Eine nette Strecke bei Sonnenschein und offenem Cabriodach oder mit Motorrad, bei Regen würde ich hier nicht fahren, es zieht sich nämlich endlos. 100 Meilen können kurzweilig, aber auch sehr sehr lang sein ....
Evtl. lohnt sich ein Besuch der Luray Caverns, falls man viel Zeit hat.


Der hier beginnende Blue Ridge Parkway sah auf den ersten Metern so aus als wäre hier nur ein neuer Name für eine altbekannte Strecke. Ich verzichtete deshalb leichten Herzens auf die eigentlich geplante Weiterfahrt bis zur Natural Bridge, von der ich im Nachinein nichts viel Gutes gehört habe und die auch 18 $ Eintritt kostet. Knapp 90 Minuten und 100 Meilen später sass ich in Richmond vor dem örtlichen Capitol.



Hier werden scheinbar viele Besucher erwartet, es gibt nämlich ein Visitor Center, einen Gift Shop und ein Cafe. Eine Tour mit ca. 20 Amis begann gerade, ich schloss mich an. Im bisherigen Verlauf des Urlaubes fing immer alles an, wenn ich in der Nähe war, fällt mir im Nachhinein auf.
Die Reiseleiterin war in einem früheren Leben offenbar Lehrerin, sie fragte nämlich jede Menge Namen und Daten ab - wer wann wo mit wem oder gegen wen gekämpft hatte.




Über die Landeinnahme der Europäer wurde nichts negatives gesagt, die hier lebenden Indianer wurden nur am Rande erwähnt. Ich habe es mir verkniffen zu fragen was wohl passieren würde wenn z.B. ein paar Leute aus fernen Ländern kommen würden und das Land das sie betreten für sich reklamieren würden.
Einzelheiten zum Capitol und zu Virginia im allgemeinen gibt es hier zu bewundern.



Nach 40 Minuten war alles vorbei und ich machte mich auf den Weg nach - ja wohin eigentlich? Mein geplantes Tagespensum hatte ich schon lange erfüllt, ich fuhr deshalb präservativ in die Richtung, die morgen angesagt war. Unterwegs gab’s endlich mal keine Kekse und Icetea mehr, sondern richtig was auf die Gabel, nämlich ein RibEye Steak mit Shrimps, Parmesan und Apfelmus  im Applebees an irgendeiner Ausfahrt der I-95. Schmeckte nicht besonders, aber der Hunger nagte.



Erstmalig seit langer Zeit wurde ich gefragt: Smoking or non?
Ich dachte die Restaurantrauchzeiten wären vorbei - aber in einem Tabakanbaugebiet wie Virginia wäre ein Verbot ja blöd. Das wäre ja - wie Alkoholverbot rund um eine Whiskeyfabrik.
Undenkbar.
Bis zum Urlaubsende blieb es bei der Raucherlaubnis, erst in Illinois waren wieder “normale” Zustände.




Nach der postkulinarischen Erleichterung fuhr ich weiter bis zur Grenze von North Carolina, ein paar Meilen weiter bis zur nächsten Highwayausfahrt, wieder zurück nach Virginia, um die dortigen Welcome-Schilder zu knipsen, wieder zurück nach North Carolina und hatte dann keine Lust mehr - 350 Meilen sollten reichen. Zwecks Übernachtung durfte mich heute das Motel 6 in Roanoke Rapids begrüßen. Preis: 65 $, fast so teuer wie das Courtyard in D.C. - welches zu dem Preis natürlich billig war. Das Zimmer war dreckig, laut und hatte ein durchgelegenes Bett. Ich schwor mir ab jetzt nur noch bei Priceline vorzubuchen, mindestens 8 Sterne.


Den Abend verbrachte ich mit Vorbereitungen auf den morgigen Tag, einem weiteren RibEye-Steak - im direkt neben dem Motel liegenden Outback, und ein paar kleineren Einkäufen im Walmart.

Im Fernsehen gab es einen Sender namens Wild Bar TV, der nachts ähnliche Werbung zeigte wie fast alle privaten Sender in Deutschland. Call me - now.....
Der Unterschied zu Deutschland: die nackten Tatsachen werden natürlich überbalkt - und da fast nur Nacktes zu sehen gewesen wäre blieb ausser den Balken so gut wie nichts mehr übrig. Dazu dann die Pieptöne bei “bösen” Worten - und davon gibt es viele. Im Radio wurde sogar das Wort “Ass” aus dem Lied “Rockstar” von Nickelback ausgeblendet. Die spinnen, die Amis......

5. Tag - 353 Meilen oder 567 km gefahren

Caro

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Re: Storming the 50's
« Antwort #20 am: 24.01.2010, 12:00 Uhr »
4. Tag
Erstmalig seit langer Zeit wurde ich gefragt: Smoking or non?
Ich dachte die Restaurantrauchzeiten wären vorbei - aber in einem Tabakanbaugebiet wie Virginia wäre ein Verbot ja blöd. Das wäre ja - wie Alkoholverbot rund um eine Whiskeyfabrik.
Undenkbar.


..aber doch möglich. Rund um Jack Daniels ist Dry County- also gibt es nach einer Besichtigung der Fabrik keine Kostprobe vom Selbigen. Nur so eine undefinierbare Limonade.

Hallo Volker,

das ist wieder ein supertoller Bericht, wir (mein Chef und ich) freuen mich schon auf die Fortsetzung.

Gruß Caro




mrh400

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Re: Storming the 50's
« Antwort #21 am: 24.01.2010, 13:28 Uhr »
Hallo,
herzerfrischend Deine Kommentare zu Memorials, hehrem Geschichtsbewußtsein etc  :D
Gruß
mrh400

Angie

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Re: Storming the 50's
« Antwort #22 am: 24.01.2010, 16:49 Uhr »

Sehr ausführliche Informationen aus Washington hat Yvonne hier zusammengestellt.

Dazu eine kleine Anmerkung: Yvonnes HP hat seit kurzer Zeit eine neue Adresse: http://www.americanhero-auf-reisen.com/
Die von dir angegebene Website ist zwar im Moment auch noch aktiv, aber ob das so bleibt?

Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

americanhero

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Re: Storming the 50's
« Antwort #23 am: 24.01.2010, 23:48 Uhr »

Sehr ausführliche Informationen aus Washington hat Yvonne hier zusammengestellt.

Dazu eine kleine Anmerkung: Yvonnes HP hat seit kurzer Zeit eine neue Adresse: http://www.americanhero-auf-reisen.com/
Die von dir angegebene Website ist zwar im Moment auch noch aktiv, aber ob das so bleibt?




danke Angie fuers Einstellen des neuen Links. Die alte Webpage ist noch bis Ende des Monats aktiv, ab dann nur noch ueber den neuen Link erreichbar.


Volker, jetzt bin ich mal wieder auf dem allerneuesten Stand deiner Tour und noch fix hinterhergehetzt. Hechel, hechel....
Schade, das du teilweise etwas Pech mit dem Wetter hattest.... :roll:
Ja, und die Fuehrung im Capitol erinnert wirklich an einem Viehtrieb. Einschlaeusen, durchmarschiren, ausschleussen. Schade, frueher war es etwas entspannter gewesen.
Allerdings, wenn man sich ein zusaetzliches Tourticket fuer die Brumidi Korridore holt, dann ist man nahezu alleine. Und kommt auch noch mal kurz in die Rotunda  :D
Die Bilder von Annapolis sind klasse, da muss ich auch mal wieder hin und ein paar leckere Crabcakes essen. Hast du die da mal probiert?

Lal@

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Re: Storming the 50's
« Antwort #24 am: 25.01.2010, 07:42 Uhr »
4. Tag
Erstmalig seit langer Zeit wurde ich gefragt: Smoking or non?
Ich dachte die Restaurantrauchzeiten wären vorbei - aber in einem Tabakanbaugebiet wie Virginia wäre ein Verbot ja blöd. Das wäre ja - wie Alkoholverbot rund um eine Whiskeyfabrik.
Undenkbar.


..aber doch möglich. Rund um Jack Daniels ist Dry County- also gibt es nach einer Besichtigung der Fabrik keine Kostprobe vom Selbigen. Nur so eine undefinierbare Limonade.

Deshalb hab ich's ja geschrieben - ich war auch schon dort..... :-)

Sehen wir uns Ende November - am üblichen Ort?



Crabcakes gab's nicht - nachmittags hab ich keinen Hunger. Aber schon bei dem Wort läuft mir auch am frühen morgen der Sabber......




6. Tag - besonders langweilig......


Ich war u.a. gestern nicht weitergefahren, weil das nächste Capitol, in Raleigh, abends selbstvermurmelnd nicht geöffnet hat. Gestern war Freitag - und Samstags natürlich ebenfalls geschlossen, hatte ich irgendwie nicht bedacht - deshalb nur eine Außenbesichtigung. Das Ding hätte innerlich bestimmt gut ausgesehen....
Weitere Einzelheiten über North Carolina gibt’s hier.


Zur Feier des Tages gab es heute mal keine ge-iceteaten Kekse, sondern ein richtiges Frühstück. Seit langem mal wieder in einem Waffle House. Ich hatte kaum ein Bein im Laden als ich von allen Bediensteten laut begrüsst wurde. Good Morning. Hab mir erst gar nichts dabei gedacht, aber im Laufe der Zeit kamen noch mehr Leute rein und es war bei allen so. Ist also wohl Vorschrift. Bei der Bestellung wurde zwar ein Zettel ausgefüllt, dieser aber nicht zur Küche gegeben sondern laut vorgelesen. Der Koch hat keine Miene verzogen, seine Arbeit gemacht aber wohl nebenbei zugehört und genau das gezaubert, was bestellt wurde. Bei einer Familie mit 2 Kindern z.B. gar nicht so einfach. Der Trick: er holte während der “Durchsage” Speck aus dem Kühlschrank, wusste so immer wie viele Leute etwas haben wollten. Und im Prinzip wollen doch immer alle dasselbe, oder? Geschmeckt hat es auch .....


Mein heutiges Tagesziel war Myrtle Beach, ein Zimmer war schon ab Deutschland vorgebucht - samstagsabends in Strandnähe ist mir das sicherer.




Auf der Fahrt habe ich die Nord/Süd-carolinische Grenze gezickzackt. Wenn man als alter Schildersammler die Gelegenheit hat - warum nicht mal sowas ....



Myrtle Beach - der Name ist mir bekannt seit Eric einen Bericht über den dortigen Hard Rock Park veröffentlicht hat. Nach einem halben Jahr war der Park wieder geschlossen - die Besucherzalen waren scheinbar niedriger als erwartet, mittlerweile heisst er Freestyle Music Park - aber viele Leute sind immer noch nicht zu sehen gewesen. Und an einem Samstag im Hochsommer sollte hier eigentlich the Devil loose sein....

   



Warum war ich hier?

Eigentlich ist Myrtle Beach nicht auf meinem Weg von Capitol zu Capitol, aber ein bißchen Strandleben ist eine nette Abwechslung nach dem vielen grün, das ich bisher gesehen habe - und noch sehen werde. Hauptgrund ist aber dass es hier ein Hard Rock Cafe gibt und ich meine Strecke nach Capitols und HRC’s ausgesucht habe. Von denen nehme ich alles mit was ich am Wegesrand finden kann.
Warum das Cafe pyramidisch aussieht ist mir nicht ganz klar, aber solange drinnen genügend Gäste sind ist das Äussere egal.



Myrtle Beach ist der bekannteste Urlaubsort am knapp 70 Meilen langen sogenannten Grand Strand, wo es nicht nur den Atlantik und Strand, sondern auch die grösste Golfplatzdichte Amerikas zu bewundern gibt. Das interessiert mich zwar überhaupt gar nie nicht, sollte aber erwähnt werden. Ich dachte immer in Phoenix/Arizona gäbe es mehr Golfplätze als Einwohner.


Nette 50er-Jahre Architektur, immerhin frisch angemalt. Wohnen möchte ich hier nicht unbedingt.

Kulinarisch war heute ein Longhorn Steakhouse mein Gastgeber, auf Empfehlung der Bestellannehmerin orderte ich einen Salat, sehr wohlschmeckend mit Erdbeeren, Mandarinen, Zwiebeln und Himbeeressig -


danach kam eine Steak/Ribs Kombination in den Genuß von mir verspeist werden zu dürfen.


Mein Fazit: Den Amis gefällt es hier - als Europäer muss man seinen Urlaub nicht in Myrtle Beach oder den umliegenden Orten verbringen, da gibt es rund ums Mittelmeer schönere Orte und Strände.
Was ich erst später erfahren habe: Es gibt ein Fat Tuesday, Ort der weltbesten frozen Daiquiris. Und zwar ca. 100 Meter vom HRC entfernt. Da hätte ich etwas besser aufpassen sollen. Schade um den verpassten 190 Octane - schon den 2. dieses Urlaubes.

6. Tag - 363 Meilen oder 584 km gefahren - erstaunlich für eine Strecke von der ich kein einziges Foto gemacht habe.



Mein heutiges Bett stand im
Americas Best Value Inn Myrtle Beach
3622 Waccamaw Boulevard
Myrtle Beach, SC 29579, United States

56 $ = 40,34 € - über die Hotelwebseite gebucht, für das Geld gab’s selbst bei Priceline nichts, Samstags in Myrtle Beach.







mrh400

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Re: Storming the 50's
« Antwort #25 am: 25.01.2010, 09:07 Uhr »
Hallo,
da bin ich ja nur "landseitig durchgefahren, aber Dein so kommentiertes Bild...
Nette 50er-Jahre Architektur, immerhin frisch angemalt. Wohnen möchte ich hier nicht unbedingt.
... bestätigt meinen seinerzeitigen Eindruck "auch nicht besser als Roses oder Grande Motte"  :)
Gruß
mrh400

PrivatePaula

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Re: Storming the 50's
« Antwort #26 am: 25.01.2010, 14:51 Uhr »
Finde deinen Reisebericht echt klasse,aber musst u immer Foto´s deines Essen´s posten? Hab schon wieder Hunger! :pancake:
Die andere Seite,Dunkel sie ist!

Halt´s Maul Joda und Iss deinen Toast!

Lal@

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Re: Storming the 50's
« Antwort #27 am: 26.01.2010, 00:26 Uhr »
Finde deinen Reisebericht echt klasse,aber musst u immer Foto´s deines Essen´s posten? Hab schon wieder Hunger! :pancake:

Es war ja nicht viel interessantes zu sehen, also muss ich mit Essensbildern die Langweiligkeit überbrücken.....





7. Tag



Es war ein Zufall. Ich wollte entlang der Küste nach Süden fahren - Charleston war mein nächstes Ziel. Am Wegesrand sah ich ein Schild und dachte mir dass ich vielleicht ein Bild vom Sonnenaufgang über dem wolkenverhangenen Myrtle Beach machen könne. Trotz der frühen Stunde war ein Kassenhäuschen bereits besetzt und die Ticketfee wollte 5 $ von mir. Normalerweise drehe ich in so einem Fall - aber ich zahlte und fuhr weiter.



Nach ein paar Metern landete ich in einer Art Everglades, wo eine komplette Nahrungskette wunderbar beobachtet werden konnte. Mücken, Fliegen, Fische, Vögel, Alligatoren - alles wunderbar zu sehen, zu filmen und zu fotografieren. Das Sonnenaufgangsfoto vergass ich völlig.



Die Bilder sind natürlich nicht besonders gut - schließlich habe ich weder die Ausrüstung in Form eines kilometerlangen Objektivs noch die Erfahrung um ein akzeptables Tier zu schiessen, aber als Erinnerung gefallen sie mir. Hauptsächlich habe ich auch gevideotet, hier das etwas verwackelte Ergebnis. Klick.
Nach ca. 2 Stunden hab ich mich von den vielen Tieren losgerissen und mich auf den Weg nach Irgendwo gemacht .....




Nach 2 Tagen “Boneyard” mit Heavymucke von Led Zeppelin, AC/DC, Scorpions, immer und immer wieder die selben Bands, immerhin nicht dieselben Lieder, hab ich auf “Hair Nation” gewechselt. Da werden die Pudelbands der späten 80er gesendet, Mötley Crüe, Poison, Bon Jovi, Cinderella, Ratt und Konsorten. Aber auch das wird man nach 2 Tagen leid. Jetzt gibt's Rock Oldies aus den 60ern und 70ern. Cream, The Who u.ä.

An Interstates wird auf Schildern geworben, daß der Besitzer eines Motels ein Veteran ist. Hört sich nicht unbedingt vertrauenerweckend an, weil die doch meistens einen am Zeiger haben, oder?

Das Highlight des heutigen Tages hatte ich bereits hinter mir, wusste es aber noch nicht. Ich hatte schon viel von Charleston und der Schönheit dieser Stadt gehört und war gespannt ob es nur ein paar alte Häuser zu sehen gibt oder ob ich Rhett und Scarlett persönlich treffe. Keine Ahnung ob die beiden etwas mit der Stadt zu tun haben - aber ich schmeisse einfach mal alles was meiner Meinung nach mit den Südstaaten zu tun hat in einem grossen Topf.



Nach kurzen Stops am Charles Pinckney National Historic Site und am Fort Moultrie, wo es immerhin einen Stempel in den Nationalparkpass gab, einer ebenso kurzen Pause am Patriot’s Point ...


... wo ich einen Flugzeugträger, die USS Yorktown ....


... und ein U-Boot des kalten Krieges nicht besichtigte....


.... eine nette Brücke angesehen habe ....



.... nette Straßenschilder .....


... und schon war ich wieder weg. Nach Annapolis sind alle anderen Städte nur noch 2. Wahl.
Nächstes Ziel: Columbia, Capitol kucken - das natürlich geschlossen war - heute am Sonntag. Ich werde demnächst mal nachsehen wie viele Capitols ich am Wochenende - und deshalb nur äußerlich besucht habe. Nicht nur das Haus des Staates sondern die gesamte Innenstadt war wohl geschlossen, ich war der einzige Mensch far and wide. Leider war auch keine geöffnete Toilette zu finden, weshalb ich einige Tricks anwenden musste um den Überwachungscameras zu entgehen......


Mehr Bilder und Infos vom Capitol gibt’s hier.

Tagesziel war heute Spartanburg, wo mir Priceline ein Zimmer im örtlichen Marriot spendiert hatte. Ich war schon um 5 PM vor Ort und hätte eigentlich noch whoknowswhatall untertaken können, aber nach einem ausgiebigen Buffetbesuch im Golden Corral verspürte ich keine Lust mehr auf irgendeine Art von Bewegung - und sei es nur die Drehung eines Lenkrades.
Also ging’s um 9 Uhr in die Heia, damit ich morgen fit bin für weitere Capitolbesuche. Ach, ist ja nicht nötig, das nächste ist spätestens Über-übermorgen dran......


Marriott Spartanburg
299 North Church Street
Spartanburg, SC 29306, United States
Priceline Gebot 52 $ - 3 1/2 Sterne - incl. Gebühren 65,04 $ = 46,86 €
Frei parken.


Was habe ich heute nicht besucht oder ausführlich angesehen?


7. Tag - 344 Meilen bzw. 553 km gefahren



EDVM96

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Re: Storming the 50's
« Antwort #28 am: 26.01.2010, 01:17 Uhr »
TomTom heisst bei mir übrigens TomTom, ein anderer Name hat sich nicht aufgedrängt, auch wenn die Stimme auf den Namen Lisa hört.
Lisa geht gar nicht. In den Staaten habe ich meistens den Gouvernator (mir original österreichischem Akzent) oder Homer Simpson installiert.

Zitat
in RibEye Steak mit Shrimps, Parmesan und Apfelmus  im Applebees an irgendeiner Ausfahrt der I-95. Schmeckte nicht besonders, aber der Hunger nagte.
Das sieht ja furchtbar aus!  :| So viel zum Thema: Das Auge isst mit. Dabei gibt es bei Applebee's doch traumhafte Quesadilla Burger:




Nach kurzen Stops am Charles Pinckney National Historic Site
Lass mich raten, die gegenüberliegende Boone Hall Plantation hast du aufgrund des unverschämt hohen Eintrittspreises ausgelassen?  :wink:

Zitat
Was habe ich heute nicht besucht oder ausführlich angesehen?
:shock: Warum hast du denn den Congaree National Park ausgelassen? Der hätte doch wirklich quasi auf dem Weg gelegen.

Lal@

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Re: Storming the 50's
« Antwort #29 am: 26.01.2010, 08:21 Uhr »
Lass mich raten, die gegenüberliegende Boone Hall Plantation hast du aufgrund des unverschämt hohen Eintrittspreises ausgelassen?  :wink:

Hoher Eintritt? Keine Ahnung, ich bin gar nicht hin gefahren, mich interessieren Plantationen nicht...



Warum hast du denn den Congaree National Park ausgelassen? Der hätte doch wirklich quasi auf dem Weg gelegen.

Mann muss auch mal auf ein Schild verzichten können .....

michaels-pictures

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Re: Storming the 50's
« Antwort #30 am: 26.01.2010, 08:28 Uhr »
Das sieht ja furchtbar aus!  :| So viel zum Thema: Das Auge isst mit. Dabei gibt es bei Applebee's doch traumhafte Quesadilla Burger:
Ich bin mir sicher, dass Lala´s RibEye Steak mit Shrimps, Parmesan und Apfelmus auf einem Produktfoto von Applebees auch lecker aussschaut
(und umgekehrt der Quesadilla-Burger im "Real-Life", also nicht für den Food-Fotografen gestyled, optisch entsprechend weniger lecker daherkommt). :wink:
Viele Grüße,
Michael

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my inner compass does not point to true north but to true home!



Lal@

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Re: Storming the 50's
« Antwort #31 am: 26.01.2010, 09:49 Uhr »
Ich bin mir sicher, dass Lala´s RibEye Steak mit Shrimps, Parmesan und Apfelmus auf einem Produktfoto von Applebees auch lecker aussschaut


PhilippJFry

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Re: Storming the 50's
« Antwort #32 am: 26.01.2010, 12:27 Uhr »

Die Bilder sind natürlich nicht besonders gut -

Ich finde die Bilder gut - aber vielleicht kann ich das ja gar nicht richtig beurteilen, bin schließlich kein Profifotograf.

Lal@

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Re: Storming the 50's
« Antwort #33 am: 27.01.2010, 01:29 Uhr »
8. Tag



Eine Autofabrik - mal ganz was Neues. Nach Mercedes in Tuscaloosa und Corvette in Bowling Green ist heute BMW in Spartanburg dran, die einzige Fabrik dieser Marke ausserhalb Deutschlands. Hier wird der X5 und der X6 hergestellt.
Ich war um kurz nach 9 im “The Zentrum” genannten Visitor Center und fragte die Empfangsdame nach einer Tour.
No Reservation? Sorry, but we’re sold out today.
Wie, keine Plätze heute? So leicht lass ich mich nicht abspeisen.
“Maybe there are some No Shows” waren die nächsten Worte, die sich schon etwas besser anhörten.


Ich ging zu einer Gruppe, die gerade losgehen wollte und fragte wie viele Leute denn mitkommen dürfen.
20
Ich zählte nach und kam auf 15.
Wait a Minute please.
Ich sauste zur Empfangsdame, sagte dass noch Plätze frei sind und sie mir ein Ticket geben solle - und schon war ich dabei. So einfach kann das sein.....
Preis: 5 $.
Reservierungen sind nur telefonisch möglich: 1-888-Tour-BMW (868-7269)


Fotografieren und filmen war drinnen natürlich verboten, deshalb hier ein paar Bilder der Ausstellungstücke, die zu bewundern waren.
Über Kopfhörer konnte ich dem sehr deutlich sprechenden Reiseleiter zuhören und diverse Stationen des Autozusammenbaus sehen. Die beiden Typen hatten kein eigenes Band sondern es wurde durcheinander gebaut, mal ein X5 - mal ein X6. Solange immer die richtigen Einzelteile bereit liegen sollte das kein Problem sein.

Was mir in Erinnerung geblieben ist: Es gibt keine Gewerkschaft und
es wird 4 x die Woche 10 Stunden gearbeitet, abends manchmal länger, wenn das Plansoll nicht erfüllt ist - dann wird so lange malocht bis der Plan erfüllt ist. Dafür gibt's ne Menge Pausen, eine Kantine und übertarifliche Bezahlung. Alles aussergewerkschaftlich geregelt.


Die fertigen Autos werden in geschlossenen Trucks an ihre Zielorte gebracht. Das enge Nebeneinander, das auf deutschen Transportern zu sehen ist, wäre nichts für amerikanische Augen. Die für Europa bestimmten Wagen werden nach Bremer- oder Cuxhafen verschifft, die für Russland werden dort in ihre Einzelteile zerlegt und in St. Petersburg wieder zusammengebaut. Grund: Die Erhöhung der russischen Luxussteuer auf Autos und die Senkung der Steuer auf Ersatzteile. Und die Oligarchen müssen ja neuerdings sparen seit sie keine Milliardäre sondern nur noch mickrige hundertfache Millionäre sind.


Apropos Autos: Die Abfuckprämie heisst hier “Cash for Clunkers” und funktioniert ähnlich wie in Deutschland. Gib mir ein altes Auto und du bekommst frisches Geld. Im Radio sind schon wieder die guten alten Werbungen in denen davon gesprochen wird dass man erst nach 5 Jahren für einen Neuwagen zahlen muß. Gelernt hat keiner etwas aus der Krise.....



Great Smoky Mountains

Die Überschrift täuscht etwas, die Great Smokey Mountains habe ich nur durchfahren - hier geht es um Wasserfälle. Eigentlich wollte nur Willkommensschilder von Georgia und North Carolina knipsen, aber unterwegs wasserte mir ein Fall nach dem anderen entgegen.




 


Die Issaqueena Falls waren die Nominative des Tages. Die Wassermassen waren leider eher unmassig, für die paar Tropfen lohnte es sich nur bis zum ersten Aussichtspunkt zu gehen.

Den in der Nähe liegenden Stumphouse Tunnel habe ich ausgelassen. Wie man im hinter dem Link liegenden Video sehen kann muss ich nicht traurig darüber sein. Es hätte sehr viel interessanter sein können.


Die Will Henry Stevens Bridge wurde am 23.5.2009 in Highlands/NC eröffnet - vorher hiess sie Bagley Bridge und lag 40 Jahre in irgendeinem Lagerschuppen.


Die Bridal Veil Falls - die Braut war schon lange abgehauen würde ich sagen.


Ausgerechnet die trockenen Fälle - Dry Falls - waren die nassesten. Nur ein paar Meter vom Highway entfernt, von vorne, hinten, rechts und links zu bewundern.
Ich mag ja diese Langbelichtungen nicht besonders, aber hier konnte ich nicht widerstehen - weil überall Pfeiler waren auf die man die Camera stellen konnte.




Noch ein kleinerer Fall, in dessen Pool man immerhin springen konnte, wie auf dem Bild schlecht zu erkennen ist, und schon war ich in Cherokee, dem letztem Dorf vor dem Great Smokey Mountains Park.
Hier gibt’s neben ein paar Indianern und dem obligatorischen Museum jede Menge Übernachtungsmöglichkeiten - und natürlich auch ein Casino.


Der GSMNP ist der meistbesuchte Nationalpark der USA, was wohl vor allen Dingen daran liegt daß hier - im Großraum Ostküste - mehr Menschen wohnen als im Südwesten des Landes, wo man ein “richtiger” Tourist sein muß um z.B. den Grand Canyon zu besuchen, weil dort eben nur ein paar Peoples dauerhaft wohnsitzend sind.
Was die vielen Besucher hier wollen ist mir nicht klar, es ist eine Fahrt durch einen Wald, sonst nichts.


Das “Highlight” des Tages war dann die Fahrt durch die rauchenden Colts - ääh, Berge.

Okeeee, hier und da ist ein netter Aussichtspunkt, aber man sieht nur noch mehr grün, vielleicht mit einem leichten Blauschleier.

Im Oktober, zum Indian Summer, soll es hier ganz wunderschön toll aussehen, was ich mir gut vorstellen kann. Wenn zum blaugrün noch gelb, rot und lila kommt erschließt sich für die verwöhnten Augäpfel des durchschnittlichen mitteleuropäischen Stahlarbeiters bestimmt gleich eine ganz andere Welt.


Höhepunkt war für mich die Staatsgrenze zwischen North Carolina und Tennessee in der Mitte der Strecke, am Newfound Gap.
Ab hier kann man zum Clingman’s Dome, dem höchsten Punkt Tennessee’s sowie dem zweithöchsten östlich des Mississippi, sowie zur Mingus Mill.


Musik im Radio, kurz bevor ich Gatlinburg erreiche: Lumberjack von Jackyl, mit tollem Kettensägensolo.....
Otto hat hier einen Bericht mit sehr vielen Bildern zu den Smoky Mountains veröffentlich. Schaut mal rein, auch wenn der Seitenaufbau recht lange dauert......


Übernachtet habe ich im
Fairfield Inn & Suites Gatlinburg
680 River Road
Gatlinburg, TN 37738
Priceline Gebot 42 $ - 2 1/2 Sterne - incl. Gebühren 54,61 $ = 39,34 €.
Mit Kamin und Whirlpool. Schade dass Uli nicht bei mir ist....

Im Texas Road House warteten eine leckere Suppe und ein RibEye Steak sowie als Nachtisch ein Googlehupf auf mich, danach frequentierte ich kurz das örtliche Hard Rock Cafe.


Um halb 11 war ich wieder im Zimmer, meine Augenlider verdunkelten die Pupillen und ich begab mich in Ruhestellung.




8. Tag - 190 Meilen bzw. 305 km gefahren

EDVM96

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Re: Storming the 50's
« Antwort #34 am: 27.01.2010, 02:14 Uhr »
Ich bin mir sicher, dass Lala´s RibEye Steak mit Shrimps, Parmesan und Apfelmus auf einem Produktfoto von Applebees auch lecker aussschaut

Hehe, na das sieht tatsächlich schon anders aus.  :lol:

mrh400

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Re: Storming the 50's
« Antwort #35 am: 27.01.2010, 11:04 Uhr »
Hallo,
die einzige Fabrik dieser Marke ausserhalb Deutschlands.

 :nono: :dozent: Rosslyn, Südafrika

Heute würde man das Minivan nennen - war genauso seiner Zeit voraus  :lol: wie der floppende -02-Touring mit Schrägheck. Traumhaft auch der 503 auf dem anderen Foto, ein besonders seltenes Gerät!

Ausgerechnet die trockenen Fälle - Dry Falls - waren die nassesten. Nur ein paar Meter vom Highway entfernt, von vorne, hinten, rechts und links zu bewundern.
schön, daß man da wieder hinten durch kann. Bei unserem Besuch war der Weg massiv abgeriegelt, so daß man nur bis zum Standort für das erste Bild kommen konnte. Ich wäre auch gerne trocken (daher dry falls) hinten durchgegangen.

Was die vielen Besucher hier wollen ist mir nicht klar, es ist eine Fahrt durch einen Wald, sonst nichts.
na ja, es gibt im Nordteil auch etliche Schwarzbären, die sich ziemlich nahe an der Straße aufhalten (und für historisch interessierte ein paar alte Kirchen und Siedlerhäuser)
Gruß
mrh400

Lal@

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Re: Storming the 50's
« Antwort #36 am: 28.01.2010, 07:05 Uhr »
9. Tag

Ich bin ausgeschlafen und mache mich auf den Weg nach - irgendwohin .....
 
 
In Pigeon Forge, dem Nachbardorf, kann man Dollywood und Dollywood Splash besuchen. Diese in Europa völlig unbekannten aber in Amerika weltberühmten Parks werden hier ausführlich beschrieben.
 




Schon wieder North Carolina? Was soll ich machen wenn dieser Staat einen solchen Verlauf hat daß man ständig ein- oder ausfährt.
Gestern war ich auf dem Weg von South Carolina über Georgia nach Tennesse schon kurz hier, jetzt verlasse ich Tennessee und bin fast den ganzen Tag über in North Carolina.
Fast.
Der NC Scenic Byway, der Interstate 26 führte mich durch Wiesen und Wälder zum Blue Ridge Parkway, den ich heute so weit wie möglich entlang fahren wollte.


Erster Stop heute war an der 1875 erbauten Harrisburg Covered Bridge, dann nahm ich die erste Auffahrt auf den Blue Ridge Parkway.
Hier ist eine Liste weiterer Brücken in North Carolina.

Der Parkway sah aus wie wie der Skyline Drive, nett zu fahren - aber immer nur grün.


Auch die Aussichtspunkte waren nicht atemberauschend, ich hab deshalb nur sehr wenige ausgesichtet..


Natürlich waren heute auch Wasserfälle auf der Tagesordnung. Die Linville Falls, die es in einer Upper und einer Lower Ausführung gibt.


Die Ausssichtspunkte waren mit einem lockeren Spaziergang zu erreichen, ca. 3 Kilometer return waren sogar für mich akzeptabel.


Bei der Durchsicht meiner Bilder wollte ich dieses eigentlich löschen, aber es kam mir irgendwie ungewöhnlich vor. Eine sich unharmonisch in die Landschaft schmiegende Plattenbausiedlung mitten in der Wildnis.
Das Sugar Top Resort, eine Condominium Community oder  Appartementstadt auf dem Little Sugar Mountain.
Highlight: Blick auf den Grandfather Mountain. Von dieser Seite aus ist es kein Hochlicht.....
Ab 130.000 $ kann man sich hier einmieten.




Vor einiger Zeit las ich in einer Zeitung und im Internet etwas über den Grandfather Mountain. Das Gebiet rund um den Berg wäre vom Staat North Carolina gekauft und zu einem Nationalpark ernannt worden. Hört sich gut an, kann ich mal wieder etwas sparen, mit meinem Nationalparkpass.
Aber: Am Kassenhäuschen wusste niemand etwas davon. 15 $ Eintritt für jeden, Pässe werden nicht akzeptiert. Nationalpark? No, this is a private Property, sagte die nette Dame im Kassenhäuschen.


Der Grandfather Mountain ist mit 1.818 Metern Höhe die höchste Erhebung des östlichen Bereichs der Blue Ridge Mountains, die zu den Appalachen gehören. Er erhebt sich 1.219 Meter über das Tal des Catawba River. In seinem Süden liegt der Blue Ridge Parkway.
 
 
Der Berg ist bekannt für die 1952 errichtete Mile High Swinging Bridge, die höchste Hängebrücke der Vereinigten Staaten. Eine befestigte Straße führt hoch zu dieser Brücke, in deren Nähe sich auch ein Museum befindet.





Auf dem Berg herrschen mitunter sehr starke Winde, mit gemessenen Spitzen von über 320 km/h. Hut oder Mütze nützen hier oben also nichts, alles fliegt weg. Auch Kinder oder Omas sollten festgehalten werden.



Wer nicht ganz schwindelfrei ist sollte nur über die Brücke gehen wenn niemand entgegen kommt. Die Swinging Bridge schwingt nämlich - und einige Besucher machen sich einen Spaß daraus noch zusätzlich am Geländer zu rappeln.

Wenn man drüben angekommen ist sieht die Brücke noch genauso aus wie vorher - oder sieht jemand den Unterschied zum Bild weiter oben?


Was man sonst noch sehen kann weiss ich nicht, in wenigen Sekunden war alles völlig vernebelt.
Also schwingelte ich mich wieder zurück, bat einen Ami ein Foto von mir zu machen und fuhr wieder in Richtung Parkway.
Mein Fazit: Diese Brücke ist das einzig interessante am Berg, landschaftsmäßig muß man keine 15 $ zahlen. Bei 30 $ für 2 Personen wäre ich nicht hier rauf gefahren......




Die Forrest Gump Curve - hier ist eine Szene des Films gedreht worden, allerdings von oben nach unten....


Ein paar Meilen nördlich des Grandfathers war der Parkway geschlossen, Weiterfahrt über die Dörfer. Mir hatte es bis hierher recht gut gefallen, aber ob ich Lust auf die gesamte Strecke hatte war mir nicht ganz klar. Nur Curve after Curve und recht eintönige Aussichtspunkte können auf Dauer langweilig werden. Da war Dorf after Dorf abwechslungsreicher. Fotos habe ich aber nicht, es lohnte nicht bei der bewölkten Bewölkung.


Die Musik im iPod - radiohören war ich leid - war mittlerweile beim Buchstaben L, Unterabteilung Let.
Let Us Do It Now von Birth Control lief, ein fast unbekanntes, aber wunderbares Lied, das so gar nicht wie die anderen Songs der Band klingt. Mit Klavier, Orchester und einem Nobby Noske, der hier besonders schön neben der richtigen Tonlage singt. Aber ich schweife ab, um diesen Satz auch in diesem Bericht mindestens einmal zu benutzen.


Nach der Ankunft in Wytheville, mittlerweile wieder in Virginia, wo ich ein Zimmer im Knights Inn belegte, überlegte ich mir wo es mich morgen hinführen könnte.
Der Roadatlas meinte dass Columbus/Ohio eine nette Tagtestour entfernt wäre. Im Motel war dann kein Hotspot aufzutreiben, angeblich war der Zugang wg. schlechtem Wetter gestört. Da auch sonst einiges in diesem Schuppen nicht funktionierte nahm ich das Laptop und fuhr zum Red Roof Inn, ein paar Meter weiter. Dort war ein Hotspot, ich ließ mir von Priceline ein Hotel in Columbus zuweisen und speiste dann im Applebee’s 3 Cheese Chicken Penne.



Knights Inn Wytheville
1160 E Main St
Wytheville, VA 24382
USA
48,13 $ = 34,71 € - selbst ausgesucht, war der billigste Schuppen in der Stadt.


9. Tag - 276 Meilen oder 444 km gefahren

ziony

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Re: Storming the 50's
« Antwort #37 am: 28.01.2010, 13:30 Uhr »
Ein schöner Bericht und Mampf-Bilder liebe ich auch.  :pancake:
LG,
ziony

Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist.
( Jean Paul )

Lal@

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Re: Storming the 50's
« Antwort #38 am: 29.01.2010, 06:59 Uhr »
10. Tag


West Virginia - Mountain Mama, diese beiden Begriffe sind unweigerlich miteinander verbunden, die kennen wir. Verursacher dieser Zeilen ist John Denver, das Lied “Take Me Home Country Roads” ist der Countrysong des 20. Jahrhunderts, offiziell als solcher gewählt.
Mir ist es egal, ich höre sowas nicht, höchstens in einer heavy Version.

Heute bin ich mal wieder nicht nur früh sondern sehr früh aufgestanden. Um 6:01 verliess ich das Knights Inn, das mich mit Sicherheit nicht wiedersieht.
Eine halbe Stunde später war ich an der Grenze zu West Virginia, wo das Begrüßungsschild leider nicht geeignet war um mein im Shenandoah begonnenes Lied weiter einzusingen. Da ich keine Lust hatte diverse Landstraßen abzufahren um einen besseren Schilderort zu finden hoffte ich bei der Ausfahrt nach Ohio ein perfekt in wunderbarer Landschaft aufgestelltes Schild anzutreffen.
Das war ein Irrtum.



Das wilde und wundervolle West Virginia bestand aus nebligen grünen Bergen bzw. ich fuhr durch ein endlos langes vernebeltes grünes Tal. Stundenlang - mit nur einer kurzen Auflockerung durch ein sehr süßes Frühstück bei Shoneys. Kurz vor 10 ragte eine goldene Kuppel durch die grüne Hölle, ich war in Charleston, der Hauptstadt.


Eine Kleinstadt mitten im Wald - aber ein riesiges Capitol mit goldener Kuppel. Kam mir etwas überdimensioniert vor. Kontrollen am Eingang gab es nicht, drinnen wurde ich nicht beachtet, egal wo ich hin ging, in den Senat, ins Büro des Governors. Als hätte ich eine Tarnkappe auf....


Weitere Einzelheiten zu Virginia im allgemeinen und zum Capitol im spöziellen gibt’s hier.


Bekanntlich gibt es auch in den USA mittlerweile die eine oder andere Ökotopie. In New Haven/WV steht das weltweit erste Kohlekraftwerk das CO2 nicht nur abtrennt sondern vor Ort in tiefere geologische Erdschichten presst. Klick. In Deutschland soll das Zeug ja über Pipelines nach Schleswig Holstein geleitet werden, was aber mit Sicherheit nicht genehmigt wird. Direkt vor Ort nach unten ist viel einfacher. Was unter der Erde mit dem Kohlendioxid passiert weiss natürlich niemand aber man hofft es würde alles gut. Vielleicht eruptiert demnächst ein Geysir um das Zeug wieder raus zu pressen.
Stellt euch mal vor die Erde macht nicht das was die Menschen von ihr denken sondern was sie will und erwärmt oder verkühlt sich selbstständig. Wem schiebt man dann die Schuld in die Hose?
Klimen kommen und gehen seit Milliarden von Jahren, es wird wärmer oder kälter, wie es gerade in die Laune der Natur passt. Wir ändern da nichts dran, versuchen es aber zu erklären.
Viel wichtiger wäre die Bekämpfung der Armut und Analpfabetisie in der Welt, damit sich die eine oder andere Religion, die den Ungebildeten werweisswas verspricht, nicht noch weiter ausbreitet. Und nicht nur deshalb.
Viele Kohlendioxidverhinderungsmilliarden könnten für wirklich sinnvolle Aufgaben genutzt werden. Aber - mit dem Thema “Klimawandel” kann man den Menschen erstaunlicherweise dauerhaft Geld aus der Tasche ziehen, “Smog” “Ozonloch” oder “Feinstaub” waren nur zeitlich begrenzte Verarschungen. Naja, Hauptsache es kommt keine neue Eiszeit, egal ob von Langnese oder Dr. Schöller.....

Um nur ganz leicht vom Thema abzuschweifen: Ob es bald den ersten elektrischen Stuhl mit Solarstrom gibt?


Das Bild hat mit dem Thema überhaupt nichts zu tun....

Mehr habe ich aus West Virginia Mountain Mama nicht zu erzählen, das Ohioschild leuchtete mir kurz hinter der Silver Memorial Bridge entgegen. Da ich noch auf der Suche nach einem weiteren “Welcome to West Virginia” Schild war, drehte ich, fuhr nochmal zurück, das Schild war in der Brückenmitte und deshalb nicht zum Aussteigen und drunter singen geeignet, fuhr wieder nach Ohio, filmte die Einfahrt, drehte wieder um, filmte diesmal - nur Fotos ist nicht genug - und fuhr dann entgültig nach Ohio, dem Land meiner traumlosen Schläfen - oder so ähnlich.....






Ohio - endlich. Hier wollte ich schon immer hin, seit frühester Kindheit, von Geburt an sozusagen.


Huch, da muss ich kurz eingeschlafen sein und geträumt haben.
Ohio? Ein Schild, ein Capitol und weg bin ich wieder, oder muss man hier mehr als ein paar Stunden seiner unbilligen Zeit opfern?
Landschaftlich auf keinen Fall, hier ist es noch unbergiger als/wie in West Virginia. Flach, langweilig.

Immerhin ist in Columbus, der Hauptstadt, ein etwas anderes State House zu bewundern, mit einer ungewöhnlichen Kuppel. Eine Tour wurde leider nicht angeboten, ich hab mir deshalb alles ohne Reiseleitung angesehen.
Einzelheiten dazu und über Ohio als solches gibt’s wie immer hier.



Mein von Priceline zugewiesenes Zimmer befand sich im Hyatt on Capitol Square75 East State Street,
Columbus, Ohio, USA 43215

Priceline Gebot 52 $ - 4 Sterne - incl. Gebühren 68,02 $ = 49,05 €.
Valet Parking 28 $ - direkt gegenüber ein Parkplatz für 10 $ Overnight.


Nach dem Check-In besuchte ich eins der wenigen Highlights in Columbus:
Germantown.
Ich wollte mal wieder etwas ganz anderes essen und begab mich in Schmidt’s Sausage Haus & Restaurant. Nicht wirklich hinein sondern nur bis zur geöffneten Tür.


Dort kamen mir Töne entgegen, die mir den Hunger verdarben. Töne, die aneinandergereiht Lieder ergaben, die ich wirklich nicht hören möchte - obwohl ich weiss wer Florian Silbereisen ist. Selbiger könnte hier musikalisch als Kellner anfangen, ich verliess den Laden lieber fluchtartig. Stattdessen gab’s ne Pizza.
 

Den Abend verbrachte ich gemütlich Bier trinkend und People watchend am Capitol Square.

Für morgen habe ich keine Übernachtung vorgebucht da ich nicht weiß wo ich sein werde bzw. wie weit ich fahren werde.


Was habe mir mir heute nur flüchtig oder gar nicht angesehen?


10. Tag - 340 Meilen oder 547 km gefahren

Lal@

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Re: Storming the 50's
« Antwort #39 am: 31.01.2010, 15:06 Uhr »
11. Tag


Kurz vor 7 ein letzter Blick aus dem Hotelfenster, dann ging’s wieder auf den Highway - bzw. auf irgendwelche Nebenstrassen, weil ich heute mal wieder TomTommen wollte.



Die Strecke, die mir die Dame anzeigte und -sagte, war mir nicht ganz klar, aber solange es in Richtung Norden ging war das egal, irgendwo kurz vor dem Nordpol vermutete ich Detroit, die bekannteste Stadt Michigans, dem nächsten Staat auf meiner “Abschussliste”.

Unterwegs schaute ich mir die Swartz Covered Bridge an, die in der Nähe von Harpster am Wegesrand stand, wo sie den Sandusky River überspannt.
Erbaut 1978 - 1992/93 restauriert.
Eine Liste aller Holzbrücken Ohios ist hier anzusehen.

Was mich wundert: Die Dächer sind ja zum Schutz der Brücke erbaut worden. Wäre es nicht einfacher und viel weniger Aufwand bei Bedarf “mal eben kurz” eine neue Brücke zu bauen?


Nach dem Frühstück bei Bob Evans habe ich mir überlegt die Hard Rock Cafes in Pittsburgh und Cleveland auszulassen, es wäre zu viel Fahrerei gewesen, hauptsächlich will ich ja Welcome-Schilder und Capitolsens in meine Sammlung aufnehmen bzw. abhaken.

An der Staatsgrenze bin ich deshalb wieder ein bißchen kreuz und quer gefahren um mehr als ein Schild zu sehen. Hat hier in der mittäglichen Sonne Spaß gemacht, mehr als ich im frühmorgendlichen verregneten West Virginia gehabt hätte.


Die Lichter der Großstadt Detroit waren schon nah als ich ein Schild “Bridge to Canada” entdeckte. Warum nicht auch noch kurz einen Abstecher ins Nachbarland machen dachte ich mir und war schon auf der Ambassador Bridge. Nach kurzer stempelloser Passkontrolle hatte ich kein passendes Geld für eine kanadische Parkuhr und war nach einem Bild vor der detroitschen Skyline schon wieder auf dem Weg zurück. Auf einen Besuch des Caesars hatte ich keine Lust, es war zu früh für ein Buffet.


Die Wiedereinreise dauerte etwas länger, der Immigrationofficer konnte nicht wirklich verstehen was ich eine Stunde in Canada gemacht hatte.
Die Skyline von Detroit angesehen? Fotos gemacht? Er dachte wohl ich wäre ein Spion. Nach diversen sinnlosen Fragen war ich wieder im Staat der 50 Staaten.
Detroit sah aus der Ferne richtig gut aus, aber je näher ich kam desdo trostloser wurde es. Bis auf die innere Innenstadt waren nur verlassene Häuser und fast keine Menschen zu sehen. Wie in einer Ghost Town.




Rund um den Campus Martius Park war dann immerhin so etwas wie Leben zu entdecken, ein Hard Rock Cafe, ein paar Restaurants, diverse Suppenküchen für Obdachlose und das eine oder andere Memorial. Ein paar Meter weiter war dann gleich wieder alles völlig verkommen und ich verliess die Stadt fluchtartig.
Das Motown Museum und das Henry Ford Museum werden beim nächsten Mal besucht - falls es ein nächstes Mal gibt.


Knappe 100 langweilige Meilen später erreichte ich Lansing, die Hauptstadt Michigans und fuhr gleich zum Capitol, das nicht zu übersehen war und mich an Sacre Ceur erinnerte. Drinnen waren keine Kontrollen und ich schaute mir in Ruhe alle Räume und Säle (Sääle? Sähle?) an. Ein sehr schön renoviertes Staatshaus - halt, vielleicht sogar eins der schönsten meiner bisherigen Laufbahn.


Mehr Bilder und ein paar Infos zum Capitol und Michigan im allgemeinen gibt es hier zu sehen.

Da ich heute ausnahmsweise keine Unterkunft vorgebucht hatte fuhr ich noch ein paar Meilen weiter und landete irgendwann im Days Inn in Battle Creek ...


... wo ich den Tag mit einem Steak im örtlichen Lone Star ausklingen liess.




11. Tag - 384 Meilen oder 617 km gefahren

Lal@

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Re: Storming the 50's
« Antwort #40 am: 01.02.2010, 08:38 Uhr »
12. Tag

Heute war der 50. Staat und das 48. Capitol fällig - ich musste nur noch kurz durch einen Teil von Indiana, Chicago und ein paar Meilen später wäre dann der gesamte Mittelwesten erstürmt. “Kurz durch” ist natürlich keine Beschreibung für eine Stadt wie Chicago. Ich stand sehr lange in einem endlosen Stau der mir immerhin einen schönen Blick auf die Skyline ermöglichte, was nach einer Stunde recht langweilig wird.



Am 14.8.2009 um 14:27 war ich dann am Ziel.
50 - das war’s. Ich kann wieder nach Hause, ich habe fertig. Das war’s. Amerika - ich kenne dich.



Naja, nicht ganz, das Capitol in Madison fehlt noch. Und die in Boise/Idaho und Juneau/Alaska, aber das wird in diesem Urlaub nichts.

Eine Stunde später bin ich in Madison. Sieht gut aus das Ding, wie neu erbaut, es erstrahlt richtig in der leuchtenden Sonne.



Um 4 PM begann die letzte geführte Tour des Tages, ich war dabei. 60 Minuten lang erzählte der Reiseleiter alles was man über das Capitol wissen sollte, ob es einen interessiert oder nicht. Ich fand es schade daß ich so wenig Touren bei “meinen” bisherigen Capitols mitgemacht habe, weil ich oft an Wochenenden vor Ort war oder keine Führungen angeboten wurden. Ich kann es ja in den deutschen Landtagen probieren....

Alles wichtige über Wisconsin und das Capitol ist hier zu sehen.


Was mache ich mit dem Rest des Tages? Wisconsin ansehen, das als Dairyland, das Molkereiland bekannt ist? Ne, laß sein, keine Lust.
Erstmal das Super 8 Motel suchen, das ich heute für die Wyndham-Rewards Punkte, die ich für die Übernachtung im Ramada in Atlantic City bekommen habe, nämlich 10.000, eingelöst habe.
Es ist schon erstaunlich. Da zahle ich 43 $ für ein Zimmer und bekomme eins für 56 $ umsonst dazu. Aber ich will mich nicht beschweren.
Nach dem Einchecken tippe ich - eine meiner Lieblingsbeschäftigungen am Abend - die Buchstaben S-T-E-A-K ins TomTom und werde zu einem 500 Meter entfernten Outback gelotst, wo ich eine Clam Chowder und ein RibEye Steak mit Mushroom Lobster Topping bestellt, bekommen und gegessen habe. Die Pilzlobster waren nicht nötig, es passt besser zu einem Sirloin, so wie es auf der Karte auch angeboten wird. Jetzt weiss ich es und geniesse mein nächstes RibEye wieder Topping-Less. Erstaunlicherweise habe ich heute keine kulinarischen Bilder geknipst


Beim abendlichen Internetten bekam ich eine e-Mail von Delta. Meine Flugzeiten hätten sich geändert. Statt 2 sind jetzt 8 Stunden Aufenthalt in Paris - ohne Begründung. Ich schaute mir den Air France Flugplan an und stelle fest daß es wirklich keinen 10-Uhr Flug nach Düsseldorf gibt. Also angerufen und gefragt was ich machen kann um den langen Aufenthalt zu umgehen. Die Lösung: Ich fliege einen Tag früher nach Hause, übermorgen schon, und zwar mit KLM, ab Chicago über Amsterdam. Bei Air France waren keine Plätze in der Business Class mehr frei. Ok, warum nicht auch KLM testen, und auf einen Tag mehr oder weniger kommt es jetzt nicht mehr an, ich bin ja fertig mit dem, was ich ansehen wollte.
Vorteil bei den heute üblichen Kooperationen von Fluggesellschaften, in diesem Fall Skyteam: Ich rufe bei Delta an um Flüge von Air France auf KLM umzubuchen.....

Einziger Nachteil: Das Zimmer in Chicago ist über Priceline gebucht und es gibt keine Erstattung wenn ich es die letzte Nacht nicht mehr nutze. Egal, immer noch besser als 8 Stunden in Paris warten.....
Da morgen beim letzter kompletter Tag im Land ist legte ich mich früh schlafen um morgen ebenso früh wieder wach zu sein.
 
12. Tag - 339 Meilen oder 545 km gefahren



Lal@

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Re: Storming the 50's
« Antwort #41 am: 08.02.2010, 14:03 Uhr »
13. Tag


Mein treuer Begleiter der letzten Urlaubsjahre, die kurze helle Hose, ist mittlerweile recht löcherig geworden und nicht mehr stopfbar. Bei der Ausreise aus Wisconsin entdecke ich am auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehenden Welcome Schild einen Nagel und sehe das als Zeichen mich von der Hose zu verabschieden. Wenn nicht hier wo dann sollte sie ihre letzten Atemzüge tun .....


Da ist schon 30 Meilen vor der Stadt der erste Stau, das verdirbt mir leicht die Lust. Ich komme und komme nicht näher, nach gefühlten 5 Stunden sehe ich endlich die Silhouette der Stadt im Dunst auftauchen. Der viele Sprit, den ich eigentlich noch hatte, ist mittlerweile durchgejagt, es wird langsam knapp. Aber finde mal in Chicago ne Tankstelle. Ich frag das TomTom und das schickt mich quer durch die Botanik, ohne das an den angegebenen Stellen etwas zu finden ist.



Die 5. Tanke ist dann endlich wirklich eine. Aber voll - mit Taxis, die hier scheinbar nur zum Spaß vor den Zapfsäulen stehen und anderen den Platz wegnehmen. Mit hin- und her jonglieren komme ich rückwärts an eine Säule. Für 20 $ Sprit und ich fühle mich wieder wohl in meinem Auto. Jetzt wird das eine oder andere wichtige angesehen.


Fast neben der Tankstelle war das Hard Rock Cafe, in dem ich das letzte Shotglas dieses Urlaubs kaufte und mich dann auf den Weg zum Brunnen machte. Welcher Brunnen? Na, “der” Brunnen, aus dem Vorspann von Al Bundy. Den hatte ich in einem früheren Leben schon gesucht und gefunden - aber 1994 war er gerade in Reparatur. Jetzt zeigte er sich in voller Pracht - fast so schön wie der Bellagio Fountain.


Der Clarence Buckingham Memorial Fountain, wie er mit richtigem Namen heisst, wurde 1927 zu Ehren des namensgebenden Clarence Buckingham eröffnet. Bezahlt hat Katy Buckingham, seine Schwester. Vorbild war der Basin Latona in Versailles.
Er hat schon wieder eine längere Renovierung hinter sich, wurde erst im April 2009 neu eröffnet. Hab ich Glück gehabt.


Der Brunnen wässert von 8 AM - 11 PM, von April bis Oktober, falls das Wetter es zuläßt. Zu jeder vollen Stunde ist Showtime. 20 Minuten lang wird gesprüht was die Düsen hergeben, die mittlere Fontäne bis zu 45 Meter hoch.
Abends mit Musik und Beleuchtung - was ich leider im Laufe des Tages vergessen habe. Ich muß also unbedingt nochmal nach Chicago - was irgendwann zusammen mit Uli sowieso geplant ist.
Ich fahre noch ein bißchen durch die Stadt, zum Navy Pier, zum Planetarium, zum Soldier Field (kein Friedhof sondern ein Stadion das wie ein griechischer Tempel aussieht), nach Northerly Island und dann zum Hotel, dem Red Roof Inn Downtown. Punkt 15 Uhr kann eingecheckt werden - ich bin der Erste und schnell im Zimmer.


Ich habe an der Rezeption gefragt ob es eine Möglichkeit der Erstattung gibt wenn ich das Zimmer nur eine Nacht nutze - aber die haben mich auf Priceline verweisen und da hab ich gar nicht erst angerufen weil die Geschäftsbedingungen eindeutig sind. Es ist zwar billig, aber auf gar keinen Fall stornierbar. Naja, kann sich das Zimmer einen schönen Abend machen, ganz alleine.....
Red Roof Inn Chicago Downtown
Priceline Gebot 56 $ - 2 Sterne - incl. Gebühren 71,89 $ = 52,49 € - über Priceline.
Valet Parking 39 !!! $ - für chicagoer Verhältnisse recht günstig .....



Einen Tag weniger in Chicago? Kein Problem, ich schaue mir heute soviel wie möglich an und morgen geht’s dann eben nach Hause. Es gibt Schlimmeres. Der Sinn dieses Urlaubes war ja keine ausführliche Chicagosifizierung.
Ich gab dem Valetparker den Autoschlüssel und machte mich zu Fuß und per Bus auf den Weg zum Millenium Park, dem momentanen touristischen Highlight der Stadt. Ich hatte während meines herumirrens auf der Suche nach einer Tankstelle schon einiges gesehen und es gefiel mir gut. Aus der Nähe noch besser.



Eigentlich interessieren mich Kunst, Museen oder Ausstellungen nicht die Bohne. Aber es gibt natürlich Ausnahmen. Eine steht hier.”The Bean” - offizieller Name “Cloud Gate”.

Die Skyline ist durch die Bohne gesehen viel wirkungsvoller als der direkte Blick. Aber wirklich wichtig ist für die meisten Besucher nur das eigene Bild. Nur selten wird nach oben geschaut, der Blick ist meistens auf sich selbst gerichtet. Zu Hause schaut man nur kurz - oder lang - in den Spiegel, hier kann man sich stundenlang an sich selbst sattsehen. Und es so schön anonym, obwohl man inmitten einer Menschenmenge steht, sitzt, liegt oder springt.







Ich kaufte noch ein oder zwei Shirts für Uli und machte mich wieder auf den Heimweg.
Mein letztes Essen: Jack Daniels Steak & Shrimps im T.G.I. Friday’s.
Die abendliche Beleuchtung des Parks habe ich leider verpasst, verpennt, vergessen. Schade - aber Chicago ist auf jeden Fall nochmal eine Reise wert, gerne in weibleicher Begleitung.....



14. Tag


50 Staaten - 48 State Houses oder Capitols, was will ich mehr? Bis auf den einen oder anderen Ort, den man auch wiederholt anfliegen kann ist Amerika für mich hiermit “durch”.
Eine blöde Idee hat hiermit ihren Abschluß gefunden. Und die 2 fehlenden Capitols in Boise/Idaho und Juneau/Alaska sind doch nicht mehr wirklich wichtig, oder?
Mein nächstes Ziel: Ich werde mir die Landtage in Deutschland ansehen, die Welcome-Schilder hab ich ja schon.....


Ich war recht früh am Flughafen, wollte mir ansehen was sich in den letzten 10 Jahren, seit meinem letzten Besuch hier, getan hat. Mir ist nichts aufgefallen, es sah eigentlich aus wie immer, soweit ich mich erinnern kann jedenfalls. Die Skyteamlounge war ganz nett, aber nichts besonderes, die B 747-400 von KLM nach Amsterdam entpuppte sich als eine Frachtmaschine, in der auch ein paar Passagiere unterkommen konnten.


Mit mir in der Business Class war eine Familie mit Oma, Opa, Papa, Mama und 3 halbwüchsigen Kindern. Ob das alles Prämienflüge waren oder ob da jemand richtig viel Geld auf den Tisch gelegt hat?
Egal, es war bequem, besser zu sitzen als bei Air France. Aber so richtig liegen konnte man hier auch nicht. Egal, ich hab ja so gut wie nichts bezahlt....

Apropos bezahlen: Fotos des servierten Essens auf Hin- und Rückflug sind hier zu sehen.


Ein letzter Blick nach der Landung in Amsterdam in die Kabine, 2 Stunden warten auf den Anschlußflug nach Düsseldorf und schon war ich wieder zu Hause.

In den nächsten sommerlichen Betriebsferien bleibe ich definitiv zu Hause, wo soll ich denn jetzt noch hin?


Das wars. Der Mittelwesten - und Teile der Ostküste - sind erstürmt. Wenn im Laufe der Geschichten die Meinung aufgekommen sein sollte, daß mir nichts und niemand gefällt: Das stimmt nicht, mir hat es sehr viel Spaß gemacht. Wenn jemand seinen wohlverdienten langersparten Urlaub im Mittelwesten verbringen will, rate ich ab, weil es fast nichts gibt, was es nicht auch in Deutschland oder der näheren Umgebung gibt. Wenn man alle 3 Reisen zusammen nimmt gab es nur wenige Highlights. South Dakota und Kentucky waren die landschaftlich interessantesten Staaten, der Rest war mehr oder weniger flaches Ackerland, und dafür fliegt man nicht über den großen Teich, oder?
Ok, die Städte. St. Louis, Nashville, Minneapolis, Atlanta, Washington, Philadelphia, Chicago. Nett, aber in San Francisco, Las Vegas, New York, Miami oder Bochum gefällt es mir besser.
Außer Chicago und NYC wird mich deshalb wohl weder ein Staat noch eine Stadt wiedersehen. Wenn schon USA, dann Highlights im Süd- oder Nordwesten oder wenigstens das warme Florida für den Winter.

Gefahrene Strecke: Klick


So sahen die 3 Storming Touren aus:


Zum Schluß die Links der einzelnen Touren:
Storming the Midwest
 2.958 Meilen = 4.759 Kilometer = 594 km pro Tag


Storming the Mideast

2.036 Meilen = 3.275 Kilometer = 360 km pro Tag

Storming the 50's


3.477 Meilen = 5.594 Kilometer = 430 km pro Tag



Caro

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Re: Storming the 50's
« Antwort #42 am: 08.02.2010, 22:25 Uhr »
Hallo Volker,

vielen Dank für den super Reisebericht.
Er hat uns bestätigt, daß wir die mittleren Staaten erst dann besuchen werden wenn der Urlaub nicht mehr
zeitlich beschränkt ist.

Da wir in diesem Jahr nicht in die USA reisen, werden wir im November leider nicht am gleichen Ort sein
(aber vielleicht im Februar oder März).

Lieber Grüße

Caro

PrivatePaula

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Re: Storming the 50's
« Antwort #43 am: 09.02.2010, 14:19 Uhr »
Starke Idee und Coole Umsetzung!Glückwunsch zum Fertigmachen! :hand:
Die andere Seite,Dunkel sie ist!

Halt´s Maul Joda und Iss deinen Toast!