Die Reise geht nun weiter...sorry dass ich nur so unregelmäßig schreibe, ich habe aber zu Hause keinen Internetzugang.
Thema heute:
Die ReiseführerFür die Reisevorbereitung hab ich mir einige Reiseführer aus der Bibliothek besorgt und natürlich viel im Internet recherchiert. Schluss endlich habe ich mich zum Kauf des “Rough Guide to New York City” entschieden. In Englisch natürlich, da ich die englischsprachigen Reisführer “besser” fand.
Noch viel interessanter waren jedoch die echt amerikanischen Reisführer. Insgesamt habe ich 5 kennengelernt:
* United Nations
Die Führung durch die Vereinten Nationen war für mich quasi Pflichtprogramm. Die Führerin stammte aus Alergien und sprach ziemlich schlechtes Englisch, so dass es sehr anstrengend war ihr zu folgen. Sehr amüsant war ihr Satz, schon fast ein Running-Gag, nach jeder Station: And now, if you want, go ahead an take some pictures. Was die asiatischen Touristen auch prompt taten. Interessant wurde es dann, als der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon an unserer Gruppe vorbeilief und natürlich prompt die “Japaner” fragten: Can we take some pictures. Der Generalsekretär griff der Antwort der Führerin vor und winkte freundlich.
Ansonsten waren natürlich die Versammlungsräume sehr interessant, die glücklicherweise nicht belegt waren. Hier muss man etwas Glück haben.
* Circle Line Tour in New York City
Am drittletzten Tag in NYC setzte ein Wetterumschwung ein und ich entschied mich nun doch (obwohl ich schon ziemlich viel von der Stadt gesehen habe) den Gutschein (CityPass) für die Circle Line einzulösen. Rechtzeitig (30min vorher) angestellt erhielt ich einen schönen Platz an der Reeling des Oberdecks, so dass meinen Blicken nichts im Wege stand.
Der Guide, für meinen Geschmack ein typischer Amerikaner, etwa um Mitte 40 versorgte uns Fahrgäste in einem nicht endenden Redeschwall mit Informationen. Während der zweistündigen Tour erzählte er alles über die Gebäude der Stadt, die Evakuierung Manhattans am 11.9.2001 und im August 2003 (Stromausfall). Besonders interessant und daher für jeden New-York-Besucher empfehlenswert die Tour am Anfang des Urlaub zu machen, waren die Informationen über Veranstaltungen, Konzerten, Aufführungen etc. die in den nächsten Tagen stattfinden sollten.
* Public Library in New York City
Am Mittwoch schloss ich mich eher zufällig der kostenlosen Tour durch die Public Library an. Guide war diesmal eine ältere Lady, die mit Herz und Seele in der Bücherei verwurzelt war. Mit ihrere zarten Stimme verstand sie es perfekt über die Geschichte des Hauses zu informieren. Leider waren manche Passagen für meinen Geschmack etwas zu langatmig, das lag aber eher an meinem Interesse. Besonders interessant fand ich den Kartenraum, den ich mir nach der Führung genauer ansah. Hier gibt es wirklich von jedem Fleckchen der Erde Karten aus verschiedenen Epochen…hätte ich mehr Zeit gehabt…
* Grand Central Terminal in New York City
Gleich nach der Tour in der Bibliothek begann eines der Highlights meines USA-Aufenthaltes. Die kostenlose Tour findet jeden Mittwochmittag statt. Der Guide (ehrenamtlich) selbst lebt bzw. arbeitet erst seit Anfang der 90er in Manhattan und pendelt täglich via Grand Central Terminal nach Manhattan wo er einer normalen Arbeit nachgeht. Der stimmgewaltige Kerl verstand es im Trubel der Menschenmengen uns Zuhörer in den Bann zu ziehen.
kleines Video vom Guide und dem Lärmpegel in der Halle
Äußerst interessant fand ich, dass das berühmte Deckengemälde, dass durch die Renovierungsarbeiten wieder zum Vorschein kam. Es war nicht wie angenommen von Diesel- und Kohleabgasen verdeckt sondern durch Nikotin und Tabak. Sehr verwunderlich war, dass erst mit den Renovierungsarbeiten Ende der 80er, Anfang der 90er die Verdunklung aus dem zweiten Weltkrieg entfernt wurde.
Ich könnte noch einiges Aufzählen (z.B. über den Tenniscourt, den Ballsaal, die Vanderbilt Hall, Männer und Frauen) verzichte aber darauf und empfehle jedem sich die 90min Zeit zu nehmen und dieser einmaligen Führung zu lauschen.
* U.S. Capitol in Washington D.C.
Das Capitol der Vereinigten Staaten besuchte ich an meinem Rückflugtag. Nach etwa 20min Anstehen hatte ich mein Ticket für die Führung. Glücklicherweise war ich allein, so dass ich als Lückenfüller in die übernächste Führung rutschte. Die fünfköpfige Familie vor mir bekam ihre Tickets erst für eine Führung die fünf Stunden später stattfand. Nach dem recht aufwändigen Sicherheitscheck (und nachdem ich mich der verbotenen Artikel einer ganzseitigen Liste entledigt hatte) begann die Führung. Nach kurzen Ausführungen über die Bauabschnitte und Geschichte des Capiols und der National Mall, ging die Führung in die Rotunde.
Dort waren etwa 15 Gruppen gleichzeitig, dementsprechend hoch war der Geräuschpegel. Dank der kräftigen Stimme des Guide nahm ich auch hier ein paar Infos mit. Die Zeit reichte jedoch nicht um ordentlich Fotos zu machen. Schnell ging es weiter in die Statuary Hall, dem alten Sitzungssaal des Repräsentantenhaus. Hier gelang es unserem Guide für absolute Ruhe zu sorgen, da die halbkugelförmige Kuppel einen besonderes akustisches Phänomen birgt. Redet man an einer bestimmten Stelle ganz leise so hört man es an einer 15m entfernten Stelle ziemlich deutlich (ein ähnliches Phänomen gibt es auch im Grand Central Terminal). Dies führte auch dazu, dass dieser Raum nicht mehr als Sitzungssaal benutzt wurde, da vertrauliche Gespräche nicht möglich waren.
Video von der Echo-Stelle
Fazit: Ich kann alle Touren nur empfehlen. Alle Guides haben ein sehr verständliches Englisch gesprochen, nur bei der Dame der Vereinten Nationen war´s etwas problematischer. Notfalls gibts hier aber auch Führungen in deutsch.
Demnächst geht es weiter mit:
- Was ich gern angeschaut hätte...
- Essen und Shopping
- Von oben
falls jemand Wünsche hat, einfach kundtun, vielleicht hab ich ja was passendes erlebt und kann es zum Besten geben.
bye
jh