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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: Bluenote am 02.09.2012, 09:57 Uhr

Titel: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 02.09.2012, 09:57 Uhr
Soooo. Die Wartezeit ist nun überstanden, am Dienstag gehts los auf unsere Südstaaten-Revival-Tour (ich will jedes Mal "Survival" schreiben...aber SO ist das nicht gemeint  :lol:).

Es ist über ein Jahrzehnt her, seit wir das letzte Mal in den USA waren...viel zu viele Lenze sind seither ins Land gezogen und so wird es allerhöchste Zeit, unsere alten Erinnerungen wieder aufzufrischen, Freunde wieder zu treffen, Orte und Plätze von damals zu besuchen und "ooooh, weisst du noch..." zu schwärmen.

"Wir", das sind diese zwei da:

Mama Uschi (59)
(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compfrankreichzerd2tx7u5.jpg)

Und die Tochter, also ich, Natascha (31)
(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compfrankreichidqgpxcrz9.jpg)

Wir sind beide keine USA-Neulinge, jedoch sind unsere Reisen schon so lange her, dass ich extrem gespannt bin, wie sehr mich die Rückkehr "flashen" wird - oder eben nicht. Wird es sich anfühlen wie damals? Ganz vertraut alles? Oder wird alles sein wie "neu"? Oder eine Mischung aus beidem?
Ich kann's kaum erwarten, das herauszufinden. Schliesslich war ich damals noch soooo jung...wirken die Dinge anders, wenn man erst mal die 30 überschritten hat??  :lol:
Wir werden sehen, wir werden sehen...

Hier unsere Tour:

04.09. Abflug in Zürich nach Tallahassee FL, Zwischenstop in Altlanta GA
05.09. Bainbridge GA, "Basisstation" bei alten Freunden, versorgen mit diversem brauchbarem Zeugs
06.09. Bainbridge
07.09. Bainbridge
08.09. Weiterfahrt nach Pelham AL, alte Internetfreunde neu kennenlernen, weil: Zum ersten Mal von Angesicht zu Angesicht *spannend*
09.09. Pelham
10.09. Pelham
11.09. Pelham
12.09. Weiterfahrt nach Bandera TX, mit einer Übernachtung "irgendwo"
13.09. Ankunft in Bandera
14.09. Bandera
15.09. Bandera
16.09. Bandera
17.09. Bandera
18.09. Bandera
19.09. Bandera
20.09. Weiterfahrt nach Nashville TN, mit einer Übernachtung "irgendwo"
21.09. Ankunft in Nashville (Übernachtung)
22.09. Weiterfahrt in die Great Smoky Mountains, mit einer Übernachtung "irgendwo"
23.09. Ankunft in den Smokys (Maggie Valley NC)
24.09. Maggie Valley
25.09. Maggie Valley
26.09. Maggie Valley
27.09. Maggie Valley
28.09. Charleston SC (Übernachtung)
29.09. Savannah GA (Übernachtung)
30.09. Zurück nach Bainbridge (all die nützlichen Dinge wieder abgeben und Ausklang der Reise)
01.10. Bainbridge
02.10. Bainbridge
03.10. Abflug von Tallahassee, wieder via Atlanta nach Zürich
04.10. Ankunft in Zürich

Es wird keine "Sehenswürdigkeitentour", mehr eine "Auf den Erinnerungen surfen"-Reise. Selbstverständlich werden wir uns aber auch hier und da schöne Dinge und Orte ansehen gehen und trotzdem eine Menge erleben, auch wenn wir nicht explizit auf "tolle Fänge" aus sind und uns nicht danach richten, wo es am interessantesten sein könnte.  
Man muss halt Prioritäten setzen, nicht wahr.  :D

Aber gerade in und um Bandera (San Antonio z.B.) und in den Smokys werden wir sicher "ordentlich was abliefern" können für diesen Reisebericht. Natürlich werden auch Fotos nicht fehlen, zumal ich ja jetzt endlich gecheckt habe, wie das mit dem ganzen Komprimieren und Verkleinern und Bearbeiten und so funktioniert.  8)

Einige Übernachtungen finden bei Freunden statt, ein schnuckliges kleines Häuschen in Bandera sowie das Motelzimmer in Maggie Valley haben wir vorreserviert, ansonsten werden wir vor Ort jeweils gucken, wo wir unterkommen.  :wink:

Geflogen wird mit Delta, gefahren mit einem Mietwagen von Alamo.

Mit dabei sind ausserdem eine bis zwei Gitarren (ich weiss immer noch nicht, ob ich Bock drauf habe, mein Instrument AUCH NOCH mitzuschleppen, ein Zupfkasten reicht doch, da ist meine Mutter aber anderer Meinung) für spontane Momente.

Ich hoffe, ich werde täglich dazu kommen, den neuen Reisetag zu verfassen. Ich bin gespannt drauf, wie gross der Aufwand eines Live-Reiseberichtes tatsächlich ist und wie es abends dann jeweils aussieht (vorallem nach den paar Monsterstrecken)...ob ich dann immer noch so begeistert von meiner Idee bin wie jetzt noch.  :lol:

Mein neuer Koffer steht in Sichtweite und wartet sehnlichst auf das Befüllen (wobei das "sehnlichst" wohl eher mich betrifft, ich denke, dem Koffer ist sowas piepegal), jetzt muss nur noch die Wäsche endlich fertig trocknen und dann...PACKEEEEEEEN (ich LIEBE das Packen)!!!

Also dann...macht euch startbereit...übermorgen gehts los! Wir freuen uns auf viele Mitreisende!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Inspired am 02.09.2012, 10:03 Uhr
Liebe Natascha,

nach laaaaaaangem Warten geht es nun endlich los!

Da Liste ich den Reisebericht mal hier bei den Südstaaten und warte ab, was du so zu berichten hast:

http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=46250.msg256019#msg256019

Liebe Grüße (und vergiss bloß nichts Wichtiges)

Birgit (die auch spätestens am nächsten Wochenende schon mal den Koffer rausstellt)
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anti am 02.09.2012, 11:59 Uhr
... da bin ich schon reingebeamt! Mensch, jetzt geht es doch schon los. Dein Vorbericht startete und man dachte: "Ojeh, das ist ja doch ´ne Weile hin" Jetzt aber ist es doch soweit und wir haben die Zeit gut rumgebracht. Viel Spaß beim Packen und fast alles, was du vergisst einzupacken, lässt sich sicher auch in den USA besorgen. Wichtig ist also Pass, Führerschein und  Kreditkarte. Die gute Laune kommt ganz von selbst mit...  :D
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bandera Lady am 02.09.2012, 12:10 Uhr
Es ist wahr: nur noch 2x  :schlafen:  dann geht's los  :applaus:

Der Touren-Plan meiner Tochter in Ehren, aber da muss ich eine kleine Korrektur anbringen:

>>>>>  22.09. Weiterfahrt in die Great Smoky Mountains, mit einer Übernachtung "irgendwo" <<<<<

Da wird's keine Übernachtung geben - ist eine unserer eher kürzeren Strecken von A nach B -ideal um erst gegen Mittag Nashville verlassen zu müssen  8) 
Ist ev. für alle Mitreisenden wichtig zu wissen, nicht dass ihr alle dann irgendwo zwischen Nashville und Maggie Valley  eine ganze Nacht hängen bleibt, wir uns jedoch in Maggie Valley schon längst gemütlich eingerichtet haben   :zeltfeuer:    :lachroll:

Also Wecker stellen nicht vergessen :eckig:  ......gaaanz früh am Dienstag Morgen...

Bis denne dann  :winke:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: heika6112 am 02.09.2012, 18:01 Uhr

Endlich gehts los! Ich freue mich schon auf Eure Berichte!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Angie am 02.09.2012, 21:41 Uhr

Liebe Natascha,


Also Wecker stellen nicht vergessen :eckig:  ......gaaanz früh am Dienstag Morgen...

das habe ich vorsichtshalber jetzt schon gemacht, mit der richtigen Datumseingabe natürlich :wink: Meinen Koffer hole ich auch gleich und werfe ein paar Sachen hinein, damit ich wirklich pünktlich zur Stelle bin :D


LG, Angie :winke:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Reisefan62 am 02.09.2012, 23:02 Uhr
Naja, ich werde einen Großteil wohl erst später lesen können, da sich unsere Urlaube von der Zeit her fast decken.
Aber ich melde mich schon mal an...
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bandera Lady am 03.09.2012, 09:51 Uhr
Es ist wahr: nur noch 2x  :schlafen:  dann geht's los  :applaus:

Der Touren-Plan meiner Tochter in Ehren, aber da muss ich eine kleine Korrektur anbringen:

>>>>>  22.09. Weiterfahrt in die Great Smoky Mountains, mit einer Übernachtung "irgendwo" <<<<<

Da wird's keine Übernachtung geben - ist eine unserer eher kürzeren Strecken von A nach B -ideal um erst gegen Mittag Nashville verlassen zu müssen  8) 
Ist ev. für alle Mitreisenden wichtig zu wissen, nicht dass ihr alle dann irgendwo zwischen Nashville und Maggie Valley  eine ganze Nacht hängen bleibt, wir uns jedoch in Maggie Valley schon längst gemütlich eingerichtet haben   :zeltfeuer:    :lachroll:

Also Wecker stellen nicht vergessen :eckig:  ......gaaanz früh am Dienstag Morgen...

Bis denne dann  :winke:
Uschi
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: FrauSnuggles am 03.09.2012, 09:52 Uhr
Freu mich schon auf den ersten Bericht!!!!!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 03.09.2012, 12:46 Uhr
So, der letzte Tag vor der grossen Reise ist angebrochen! Seid ihr alle in den Startlöchern?

Wir freuen uns auf euch Mitreisende! Schön, dass ihr vorhabt, uns zahlreich zu begleiten!  :daumen:

Die Koffer sind nun gepackt und das war nicht ganz einfach, denn das da:

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa1ulpnsi5cxe.jpg)

musste alles in den eckigen Kasten rein, ebenso bei Uschi...auch wenn man sich versucht einzuschränken, kommt doch ganz schön was zusammen...vorallem die Geschenke sind nicht ganz ohne.  :D

Schlussendlich war es dann geschafft...alles drin! Na ja...fast alles...zumindest ich musste gewichtsbedingt ein paar Kleinigkeiten aussortieren.
Braucht man unbedingt Boxen zum Musikhören mit dem Laptop? Nein. Western boots? Ja (aber eben nicht lebensnotwendig, also raus mit ihnen). Und auf zwei, drei olle Shirts kann man doch auch noch verzichten (wenn man dafür den Gastgebern den Wunsch nach tonnenweise Salatgewürz und Maggi-Fix für Schnitzel erfüllen kann...). Leerer Rucksack: Scheiss drauf, wer braucht schon einen Rucksack!  :D

Schlussendlich war dann alles sicher verstaut:

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa2124e07lzys.jpg)

Nur das kleine schwarze Ding auf dem Sofa konnte ich nun echt nicht mehr reinquetschen, das alleine hat ja schon 11kg...na ja...bleibt es halt in der Schweiz. Ist doch auch schön hier.  :lol:

Aber wir sind guuuut: Die Kofferwaage zeigt uns je stolze 22 komma irgendwas Kilo an...wenn das mal nicht genial kalkuliert ist!  8)

So Ihr Lieben. Dann denkt dran, heute Abend früh in die Federn zu hüpfen, wir müssen morgen die Bahn um 5.50 Uhr erwischen!

Bis bald...fit und reisefertig...  :wink:

Liebe Grüsse
Natascha
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: blueswallow am 03.09.2012, 12:52 Uhr
Cool, da ist Texas mit dabei. Da bin ich doch sehr gespannt und hoffe auf Tipps für unsere Tour..

Ich geh auch früh ins Bett...  :lol:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Angie am 03.09.2012, 12:53 Uhr

Ok, heute Abend gehe ich früh ins Bett, will ja die Abreise nicht verpassen.

Natascha, zu den eckigen Dingern: Welche Maße haben sie denn und welche Marke ist es? Wir sind seit längerer Zeit auf der Suche nach neuen Koffern und immer noch nicht fündig geworden, deshalb würde es mich sehr interessieren. Ist ja nicht mal OT, da es ums Reisen geht :wink:


LG, Angie
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anti am 03.09.2012, 18:44 Uhr
Das "schwarze Ding" da auf dem Sofa lag aber nicht schon auf dem ersten Sofabild dort, oder???? Der wollte wohl auch mal nach Amerika. Da hat er sich so gut zwischen den Sachen versteckt und doch wurde er einfach nicht mit eingepackt... :lol:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: BluenoteAlsGast am 07.09.2012, 02:44 Uhr
Hellooooo everybody!!!

PUH!

Ich verprech hier einen Live-Reisebericht und mach euch den Mund waesserig und dann kommt nix...  :shock:

But: Meine US-SIM-Karte funktioniert nicht. Ich dachte ich kriegs hin und hab probiert und probiert, aber ich kriegs NICHT hin, nun sitze ich aber an Hausherrns Computer und darf hier ins Internet.

Wir gehen morgen eine neue SIM-Karte besorgen und lassen uns gleich beim Einrichten helfen und ich hoffe, dann klappt das von da an!

Jedenfalls mal kurz: Wir sind gut angekommen vorgestern und leben uns langsam ein. Tagsueber sind wir bei einem aelteren Ehepaar, das wir von all den frueheren Aufenthalten und sehr gut kennen (ich hab bei ihnen gewohnt waehrend meines dreimonatigen Aufenthaltes als Teenie). Da sie aber noch zwei Leute zu Besuch haben, schlafen wir bei der Tochter und ihrem Mann in ihrem wundervollen Haus.

Wir haben erleben nun bereits den zweiten Abend mit ihnen und es ist einfach nur toll alles. Eben hatten wir ein absolut geiles Dinner, der Ehemann, Newton, ist ein hervorragender Koch! Es gab Eintopf mit Rind und Babykarotten, dazu mashed potatoes aus Kartoffeln vom eigenen Garten und Boehnchen-Ocra-Gemuese, ebenfalls aus dem eigenen Garten...so lecker!

Wir reden und lachen viel, Newton ist der geborene Witzbold und wir fuehlen uns sehr willkommen hier.

Es ist total schoen, zurueck zu sein und alle wieder zu sehen! Es ist wirklich wie coming home, wieder hierher zu kommen.

Und den Einstieg ueber Freunde im privaten Rahmen finde ich immer ganz toll, einfach weil es so...real wird irgendwie. Man erlebt den amerikanischen Alltag und hat nicht dieses pure Touristenfeeling...man ist irgendwo eingebettet und erlebt das real life. Ich mag das.  :)

Wetter: Heeeeeeiiiiiiiiiss und feeeeeeuuuuuucht! Aber tja. Wir sind in South Georgia...sowas haben wir erwartet.  :lol:

Also: Ich hoffe, ab morgen gehts richtig los hier. Der Bericht ist geschrieben, die Fotos sind bearbeitet...ich muss das alles nur noch hier reinkriegen.

Ich hoffe, ihr seid vor lauter Frust nun nicht alle abgesprungen. ICH hab Frust gehabt...weil es einfach nicht funktioniert hat. Auch im Motel mit dem free wireless...irgendwas ging einfach nicht.

Aber das aendert sich hoffentlich ab morgen grundlegend!

So...ya'll have a good time! Bis hoffentlich morgen!

Liebe Gruesse

Natascha
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anti am 07.09.2012, 07:04 Uhr
Schön, das ihr so gut angekommen seid! Dann drück ich euch  (und uns) mal die Daumen, dass das mit der Sim-Karte passt. Ich wünsche euch weiterhin riesig viel Spaß!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: cindyzh am 07.09.2012, 11:05 Uhr
Hey Natascha

Soooo schööön das ihr gut angekommen seit :D Freue mich auf jeden Bericht von dir und sabbere vor lauter Neid :) Genisst es und kommt wieder gesund Nachhause.  :D

Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: NähkreisSteffi am 07.09.2012, 11:17 Uhr
Hallo Natascha,

ich komme natürlich auch mit und wünsche euch eine wunderschöne Reise.

Viele Grüße

Steffi

Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: heika6112 am 07.09.2012, 18:44 Uhr

Auch ich freue mich, dass Ihr gut angekommen seid und dass der Urlaub schon bestens angelaufen ist!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Melli84 am 07.09.2012, 19:36 Uhr
Hallo Natascha, hallo Uschi,

Ich habe euren Bericht entdeckt und springe noch schnell mit auf bei den Mitreisenden...

Grüße von Melli
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: BluenoteAlsGast am 07.09.2012, 23:24 Uhr
Hey ihr Lieben!

Heute wieder von nem fremden Computer aus...   :wink:

Ist es euch doch noch nicht zu bloed geworden mit der Warterei...das ist schoen!

Oh mann...es ist echt muehsam! Ich weiss nicht, was das Problem ist, aber ich komm einfach nicht ins Internet mit meinem Laptop! Unsere Handys funktionieren astrein...und mit der selben SIM-Karte in einem USB-Stick sollte ich auch ins AT&T-Netz kommen...registriert bin ich...aber ich kann mich einfach nicht verbinden mit AT&T...aber ich bleib weiter dran, kann doch nicht so verdammt schwer sein, hier meinen Live-Reisebericht zu verfassen!  :|

Heeey cindyzh! DU bist das, jetzt ist alles klar! Ich freu mich, dass du mitliest (wenns dann endlich wirklich losgeht, tut mir so leid!) und hier was geschrieben hast!
Gruess alle lieb von mir!  :D

Na dann...ich geb mein Bestes!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anti am 08.09.2012, 08:37 Uhr
Hallo Natascha!

Kannst du nur mit einem Stick ins Internet? Das ist ja blöd. Ich konnte zum Glück immer das freie WiFi der Motels nutzen und das ging problemlos. Sollte es gar nicht klappen, dann warte zumindest ich geduldig auf eure Rückkehr und den anschließenden Bericht. Vertu bloß nicht zuu viel wertvolle Urlaubszeit unseretwegen! Deine Mühe weiß ich aber sehr zu schätzen...  :D

Liebe Grüße an euch beiden

Andrea

Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 09.09.2012, 05:30 Uhr
Liebe Andrea, nein, ich kann theoretisch jedes freie WiFi benutzen...nur ging das alles einfach irgendwie nicht die letzten Tage.

But guess what: Hier im Haus unserer Freunde klappt es plötzlich (immer noch nicht mit dem Stick, aber immerhin mit dem WiFi hier im Haus), das heisst:

ES GEHT LOS ihr Lieben!  :D

Die ersten Tage stelle ich jetzt halt ziemlich geballt hier rein...müsst ihr euch halt einen ganzen Haufen Text reinziehen...aber ich will endlich up to date sein! Danach folgt dann immer schön ein Tag nach dem anderen. Aber jetzt stell ich einfach mal rein, was ich schon hab. Ich hoffe, das erschlägt euch nicht.  :lol:

Na dann...alle ready? Was lange währt wird endlich gut...
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 09.09.2012, 05:53 Uhr
4.9.2012 - Tag 1 - NETTER ANFANG, ANSTRENGENDES ENDE...ABER IMMERHIN ANGEKOMMEN!

Der Wecker klingelt früüüüüh, um halb fünf ist aufstehen angesagt, aber was soll's, ist ja schliesslich für einen guten Zweck. Also raus aus den Federn, fertig machen, das bereitstehende Gepäck schnappen und los gehts.
Uschi ist die Ruhe in Person, ich selbst bin nun doch ein BISSCHEN aufgeregt. Einfach, weil es jetzt endlich losgeht, aber auch, weil ich tatsächlich in dieses Flugzeugding steigen und fliegen muss. Meine Flugangst habe ich zwar ziemlich gut in den Griff bekommen in den letzen Monaten, aber so ganz "leicht" kribbeln tut's halt trotzdem noch im Bauch.

Wir fahren mit der Bahn, trotz mehrerer Fahrangebote von Freunden, aber ich geniesse das immer, so früh morgens mit riesen Gepäck zwischen all den armen Arbeitnehmern mit ihren "Mein Jahresurlaub ist schon vorüber"-Gesichtern zu sitzen und blöd in der Gegend rumzugrinsen. Ein bisschen Spass muss schliesslich sein, wir haben ja Urlaub!  :lol:
Spassig wird es auch kurz, als sich Uschis Koffer in der Bahn mal eben verabschiedet und in einem Affentempo den Mittelgang entlang davon rollt, an all den verdutzten Leuten vorbei. Eine nette Dame fängt den Ausreisser für uns ein und bringt ihn zurück.
Hi hi...ich mag es, wenn der Tag schon mal witzig beginnt. :wink:

Am Flughafen läuft alles glatt. Wir sind schön früh da, Security Check und alles ist kein Problem, alle sind freundlich und speditiv.
Unser Flieger hat allerdings eine halbe Stunde Verspätung, also habe ich genügend Zeit, mir am Gate die wartenden Maschinen anzusehen. Wie viel wiegt so ein Ding nochmals? Dass sowas fliegen kann...und wie lange muss ich da drin sitzen? In diesem engen Schlauch aus Metall...10'000m über Meer...STOP! Bloss nicht anfangen nachzudenken. Einfach einsteigen und gut ist.

Im Flugzeug haben wir Glück: Wir dürfen mangels Auslastung die Plätze wechseln wenn wir wollen (meine Fensterabdeckung lässt sich nicht hochschieben und das find ich schade) und finden doch tatsächlich zwei freie Sitze am Notausgang. Niemand da, dem die rechtmässig gehören? Njet! Also sind wir unverhofft mit unglaublich viel Beinfreiheit gesegnet und sind echt dankbar dafür!

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa72isc5yb8ta.jpg)

Der Flug verläuft ruhig und nett und wir tun, was man halt auf langen Flügen so tut. Meine Flugangst hält sich in sehr angenehmen Grenzen und teilweise macht es sogar fast schon Spass. Danke Allen Carr, für dein tolles Anti-Flugangst-Buch!

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa8dzqt75i4ul.jpg)

Little S., unser Reisemaskottchen, kann auch nicht über mangelnde Beinfreiheit klagen:

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa9tgwy9e41q6.jpg)

In Atlanta erschlägt uns ein Schwall Südstaatenfeuchtigkeit und ich beginne zu erahnen, dass ich als Hitze-Hasserin eventuell ein bisschen gequält werden könnte die kommenden Tage. Aber hilft ja alles nix.

Immigration: Unkompliziert und hübsch anzusehen.  :lol:
Gepäckaufgabe: Lustig, weil gut aufgelegte Leute mit ner Menge Sprüche auf den Lippen.
Nacktscanner: Na ja. Hätt mich halt gerne selbst gesehen. Ist sicher witzig.
Beim Abgeben des Zollformulars dürfen wir passieren. Ich gehe weiter, während Uschi nochmals zu der Dame zurück geht und fragt, ob wir eine in Zürich im Duty Free Shop gekaufte Flasche Schnaps im Koffer oder im Handgepäck transportieren müssen. Ich warte etwas weiter vorne, da ruft mir die Beamtin ziemlich laut und ziemlich furchteinflössend quer durch die ganze Gegend zu, ob ich dabei bin, sie zu verarschen. Well...NO? Bin ich nicht...ich krieg Angst. Sehe mich schon von einem Dutzend Polizisten umzingelt.
Nun, die gute Frau hat gemeint, wir wollen sie austricksen...meine Mutter tut so, als wollte sie mal eben noch was fragen, während ich mich aus dem Staub mache.

Wir können das aber schnell klären, sie hat auf das Formular anderer Leute geguckt, unseres lag auf dem Stapel daneben, und da stand irgendwas, keine Ahnung was, wo sie dann dachte, ich wolle sie verarschen. Als klar war, dass das IHR Fehler war eben, hat sie sich tausend Mal dafür entschuldigt.
Puh, ich hatte ein bisschen Herzklopfen in dem Moment!  :shock:

Unser Weiterflug soll um 4.18 pm gehen...hat aber aus ungeklärten Gründen satte zweieinhalb Stunden Verspätung. Die schmerzenden Beine, die uns dank grosser Beinfreiheit auf der langen Strecke erspart geblieben sind, holen uns dafür jetzt dank der ganzen Warterei ein. Und fitter werden wir auch nicht unbedingt.
Als wir endlich in Tallahassee ankommen, ist es schon dunkel.
Auf dem Gepäckband kommt ganz zackig mein Koffer dahergefahren...und auch nur MEIN Koffer. Uschis Gepäckstück will nicht auftauchen, so intenisiv wir das Gepäckband auch anstarren.
Der Besuch beim Gepäckservice ergibt, dass das gute Stück leider entschieden hat, dass es in Atlanta doch ganz schön ist und es auch lieber noch eine Nacht da bleiben möchte. Der Koffer soll aber morgen früh mit dem ersten Flieger ankommen und wir können es abholen oder es wird uns gebracht.
Gut. Wenigstens ist es noch da und nicht geklaut oder verwechselt oder sonst was.
Inzwischen sind wir echt totmüde und...nun, nicht genervt, schliesslich sind wir endlich hier und unser Urlaub beginnt, aber wir haben Hunger und sind einfach ein bisschen fertig.
Also bitte nur noch schnell zum Alamo-Desk, unseren Mietwagen holen, und dann ab ins nächstbeste Motel, einfach nur noch schlafen.
Wir kriegen einen roten Chrysler 300 (ich kenn mich nicht aus mit Autos, vielleicht hat er noch nen Zusatznamen) anstatt des bestellten schwarzen Cadillac irgendwas, aber so viel wir in faden Licht der Laternen sehen, ist er ganz hübsch anzusehen. Er hat 7878 Meilen auf dem Tacho und ist Hightech pur.

Es ist übrigens HEISS hier draussen und unglaublich FEUCHT! Ich mein...man WEISS es ja. Aber wenn es einen dann zum ersten Mal wieder erwischt...ganz schön...ähm...eindrücklich!  :wink:

Da Uschis Beine nach der langen Reise ein bisschen trotzig sind und nicht mehr so recht wollen, setze ich mich zur Motelsuche ans Steuer. Es ist das erste Mal, dass ich in den USA selbst fahre und es ist nicht lustig. Und zwar deshalb, weil hier in dem Wagen alles elektronisch läuft, ich noch nicht vertraut bin mit dem Auto und heute auch den Nerv nicht mehr habe, alle Funktionen zu studieren. Kaum bin ich auf der Strasse, laufen die Scheiben an und ich kann fast nichts mehr sehen. Nachts. Auf einer fremden Strasse. Und ausgerechnet hier keine Haltemöglichkeit. So muss ich scheibenwischend und innen stetig die Scheibe putzend in der Dunkelheit rumirren. Wie ich den Rückspiegel verstellen kann weiss ich auch nicht, ich muss total gebückt sitzen, sonst seh ich nicht hinten raus, und innerhalb weniger Minuten droht eine üble Nackenstarre.
Ich bin sonst echt eher relaxed bei sowas und nicht so schnell aus dem Konzept zu bringen...aber irgendwie...für heute habe ich einfach genug. Und ich kriege langsam aber sicher den Drang, zu schreien.

Da taucht zum Glück ein Sleep Inn auf und wir suchen gar nicht weiter, jedes Bett ist heute ok! Sie haben auch Platz für uns da drin. Und wir tun beide gar nichts mehr, ausser uns nach exakt 24 Stunden Reise wie Steine auf die Matratzen zu werfen und extrem dankbar dafür zu sein, uns endlich horizontal ausstrecken und die Augen schliessen zu dürfen.


Gefahrene Meilen: Ein paar, vom Flughafen zum Motel halt
Motel: Sleep Inn, 2 Double Beds, $71.33, nett, sauber, Continental Breakfast
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 09.09.2012, 07:20 Uhr
5.9.2012 - Tag 2 - Flaaaaaash!


Nach dem gestrigen, dann doch ziemlich anstrengenden Abend, sieht die Welt heute ganz anders aus. Geschlafen haben wir zwar beide nicht wirklich viel, unter anderem, weil wir erst heute Morgen gecheckt haben, dass man die Klimaanlage im Motelzimmer ausschalten kann. Somit haben wir die Nacht in einem Kühlschrank und bei einem stetigen, nicht grad dezenten Brummrauschen verbracht. Und dann halt auch die ganze Umstellung, um halb fünf lagen wir hellwach im Bett und so...wie das halt so ist.

Als wir nun um kurz vor acht aus dem Motel treten, Uschi um zu rauchen, ich um erst mal zwei drei Leute zu informieren, dass wir heil angekommen sind, werden wir beinahe wieder von dieser triefend feuchten, abartig heissen Wand erschlagen. Mich überkommt schon wieder dieses "WO ist der SAUERSTOFF"-Gefühl, während Uschi sich selig grinsend auf eine Parkbank setzt und ihr Morgenzigarettchen anzündet. Scheint ganz ihr Ding zu sein hier draussen, wo sie doch auch zu Hause in der Schweiz erst richtig warm kriegt, wenn das Thermometer minimum 25 Grad anzeigt.
Ich hingegen beschliesse, das Klima von nun an nicht mehr in Grad oder Luftfeuchtigkeitseinheiten zu messen, sondern ganz intuitiv in "Wänden". Auf einer Wand-Skala von 1 bis 10 herrschen heute Morgen mindestens 8,7 Wände (ich lasse hier noch Luft nach oben, bin mir aber gar nicht sicher, ob sowas noch getoppt werden kann).
Wir haben bei uns im Zoo in Zürich eine Madagaskar-Regenwald-Halle...und irgendwie stelle ich eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den beiden Örtlichkeiten fest.

Das Frühstück im Sleep Inn ist einfach, aber nett (wie übrigens auch die Angestellten). Toast, Waffelmaschine (yeah, auf so eine hab ich mich gefreut), Joghurt, süsse Teilchen, Müsli, Milch, Kaffee und Saft. Wir fressen uns regelrecht voll, schliesslich leiden wir seit gestern Abend fürchterlichen Hunger.
Gemütlich checken wir danach aus, um uns nochmals zum Flughafen zu begeben und Uschis Koffer abzuholen.

Es fährt sich nun definitiv ganz anders als spät abends in der Dunkelheit, mit sich zu Ende neigenden Nerven, angelaufenen Scheiben und einem Hightech-Auto, in dem man gar nicht weiss, wohin man gucken soll, so durchgestylt und kompliziert ist das alles. Ich setze mich erneut ans Steuer, checke nun auch, wo was ist, rolle aus dem Parkplatz und liebe es sofort, das Fahren.
Mein erstes Flash überkommt mich: Hier sind wir wieder, auf Amerikas Strassen, und es ist, als wäre keine Zeit vergangen seit unserer letzten Reise vor so vielen Jahren! Einfach wundervoll!
Schnell gewöhne ich mich wieder an alles und es macht einfach Spass, hier herumzufahren (wobei ich zum ersten Mal selber in den USA am Steuer sitze, damals war ich noch zu jung)!

Und das hier ist unser Hübscher:

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa101xjv9qrf62d.jpg)

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa102tjz5yh3rmd.jpg)

Ich kann es kaum glauben: Wir sind da, unser Urlaub beginnt nun tatsächlich!

Der Koffer ist schnell abgeholt und wir machen uns auf den ca. einstündigen Weg zu unserer ersten Station in Bainbridge GA, Ruth und Val, ein älteres Ehepaar, gute Freunde von uns und jeweils Basisstation all unserer Reisen in die USA. Hier dürfen die ersten Tage verbringen, uns einleben und uns mit ein paar nützlichen Dingen versorgen.
Die Aufregung steigt mit jeder gefahrenen Meile, steht doch endlich ein langersehntes Wiedersehen bevor. Ich bin so dermassen gespannt darauf, wie das alles wird, was von nun an auf uns zukommt!

Als wir um den Mittag rum in die Einfahrt einbiegen, passiert folgendes: Flash Nummer zwei rieselt durch mich hindurch! Alles sieht noch aus wie damals, ein tolles und irgendwie schräges Gefühl!
Am Tor erwartet uns ein grosser Hund, ein Alaskan Malamute, und bekundet lautstark unsere Ankunft, die auch im Haus nicht lange unbemerkt bleibt.
Ruth kommt raus und uns entgegen und das Wiedersehen fällt herzlich und total schön aus.
Auch Hund Cody akzeptiert uns und lässt uns passieren.
Drinnen kommt uns wedelnd der zweite Vierbeiner des Hauses entgegen, der dicke süsse Labradormischling Buddy.

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Den Nachmittag verbringen wir mit viel Gequatsche in einem Mix aus Deutsch uns Englisch (Ruth ist ausgewanderte Deutsche und lebt seit 52 Jahren in Amerika mit ihrem Mann Val, einem Tschechen), einer sauleckeren Zucchinisuppe und einem Probierhäppchen Chicken Salad, den Ruth schon für morgen vorbereitet hat.

Ein paar Eindrücke vom Grundstück:

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So einen Backyard mag ich auch haben:

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Gegen Abend kommt Val von der Arbeit nach Hause **FLASH** und auch er ist immer noch derselbe und auch mit ihm ist das Wiedersehen eine schöne Sache.
Alle gemeinsam fahren dann wir zum Haus von Ruths und Vals Tochter Audrey und ihrem Ehemann Newton, welche ca. 15min entfernt wohnen. Dort werden wir unsere Nächte verbringen, denn Ruth und Val kreigen die Tage Besuch von Vals Nichte aus Tschechien, und so würde es ein bisschen eng werden im Haus. Also verbringen wir da nur die Tage und schlafen bei Audrey und Newton.

Und auch hier wieder: Herzliche Begrüssung durch Audrey **FLASH** und grosse Freude auf beiden Seiten. Newton hat heute seinen Männerabend, ihn werden wir erst morgen kennenlernen (damals, als wir hier waren, waren sie noch kein Paar).
Wie hier so üblich, werden wir erst mal durchs Haus geführt, welches wir noch nicht kennen, und sind beeindruckt. Es ist ein altes Farmhaus, das Newtons Mutter gehört hat und nun von ihm liebevoll und super schön renoviert und restauriert wurde. Alles modern, aber mit vielen alten Einflüssen und Details von früher, die belassen wurden, wie der eine oder andere Holzbalken, alte Türen und einige Möbel.

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Bei Vals berühmtem, sehr geilen Chili mit Nachos **FLASH** lassen wir den Abend ausklingen, plaudern und lachen und sitzen noch eine Weile bei ungefähr 7,6 Wänden (gewöhnt man sich eigentlich irgendwann an diese feuchtigkeitsschwangere Hitze oder wie ist das?) draussen und geniessen unseren ersten "richtigen" Abend hier in Georgia.
Ich wage einen erneuten Versuch, herauszukriegen, was der gute Val alles in sein Chili schmeisst, dieses mal auf geschickten Umwegen, wie ich meine, aber ich ahne schon, was nun gleich kommt: "Oh...I don't know what's in there...I was drunk when I cooked it!"
Ok, schon klar, das Rezept ist so geheim wie eh und je. Aber gut, ich hab's versucht!

Die zweite Nacht verläuft dann auch erheblich besser als die vorangegangene. Das Zimmer perfekt temperiert und das riesige Kingsize-Bett ist so, wie es für uns sein muss: Nicht zu hart und nicht zu weich, einfach nur super bequem.

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Sehr müde, aber auch sehr, sehr glücklich, schlafen wir nach unserem ersten richtigen, total schönen Urlaubstag ein. Ein Tag voller **FLASH**, voller auffrischender Erinnerungen an früher Erlebtes.


Gefahrene Meilen: Muss ich noch ausrechnen. Wir haben vor, alles zu dokumentieren, sind aber noch nicht so im dafür erforderlichen Modus.
Übernachtung: Hotel Friends  :wink:


Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: sil1969 am 09.09.2012, 17:30 Uhr
Also ich mag ja Hitze auch nicht, nur im Urlaub, da ist es nicht ganz so schlimm.
Die Küche würde mir gut gefallen :wink:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 09.09.2012, 17:47 Uhr
6.9.2012 - Tag 3 - Satte Bäuche und ein Wow-Haus


Wir sind zwar wieder sehr früh wach, nämlich um fünf Uhr, und wir haben einen Bärenhunger, aber null Verspannungen oder sonst was, denn wir haben traumhaft geschlafen in unserem Bett!

Audrey fährt um acht zur Arbeit und auch Newton, den wir noch kurz kennenlernen (und der ein ganz netter Kerl zu sein scheint), verlässt kurz darauf das Haus.
Wir haben einen Schlüssel gekriegt und machen uns wenig später auf den Weg zu Ruth, die für uns ein ausgiebiges Frühstück kochen will.
Nun fährt Uschi zum ersten Mal unser bequemes Auto und ist ebenso begeistert wie ich. Fast lautlos schnurren wir über die Strassen und geniessen es erneut, hier sein zu dürfen.

Ruth erwartet uns am Herd stehend, in den Pfannen brutzeln leckere Dinge, der sonst eher distanzierte Cody freut sich schon beinahe, als wir hereinkommen und Bär Buddy bettelt (und hat auch Erfolg damit).
Wir bekommen einen Berg Bacon, Spiegeleier und Pancakes mit Blaubeeren aus dem eigenen Garten serviert. Dazu selbstgemachtes Feigen-Strawberry-Gelée. Wieder sehr lecker und genau das Richtige, um unseren riesigen Hunger zu stillen, der uns bereits vor gut vier Stunden in der Morgendämmerung heimgesucht und seit dem gequält hat. Irgendwie stimmt unser Rhythmus noch nicht so ganz.
Sogar Uschi, die morgens mit einem Kaffee und einem Joghurt auskommt und eher nichts Warmes runterkriegt vor dem Mittag, langt ordentlich zu - es scheint auch ihr nicht zu knapp zu schmecken!

An dieser Stelle muss ich einwerfen: Ich bin ein Mensch, der gutes Essen sehr liebt und schätzt. Es wird also öfters mal vorkommen, dass ich davon schwärme oder ein Gericht beschreibe, einfach weil ich das immer toll finde, wenn ich irgendwo wirklich leckeres Essen bekomme, egal ob zu Besuch bei Bekannten oder im Restaurant. Ich gehöre auch zu denen, die das Essen schon mal bildlich festhalten. Eine liebevoll zubereitete, köstliche Mahlzeit löst bei mir mehr Staunen und Glücksgefühle aus als irgendein berühmter Leuchtturm oder ein nettes Museum oder sowas.

Nach dem Frühstück lasse ich Uschi und Ruth miteinander quasselnd in der Küche zurück und gehe im Garten auf Fotomotiv-Suche. Ich werde auch fündig, unter anderem fliegen hier riesige Schmetterlinge rum, die es in dieser Grösse bei uns nicht gibt. Und wunderschön sind sie obendrein.

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Die zahlreichen miteinander herumtobenden Squirrels auf dem grossen Grundstück kriege ich hingegen einfach nicht vor die Linse...stinkfrech sind die. Immer just dann, wenn ich bereit bin zum Abdrücken, schlagen sie irgendwelche Haken oder jagen in einem Affentempo die Bäume hinauf. Und ich könnte schwören, dass sie sich dabei dauernd schelmisch zuzwinkern.
An der Nektarstation hat ein Kolibri angedockt, doch bis ich da angelangt bin, ist er leider schon wieder weg. Ich liebe Kolibris.

Aber die Nektarstation ist doch auch ganz hübsch anzusehen:

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Die 9,99 Wände die heute hier draussen herrschen, hauen mich beinahe um. Ruth hat gemeint, ich könne ja die Hunde mitnehmen und einmal mit ihnen rund um das Grundstück laufen, doch die beiden Vierbeiner sind schlauer als ich und haben nicht mal einen müden Blick für mich übrig, als ich sie dazu auffordere, mitzukommen.
Nach einer halben Stunde bin ich wieder im Haus und bin nicht zum ersten Mal richtig dankbar für all die klimatisierten Räume, die einen mal richtig durchatmen lassen.

Mittags gibts den leckeren Chicken Salad mit Cracker und Trauben. Sehr geil! Ich hatte noch nie Chicken Salad und wollte schon immer wissen, wie sowas schmeckt. Und ich werde nicht enttäuscht!

Für meine Schwester, die mitkommen wollte, aber leider dann doch nicht konnte, die aber zu Hause sitzt und unbedingt wissen will, wie alles aussieht und schmeckt, gibt's dieses Bild hier, ich hab extra nen Teller kreiert für die arme Daheimgebliebene  :D :

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Nachmittags ist Radio Shack und Walmart angesagt. Wir fahren mit Ruth in ihrem Auto, sie braucht ebenfalls noch diverse Dinge.
Inzwischen wollte ich meinen Laptop aufladen und habe gemerkt, dass wir zwar amerikanische Stecker für unsere Kabel dabei haben, diese jedoch nur mit zwei Löchern ausgestattet sind, mein Stecker vom Ladekabel des Laptops aber drei "Steckdinger" hat. Also kann ich, neben einem momentan noch nicht funktionierenden wireless, auch nicht mal meinen Laptop aufladen, dessen Akku langsam leer ist.
Also im Radio Shack ein neues Ladekabel-Set gekauft mit einem amerikanischen Ladekabel, das an meinen Laptop passt. Teuer...du grüne Neune...aber so ist wenigstens dieses Problem gelöst. Und weg ist das Geld ja sowieso bei Urlaubsende...also was soll's!

Ruth hat irgendwann die Idee, dass wir doch noch kurz eine ältere Lady besuchen könnten, eine gute Freundin von ihr, die Uschi früher schon mal getroffen hat und die in der Nähe wohnt. Sie lebt inzwischen in einem neuen Haus, das wir UNBEDINGT sehen müssen und die Lady würde sich bestimmt freuen, Uschi wieder zu sehen.
Gut, also kurzerhand da hin gedüst. Und: WOW! Durch ein Tor mit Löwenskulpturen auf den Pfeilern fahren wir die Einfahrt hoch auf ein riesiges, wunderwunderschönes Grundstück. Zwei künstliche Seen, gigantische alte Eichen, lauschig, fantastisch sieht es hier aus!

Die Lady freut sich, uns zu sehen und natürlich kriegen wir sogleich eine Hausführung. Wir sind total beeindruckt. Erstens mal ist es ein grooooooosses Haus (ich würde es durchaus als Villa bezeichnen) mit weeeeeitläufigen Räumen. Alles ist schön, alles ist aufeinander abgestimmt, alles üppig, aber sehr geschmackvoll, traumhafter dunkler Massivholzboden zieht sich durch fast alle Räume. Draussen eine kleine süsse Katze auf der traumhaften Veranda, Sonnenlicht im grossen Pool, toll bepflanzt alles. Kochhaus am See.

Ich will auch sowas haben (mit Pferden draussen und ganz vielen Hunden)!!

Ich weiss zufälligerweise  :wink:, dass die Lady die Witwe eines Big Bosses einer sehr bekannten amerikanischen Getränkemarke und durchaus dazu in der Lage ist, sich sowas zu leisten. Würde ich mir auch leisten, könnte ich. Irgendwie...hat das schon was!

Wir werden drinnen mit kalten Getränken versorgt und Ruth und die Lady tauschen etwa eine Stunde lang den neuesten Tratsch aus, während ich meinen Blick nicht mehr von diesem wunderbaren Holzboden abwenden kann.

Tief beeindruckt verlassen wir am späteren Nachmittag die alte Dame und fahren zu Ruth, um die zuvor eingekauften Lebensmittel endlich ins Kühle zu bringen.
Ruth und Val erwarten heute ihren Besuch aus Tschechien und so machen Uschi und ich uns alleine auf den Weg zu unserem Nachtquartier.

Hier sind Audrey und Newton schon von der Arbeit zu Hause und endlich ist Zeit, Newton ein wenig besser kennenzulernen. Wir haben schon etwas munkeln gehört, dass er ein hervorragender Koch sein soll und heute für uns Dinner kochen möchte, und er und Audrey sind auch tatsächlich schon in der Küche am Herumwerkeln. Riechen tut's auch schon ziemlich ansprechend.
Wenig später kriegen wir das wundervolle Menü serviert, das ich in meinem "Ich meld mich mal"-Beitrag schon erwähnt habe. Zaaaartes Fleisch und Mashed Potatoes so cremig und lecker gewürzt wie ich sie noch gegessen habe!

Newton ruft am Esstisch einen Lachanfall bei mir hervor (und ich wiederum bei ihm), als Audrey erzählt, dass sie kein Corn Bread mehr essen kann, seit sie mal fast an einem Bissen erstickt ist. Während sie die Episode zum Besten gibt, fängt Newton an, auf einer imaginären Geige ein dramatisches Klagelied zu spielen, um Audreys Beinahe-Erstickungstod würdevoll zu unterstreichen. Ich versuche echt, ernst zu bleiben, aber das ist bei Newtons Gesichtsausdruck schlicht unmöglich, ich pruste ungebremst los. Nun muss auch Newton schallend lachen, während Audrey versucht, böse zu gucken, was ihr aber nicht gelingt. Am Schluss lachen wir alle vier.

Ich geniesse es total, hier zu sitzen mit diesen netten Menschen, und eine kurzweilige Zeit zu erleben und mich so willkommen zu fühlen. Für sowas bin ich immer sehr dankbar und ich schätze solche Momente von Herzen. Diese Erlebnisse sind es auch, die noch lange Zeit nach dem Urlaub ein warmes Gefühl in mir hervorrufen werden.

Heute sind wir alle müde, Audrey und Newton müssen morgen sehr früh raus, darum wird es für uns alle vier nicht spät mit dem Zubettgehen. Bevor wir in unseren Schlafzimmern verschwinden, legt uns Newton einmal mehr ans Herz, doch morgen früh schwimmen zu gehen im Pool, es sei herrlich. Wir merken uns das auf jeden Fall vor. Zuhause haben wir schliesslich keinen Pool...hat also schon was, morgens aufzustehen und ins Wasser zu hüpfen!
Beim Einschlafen lasse ich den Tag in Gedanken Revue passieren und muss lächeln. Ich bin glücklich. Unser Traum wird wahr, wir sind zurückgekommen, wir fühlen uns wohl, wir haben noch die ganze Reise vor uns. Im Moment ist echt alles gut!
 
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 09.09.2012, 18:32 Uhr
7.9.2012 - Tag 4 - Just relax


Unsere Nacht war nun schon ein bisschen länger, ich habe zum ersten Mal komplett durchgeschlafen, und bin mit meiner Aufwachzeit um halb sechs ganz zufrieden. Auch Uschi ist munter, trotz ähnlich frühem Erwachen.

Audrey und Newton sind früh los, wie angekündigt. Ich spaziere ein bisschen im Garten herum mit meiner Kamera, und knipse hier und da was. Jetzt, so ganz früh, ist die Stimmung hier draussen schlicht wundervoll. Ein bisschen Nebel begleitet den erwachenden Tag, später beleuchtet ein weiches, intensives Licht die Szene. Sehr schön.

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Uschi und ich hüpfen heute Morgen beide in den Pool, der um diese Zeit noch angenehm im Schatten liegt. Bei relativ glimpflichen 6,4 Wänden und der noch "milden" Morgensonne (wirklicht mild ist die Sonne hier lediglich in der Nacht) ist es schlicht herrlich, sich im Wasser zu räkeln und ein paar Bahnen zu schwimmen. Uschi wird regelrecht übermütig und veranstaltet eine ziemlich schräge Show im Pool. Zum Glück haben wir eine Videokamera dabei...ich bin zur Stelle, um diesen überaus unterhaltsamen Beitrag für unseren Ferienfilm festzuhalten.

Nach dem leicht salzhaltigen und für die Haut super angenehmen Bad hüpfen wir kurz unter die Dusche und ziehen uns an. Beim Morgenkaffee und Müsli geniessen wir diesen wunderschönen Morgen und das noch sanfte Licht.
Ein kleiner hübscher Gecko taucht auf einem Holzbalken auf, seine kleinen Saugnapffüsschen fest auf den Untergrund gepresst. Leider habe ich zu wenig Zeit, die Kamera zu zücken, schwupps ist er wieder verschwunden. Ich muss mir unbedingt angewöhnen, das Ding stets in Griffweite zu haben, um keine tollen Motive zu verpassen.
Kurz darauf taucht eine Eidechse auf, wunderschöne Farben in der Morgensonne. Dieses Mal bin ich zur Stelle, schaffe es auch, mich heranzupirschen, doch dann erschrickt er wegen einem Geräusch und huscht davon, just in dem Augenblick, in dem ich bereit war, abzudrücken.

Ich nutze den Vormittag, um die neuen Fotos auf den Laptop zu laden und zu bearbeiten. Uschi übt ihr  sechssprachiges Medley, das sie an unserer nächsten Station, bei Brenda, irgendwann mal vortragen will mit Gesang und Gitarre.
Mittags sind wir mit Ruth und dem inzwischen eingetroffenen Besuch, Mari aus Tschechien, verabredet. Bei Ruth zu Hause gibt es Mittagessen, gefüllte Hähnchenbrust mit Broccolireis und meiner vermissten und heiss geliebten Squash-Casserolle, die Ruth in meinen drei Monaten Aufenthalt als Teenie oft für mich gekocht hat. Ich habe viele Male daran gedacht und mir gewünscht, sie mal wieder essen zu dürfen. Heute ist es so weit und ich geniesse jeden Bissen.

Nach dem Essen, bei ungefähr 11 Wand (Skala gesprengt, es ist aber auch abartig heute!) nehme ich Mari in unserem Auto mit zum Flint River, der eine Autominute entfernt durch die Gegend fliesst, ziemlich breit und hübsch ist, und wo ich ein paar Fotos schiessen und Filmaufnahmen machen möchte.
Wir steigen zwar aus, ich knipse und filme, Mari guckt herum, aber länger als zehn Minuten dauert unser Ausflug nicht, denn die Wand mutiert hier unter der gleissenden Mittagssonne zu einem Betonblock, der sich erbarmungslos auf die Brust legt und wir atmen durch einen nassen Waschlappen.
Ich kann mir nicht helfen...aber das ist einfach nicht mein Klima. Ich mags kühl und sauerstoffhaltig. Diese feuchte Hitze ist echt nur schwer zu ertragen. Auch Mari sieht nicht sonderlich glücklich aus, also retten wir uns ins klimatisierte Auto. Es lebe der technische Fortschritt!
Wir drehen noch eine kleine Runde, damit Mari die Häuser am Fluss betrachten kann, dann kehren wir zurück.

Nachmittag: Unspektakulär. Uschi, Mari und Ruth (übrigens wird Val gar nie erwähnt...aber er arbeitet tagsüber, so sehen wir ihn nur selten) gucken sich einen DVD an von einer Alaskareise, die Ruth und Val diesen Sommer gemacht haben, während ich am Laptop Fotos bearbeite und an meinem Bericht schreibe.
Irgendwann gibts frische Wassermelone. Ich LIEBE frische Wassermelone!

Gegen sechs machen wir uns bereit, um alle zusammen zu Audrey und Newton zu fahren und mitander zu Abend zu essen. Es ist unser "Abschiedsabend" (wir kommen ja nochmals für drei Tage zurück am Ende unserer Reise) und Mari ist neu angekommen, also wollen wir uns zusammen setzen heute Abend.

Audrey und Newton haben gekocht und das hervorragend. Es gibt Nudelauflauf mit Sweet Butter Corn und zarten Buttererbsen aus dem Garten, dazu delicious Garlic Butter Hörnchen. I love it!

Der Abend klingt sanft aus, mit interessanten, witzigen, persönlichen und auch kritischen Gesprächen, während wir gemütlich draussen sitzen, mit all den Nachtgeräuschen im Hintergrund.

Zum Ausklang des heutigen Tages, hier eine kleine Sepia Edition für euch:

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Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anti am 09.09.2012, 18:45 Uhr
Mensch, was für tolle Tage ihr schon erlebt habt! Ich wünsche euch, dass es so weiter geht. Da habt ihr sicher in den ersten drei Tagen 3 Kilo zugenommen, so gut, wie ihr da versorgt werdet.

Dein Schreibstil gefällt mir übrigens sehr gut und die "Wände-Skala" finde ich eine ganz tolle Idee. Da kann man viel besser mitfühlen als bei "es sind 95% Luftfeuchtigkeit und 37°C"...
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Inspired am 09.09.2012, 22:01 Uhr
Das freut mich, dass es genau so toll ist, wie du es dir die ganzen Monate schon ausgemalt hast.

Ja, und irgendwie konnte ich mir so richtig vorstellen, wie bestimmte Momente sich anfühlen. Hast du das auch nach so einem langen Flug: Du fällst KO wie 1000 Mann ins Bett und fliegst beim Hinüberdämmern noch ein bisschen weiter?

Das Haus ist total schön und besonders toll finde ich das Foto mit der Veranda mit den Schaukelstühlen - das ist Südstaaten pur! Allerdings, die ausgestopften Tiere wären so gar nicht mein Fall, die lebendigen Hunde gefallen mir da weitaus besser ;)

Viel Spaß noch - und vergiss bloß das Weiterschreiben nicht!

LG Birgit
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: M@rtina am 09.09.2012, 23:01 Uhr
Hallo ihr zwei lieben...

Ich lese gespannt mit, dank deiner tollen Beschreibungen, und natürlich den wundervollen Bildern, ist es wirklich sehr spannend und interesant.
Es muss wirklich traumhaft sein, ich wäre gerne dabei, aber die Wände würde ich nicht aushalten, Puh, da bekomme ich ja schon Schweißausbrüche nur vom lesen "Lach"  
Knuddelt mal die zwei Fellnasen unbekannterweise von mir ;-)

Viel Spass und weiterhin so wundervolle Begegnungen und traumhafte Momente auf Eurer Reise...wünscht Euch die, aus dem tiefsten Schönenberg, in Good Old tschörmenie "g"

Lg
Martina
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: cindyzh am 09.09.2012, 23:19 Uhr
Hey Natascha

Wow ich lese hier und habe das Gefühl grad bei dir und Uschi zu sein und die tollen Sachen mit zu erleben :D Die Fotos sind SUPER SCHÖN  :daumen: Freue mich auf jeden Tag wo ich deinen Bericht und deine Fotos bestaunen darf :D grüss mir ganz lieb Uschi und geniesst euren Urlaub.  :urlaub:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Inspired am 09.09.2012, 23:29 Uhr
Zitat
Uschi wird regelrecht übermütig und veranstaltet eine ziemlich schräge Show im Pool. Zum Glück haben wir eine Videokamera dabei...ich bin zur Stelle, um diesen überaus unterhaltsamen Beitrag für unseren Ferienfilm festzuhalten.

Wusstest du eigentlich, dass du hier im Forum auch Youtube-Videos verlinken kannst????  :lachen07: :lachen07: :lachen07:

:nixwieweg:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 10.09.2012, 05:16 Uhr
Die Küche würde mir gut gefallen :wink:

Oh ja. Mir würde noch ne ganze Menge mehr gefallen da.  :wink:
Hier ist einfach Platz...irgendwie ein Grundrecht hier. Jeder hat zumindest ein bisschen Raum. Wenn wir hier erzählen, wie glücklich ich über meine Zweiraumwohnung und den klitzekleinen Sitzplatz und das kliiiiitzekleine Stückchen Wiese bin...dann gucken uns nichts als grooooosse Augen an.  :D

Da habt ihr sicher in den ersten drei Tagen 3 Kilo zugenommen, so gut, wie ihr da versorgt werdet.

Nö...geht eigentlich. Denn wir essen meistens nur eine ganz normale Portion, ohne was nachzuschöpfen...tun hier eigentlich alle...so haut es nicht ganz so rein. Und zwischendrin gibts auch nur selten was, von daher: Alles halb so schlimm, aber doppelt lecker.  :D

Das freut mich, dass es genau so toll ist, wie du es dir die ganzen Monate schon ausgemalt hast.

Ja, und irgendwie konnte ich mir so richtig vorstellen, wie bestimmte Momente sich anfühlen. Hast du das auch nach so einem langen Flug: Du fällst KO wie 1000 Mann ins Bett und fliegst beim Hinüberdämmern noch ein bisschen weiter?

Das Haus ist total schön und besonders toll finde ich das Foto mit der Veranda mit den Schaukelstühlen - das ist Südstaaten pur! Allerdings, die ausgestopften Tiere wären so gar nicht mein Fall, die lebendigen Hunde gefallen mir da weitaus besser ;)

Viel Spaß noch - und vergiss bloß das Weiterschreiben nicht!

Ja...mich freut es auch. Wir werden nicht enttäuscht. Im Gegenteil, wir bekommen hier sogar mehr als wir irgendwie erwartet hätten. Das sind echt so liebe, süsse, nette Leute, mit denen wir hier zusammenleben.

Japp...die erste Nacht nach dem Flug hat das Bett jedes Mal, wenn ich die Augen geschlossen habe, angefangen zu wackeln.  :D

Nun ja...die Jagdtrophäen...kann man sich ins Haus hängen, muss man aber nicht...meins wär's auch nicht. Aber jedem das Seine.  :lol:

Weiterschreiben? Warum? Was denn? Ach so, den Reisebericht! Na ja, mal sehen...  :wink:

Hallo ihr zwei lieben...

Ich lese gespannt mit, dank deiner tollen Beschreibungen, und natürlich den wundervollen Bildern, ist es wirklich sehr spannend und interesant.
Es muss wirklich traumhaft sein, ich wäre gerne dabei, aber die Wände würde ich nicht aushalten, Puh, da bekomme ich ja schon Schweißausbrüche nur vom lesen "Lach" 
Knuddelt mal die zwei Fellnasen unbekannterweise von mir ;-)

Viel Spass und weiterhin so wundervolle Begegnungen und traumhafte Momente auf Eurer Reise...wünscht Euch die, aus dem tiefsten Schönenberg, in Good Old tschörmenie "g"

Lg
Martina

Ooooooh Martina! So cool, dass du hier mitliest und einen Fussabdruck hinterlässt!

Japp...die Hitze war echt heavy. Aber du kannst aufatmen: Als nächstes reisen wir nach Alabama...und das wird gleich ziemlich nett klimamässig.  :)

Liebste Grüsse an dich!

Hey Natascha

Wow ich lese hier und habe das Gefühl grad bei dir und Uschi zu sein und die tollen Sachen mit zu erleben :D Die Fotos sind SUPER SCHÖN  :daumen: Freue mich auf jeden Tag wo ich deinen Bericht und deine Fotos bestaunen darf :D grüss mir ganz lieb Uschi und geniesst euren Urlaub.  :urlaub:

Schön, dass dir der Bericht gefällt. Von DIR ein Kompliment für die Fotos zu bekommen, freut mich natürlich ganz besonders.  :wink:

Wusstest du eigentlich, dass du hier im Forum auch Youtube-Videos verlinken kannst???? 

Das wäre ein Heidenspass, sag ich dir!  :lol:

So...ich geh dann mal weiterschreiben...muss/darf noch den gestrigen und den heutigen Tag verfassen.

Bis denne, und immer dran denken: Genug trinken in der Hitze!  :wink:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 10.09.2012, 06:50 Uhr
8.9.2012 - Tag 5 - Meet our facebookfriends


Gleich vorab: Heute gibts keine Fotos, weil ich den ganzen Tag über kein einziges geschossen habe. Shit happens. Morgen wieder.  :wink:

Wir wollen heute weiterreisen, nach Pelham, Alabama. Dort werden wir endlich unsere Facebookfreunde Brenda und Jack treffen, wo wir die nächsten Tage verbringen werden.

Unser Morgen startet mit einem Müsli, Uschi und ich sitzen in aller Herrgottsfrühe draussen und geniessen ein vorerst letztes Mal all die Eindrücke, die uns umgeben. Wir werden am Schluss unserer Reise nochmals hierher zurückkehren und die letzten drei Tage hier verbringen, aber heute gehts erst mal ein paar Meilen weiter Nordwest.

Um neun Uhr verabschieden wir uns von Audrey und Newton. Wir bedanken uns auf's Herzlichste bei den beiden für ihre grossartige Gastfreundschaft und obwohl ich nicht wirklich einen Grund dazu habe, fühle ich mich ein kleines bisschen wehmütig. Es war einfach so nett hier. Und ich gehe nirgends gerne weg, wo es nett ist.

Als erstes fahren wir nochmals zu Radio Shack, ich erhoffe mir Tipps für meine immer noch nicht funktioniernde SIM-Karte. Die junge Lady ist zwar nett, hat aber keinen Plan, was man da tun könnte, ausser, in einen AT&T-Shop zu gehen und da direkt nachzufragen. Gut, werden wir tun, sobald wir einen entdecken.

Wir haben so um die viereinhalb Stunden Fahrt vor uns und ich übernehme heute das Steuer.
Von der Fahrt an sich gibt es nicht viel zu berichten. Die Landschaft ist jetzt nicht unbedingt das, was ich als den totalen Burner bezeichnen würde, es ist halt grün, das ist nett, aber ansonsten unspektakulär.
Spektakulär ist höchstens das kleine Flugzeug, das plötzlich neben der Interstate kerzengerade hoch in die Luft sticht , um nach einem Beinahe-Looping erneut über ein Feld zu fliegen, um dort mit Gift zu bespritzen, was auch immer dort wächst, um zu verhindern, dass NICHT wächst, was auch immer dort nicht wachsen soll.

Mittags knurrt unser Magen ein wenig, und wir gönnen uns unser erstes Subway-Sandwich unserer Reise. Wir lieben es, uns da was zu essen zu holen. Unser Melt Subway mit Turkey Breast, Ham und Bacon, mit allem drin, schön lecker Käse und ordentlich Sauce, schmeckt toll und schmeichelt unseren hungrigen Bäuchen.
Dabei kommen wir mit einer älteren Lady ins Gespräch, die ganz fasziniert von den zwei Frauen aus dem fernen Switzerland ist und sich für ihre Kleidung entschuldigt (warum, check ich jetzt noch nicht...ihre Kleidung war total in Ordnung). Wir quatschen ein bisschen und sie gibt uns ein paar tolle Tipps zu Sehenswürdigkeiten hier in der Gegend.
Das liebe ich hier: Man wird dauernd angesprochen und umgekehrt darf man die Leute ansprechen...ein paar Minuten Smalltalk, ein bisschen Informationsaustausch...und schon wieder eine nette Begegnung mehr. So hätte ich das auch gerne in der Schweiz, aber da spricht man keine fremden Leute einfach so an...nein, das tut man nicht! :lol:

Weiter gehts, immer schön easy mit Cruise Control, eine Wohltat, ab und zu den Fuss vom Gaspedal nehmen und ein bisschen bewegen zu können.
Wir suchen einen Countrysender in unserem Satellitenradio und drehen so richtig auf und singen mit, wenn wir was kennen...so macht das Fahren und überhaupt unser Urlaub total Spass!

In Birmingham, ca. 20min, bevor wir an unserem Ziel Pelham ankommen, stoppen wir noch kurz beim Vintage Wine Shoppe, wo wir unseren Wein für den morgigen Lasagneabend vorbestellt haben, abholen.

Hier eine kleine Story dazu: Wir haben Gallo-Wein bestellt, der in Kalifornien hergestellt wird. Ursprünglich wurde das Weingut von einem Auswanderer aus dem Piemont/Italien gegründet, einem Herrn Gallo. Und dieser Herr ist ein Verwandter von uns, irgend ein Onkel meines Grossvaters (...?), der aus dem Piemont stammt und dessen Familie den Namen Gallo trägt.
Wahrscheinlich erzähle ich irgendwelchen Mist, aber ich weiss nur so ungefähr, wie das ist. Uschi könnte die Geschichte bestimmt genauer erläutern, aber das hier muss reichen.
Jedenfalls dachten wir, es wäre doch witzig, zu unserer italienischen Lasagne gleich noch italienischen Wein, der obendrein ursprünglich aus unserer Familie stammt, zu servieren.

Im Wine Shoppe fragen wir nach, wo wir hier in der Gegend wohl richtig tolle frische Lebensmittel und vielleicht sogar original Parmesan bekommen. Der nette Herr nickt wissend und schickt uns zum Fresh Market, der nur ein paar hundert Meter weiter steht.
Neben dem Fresh Market befindet sich wundersamerweise auch gleich noch ein AT&T-Shop, in welchen wir natürlich reinschauen, jedoch erklärt mir der nette Typ da drin, dass sie keine fremden Laptops anfassen dürfen und er mir daher auch jetzt grad so aus dem Stegreif keinen Tipp geben kann, wir sollen doch einfach mal im Support Center anrufen, dann geht er mir die Nummer holen. Gut, ok, werden wir bei Gelegenheit tun.

Der Einkaufs-Tipp erweist sich als fantastisch, denn hier in diesem Fresh Market befinden wir uns im Paradies. Die haben alles. Und einige ziemlich spezielle Dinge, die es sonst nicht selbstverständlich zu kaufen gibt in den USA, wie verschiedene Käse, auch importierte. Tolles Gemüse, Brot, Bio-Zeugs...einfach ganz tolle Dinge.

Hier wollen wir einkaufen für unsere Lasagne. Wir erstehen leckeres frisches Rinderhackfleisch, Parmigiano Reggiano aus Italien, Karotten, Sellerie...und alles andere, was das Lasagne-Herz begehrt.
Um zwei Tüten schwerer und ordentlich Dollars leichter verlassen wir den Fresh Market und fahren die letzten 20min zu Brendas und Jacks Haus.
Nun sind wir doch ein bisschen aufgeregt. Wie wird es sein, die zwei nun, nach dem ganzen langen schriftlichen Austausch, live kennenzulernen und mit ihnen zusammen zu leben?

Wir parken in der Auffahrt, die wir dank Google Maps problemlos gefunden haben, zwischen zwei grossen glänzenden Pickups und kaum steigen wir aus, kommt uns auch schon Brenda entgegen. Die Begrüssung ist warm mit einem herzlichen hug, ebenso diejenige von Jack.
Nun sind wir also hier. Das ist total strange, ehrlich. Irgendwie super vertraut und doch immer noch total fremd. Und sehr, sehr spannend!

Brenda zeigt uns unsere Zimmer, wir kriegen jede ihr eigenes. Mein Bett ist über 100 jährig (nicht aber die Matratze, wie mir Brenda versichert) und so üppig mit Kissen und einem tollen Überwurf bestückt wie üblich. Eigentlich gar nicht mein Stil, aber wenn alles so in sich stimmt...irgendwie eben doch ziemlich hübsch.

Nun geht es ans Kennenlernen, ans WIRKLICHE Kennenlernen. Das Haus ist zweistöckig, wir sitzen unten in einer Art Wintergarten und fangen an, uns auszutauschen. Schnell entsteht eine angenehme Vertrautheit zwischen uns vieren und wir spüren: Diesen Leuten ist es sehr wichtig, dass wir uns hier wie Zuhause fühlen. Ich bin irgendwie berührt von der Art, wie wir hier empfangen werden.

Jack schmeisst uns abends ein paar Steaks und riesige Gemüsespiesse auf den Grill, und bald erfüllt ein herrlicher Duft die Luft. Wir essen oben in der Essecke und bevor wir damit beginnen, spricht Jack ein kleines Tischgebet, während wir uns an den Händen halten. Wir tun dies nicht bei uns zu Hause, aber mich berührt das irgendwie total und ich fühle mich eingebunden in dieses Ritual und es tut mir total gut.
Dann geniessen wir ein wirklich überaus leckeres Mahl und reden und beschnuppern uns weiter.
Bis zum Ende des Abends nennt Brenda mich dauernd Honey und umarmt uns von Zeit zu Zeit.
Und ich weiss nun wieder, was ich so vermisst habe in der Zeit nach unseren früheren Reisen, wenn wir jeweils zurück in die Schweiz kamen: Diese spontane Nähe und die Freundlichkeit, dieses Geben.
Es ist mir egal, was davon übrig bleibt, wenn wir von hier wieder abreisen...ich erwarte nichts für die Ewigkeit...aber solange ich hier bin,  darf ich mich rundum wohl fühlen und wir haben eine gute Zeit miteinander...und mehr will ich gar nicht.

Nach dem Essen helfe ich Brenda in der Küche, erstens weil es für mich selbstverständlich ist und zweitens, weil sie sich vor gut einer Woche den Fuss gebrochen hat und nun mit einer Schiene rumläuft und manchmal Schmerzen hat und sich ein bisschen schonen soll.

Brenda und Jack sind Früh-Zubettgeher, und so hauen auch Uschi und ich uns heute relativ zeitig auf's Ohr, wobei ich dann doch noch an den Reiseberichten "rummache" bis um ca 1 Uhr.
Während dem Einschlafen freue ich mich über diese erste gelungene Begegnung mit Jack und Brenda und bin gespannt, was uns morgen erwartet.

Übrigens könnt ihr nun erst mal aufatmen: Das Wetter hier ist schlicht ein Traum! Strahlend blauer Himmel und viel kühler als noch vor ein paar Stunden in Georgia. Und verhältnismässig nur wenig Luftfeuchtikeit...also weit und breit keine Wände, die uns das Leben schwer machen. Im Vergleich zu den Tagen vorher, ist das hier klare Bergluft.
Irgendein..."Wettergebiet" zieht grad über Alabama und es soll so bleiben bis wir wieder abreisen.

ich geniesse es, einfach mal durchatmen zu können und nicht erschlagen zu werden, kaum hält man sich für zehn Sekunden draussen auf.

Gut, bis demnächst, dann wieder mit Bildern!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anti am 10.09.2012, 07:02 Uhr
Ääääätsch   :blecken: an alle Skeptiker! Da hat das Gefühl der Natascha doch nicht getrogen und sie sind wirklich an sehr gastfreundliche Amerikaner geraten. Von wegen Amerikaner reden immer viel Nettes und wenn es dann ans Einhalten geht...

Toll, dass ihr wieder so herzlich aufgenommen worden seid! Euer Glücksgefühl schwappt so mit jeder Zeile hier rüber. Ich bin begeistert!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: FrauSnuggles am 10.09.2012, 10:46 Uhr
Was für ein schöner Reisebericht!!! Ich habe das Gefühl als blinder Passagier dabei zu sein, so anschaulich beschreibst Du alles  :D

Der Koffer ist ja bestimmt mittlerweile längst aufgetaucht oder?
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: mfrech am 10.09.2012, 12:16 Uhr
Hi Ihr!

Ein wirklich wunderbarer Reisebericht, es liest sich alles total klasse und spannend und schööööön.......
Und die Bilder dazu, großartig!!!!  :clap: :clap:

Das ist vor allem auch eine nicht so typische Tour, die ihr da macht, sehr interessant!

Habt noch ganz viel Spaß und Freude und keine Wände mehr (darf ich das ab nächster Woche auch nutzen?? :kratz:)!!!
Sofern ich es schaffe, werde ich immer mal wieder weiter lesen, wir fliegen ja am Samstag nach Atlanta...

Eine tolle Zeit Euch weiterhin,
Michaela
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 11.09.2012, 04:36 Uhr
Heyho ihr Lieben!

Ich freue mich, dass ihr euch bisher wohl fühlt auf unserer Reise.  :)

Ääääätsch   :blecken: an alle Skeptiker! Da hat das Gefühl der Natascha doch nicht getrogen und sie sind wirklich an sehr gastfreundliche Amerikaner geraten. Von wegen Amerikaner reden immer viel Nettes und wenn es dann ans Einhalten geht...

Toll, dass ihr wieder so herzlich aufgenommen worden seid! Euer Glücksgefühl schwappt so mit jeder Zeile hier rüber. Ich bin begeistert!
 

Na ja...ich bin halt der Meinung, dass man überall auf der Welt mit ein bisschen Unvoreingenommenheit, Offenheit, Freundlichkeit und vorallem Anpassung an die lokalen Begeben- und Eigenheiten ganz wundervolle Menschen treffen kann. Wenn ich dazu bereit bin, zu akzeptieren, wie die Leute ticken, und versuche, mitzugehen und keine was weiss ich für Erwartungen habe, sondern einfach BIN, mit diesen Menschen um mich herum...dann klappt auch das Zusammenleben. Ich habe keinerlei Mühe, mich einzufügen, ich liebe es, mich in anderen Kulturen zu bewegen und auch einfach mal zu sehen, was passiert, das macht es vielleicht ein bisschen einfacher als für Leute, die immer das haben müssen, was sie von zu Hause kennen.  :wink:

Was für ein schöner Reisebericht!!! Ich habe das Gefühl als blinder Passagier dabei zu sein, so anschaulich beschreibst Du alles  :D

Der Koffer ist ja bestimmt mittlerweile längst aufgetaucht oder?

Dankeschön.  :)

Ja, der Koffer kam bereits am nächsten Morgen an. Da war aber jemand glücklich, das kann ich dir sagen.  :wink:
Hi Ihr!

Ein wirklich wunderbarer Reisebericht, es liest sich alles total klasse und spannend und schööööön.......
Und die Bilder dazu, großartig!!!!  :clap: :clap:

Das ist vor allem auch eine nicht so typische Tour, die ihr da macht, sehr interessant!

Habt noch ganz viel Spaß und Freude und keine Wände mehr (darf ich das ab nächster Woche auch nutzen?? :kratz:)!!!
Sofern ich es schaffe, werde ich immer mal wieder weiter lesen, wir fliegen ja am Samstag nach Atlanta...

Eine tolle Zeit Euch weiterhin,
Michaela

Danke auch dir.  :)

Nein, es ist keine typische Tour, denn wir wollen vorallem ein paar Freunde wiedersehen und ein paar Plätze von früher. Wenn da unterwegs noch ein paar sehenswerte Dinge auftauchen...umso besser.  :D

Dass keine Wände mehr auftauchen, kann ich nicht versprechen...wir bleiben noch ein bisschen hier unten im Süden. Aber ich brauche sie auch nicht mehr.  :roll:
Also wenn du nächste Woche auf Wände treffen solltest...klar, dann nutz das!  :wink:



So, ich geh dann mal in die Tasten hauen, damit das hier weitergeht...ich liebe es, diesen Reisebericht zu verfassen, aber es ist auch ganz schön anstrengend.  :lol:
Man muss sich schon ein bisschen in den Hintern treten, um sich wirklich regelmässig hinzusetzen und das Ganze up to date zu halten. Aber es macht Spass.  :D

Tschüssi from Sweet Home Alabama!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 11.09.2012, 15:31 Uhr
Hello, ich bin's, Uschi.  :)

Hier eine kleine Ergänzung zu den Familienverhältnissen der Gallo-Wine-Family: Die beiden damals ausgewanderten Urväter des Gallo-Wingutes waren die beiden ältesten Brüder meiner Grossmutter väterlicherseits.

Wer möchte, kann hier mal reingucken:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ernest_Gallo

Der Wein kam jedenfalls gut an zur italienischen Lasagne.  :D

Wusstest du eigentlich, dass du hier im Forum auch Youtube-Videos verlinken kannst???? 

Nur zu, macht nur, dann hole ich aber mal eben schnell die paar "speziellen" Szenen von Nataschas Pool-Abenteuer hervor!  :engel2:

@ Martina: Ganz liebe Grüsse zurück nach Good Old Tschörmenie inklusive einem big hug (der Gelbe mit den langen Armen...du weisst schon  :wink:).
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Angie am 11.09.2012, 15:38 Uhr

Natascha oder Uschi: Könnte sich bitte einer von euch beiden kurz Zeit nehmen, um hier die Frage nach Gitarre mitnehmen zu beantworten? > http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=58093.msg790774#msg790774


Danke und lg,
Angie
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 11.09.2012, 16:38 Uhr
Angie, ist erledigt.  :wink:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Angie am 11.09.2012, 16:42 Uhr

Das ging ja fix! :dankeschoen:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anita am 11.09.2012, 19:01 Uhr
Hallo Uschi und Natascha,
nun muss ich doch auch mal was schreiben, denn ich lese hier voller Freude mit und genieße eure Erlebnisse. Ist schon Klasse so ein Reisebericht, besonders wenn er so lebendig verfasst wird, wie von dir, liebe Natascha. Danke dafür.
Ich freu mich auf weitere Berichte und Fotos und auch, dass ihr da soooo liebe Menschen trefft und eure Zeit dort genießt. Habt noch eine wundervolle Zeit und... ich bleib am Ball und freu mich schon auf noch mehr tolle Erlebnisse.
Ganz große Big Huggies an euch Beide auch aus gud old tschermänie
Anita
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 12.09.2012, 00:27 Uhr
10.9.2012 - Tag 6 - Switzerland meets America meets Italy


Nach einer netten Nacht werden wir heute Morgen lieb begrüsst und sitzen bald alle vier zusammen unten im "Wintergarten" (ich weiss nicht, wie ich den Raum sonst nennen soll) um den Tisch. Ich habe mich extra schon hergerichtet, damit ich da am ersten Morgen bei "fremden" Leuten nicht im Pyjama am Frühstückstisch erscheine, aber das war unnötig. Brenda und Jack lümmeln ungezwungen in ihren Schlafklamotten rum, Brenda ungeschminkt, was ich bemerkenswert finde dafür, wie viel Wert viele amerikanische Frauen, die ich kennengelernt habe, auf ihr Äusseres legen, inklusive sie. Und wir sehen uns zum ersten Mal live und die beiden hängen hier ganz easy mit uns herum...find ich total cool.

Jack tischt uns leckeres Obst auf (diese Plastikboxen mit verschiedenen Obststücken drin, die man überall kaufen kann) und schiebt so Frühstückshamburger in...hm, ich wette, er hat sie in die Mikrowelle gesteckt, hier ist ja alles mikrowellentauglich.  :lol:
Diese Dinger sind ein bisschen "speziell" und gehören nun nicht wirklich zu der Südstaatenküche, die ich hier grad so lerne zu lieben, aber wenn man herzhaft reinbeisst und sie einfach isst und sich sagt, dass das wirklich ganz toll schmeckt  :wink:, dann gehen die Dinger doch ganz ordentlich runter und lassen sich durchaus unter "Frühstück" verbuchen.

Der Rest des Vormittags verläuft ruhig, es ist Sonntag, jeder macht so ein bisschen sein Ding, Jack werkelt irgendwas im Büro herum, Brenda und ich sitzen im "Wintergarten" an unseren Laptops, meine Mutter schaut sich Bücher über Texas und den Nordosten an...ab und zu entsteht ein Gespräch oder eine der fünf hier lebenden süssen, aber sehr scheuen Katzen guckt durch die "Wintergartentür" rein, um die fremden Besucher mit grossen Augen zu betrachten.

Mittags tischt uns Brenda Cracker mit zwei ihrer absolut göttlichen Dips auf. Wie vor der Reise schon mal irgendwo erwähnt, ist sie eine leidenschaftliche Köchen und kocht auch in so nem Ladies-Club, wo sie auch Catering anbieten. Sie kocht mit Vorliebe alles, was die Leute hier in den Südstaaten gerne essen.
Der eine Dip ist süsslich, ein Ananas-Dip, wunderbar cremig und ziemlich raffiniert zu den gesalzenen Crackern.
Und here's my favourite: Chicken-Dip! Hähnchenbrust aus der Dose, Cream Cheese und Ranch-Gewürzmischung, alles pürieren, fertig...so easy, aber so unglaublich lecker, dass man denkt, da ist was weiss ich drin und das in was weiss ich für raffinierter Ausführung.
KLINGELINGELING!!! Meine Essens-Glücksglocken schallen ohrenbetäubend in meinem Kopf, ich liebe dieses Zeugs und könnte mich damit vollstopfen!
Und Brenda wiederum liebt es, wenn die Leute ihre Kochkünste loben und ist hin und weg in Anbetracht meines genussvoll verzogenen Gesichtes und der wohligen Stöhnlaute, die mir mit jedem Bissen entweichen.  :D
DAS ist Essen, I just love it!

Hier ein paar Eindrücke vom Haus und der Umgebung:

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(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa195w2l9cx15iy.jpg)

Am frühen Nachmittag ist dann aber langsam Schluss mit dolce far niente. Es gibt nun ordentlich was zu tun für mich. Heute Abend kommen Brendas und Jacks Freunde, fünf sollens sein, um die Swiss Ladies zu begutachten und in den Genuss einer real Italian Lasagna zu kommen.
Ich bin ein bisschen nervös und hoffe, ich kriege das Baby ordentlich geschaukelt und lasse nicht aus Versehen die Salzpackung in die Hackfleischsauce fallen oder so. Ich möchte die Lasagne genau so lecker hinkriegen wie zu Hause und hoffe, vor lauter Anstrengen versaue ich sie nicht.

Brenda schaut mir logischerweise über die Schulter während ich koche, ein für sie neues Rezept lässt sie sich natürlich nicht entgehen. Und ziemlich fasziniert ist sie von dieser Verschmelzung von viiiiel Zwiebel, viiiiel Knoblauch, ordentlich Olivenöl, klitzekleinen Gemüsestückchen, feinem Hackfleisch, Pelatitomaten, Tomatenmark und zwei ganzen Flaschen Rotwein.
Aha...SO kocht man also eine italienische Fleischsauce...da ist kein Zucker und so drin? Kein Wasser? Interessant!
Auch die Bechamelsauce, die ich selbst mache, sorgt für Staunen, und alles, was ich ihr zum Kosten in den Mund schiebe, findet den selben Anklang wie zuvor ihr Essen bei mir. Und genau so gebannt gucke ich ihr zu, wie sich ihre Mimik verändert und ihr die witzigsten Töne entweichen.

Es gibt nichts Schöneres, als mit Leuten zu kochen und essen, die sowas genau so schätzen wie man selbst es tut. So macht das richtig Spass!  :wink:

Uschi ist heute die Insalata Caprese-Beauftragte und schneidet perfekte Scheiben der roten und gelben Tomaten und des Mozzarellas, den wir hier im Fresh Market tatsächlich in original Konsistenz und Geschmack gefunden haben. Ein paar Sprenkel Aceto Balsamico di Modena, ein bisschen mit Olivenöl beträufeln, sanft mit Salz verwöhnen, ein Hauch Pfeffer dazu und mit frischen Basilikumstreifchen abrunden - et voilà!

Pünktlich um fünf, als die erste von Brendas Freundinnen an der Türe klingelt, steht die Lasagne ofenfertig auf der Theke und wir sind soweit ready.
Nun wird es spannend. Eine nach der Anderen kommen sie rein, die eine bringt ihren Boyfriend mit, grosses Hallo, ah, the Swiss Girls, nice to meet you, oh, it smells wonderful, hugs hier, Küsschen da, alle sind sie nun eingetroffen.
Wir sitzen im Wohnzimmer, die Lasagne entwickelt bereits ihre Parmesankruste im Ofen, und tratschen bei Brendas geilen (tschuldigung) Dips mit Crackern, Oliven und Pistazien über alles, was man halt so zu bereden hat, wenn zwei Kontinente aufeinander treffen.
Wir stehen Rede und Antwort bei den tausend Fragen, die sie uns über die Schweiz und über uns selbst stellen, posieren für viele Fotos und just have fun together.

Irgendwann merke ich, dass ich mir viele Gedanken über diese Situation hier im Wohnzimmer mache. Über die von den Europäern so oft erwähnte Oberflächlichkeit. Ich analysiere und beobachte, versuche zu spüren, was hier vor sich geht, wer was wie meint, wie sie a- und reagieren, mit uns und untereinander - und komme zu einigen Erkenntnissen. Aber dazu später mehr, in meinem Fazit, das ich zum Thema "Privatunterkunft" noch abgeben möchte.

Irgendwann hole ich dann das goldgelbbraune duftende Ding aus dem Ofen und wir können loslegen.
Bevor wir mit dem Essen beginnen, halten wir uns erneut an den Händen, während der Boyfriend, der mitgekommen ist, ein Gebet spricht. Er dankt dafür, dass wir hier alle zusammen kommen und dass zwei Menschen von so weit entfernt den Weg zu ihnen gefunden haben und bittet Gott, uns auf unserer Reise zu beschützen und sowas. Ich find das echt total schön, keine Ahnung warum, aber ich bin jedes Mal total berührt davon. Ich bedanke mich in Gedanken auch oft für alles, was ich habe und erlebe...aber so zusammen zu sein und es auszusprechen, finde ich einfach toll, egal ob mal christlich ist oder nicht. Vielleicht sollte ich das zu Hause auch einführen.  :wink:

Nun belädt sich jeder seinen Teller in der Küche mit Salat und Lasagne, essen tun wir im Esszimmer am schön gedeckten Esstisch. Unsere kleinen Zahnstocher-"Dreiländer-Zusammenführ-Freundschaftsflaggen", USA, Schweiz und Italien, plus das das kleine Häppchen Swiss Chocolate für jeden, mit den typischen Schweizerbildern drauf, kommen gut an und werden gleich in die Handtaschen gepackt.

Das Einzige, das ich wissen will, ist: Wie schmeckt den Ladies und den zwei Herren, die in der Küche essen und darüber nicht ganz unfroh sind, glaube ich  :lol:, meine Lasagne? Ist sie doch eine Premiere für alle von ihnen und sind sie doch extra deswegen heute Abend hierher gekommen.
Und ich darf aufatmen: Sie sind begeistert! Und ich erleichtert! Nun kann ich entspannen, nichts versaut, alles gut!
Alle holen sich ein zweites Mal und am Schluss ist die Auflaufform fast leergeputzt. So muss das sein!  8)
Brenda meint, würde ich hier leben, würden sie mich in ihrem Club zum Mitkochen engagieren. Well, ich fühle mich geehrt!

Den Rest des Abends verbringen wir mit Gesprächen über alles Mögliche. Wir reden über unwichtige, aber unterhaltsame Dinge, aber auch ein paar kritischere Themen werden angesprochen. So wollen die Damen zum Beispiel alles über das Gesundheitssystem in der Schweiz wissen. Überhaupt sind sie fasziniert von allem, was sie über unser Land und über Europa allgemein erfahren.
Und wir sind es ebenso...es macht Spass, hier im Kreis dieser Menschen zu sitzen und zu hören, wie sie sprechen, was sie beschäftigt, einfach zu sehen, wie so ein Treffen hier funktioniert und abläuft.
Manchmal ist das für mich ganz strange...irgendwie wie in einem Traum. So anders und doch wie überall, man sitzt einfach zusammen und isst und redet...und doch hat es diesen ganz eigenen amerikanischen Touch.

Und das war er, unser Abend, und ich darf auf ausdrücklichen Wunsch von allen diese Fotos hier veröffentlichen:

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa13026w38vkuan.jpg)

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa129efknm8bc1z.jpg)

Rechts Jack, der Herr des Hauses:

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa13702z3fv8uch.jpg)

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa1368xd7tvbq5i.jpg)

Hinten links Brenda, unsere Gastgeberin, rechts neben ihr ich und schräg rechts vor mir im gestreiften Shirt meine Mom:

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa134dpa6r43qgb.jpg)

So wie sie gekommen sind, rauschen sie auch wieder davon: Laut und herzlich.
Eine von ihnen bleibt hier und hilft uns noch ein bisschen beim Aufräumen, ganz selbstverständlich, und das gefällt mir.
Als auch sie sich verabschiedet hat, sind wir alle vier ziemlich schnell im Bett. Ich bin müde, aber glücklich, das war ein rundum gelungener, sehr anregender, netter und zumindest für mich sehr faszinierender Abend.

Morgen ist Sightseeing angesagt...wir werden Birmingham ein bisschen besser kennenlernen. Ach ja, und eine ganze Menge essen.  :D



Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: sil1969 am 12.09.2012, 07:25 Uhr
Da fällt mir ein, ich muss nochmal bei Birgit nach dem Rezept fragen. Wir haben dieses Jahr bei unseren Freunden in Minnesota auch einen Chicken-Dip serviert bekommen. Der war allerdings mit frischer Haehnchenbrust und warm. Megalecker!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: mfrech am 12.09.2012, 08:04 Uhr
Toll..... es macht echt Spaß "dabei" zu sein!!!

Und die Lasagne...mmmhhhhh...... witzigerweise hab' ich mal fast das gleiche durchgemacht, und die Amis mochten die Sauce dann auch, und ich mache sie fast genauso!
Die Bilder machen auf jeden Fall Appetit!!!!!

Und Dein Bericht macht weiter ganz viel Freude und ich wünsche Euch weiter eine wunderbare Zeit!!!!!
Michaela
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 12.09.2012, 14:33 Uhr
Da fällt mir ein, ich muss nochmal bei Birgit nach dem Rezept fragen. Wir haben dieses Jahr bei unseren Freunden in Minnesota auch einen Chicken-Dip serviert bekommen. Der war allerdings mit frischer Haehnchenbrust und warm. Megalecker!

Mmmmmh! Warm! Ist sicher noch geiler!  :D
Wir hatten diesen warmen Queso Dip vorgestern...ich steh auch total auf die warmen Dips!

Toll..... es macht echt Spaß "dabei" zu sein!!!

Und die Lasagne...mmmhhhhh...... witzigerweise hab' ich mal fast das gleiche durchgemacht, und die Amis mochten die Sauce dann auch, und ich mache sie fast genauso!
Die Bilder machen auf jeden Fall Appetit!!!!!

Und Dein Bericht macht weiter ganz viel Freude und ich wünsche Euch weiter eine wunderbare Zeit!!!!!
Michaela

Danke.  :)

Ja ja...man macht schon einen mit so im Urlaub, was?  :lol:

Ich hatte ja noch Angst, dass die Sauce viellicht zu "kräftig" ist was das Würzen angeht, aber sie haben mir alle versichert, dass sie hier im Süden kräftig gewürzte Speisen lieben. Puh, Glück gehabt.  :wink:

Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: gioia am 12.09.2012, 14:34 Uhr
ich lese hier auch immer gespannt mit und freue mich immer über deine berichte.  8)
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 12.09.2012, 14:40 Uhr
Howdyheyho Gioia, ja guck mal einer an, wen haben wir denn da? Cool!  :D

Ich finds irgendwie total witzig und spannend, dass ich hier rumreise und weiss, meine Familie, Freunde und Bekannten sind quasi live mit dabei und lesen unsere Erlebnisse und all meine Sentimentalitäten.  :wink:

Liebe Grüsse an dich!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: FrauSnuggles am 12.09.2012, 16:37 Uhr
die Lasagne würd mich jetzt auch wohl schmecken  :essen:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: cindyzh am 12.09.2012, 19:06 Uhr
Natascha deine Lasagne sieht ja megga fein aus :D Ich denke wenn du wieder da bist kommen Gioia und ich gerne bei dir vorbei und geniessen deine Lasagne :D Gell Gioia das machen wir :lol:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Sarina am 12.09.2012, 19:43 Uhr
Hallo Schwesterchen, hallo Mami  :D

Selbstverständlich lese auch ich gespannt Deine Berichte und wünschte ich wäre bei Euch. Ich freue mich so für Euch, dass Ihr das alles erleben dürft...aber weil Ihr mich Zuhause gelassen habt, habe ich eine Lasagne zugute..oder?!  :wink:
Nati, Deine Berichte und die Fotos sind echt super! :herz:
Hoffe, wir telefonieren bald wieder. Ich möchte noch Details vom italian Abend hören  :wink:

Liebe Grüsse aus Basel
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 13.09.2012, 05:21 Uhr
Na dann kommt halt alle mal rasch rüber, dann koch ich euch ne Lasagne.  :lol:

Schwesterchen, ich ruf dich bald wieder an.  :)
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 13.09.2012, 06:08 Uhr
10.9.2012 - Tag 7 - Wir lernen Birmingham kennen und (fr)essen uns (fast) zu Tode


Heute ist frühes aus den Federn hüpfen angesagt. Wir müssen ready sein, wenn die Putzfrau kommt, damit wir ihr nicht im Weg herumstehen. Also verlassen wir das Haus um 9 Uhr und machen uns auf, um Birmingham ein bisschen kennenzulernen, die nächstgrössere angrenzende Stadt zu Pelham, wo Brenda und Jack leben.
Wir haben eine fantastische Reiseleiterin an unserer Seite, wer könnte besser dazu geeignet sein, uns Birmingham zu zeigen, als jemand aus dieser Gegend?

Als Allererstes ist erst mal ein ordentliches Frühstück angesagt. Brenda möchte uns mit Cracker Barrel bekannt machen, eine Location im Country Style, wo sie fantastisches Frühstück servieren, und das den ganzen Tag, wenn Bedarf besteht.
Ich liebe Cracker Barrel, sobald wir eintreten. Neben dem Restaurant haben die da einen netten kleinen Shop mit vielen coolen, süssen und witzigen Dingen, auch ein paar Klamotten kann hier erstehen, wer Lust auf western angehauchte und auch ansonsten nette Kleider hat, und das zu echt freundlichen Preisen. Ich erstehe ein hübsches beiges Shirt, ich kann einfach nicht widerstehen.

Wir huschen rüber in den Restaurant-Teil und lassen uns von Brenda beraten, um das Beste zu bekommen, was sie hier haben. Sie empfiehlt uns die Hash Brown Casserole, den dicken knusprigen Bacon und Eier. Klingt gut, bestellen wir. Ich mag meine Eier over easy und wähle die Variante mit Käse drauf. Wir essen alle drei in etwa dasselbe und es wird auch bald serviert. Und ja, es schmeckt hervorragend. Nur auf Grits, welches automatisch dazu serviert wird, können wir alle verzichten. Brrrr. Mag ich nicht.

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa148exfzsvk64y.jpg)

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa145zhk6p2byu4.jpg)

Gut, nein, sehr gut gesättigt geht's nun auf eine nette Sightseeingtour durch Birmingham. Wir fahren "wild herum", von hier nach da, von diesem Stadtteil in jenen. Eine Mischung aus Plätzen, wo zum Beispiel ihre Freunde vom Lasagne-Abend arbeiten, wo Brenda früher gearbeitet hat und Jacks jetzigem Arbeitsplatz (er arbeitet für die Eisenbahn und wir sehen ein paar tolle Locks) und ein paar Sehenswürdigkeiten. Wir kriegen eine Menge interessanter Infos und Tipps und lernen viel über diese Stadt.

Brenda fährt uns hoch zum Vulcan, einem Turm mit einer grossen Statue drauf, die über der Stadt thront. Man kann auf den Turm hochsteigen oder -fahren (wir fahren hoch, ich laufe runter) und die tolle Aussicht geniessen und auch ein Museumsbesuch lohnt sich. Das kleine Museum erzählt die Geschichte vom industriellen Aufbau Birminghams, allem voran erfährt man ganz viel über den Kohlebau, der hier betrieben wurde. Der Vulcan mit seiner Statue repräsentierte damals den industriellen Fortschritt Birminghams. Ziemlich interessant, wenn man sich ein paar Augenblicke Zeit nimmt, um sich ein bisschen einzulesen.

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Ein bisschen touristeln...  :wink:

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Das Wetter ist übrigens immer noch total toll. Zwar ordentlich heiss, aber immer noch angenehm trocken und sehr gut aushaltbar, dazu strahlend blauer Himmel.

Nun folgt eines der Highlights unserer Reise, zumindest ich find's ganz schön aufregend: Brenda nimmt uns am Mittag mit ins Irondale Cafe (www.irondalecafe.com) in der gleichnamigen und an Birmingham angrenzenden Stadt Irondale, welches berühmt ist für seine Fried Green Tomatoes.
Kennt ihr den Film "Fried Green Tomatoes"? Das Café, das darin vorkommt, ist eben dieses Irondale Cafe, oder, im Original: Whistle Stop Cafe. Ich check's immer noch nicht so ganz genau, wie das genau läuft mit dem Cafe und dem Film, aber jedenfalls wollte ich, seit ich den Film geguckt hab vor ein paar Jahren, immer mal Fried Green Tomatoes essen. Und Brenda meinte, das original Cafe vom Film sei ganz in ihrer Nähe und sie wolle uns dahin ausführen.
Und hier sind wir nun und ich krieg endlich meine Tomaten. Und ich mag sie! Sie schmecken echt toll! Auch der Kohl und die Makkaroni mit Käse sind nicht übel.
An den Wänden hängen Filmplakate, ich find's echt cool, hier zu sein!

Da Brenda sich nicht scheut, allen Leuten um uns herum zu erzählen, dass das hier ihre guests from Switzerland sind und die Story vom Film und meinem anschliessenden Wunsch nach Fried Green Tomatoes zum Besten zu geben, findet sich auch eine Lady, die uns anbietet, uns zu dritt zu fotografieren. Und weil wir von so weit her gereist sind und uns so auf's Irondale Cafe gefreut haben, kriegen wir obendrein noch einen berühmten Bananenpudding serviert, der auf's Haus geht und total lecker schmeckt.
Tolle Erfahrung!

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Etwas später wälzen wir uns vollgefressen aus dem Café und betrachten einen Zug, der grad vor dem Haus vorbei tuckert.

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Weiter geht's, raus zu den Outlet Shops On The Grand River in Leeds (ich dachte die ganze Zeit, wir fahren in Birmingham herum, aber das waren immer wieder angrenzende Orte). Wir sind im Shoppingparadies angekommen! Damals, als Teenie, als ich zum letzten Mal hier war, waren wir nur in ein paar grossen Malls, aber nie in den Outlets. Ich kenn das also nur vom Hörensagen. Und: WOW! Ich kann's kaum glauben. So tolle Klamotten, so günstig, wie funktioniert das eigentlich?

Im GAP Factory Store finden wir ein Mitbringsel, das sich unser Nachbarsmädchen in der Schweiz gewünscht hat und wir kaufen uns auch was Schönes. Schräg gegenüber erstehe ich zwei Röcke in der Art, in der ich sie bei uns immer gesucht aber nie gefunden habe, respektive doch, aber immer so sauteuer. Hier kosten sie fast nichts.
Bevor wir in einen Kaufrausch verfallen, verlassen wir diesen gefährlichen Ort und fahren in Richtung nach Hause, denn mittlerweileist es späterer Nachmittag und Brenda und Jack wollen mit uns essen gehen heute Abend.

Und zwar gehts mit immer noch vollen Bäuchen hierhin: www.jimnnicks.com
Wir sitzen draussen auf der hübschen Terrasse unter den bunten Lichtern und verlassen uns bei der Auswahl unseres Essens ganz auf Jack und Brendas Empfehlungen, denn dieses hier ist eines ihrer Lieblingsrestaurants.

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Was wir bekommen, schmeckt dann in der Tat auch wirklich absolut fantastisch!

Dieser warme Queso-Dip ist absolut mein Ding:

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Und hier unsere Beef Tacos, endgeil, ehrlich:

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Wow.

Gemästet (ich habe schon laaaange nicht mehr so viel auf's Mal gegessen, OH MANN), aber glücklich cruisen wir duch Alabamas laue Nacht zurück nach Hause und fallen schwer wie ein Stein, aber dankbar und erfüllt (erfüllt...hi hi...eher abgefüllt) in unsere Betten.

This was a very nice day! Thank you Brenda and Jack!

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Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 13.09.2012, 06:18 Uhr
Kleine Anmerkung: Ich habe die Erlaubnis von allen Personen, die ich hier zeige. Sie finden es ziemlich spannend, in einem deutschen Reiseforum gesehen zu werden.  :wink:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Inspired am 13.09.2012, 07:09 Uhr
Kleine Anmerkung: Ich habe die Erlaubnis von allen Personen, die ich hier zeige. Sie finden es ziemlich spannend, in einem deutschen Reiseforum gesehen zu werden.  :wink:

Dann winke ich mal allen Abgebildeten und auch eventuell nicht Abgebildeten mal freundlich zu: Hallo USA, ich bin in zwei Wochen aaaaauuuuch daaaa!  :winke:

Off Topic: Berichte doch mal, wie ihr nun die Rechnungsfrage gelöst habt. Ich schätze mal, es wird sich alles völlig selbstverständlich ergeben haben?
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: M@rtina am 13.09.2012, 07:27 Uhr
Hallo Ihr zwei,

Das ISS ja spannender wie ein Film"g"
...weiter machen  :wink: und bloß nicht mit den Fotos sparen  :D
Branda und Jack find ich cool  8)


Lg
Martina
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 13.09.2012, 07:56 Uhr

Off Topic: Berichte doch mal, wie ihr nun die Rechnungsfrage gelöst habt. Ich schätze mal, es wird sich alles völlig selbstverständlich ergeben haben?

Hi hi...ach ja, die Rechnungsfrage.  :D

Nun, wir hatten null komma null Chance, irgendwas zu bezahlen.  :lol:
Wir habens mehrmals versucht. Zumindest die Tickets fürs Museum und das Antebellumhaus wollten wir selbst übernehmen, zumal Brenda nicht mal mit reinkam, weil sie alles schon kannte und auch nicht soooo viel herumlaufen kann mit ihrem Gehgips. Kam aber überhaupt nicht in Frage.
Dann haben wir darum gebeten, den letzten Abend im Restaurant übernehmen zu dürfen, aber sie wollten absolut nichts davon hören. Wir seien ihre Gäste und es sei ihnen eine Freude, uns einladen zu dürfen und punkt. Ein bisschen insistiert haben wir natürlich schon, aber wir hätten sie wohl beleidigt, hätten wir noch länger drauf bestanden.  :wink:

Weisst du, die zwei sind...nun ja, wirklich gastfreundlich. Sie waren Feuer und Flamme, uns all ihre Lieblingsplätze zu zeigen und uns eine Freude nach der anderen machen zu dürfen.

Unsere kleine Revanche war dann der Lasagne-Abend mit ihren Freunden. Und sogar da wollte Brenda unbedingt und auf jeden Fall die Zutaten bezahlen...aber das konnte SIE wiederum total vergessen.  :D

Hallo Ihr zwei,

Das ISS ja spannender wie ein Film"g"
...weiter machen  :wink: und bloß nicht mit den Fotos sparen  :D
Branda und Jack find ich cool  8)


Lg
Martina

Ja ja...ich mach weiter. Aber erst mal schlafen.  :wink:



Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: cindyzh am 13.09.2012, 10:57 Uhr
Wow Natascha, ich wusste ja das du spannend und super gut schreiben kannst, aber DAS übertrifft alles :daumen: :daumen: :daumen:
Ich habe das Gefühl, das ich bei euch bin und alles Real miterlebe :clap: Danke  :liebe:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 15.09.2012, 00:51 Uhr
Hi ihr alle...morgen gehts wohl weiter. Wir sind gestern in Bandera TX angekommen und haben zwei laaaaange Fahrtage hinter uns. Abends war ich dann zu müde, um im Motel noch irgendwas am Reisebericht zu machen, ausser ein paar Fotos zu beantworten.

Hier in Bandera kann ich in der Bibliothek free wireless benutzen mit meinem Laptop, ich denke, morgen werde ich hier ein paar Stunden verbringen.  :wink:

Es erwarten euch unter anderen viele Fahrstunden, ein süsser alter Bahnwaggon, ein Skorpion...aber seht selbst...morgen...bis bald!

Liebe Grüsse aus dem kühlen und bedeckten Texas Hill Country!  :)
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Angie am 15.09.2012, 01:36 Uhr
aber seht selbst...morgen...bis bald!

Gut, dann komme ich morgen wieder hier vorbei :D


LG, Angie
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anita am 15.09.2012, 11:11 Uhr
...und ich bin dann auch wieder dabei und kann nur noch morgen lesen, denn dann bin ich auch eine Woche weg, allerdings nur in Belgien, ein bisschen Wohlfühlurlaub im Sun Parks. Ich freu mich aber jetzt schon auf das ganze Nachlesen und die vielen tollen Bilder, samt eurer Erlebnisse.
Nochmals gaaaanz liebe Grüße und bighuggies an dich Natascha und besonders an die liebe Uschi.
Anita
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 15.09.2012, 19:30 Uhr
11.9.2012 - Tag 8 - Geschichte, Natur und die Bäuche bloss nicht zu leer werden lassen


Heute ist unser letzter ganzer Tag mit Brenda und Jack, morgen werden wir uns auf die Weiterfahrt nach Texas machen.

Brenda hat für heute zwei Stationen vorgesehen. Zuerst fahren wir nach Arlington, ein Antebellum-Haus anschauen, erst durch nette, dann durch sehr zwielichtige Gegenden. Hier ist mir ehrlich ein bisschen mulmig zumute, ziemlich finstere Gestalten starren düster unserem Wagen nach, der mir mit einem Mal total protzig vorkommt. Brenda fragt dauernd, ob die Autotüren abgeschlossen sind und ich muss daran denken, was sie uns gestern Abend über Schiessereien, Raubüberfälle und Hass zwischen den Menschen in gewissen Gegenden erzählt hat. Hier möchte ich nicht aussteigen müssen.

Das Antebellum-Haus steht dann aber mitten in so einer Gegend, aber etwas abseits von der Strasse und mit einem eher geschützt gelegenen Parkplatz, wird also schon ok sein.
Wir parken und bestaunen die vielen Magnolienbäume mit ihren interssanten und hübschen "Samendingern":

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Wir besorgen uns Tickets und dürfen das Haus und dessen Umgebung auf eigene Faust erkunden.

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Hier kann man heiraten, wenn man will:

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Ich find's eigentlich ganz nett hier. Interessant, die verschiedenen Erklärungen zu lesen. Besonders hervorgehoben werden die Quilts, die hier überall ausgebreitet sind und über die eine Menge erzählt wird.

Gut gefallen haben mir die "Crazy Quilts". Es gab eine Zeit, da haben die Frauen ihre Stoffresten wild zusammengewürfelt, als Ausdruck der wachsenden Unabhängigkeit des weiblichen Geschlechts.

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Ich bleibe in jedem Raum lange stehen (ausser noch einem Mann sind wir gerade die einzigen Besucher), solange, bis Bilder vor meinem inneren Auge entstehen. Ich sehe Damen auf den antiken Sofas quatschen und Tee trinken, während nebenan die Herren ihre Zigarren rauchen und Whisky trinken. Ein kleines Mädchen in einem himmelblauen Kleid sitzt am Klavier und spielt vor gesammelter Gesellschaft...ich mag es, mir sowas vorzustellen.

Im Souvenirshop kaufe ich mir ein kleines Büchlein namens "Children´s letters to God", mit kleinen lauter echt süssen und auch lustigen Dingen drin, die Kinder an Gott geschrieben oder ihn gefragt haben. Hat zwar nix mit dem Haus zu tun, gefällt mir aber trotzdem.

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Nach der Besichtigung fahren wir kurz nach Hause, um uns ein kleines Picknick vorzubereiten. Brenda mixt rasch einen Chicken Salad zusammen, füllt diesen zwischen Brotscheiben und macht Sandwiches draus und packt eine Tüte Chips und Getränke ein, danach entführt sie uns in den Oak Mountain State Park, den grössten State Park Alabamas und nur ein paar Minuten von ihrem Haus entfernt.

Hier ist es echt hübsch. Picknick areas, ein grosser schöner See, ein Wildlife Rehabilitation Center, Camping- und Golfplatz, Streichelzoo...
Wir suchen uns einen hübschen Tisch direkt am Seeufer und geniessen sowohl unsere Snacks als auch die wundervolle Aussicht auf's Wasser.

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Wir spazieren über den Treetop Nature Trail, einen Holzsteg, der durch den Wald führt. Er führt uns zu einigen Volieren, in denen diejenigen Vögel untergebracht sind, die einst verletzt waren und nach dem Aufpäppeln im Rehabilitation Center nicht mehr in die Wildnis entlassen werden konnten.
Irgendwie schön, irgendwie tun sie mir auch ein bisschen leid da drin. Sie sind so wunderhübsch und faszinierend, die Raubvögel!

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Zum Abschluss fahren wir noch kurz zum Streichelzoo, einfach weil's so süss ist! Eine ganze Menge Ziegen läuft hier herum, und sobald wir mit einem Sack Maiskörnern bewaffnet sind, kommen sie alle angerannt und balgen sich um jedes Körnchen, stehen an uns hoch und fressen unsere Shirts.  :D
Wir werden total belagert und haben viel Spass mit den kleinen Meckerern.

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Der Nachmittag huscht nur so vorbei. Abends werden wir von Brenda und Jack zu einem Abschiedsdinner in einer weiteres ihrer Lieblingsrestaurants eingeladen, Mikeys Grill.
Wieder gibt's viel zu essen und wieder schmeckt es wundervoll. Wir essen hier zum ersten Mal in unserem Leben Alligator  :D (frittierte Häppchen) mit Senfdip und hätte ich raten müssen, was es ist, hätte ich auf Chicken getippt. Schmeckt also gar nicht mal so schlecht.
Salat, Chicken Saltimbocca und Jacks Tuna Steak sind allesamt ein Traum.

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Alligator:

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Chicken Saltimbocca:

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Wir führen angeregte Gespräche und lachen viel. Inzwischen herrscht zwischen uns eine schöne Vertrautheit und wir haben uns gegenseitig sehr ins Herz geschlossen. Jack sagt, wir seien für ihn nun der Anstoss gewesen, dass er ihre Europareise, die sie sich schon ein Leben lang wünschen, nun auch wirklich ganz konkret beginnen möchte zu planen. Wir versprechen ihm, ihnen dabei zu helfen, wo nötig und möglich.

Nach dem Essen gibt's ein paar hugs und ein grosses Dankeschön unsererseits. Wir erleben eine so tolle Zeit mit den beiden und bekommen so viel von ihnen!

Zurück im Haus holt Uschi ihre Gitarre hervor und spielt und singt zum Abschluss noch ein Medley in sechs Sprachen.

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Wiederum ein sehr schöner Tag geht hiermit zu Ende.

Nun heisst es: Ab in die Heia, es ist spät, und morgen müssen wir relativ früh los gen Westen in den Lone Star State.


Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Inspired am 15.09.2012, 19:36 Uhr
Oh Natascha, wenn du bzw. die beiden Hilfe brauchen, bei der Planung der Europareise, dann haben unsere weltbummelnden USA-Fans hier im Forum bestimmt ein offenes Ohr zur Routenplanung umgekehrt zum Thema USA-Bürger zu Gast in Europa ;)
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 17.09.2012, 17:48 Uhr
Mein Fazit zum Thema "Privatunterkunft"

Da sich hier im Forum ja doch einige Skeptiker zu Wort gemeldet haben und ich denke, dass es für viele nicht ganz uninteressant sein könnte, zu erfahren, wie es für uns war, doch immerhin die ganze erste Woche bei jemandem zu Hause zu verbringen, möchte ich hier gerne ein Fazit zu unseren Erfahrungen abgeben.

Was ganz sicher ein grosser Vorteil ist, wenn man privat bei jemandem unterkommt, ist die Tatsache, dass man - sofern die Gastgeber Lust haben, was mit einem zu unternehmen - an viele Orte kommt und viele Dinge erfährt, die man als Tourist auf eigene Faust vielleicht nicht gesehen und gehört hätte. Man blickt quasi noch eine Schicht tiefer, als es alleine evt. der Fall wäre. Das hat uns super gut gefallen.

Dann: Die Restaurants. Wenn man schon ausgeht und Geld ausgibt zum Essen, dann sollte es wenn möglich auch schmecken. Bloss...welches Restaurant wählen aus all den Möglichkeiten, die man nun mal hat?
Wird man einfach "mitgeschleppt", kommt man in der Regel in den Genuss von sehr netten Örtlichkeiten mit leckeren Speisen, uns z.B. wurden die zwei Lieblingsrestaurants von Brenda und Jack gezeigt und das war wirklich jeweils vorzüglich.
Man lernt Restaurants kennen, die man selbst vielleicht niemals gefunden hätte und erlebt so auch keine kulinarischen Enttäuschungen.

Was wir auch sehr, sehr geschätzt haben an den beiden Orten, an denen wir gewohnt haben, waren die vielen tollen Gespräche. Wir haben alles miterlebt: Absolut oberflächlicher, aber kurzweiliger und auch witziger Smalltalk (der Gesprächsstoff ging nie aus) und auch tiefsinnige Momente mit angeregten Diskussionen. Wir durften oft einen Einblick erhalten in die Art, wie die Amerikaner denken und fühlen über viele Themen.

Interessant ist auch die unterschiedliche Handhabung von bestimmten Bereichen, wie zum Beispiel die Abfalltrennung. Das erste Ehepaar, Audrey und Newton, bei denen wir geschlafen haben, trennen jedes Fitzelchen fein säuberlich. Glas hier, Plastik dort, Karton wird verbrannt, Plastiktüten wieder woanders, PET separat, Kompost...Brenda und Jack hingegen schmeissen alles in eine einzige Mülltüte, ganz egal was, Glas, Essensreste, die Milchdinger, einfach alles...
Gibt noch mehr Themen, bei denen man vielleicht denken könnte, "der Amerikaner macht das so und so", oder sich zumindest schon mal Gedanken dazu gemacht hat, und wenn man dann mit welchen zusammen lebt, ist es ganz interessant zu sehen, wer was wie tatsächlich macht.

Und dann schätze ich ganz besonders die vielen kleinen unbezahlbaren Momente, die sich ergeben, wenn man privat wohnt. Über Witze lachen, mit Brenda zusammen kochen und dabei viel über die Südstaatenküche lernen, eine Umarmung hier, ein Küsschen da...einfach das sich Kennenlernen, das Zusammensein, sich mögen und eine gute Zeit zusammen geniessen. Sowas bleibt auch lange nach dem Urlaub noch haften, wenn die Erinnerung an "Aussichtsturm XY" schon längst verblasst ist.

Und dann habe ich mir noch eine ganze Menge Gedanken zum Thema "Oberflächlichkeit" gemacht. Es hat mich nämlich ganz schön beschäftigt, das vor unserer Abreise von verschiedenen Seiten zu hören.

Ich bin eine leidenschaftliche Beobachterin und "Hineinfühlerin" (was für ein Wort) und habe die Tage bei unseren Freunden ganz achtsam verbracht. Und bin zu folgendem Schluss gekommen:

Die Amerikaner sind sicher mal Meister des Smalltalks. Wie schon erwähnt, geht der Gesprächsstoff nie aus. Es wird über ALLES getratscht, stundenlang. Das durften wir an unserem Lasagne-Abend live miterleben. Während des Abends wurden wir von Brendas Freunden regelrecht ausgequetscht und mit Fragen bombardiert. Vieles davon lässt sich jedoch in der "obersten Schicht" der Gesprächsführung ansiedeln. Es dient einfach dazu, das Gespräch nicht verebben zu lassen. Ich denke mal, ein grosser Teil davon war schon beim Verlassen des Hauses wieder vergessen. Das kann als oberflächlich angesehen werden, ich jedoch sehe es einfach als Teil der hier herrschenden Gesprächskultur an einem ungezwungenen Abend.

Und, für mich wichtig: Sie springen mit allen so um, auch untereinander, nicht nur uns gegenüber. An so einem Abend wird einfach gequasselt und gequasselt und das wenigste davon bleibt hängen, man redet einfach.

Und im Laufe eines solchen Abends fallen auch viele Bemerkungen, die man als "ooooh, die Person mag mich total" missverstehen könnte. Sie sind ein freundliches Völkchen, die Amis, und schnell mal könnte man meinen, man gehört jetzt voll dazu und ist bereits befreundet mit allen und ja, es fallen auch schnell mal Einladungen und Versprechen. Wer gut beobachtet und hinhört, lernt aber schnell, dass das immer noch zur "obersten Gesprächsschicht" gehört und nicht unbedingt auch meinen muss, wonach es klingt.

Passt man sich aber an, fügt sich in die Kultur ein, ist unvoreingenommen, spricht, wie sie es tun und verhält sich, wie man sich hier eben so verhält, ist stets freundlich und ein bisschen aufmerksam und zeigt ehrliches Interesse daran, kennenzulernen, wie die Leute hier leben, dann gelangt man durchaus auch eine Schicht tiefer. Und dort fangen dann die wirklichen emotionalen Verknüpfungen an und eine Freundschaft kann beginnen.

Und dann kann ich echt nichts mehr von dieser Oberflächlichkeit und "nicht ernst meinen und nur blabla erzählen" erkennen. Dann ist es wirklich wahre Gastfreundschaft, die stattfindet, weil man sich mag, weil gegenseitiges Interesse besteht, weil sie wollen, dass man eine tolle Zeit erlebt und sie in guter Erinnerung behält.

Und darum waren wir auch so überzeugt davon, dass Brenda und Jack es ernst meinen, wenn sie uns zu sich einladen. Weil wir zuvor über drei Jahre bereits eine zarte Bande geknüpft hatten, die live nun nur noch stärker geworden ist.

Und das war es auch, was mich so irritiert hat: Einfach diese "Oberflächlichkeit" in den Raum zu stellen als etwas, das nun mal Tatsache ist, quasi eh und immer, ohne die vielen Nuancen dazwischen, die unzähligen zwischenmenschlichen Möglichkeiten mit einzubeziehen.  Als wäre es nicht möglich, dass ein Amerikaner es jemals ernst meint, wenn er eine Einladung oder ein nettes Wort ausspricht.

Es braucht etwas Zeit und Engagement, um sich in die Herzen der Amerikaner vorzuarbeiten, aber wenn das mal geschafft ist, kann man das Wort "Oberflächlichkeit" echt aus dem Wortschatz streichen.
Und mit ein bisschen Verstand, aber auch einer Portion Intuition, kann man schnell abschätzen, wer was wie genau meint.

Wir sind unglaublich dankbar für diese Erfahrung und würden es immer wieder wagen, uns auf private Einladungen einzulassen. Im schlimmsten Fall liegt man halt mal daneben mit der eigenen Einschätzung...im besten Fall erlebt man die schönste Zeit des ganzen Urlaubs und kehrt ganz reich wieder heim.


Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 17.09.2012, 18:12 Uhr
12.9.2012 - Tag 9 - Abschied von liebgewonnenen Menschen und viiiiiiiele Meilen


Heute machen wir uns auf die zwei langen Etappen nach Bandera TX.
Wir sind alle vier schon früh auf den Beinen, Jack, um zur Arbeit zu fahren, Brenda, um es sich nicht nehmen zu lassen, uns mit Snacks für die Reise zu versorgen und Uschi und ich, weil wir heute viele Stunden im Auto vor uns haben.

Der Abschied von Jack, der das Haus als erster verlässt, ist herzlich und mit beidseitigen besten Wünschen versehen. Ein bisschen Wehmut keimt auf bei dem Gedanken, diese nun doch sehr liebgewonnenen Menschen zu verlassen, aber natürlich freuen wir uns auch auf all unsere weiteren Abenteuer, die wir noch vor uns haben. Und wir sind uns sicher, uns in nicht allzu ferner Zukunft wieder zu sehen, entweder auf einer erneuten USA-Reise unsererseits, oder dann falls Jack und Brenda ihren Traum wahr machen und es die zwei tatsächlich in den nächsten zwei Jahren mal nach Europa verschlägt.

Brenda füllt uns die Kühltruhe mit Chicken Salad und Dips, gibt uns Chips und Brot und eine Tasche gefüllt mit viel nützlichem Zeug mit. Pappgeschirr, Moskitospray, Feuchtigkeitslotion...alles, was man irgendwann unterwegs mal gebrauchen könnte.
Gut ausgerüstet verabschieden wir uns nun auch von ihr. Unser Dankeschön für die erlebte   wundervolle Zeit und alles, was wir geschenkt bekommen haben (ich meine vorallem die nicht-materiellen Dinge) fällt riesig aus. Auch sie bedankt sich überschwänglich bei uns, für unsere Gesellschaft, für die Gespräche, und hofft, dass wir uns bald, irgendwie, irgendwo, wiedersehen.

Nun fahren wir also los, Richtung Westen, auf nach Bandera, in unser kleines texanisches Lieblingsstädtchen. Wir haben vor, heute bis irgendwo um Lafayette LA zu fahren und uns dort ein Motel zu suchen.
Von der Fahrt gibt es nichts wirklich Spannendes zu berichten, wir fahren halt und fahren, fahren, fahren...nach der Hälfte wechselt Uschi mal ans Steuer, das grüne Nichts da draussen macht doch ein bisschen müde. Wir bejubeln einmal mehr die Cruise Control-Funktion des Fahrzeuges, auf der weiten Interstate, auf der wir oft fast alleine unterwegs sind, ab und ein bisschen die Beinstellung zu wechseln und sich zu bewegen, tut doch ganz gut.

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Unterwegs lassen wir uns auf einer Rest Area das Essen von Brenda schmecken, wir basteln uns lecker Chicken Salad Sandwiches.

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Im Louisiana Welcome Center geniessen wir einen Kaffee und plaudern eine halbe Stunde lang mit den Leuten vom Infodesk. Die Frau, mit der ich mich unterhalte, liebt das Reisen über alles und ist ganz aufgeregt, als sie erfährt, dass wir aus der Schweiz kommen. Sie hat eine laaaange Liste von Ländern/Orten, die sie unbedingt mal noch besuchen möchte. Switzerland steht ziemlich weit oben, nur weiss sie noch nicht, ob sie eine mehrtägige Busrundreise machen oder doch die fünfstündige Zugfahrt durch die Bergwelt bevorzugen soll. Ich gebe ihr ein paar Tipps und sie freut sich. Zum Schluss fragt sie mich, ob ich ihr vielleicht eine schöne Postkarte aus der Schweiz schicken könnte, da sie leidenschaftlich Postkarten aus aller Welt sammelt. Klar, das mache ich gerne, und so schreibt sie mir ihre Adresse auf und ich schiesse noch ein Foto von ihr, damit ich später noch weiss, wer sie ist.

Ich mag solche Begegnungen.  :)

Richtung New Orleans wird es dann mal noch schön zum Rausgucken, nämlich als wir über den Lake Ponchartrain fahren.

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Und je später es wird, umso netter wird die Abendstimmung draussen.

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Um Lafayette, wo wir eigentlich heute schluss machen wollten, entscheiden wir uns, noch ein bisschen weiter zu fahren, wenn möglich bis Lake Charles, dann sind wir nämlich schon ganz nah an der Grenze zu Texas und haben morgen eine Stunde weniger Fahrzeit.
In Lake Charles finden wir ein Motel, das im Couponheft, welches wir im Welcome Center bekommen haben (schon eine coole Sache, diese Coupons hier für alles), verzeichnet ist, und das uns einen Raum für 49 Dollar verspricht, ein Howard Johnson.
 
Kurze Zeit später halten wir unsere Schlüsselkarten in der Hand und nehmen unseren Raum mit zwei Double Beds in Beschlag. Es ist einfach, aber zweckmässig eingerichtet und sauber, bietet also alles, was wir heute noch brauchen. Fast alles. Denn wir haben Hunger, EXTREM GROSSEN Hunger, haben wir heute doch nur unsere Sandwiches gegessen mittags und sonst bisher noch gar nichts.
Um nochmals ins Auto zu steigen und ein Restaurant zu suchen sind wir viel zu müde, also bestellen wir uns kurzerhand online eine Pizza bei Domino's, die sind nämlich praktischerweise gleich auf der Schlüsselkarte verzeichnet.

Zwanzig Minuten nach der Bestellung klingelt mein Handy und eine nette Frau von Domino's ist dran und teilt mir mit, dass unser Driver soeben das Haus verlassen habe und in wenigen Minuten bei uns sein dürfte. "Thank you", sage ich. Die Frau bittet mich, das Geld bereit zu halten wenn er dann kommt. "Ok, sure, I will". Dann macht sie mich noch darauf aufmerksam, dass der Driver nur 20 Dollar Cash dabei hat und ich doch schauen soll, dass ich nicht zu viel Wechselgeld benötige. Und ja, guten Appetit und so. "Great, thank you", sage ich höflich. Und höre zum Abschied: "This is an automatic message...!"
Na super, ich habe eben Konversation mit einer Maschine geführt und mich darüber gefreut, wie nett die Dame doch war! Hi hi...  :D

Keine zehn Minuten später klopft es an der Zimmertür und der (reale  :wink:) Pizzaboy steht davor und überreicht mir einen warmen duftenden Karton. Wir schmeissen uns auf eines der Betten und hauen rein. Unsere Pizza schmeckt vorzüglich und ist immer noch sehr heiss. Wir schlingen die handlichen Stücke direkt in uns rein, so ausgehungert sind wir.

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Nachher versuche ich mich noch ein bisschen am Bearbeiten der neusten Fotos, muss aber bald vor der mich überwältigenden Müdigkeit kapitulieren. Schlafen ist das einzig Richtige jetzt...heisst es morgen doch nochmals fahren, fahren, fahren...


Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 17.09.2012, 18:30 Uhr
13.9.2012 - Tag 10 - Noch mehr Meilen und endlich: BANDERA!!


Heute wollten wir eigentlich um spätestens neun Uhr morgens abfahren, haben aber irgendwie beide keinen Wecker gestellt und erwachen darum erst um 8.30 Uhr. Das macht aber nichts, anscheinend haben wir den Schlaf gebraucht nach der langen Fahrt, und dank unserer gestern dazu gewonnenen Stunde von Lafayette nach Lake Charles, haben wir auch überhaupt keinen Grund zur Eile.

Wir gönnen uns ein paar Happen des angebotenen Frühstücks, nix Weltbewegendes, ein bisschen Cereals und Toast, dann checken wir aus und machen uns ready für das restliche ordentliche Stück, das uns heute noch erwartet.
Wiederum passiert nichts Spannendes, erst um Houston herum weckt uns der doch ordentliche Stadtverkehr aus unserer Fahr-Routine, hier ist dann doch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit gefragt als auf der langen leeren Strecke zuvor.
Wir fotografieren Houstons Skyline vom Auto aus und hoffen, dass ein, zwei Bilder davon brauchbar sind.

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Als wir Houston hinter uns lassen, wird es wieder ruhiger. Wir haben soeben mal wieder "Cracker Barrel" hinter uns gelassen und schwören uns, beim nächsten Schild rauszufahren und da was zu essen, alle paar Meilen stehen diese Restaurants hier am Strassenrand. Nun...STANDEN. Denn ab dem Zeitpunkt, wo wir "beim nächsten Schild" rausfahren wollen, herrscht nämlich gähnende Leere. Keine Cracker Barrels mehr weit und breit. Wir fahren und gucken und fahren und gucken...aber nein, da kommt nichts mehr. Verdutzt kramen wir unsere Cracker Barrel-Karte hervor, auf der alle Filialen in ganz Amerika verzeichnet sind und es ist tatsächlich wahr: Zwischen Houston und San Antonio gibts nicht ein einziges Restaurant mehr. Ha ha...witzig!  :lol:
Wir haben aber Hunger...JETZT...hm. Schlussendlich halten wir an einer Tankstelle und besorgen uns Beef Jerkey, Cheddar Cheese und Cracker und essen im Auto. Auch nicht schlecht, ruft die Konstellation der Lebensmittel doch alte Erinnerungen an die früheren Reisen hervor, auf denen wir immer Cheddar und Cracker dabei hatten auf den langen Autofahrten.

Um San Antonio herum wird es dann zum ersten Mal wieder interessant. Ich entdecke zufälligerweise Berufskollegen von mir (ich bin Hundefriseuse) und finde es cool, hier einem Hundesalon zu begegnen.

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In der Ferne zeichnen sich langsam die Hügel des Texas Hill Country ab, unseres Zieles, und wir beginnen, Heimkehr-Gefühle zu entwickeln. Nun dauert es nicht mehr lange und wir sind in Bandera! Wir freuen uns nun wirklich!

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Bald schon führt uns die Strasse durch die ersten Hügel und kurz darauf sind wir mitten drin. Fast da!

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Das Wetter ist zwar besch...eiden (war es die ganze Zeit eigentlich schon, seit der Staatsgrenze LA-TX), es regnet immer mal wieder und ist düster. Dazu dämmert es und dank der dichten Wolkendecke ist es fast schon dunkel, obwohl es noch nicht spät ist. Aber immerhin sind wir nun endlich angekommen: Wir erreichen Bandera. Schööööön!  :)
Wir halten vor einem food store und kaufen noch schnell das Nötigste ein.

Die abenteuerliche Suche nach unserem Häuschen beginnt. Wie eine Schatzsuche gestaltet sie sich. Bis dort und dort fahren, einbiegen, eine Mauer aus weissem Sandstein mit Ranchgate und roter Bandana dran suchen. Zahlenschloss mit dem richtigen Code öffnen. Reinfahren. Eine black box irgendwo bei der Treppe suchen (es ist inzwischen stockdunkel und schüttet und gewittert abartig), wiederum einen Code eingeben, nachdem wir die Taschenlampe in den tiefen des Koffers aufgespürt haben, Schlüssel rausnehmen, Tür öffnen...und wir sind drin! In unserem süssen kleinen alten Bahnwaggon, umfunktoniert zum Ferienhäuschen.

Wir sind wieder sehr müde heute Abend und ausserdem durchnässt vom Gepäck Reintragen. Bei dem krassen Wetter (es wütet echt grad da draussen) wollen wir auch nicht mehr zurück in die Stadt fahren, um essen zu gehen, also kochen wir uns die vorher besorgten Spaghetti. Während ich mich ans Werk mache, liest Uschi mir die Notiz vor, die auf einem Zettel steht und an der Wand hängt: Nasse Klamotten draussen zum Trocknen aufhängen, nicht auf den Boden legen, denn es ist scorpion season. Die Tiere kommen rein auf der Suche nach Wasser. Können aber leicht mit dem Schuh getötet werden. Aber bitte aufpassen.

Oh, gut zu wissen. Wir müssen echt dran denken, dass wir hier in einem Land sind, wo man nun mal ein bisschen gucken muss, wo man hintritt und reinfasst. Ich nehme einen Topf vom Kühlschrank runter, um darin das Spaghettiwasser aufzusetzen und denke schmunzelnd daran, vorsichtig zu sein dabei. Mehr aus Jux schiele ich zaghaft über den Rand in Erwartung irgendeines giftigen Tieres darin - und starre prompt auf einen kleinen Skorpion auf dem Pfannenboden! Na danke!

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Zum Glück ist er tot und trocknet bereits vor sich hin. Ich schüttle in draussen über das Verandageländer und schwöre mir, von nun an aufzupassen.

Kurz darauf fliegt eine Motte in das Spinnennetz, das sich um eine der Lampen spannt und blitzschnell schiesst eine Spinne aus dem Inneren des Lampentellers hervor und zerrt ihre Beute in ihr kleines Haus. Kurz darauf wiederholt sich das Schauspiel. Gut, so ist der Achtbeiner nun wenigstens satt und sieht hoffentlich keinen Grund, nachts heraus zu kriechen und auf die Jagd zu gehen  :wink:...und wir sind befreit von den riesigen Motten (oder sind es Termiten? Haben Termiten Flügel?).

Ok. The adventure begins. Zimperlich darf man hier nicht sein, sind wir zum Glück auch nicht. Mangels Energie für irgendwas anderes, legen wir uns in unser Doppelbett und löschen ziemlich schnell das Licht.
Morgen werden wir unser neues charmantes Heim für die nächste Woche erkunden.

Gute Nacht!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anti am 17.09.2012, 18:34 Uhr
Wow, was für ein Zwischenfazit! Dankeschön!  :D

Edit: Weitere Tage! Du legst ja ein Tempo vor... Hoffentlich hälst du dich immer brav an die Geschwindigkeitsbegrenzungen  :zwinker: :lol:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 17.09.2012, 19:06 Uhr
Wow, was für ein Zwischenfazit! Dankeschön!  :D

Edit: Weitere Tage! Du legst ja ein Tempo vor... Hoffentlich hälst du dich immer brav an die Geschwindigkeitsbegrenzungen  :zwinker: :lol:

Bitteschön!  :)

Japp, es folgen gleich noch mehr Tage...weisste, ich konnte jetzt wieder ne Weile nicht ins Netz, weil mein Stick/die SIM-Karte immer noch spinnen. Und ich es aufgegeben habe. Nun halte ich mich einfach ans öffentliche wireless, hier in Bandera z.B. in der Bibliothek. Die hatte aber gestern (Sonntag) nicht offen. Und dann hatte ich irgendwie zu wenig Zeit. Nimmt doch ganz schön viel in Anspruch, die ganzen Fotos bearbeiten und schreiben und hochladen und alles. Macht aber Spass, so ist es ja nicht...  :wink:

Aber dann gerät man ein bisschen in Zeitnot plötzlich...und nun, wo ich grad die Gelegenheit hab, mich in der Bibliothek aufzuhalten, bombardiere ich euch halt grad mit den Tagen, die noch fehlen, um auf den aktuellen Stand zu kommen.

Aber so wacht ihr wenigstens wieder auf!  :lol:

An alle anderen, die sich hier zu Wort gemeldet haben: Herzliche Grüsse an euch und danke für's Mitreisen, auch an alle stillen Mitfahrer!  :)

So, muss weitermachen, wir wollen heute Nachmittag nach San Antonio...kann nicht ZU lange in der Bib rumhängen!  8)
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 17.09.2012, 19:28 Uhr
14.9.2012 - Tag 11 - Wohnen mal anders und das gute Gefühl, zurück zu sein


Nach unserer ersten Nacht in unserem Zuhause für die nächste Woche, das wir gestern vor lauter Müdigkeit gar nicht mehr richtig erkundet haben, erwachen wir heute Morgen voller Tatendrang.

Als erstes richten wir uns ein kleines Frühstück, welches wir gemütlich auf unserer überdachten Veranda einnehmen. Und stellen erfreut fest: Hier draussen in der Natur (und wir sind wirklich "draussen") wimmelt es von Tieren. Wer schon immer mal einen Kolibri in freier Wilbahn herumschwirren sehen wollte, der ist hier richtig. Alle paar Sekunden ist das tiefe Surren, das sie mit ihrem schnellen Flügelschlag verursachen, in der Luft zu hören. Die kleinen Nektartrinker flitzen fleissig um unsere Köpfe und es macht richtig Spass, ihnen dabei zuzusehen.

In den Ästen um uns herum (unsere Veranda ist quasi in die Bäume gebaut) schimpfen Squirrels um die Wette und ich bin mir sicher, in der Dämmerung streift hier viel Wild im Unterholz herum.

Satt und glücklich machen wir uns auf Entdeckungstour in und um unser Häuschen. Dieses Häuschen ist was Besonderes, wie wir finden, denn es handelt sich um einen alten ausgedienten Waggon (vielleicht ein Rangierwaggon?) der Pacific Railway, umfunktioniert zum süssen charmanten Ferienhäuschen. Mitten im Grünen steht es hier und lädt ein zu einem etwas anderen Wohnen. Es ist klein und sehr einfach eingerichtet, aber genau das macht den Reiz aus. Wer sich etwas Abwechslung wünscht zu den immer ähnlichen Motelzimmern oder typischen Cabins auf den Campgrounds, der ist hier richtig.

Wir lieben es bereits, unser schmuckes Zuhause.

Die Fotos zur "Bandera Station", wie unser Ferienhäuschen heisst, folgen gleich in einem separaten Posting. Wird sonst irgendwie ein bisschen viel, alles hier drin.  :wink:

Nachmittags zieht es uns dann endlich ins ein paar Fahrminuten entfernte Städtchen Bandera. Der Hauptkern Banderas ist ziemlich klein, bei uns würde das locker noch als Dorf durchgehen. Aber wir sind in Texas, also ist das hier eine Stadt.
Es ist wie Heimkommen. Das Meiste sieht aus wie früher, ein neuer Shop hier und da, aber das Gesamtbild empfängt uns wie eh und je. Wir bummeln durch die schnuckelige Main Street und bestaunen, was wir vor über einem Jahrzehnt das letzte Mal bestaunt haben.

Ein kurzer Abstecher in unsere hiesige Lieblingsbar "Arkey Blue's" muss sein, auch wenn hier nachmittags noch nichts los ist. Heute ist Freitag, das heisst, abends spielt hier live Countrymusic, spätestens dann werden wir wieder herkommen.
Die Barfrau, die wir heute Nachmittag kurz treffen, macht nach ihrem "hi" plötzlich grosse Augen. Sie kennt uns, meint sie dann. Und überlegt.
Hm. Schweden? Nein, das war's nicht, Moment...ich überlege...ach ja...vor langer Zeit wart ihr hier, viele Male...hm...SCHWEIZ! Ich hab's gleich...CHOCOLATE! You always brought Swiss chocolate!

Jepp, so ist es!  :D
Sie erkennt uns tatsächlich wieder und freut sich, uns zu sehen. Wir ebenso. Es macht Spass, nach so langer Zeit bekannte Gesichter wieder zu sehen und erst noch erkannt zu werden.

Irgendwie haben wir schon wieder Hunger. Was Warmes muss her. Im "O.S.T." bestellen wir uns Omelettes. Die sind ok, aber nicht soooo besonders toll und wir nehmen uns vor, von nun an in unserem früheren Lieblingsrestaurant neben dem Motel, in dem wir damals immer gewohnt haben, zu speisen. Ich glaube, wir sind inzwischen einfach zu verwöhnt, was super geiles Essen angeht.  :lol:

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So vergeht der Nachmittag mit viel Gucken, ein bisschen Shoppen und dem Geniessen des "Heimkehrgefühls".

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Und hier der Echte  :wink: :

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Abends tun wir dann wie gesagt, was wir hier Freitag und Samstag Abend immer tun: Wir besuchen Arkey Blue's Silver Dollar Bar und ziehen uns eine ordentliche Portion Honky Tonk rein. Meine Musik ist es nicht so...nach einer halben Stunde klingt für mich alles gleich, aber Uschi liebt sie. Ich find's aber trotzdem cool, einfach weil es Bandera und "unsere" Bar ist, da kann laufen was will, es ist immer toll.
Ich liebe es hier drin...klein, schummerig, Mini-Tanzfläche mit Hobelspänen bestreut, hunderte Souvenirs, Dekoartikel, Fotos, Wandkritzeleien...einfach irgendwie urig.

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Original Licht, aber damit werden die meisten Fotos unscharf, gefällt mir aber besser als mit Blitz, der die Stimmung verfälscht:

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Und hier mit Blitz:

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Arkey, der vor kurzem den 75. Geburtstsag gefeiert hat und dem die Bar gehört und der hier eine kleine Legende ist, war lange Zeit sehr krank und ist jetzt zum Glück wieder gesund, singt jedoch nur noch ab und zu ein paar Songs. Seine Hausband spielt schon längst in anderer Zusammensetzung und der Bassist und Sänger Doug, auf den wir uns so gefreut hatten und der immer noch dabei ist, leidet an einer Krebserkrankung, wie wir leider erfahren müssen. Er spielt schon seit fünf Monaten nicht mehr in der Band.
Das ist traurig.

Dennoch wird es ein schöner Abend, ich liebe es, den tanzenden Paaren und ihrem Two Step zuzugucken. Uschi filmt wie wild, wer weiss, wann wir das nächste Mal in die USA kommen.

Spät, aber nicht allzu spät, verlassen wir die Bar und fahren zurück zu unserem Bahnwagen. Ein schöner Bandera-Freitag geht zu Ende.
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 17.09.2012, 19:52 Uhr
Hier die bildlichen Eindrücke zu unserer "Bandera Station"

Unser Parkplatz:

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Hier gehts zur Station:

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Schön lauschig ist es hier:

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Und das ist sie:

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Hinter dem Vorhang gehts zum Klo und zur Dusche:

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Funktioniert sogar  :) :

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(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa408aspom517lz.jpg)

Ich sag's ja, die Veranda liegt buchstäblich in den Bäumen:

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Unsere Aussicht von der Veranda ins Grüne:

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Hier runter geht's zum Medina River:

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa398eri3g01nfw.jpg)

Meine einzige Kolibri-Ausbeute bisher, die kleinen Dinger sind stinkfrech, fliegen einem pausenlos um die Ohren und kaum zückt man die Kamera, wusch, sind sie weg  :wink:. Wer findet den Kolibri:

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Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 17.09.2012, 19:56 Uhr
So, Leute. Morgen gehts dann weiter. Wir fahren jetzt erst mal nach San Antonio.  :D

Tschüssi und bis bald!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 17.09.2012, 20:16 Uhr
Wir haben spontan umdisponiert und fahren morgen nach San Antonio. Die Zeit wird sonst etwas knapp und das wäre schade. Wir müssen nämlich heute Nachmittag noch nach Boerne fahren, unser Auto umtauschen. Vorne hängt die Abdeckung runter, keine Ahnung warum.

Also erledigen wir das noch und besuchen statt San Antonio die Ranch, wo wir früher immer zum Reiten hingefahren sind. Und irgendwo was essen, wir haben Hunger!  :D

Darum habe ich nun noch etwas mehr Zeit hier in der Bibliothek, mal gucken, vielleicht schaff ich gleich noch nen Tag.  :)

Ich möchte gerne einen Brief mit euch teilen, den ich soeben in meiner Mailbox entdeckt habe. Er ist von einer von Brendas Freundinnen, die am Lasagne-Abend mit dabei waren. Ich finde ihn einfach nur super süss und er gehört in die Erlebnis-Kategorie "vergisst man nicht so schnell".  :)


9/14/12

Dear Ursula & Natasha:

It was lovely meeting both of you, I enjoyed the evening so much.  Thank you for making a stop in Birmingham.  I hope the rest of your trip is all you want it to be.

Ursula, it was wonderful to hear your “stories”.  It sounds as if you are doing exactly what you want to and loving every minute of it.  I would have enjoyed hearing more of your travels, places you have been and places you want to see next.  As I was driving home from Brenda’s I remembered your music, I was so disappointed that we got away and didn’t get to hear it, maybe next time….

Natasha, the meal was outstanding.  So delicious and different than we expect our lasagna to be here and the tomato dish was the perfect accompaniment.  I think you may have missed your calling, a chef perhaps.  You have a talent for it.  Your Mom told me you were the “best cook”, quite a compliment coming from your Mom.

Enjoy the rest of your trip.  I will keep up with you through our mutual friend.

Sincerely,
Joan Lowery


Schön.  :)

Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 17.09.2012, 21:38 Uhr
15.9.2012 - Tag 12 - Billy Geene's heisst jetzts Brick's River Cafe und: WE LOVE THE MEDINA RIVER!


Heute wachen wir ohne Wecker irgendwann auf, das ist das Schöne an den Urlaubstagen, an denen man nicht weiterfahren muss, sondern eine Weile am selben Ort bleibt. Man steht einfach auf, wenn man wach ist.

Wieder geniessen wir ein kleines Frühstück zwischen Kolibris und lautstarken Nagetieren.
Für heute haben wir uns nichts Spezielles vorgenommen, wir werden einfach wieder nach Bandera fahren und gucken, wonach uns ist.

Bevor ich mich unter die Dusche stelle, schüttle ich weise den Duschvorhang aus, bevor ich die Wanne betrete. Und siehe da, eine hübsche schwarze Spinne huscht daraus hervor und krabbelt panisch über die glatte Oberfläche. Ich als alte Tierliebhaberin hole natürlich einen Becher und geleite das arme ängstliche Tierchen sanft nach draussen. Aber gut, habe ich erst nachgeguckt...man weiss ja nie...könnte ja was Giftiges sein...

Sobald wir richtig Lust kriegen, setzen wir uns ins Auto und sind ein paar Minuten später wieder im Städtchen vorne. Hier verbringen wir die Zeit bis zum Mittag mit dem erneuten Abklappern der Shops, kaufen ein paar Postkarten, die wir zu Hause versprochen haben, stöbern hier, gucken da, und erkunden auch ein paar Seitengässchen, in denen wir Läden entdecken, die wir bisher nicht kannten.

Ich bin auf der Suche nach Westernboots, aber das es viele Touris nach Bandera verschlägt, sind die Preise für ein Paar Stiefel nicht ganz Ohne. Ich denke, da finde ich anderswo günstigere Exemplare. Im General Store verkaufen sie zwar günstige "gentle used boots", aber wenn schon, dann will ich neue haben.

Mittags setzen wir uns dann endlich in unser Lieblingsrestaurant, dem ehemaligen "Billy Geene's". Seit 2006 steht der Laden unter neuer Führung und heisst nun "Brick's River Cafe". Wir hoffen natürlich, dass das Essen hier nach wie vor so lecker ist wie damals. Die überaus charmante, witzige und nette junge Bedienung, Angie, verspricht jedenfalls schon mal Gutes.

Wir bestellen Cheese Sticks mit Ranch-Dip (Erinnerungen an früher) als Appetizer und als sie kommen, muss ich doch mal kurz meine kleine Schwester anrufen und ihr mit vollem Mund von den golbraunen heissen Dingern erzählen, die wir uns grad einverleiben. Ich ernte eine Schimpftirade und werde mit nicht grad netten Ausdrücken bombardiert, sind die Cheese Sticks doch das, worauf sie am allermeisten eifersüchtig ist. Sie kam damals einmal mit in die USA, da war sie gerade mal elf Jahre jung, und wir haben glaube ich täglich Cheese Sticks gegessen und sie geliebt. Und noch lange davon gesprochen. Und nun möchte ich sie quasi live an unseren leckeren kleinen fädenziehenden Käsestengeln teilhaben lassen und werde angeschissen. Dabei ist das doch nett von mir, oder?  :lol:

Nachher gibt's einen Ceasar Salad mit ein bisschen grilled chicken obendrauf, das reicht für den Mittag, "richtig" essen wollen wir erst heute Abend, wieder hier, denn es schmeckt wie eh und je, sehr lecker!

Nun wird es Zeit für einen Verdauungsspaziergang am Medina River, der gleich hinter dem Restaurant durchfliesst.

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Wir haben ihn ja noch gar nicht richtig erkundet, seit wir hier sind, es wird höchste Zeit, lieben wir doch diesen ruhigen, wunderschönen, friedlichen und irgendwie was ganz Besonderes ausstrahlenden Fluss über alles.

Hier verweilen wir einige Zeit und gucken einfach, schiessen Fotos, filmen ein bisschen und lauschen der wunderbaren Stille.

Eine ganze Menge Flussbilder, weil's einfach so schön ist da  :wink::

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Ich darf drei Schildkröten beobachten, die sich auf einem aus dem Wasser ragenden dicken Ast wärmen. Schöner Anblick. Als ich Dummerchen  :lol: dann jedoch zu Uschi rüberrufe, dass hier Schildkröten sind, plumpsen zwei von ihnen vor Schreck über die plötzliche Störung ins Wasser und zurück bleibt lediglich die grösste von ihnen.

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In den Blümchen fliegen wieder die schönsten Schmetterlinge herum und zwei von ihnen erwische ich mit meiner Kamera.

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Leider ist die Kamera immer dann nicht bereit, wenn die wirklich witzigen Dinge passieren. Mich haut es nämlich voll auf die Fresse, als ich, entzückt von den bunten Flatterdingern, leichtfüssig über die Wiese hüpfe und dabei einen verhängnisvollen Moment lang mein nicht ganz straffes Band an meinem vor Jahren operierten Knöchel vergesse und prompt der Länge nach hinschlage. Reflexartig springe ich sofort wieder auf die Beine, wie ich das immer mache, wenn ich stürze (passiert schon mal mit dem Fuss, das Band hält einfach nicht). Uschi kann gar nicht so schnell gucken, wie auf die Schnauze fliege und schon wieder stehe. JETZT hätte sie mal filmen müssen, das hätte euch bestimmt gefallen!

Wir tun nicht viel an diesem Nachmittag, der aber trotzdem wie im Flug vergeht. Wir gucken noch kurz bei Arkey rein, hier findet samstags nachmittags immer eine Jamsession statt, aber es ist nicht sooooo spannend, annähernd die gleichen Köpfe wie gestern Abend, annähernd die gleiche Musik, muss nicht unbedingt sein. Ein halbes Stündchen zuhören ist dann aber ganz ok.

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Abends bringen wir noch rasch unnötiges Gepäck zum Häuschen, bevor wir wohin gehen? Japp, genau, wieder ab zu Arkey! Saturday night, Bandera geht aus, und wir ebenso. Auf deisen Abend freut sich Uschi seit Monaten.

Erst aber nochmals lecker essen gehen bei Brick's. Uschi kriegt Steak mit Salat und ich probiere einen hausgemachten Burger. Mjammi, echt genial gut! Hier kommen waren wir nicht zum letzten Mal!

Aber nun los zu Arkey. Es läuft nicht viel in der Bar heute, rundherum gibt's noch mehr live Musik, und da sind Locations dabei, in denen der Bär doller steppt als in der kleinen Schummerbar, in der wir uns aufhalten, und die meisten Leute scheinen Orte zu bevorzugen, in denen es richtig abgeht.
Hier bei uns im Keller unten läuft wie immer der gute alte solide Honky Tonk, ein paar verliebte Paare drehen ihre Runden auf der Tanzfläche, Arkey erscheint zwar und erkennt auch Uschi freudig wieder und freut sich über die Schokolade, mag aber heute nicht singen, und Doug, unser Lieblingsbassist, ist aus Krankheitsgründen ja auch nicht hier.

Uschi stört das nicht, für sie ist Arkey's Bar ein absolutes, ganz lang ersehntes Highlight unserer Reise, und das mag ich ihr von Herzen gönnen!
Mich jedoch beginnt die Musik nach einem Weilchen ein bisschen an zu nerven, einfach, weil es immer gleich klingt.
Also mache ich mich auf eigene Faust auf, das Nachtleben Banderas ein bisschen zu erkunden, hier an der Main Street liegt ja alles beisammen. Zu Fuss lasse ich mich treiben, fünf Minuten hin, fünf Minuten zurück, das war dann auch schon die ganze Hauptstrasse.

Ich finde zwei Bars, wo's aber mal richtig abgeht, lautes Geplapper, Gelächter, Jubelschreie, viele tanzende Menschen, live Country (und zwar alles, nicht "nur" Honky Tonk), Stimmung, Party, voll geil.
Alleine reinzugehen habe ich keine Lust, zumal ich mein Geld bei Uschi in der Bar gelassen habe, aber ich sehe und höre auch von der Strasse aus genug, um mich prächtig mit mir selbst zu amüsieren.

Gegen Mitternacht spaziere ich beschwipst zurück zu Arkey's. Nein, ich habe nichts getrunken, aber die Tatsache, tatsächlich in Amerika zu sein, an einem Samstagabend, hier, in Texas, macht mich irgendwie betrunken, so geil und irgendwie unrealistisch find ich das.

Nachdem die Band den letzten Song gespielt hat, kann sich auch Uschi loslösen und so finden wir den Weg nach Hause, immer schön vorsichtig, damit wir keines der vielen Deers überfahren, die hier so zahlreich am Strassenrand äsen.

Während ich kurze Zeit später im Bett liege, wird mir plötzlich bewusst, dass die Tage nur so vorüberrasen. Wir wollten doch so viel erkunden hier in der Gegend, aber irgendwie scheint die Zeit so knapp...und wir geniessen es so sehr, uns einfach treiben zu lassen hier in Bandera und nichts gross zu planen...es könnte ewig so weitergehen, ginge es nach uns...aber wenn wir noch was sehen wollen, müssen wir uns in den Hintern kneifen, denn bald schon sind wir auf der Weiterreise.

Nun, wir werden sehen. Morgen ist Sonntag und uns ist nach Rumhänge- und Kartenschreibtag zumute.

Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: sil1969 am 18.09.2012, 09:17 Uhr
Richtig schön da..... wenn ich mich jetzt da hinbeamen könnte, würde ichs tun!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: FrauSnuggles am 18.09.2012, 11:45 Uhr



(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/compusa2143agm7r2dcb.jpg)





Das Haus sieht aus wie im Film "Sweet Home Alabama" - wo sie vorgibt dort zu wohnen  :shock:
Wie heißt denn der Ort in dem es steht??
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: NähkreisSteffi am 18.09.2012, 12:08 Uhr
Hallo Ihr Beiden,

das ist ja mal ne urige Unterkunft.

Meinen Gatten würden da keine 10 Pferde rein bekommen. Wie seit ihr denn da ran gekommen?

Schöne Tage

Steffi
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Sarina am 18.09.2012, 21:11 Uhr
Mein liebstes Schwesterchen...

NATÜRLICH wolltest Du gaaanz selbstlos nur etwas Gutes für mich tun  :lol: Ich danke Dir von Herzen!  :kloppen: :grins:
All diese Bilder von Bandera lassen mich auch in Erinnerungen schwelgen..wie wir stundenlang im Fluss badeten, der dreibeinige Flat Coadet Retriver der dort immer seine Runden lief...ist eigendlich Kevin (ich glaube so hiess er), der süsse Typ der Schlagzeug bei Arkey spielte auch noch dort?  :wink: Seine Schlagzeugsticks habe ich immer noch.. :oops:
Hoffe, ich habe bald eine Postkarte im Briefkasten  :D

Kuss hab euch lieb
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 21.09.2012, 03:26 Uhr
Richtig schön da..... wenn ich mich jetzt da hinbeamen könnte, würde ichs tun!

Ja...das geht mir auch oft so, wenn ich andere Reiseberichte lese...beamen wär so cool!  :wink:

Das Haus sieht aus wie im Film "Sweet Home Alabama" - wo sie vorgibt dort zu wohnen  :shock:
Wie heißt denn der Ort in dem es steht??

Das Haus steht Nähe Downtown Birmingham, Alabama...kann also durchaus sein, aber ob es so IST und wo der Film gedreht wurde, weiss ich nicht.

Hallo Ihr Beiden,

das ist ja mal ne urige Unterkunft.

Meinen Gatten würden da keine 10 Pferde rein bekommen. Wie seit ihr denn da ran gekommen?

Schöne Tage

Steffi

Also uns gefällts.  :D

Wir hatten erst ein Motelzimmer gebucht...aber dann haben wir die nicht allzu tollen Bewertungen zu dem Motel gelesen (früher waren wir immer da und waren stets zufrieden, aber nun hat es die Eigentümer gewechselt), also hab ich noch ein bisschen nach Unterkünften in Bandera gegoogelt und irgendwann dann "Bandera Station" entdeckt. Zufällig, beim Rumgoogeln.  :)

Mein liebstes Schwesterchen...

NATÜRLICH wolltest Du gaaanz selbstlos nur etwas Gutes für mich tun  :lol: Ich danke Dir von Herzen!  :kloppen: :grins:
All diese Bilder von Bandera lassen mich auch in Erinnerungen schwelgen..wie wir stundenlang im Fluss badeten, der dreibeinige Flat Coadet Retriver der dort immer seine Runden lief...ist eigendlich Kevin (ich glaube so hiess er), der süsse Typ der Schlagzeug bei Arkey spielte auch noch dort?  :wink: Seine Schlagzeugsticks habe ich immer noch.. :oops:
Hoffe, ich habe bald eine Postkarte im Briefkasten  :D

Kuss hab euch lieb

Och. Musst dich nicht bedanken. Ist doch gern geschehen.  8)

Hab dich auch lieb.  :D

Nein, die Band gibts so nicht mehr...nur Arkey singt noch ab und zu mal mit, ansonsten sind alles neue Musiker. Doug, der Bassist, war ja noch dabei bis vor fünf Monaten...aber er hat ja leider Krebs und musste auch aussteigen. Schade.  :(

Die Postkarten sind unterwegs...hoffe sie kommen bald!

Knuddel an dich von uns!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 21.09.2012, 03:52 Uhr
16.9.2012 - Tag 13 - Hängertag


Heute gibt's einen sehr, sehr kurzen Bericht. Wir tun nämlich so ziemlich gar nichts, ausser ausschlafen und tonnenweise Postkarten schreiben, endlich mal. Wir haben vielen Leuten mindestens eine, manchen auch zwei oder drei Karten versprochen...und sind darum froh, kriegen wir nun zumindest mal die erste Runde hin.

Der Tag auf der Veranda verläuft gemütlich. Irgendwann verziehe ich mich auf's Bett, um zu lesen. Uschi kriegt am Nachmittag Lust, doch noch schnell nach Bandera rein zu fahren und hier und dort reinzugucken. Ich bleibe im Häuschen und döse vor mich hin.

Um sieben kommt Uschi zurück und wir entscheiden und dazu, noch kurz bei Brick's vorbeizuschauen und was zu Abend zu essen. Leider sind unsere Cheesesticks heute nicht wirklich heiss und allgemein ist es nicht so toll wie gewohnt. Der Laden ist heute Abend fast leer, und irgendwie fühlt es sich an, als wäre die Küche gelangweilt und halpatzig drauf.

Nach einem ereignislosen, aber netten und gemütlichen Tag steigen wir ins Bett.

Auch solche Tage darf's mal geben.  :wink:

Dafür gibt's heute noch Bilder von den süssen Nasen, die sich hier fast zu jeder Tageszeit zahlreich tummeln. Man muss echt vorsichtig fahren, will man keinen Beitrag zu den zahlreichen Tierleichen am Strassenrand leisten.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa564rw96osq1fp.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa456fjins6w5p0.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa4575blk0shu9y.jpg)

An diesem Strässchen steht unsere Station:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa4602xuva8y6f4.jpg)

Unser hübsches Tor:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa473bimljg6fnd.jpg)

Und hier noch ein paar Eindrücke aus der Umgebung:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compcompusa029vlgi2qp7t.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa02719chq0mugt.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compcompusa027uxbt1dgfr.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compcompusa02t6yopz58a0.jpg)

Und dann hab ich noch E.T. getroffen. Das war ganz schön spacig.  :lol:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa1275arz638xtn.jpg)
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 21.09.2012, 05:03 Uhr
17.9.2012 - Tag 14 - Die verschmähte Riesenkarre und ein Rundfährtchen durch die Hügel


Heute war eigentlich San Antonio vorgesehen. Aber vorne unter unserem Wagen hängt die Plastikverkleidung runter, keine Ahnung warum, und wir wollen lieber mal bei Alamo anrufen und nachfragen, ob wir in eine Werkstatt sollen oder gleich den Wagen umtauschen, bevor da noch mehr kaputt geht.
Die überaus nette Frau vom Visitor's Center:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa435y31ifvosju.jpg)

bietet uns an, für uns bei Alamo anzurufen und zu erklären, was mit der Abdeckung los ist, sehr lieb finden wir das.
Die Alamo-Mitarbeiterin schickt uns zu Enterprise Car Rental in Boerne, das ist die nächste "alamo-taugliche" Mietwagenstation von Bandera aus, denn Alamo arbeitet mit Enterprise zusammen. Dort sollen wir den Wagen austauschen.

Da wir, wenn wir nach San Antonio wollen, nun langsam los müssten, entscheiden wir uns dazu, diesen Ausflug auf morgen zu verschieben. Da zu stressen wäre ziemlich schade.
Also fahren wir die wunderschöne Strecke mitten durch's Hill Country nach Boerne und nehmen uns vor, auf dem Heimweg ein kleines Rundfährtchen durch die Hügel zu machen und nach Medina Lake zum See zu fahren.
In Boerne, nach einem kleinen Stück auf der Interstate 10, verpassen wir erst mal die Ausfahrt und müssen auf der anderen Seite wieder rauf in die gegensätzliche Richtung. Aber hier eine Ausfahrt verpassen ist ja zum Glück kein Problem, alles so gut angeschrieben und logisch in die vier Himmelsrichtungen gegliedert.

Wir finden Enterprise dann schliesslich und schildern im Büro unser Problem. Der diensthabende Herr guckt sich unsere defekte Abdeckung an und findet dann, dass das kein Problem sei. Es gäbe ab und zu mal Autos, an denen dieser Teil der Abdeckung etwas runterhängt und es sei wirklich nur das vorderste Stück. Weiter hinten, wo es wichtig ist, sitzt alles noch fest und wird seiner Meinung nach auch fest sitzen bleiben.

Wir möchten einfach keine Probleme bekommen und fragen trotzdem nach einem anderen Wagen. Und obwohl die Alamo-Dame zuvor angerufen und nach einem Tauschwagen gefragt hat und die von Enterprise gesagt haben, klar, wir können kommen, bekommen wir nun genau ein einziges Fahrzeug angeboten und zwar das da:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa436ytrugwcml1.jpg)

Es ist ein Chrysler Suburban und ich find ihn zwar eigentlich geil  :D, er ist uns nun aber doch ein bisschen zu gross. Ich habe zwar Uschi gegenüber die letzten Tage schon ein paar Mal erwähnt, dass ich gerne mal so ein richtig grosses Ding fahren möchte, am liebsten einen Pick Up, aber so in Wirklichkeit ist das dann doch etwas übertrieben für zwei Personen. Zumal wir noch etliche Meilen vor uns haben und dieses Monstrum sicher NOCH mehr Benzin säuft als unser jetziger auch nicht grad undurstiger Wagen.  :roll:

Wir bekommen nochmals versichert, dass wir ohne Probleme mit unserem bisherigen Auto weiter rumfahren können. Und immer noch tauschen können, sollte die Abdeckung noch weiter runterhängen mit der Zeit.
Und so nehmen wir unser Auto wieder mit, nicht unglücklich darüber, denn es fährt sich wirklich angenehm. Und hoffen einfach, dass die Abdeckung tatsächlich auch weiterhin hält.

Der Rückweg durch die Hügel und zum Medina Lake ist wunderschön. Viele schöne Aus- und Einblicke, endlich schönes, heisses Texaswetter nach den doch ordentlichen Regentagen. Für die Gegend hier war es aber unglaublich wichtig, das Wasser, hat sie doch unter der lang andauernden Dürre doch ziemlich gelitten.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa438u3rza4sge7.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa44601mdxr9oki.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa449gkclnp39sv.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa4456ptsrqubwd.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa440n8adt1qiw9.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa4527epoh4qiwv.jpg)

Wir finden den See, jedoch keinen direkten Zugang, alle Zufahrten zum Ufer sind gesperrt wegen zu niedrigem Wasserstand. So müssen wir uns mit einem Blick aus der Ferne begnügen, aber auch dieser gefällt uns.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa4413knlfmytga.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa4424hzv5elt7n.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa443wrze4t50qu.jpg)

Gemütlich kurven wir in der Gegend herum und mit dem heutigen Wetter kriegen wir endlich das richtige Feeling, das uns immer beglückt in dieser Gegend.

Abends machen wir - wer will raten - was wir echt gerne tun hier: Ja, genau, wir begeben uns einmal mehr zu Brick's (wir mögen die Location einfach...kann man nix machen) und hoffen, dass heute wieder alles schön heiss und lecker serviert wird, wie wir uns von da gewohnt sind.
Wir werden nicht enttäuscht. Unsere Steaks (@Sarina: "Tofu"steaks natürlich...hi hi) sind auf den Punkt gegrillt und unglaublich zart und lecker gewürzt. Meine Fried Okras schmecken mir zwar nicht so, aber da kann die Küche nix dafür, sie sind einfach nicht so mein Geschmack. Dafür der Baked Potato mit einem Berg Sour Cream - fantastisch!

Satt und zufrieden und nach anregendem Smalltalk mit unserer Lieblingsserviertochter Angi, die mal ein paar Jahre in Deutschland gelebt und nun auf die Rechnung "Dankaschön" (also mit "a"  :wink: ) geschrieben hat und der wir ihr für morgen Abend Swiss Chocolate versprochen haben (ja, ja...die netten kriegen Schokolade von uns, aber nur die  :lol:), parken wir ein paar Häuser weiter vor Arkeys Bar, um auch dort der Barfrau Katie noch ihre versprochene Schoki abzuliefern (sie ist halt nett  :wink:).

Da drin ist es fast leer, wie meistens Anfang Woche, nur Katie und zwei Herren sitzen am Stammtisch. Einer davon ist Dil, Sänger und Gitarrist der Hausband, und er erinnert sich daran, dass wir Freitag und Samstag, als sie gespielt haben, hier waren. Er und George, der andere Typ am Tisch, laden uns ein, uns zu ihnen zu setzen. Beide sind ziemlich angesäuselt und so wird es eine lustige halbe Stunde voller blöder Sprüche und dem Versuch, ein halbwegs vernüftiges Gespräch mit den beiden zu führen  :D. Wir werden zu einem Drink eingeladen und geniessen es, hier zu sitzen und eine witzige Zeit zu erleben, auch wenn die beiden Herren nicht mehr ganz nüchtern sind.

Nicht zu spät - wir wollen ja morgen bezeiten los nach San Antonio - machen wir uns auf dem Heimweg, an vielen im Scheinwerferlicht leuchtenden Reh-Augen vorbei.

Die Zeit rast...kann sie bitte jemand stoppen?  :roll:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 21.09.2012, 06:22 Uhr
18.9.2012 - Tag 15 - Doch nicht San Antonio, aber zwei grosse persönliche Highlights

Teil 1 - Bandera County EMS



Heute Morgen stellt sich heraus, dass wir unseren San Antonio-Besuch nochmals verschieben, auf morgen, Mittwoch, aber dann wirklich.  :D

Denn: Horst, ein alter Freund von uns und ehemaliger Bürgermeister von Bandera, telefoniert heute früh mit uns. Ich hatte ja vor dem Urlaub beim  Bandera County EMS (Emergency Medical Station), also dem Rettungsdienst von Bandera, nett angefragt, ob ich eventuell die Rettungsdienst-Station besichtigen dürfte, wenn wir hier sind. Ich habe in der Schweiz früher selbst ein Weilchen beim Rettungsdienst gearbeitet und mich interessiert alles, was damit zu tun hat, so auch, wie das Ganze auf einem anderen Kontinent funktioniert.
Als meine Mail an die Chefin, Cindy, immer wieder als nicht zustellbar zurückkam, haben wir Horst gefragt, ob er als Bürgermeister mit Cindy Kontakt hat und er meinte ja, klar, sie sei eine gute Freundin von ihm.
Daraufhin hat er uns angeboten, sich mit ihr in Verbindung zu setzen und zu organisieren, dass wir den Rettungsdienst besichtigen dürfen wenn wir in Bandera sind.

Und heute Morgen nun fragt Horst uns, ob wir spontan heute Zeit hätten, jetzt, bald, um acht Uhr, um erst zusammen frühstücken zu gehen und danach bei Cindy in der Emergency Medical Station vorbeizuschauen.
Klar, japp, haben wir! Und ich freu mich total, immerhin ist das eines der absoluten Highlights dieses Urlaubs für mich.

Kurz darauf treffen wir uns vor dem Court House und fahren danach zu einem Mexikaner, wo wir frühstücken. Horst empfiehlt Huevos Ranchos und ich lasse mich darauf ein, wie immer denke ich mir, dass ein Einheimischer wohl besser weiss, was hier schmeckt, wie ich als Neuling. So kriege ich zwei Spiegeleier, Bratkartoffeln, warmes Bohnenmus und eine pikante Sauce serviert. Sehr, sehr lecker. Uschi bleibt beim Altbekannten, Eier, Bacon und Pancakes, sie verträgt so früh noch keine Experimente, ist sie doch nicht so der Frühstückscrack.
Horst möchte uns einladen, wir drehen den Spiess jedoch um und übernehmen die Rechnung, schliesslich hat er für uns die Führung organisiert.

Um kurz nach neun treffen wir in der Rettungsstation ein und werden von Cindy total herzlich mit einem hug begrüsst. Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet und bin entzückt.

Nun folgen zwei spannende Stunden, wir kriegen alles gezeigt. Die ganze Station, werden den anwesenden Rettungsdienstlern vorgestellt, erhalten viele Erklärungen und Cindy fährt für mich einen der Rettungswagen aus der Garage und öffnet alle Türen. Ich darf rein und so viel fotografieren, wie ich will, ausserdem vergleichen wir das Equipment und stellen fest: Ziemlich ähnlich.
Nach der Führung kriegen wir Kaffee serviert und unterhalten uns total nett in Cindys Büro. Ich erfahre total viel darüber, wie hier in den USA der Rettungsdienst funktioniert und kann all meine schon lange brennenden Fragen stellen. Cindy ihrerseits ist ebenfalls sehr interessiert und fasziniert daran, wie die Dinge bei uns in der Schweiz laufen und fragt auch viel.

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Zum Schluss bekomme ich einen original Uniform-Aufnäher des Bandera County EMS geschenkt, was ich ziemlich cool finde, denn sie geben ihn eigentlich sonst nicht mehr an nicht Mitarbeitende ab, seit damit Schabernack betrieben wurde. Aber da sie sich so freut über eine Kollegin aus der Schweiz, macht sie eine Ausnahme.

Der Abschied ist wiederum sehr herzlich und Cindy sagt, ich soll vorbeikommen, wann immer ich will.
Das war so cool...echt geile Führung!  :)

Wir bedanken uns ganz lieb bei Horst für's Einfädeln und trennen uns von ihm, um zum zweiten Highlight dieses Tages aufzubrechen.

Aber erst muss er natürlich noch für zwei Erinnerungsfotos posieren  :wink:, wer weiss, wann wir uns wiedersehen...

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa5000b85xwy3ja.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa5018x267w4zkg.jpg)
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 21.09.2012, 06:45 Uhr
Tag 15, Teil 2: Belle


Wir haben sie nun seit vielen, vielen Jahren nicht mehr gesehen: Belle.

Damals, 1997, als ich zum ersten Mal in den USA war, mit meiner Mutter, meiner kleinen Schwester und meiner besten Freundin, haben wir in Bandera nach einem Stall gesucht, in dem wir Mädels reiten gehen konnten. Meine Freundin und ich waren damals sechzehn und meine Schwester zehn Jahre jung.

Irgendwie sind wir dann auf den "Lost Wind Livery Stable" gekommen, ich glaube, irgendwo lag ein Flyer davon auf, und fuhren einfach mal hin, um zu gucken, ob wir da reiten können.
Wir mussten über eine extrem schlammige Dirtroad schlittern, um zu einer grossen Lichtung zu kommen, wo der Stall stand (während wir später reiten gingen, pulte Uschi tonnenweise schwere halb getrocknete Schlammbrocken zwischen den Reifen hervor, damit wir überhaupt wieder wegkamen).

Da war eine Frau, Belle, ein wahres Original, und ihre paar Pferde, und wir durften mit ihr ausreiten gehen. Und taten es immer und immer wieder. Wir durften mithelfen, die Pferde zu versorgen und haben diese Frau sofort total ins Herz geschlossen. Und waren fürchterlich traurig, wieder abreisen zu müssen.

Danach war ich noch zwei Mal mit Uschi da, 1998 und 1999, wir sind viele Male mit Belle ausgeritten, haben Karten gespielt und am Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel miteinander gesungen und Gitarre gespielt und mit der Zeit hat sich eine schöne Freundschaft zwischen Belle, meiner Mutter und mir entwickelt. Einige Jahre lang haben Belle und ich uns fleissig Briefe geschrieben und ich habe ihr ein paar Mal selbst gebastelte Dinge geschickt.

Irgendwann brach der Kontakt dann ab, ihre Briefe kamen zurück, sie ging nicht mehr ans Telefon...und wir befürchteten im besten Fall, dass sie umgezogen, im schlimmsten Fall, dass ihr etwas zugestossen war.
Wir haben Belle nie vergessen über all die Zeit und uns immer und immer wieder gefragt, was wohl mit ihr geschehen sein könnte.

Nun, kurz vor unserem Urlaub, haben wir sie endlich wieder erreicht. Sie ist umgezogen und wir hatten zwar die neue Adresse, aber die Post hat die Briefe zu mir zurückgesandt, keine Ahnung warum. Wir sind auch ein paar Mal umgezogen und sie hatte die neuen Adressen nicht. Und ans Telefon geht sie nur, wenn sie weiss, wer dran ist, meine Mutter hatte aber nie auf den Beantworter gesprochen, bis nun kurz vor dem Urlaub endlich mal.

Wir wussten nun also, dass Belle noch lebt und immer noch in der Umgebung von Bandera wohnt.

Und heute werden wir sie endlich, endlich wiedersehen.

Wir verabreden uns an einer Dirtroad, die zu ihrem Wohnwagen, den sie immer noch bewohnt, führt. Und warten gespannt, bis wir sie in der Ferne als Punkt auftauchen sehen. Sie kommt zu Fuss und ist immer deutlicher zu erkennen, je näher sie kommt. Ihre Gestalt, klein und dünn, ist unverkennbar.
Und endlich ist sie da. Und es ist unglaublich, sie live vor uns zu sehen. Wir umarmen uns und Belle ist verlegen, wie immer, und wie damals, versucht sie, mit allen Mitteln von ihrer Berührtheit abzulenken, aber wir kennen sie gut, unsere Belle und sehen ihr an, wie sie sich fühlt.

Wir fahren alle zusammen die Meile zu ihrem Zuhause (und finden heraus, dass unser Auto definitiv nicht für diese Art von "Strasse" gebaut worden ist). Auf ihrem Gelände begrüsst uns die fröhliche "Rainy", Belles Hund, und im Schatten döst ein uraltes blindes und taubes Pferd vor sich hin. Beide Tiere hat sie von irgendwo gerettet, wie es typisch ist für Belle.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa508dcmzy2eow6.jpg)

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Sie hat sich einen kleinen Garten angelegt, der zum wahren Vogelparadies geworden ist. Hier sehen wir zum ersten Mal in unserem Leben einen Bluebird. Auch hübsche rote Vögel fliegen herum, ich weiss grad nicht, was für welche das sind.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa518k7e3pc681a.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa520sbqnryma1t.jpg)

Eine Art Antilope von der Ranch nebenan:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa5129mdjzgs4va.jpg)

"Cousin Hump"  :D :

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa528xy67bkhnsr.jpg)

Bienchen, aus dem Hunde-Wassernapf gerettet und zum Trocknen in die Sonne gesetzt, dafür durfte sie für ein Foto herhalten:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa531r34lbeadcs.jpg)

Wir sitzen beisammen und trinken kalten Tee und wieder hier zu sein, mit Belle, ist irgendwie unwirklich, aber total schön. An der Wand hängt ein Lederteil mit aufgenähter Perlen-Arbeit, das sie damals von mir geschenkt bekommen hat, sie hat es tatsächlich immer noch, ebenso einen Lederkalender, den sie hütet wie ihren Augapfel. Das freut und berührt mich ungemein.

Später nehmen wir sie mit zu unserer Station, sie möchte unbedingt sehen, wie wir wohnen.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa541s1w0odikbr.jpg)

Wir fragen sie, ob sie auf meinem Laptop auf DVD die Szene von unserem früheren Urlaubsfilm schauen möchte, als wir zum ersten Mal zu ihrem Stall kamen. Belle sagt ja, gerne, und so gucken wir uns das zusammen an.
Belle sagt kein Wort mehr während der ganzen fünf Minuten, in denen die Szene läuft. Sie ist sichtlich ergriffen, denn inzwischen mussten sie aufgrund eines Unfalles alle ihre geliebten Pferde verkaufen und sie vermisst sie fürchterlich.

Als die Szene vorüber ist, braucht sie erst mal ein paar Minuten für sich. Irgendwie ist das alles doch sehr viel für sie. Sie lebt sehr, sehr einfach, empfängt nie Besuch, mag - ausser ein paar Ausnahmen, keine Leute um sich, besitzt keinen Computer oder TV und hat uns ebenfalls sehr vermisst.
Und nun stehen wir leibhaftig hier, fahren mit ihr herum und sie sieht ihre Pferde und sich selbst auf dem Laptop - und ist einfach überwältigt.

Später sitzen wir auf der Veranda und reden darüber. Es entsteht ein wunderschönes Gespräch, während dem Belle uns viel von sich zeigt und wir erzählen uns all unsere Erinnerungen an früher.
Und ich gebe ihr einen Spruch mit auf den Weg, der mir immer hilft, wenn ich Vergangenes schmerzlich vermisse:

If it hurts, we did it right.

Wir bringen Belle zurück nach Hause und verabschieden uns herzlich, aber kurz. Sie kann Abschiede nicht ausstehen, konnte sie schon früher nicht. Wir versprechen, nun nicht mehr ein ganzes Jahrzehnt zu warten, bevor wir wiederkommen.

Und dann geht sie davon, so wie sie gekommen ist, die kleine Belle, die wir so gerne haben, und verschwindet irgendwann um eine Ecke, wir winken ihr nach und warten, bis wir nichts mehr von ihr sehen.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa545wxvjtoedfi.jpg)

Sehr berührt und glücklich, Belle wieder gefunden zu haben, fahren wir zu Brick's, um ein letztes Mal da zu essen und unserer Lieblings-Angi ihre Schoki zu bringen.

Angi freut sich, wir tauschen Adressen aus, sie wird Schokolade zum Geburtstag kriegen. Sie zeigt uns auf ihrem Handy Bilder von ihrem Haus, ihren sieben Kids und den vier Hunden und so klingt auch dieser sehr spannende, eindrückliche und überaus herzerwärmende Tag langsam aus.

Bevor aber endgültig Schluss ist für heute, möchte Uschi noch kurz zu einem Reha-Center hier in Bandera fahren. Doug, der Ex-Bassist aus Arkey's Bar, der ja leider an Krebs erkrankt ist und dem es nicht wirklich gut geht, ist momentan hier "zu Hause". Doug und seine Frau Carol bedeuten meiner Mutter sehr viel, denn sie kennt sie seit ihren Anfängen hier in Bandera, als es sie zum allerersten Mal zufällig hierher verschlagen hat.
Auch ich erinnere mich gerne an den grossen Doug, dessen Umarmung sich immer wie von einem weichen lieben Bär angefühlt hat.

Wir wissen nicht, wann wir wieder nach Bandera kommen und ob Doug dann noch lebt. Darum möchte Uschi ihn unbedingt nochmals sehen.
Ich entscheide mich dazu, nicht mit hineinzugehen, ich habe heute schon genug Berührendes erlebt und bin auch so schon traurig genug über den Zustand von Doug. Ich warte draussen, setze mich auf den Gehsteig und streichle eine hübsche streunende Katze.

Etwas später kommt Uschi mit Dougs Schwester raus, wir stellen uns einander vor und ich erfahre, dass es Doug wirklich schlecht geht. Das ist wirklich total traurig.
Schön ist, dass er sich trotzdem ganz doll gefreut hat, Uschi zu sehen und zu wissen, dass ich auch da bin. Und Uschi ist sehr, sehr froh darüber, Doug nochmals gesehen zu haben.

Auch sowas gehört zum Leben.

Nachdenklich und gleichzeitig traurig und glücklich fahren wir zu unserer Station und tun nichts mehr, ausser ins Bett zu gehen.
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anti am 21.09.2012, 07:47 Uhr
Was für eine Gefühlsachterbahn! Tage voller Gefühle - mal Glück, mal Nachdenkliches, mal Trauriges, mal Herzlichkeit, Freundschaft,... Das macht mich ja schon fast beim Lesen fertig. Du bringst das richtig gut rüber!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: sil1969 am 21.09.2012, 08:10 Uhr
Da kann ich Anti nur zustimmen.
Tolle Reise bisher. Schön, wenn nicht alles so verplant ist und man die Tage spontan angehen kann.
LG Silvia

P.S. Ich hätte den Tauschwagen übrigens genommen  :wink:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 23.09.2012, 01:43 Uhr
Was für eine Gefühlsachterbahn! Tage voller Gefühle - mal Glück, mal Nachdenkliches, mal Trauriges, mal Herzlichkeit, Freundschaft,... Das macht mich ja schon fast beim Lesen fertig. Du bringst das richtig gut rüber!

Japp...sehr gefühlsduselig das alles.  :lol:

Ich hoffe der Reisebericht ist nicht zu langweilig  :roll:...wie gesagt, wir klappern halt keine Sehenswürdigkeiten ab, unsere Priotitäten liegen oft woanders in diesem Urlaub.

Da kann ich Anti nur zustimmen.
Tolle Reise bisher. Schön, wenn nicht alles so verplant ist und man die Tage spontan angehen kann.
LG Silvia

P.S. Ich hätte den Tauschwagen übrigens genommen  :wink:

Ja, wir mögen es auch, wenn man auch mal spontan umplanen, etwas dazu nehmen oder weglassen kann und nichts "muss". Wobei auch wir uns an gewisse "Regeln" halten müssen, z.B. müssen wir morgen in Maggie Valley NC ankommen, denn da haben wir bereits ein Motelzimmer gebucht. Aber da, wo wir mehrere Tage bleiben, haben wir bewusst nichts gross verplant, damit wir ein bisschen nach Lust und Laune agieren können.  :)

Ich hätte den Tauschwagen auch genommen, wenn wir mit Dollarnoten um uns schmeissen könnten.  :wink:
Ich find ihn cool. Sehr gross (war glaub ich ein 8-Plätzer plus hinten noch Stauraum), aber cool.  8)
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anti am 23.09.2012, 08:03 Uhr

Ich hätte den Tauschwagen auch genommen, wenn wir mit Dollarnoten um uns schmeissen könnten.  :wink:
Ich find ihn cool. Sehr gross (war glaub ich ein 8-Plätzer plus hinten noch Stauraum), aber cool.  8)

Wir hatten letztes Jahr einen GMC Yukon XL. Das ist genau so ein "Schiff" wie der Suburban. Da drin kannst du mit allem Möglichen rumschmeißen, so viel Platz ist da, aber mit Dollarnoten brauchten wir nicht zu schmeißen (können wir auch nicht). Er hat im Schnitt 11l Regular auf 100km getrunken. Ich hätte ja mit mindestens 20l gerechnet und sah uns schon verschuldet aus dem Urlaub zurück kommen...
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Dagmar am 23.09.2012, 09:46 Uhr
Hallo ihr zwei, :D
bin leider jetzt erst auf euren Tollen Blog gestoßen durch Anita.
Es ist ja nie zu spät.
habe erstmal alles nachgelesen, es lass sich wie ein spannendes Buch.
Ich bekomme da richtig Sehnsucht, denn vor Jahren habe ich mit einer Freundin
auch eine Amerikareise mit dem  Auto durch 6 Statten gemacht,
bohaaa  waren das  Erlebnisse   4 Wochen davon jeden Tag woanders. :rv:
Das sind Erinnerungen die einen keiner mehr nehmen kann.
Schön euch wieder zu sehen, wenn auch erst nur auf Bildern.
Wünsche euch noch viele tolle Begegnungen und tolle Tage
kommt gut wieder Heim. 8) :palme:
freue mich  noch etwas mit reisen zu können mit euch hier am PC.
L.G.Dagmar :liebe: Knuddel euch lieb :D
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: heika6112 am 23.09.2012, 15:14 Uhr
Hallo Ihr Beiden! Danke für Euren Bericht.
Bandera ist uns auch in guter Erinnerung. Auf unserer Reise durch Texas im Jahr 2002 haben wir einige nette Tage auf der "Running R Ranch" verbracht mit Reitausflügen in der Gegend um den Medina River. Auch in der Silver Dollar Bar haben wir ein Lonestar Beer getrunken! In San Antonio waren wir zur "Fiesta" die 10 Tage im April stattfindet.
Ich freue mich schon auf die Weiterfahrt mit Euch.
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: FrauSnuggles am 23.09.2012, 20:08 Uhr
Zitat

Das Haus steht Nähe Downtown Birmingham, Alabama...kann also durchaus sein, aber ob es so IST und wo der Film gedreht wurde, weiss ich nicht.


Aaah, danke!!! Da sind wir ja in wenigen Tagen. Erinnerst Du Dich an den Namen des Hauses?? Wir machen nämlich evtl. eine Zwischenübernachtung in oder bei Birmingham auf dem Weg nach New Orleans
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: sil1969 am 24.09.2012, 13:16 Uhr

Ich hoffe der Reisebericht ist nicht zu langweilig  :roll:...wie gesagt, wir klappern halt keine Sehenswürdigkeiten ab, unsere Priotitäten liegen oft woanders in diesem Urlaub.


Ganz und gar nicht! Ich mag Reiseberichte, wo man auch mal anderes als die üblichen Sehenswürdigkeiten - die natürlich auch toll sind - zu sehen bekommt, wie z.B. die Rettungsdienst-Station.
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 24.09.2012, 16:59 Uhr
Wir hatten letztes Jahr einen GMC Yukon XL. Das ist genau so ein "Schiff" wie der Suburban. Da drin kannst du mit allem Möglichen rumschmeißen, so viel Platz ist da, aber mit Dollarnoten brauchten wir nicht zu schmeißen (können wir auch nicht). Er hat im Schnitt 11l Regular auf 100km getrunken. Ich hätte ja mit mindestens 20l gerechnet und sah uns schon verschuldet aus dem Urlaub zurück kommen...

Ach, dann hätten wir ihn ja tatsächlich nehmen können...haben nämlich echt darauf spekuliert und dann gedacht nee, der sauft uns bestimmt zu Tode.  :D
Der Typ von Enterprise meinte schon, nee, ist gar nicht so schlimm, aber wir dachten ja, ja...der will bloss den Wagen loswerden.  :wink:

Hallo ihr zwei, :D
bin leider jetzt erst auf euren Tollen Blog gestoßen durch Anita.
Es ist ja nie zu spät.
habe erstmal alles nachgelesen, es lass sich wie ein spannendes Buch.
Ich bekomme da richtig Sehnsucht, denn vor Jahren habe ich mit einer Freundin
auch eine Amerikareise mit dem  Auto durch 6 Statten gemacht,
bohaaa  waren das  Erlebnisse   4 Wochen davon jeden Tag woanders. :rv:
Das sind Erinnerungen die einen keiner mehr nehmen kann.
Schön euch wieder zu sehen, wenn auch erst nur auf Bildern.
Wünsche euch noch viele tolle Begegnungen und tolle Tage
kommt gut wieder Heim. 8) :palme:
freue mich  noch etwas mit reisen zu können mit euch hier am PC.
L.G.Dagmar :liebe: Knuddel euch lieb :D

Oh, hallo liebe Dagmar! Das ist jetzt aber schön, von dir zu lesen! Wir freuen uns, dass du hier dabei bist!

Musst halt wieder mal rüber, wenn die Sehnsucht nun so aufkeimt...  :D
Ist schon toll hier.

Wäre schön, wenn wir uns auch live mal wieder sehen würden.  :)

Liebe Grüsse von uns zwei an dich!

Hallo Ihr Beiden! Danke für Euren Bericht.
Bandera ist uns auch in guter Erinnerung. Auf unserer Reise durch Texas im Jahr 2002 haben wir einige nette Tage auf der "Running R Ranch" verbracht mit Reitausflügen in der Gegend um den Medina River. Auch in der Silver Dollar Bar haben wir ein Lonestar Beer getrunken! In San Antonio waren wir zur "Fiesta" die 10 Tage im April stattfindet.
Ich freue mich schon auf die Weiterfahrt mit Euch.

Schön, wenn bei euch gute Erinnerungen aufkommen.  :)

Uschi hat der Running R Ranch einen Besuch abgestattet, um Iris und Ralf mal wieder zu sehen.
Leider betreiben sie die Ranch nicht mehr selbst, sie haben den Betrieb verkauft, aber das Land gehört noch ihnen und sie wohnen neben den eigentlichen Ranchgebäuden in einem schönen Haus. Sieht nun alles ein bisschen anders auf und es sind nur noch einige wenige Pferde da.
Iris und Ralf geht es aber gut und sie sind zufrieden so, wie es nun ist.

Zitat

Das Haus steht Nähe Downtown Birmingham, Alabama...kann also durchaus sein, aber ob es so IST und wo der Film gedreht wurde, weiss ich nicht.


Aaah, danke!!! Da sind wir ja in wenigen Tagen. Erinnerst Du Dich an den Namen des Hauses?? Wir machen nämlich evtl. eine Zwischenübernachtung in oder bei Birmingham auf dem Weg nach New Orleans

Hier ist der Link zum Haus:

http://www.informationbirmingham.com/arlington/index.htm

Viel Spass!  :)


Ich hoffe der Reisebericht ist nicht zu langweilig  :roll:...wie gesagt, wir klappern halt keine Sehenswürdigkeiten ab, unsere Priotitäten liegen oft woanders in diesem Urlaub.


Ganz und gar nicht! Ich mag Reiseberichte, wo man auch mal anderes als die üblichen Sehenswürdigkeiten - die natürlich auch toll sind - zu sehen bekommt, wie z.B. die Rettungsdienst-Station.

Dann ist ja gut.  :lol:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anita am 25.09.2012, 12:22 Uhr
Hallo Uschi und Natascha,
meine Urlaubswoche ist vorbei und ich hatte mich schon riesig aufs Nachlesen gefreut, will doch nix verpassen von diesem wundervoll beschriebenen Reisebericht und bin nicht enttäuscht worden. Natascha, das machst du super.
Uschi, könntest du mir vielleicht einen Jackalope mitbringen? Ich würd ihn auch in nächster Zeit persönlich bei dir abholen, wenn nicht, na ja, dann dauerts halt ein bisschen länger.
Ich wünsch euch Beiden noch weitere supertolle Begegnungen und wundervolle Erlebnisse. Werde natürlich mit Freude weiter mitreisen.
Liebe Grüße
Anita
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Angie am 25.09.2012, 13:21 Uhr

Die kleinen roten Vögel, von denen du den Namen nicht weißt, diese hier

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa520sbqnryma1t.jpg)

könnten Northern Cardinal, vereinfacht, Kardinalvögel, sein.


LG, Angie
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 25.09.2012, 15:53 Uhr
@ Anita: Schön, dass du wieder mit dabei bist.  :)

Wegen dem Jackalope...wir können mal gucken, ob wir was finden.  :wink:
Uschi meint, für das persönliche Abholen wär's die Suche jedenfalls wert.  :D

@ Angie: Kardinalvogel, genau, irgendwas ist in meinem Kopf rumgeschwirrt, aber ich konnte es nicht greifen.  :wink:
Danke!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Angie am 25.09.2012, 15:59 Uhr
@ Angie: Kardinalvogel, genau, irgendwas ist in meinem Kopf rumgeschwirrt, aber ich konnte es nicht greifen.  :wink:
Danke!

Glaube ich dir sofort, dass du es bzw. ihn nicht greifen konntest, die Kardinalvögel sind manchmal schnell :wink: :lol:

Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 25.09.2012, 17:45 Uhr
19.9.2012 - Tag 16 - San Antonio!

Teil 1


Leute, da ich es nie hinkriegen werde, kurze Texte zu ganzen erlebten Tagen zu verfassen und das auch gar nicht mein Ziel ist  :D, mache ich es wie schon mal: Ich mache einen Teil 1 und einen Teil 2. Ich bezweifle, dass der ganze Text und die vielen Bilder in einen einzigen Beitrag reinpassen.  :wink:

Gut, dann ab die Post:

Na endlich. Heute, an unserem letzten Tag vor der Weiterreise in "die Berge", schaffen wir es nach San Antonio.
Uschi war schon da, ich noch nie, und ich freue mich wirklich auf den River Walk, wird doch gemunkelt, dass es da wirklich ausnehmend hübsch sein soll.

Normalerweise würden wir von Bandera aus durchgehend die 16 benutzen, um nach San Antonio zu kommen, seit wir aber wegen unserem Auto in Boerne waren und "hinten rum" gefahren sind, um da hinzukommen und man so auch nach San Antonio kommt, wählen wir auch heute diese Strecke. Auf der 16 ist es nämlich eher langweilig, daher fahren wir ein ziemliches Stück auf der 46 bis zum Anschluss auf die Interstate 10, um auf dieser das letzte Stückchen nach San Antonio hinter uns zu bringen.

Dank der hervorragenden Vorbereitung durch Uschi, die wirklich alle relevanten Routenplände ausgedruckt hat vor unserer Reise und alles schön geordnet hat - an dieser Stelle mal ein grosses Dankeschön für diese Arbeit, das bringt echt ne ganze Menge!  :daumen: -, gelangen wir ohne Probleme an die Stelle in der Stadt, wo wir Zugang zum River Walk haben.
Wir finden dann auch direkt ein Parkhaus "mitten im Riverwalk", perfekt!

http://sanantonio.citysearch.com/profile/34382790/san_antonio_tx/market_street_parking_garage.html

Einer der Abgänge zum River Walk:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa584bup9ztjce2.jpg)

"Ooooh, ist das schön hier!"  :D

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa585c28b0vermk.jpg)

Nun keimt bei mir zum ersten Mal wirklich Touristenfeeling auf. Bisher waren wir ja nicht so wirklich was anschauen, was "alle" anschauen, aber hier sind ausser uns noch viele andere Menschen aus aller Welt unterwegs, bewaffnet mit Kameras, wir hören verschiedene Sprachen, und das ist doch auch endlich mal ganz schön. Sich einfach ins Getümmel zu stürzen und zu geniessen, dass man ein Touri unter vielen ist. Ich mag beides: Das Persönliche, etwas Andere, aber auch einfach angucken gehen, was "man so anguckt".

Und ja, mir wurde nicht zu viel versprochen vom River Walk. Ist schon eindrücklich, diese Oase mitten im grossen San Antonio, quasi einen Stock tiefer als der ganze lärmige Stadtrest da oben.

Am allerschönsten ist es an dem "Loop", den der Fluss weg vom Hauptstrom macht. Man kann hier vom Hauptfluss aus einer schönen Schlaufe entlang spazieren, um am Schluss dann wieder da anzukommen. Auch am Hauptfluss ist es nett und ruhig, aber nicht so lieblich:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa607j5ltq30pkd.jpg)

Viel interssanter und schnuckliger ist es echt am kleinen Loop. Auch hier finden sich friedliche, stille Stellen zum Durchatmen:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa592jhfyumkxvp.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa595r5qzt8xibj.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa600nk0ygmexlh.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa618pmnob382h1.jpg)

Aber neben der friedvollen Stille gibt es auch einen längeren Abschnitt, da befinden sich ein Restaurant und ein Shop nach dem anderen, die Leute sitzen draussen an den Tischchen am Wasser, man hört hier und da Musik, zwar nur aus Lautsprechern, aber immerhin Musik, ein buntes Treiben herrscht hier.

Da keimt so richtig mediterranes Strassencafé-Feeling auf, wie man es sonst eher in Frankreich, Italien oder Spanien erwartet und hier in den USA nicht so oft antrifft, total schön!
Dazu spielt auch das Wetter wieder mal mit, es ist einfach nur strahlend blau, sonnig und heiss, und hier unten am Fluss, unter all den Bäumen, weht ein angenehmes Lüftchen und es ist oft wunderbar schattig, also super auszuhalten.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa632n83q42a5gw.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa615rj2a53ckmt.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa619m1p7uv4baq.jpg)

Wer will, kann eine Bootstour machen und sich die Geschichte und die Umgebung des River Walks erklären lassen.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa596w9fnriomt1.jpg)

Wir wählen uns ein Restaurant unter all den Möglichkeiten aus, einfach irgendeines, das uns nett vorkommt, und sitzen natürlich draussen. Wer hier an diesem Tag das Bedürfnis hat, drinnen im "klimageschwängerten" Kühlschrank zu sitzen, mit dem stimmt irgendwas ernsthaft nicht.  :lol:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa628gwabje9x8l.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa621auhljpmo7y.jpg)
 
Wir bestellen Salat und bekommen zur Vorspeise kostenlos ein "bisschen" was zu knabbern  :wink:, nämlich einen echt riesigen Korb vollgepackt mit Nachos mit lecker pikanter Salsa. Wenn wir den leerputzen würden, könnten sie sich unseren Salat sparen.

Das Grünzeugs schmeckt lecker, unser inzwischen heiss geliebter Southern Sweet Tea auch, wobei ihn Uschi immer half-half bestellt, also halb gesüsster und halb ungesüsster Tee (ich mag ihn gesüsst, wobei ich immer ein bisschen warte, bis das Eis ein wenig schmilzt, dann wird er schlicht perfekt!).

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa620kl65fi8m3z.jpg)

Und so sitzen wir einfach hier, geniessen den Ausblick auf den Fluss und betrachten die schnuckligen Enten, die bettelnd zwischen den Tischen herumwatscheln und die Leute mit grossen Kulleraugen (so gross und kullerig, wie es für Enten halt möglich ist  :wink:) um ein paar Krümel bitten.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa622udj19y8zoa.jpg)

Es steht zwar überall, man soll bitte keine Vögel füttern, aber nur wenige halten sich daran, selbst die Kellner schmeissen Reste rum, weil das die Touristen so entzückt. Die Tiere kriegen alles Mögliche, auch ziemlich ungesunde Sachen wie die sehr salzhaltigen und herzhaft gewürzten Nachochips.
Wir halten uns an die Regel und füttern keine Vögel, wir finden sowas unnötig und nicht besonders Tierlieb.
Aber sie anzuschauen ist trotzdem nett, denn scheu sind sie überhaupt nicht.


Teil 2 folgt sogleich...

 
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 25.09.2012, 18:11 Uhr
San Antonio, Teil 2


Während wir da so sitzen und den Tag geniessen, taucht eine Mariachi-Band mit traditionell gekleideten Mexikanern auf, die hier von Restaurant zu Restaurant tingelt und die Leute fragt, ob sie sich Musik wünschen. Bejaht man die Frage, stellen sie sich an den Tisch und spielen für Tips. Nach einer Darbietung am Nachbartisch, kommen sie auch uns fragen und ja, wir haben grad Lust auf musikalische Untermalung der wirklich ansprechenden Szenerie, die wir hier vorfinden. Wir wünschen uns ein bisschen was tranquilo, also was Ruhiges, und bekommen was Schönes vorgeschmachtet.  :wink:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa624gbimj89a1p.jpg)

Nach einem grosszügigen Trinkgeld (ich glaube, der Augenaufschlag des einen Sänger war der Auslöser  :lol:) und ein bisschen flirten ziehen die vier weiter ihres Weges, immer auf der Suche nach dem grossen (Tip-)Glück. Und werden uns im Laufe des Tages noch drei Mal über den Weg laufen, bis wir uns gegenseitig grinsend unterstellen, einander bestimmt zu verfolgen.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa6310w4nsjqltr.jpg)

Uns zieht es weiter, wir steuern einen Souvenirshop an, in dem man wirklich ALLES findet. Und nicht nur den üblichen Kitsch, den man sich eh nicht antut, sondern auch mal wirklich schöne und witzige Dinge, die man tatsächlich kaufen will.
Wir erstehen je einen Hoodie und ein Shirt mit San Antonio-Aufschrift und ein paar Kleinigkeiten für die Daheimgebliebenen.

Die restliche Zeit verbringen wir mit zwanglosem Schlendern, Gucken, Fotografieren und Filmen und später noch einem Kaffee und Cheese Cake. Kaum stehen wir auf und gehen, stürzt sich eine Horde Tauben wie komplett irr auf den übrig gelassenen Rest meines Riesenstücks Kuchens.  :shock:
Das hätten sie mal versuchen sollen, während ich noch am Essen war, du lieber Scholli!  :kloppen:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa63538zy5h61sx.jpg)

Bis auf die gelegentlich erklingenden Sirenen und einem Polizisten/Feuerwehrmänner/Rettungsdienst-Auflauf bei einem Restaurant oben auf der Strasse, wo irgendwas passiert zu sein scheint, ist alles schön relaxt.

Interessant anzuschauen ist auch der Kontrast zwischen der Idylle hier unten am River Walk, wo man niemals denken würde, dass man sich in einer grossen Stadt bewegt und dem puren Hochhaus-Flair, das man erblickt, sobald man den Blick vom Fluss weg in die Höhe hebt.

Wobei ich das hier noch zu "hier unten" zähle:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa605vrz2h4npc7.jpg)

Aber das hier ist dann schon richtige Stadt:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa587z3ig6dsfq1.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa606yl3h9zt0fv.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa630tx9d42gal3.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa638823vjqfhg0.jpg)

Nett war's, wirklich nett. Ich würde jederzeit wieder herkommen, es fühlt sich einfach gut an, hier zu sein. Wenn ich in einer Stadt leben müsste in Texas, würde es wohl San Antonio sein.
Wenn man hier arbeitet, hat man mit dem River Walk einen netten Ort für die Mittagspause zur Verfügung, wo man sich echt auch mal erholen kann. Und irgendwie hat das hier einfach Flair.

Etwas wehmütig (weil einfach schon wieder ein schöner Urlaubstag vorübergeht) holen wir unseren Wagen aus dem Parkhaus (13 Dollar) und fahren denselben schönen Weg zurück nach Bandera.

"Zu Hause" angekommen, es ist inzwischen Abend, haben wir Hunger. Und japp, wir wagen doch einfach mal was Neues für unser letztes Dinner hier  :wink:, vergessen für einmal Brick's Café und wählen Busbee's BBQ an der Main Street.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa6863pzhfdq9yc.jpg)

Wir bestellen je einen Cheese Burger mit Bacon und warten. Und dann kommen die besten zwei Burger, die wir jemals gegessen haben (gut, so oft essen wir halt nicht Burger, aber die hier würden glaub ich auch dem "internationalen Vergleich der Burger-Vielfrasse" standhalten  :lol:). So saftig, so würzig, so lecker, einfach geil! Der Fleischsaft läuft an unseren Fingern runter und es macht Spass, dieses Teil zu verschlingen.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa683owpymau8cn.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa684mhkf8ns9yq.jpg)

Und doch flammt hier, ich muss es einfach mal erwähnen, wieder mal mein schlechtes Gewissen auf und zwar echt bei jedem zweiten Bissen, toller Geschmack hin oder her.  :roll:
 
Ich bin immer mal wieder Vegetarierin, seit Jahren schon, weil ich Tiere von ganzem Herzen liebe und eigentlich keine Tierbabyleichen und auch sonst keine Tiere essen will, weil es in meiner Seele schmerzt. Aber dann wieder liebe ich dem Geschmack von Fleisch sehr und ein saftiges Steak ist einfach obermjammi und schwupps, war's das wieder mit "kein Fleisch", bis zum nächsten "Nee, nee, nee, ich kann das nicht essen"-Anfall.

Vor der Abreise habe ich das Buch "Tiere essen" von Jonathan Safran Foer gelesen, in dem er die Fleischindustrie der USA aufdeckt und komplett auseinandernimmt und zwar absolut schonungslos.
Wer Tieren auch nur ein bisschen was an Schmerz, Gefühlen und Individualität zuspricht, dem kommen abwechslungsweise die Tränen, die Wut-Galle und die Übelkeit hoch, so dermassen unhaltbar sind die Zustände in den Mast-Betrieben und Schlachthöfen. Wirklich fast nicht auszuhalten für eine Tierliebhaberin wie mich und man muss auch gar kein so weiches Herz haben, um damit nicht einverstanden zu sein.

Und ich hatte mir geschworen, auf unserer Reise komplett auf Fleisch zu verzichten. Und nun schaffe ich es nicht und bin hin- und hergerissen zwischen "BOAH ist das alles lecker" und der Lust auf Fleisch und dem wirklich schlechten Gefühl wegen meiner fehlenden Konsequenz und den inneren Bildern, die mich immer wieder beschleichen, sobald mir das Buch in den Sinn kommt.

Ganz schöner Konflikt.  :(

Gut, aber der Burger war lecker. Und wir sind satt. Und fahren zu unserem Eisenbahnwagen, nach einem Tag voll schöner Eindrücke.

Ein letztes stimmungsvolles Foto aus unserem geliebten Städtchen Bandera an diesem wundervollen Abend:

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa68856headn3u0.jpg)

Auf dem Heimweg begleitet uns diese traumhafte Dämmerung:

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa690yo57mr3aei.jpg)

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa694wmen2zc485.jpg)

Wow. Danke Bandera!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 25.09.2012, 18:22 Uhr
Glaube ich dir sofort, dass du es bzw. ihn nicht greifen konntest, die Kardinalvögel sind manchmal schnell :wink: :lol:

Hi hi  :D...jetzt musste ich echt schallend loslachen, so geil!  :grins:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Angie am 25.09.2012, 20:54 Uhr

Ach, das war wieder ein herrlicher Tag :D Ich war vor zig Jahren in San Antonio, aber der River Walk ist mir entgangen, schade, denn deine Bilder und Beschreibungen zeigen deutlich, wie schön es dort ist.

Zur Ernährung - Vegetarier ja oder nein: Ich muss gestehen, dass ich Fleisch esse und nicht ungern, aber deine Sätze, die du über deine Gedanken geschrieben hast - der innerliche Konflikt - so ist es einer Bekannten von mir gegangen, die hier auf GC lebt. Zuerst - wie du - zwischendurch, aber wirklich selten - mal ein Stück Fleisch. Dann wieder geschworen, nein, ab jetzt nie wieder, bis der nächste "Rückfall" kam, aber die Abstände, in denen sie zwischendurch Fleisch aß, wurden immer länger und länger und heutzutage ist sie nicht mal mehr Vegetarier, sondern Veganer. Ich kann mir daher einigermaßen gut vorstellen, was sich in deinen Gedanken abspielt, dieses hin- und hergerissen sein, denn bei ihr lief es haarscharf genauso ab.


LG, Angie
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 25.09.2012, 21:31 Uhr
20.9.2012 - Tag 17 - Ab in die Smokies...Vier-Tages-Trip von heiss nach kühl


Heute Morgen, an einem wiederum traumhaft sonnigen Donnerstag, müssen wir Bandera tschüss sagen. Und wir hassen es. Jedes Mal auf's Neue. Wir wollen hier nicht weg. Wir fangen an zu träumen, wie es wäre, im Lotto zu gewinnen, uns hier eine Ranch zu bauen und Pferde und Hunde zu halten und heimatlosen Katzen ein zu Hause zu geben...oder einen Shop mit Swiss Specialties zu eröffnen...oder, oder, oder. Träumen darf man ja...
Und auch spinnen ab und zu  :D...einen klitzekleinen Moment lang überlege ich mir ernsthaft, hakenschlagend in die Büsche zu verschwinden, irgendwo im texanischen Hinterland unterzutauchen und zu warten, bis ich vergessen werde.  :lol:

Aber nun müssen wir echt los, wir dürfen nicht zu viel Zeit mit "wir kommen hier nicht weg" verplempern, denn wir haben vier Fahrtage und etwa 1200mi/1930km vor uns, bis wir am Sonntag in den Great Smoky Mountains, genauer gesagt in Maggie Valley, North Carolina, eintreffen sollten, denn dort haben wir uns für fünf Nächte hier:

http://www.alamomotel.com/

ein Motelzimmer gebucht.

Am Samstag möchten wir in Nashville sein, möglichst nicht zu spät abends, um die Stadt noch ein bisschen geniessen zu können und dort einmal zu übernachten.

Wir verlassen also unser geliebtes Bandera und nehmen eine Menge berührende Augenblicke in unseren Herzen mit uns mit. We'll come back, that's for sure!

Hier ein paar abschliessende Eindrücke, die am Medina River entstanden sind.

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa6396ltkyuac4h.jpg)

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa651kwrl0y8sj2.jpg)

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa650np014zugah.jpg)

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa6669mt3n7w2e4.jpg)

Hier hat sich eine grosse Gruppe Enten und Gänse niedergelassen und es ist friedlich, die neugierigen Tiere eine Weile zu beobachten.

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa6520y9itq3ac8.jpg)

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa6489oki6l4u5f.jpg)

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa656kpsf5y1rdg.jpg)

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa658rswhu2y960.jpg)

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa65339pxrohduk.jpg)

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa654tm213658wo.jpg)

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa662fqoykuse0b.jpg)

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa663aid3vlxo0w.jpg)

Diese kleinen Flauschidinger sind herzallerliebst!  :)

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa643grsioe745t.jpg)

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa644ed0zrcnvw1.jpg)

Und hier, exklusiv auf Foto gebannt für meine kleine Schwester :wink:, Tierpflegerin und Katzenliebhaberin, eine süsse, zutrauliche und aussergewöhnlich speziell gezeichnete kleine Katzendame, die uns begegnet ist.

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa67313uqm2gjkr.jpg)

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa674eup5wciavz.jpg)

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa677oy8escbfzm.jpg)

Es wird wohl bald eine Bande ausnehmend schöner und schnuckliger kleiner Nachwuchs-Streuner geben, denn dieser hübsche Herr (unverkennbar, wenn man ihn erst mal von hinten davonstolzieren sieht  :lol:) hat ganz schön mit der Dame von den Bildern vorhin geflirtet.
 
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa679w0prxmdceg.jpg)

Es gibt immer eine Möglichkeit, eine nicht gewollte, aber notwendige Abreise hinauszuzögern  :wink:, aber wir müssen jetzt echt los!

Immer nordöstlich fahren wir also davon, quer durch Texas, mit allgemeiner Richtung Nashville. Draussen passiert nicht viel Spannendes, die einzige Abwechslung ist mal ein Stop hier, ein Päuschen da, mal was essen, die Beine ein bisschen vertreten und den Körper wieder mal lockern...das lange Sitzen haut ganz schön rein. Uschi muss sich vor langen Fahrten was zur Thromboseprophylaxe spritzen und spürt die vielen Meilen dann doch auch irgendwann mal in den Beinmuskeln, und ich kriege vom langen Sitzen immer ziemlich unangenehme Nacken- und Rückenschmerzen, seit ich vor einem Weilchen mal ordentlich ne Treppe runtergeknallt und mit dem Kopf übelst aufgeschlagen bin und nun einfach immer mal wieder Aua hab in der Nacken-/Schulter-/Rückenregion, weil ich wohl dauerverspannt bin und wenn ich mich nicht so viel bewegen kann, dann gute Nacht.
Ich schwöre mir mehr als einmal, mich endlich um Physiotherapie zu kümmern, wenn wir zurück in der Schweiz sind.

Irgendwo im Nirgendwo, wo war es nochmals, hier sieht alles gleich aus  :wink:...ah ja, in Delhi, Texas, legen wir eines unserer Päuschen ein und gönnen uns ein leckeres Subway-Sandwich.
Irgendwie hab ich's seit Neuestem mit den amerikanischen Wassertürmen.  :D

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa70298ksgdejio.jpg)

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/compusa7015uy7nb2okq.jpg)

Die Landschaft zieht mehr oder weniger unspektakulär an uns vorbei, lediglich als wir durch den David Crockett National Forest fahren, ändert sich das Bild und wir werden von grossen Nadelbaumwäldern flankiert, sehr hübsch, und ich kriege Lust, hier anzuhalten und zu wandern, aber für solche spontanen Mätzchen ist heute leider keine Zeit.

So werden hier die Tiere transportiert und ja, auch auf der Interstate mit 120 Sachen, wo ihnen der Fahrtwind ganz schön um die Nüstern und Schnauzen weht.

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Immer schön lächeln, wenn auch etwas gequält  :lol:, aber auch wir kommen heute irgendwann irgendwo an.

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Nach 332mi/534km haben wir genug der Fahrerei für heute, wir haben es bis Nacogdoches, das sich noch knapp auf texanischem Grund befindet, geschafft.

Und nun wird es Zeit für unseren kleinen Travelers Cheques-Krimi, den wir hier erleben.  :shock:

Ich meine...wir wussten ja, dass es heute auch andere Möglichkeiten der Bezahlung gibt als die guten alten Travelers Cheques, und dass die meisten Leute einfach überall und für jeden Pipifax ihre Kreditkarte zücken und gut ist. Ja, vielleicht sind Travelers Cheques inzwischen ein bisschen out. Aber akzeptieren müssten sie sie eigentlich trotzdem, davon sind wir überzeugt.

Ich z.B. besitze keine Kreditkarte, will nicht weiss ich wie viel Bargeld mit mir rumschleppen und mag auch nicht dauernd Cash am Automaten ziehen gehen, wo es erst noch jedes Mal Gebühren kostet.
Also, was macht frau: Besorgt sich Travelers Cheques von American Express. Kennt man weltweit, ist wie Bargeld, ist im Fall der Fälle versichert, kein Problem. KEIN PROBLEM, ok??  :kloppen:  :D

Nun, es WIRD hier aber offensichtlich zum Problem und wir verstehen die Welt nicht mehr. Der Chef unserer Bank meinte vor unserer Abreise, er halte sich oft in den USA auf und mache alles mit TC, und habe nie auch nur die kleinsten Probleme. Das meinten auch andere.

Wir bisher auch, schliesslich sind wir immer so gereist in den USA, und bis und mit Bandera war das ja auch nie ein Thema. Im kleinsten Gift-Shop, in jedem Restaurant, an jeder Tanke, Motel, überall, konnten wir unsere TC verwenden und sie sogar UMTAUSCHEN in Cash, ohne etwas zu kaufen, ohne dass auch jemand auch nur mit der Wimper gezuckt hätte.

Nun sind wir aber in Nacogdoches, totmüde, verspannt und hungrig, und wollen nur noch ins nächstbeste Motelbett fallen und schlafen. Aber das nächstbeste Motel, ein Quality Inn, weigert sich tatsächlich, unsere TC zu akzeptieren. No, I'm sorry, we don't accept checks.
Wir erklären geduldig: Das sind keine Checks im üblichen Sinn, das ist eigentlich versichertes Bargeld, bla bla, come on, du wirst doch wohl wissen, was Travelers Cheques sind, laber laber...
Nein, njet Checks, only Cash oder Kreditkarte.

Gut, dann verzichten wir dankend auf das Quality Inn, denn für irgendwas haben wir die TC dabei, nämlich zum Ausgeben. Klar haben wir noch Bargeld dabei, aber nicht für die Motels, eigentlich, sondern für all den Kleinkram und für den Moment, wenn die Travelers alle sind.

Nächste Station was weiss ich für ein Motel, hab den Namen vergessen, aber eines der bekannten jedenfalls. Keine Checks, nope, keine Chance.
Wie bitte? Hallo? Das ist eine bekannte nationale Motelkette...was läuft denn hier, alter Falter?!

Wir KÖNNTEN mit Cash bezahlen, ja...aber hallöchen, wir haben das Recht, unsere TC loszuwerden, ist es doch eigentlich ganz genau so Bargeld und ohne Nachteile für den, der sie entgegen nimmt, ausser, dass er sie halt umtauschen muss auf der Bank! Sind ja schon bezahlt durch uns und somit gedekt. Also. What's the problem??  :verquer:

Wir werden langsam ein bisschen genervt und versuchen es in Motel Nummer drei, einem Days Inn, langsam wird es spät und wir möchten echt pennen und was essen. Der nette Herr ist zwar freundlich, aber winkt ebenfalls ab, als wir fragen, ob wir mit TC bezahlen können, sorry, es GEHT nicht, ich KANN sie nicht annehmen.

Was ist los mit Nacogdoches (das wir inzwischen ganz bösartig "Nacho-Kotze" nennen  :sauer2:, was nicht nett ist, aber die sind ja heute schliesslich auch nicht nett zu uns  :koch:)??

Nun reicht es uns aber echt. Wir bleiben ebenfalls anständig, werden aber nun doch ein bisschen bestimmter. Die KÖNNEN nicht einfach alle nein sagen, denn es sind keine herkömmlichen Checks, verd**** nochmal und man kann uns doch nicht verweigern, unsere spezielle, aber durchaus übliche Form von BARGELD entgegen zu nehmen!
Wir erklären ihm, warum wir sehr wohl denken, dass er dazu in der Lage ist, unsere TC anzunehmen, und was er uns denn stattdessen vorschlagen möchte (wir erwähnen weder unser Cash noch Uschis Kreditkarte)...z.B., die ganze Nacht herumzufahren, nach neun Stunden Autofahrt, nur, um irgendwo die Gnade erwiesen zu bekommen, unsere TC ausgeben zu dürfen?

Zum Glück hat er Erbarmen und macht eine Ausnahme für uns. Plötzlich GEHT es also doch. Was denn nun...wir dachten, es GEHT nicht? Anscheinend GEHT es ja doch! Mein Gott!
Das ist echt das erste Mal auf unserer Reise, wo wir uns wirklich langsam aufregen.  :bang:

Aber gut. Wir kriegen ein Zimmer MIT Travelers und das ist es ja, was wir wollten.

Wir bestellen noch eine Pizza von Domino's auf's Zimmer, nachdem die letzte ja echt saulecker war.
Auch der heutige Teigfladen enttäuscht uns nicht und der Driver mit stechend eisblauen Kontaktlinsen wirkt etwas furchteinflössend, als er seinen Bannblick auf uns richtet  :twisted:, ist aber sehr freundlich und will wissen, woher wir kommen und wohin wir gehen.

Juhuuu, endlich ein Bett und ein paar Travelers losgeworden...das Sandmännchen kommt ziemlich schnell. Morgen wird es nochmals ähnlich lang mit ähnlich vielen Meilen unter unseren Rädern.
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 25.09.2012, 21:42 Uhr

Ach, das war wieder ein herrlicher Tag :D Ich war vor zig Jahren in San Antonio, aber der River Walk ist mir entgangen, schade, denn deine Bilder und Beschreibungen zeigen deutlich, wie schön es dort ist.

Zur Ernährung - Vegetarier ja oder nein: Ich muss gestehen, dass ich Fleisch esse und nicht ungern, aber deine Sätze, die du über deine Gedanken geschrieben hast - der innerliche Konflikt - so ist es einer Bekannten von mir gegangen, die hier auf GC lebt. Zuerst - wie du - zwischendurch, aber wirklich selten - mal ein Stück Fleisch. Dann wieder geschworen, nein, ab jetzt nie wieder, bis der nächste "Rückfall" kam, aber die Abstände, in denen sie zwischendurch Fleisch aß, wurden immer länger und länger und heutzutage ist sie nicht mal mehr Vegetarier, sondern Veganer. Ich kann mir daher einigermaßen gut vorstellen, was sich in deinen Gedanken abspielt, dieses hin- und hergerissen sein, denn bei ihr lief es haarscharf genauso ab.


LG, Angie


Na ja, weisst du...in der Schweiz kann ich immerhin noch Kompromisse schliessen. Wir haben da wirklich gute Bio-Betriebe, wo nicht nur die Haltung wirklich tiergerecht ist, sondern auch die Schlachtung einigermassen "human" stattfindet (ich hasse dieses Wort eigentlich..."human"=menschlich...und das ist es ja: Es muss den Menschen passen, wenn es denen in ein annehmbares Bild passt, ist es ok...aber kann es jemals wirklich tiergerecht sein...ist das Töten an sich tiergerecht...endlos weiterzuspinnende Gedankenketten... :roll: ), mit sehr kurzen Transportwegen oder sogar der Tötung auf dem Bauernhof, einzeln, beim Brot Fressen in einem Anhänger. Fleisch aus Mutterkuhhaltung und so.

Und dann, wenn ich weiss, von da und da kommt das Fleisch, die Tiere hatten es echt gut und mussten nur ein Minimum an Stress erleiden vor der Tötung und im seltenen und besten Fall gar keinen, dann kann ich mit einigermassen gutem Gewissen mal ein Stück Fleisch essen. Was nichts daran ändert, dass ich EIGENTLICH keine Tiere essen mag, die ich doch so liebe.

Aber eben, das ist dann ein für mich annehmbarer Kompromiss, wenn mich die Lust nach Fleisch übermannt.

Aber hier in den USA...seit ich das Buch gelesen habe...hatte ich mir eigentlich geschworen, auf Fleisch zu verzichten, weil es eigentlich - für meine Einstellung und meinen Prinzipien gegenüber dem Umgang mit Lebewesen, egal welchen - ein Verbrechen darstellt, hier Fleisch zu essen. Klingt krass, ist aber für mich genau so.

Ich empfehle jedem, der sich auch nur ein bisschen Gedanken zu dem Thema macht, sich das Buch mal reinzuziehen. Echt heavy und augenöffndend.

Und darum plagen mich mein Gewissen und meine Skrupel hier wirklich heftig, jedes Mal, wenn ich nicht nein sagen kann und mir Fleisch bestelle.  :roll:

Ich hoffe, ich kriege es irgendwann mal hin, in solchen Fällen dann auch wirklich konsequent zu sein, wenn es mich schon so beschäftigt.  :wink:

Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Angie am 25.09.2012, 22:08 Uhr

Also gut, das Katzenfoto ist für deine kleine Schwester. Darf ich dann bitte das Katerfoto exklusiv für mich haben? :wink: Ich bin eine riesengroße Katzenliebhaberin und wir haben drei: 2 Kater (Vater und Sohn) und eine Katze (Tochter vom Vater, Bruder vom Sohn :wink: Bruder und Schwester sind Zwillinge :wink:). Die drei haben uns adoptiert, denn eigentlich sind es wilde Katzen, aber sie dachten sich wohl, solche Dosenöffner sind doch ganz praktisch :D

Bei der Story mit dem TC dachte ich jetzt echt, ihr müsst im Auto schlafen. Dass die TC dann doch angenommen wurde, obwohl es hieß, geht nicht, wundert mich schon etwas. Denn entweder geht etwas sowieso oder eben gar nicht. So was von Inkonsequenz, aber ihr hattet wenigstens ein Bett :wink:


Zum Buch: Ich habe vorhin bei amazon.de ins Buch geschmökert, es sind leider nur ganz wenige Seiten freigegeben (oftmals darf man weitaus mehr lesen), aber das Buch interessiert mich. Danke für den Tipp!


LG, Angie
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 25.09.2012, 22:42 Uhr
21.9.2012 -Tag 18 - Baumwollfelder, weites Land und: MEEEEILEEEEN!!


Erholt wachen wir auf und genehmigen uns ein kleines Cereal-Joghurt-Toast-Frühstück im Breakfast-Room des Motels.

Weiter gehts. Wir haben vor, erst mal von Nacogdoches aus auf der 259S hochzufahren, bis wir auf die I20W stossen, die uns westwärts einmal quer durch den ganzen Norden von Louisiana führt, von Staatsgrenze zu Staatsgrenze, um dann den Bundesstaat Mississippi zu erreichen, wo wir in Vicksburg die nicht viel Abwechslung bietende Interstate verlassen wollen, um auf der 61S über Land zu fahren, immer hoch parallel zum Mississippi, um noch ein bisschen was vom Land zu sehen. Irgendwann wollen wir dann wieder rüberstechen auf die I55N, um dann entlang dieser Interstate unsere nächste Bleibe für die Nacht zu finden.

Also wieder ordentlich Meilen, die wir heute hinter uns bringen müssen. Ich hoffe, ihr seid alle ausreichend gelockert.

Erst noch kurz tanken, dann kann es losgehen. Wir klappern ungefähr vier Tankstellen ab, bevor ich bei einer bei den Walmarts ansässigen Murphy's Gas Station Erfolg habe mit meiner Frage nach Travelers Cheques. Die junge Dame fragt ihren Kollegen, ob sie hier sowas akeptieren und der ebenso junge Herr sagt ja, machen wir. Ich frage extra noch nach, ob es wirklich ok sei und kriege ein Ja zur Antwort. Es geschehen noch Wunder! Begeistert fülle ich meinen Check aus, schön brav Datum und Unterschrift, in dem Moment meint der Bursche: "Ähm...oder doch nicht? Hi hi...bin mir doch nicht sicher."
Na toll! Wirklich witzig! Wenn das jetzt dein Ernst ist Junge, dann vergeht dir dein Grinsen aber demnächst, das schwör ich dir! Ich bin sonst echt die Nächstenliebe in Person, aber HALLOOOOOO, auch ich bin mal am Ende mit meinem Wohlwollen und meiner Geduld!
Die Mitarbeiterin zückt das Telefon und ruft den Manager an, welcher dann tatsächlich meint nein, sorry, keine TC.
Super hingekriegt, echt, nun hab ich einen ausgefüllten Check, mit Datum und so drauf, und denen kommt in den Sinn, dass es nun doch nicht geht! 50 Dollar am Popo oder was?
Und dann meint die doch echt noch ziemlich schnippisch, als ich frage, was sie denkt, soll ich jetzt mit dem ausgefüllten Check tun, dass sie doch gesagt hat, ich soll noch warten mit dem Ausfüllen. Ja, aber erst, NACHDEM ich mich versichert hatte, dass es ok ist und erst NACHDEM ihrem Kollegen in den Sinn kam, dass er sich vielleicht doch nicht so sicher ist!
Boah, hier lern ich ja noch das Verfluchen von Leuten, ehrlich!  :teufel:

AAAAAAAAH, wir könnten ausrasten, echt!

Schlussendlich bezahlen wir bar, weil wir ja nun mal tanken MÜSSEN.
Unglaublich, ehrlich!

Aber gut. OOOOOOM. Ganz ruhig. Aufregen bringt ja nix. Alles gut!   8)

Dann noch kurz zu einer Enterprise-Station, um nochmals wegen der herabhängenden Plastikabdeckung an unserem Wagen nachzufragen. Alamo gibt's hier nicht, aber wir haben das Gefühl, es wird schlimmer, und jedes Mal, wenn wir durch diese Senken fahren, die es oft an den Ausfahrten von Parkplätzen oder Tankstellen gibt, kratzt das Teil am Boden und verursacht mit dem dabei entstehenden Geräusch Schmerzen in unseren Ohren, wir können kaum hinhören. KRSCHKRRRSCHKRRKRCH!!!  :shock:

Die Enterprise-Frau schickt uns zu einer Werkstatt die Strasse runter, die auf Chrysler spezialisiert ist und die mit Enterprise zusammenarbeitet. Die sollen das reparieren und die Kosten direkt Enterprise/Alamo berechnen. Einen neuen Wagen haben sie nämlich nicht für uns, ist nur ne ganz kleine Rental Station.
Wir finden die Werkstatt, aber der Mechaniker eröffnet uns, dass der der Wagen erst nächste Woche fertig wird. Wir können ihn aber schon hier lassen, das ist ok.

Schön, und wir gehen dann zu Fuss nach Nashville oder wie? Ha ha, witzig. Humor haben sie ja, die Natschodotschen! :D

Aber auch er versichert uns, dass wir mit dem Wagen einfach weiterfahren sollen, dass da nix passiert und wir das Kratzen auf den Boden in den Senken einfach ignorieren sollen. Dass das hier oft passiert, eben WEGEN diesen vielen Senken, kein Problem, Alamo wird nicht mal mit der Wimper zucken, wenn wir den Wagen so abgeben.

Gut, also, wir entscheiden uns dazu, von nun an einfach gaaaaar nix mehr zu hören und so zu tun, als sei mit dem Auto alles ok.
KRSCHKRRRSCHKRRKRCH!!!
"Hörst du was?"
"Nö. Du?"
"Nö. Was denn?"
 8)

Wir fahren also endlich los und fahren, fahren, fahren...und es sieht immer gleich aus da draussen vor unseren Fenstern und um uns die manchmal aufkeimende Langeweile zu bekämpfen, kommen wir auf allerlei schabernackige Gedanken. Zum Beispiel wimmelt es hier wieder je länger je mehr von Cracker Barrels, unserer Lieblings-Frühstücks-Location, und wir beginnen, bei jedem Schild am Strassenrand darauf zu zeigen und laut "Cri-Cra-Cracker Barreeeeeeeel" zu schreien. Und bei jeder Ortschaft, jedem Strassennamen, der irgendwie nach einem Ort in einem anderen Land klingt, können wir es nicht lassen "oh, guck, jetzt sind wir in Italien (oder wo auch immer), wusstest du, dass Italien in Amerika liegt? Die Welt ist schon manchmal schon klein" zu sagen. Dazu eine Runde albern kichern. 
Werdet wieder Kinder!  :wink:

An der Grenze zu Mississippi tut er sich dann aber kurz auf neben uns und weckt uns aus der Fahr-Lethargie, als wir über eine Brücke fahren: Der majestätische, eindrückliche Mississippi. Schon ein gewaltiger Anblick, der Old Man River! Wow!
Und hier ist er ja quasi noch ein besseres Rinnsal, der kann das noch viel besser, sprich breiter, aber schon das hier ist atemberaubend!

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Wir kriegen Lust, runter an den Fluss zu fahren, irgendwo zu halten und ihn uns aus der Nähe reinzuziehen, aber es hat nun mal einen Grund, weshalb die Fahrtage so heissen...wir haben ein Ziel, das wir in einem gewissen Zeitraum erreichen sollten, von daher heisst es: Durchziehen, nicht rumhängen, egal, wie schön es draussen ist.
Tja, man kann nicht alles haben!

Wir erreichen Vicksburg und wechseln von der I20 auf die 61S, weg von der Autobahn, auf eine Strasse, die uns mitten durch das "Outback" von Mississippi führt. Ab und zu eine kleine Ortschaft, still, heruntergekommen, ein paar Gesichter rauschen am Fenster vorbei, argwöhnisch guckend, die Dörfchen vergessen, kaum lässt man sie hinter sich. Ich beginne über die möglichen Geschichten der Menschen, die hier wohnen, nachzudenken.

In Mississippi ist das Land ganz weit. Endlose Felder bis zum Horizont, mal braun, mal gelb, oft grün, Wiesen und flache Wälder in der Ferne ziehen an uns vorbei. Ein paar Baumwollfelder. Hier und da eine Rinderherde, ein Vogel...und gleissende Sonne am grossen blauen Himmel.

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Und eine ganze Menge in der Hitze zu grotesken Ballonen aufgeblasene tote Gürteltiere am Strassenrand, die kleinen Beinchen ragen steif in alle Richtungen. Irgendwann entdecke ich auf dem Mittelstreifen ein schwarz-weisses kleines felliges Etwas, ebenfalls tot, und ich glaube, dass es ein Hund ist, ich gucke bewusst nicht hin als wir vorbeifahren und will es gar nicht so genau wissen, frage dann aber trotzdem Uschi was es war und ja, es war ein kleiner Hund.
Später dann ein riesen Körper, ein Hirsch oder so, kurz vor dem Platzen, ziemlich lecker. 
So viele tote Tiere liegen hier auf den Strassen rum.  :?

Als wir genug Baumwolle und weites Land betrachtet haben, fahren wir zurück auf die Interstate, dieses mal die 55S, es ist mittlerweile Abend, wir schaffen es noch bis Grenada, und suchen uns direkt an der Ausfahrt ein Motel. Wir entdecken ein Jameson Inn, für das wir einen Coupon haben, und entscheiden uns dafür. Wir kennen diese Kette noch nicht, also probieren wir das doch einfach mal aus.
Und es ist recht nett: Sehr freundliche Leute, saubere zweckmässige Zimmer, guter Preis, free wireless, Frühstück...doch, wir sind angetan, werden wir wieder mal wählen.
Wegen Travelers Cheques fragen wir gar nicht erst heute...keine Lust auf Diskussionen. Einfach bar bezahlt...egal.

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Wieder gibt's Pizza von Domino's, zum dritten Mal...nicht gerade das gesündeste Essen, aber es geht schnell und ist lecker. Nach so einem langen Fahrtag haben wir jeweils nicht mehr die Energie, noch weiss ich wo was Gesundes essen zu gehen...da muss einfach nur noch der Magen gefüllt werden, damit man nicht hungrig ins Bett fällt und gut ist. Und unterwegs essen wir nicht viel...nur mal schnell was Kleines zwischendurch, wenn der Hunger gross wird und wenn möglich auch vitaminreich...da geht das schon in Ordnung mit ein paar Kalorien abends. Andere essen NUR so, ihr ganzes Leben lang.  :D
Man kann auf der Domino's-Homepage eine kleine Nachricht in die Filiale schicken, als Aufmunterung für die Belegschaft, und man kann wählen zwischen ein einigen vorgegebenen Sätzen. Ich sende ein kleines "You are my pizza heroes" los.  :D

Alle wollen übrigens dauernd wissen (respektive sind davon überzeugt, dass es so sein muss), ob wir denn schon ein paar Kilos zugenommen haben, aber nein, wir müssen euch enttäuschen: Wir nehmen tatsächlich ab, unsere Hosen sitzen nämlich spürbar lockerer, je länger wir hier sind.  :wink:

Wir sind froh, dürfen wir endlich unsere Körper entspannen auf den bequemen Betten. Morgen erreichen wir Nashville und es sind auch "nur" noch etwa fünf Stunden reine Fahrzeit, also ein verhältnismässig glimpflicher Fahrtag.
 




Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 25.09.2012, 22:57 Uhr
@ Angie: Japp, klaro, das Katerfoto gehört dir ganz alleine!  :D

Ist aber auch ein hübscher Kerl, traumhafte Fell(und Augen-)farbe!

Jetzt musste ich erst mal genau lesen...Vater vom Sohn, Schwester vom Bruder, der Vater ist auch die Schwester  :lol: oder wie war das?
Aber nun ist alles klar.  :D
Süss.  :herz:

Nee, also bevor wir im Auto pennen, geben wir nach und bezahlen bar/mit der Kreditkarte...SO auf dem "aber hier gehts um's Prinzip"-Trip, "dann pennen wir eben im Auto *schmoll*" sind wir dann doch nicht.  :lol:

Ja...das Buch musst du dir reinziehen. Es ist ein ganz schlimmes Buch, echt keine leichte Kost, aber ich bin eher für's Hin- als für's Wegschauen, nur so kann ich auch Entscheidungen treffen (und zu denen auch stehen, wie in meinem Fall, wenn ich mir hier TROTZDEM Steaks reinziehe  :wink:).

@ Elfi, die da zu Hause sicher mitliest  :D: Ich wollte dir schon lange mal schreiben, dass ich zwar gesagt habe, ich werde jeden Tag die Nummern der Strassen, die wir fahren, vermerken, damit du unseren Weg verfolgen kannst, aber das ist mir zu anstrengend.  8)
Irgendwie gibt das hier auch ohne Strassenbenennung schon schweineviel Arbeit.  :wink:

Ganz liebe Grüsse an dich und ich freue mich darauf, dich zu sehen, wenn du uns am Flughafen abholst. Danke dafür schon mal, auch wenn es hoffentlich noch laaaaange dauert, bis es so weit ist (tut es eben nicht, leider  :( ).

Grüss am Samstag mal die Hundeschule von mir, ja?  :)



Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 25.09.2012, 23:04 Uhr
Sorry, dass ich euch mit dieser geballten Ladung neuer Reisetage bombardiere, aber ich hatte die letzten Tage keine Zeit...und im Auto, wo ich Zeit HÄTTE, wird mir schlecht, wenn ich auf den Bildschirm gucke.

Darum, wenn dann mal Zeit IST, hole ich halt grad wieder ein paar Tage nach.
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Angie am 25.09.2012, 23:22 Uhr
Gut, also, wir entscheiden uns dazu, von nun an einfach gaaaaar nix mehr zu hören und so zu tun, als sei mit dem Auto alles ok.
KRSCHKRRRSCHKRRKRCH!!!
"Hörst du was?"
"Nö. Du?"
"Nö. Was denn?"
 8)

:lachroll: :lachroll: :lachroll: Ich schmeiß' mich weg bei deinem Schreibstil! Das Zitierte ist jetzt nur ein Beispiel :lachroll: Mir laufen echt schon die Tränen runter :lachroll: Du schreibst wirklich so, dass ich manchmal meine, ich sei bei euch vor Ort, um kurz darauf festzustellen, dass ich mich geirrt habe :cool:

Ah, jetzt bleibt ihr langsam auf euren TCs sitzen :wink: Nein, im Ernst, das hoffe ich natürlich nicht.

@ Angie: Japp, klaro, das Katerfoto gehört dir ganz alleine!  :D

Ist aber auch ein hübscher Kerl, traumhafte Fell(und Augen-)farbe!

Jetzt musste ich erst mal genau lesen...Vater vom Sohn, Schwester vom Bruder, der Vater ist auch die Schwester  :lol: oder wie war das?
Aber nun ist alles klar.  :D
Süss.  :herz:

Oh, danke für das Katerfoto :D

Ansonsten wirklich alles klar? Nur nochmal zur Sicherheit :wink: Ein Kater hat gebastelt, das Ergebnis sind zwei Kinder, 1x Kater, 1x Katze. Jungkater und Jungkatze sind also Zwillinge. Katzenmutter ist verschollen (damit meine ich nicht mich! :lol:), der Vater hat die Kleinen, die mittlerweile bald 3 Jahre alt sind, "groß gezogen", ihnen Futter besorgt, abgeschleckt und liegt auch heute noch mit ihnen im Katzenkörbchen :D

Sorry, dass ich euch mit dieser geballten Ladung neuer Reisetage bombardiere, aber ich hatte die letzten Tage keine Zeit...und im Auto, wo ich Zeit HÄTTE, wird mir schlecht, wenn ich auf den Bildschirm gucke.

Darum, wenn dann mal Zeit IST, hole ich halt grad wieder ein paar Tage nach.

Da ist ja nun wirklich kein "sorry" nötig, gar nicht und überhaupt nicht :nono: :nono: :nono: Ihr seid auf Urlaub und du schreibst einen Live-Bericht, der ausführlicher und lebendiger geschrieben nicht sein könnte :D Das finde ich ganz, ganz große Klasse! :D :D

Daher gibt's jetzt zwischendurch ein ebenso großes :dankeschoen:

Ich freue mich schon auf den weiteren Bericht :D


LG, Angie
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 25.09.2012, 23:55 Uhr
22.9.2012 - Tag 19 - Nashville, Music City


Da wir heute nicht soooo eine lange Strecke fahren müssen, lassen wir uns ein bisschen Zeit mit Frühstück und allem. Wir essen aber nur was Klitzekleines, um dem Magen schon mal was zum Arbeiten zu geben, denn wir wollen nachher unterwegs zu Cracker Barrel, um richtig zu frühstücken.

Mitte Vormittag fahren wir los in Richtung Nashville. Uschi kennt auch diese Stadt schon, für mich wird es das erste Mal und ich bin mächtig gespannt auf die Music City, auf das berühmte Nashville.

Heute pullern wir auf schöne Aussichten, wir wollen die Meilen möglichst schnell hinter uns bringen und halten uns an die Interstates. Erst die I55N bis um Memphis herum, danach die I40W bis nach Nashville. Es soll heute einfach nur schnell gehen, wir wollen möglichst viel von Nashville haben, wo wir doch nur eine einzige Nacht dort verbringen!  :?

Ein Zwischenstop in einer Cracker Barrel, ein mehr oder weniger gesundes *hüstel* und leckeres *ohne hüstel* spätes Frühstück reinziehen (da gibts ganztags Frühstück, wer das will) und gestärkt geht es weiter, wir können es kaum erwarten, Tennessee und somit Nashville zu erreichen.

Nach diversen Zwischenstopps aufgrund menschlicher Bedürfnisse und zwecks Lockerungsübungen, sind wir dann irgendwann fast da!

Wir mögen die hiesigen Rest Areas...die sind immer so schön gelegen und schmuck eingerichtet. Und überall gibt's Dog Trails, wo man die Vierbeiner versäubern darf (ich will meine Hundis hier haben, ich vermiss die zwei ganz schön...  :wink: ).

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Wir sind inzwischen in Tennessee angelangt, man merkt's  :wink: :

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Als wir in Nashville dann nach unserer benötigten Ausfahrt Ausschau halten, erwischen wir blöderweise eine falsche Strasse und landen nicht am Music Valley Drive, wie eigentlich vorgesehen, sondern irgendwo Donwntown Nashville, wo wir eigentlich nicht hinwollten. Wir fragen in einem Travel Center für Trucker nach und bekommen von einem sehr liebenswürdigen jungen Herrn im Shop sofort eine Karte ausgedruckt, die uns den Weg zu unserem Ziel zeigt.
Hier wird einem immer so selbstverständlich geholfen, das ist unglaublich.  :)

Kurz darauf sind wir am Music Valley Drive und dann am Music City Circle, wo wir hinwollten. Hier ist alles voller Motels und Restaurants. Auch viele günstige bekannte Ketten sind hier vertreten, wir erwischen aber wohl eine der teuersten am Music City Circle: Das Fairfield Inn & Suites, das zum Marriott Hotel gehört. Wir fragen nach dem Preis für ein Zimmer mit zwei Double Beds für eine Nacht: 139 Dollar inkl. tax, das ist das günstigste Zimmer.
Ööööhm...ok. Kurz überlegen. Das ist teuer. Und den Coupon, den wir mitbringen, wollen sie genau heute, aus was für Gründen auch immer, nicht akzeptieren. Hm. Das kriegen wir jede Wette um einiges günstiger, wenn wir bloss ein paar Türen weiter fahren.

Aber: Wir sind in Nashville, bloss diese eine Nacht...wir haben Urlaub...da soll man nicht knausern...also was soll's...da kann man ja auch mal dick auftragen und ein bisschen was ausgeben, nicht wahr?  :D
Für diesen Preis kriegen wir ja wohl auch was geboten.

Und: Wir können ohne pieps mit unseren Travelers bezahlen, die Frau am Desk weiss gar nicht, was alle haben, als wir erwähnen, dass wir so viele Probleme hatten damit, sie findet, TC sind doch normal, wie geil, das gibt zusätzliche Sympathiepunkte!  :kuss:

Wir beziehen unser Zimmer und...nun ja.
Für diesen stolzen Preis darf man eigentlich mehr erwarten. Es ist sauber und gross, ja, aber z.B. fehlt ein Kühlschrank, den es normalerweise selbst in den billigen Zimmern gibt (später erfahren wir, dass sie auch Zimmer mit Kühlschränken haben, aber die sind dann halt nicht so "günstig" wie unseres).
So müssen wir unsere Schokolade und meine Baileys Cream (ohne Alkohol, ich liebe den Geschmack von Baileys Cream, aber nicht den Alkohol darin, und Brenda hat mir den Tipp gegeben, dass es das hier bei Walmart auch ohne Alkohol gibt, wie geeeeil!!) auf der Klimaanlage kühlen.
In Zukunft werden wir wieder die "normalen" günstigeren Motelketten bevorzugen, da kriegen wir nämlich genau dasselbe und noch mehr geboten!

Nun zieht es uns aber ins Nachtleben von Nashville, es ist schliesslich Samstag Abend, da wird wohl ordentlich was los sein.
Ich google nach einem Restaurant in der Nähe und finde das John A's,

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wo es Steaks gibt (falls das wer will  8) ) und wo es schon mal vorkommen soll, dass der eine oder andere Countrystar an der Bar einen Drink bestellt und dann je nach Lust und Laune noch kurz auf die Bühne zur Hausband hüpft und einen Song zum Besten gibt.

Nun, das klingt doch vielversprechend! Wir machen uns schick und sind bereit.
Wir fragen am Desk, ob man da hinspazieren kann, es liegt nur eine halbe Meile entfernt - wir können langsam nicht mehr sitzen und brauchen dringend ein wenig Bewegung. Und ja, man kann, da gibts einen Gehsteig. Wow. Gehsteig! In Amerika! Toll!  :hand:

Wir benutzen also endlich mal wieder unsere Beine und sind ein paar Minuten später auch schon vor dem John A's.

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Es ist sehr gut besucht heute Abend, aber wir kriegen auch ohne Reservation noch einen Tisch. Die Hausband spielt Country, wir bestellen Salat und *piiiiiiep* mit Baked Potaoes. 
Es ist cool hier drin, sehr nette Bedienung, schön schummerig, tolle Stimmung unter den Gästen.

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Wer diese zwei sind, weiss ich nicht, aber sie haben super schön gesungen zusammen.

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Wir werden vom Nachbartisch angesprochen, als sie hören, dass wir eine komische Sprache sprechen  :D und werden ausgefragt, als sie erfahren, dass wir aus der Schweiz kommen.
Die Frau deutet aufgeregt zur Bar auf eine ältere Lady, die dort sitzt. Es handelt sich um Roni Stoneman, eine bekannte Bluegrass-Banjospielerin.

http://en.wikipedia.org/wiki/Roni_Stoneman

Kurz darauf betritt die ältere, aber total fitte Dame dann mit ihrem Banjo die Bühne und liefert eine kurze, aber energiegeladene, witzige und fetzige Show ab, dass das ganze Lokal abgeht wie eine Rakete. Die Frau beherrscht ihr Banjo und weiss, was wie man das Publikum aufheizt...abartig geil!
Wir machen mit und haben einfach nur Spass!

Ein bisschen unscharf, meine Kamera hat sich ein bisschen trotzig aufgeführt da drin.

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Später sagt dann der Sänger der Hausband irgendwas von Kenny Rogers und daraufhin betritt ein ziemlich älterer Herr die Bühne, setzt sich ans Piano und spielt und singt ein paar Songs. Hm. Ist das nun DER Kenny Rogers, der berühmte Welt-Countrystar? Wir gucken ihn uns aus der Nähe an. Nun, es KÖNNTE sein. Er sieht ihm verdammt ähnlich, auch seine Stimme klingt genau so, eigentlich könnte man sagen ja, er ist es. Bloss der Bart fehlt. Und Mr.Rogers trägt doch stets seinen Gesichtsschmuck...als wir später googeln, finden wir kein einziges Bild von ihm ohne seinen Bart...also war es vielleicht sein Double? Oder...sein Zwillingsbruder (hat er einen?)? Sein Pianist, der sein will wir er?  :D
Oder doch Kenny himself mit den neuesten Look, eine Weltsensation sozusagen, der erste Auftritt ohne Bart?  :wink:

Wir wissen es nicht...FALLS er es ist, dann wäre das ja hammermässig...aber auch wenn er es NICHT ist, macht es Spass, ihm zuzuhören.

Vollgefressen und glücklich verlassen wir spät abends das John A's und spazieren in der nun doch ziemlich kühlen Nachtluft (es weht ein empfindlicher Wind und wir sind merklich nicht mehr im tiefen Süden, aber für mich ist es eine Wohltat, mal diese Frische atmen zu können) zurück zum Fairfield Inn, unserer teuren Unterkunft.

Nashville ist toll! Morgen gehts an den Broadway, denn ein Besuch im legendären Tootsies muss sein!

 




Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anti am 26.09.2012, 09:00 Uhr
Nicht nur du hast ein paar Tage aufgeholt, ich jetzt auch. Ich habe immer geglaubt, dass Fahrtage soooo laaaaangweilig sind. Also mit dir nicht. Ich habe soo viel gelacht und Spaß gehabt (und mich über die TCs geärgert), dass die Zeit wieder einmal wie im Fluge verging.

Also ich würde an eurer Stelle ab jetzt immer erzählen, dass ihr Kenny Rogers live gesehen habt. In einer recht privaten Vorführung, wo er noch nicht einmal seinen Bart getragen hat  :wink: Und das ist vielleicht nicht einmal geflunkert...  :D
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: sil1969 am 26.09.2012, 13:00 Uhr
Ach, ist das schön mit euch!  :D
Was allerdings weniger schön ist: während ich in der Mittagspause an meinen Karotten knabbere, erzählst du von diesen wunderbaren Burgern! :burger:
Aber genauso, wie du es schreibst, müssen sie sein. Die Finger dürfen nicht sauber bleiben.  :wink:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 28.09.2012, 01:36 Uhr
So, nur kurz, wir wollen gleich *pieeeep* essen gehen.  :wink:

Und ich werde auch noch auf euch zwei eingehen, Anti und Sil, aber jetzt nur mal schnell ein kurzer Einwurf. Und ich greife gleich vor, wir sind ja erst in Nashville, aber kommt, wir springen kurz in die Zeitmaschine und hüpfen ein paar Tage nach vorne, nach Cherokee, ja?  :D

Heute war ich mal kurz da drin, ich hatte so Bock drauf  8) :

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa791ymqscj064x.jpg)

Da hab ich ihn getroffen, den total netten Ethan:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa787e3gu60ln52.jpg)

Und dann haben wir uns ein bisschen "unterhalten"  :wink: :

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa783btd6qs750p.jpg)

Und diese "Unterhaltung" wird mir mein Leben lang in Erinnerung bleiben:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa78925futosehj.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa7905wj9v3xab1.jpg)

Ist doch nett, ab und zu mal neue Leute kennenzulernen und ein bisschen zu plaudern.  :D

Bald gehts weiter, in der richtigen Reihenfolge.  :wink:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: cindyzh am 28.09.2012, 07:06 Uhr
Uiiii so lässig Natascha  :groove:  auf dem Foto sieht es super aus, bin gespannt wie es in natura aussieht :lol:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Soulbrother am 01.10.2012, 20:05 Uhr
Hallöchen mein liebes Schwesterlein, jetzt muss ich aber, kurz vor Schluss, mich doch noch hier einmischen!
Sooo geil dein Tattoo, ich freu mich schon, das in Natura zu sehen. Und noch mehr freue mich natürlich, dich wiederzusehen!
Also reist dann noch sicher und heil zurück und mampf noch einen Pieeeeep für mich, NEID ;).
Fest umärmel! phy
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: unterwegsontour am 03.10.2012, 19:10 Uhr

Hallo, jetzt da ihr schon in den letzten Zügen eurer Tour seid bin ich euch schnell mal hinterhergehechelt.   

Du schreibst SPITZE!! Ja ich weiß, das haben dir hier viele andere auch schon gesagt, aber ich musste es einfach auch loswerden.  :grins:   Es ist herrlich, mal so einen anderen als diese typischen Reiseberichte zu lesen (nicht das die mir nicht auch gefallen  :brille:  )  Deine Begeisterung springt direkt über! Fast als wäre man dabei!

Ich LIEBE Essen und wäre am liebsten in jedes Restaurant hinterhergehechtet. Dein Fazit über Privatunterkunft: Note 1A ... die vielen Tierfotos ..  :hand:  .... usw.. usw..


Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 04.10.2012, 22:04 Uhr
@cindyhz: Leider sehe ich dich nicht die nächsten drei Samstage...schade, aber geniess deinen Fotokurs!  :D

@Soulbrother: Ooooh. Wie geil!  :D Danke!

Morgen komme ich nicht arbeiten...wusste erst nicht, ob...dann dachte ich doch, ich komme. Nun, ordentlich übermüdet, denke ich, dass mir ein weiterer Ausschlaf-Erholungsferientag eventuell ganz gut tun könnte. Bin ein bisschen hinüber. Aber glücklich.  :wink:

Ich hoffe wir sehen uns Dienstag! Drück dich!

P.S.: Ich hab mein Handy in Amerika liegen gelassen, im Haus unserer Freunde, an einem Ort, an dem ich es bestimmt nicht vergesse.  :lol:
Sie schicken es mir nun, aber bis dahin kann ich keine SMS und Anrufe drauf empfangen.

@unterwegsontour: ui ui ui...da werd ich ja rot.  :oops:
Herzlichen Dank für die Komplimente! Ich freu mich, wenn euch mein Bericht gefällt.  :)

@Alle: Wir sind heute Morgen gesund und munter (öööhm... :roll:  :wink:) in Zürich gelandet und haben tapfer den Tag rumgekriegt und ich werde nun gleich totmüde, aber mit vielen, vielen tollen Erinnerungen und voller Dankbarkeit für diese wirklich wundervollen Ferien ins Bett fallen und ENDLICH SCHLAFEN!!  :D

Meinen Bericht möchte ich übers Wochenende fertig stellen, damit sich das nicht mehr allzu lange hinzieht, je länger ich nämlich wieder zu Hause bin, umso weniger Lust habe ich dazu, ich kenne mich.  8)

Ich hatte eben die letzten Tage wieder kein Internet, da wieder bei unseren Freunden. Und ich hab auch herausgefunden, warum meine SIM-Karte/Stick nicht funktioniert haben (respektive die Karte bloss zum Telefonieren, aber nicht fürs Internet): Diese Karte funktioniert nur übers Handy. Dieses muss ich dann über das USB-Kabel mit dem Laptop verbinden, um das Internet zu nutzen. In dem USB-Stick, den ich gekauft habe, ist diese Karte nutzlos.
Wieder was gelernt, hätte man mir aber auch sagen können.  :wink:

Gut, ich hau mich dann mal in mein Bettchen und führe ne ausführliche Unterhaltung mit meinem Kissen.  :D

Bis bald und liebe Grüsse an euch alle!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Soulbrother am 05.10.2012, 07:04 Uhr
Dear Soulsister,

gut zu lesen, dass es euch gut geht, hab mir schon äs bitzeli Sorgä gmacht.
Lustig dazu, hab dir gestern abend ein SMS geschrieben und via unsere geniale Gedankenleitung hast du hier geantwortert,
obwohl du das Handy in den States vergessen hast, ultralol.

Na  dann ruh dich erst mal gemütlich aus und komm noch gut ganz an, bis nöchscht Wuchä, freu mi di wieder do z'ha!

Umärmel, phy
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 13.10.2012, 12:16 Uhr
23.9.2012 - Tag 19 - Tootsies: Kult am Broadway und ein herzlicher Empfang in Maggie Valley


Ein bisschen Ausschlafen muss heute sein, aber bloss nicht zu lange, denn Nashville ruft immer noch nach uns, der gestrige Abend war zwar fantastisch, aber noch lange nicht genug, und wir müssen heute ja schon wieder weiter, in die Smokies.

Bevor wir die Music City aber wieder verlassen, möchten wir noch an den Broadway fahren und ins Tootsies reingucken.

Die Tootsies Orchid Lounge ist eine Bar um die Ecke vom Ryman Auditorium, wo der eine oder andere Countrystar nach seinem Auftritt noch schnell ein Glas kippen ging. Die Location ist so legendär, dass da wohl jeder aus der bekannten Countryszene mindestens einmal im Leben hingeht.  :wink:
Die Wände sind gepflastert mit unzähligen Fotos von allen möglichen Berühmtheiten (die "Wall Of Fame"), die hier drin was getrunken und auch musiziert haben auf der kleinen Bühne in der Ecke.
Es heisst, Willie Nelson habe hier nach einem Auftritt seinen ersten Songwriter-Vertrag bekommen.
Wer hier im Tootsies spielt, hofft wohl entdeckt zu werden von irgendwem, der gerade zur richtigen Zeit hinhört.

Wir finden den Weg ohne Probleme und sogar einen gratis Parkplatz in geringer Gehdistanz, ein Wunder, denn hier wimmelt es heute von Sportfans in ihren Trickots, die Stadt ist in Aufruhr, es scheint irgendein wichtiges Spiel zu laufen heute, überall Leute, die die Autos auf Spezialparkplätze einweisen. Wir haben aber Glück und kriegen vor einer Schule einen Parkplatz, der am Sonntag unbegrenzt und kostenlos genutzt werden kann.

Weil ich aber nicht so GANZ sicher bin bei der Interpretation des Schildes, das da beim Parkplatz darauf hinweist, dass montags bis freitags das und das gilt, aber nur wenn dieses und jenes, am Wochenende gelten keine Regeln, ausser in diesen und jenen Fällen, bei Nichtbeachtung wird abgeschleppt...hmmmm...
...frage ich doch einen Herrn, der hier auch grad parkt und mit einer Dame aus dem Auto steigt, ob wir hier an einem Sonntag wirklich so lange parken dürfen wie wir wollen. Gehe hin und spreche ihn an..."Good morning sir, can I ask you a question...?"
Und er grinst und antwortet: "Well...young lady...I'm not a sir...I'm just a southern gentleman."

 :D Find ich süss.

Jedenfalls checkt selbst er als Amerikaner das Schild nicht so ganz, denkt aber auch, dass es ok ist und wünscht uns allen viel Glück.  :lol:

Nun spazieren wir bei traumhaftem Wetter - schön runterknallende Sonne, aber nicht zu heiss - an den Broadway runter, wo ordentlich was los ist.

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Viele Sportfans, viele Touristen, gute Stimmung, es summt und surrt in der Luft von all der Aktivität. Hier steht Bar an Bar, in jeder spielt eine Band für Tips und hofft auf Zuhörer.

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Das kleine Tootsies ist rappelvoll.

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Auf der Bühne steht eine sehr junge Frau mit powervoller Stimme, musikalisch unterstützt von vier Musikern älterer Gattung, und singt einen Mix aus Country und bluesigen Einlagen bekannter und weniger bekannter Songs. Hammer Röhre, das kleine schmale Ding da oben auf dem Eckchen Bühne!
In den Pausen geht sie von Tisch zu Tisch und sammelt Trinkgeld und fragt die Leute, ob sie einen Musikwunsch haben. Japp, ich hätte da einen, und zwar "Crazy" von Willie Nelson, in der Version von Patsy Cline.  :)

Und wow...sie singt es schlicht und ergreifend wundervoll, mit so viel Gefühl und doch so kraftvoll, ausser der von Patsy war das die schönste Interpretation dieses Songs, die ich jemals gehört habe!

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Als der Boss der Begleitband (ich glaube, die gehören zum Tootsies, die Jungs der Band) augenzwinkernd erzählt, dass sie zu Sara Avalos, wie die Sängerin heisst, gesagt haben, als sie im Tootsies singen wollte, dass sie aussieht wie "a little school girl", und diese geantwortet habe "well, I AM a little school girl", wird mir klar, dass sie wohl noch sehr jung sein muss. Und ich frage nach und erfahre, dass sie tatsächlich erst 16 ist...und bereits so hammer performt mit so einer starken Stimme...Hut ab!

Wir haben nicht allzu viel Zeit...wir müssen heute noch in Maggie Valley ankommen und das wenn möglich nicht zu spät, wir haben uns zwischen 18 und 20 Uhr angekündigt.
Ich bekomme als Andenken von Uschi ein Tootsies-Shirt geschenkt und freue mich. Dann lösen wir uns von hier und schlendern noch ein bisschen den Broadway auf und ab. Wir gucken hier und da in eine der Bars rein und hören den Bands ein paar Songs lang zu.

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(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa75613gkiq2bwj.jpg)

Ich glaube, ich verliebe mich gerade in Nashville!

Leider ist die Zeit, die uns hier zur Verfügung steht, viel zu kurz! Wir müssen nun echt weiter, sonst wird das zu spät heute Abend, es zieht sich ja doch noch ein wenig bis in die Smokies!
Also noch kurz das Ryman Auditorium fotografieren/filmen, leider nur von aussen, aber die Magie der Livemusik war nun mal stärker und wir mussten Prioritäten setzen.

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Ab zum Auto und weiter nach Maggie Valley.

Es wird später und später und wir erkennen, dass wir zu viel Zeit verbracht haben in Nashville. Aber was will man machen? So schnell lässt einen die Stadt nun mal nicht los.
Wir versuchen die Inhaberin des Motels zu erreichen, damit sie weiss, dass wir Verspätung haben, aber der Netzempfang ist schlecht, wir kommen nicht durch.
 
Als wir nach Gatlinburg TN endlich den Great Smoky Mountains National Park erreichen und somit auch North Carolina (und nun Einheimische sind mit unserer North Carolina Autonummer  :wink:), ist es schon stockdunkel und wirklich ziemlich spät. Und so müssen wir die kurvige und natürlich unbeleuchtete Strasse mitten durch den tiefen Wald, erst nach Cherokee und dann nach Maggie Valley, ziemlich konzentriert hinter uns bringen. Ist doch eine ordentliche Strecke einmal schräg von oben nach unten durch den gesamten Park, ich sitze am Steuer, bin müde und vom vielen Bremsen wegen der abfallenden Strasse und den vielen Kurven kriege ich fast einen Krampf im Bein. Den Rest muss Uschi noch fahren, welche Wohltat für mein Bein, aber dafür wird mir schlecht auf dem Beifahrersitz  :roll:, ich ertrage kurvige Strassen nur schlecht, wenn ich nicht selber fahre.

Plötzlich springt etwas ins Scheinwerferlicht - wir halten an - und starrt verdutzt und geblendet durch unsere Windschutzscheibe: Ein Koyote. So cool!  :D
So schnell wie er erschienen ist, verschwindet er sogleich wieder im dichten Wald.

Endlich, endlich erreichen wir Maggie Valley und unsere Unterkunft für die nächsten fünf Nächte.

Wir wussten, dass das Ehepaar, das den Ort betreibt, Dawn und Mike, sehr nett sein muss, denn in den Bewertungen werden sie oft als "Mama und Papa" bezeichnet, weil sie sich so rührend um alle Gäste kümmern. Und auch am Telefon klang Dawn total herzlich.
Aber was wir jetzt erleben, zeigt wieder mal, was wir zu Hause unserer Gegend in Europa allermeistens vergessen können, da würden wir eher genervte Blicke und eine Belehrung bekommen. Denn eigentlich ist hier auf dem Platz nachts niemand im Büro, die beiden gehen schlafen, daher sollte man nicht zu spät ankommen, aber das wussten wir nicht, wir dachten, da ist rund um die Uhr jemand, wie meistens in den Motels.  :roll:

Als wir um nach zehn Uhr abends, also wirklich reichlich spät, vor dem Motel vorfahren, stürmt uns mit offenen Armen Dawn entgegen und umarmt und ganz fest, sie hat sich fürchterliche Sorgen gemacht, weil wir nicht aufgetaucht sind. Auch sie kam telefonisch nicht zu uns durch und dachte, es sei vielleicht was passiert. Nun ist sie unendlich froh, sind wir heil angekommen. Als sie beim "Ankomm-Smalltalk" erfährt, dass wir noch nichts gegessen haben, wir aber beteuern, dass das absolut ok ist, es ist schon spät und wir können morgen ausgiebig frühstücken gehen, meint sie nein, auf gar keinen Fall lässt sie uns ohne Essen ins Bett gehen nach so einer langen Fahrt. Sie werde das schon regeln. Alle Einwände unsererseits führen zu genau gar nichts.

Und  so ruft sie in einer Pizzeria an, in der sie die Leute kennt. Die haben geschlossen seit halb neun, sagen aber sofort ja, als Dawn fragt, ob sie den Ofen nochmals anschmeissen für zwei Schweizer Gäste und für uns eine Pizza backen würden.
Wir sind gerührt und fragen nach dem Weg, um die Pizza abholen zu gehen, aber Dawn weigert sich, uns fahren zu lassen, schliesslich kennt sie den Weg, schmeisst ihren Truck an und holt für uns die Pizza, wir sollen bitte erst mal ankommen und keinen Stress mehr haben heute Abend.

Um halb elf Uhr abends! Hüpft eine fremde Frau für uns in ihr Auto und holt Pizza! In einer Pizzeria, die seit eineinhalb Stunden geschlossen hat! Nur, damit wir nicht hungrig ins Bett müssen! Und das mit solch einer überwältigenden Herzlichkeit und Überschwänglichkeit...dass ich mich einmal mehr fragen muss: Wo ist hier die Oberflächlichkeit?  :wink:

Und so kommen wir nach einem herzerwärmenden Empfang satt in ein Bett mit so schnuckliger Bettwäsche, dass man sich wie zu Hause fühlt.

Und sind gespannt, was uns morgen erwartet...um uns herum sind die Smokies...die wir noch nicht zu sehen bekommen haben, weil es schon dunkel war auf der Hinfahrt.

Ach ja, und kalt ist es...heute Abend sind's grad mal noch um die acht Grad...aber das Wetter soll traumhaft bleiben die nächsten Tage und mal kühl und frisch ist auch nicht schlecht, zumindest für mich, die die Hitze ja so gar nicht ausstehen kann.

Guuuute Nacht!








Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 14.10.2012, 18:44 Uhr
24.9.2012 - Tag 21 - Grüne Hügel und eine Zusammenführung durch das Schicksal


Nach einer netten Nacht (vorallem keiner hungrigen  :wink:) in einem bequemen Bett sehen wir die Berge, die uns umgeben, heute zum ersten Mal im Tageslicht. Wobei wir als waschechte Schweizer uns etwas schwer tun, die überaus hübschen, zugegebenermassen grossen Hügel (aber eben Hügel) als Berge zu bezeichnen, also als das, was sich der Bewohner eines der Alpenländer nun mal unter dem Wort "Berg" vorstellt.  :lol:

Aber es ist echt schön hier, ohne Zweifel. Und wer genau hinschaut, kann auch bereits einen ganz leisen Hauch der ersten herbstlichen Verfärbungen erahnen...aber nur ganz scheu. Alles ist noch grün belaubt...aber eben, wer genau hinschaut...ganz
Wie toll muss das aussehen, wenn hier erst mal alles bunt ist, bei so viel Wald rundherum!

Ich drehe ein kleines morgendliches Ründchen über den Platz, die Luft ist herrlich kalt, klar und sauerstoffgeschwängert! Eine echte Wohltat nach so viel Südstaatenhitze! Hier kann man so richtig tief durchatmen und die Lungen verwöhnen!  :wink:

Man kann hier entweder eines der sechs Motelzimmer mieten, oder dann eine Cabin. Alles sehr lauschig, nur die Autos auf der Strasse stören die Idylle ein bisschen. Aber das kann man ja ausblenden.  :D
Zuhinterst auf dem Gelände fliesst ein Bächlein...als ich mich nähere, entdecke ich drei wilde Truthähne, die ihren Durst stillen, und schleiche mich äusserst vorsichtig wieder davon, um meine Kamera zu holen, die ich natürlich nicht bei mir trage. Als ich ebenso (vermeintlich) lautlos wieder zurückhusche, entdecken mich die drei Kerlchen und verschwinden blitzschnell einen Hügel hinauf und im dichten Unterholz. Nicht einmal die wackelnden Popos kann ich noch knipsen, so schnell sind sie abgehauen.

Das Gebäude mit den Motelzimmern:

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Und das Areal mit den Cabins:

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(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa795xp08hm9wqo.jpg)

Als wir draussen vor unserem Zimmer auf den Stühlen sitzen und den Tag begrüssen, spaziert Dawn mit ihrem schwarzen Deutschen Schäferhund Gaston vorbei. Da ich meine zwei eigenen Vierbeiner langsam ein bisschen vermisse und extrem gerne mit ihnen durch die Hügel, äh Berge  8), streifen möchte, kann ich den hübschen Kerl nicht vorübertapsen lassen, ohne ihn zu begrüssen. Er ist ein grosses liebes Baby, der dreijährige Prachtsrüde, wie Dawn mir versichert. Sieht imposant aus, will aber immer "nur spielen".  :D
Entsprechend stürmisch ist dann auch unsere Bekanntmachung, ein richtiger Schmusebär und ich find's toll, endlich wieder ein Hundefell knuddeln zu dürfen.

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Auch das süsse Kätzchen fehlt nicht in der Familie.

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Der Hunger kitzelt uns, aber um auswärts frühstücken zu gehen, haben wir gerade keine Lust, also fährt Uschi kurz zu einer Tankstelle in der Nähe und besorgt uns ein bisschen Cheddar, ein paar Cracker und Schokomilch.
Es geht einfach nichts über einen Mund voll Cheddar mit Cracker...das vermittelt uns immer ein ganz heimeliges Gefühl...es gehört für uns einfach zu unserem USA-Feeling.

Heute haben wir nicht viel vor, ausser einer netten Verabredung abends. Ich muss UNBEDINGT an meinen Fotos und am Reisebericht arbeiten, jetzt wo ich wieder Internetzugang habe und werde auch tatsächlich den ganzen lieben langen Tag am Laptop verbringen und mal ein bisschen aufholen.

Zu unserer Verabredung: Wie es der Zufall so will, verweilt ein neuer Bekannter von mir (den ich an einer der Bluegrass-Jamsessions, die ich seit etwa einem Dreivierteljahr einmal monatlich besuche und mit meinem E-Bass mitspiele, kennengelernt habe) mit seiner Frau momentan ebenfalls ferienhalber in den USA und hält sich für zwei Tage genau in derselben Gegend auf.
Da wir beide unsere Laptops dabei haben und jeweils voneinander wissen, dass wir am Rumreisen sind und auch ganz grob wo ungefähr, habe ich vorgestern von Toni eine Mail bekommen, dass wenn er es noch richtig im Kopf und richtig gerechnet hat, wir uns nun in Maggie Valley befinden müssten. Und dass er uns seine Frau nun auch hier eintreffen und dass sie es toll fänden, wenn wir uns zu einem Abendessen irgendwo treffen könnten.

Nun, das finden auch wir eine coole Idee  :D und so haben wir uns für heute Abend verabredet. Toni hat mir drei, vier Restaurants vorgeschlagen, die wir alle noch nicht kennen, ich soll aussuchen, also stöbere ich im Internet und entscheide mich einfach mal für das "J. Arthur's", welches vielversprechend klingt. Wir verabreden uns für 19.00 Uhr.

Aber erst verbringen Uschi und ich einen ruhigen Tag. Sie mit Lesen, ich mit Schreiben und meinen Fotos. Zwischendurch wechseln wir immer mal wieder ein paar Worte mit Dawn, was überaus unterhaltsam ist, und lernen auch ihren Mann, Mike, kennen.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa913vi9fbjulk6.jpg)

Als der Abend langsam herannaht, machen wir uns gemütlich ausgehfertig und suchen das "J Arthur's". Schwierig ist das nicht, hier in Maggie Valley befindet sich alles, was irgendwie eine Relevanz besitzt direkt an der Hauptstrasse (die auch so ziemlich die einzige Strasse zu sein scheint, die durch den Ort führt, rechts und links geht selten mal ein Strässchen weg).
Wenige Momente nach uns treffen auch Toni und Ursula ein und wir begrüssen und herzlich und erfreut darüber, dass wir in diesem grossen weiten Land ausgerechnet am selben Ort aufeinandertreffen, ohne es Explizit abgesprochen zu haben.

Hier wollen wir gleich essen:

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Der Empfang im Restaurant ist nett, wir kriegen einen Tisch, das Ambiente gefällt mir. Irgendwie..."locker gehoben".
Momentan haben sie ein "Promotion Menu" im Angebot. Zwei Leute essen für total 25 Dollar und können sich dabei von einer Spezialkarte je eine Vorspeise, einen Hauptgang und ein Dessert zum Teilen aussuchen.
Japp, nehmen wir!

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Toni und Ursula entscheiden sich für Salat bzw. Suppe als Erstes, danach Linguine mit Hähnchenbrust und Tomatensauce. Für Uschi und mich gibt's Salat und danach Rindsmedaillons auf Mashed Potatoes mit Pilz-Sahne-Sauce und dazu einen Klecks hausgemachte Pesto.
Unser aller Menus sind schlicht ein Traum, echt lecker!
Zum Nachtisch essen wir alle den von der Bedienung wärmstens empfohlenenn Apple Cobbler, ebenfalls saugut!  :verneig:

Den Abend verbringen wir - ja, mit Essen, aber aber auch mit angeregten Gesperächen und gegenseitigen Erzählungen über das bisher Erlebte und die Dinge, die noch vor uns liegen. Es ist nett, witzig, ein gelungener Abend.

Toni fragt mich dann noch, ob ich Lust habe, im November mit ihm und seinen Kollegen an einem Bluegrass-Anlass ein paar Songs zu spielen - ihnen fehlt ein Bass. Und da ich mit meiner Bassgitarre nun endlich keine totale Anfängerin mehr bin und langsam ein bisschen anfangen möchte, hier und da mit Leuten zusammen zu spielen und nicht immer nur bei meinem Basslehrer und im stillen Kämmerlein, fühle ich mich natürlich geehrt und sage ja, klar, mach ich doch glatt. Und freue mich auf mein erstes offizielles Engagement als Bassistin.  8)

Irgendwann, als alles erzählt und besprochen ist, verabschieden wir uns mit vielen guten Wünschen und "Bis bald"-Ausrufen und fahren davon, sie in ihre, wir in unsere Richtung.

In unserem Zimmer dann noch ein bisschen lesen vor dem Einschlafen und dann Licht löschen...schön war er, der heutige Abend!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anti am 14.10.2012, 19:51 Uhr
Dieser Bericht ist ein ganz besonderer: Diese vielen zwischenmenschlichen Dinge, die ihr erlebt, sind einfach wunderbar! Wie glücklich müsst ihr sein!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Inspired am 14.10.2012, 20:05 Uhr
Zitat
Und freue mich auf mein erstes offizielles Engagement als Bassistin.

Herzlichen Glückwunsch! Berichtest du dann von dem Gig?
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: sil1969 am 16.10.2012, 13:22 Uhr
Dieser Bericht ist ein ganz besonderer: Diese vielen zwischenmenschlichen Dinge, die ihr erlebt, sind einfach wunderbar! Wie glücklich müsst ihr sein!

Dem kann ich nur zustimmen!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Inspired am 21.10.2012, 20:35 Uhr
Seid ihr eigentlich noch in den USA unterwegs oder seid ihr auch schon wieder im alten Europa gelandet?
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 29.10.2012, 13:03 Uhr
Huch, was ist denn mit den Smilies passiert?  :shock: :grins:

Nein, nein, wir sind längst schon wieder da...tut mir leid, ich verpenn hier meinen RB...wie ich vorher gesagt habe, wenn ich mich nicht gleich reinhänge nach der Rückkehr, dann wird das nichts mehr...darum will ich mich jetzt ein bisschen in meinen gut genährten Hintern zwicken  :zwinker: und hier mal weiter und möglichst bald Schluss machen!

Also. Geht gleich weiter. Wenn möglich jeden Tag ein weiterer Reisetag und dann sind wir bald durch.  :roll:

Tschuldigung für die Verzögerung!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 29.10.2012, 13:16 Uhr
25.9.2012 - Tag 22 - Shopping-Enttäuschung und Trost-Essen


Vorwarnung: Vom heutigen Tag gibts kein einziges Foto, seh ich grad. Sorry.  :roll:
Morgen dafür wieder.

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen des Shoppingfiebers. Brenda hat uns den heissen Tipp gegeben, unbedingt zum Dillard's-Outletstore in Asheville zu fahren, da gebe es ursprünglich sehr teure tolle Klamotten zu unschlagbar günstigen Preisen und man finde ALLES da. So viel hat sie uns vorgeschwärmt als wir bei ihr zu Besuch waren und uns das Versprechen mehrmals abgenommen, dass wir da auch sicher hinfahren, dass wir uns diese Gelegenheit nun natürlich nicht entgehen lassen wollen!

Bevor wir unsere Geldbörsen aber so arg strapazieren, wollen wir sie erst mal sanft an das heutige Gebrauchtwerden heranführen und beginnen erst mal mit einem Frühstück bei Joey's Pancakes hier in Maggie Valley, ebenfalls von Brenda empfohlen.

Auch dieses Lokal - das ist uns besonders aufgefallen seit wir in Maggie Valley angekommen sind - wird fast aussliesslich von Damen und Herren der älteren und etwas gehobeneren Generation bevölkert...scheint ein beliebter Ort zu sein hier in dem Smokies, um den verdienten Ruhestand zu geniessen.

Wir bestellen beide ein Omelett, Uschi mit Käse und ich mit frischem Gemüse. Ausserdem MUSS ich mir Hash Brown Casserole bestellen und sie mit derjenigen bei Cracker Barrel vergleichen. Und jaaaaa...sie schmeckt absolut geil, ich will dieses Rezept haben, vielleicht schreibe ich denen eine Mail wenn ich zurück bin, ich muss das nachkochen...genau SO!
Die Omelettes sind geschmacklich lecker, aber leider nur lauwarm.

Nun aber keine Zeit mehr verlieren...Dillard's ruft! Schliesslich haben wir uns bisher extrem zurückgehalten was das Kleidershoppen angeht...weil wir immer wussten: Bei Dillard's werden wir fündig, da werden wir zuschlagen!

Also losgefahren, auf die Interstate Richtung Asheville.
Theoretisch wäre es nicht so schwierig, die Biltmore Square Mall zu finden, wo sich auch Dillard's befindet.
Aber irgendwie haben wir es heute nicht so wirklich mit Routen und Plänen und sowas.  :wink:
Und so verpassen wir erst mal die Ausfahrt, respektive haben wir keine Ahnung, ob wir die letzte Ausfahrt überhaupt hätten nehmen müssen oder nicht...die Nummer wäre richtige, aber nicht die Worte auf dem Schild...oder umgekehrt? :verquer: Wir raffen gar nichts. Irgendwie ist heute alles ein bisschen verwirrend. Das Fieber ist in Erwartung von spottbilligen Klamottenbergen schon ganz schön beängstigend ausgebrochen und macht unsere Sinne schwammig.  :lachen5:

Wir nehmen dann die nächstbeste Ausfahrt und wollen unserem Instinkt trauen, irgendwie werden wir in diesem Asheville ja wohl die Mall finden, kann ja nicht so schwer sein!
Aber wir verfahren uns hoffnungslos und tun das einzig Vernünftige: Wir halten beim Visitor Center und wollen lieber mal jemanden fragen bevor wir unnötig viele Meilen verfahren.

Wir werden auf dem Parkplatz dann aber abgelenkt von einem süssen kleinen Farmers Market. Hier werden allerlei leckere Backwaren angeboten und ich kann es nicht lassen, ein Feta-Basilikum-Täschchen, ein Käseteilchen und einen Pecannuss-Brownie zu kaufen. Alles stopfe ich sogleich in mich hinein, es schmeckt aber auch ZU lecker!

Wir verzichten auf das Visitor Center und fragen stattdessen eine der jungen netten alternativen Frauen, wo denn die Biltmore Square Mall zu finden ist. Uuuuuh, da sind wir komplett am falschen Ende...wir müssen zurück auf die Interstate und dann da und da raus...und dann ist es ganz einfach!

Aha...alles klar.
Also den ganzen Weg zurück...ach, da ist die Ausfahrt. Kaum draussen merken wir, dass das nicht stimmen kann. Wir fahren aber trotzdem weiter, irgendwie stimmt es trotzdem...oder doch nicht?
Nein, offensichtlich nicht. Wir haben Asheville inzwischen hinter uns gelassen. Hier ist es zwar landschaftlich sehr ansprechend, aber keine Mall weit und breit. Also umdrehen. Dann, plötzlich: Eine grosse Mall!! Und da ist Dillard's angeschrieben! Juhuu! Wir haben es geschafft!  :lol:

Kaum drin, merken wir: Ja, hier hat's zwar einen Dillard's...aber das ist der "normale" Laden, also der mit den saftigen Preisen...also doch falsch.
Wir bekommen nett Auskunft von einer jungen Dame hinter einem Ladentresen und kriegen den Weg dieses Mal ganz genau aufgeschrieben, was toll ist, denn irgendwie sind wir heute durch den Wind und finden schlicht gar nichts und auf unseren Instinkt können wir offensichtlich pfeifen.

Also auf ein Neues. Und tatsächlich: Jetzt, wo wir Schritt für Schritt ablesen können, wo wir hinfahren müssen, finden wir auch die Biltmore Square Mall...und DEN Dillard's. Fantastisch, wer sagt's denn, wir finden halt alles, wäre ja gelacht!  :grins:

Endlich gehts los. Shoppenshoppenshoppen!!  :smiledance:

Aber dann...ein herber Schlag! Der Laden ist riesig, ja, das stimmt. Und ja, die Preise sind atemberaubend günstig wenn man weiss, was das Zeugs normalerweise kostet. Und ja, da sind viele Farben.
Aber: Nichts, wirklich NICHTS, entspricht einigermassen unserem Style! Gar nichts! Hier ist alles irgendwie...nun ja, für Leute mit einem anderen Stil gemacht. Alles irgendwie...so gehoben-elegant...oder dann so "ältlich-hausfrauenmässig" - ohne jemanden beleidigen zu wollen.  8)
Aber wir tragen sowas nicht, auch wenn die Teile objektiv betrachtet sicher total in Ordnung und auch hübsch sind...aber eben nicht für uns.

Und sacken die Mundwinkel nach unten. So lange haben wir uns dieses Shoppingerlebnis aufgespart, so viele Teile wehmütig wieder weggehängt, denn "wir wollen ja noch zu Dillard's...."
...und nun, fast am Schluss unserer Reise, stehen wir wieder mit nichts da. Keine tollen Kleider gekauft. Unser Fieber verfliegt schlagartig und verwandelt sich in eine handfeste Depression.  :staunend2:

Als kleines Trostpflaster wollen wir uns dafür ein, zwei, oder auch drei, vier, hundert - egal - neue Paare Schuhe kaufen und zwar in einem Schuhdiscounter, den wir kurz vor der Mall entdeckt haben. DEN werden wir zumindest wieder finden. Und dann werden halt Schuhe gekauft, Hauptsache KAUFEN und zwar JETZT!  :koch:
Wir finden ihn auch, ohne Probleme...aber er wird in drei Minuten schliessen. Ist es echt schon so spät? Blick auf die Uhr, ja, es ist knapp sechs Uhr abends. Und wir haben NICHTS gekauft.

Enttäuscht fahren wir zurück nach Maggie Valley. Und verfahren uns kein einziges Mal. Obwohl das ja jetzt wohl auch egal wäre.

Als Trösterchen begeben wir uns erneut zu J Arthur's, schliesslich hat es uns gestern so gut geschmeckt da.
Heute bestellen wir uns, was Ursula und Toni gestern hatten und wenigstens damit werden wir nicht enttäuscht. Lecker.
Und der Apple Cobbler, der es uns so angetan hat, wärmt nicht nur unsere Bäuche, sondern auch unsere Herzen, deren Shoppingtraum heute wie eine Seifenblase zerplatzt ist.

Was will man nach so einem Tag denn noch gross machen, als einfach ins Bett zu fallen und den Kummer weg zu schlafen. Und genau das machen wir, satt, aber total unglücklich.  :heulend:  :zwinker:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: sil1969 am 29.10.2012, 18:06 Uhr
Sieh's doch mal so: du hast sicher eine Menge Geld gespart..... :wink:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Angie am 29.10.2012, 20:49 Uhr
Huch, was ist denn mit den Smilies passiert?  :shock: :grins:

Das sind doch die Hexen- bzw. Halloween-Smilies :lol:

Und der heutige Tag: SHOPPEN! :nono: Nein, das ist gar nichts für mich :nono: :wink:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anti am 30.10.2012, 04:41 Uhr
Shopping ist auch nicht so meins. Aber eine Mall würde ich mir vielleicht schon mal ansehen wollen. Was mich nur wundert: Die machen echt schon um 6 zu??? Traumhaft für jemanden, der täglich "nur" bis 21 Uhr arbeitet...
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 31.10.2012, 05:56 Uhr
Also ich bin auch gaaaar nicht der Shoppingtyp. Aber so EINMAL pro Amerikaurlaub mal einfach in so ein Outletcenter oder so gehen und ein paar schöne, echt supergünstige Klamotten zu erstehen, find ich schon dufte.  :)

Hier in der Schweiz geh ich nie "shoppen" in dem Sinne, was die Frauen so drunter verstehen  :lol:, aber eben...in den USA in den Outletcentern macht das einfach Spass.

Also dieser Schuh-Laden, der hat halt um sechs zugemacht ...normalerweise haben die Geschäfte schon länger offen.
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anti am 26.01.2013, 23:23 Uhr
Huhu! Ich will soooo gerne noch was von diesen glücklichen Tagen lesen! Geht es noch weiter? Bitte bitte bitte!

LG Anti
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 05.02.2013, 13:43 Uhr
Ich geb mir Mühe. Tut mir leid!  :?

Ich sags ja...einmal zu lange warten...und die Luft ist draussen. :oops: Aber nachdem meine Mutter mich auch schon mehrmals gedrängt hat, hier doch endlich mal noch fertig zu machen...und es sich ja eigentlich auch so gehört...und ich ja theoretisch auch Lust dazu habe (wenn ich denn nur endlich mal wieder dran bin)...möchte ich unseren Reisbericht durchaus noch vervollständigen!

Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 05.02.2013, 15:30 Uhr
26.09.2012 - Tag 23 - Chimney Rock


Heute möchten wir einmal so richtig schöne Aussichten geniessen und werden zu diesem Zweck ein Fährtchen zum Chimney Rock unternehmen. Der Chimney Rock ist ein Ausflugsfelsen in der gleichnamigen Ortschaft Chimney Rock, die sich im ebenfalls gleichnamigen Chimney Rock Park befindet (sich nur einen Namen merken zu müssen, ist doch auch mal  nicht schlecht, vorallem für Leute die ihre Reiseberichte erst einige Monate nach der Reise beenden  :lol:). Der Felsen befindet sich hoch oben an einem Berglein auf knapp 700m über Meer.
Von hier soll die Aussicht spektakulär sein.

Also fahren wir los, das Wetter beschenkt uns heute mit viel Sonnenschein, es ist warm, alles sieht so nett aus an solch strahlenden Tagen. Wir kurven relaxt durch die Wälder, entdecken hier und da was Spannendes zum Staunen, ich lasse mir den kühlen Fahrtwind durchs offene Fenster um die Nase wehen, strecke meinen Kopf streckenweise immer wieder weit hinaus und pumpe Sauerstoff in mich hinein, schliesslich wäre es doch total schade, wenn mich heute diese nervige Kurven-Übelkeit befallen würde, wo doch alles so hübsch anzusehen ist da draussen. :wink:

Als wir durch die angepeilte Ortschaft fahren, ist hoch oben, klitzeklein, bereits der Chimney Rock auszumachen.

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Von hier unten sie es aus, als wäre der Felsen wirklich unglaublich weit weg und ziemlich hoch oben (auf dem Foto ist er herangezoomt), so richtig in den Bergen, dabei sind 700m über Meer nun wirklich noch nicht grad atemberaubendes Hochgebirge. Aber dass die Aussicht von da oben einiges hergeben muss, das steht schon mal fest.

Wir biegen ab, fahren dem Wegweiser nach, sogleich überqueren wir über eine kleine Brücke den überaus hübschen Rocky Broad River und schlängeln uns dann durch den schattigen Wald einen Hügel hoch. Gelangen erst zum Tickethäuschen und danach noch weiter hinauf, bis zum Parkplatz direkt unterhalb des Chimney Rock.

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Hier wird niemand gezwungen, erst zu schwitzen und zu schnaufen, bevor er mit der tollen Aussicht belohnt wird. Selbstverständlich wird der interessierte Ausflügler hier mit einem Lift beschenkt :D, den er durch einen in den Felsen geschlagenen Tunnel erreicht. Im Tunnel wird die Geschichte des Chimney Rock beschrieben und mit Bildern untermalt.

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Wer auf den Felsen will, kommt nur durch einen kleinen Souvenirshop ans Ziel. Wir gucken uns kurz um und beschliessen, vielleicht später noch ernsthafter nach Mitbringseln Ausschau zu halten. Wir wollen jetzt erst mal Aussicht!

Draussen an den Tischen treffe ich erst mal diese charmante süsse Dame an

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und komme mit der Besitzerin, einer alten Frau, ins Gespräch. Hundehaltung verbindet halt die Nationen.
Klein Daisy wird dann zum Posieren gezwungen, mir wird versichert, dass sie das liebt. Na ja. Lasse ich mal mit einem innerlichen Grinsen so stehen.  :P

Dann aber los, ab auf den Felsen, dazu sind wir ja schliesslich hierher gekommen!

Eine Treppe führt hinauf

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa829fp57839ljb.jpg)

immer noch strahlende Sonne, ein angenehmes Lüftchen weht...wir steigen die Stufen hoch, kommen oben an und ja, doch...das darf sich Aussicht nennen!

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Leider ist es ein bisschen dunstig heute und wir sehen bestimmt nicht mal halb so weit, wie das an einem glasklaren Tag der Fall wäre. Man soll nämlich ungefähr 100km bis rüber nach Georgia blicken können. Wir stellen uns das dann tatsächlich atemberaubend vor. Aber auch das, was wir heute kriegen, rechtfertigt den Ausflug durchaus. Vorallem ist es so still hier oben...alle gucken, alle atmen tief durch, fast niemand spricht.
Ich setze mich auf die warmen Steine, schliesse die Augen und merke, dass das einer dieser Momente ist, die ich so schnell jeweils nicht wieder vergesse. Pures Glücksgefühl durchströmt mich einen Moment lang. Ich bin so dankbar, hier sein zu dürfen, auf dieser wundervollen Reise in diesem fantastischen, unendlich schönen Land!

Uschi plagt derweil die Sorge, wie sie da einhändig wieder hochkommt... :lol:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa846ifwm7u3vsj.jpg)

Apropos "hochkommen": Ja, man kann sich die Aussicht auch ehrlich erarbeiten, in dem man diese Treppen von irgendwo da unten zu Fuss erklimmt.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa848isvraxj27h.jpg)
 
Wir geniessen noch ein Weilchen die Ruhe, die Sonne, den Wind und die Vorstellung, was hinter dem Dunst wohl noch für eine Weite auf uns wartet, steigen hinunter vom Chimney Rock, holen uns was zu trinken und erstehen doch noch was Kleines im Shop.

Als wir einem dringenden Bedürfnis nachgehen müssen, entdecken wir diese wunderschön, aber etwas verwirrend bemalte Toilette. Uschi läuft beim Suchen des Ausgangs ohne Scheiss voll in die Wand, weil sie über den "Holzsteg" gehen will.  :grins: :knockout:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa858arfbcdhqgx.jpg)

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Wir überlegen kurz, ob wir noch den Trail zu den Hickory Nut Falls gehen sollen, wenn wir schon mal hier sind, aber irgendwie ist die Zeit doch ganz schön schnell vergangen heute und so rein zeitlich könnte es knapp werden.

Also beschliessen wir, uns von hier loszureissen und zurück nach Maggie Valley zu fahren.

Heute haben wir irgendwie nicht so richtig Lust, auswärts essen zu gehen, sondern bestellen uns was beim "Italiener", bei dem uns Dawn am ersten Abend schon Pizza geholt hat. Irgendwelche Nudeln "Alfredo" mit Sahnesauce für Uschi und Tomatenspaghetti mit Auberginen für mich.
Die Portionen sind RIESIG, der Geschmack minimal. Vorallem Fett schmeckt man, sonst praktisch nichts. Wir sind sonst echt nicht so...aber das war...widerlich. :shock:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa9096jua02rg89.jpg)

Und bei so einem kolossalen Haufen "Irgendwas mit Fettgeschmack" schaffen wir es einfach nicht, uns daran satt zu essen.  Der Appetit ist dann auch von alleine vergangen und so hauen wir uns bald mal ins Bett und lesen noch ein bisschen.

Für morgen nehmen wir uns ein Stückchen des Blue Ridge Parkway vor.


Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 05.02.2013, 15:38 Uhr
Bin ich nicht brav, hm?  :lachen35:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Heiner am 05.02.2013, 18:28 Uhr
Hi!

Bin ich nicht brav, hm?  :lachen35:

Ja, und sogar schon in der Zukunft.  :wink: :lol:

26.09.2013 - Tag 23 - Chimney Rock

Gruß Heiner
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Heiner am 05.02.2013, 18:33 Uhr
Hi!

Als wir dort 2011 waren, wurde der Fahrstuhl gerade erneuert, und man kam nur über die Treppe nach oben :shock:
Aber da wir schon vor Jahren einmal oben waren verzichteten wir diesmal, und gingen zum Wasserfall.

Gruß Heiner
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 05.02.2013, 22:12 Uhr
 :lol: Wie geil...ich weiss jetzt schon, was wir am kommenden 26. September erleben werden, wer weiss das normalerweise... :D :kloppen:

Wir waren total nicht böse darüber, dass der Aufzug in Betrieb war.  :wink:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 05.02.2013, 23:42 Uhr
27.09.2012 - Tag 24 - Blue Ridge Parkway und ein ganz persönliches Souvenir


Heute ist unser letzter Tag hier in den Smokies, morgen werden wir uns schon wieder von hier loslösen müssen...die Ostküste wartet noch auf uns.
Und so langsam merken wir: Dieser wunderbare Monat Urlaub neigt sich langsam, langsam dem Ende zu. Das macht ganz schön traurig.  :(
Aber: Heute denken wir noch nicht daran, noch sind wir ja hier!

Das Wetter ist heute ok, grundsätzlich nett, warm und einigermassen sonnig, bloss manchmal ein bisschen wolkig, also nicht ganz so strahlend. Aber für den Blue Ridge Parkway wird es wohl reichen, muss es, denn ein Stück von diesem steht heute auf unserem Programm.

Wiki sagt: Der Blue Ridge Parkway ist ein ist ein National Scenic Byway auf einer eigens für den Freizeitverkehr gebauten Straße, die 469 Meilen (755 km) längs der Blue Ridge Mountains – einem Teil des Appalachen-Gebirgszugs – in den Vereinigten Staaten von Amerika führt. Sie verbindet den Shenandoah-Nationalpark in Virginia mit dem Great Smoky Mountains Nationalpark in North Carolina.

Nach ein paar kräftigen Bissen Cheddar und Cracker und einem herzhaften Schluck grauenhaft süsser Schokomilch, satteln wir unseren treuen Chrysler und reiten los. Auf dem Weg zur Ortschaft Cherokee, von der aus wir dann auf dem Parkway zurück nach Maggie Valley fahren wollen, erblickt mein Auge DIE Gelegenheit, auf die ich die ganze Zeit unbewusst, aber scheinbar sehnlichst gewartet habe.  :wink:
Ich habe nämlich die ganze Zeit überlegt, was ich mir bloss als Andenken aus den USA mitnehmen könnte...ich hasse Nippes...und was Essbares soll es auch nicht sein, das ist ja dann irgendwann weg...nein, ich will was, das bleibt, irgendwas, das mir persönlich viel bedeutet...

Und als wir nun so durch Cherokee gondeln...entdecke ich da dieses Tattoostudio...und mir kommt eine verrückte Idee...JAAAAA!!! Genau das ist es, ein Tattoo, ich will ein Tattoo als Erinnerung, gestochen hier und heute, unbedingt! Ich kreische: "Uschi, halt, stopp, ein Tattoostudio, halt an, schnell, anhalten, ich will ein Tattoo!"
Uschi schielt mich verwundert an, aber sie kennt ihre verrückte Tochter und kann sich ohne jegliche Mühe vorstellen, dass sie das durchaus ernst meint und hält somit auch brav vor dem Studio.

Ihr wisst ja, was nun passiert...wir haben vor ein paar Tagen ja eine Zeitreise zum heutigen Tag gemacht und dabei gesehen, was bei meiner netten "Konversation" mit dem sympathischen und charmanten Tattookünstler Ethan rausgekommen ist.  :D

Hier nochmals zur Erinnerung, mein selbst entworfenes Tattoo, das ich eh schon lange stechen lassen wollte, aber nie die richtige Gelegenheit dazu gefunden hatte...bis heute:

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa788w2duclvg8f.jpg)

Zufrieden und glücklich verlasse ich mit meinem perfekten Souvenir das Studio, bereit für den Blue Ridge Parkway, den Tag heute kann mir nichts mehr versauen, so sehr freue ich über meine neue permanente Begleitung. :liebe:

Kurvig geht es hoch hinaus (habe ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich Kurven buchstäblich zum Kotzen finde? :knockout:), bis wir oben auf dem "Ridge" entlang fahren, auf dieser schönen Aussichtsstrasse mit den vielen Parkbuchten, in denen man halten und die Smokies bestaunen kann.

Auch heute ist die Sicht nicht ganz klar und ich kann nur erahnen, wie es aussehen würde, wenn...aber es ist trotzdem schön hier oben.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa889rkj71db8fa.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa8976v9ntgb1us.jpg)

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(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa899ymcb50tour.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa9011cqyp6hgwa.jpg)

Wir sind noch ein bisschen zu früh, als dass sich die Bäume schon in ein buntes Flammenmeer verwandeln würden...erst an wenigen Orten zeigen sich klitzekleine Vorboten.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa904wfsqrv6txh.jpg)

Schade, aber nichts zu machen.

Als wir wieder mal anhalten, um den Ausblick zu geniessen, treffen wir auf ein älteres Paar, das mit ihrer Harley unterwegs ist. Mir gefällt das Baby, das macht den Papa stolz :lol:, und ich darf die Hübsche knipsen.  

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa8950g6i5n7sbo.jpg)

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa896bk19fv5tnq.jpg)

Wir tauschen ein bisschen Smalltalk aus, erzählen uns gegenseitig, woher wir kommen, die beiden machen eine längere Motorrad-Tour, stammen aus Ohio. Sie sind ganz fasziniert von den Bergen hier, sie rauben ihnen förmlich den Atem, denn da wo sie wohnen, sei es so flach, dass sich der Boden schon fast nach innen biege, also das Gegenteil von bergig. Und das hier...das sei schlicht...wow!
Wir hingegen, die aus dem Alpenland Schweiz kommen, sind durch die paar bewaldeten Hügel nur schwer zu beeindrucken. Ja, klar, es sind durchaus sehr ansprechende Hügel und es ist ja alles ganz hübsch hier...aber es sind eben...Hügel. :wink:

Darüber müssen wir alle lachen, unterhalten uns noch ein paar Minuten, wünschen uns eine gute Weiterreise und schon brausen sie davon auf ihrer wohlklingenden Maschine.

Auch wir machen uns wieder auf den "Abstieg" hinunter ins Tal, verlassen diese imposante Bergwelt und schauen uns auf dem Rückweg noch ein bisschen in einem hübschen Geschäft um, in dem Produkte verkauft werden, die hier im Cherokee-Reservat hergestellt werden.
Wir entdecken zauberhaft schönen Schmuck und eine Menge andere ausnehmend hübscher Dinge...aber sie sind so extrem teuer, dass wir sie uns unmöglich hier und jetzt leisten können.
Dafür decken wir uns mit ein paar Leckereien ein. Süss-sauer eingelegte Wassermelonen und sowas.

Aufgrund unseres spontanen Zwischenstopps bei Ethan heute Vormittag, befindet sich der Tag nun schon wieder in seiner Neige. Wir haben heute noch nicht wirklich viel gegessen und entscheiden uns dafür, uns zum Abschied nochmals die Bäuche im J Arthurs vollzuschlagen.
Die Bedienung kennt uns inzwischen und ist entzückt darüber, dass es uns hier so gut zu schmecken scheint. Japp, das tut es. Wir geben heute dick an, wenn schon, denn schon, und bestellen je ein Filet Mignon mit Sauce bernaise und einen üppigen Salat. Und ich sage schlicht und einfach: Ein Traum!  :respekt:
Das Fleisch so zart, so würzig, so saftig...perfekt! Und die Sauce bernaise...nun, ich weiss nicht, wann ich zum letzten Mal so eine delikat-leckere Sauce bernaise vorgesetzt bekommen habe.
Ich frage die Serviertochter, ob die Sauce hausgemacht ist, was sie bejaht, und schicke sie mit einem dicken Kompliment an den Koch in die Küche. Ein kulinarischer Orgasmus, will ich unseren Kumpel Newton aus Georgia zitieren. :D
Einmal Apple Cobbler muss noch rein, obwohl unsere Mägen bereits gesättigt sind. Aber hey, letzter Abend hier und so...was muss, das muss!

Es ist schon dunkel, als wir zurück zu unserer Bleibe kommen. Und irgendwie beschleicht uns eine leichte Melancholie. Station für Station geht zu Ende...und die Zeit lässt sich nicht aufhalten. Leider.
Ich mache noch ein bisschen was am Laptop, Uschi sitzt dick eingemummelt auf der Porch und liest...und so vergeht auch dieser Tag. Einer mehr zum glücklich dran Erinnern.

Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anti am 05.02.2013, 23:56 Uhr
Da war ich doch gerade etwas irritiert darüber, dass du dir ein Tattoo stechen lässt. Wieso? Du hast doch schon vorher eines machen lassen oder bin ich in einem anderen Bericht? Neee, hab´ nur vergessen, dass das eine Vorschau war.... :oops:

Trotzdem schön, dass es weiter geht, wenn auch nicht mehr für lang.  :(
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 06.02.2013, 01:07 Uhr
28.09.2012 - Tag 25 - Endlich, endlich, ENDLICH: Das Meer!  


Heute Morgen müssen wir uns leider verabschieden von diesem netten Örtchen in den grünen Hügeln  :wink:, sagen bye bye zu Dawn und Mike, die es uns so angetan haben mit ihrer lieben, herzlichen, unermüdlich engagierten Art! Wir versprechen, in Kontakt zu bleiben und vorallem, irgendwann mal wieder zu kommen. Come as guests, leave as friends, ein bisschen so fühlen wir uns.
Innige Umarmungen und viele "Passt auf euch auf!"-Wünsche von Dawn, ich nehme ihr das Versprechen ab, dass sie sich in Zukunft einen Abend im Monat frei nimmt und in die Stadt fährt, um auf den Putz zu hauen. Sie ist Country-Sängerin und liebt es, zu singen und mit Leuten zu tanzen und zu feiern...ist aber so engagiert in ihrem Motel, dass sie das schon seit längerem komplett vernachlässigt...aber sehr vermisst. Ich konnte sie in den letzten Tagen davon überzeugen, dass nur langfristig so arbeitstüchtig sein kann, wer sich auch mal kleine Auszeiten nimmt. Und nun strahlt sie, als ich sie "zwinge", in Zukunft ihrer Leidenschaft wieder mehr zu frönen und schwört, sich ihrem Hobby ab und an zu widmen.

Ja und dann...gehts los. Der Ostküste und somit dem Meer entgegen, endlich, die ganze Zeit freuen wir uns schon darauf. Unser Ziel heute heisst Charleston und ich bin super gespannt auf diese Stadt, es wird gemunkelt, sie sei wunderschön.  :wink:
Um die viereinhalb Stunden Weg liegen heute vor uns und wir treten sie halb fröhlich, halb wehmütig an.

Die Zeit vergeht mit Radio hören, die Landschaft betrachten, ab und zu anhalten, um Cheddar zu essen. :D
Irgendwann nach dem Mittag sind wir dann da und entscheiden uns vor irgendwelchen anderen Handlungen dafür, sogleich den Strand aufzusuchen, es zerreisst mich schier vor lauter Sehnsucht nach dem Meer, ich will jetzt sofort und endlich da hin!
Wir fahren über die Arthur Ravenel Jr. Bridge, ein ziemlich ansehnliches Teil, wie wir finden, sieht nachts beleuchtet sicher cool aus.

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Mir gefällt das Umland hier irgendwie.

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Und dann sind wir da, an der Küste, finden einen Parkplatz, zwischen uns und dem Meer befindet sich eine Häuserzeile, wir werden also weiterhin auf die Folter gespannt und merken: Mann, sind wir hungrig und durstig, wir müssen uns echt zuerst kulinarisch was genehmigen, sonst klappen wir da noch ab am heiss ersehnten Strand.
Es ist zwar etwas bedeckt, aber trotzdem mega heiss und drückend schwül und so kommt die klimatisierte Kühlschrank-Kühle in dem kleinen Lokal an der Promenade, das wir uns spontan aussuchen, gerade recht. Zumindest mir, Uschi mag es ja, wenn sie bei lebendigem Leib in einem Dampfkochtopf gegart wird.  :zwinker:

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Wir gönnen uns eine grosse und sich geschmacklich sehr lohnende Pizza.
Die Hitze macht dann noch Lust auf ein Frozen Yogurt, die sind bei uns ja momentan so hip, ich habe aber noch nie eines probiert und hole das heute nach. Und ich sage: LECKER!!

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So, genug gefressen, nun wollen wir Sand und Wasser sehen.

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Uschi freut sich brav, als ich ihr sage, sie soll doch mal zeigen, wie toll sie es findet, gleich zum Strand zu gehen.  :D
Auch ein übertrieben kitschiges Lachen ist schliesslich ein Lachen!  :mickey:

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Und wir werden nicht enttäuscht! Es ist wunderschön hier, total schöner Strand, angenehme Atmosphäre, einfach fantastisch!

Wir flanieren ein bisschen herum, jede für sich, Uschi filmt, ich knipse Fotos, setze mich in den Sand, atme tief die salzige Meeresbrise ein, schliesse die Augen, lausche der sanften Brandung und bin unglaublich glücklich über diesen "Abschluss Ostküste". Ich liebe das Meer, ich liebe es einfach und bin dankbar, hier sein zu dürfen.

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So vergeht einige Zeit mit "einfach Sein", bevor wir uns dann auf die Suche nach einem Motel für die Nacht machen. Wir werden fündig, checken in einem Holiday Inn ein. Die Empfangsdame ist jung und super mega nett, das Zimmer ohne jegliche Beanstandung.
Es ist inzwischen Abend, es dunkelt, und wir kriegen so richtig Bock auf schön Essengehen. Irgendein schnuckliges, nettes, heimeliges, schönes Restaurant wollen wir finden, um diesen einzigen Abend in Charleston zu geniessen.

Ich schalte meinen Laptop ein und beginne zu googeln. Natürlich zeigt es mir unzählige Restaurants an und wieder einmal müssen wir einfach unseren Bauch entscheiden lassen. Wir entdecken das Old Village Post House und entscheiden, dass das ganz gut klingt und reservieren auch sogleich einen Tisch für später.

http://www.mavericksouthernkitchens.com/oldvillageposthouse/

Um halb acht sind wir dann da, das Restaurant befindet sich in einem Wohngebiet und wir hatten erst keine Chance es zu finden, bis wir eine nette Dame an einer Tankstelle nach dem Weg gefragt haben und sie hat uns dann doch glatt mit ihrem Wagen bis vor das Restaurant gelotst. Sie sind einfach nett, die Amerikaner, ich kanns nur immer wieder sagen!

Wir gehen vom Parkplatz in einer Seitengasse in der sanften, warmen Abendbrise zum Old Village Post House, die Atmosphäre hier ist super, überall Lichtlein, warmes Licht aus Stubenfenstern, und immer irgendwie das Meer in der Nase.

Die Atmosphäre im Restaurant ist nett, die Lokalität gut besucht, die Bedienung sehr aufmerksam, freundlich und flott. Igendwie gediegen hier, aber doch nicht steif.
Zur Vorspeise teilen wir uns ein Rindercarpaccio mit Rucola und Parmesan, Olivenöl, Salz und Pfeffer. Dazu warmes, frisches Baguette und extra Olivenöl zum Dippen und wahlweise Butter zum Draufschmieren. Es schmeckt absolut vorzüglich. Ich glaube, das ist mein bestes Carpaccio ever, perfekt!
Für Uschi gibts zum Hauptgang Rinderfilet mit Beilagen und für mich einen üppigen Gemüseteller mit etwa sechs verschiedenen Gemüsen. Beides mundet absolut genial, mein Butternusskürbis-Mousse ist ein Traum!
Zum Abschluss gibts den ersten ordentlichen, starken, nach richtigem Kaffee schmeckenden Kaffee dieses Urlaubs, wie meine Mutter begeistert beteuert.  :verneig:

Wir sind rundum glücklich und dieses Restaurant ist echt zu empfehlen!

Als wir zum Auto zurückschlendern, liebe ich diese Stadt bereits, obwohl ich noch nicht viel mehr gesehen und erlebt habe, als den Strand und dieses Restaurant. Aber irgendwie...hat es Atmosphäre, dieses Charleston, irgendwas liegt hier in der Luft.

Wir schlafen wunderprächtig diese Nacht.
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 06.02.2013, 01:09 Uhr
Anti, ja, die Zeitreise, die Zeitreise... :lol:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Angie am 06.02.2013, 01:50 Uhr
Ja, und sogar schon in der Zukunft.  :wink: :lol:

26.09.2013 - Tag 23 - Chimney Rock

Und schon korrigiert :wink:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Angie am 06.02.2013, 01:51 Uhr
:lol: Wie geil...ich weiss jetzt schon, was wir am kommenden 26. September erleben werden, wer weiss das normalerweise... :D :kloppen:

Irrtum, ich habe dich wieder in die Vergangenheit versetzt :wink:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: sil1969 am 06.02.2013, 07:49 Uhr
Am Strand, das 3. Haus von rechts, das ist meins. :wink:
Wirklich schön da!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: NähkreisSteffi am 06.02.2013, 09:10 Uhr
Klasse, dass es weiter geht.

Ihr hättet uns echt was vorenthalten.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 06.02.2013, 11:02 Uhr
@ Angie: Vielen Dank! Du bist ja flott! :daumen:

@ sil1969: Ach, echt? Das ist deins? Ist ja cool, dann sind wir quasi Nachbarinnen, denn mir gehört das dritte von links, das blaue!  :D

@ Steffi: Ja...ich mach den Bericht heute noch fertig, dann fühle ich mich wieder vollständig.  :wink:
Geht ja leider nicht mehr lange.  :(
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 06.02.2013, 13:23 Uhr
29.09.2012 - Tag 26 - Probiers mal mit Gemütlichkeit - Oder: Savannah? Wer braucht denn schon Savannah?


Heute wollen wir Charleston sehen, stehen bezeiten auf und gönnen uns ein kleines Motel-Frühstück.
Was bietet sich für den ortsunkundigen Touri besser an als eine Kutschenfahrt mit einem erfahrenen und idealerweise super witzig-spritzigen Guide? Genau. Also: Einen Anbieter finden, der uns zusagt. Denn ich steige nicht in jede Kutsche ein, ich bin da pingelig. Wenn ich nämlich das Gefühl habe, den Tieren, die die Kutsche ziehen, gehts nicht gut, dann kann mich auch das allerschönste Charleston mal.
Wir kurven also so mit dem Auto herum und plötzlich sieht es aus, als hätten wir was gefunden. Hier sind Pferde, hier sind Kutschen...schlau kombinieren  8)...hier muss es somit Kutschenfahrten geben!
Wir parken und gehen uns erkundigen. Wir sind auf die Palmetto Carriage Barn gestossen und fragen im Büro nach, wann die erste Fahrt stattfindet, um neun, super, machen wir!

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Die halbe Stunde Wartezeit verbringen wir mit ein paar Schritten in der Umgebung und dann in der roten Scheune, dem Wahrzeichen des Unternehmens. Ich beobachte die Pferde und Maultiere, die da auf ihren Einsatz warten, ganz genau, so bin ich einfach. Sehe mir an, wie sie im Futter stehen, ihre Hufe, Augen, Atmung, Benehmen, mir entgeht nichts. Ich finde momentan nichts auszusetzen, ich werde diese Fahrt also antreten. :wink:

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Unsere Kutsche wird voll, unsere Begleiter sind Jim, der Guide, und zwei stattliche Mulis, die sich gleich als überaus gemütliche Zeitgenossen herausstellen werden.

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Jim fragt uns bevor es los geht, von wo wir alle herkommen, wir zwei Swiss Girls ernten ein paar "Oh's" und "Ah's", alle anderen sind Amerikaner.
Dann erzählt er uns noch von sich aus ein bisschen was über die Pferde- und Maultierhaltung, die sie hier betreiben, da das immer ein grosses Anliegen der Touristen sei.
Mir gefällt, was ich höre, so ist Charleston z.B. die einzige Stadt, die jedem einzelnen Tier nach jeder einzelnen Fahrt einen individuellen Check zukommen lässt, wo die Werte geprüft und der Gesamtzustand beurteilt wird. Die Tiere haben jeden Monat regelmässige Auszeiten auf Weiden, feste Frei-Tage pro Woche und ab einer gewissen Lufttemperatur und -feuchtigkeit werden die Touren eingestellt, wer nach dem Check nicht zu 100% in Ordnung ist, kriegt frei für den Rest des Tages.

Eine Stunde soll unsere Tour dauern und uns den Historic District Charlestons ein bisschen näher bringen, mit all seinen wunderschönen alten Häusern.
Und kaum sind wir auf der Strasse, wird uns klar, dass dieser kleine Ausflug sowohl völlig stressfrei als auch total witzig verlaufen wird. Wir werden nämlich von Anfang an dauernd von anderen Kutschen überholt und mit frechen Sprüchen berieselt, man kennt das gemütliche Maultier-Paar, es wird gewitzelt, Jim hält schlagfertig grinsend dagegen und wir haben viel zu lachen.

Vorbei an vielen schönen Gebäuden, durch nette Strässchen führt die Fahrt.

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Jim erzählt und erklärt uns viel und das auf eine informative, erfrischende und humorvolle Art. Es ist super interessant, nicht einfach nur alleine Häuser anzugucken und sie halt schön, aber sonst nichts weiter zu finden, sondern zu fast jedem Haus eine Geschichte zu hören. Jim weiss viel, er erzählt uns, wer wo gewohnt hat und warum und was die Häuser damals und heute bedeuten.

So erklärt und zeigt er uns auch den Unterschied zwischen einem typischen Südstaatenhaus, wie man es in Georgia antrifft und der Bauart, wie sie hier in Charleston stattgefunden hat.
Bei ersterem befindet sich der Eingang mittig und wird von Säulen gesäumt.

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Bei der zweiten Art betritt man durch einen seitlichen Eingang einen Patio oder eine Veranda.

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Manchmal muss man schon genau hinschauen, ob wir uns überhaupt noch bewegen :lol:, so wenig stressen lassen sich unsere zwei Zugtierchen, gemächlich schlendern sie durch die Gassen und lassen sich durch nichts von ihrem Wohlfühltempo abbringen.

Plötzlich hält Jim die Kutsche an (also NOCH mehr an :lol:), scheint in sich zu gehen, schaut dann in die Runde und sagt:
"Falls ihr euch nun etwas schwindlig und wolkig im Kopf fühlt, so kommt das daher, dass wir uns nun genau auf dem höchsten Punkt Charlestons befinden. Dieser Punkt ist 50cm höher als der Rest der Stadt, da kann einem schon mal ein bisschen leicht im Kopf werden. Nur unsere zwei Swiss Ladies dahinten, die sollten nichts spüren dürfen, die sind sich Berge ja gewöhnt!" :zwinker:
Allgemeines Gelächter, weiter gehts, wir haben alle Spass.

Unterwegs geraten wir mitten in einen Menschenauflauf, heute findet der "Heart Walk" statt, irgendein Lauf, bei dem für einen guten Zweck gesammelt wird.

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Die Mulis bleiben ruhig und anständig, lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen.

Wir treffen auf seltsam anmutende Gestalten mit ihren treuen Gefährten...Ostküste trifft Karibik oder so.

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Das Dock Street Theatre...sieht doch irgendwie...kubanisch aus.  :D

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Das schmalste Haus von Charleston.

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Als sich unsere einstündige Rundfahrt dem Ende zuneigt, könnte ich schwören, dass wir nicht mal einen halb so grossen Radius erobert haben wie all die anderen uns überholenden Kutschen in der selben Zeit, aber das macht nichts, wir haben auch so genug gesehen, Jim war ein toller Unterhalter und Hauptsache, die Mulis fühlen sich wohl. :wink:

Nach dem Aussteigen entdecke  ich am Scheunentor noch ein Plakat, wo man nachlesen kann, worauf hier bei der Tierhaltung geachtet wird.

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So kann ich damit leben. Was wir z.B. in Frankreich zum Teil gesehen haben, ist pure Tierquälerei und ich würde mich da niemals in so eine Kutsche setzen.

Wir gehen zum Auto und als wir losfahren, entdecken wir diesen imposanten Burschen, der gerade eine ausgiebige Massage erhält und sie sichtlich extrem geniesst.

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Ich mag Charleston nun noch mehr als gestern Abend, ich sag's ja, irgendwas liegt hier in der Luft. Geschichte, Flair, Salz, Stolz...Charleston berührt mich einfach, ich weiss nicht genau warum. Ausserdem mag ich den Klang dieses Wortes, vorallem, wenn die Einheimischen es aussprechen.

Da Charleston aber nicht unser einziger Programmpunkt ist heute, heisst es auch hier bereits: Abschied nehmen. Denn es geht nun von South Carolina  weiter nach Savannah, Georgia, noch mehr Ostküste wollen wir sehen. Die Fahrt dauert ca. zwei Stunden und wir möchten irgendwann nach dem Mittag ankommen und dann was essen gehen.

Schade, können wir Charleston nicht noch etwas ausgiebiger kennenlernen...aber was nicht geht, geht halt nicht, also reissen wir uns los. Die Fahrt dauert verhältnismässig kurz und nichts Spektakuläres passiert, sieht man von dem Umzug eines längs halbierten Hauses ab, das wir unterwegs überholen. Ich will auch mal so umziehen. Einfach Haus halbieren, aufladen und los gehts.  :wink:

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In Savannah wissen wir nicht so recht, was wir jetzt tun sollen, was wir suchen und finden wollen. Wir verfahren uns irgendwie, respektive kreuzen in der Gegend herum, auf der Suche nach allem und nichts, es will keine rechte Euphorie aufkommen. Wir parken an einem Strassenrand, um zu überlegen, was wir eigentlich wollen, dabei entsteht das einzige Savannah-Bild.

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Ja, wir wollen nochmals das Meer sehen, aber wir finden es nicht, trotz Plan. Wir kommen soeben aus Charleston, einer wunderbaren Stadt. Ihr Zauber hängt noch über uns. Was wollen wir dann in Savannah?
Leise hat sich bei uns eine Art Null-Bock-Stimmung eingeschlichen. Und wir beschliessen: Fertig Stadt, wir wollen weiter fahren, lassen Savannah aus, schliesslich haben wir eh nicht viel Zeit uns diesem Ort gebührend zu widmen, bereits morgen geht es zurück zu unserer Basisstation in Bainbridge.

Komm, wir fahren einfach weiter, sage ich, bis wir einen Ort finden, der uns gefällt, irgendwo an der Küste. Ok, das machen wir.

Vielleicht verpassen wir was, das kann sein...aber als wir losfahren, weg von Savannah, sind wir nicht wehmütig, sondern irgendwie erleichtert, wer weiss warum.

Wir fahren einfach weiter, auf der I-95 S, ich studiere die Karte, guck, Brunswick, lass uns da hin fahren und den Strand suchen!

Nach knapp zwei Stunden inklusive kleinem Essenshalt sind wir dann auch schon da, beschliessen, erst mal ein Motel zu suchen, finden eines, merken: Wir sind müde, wir verschieben den Strand auf morgen. Ich habe eh noch eine Menge am Laptop zu tun, Uschi mag relaxen und lesen.

So geht der Nachmittag auch rum, es wird Abend und wieder mal Zeit für Domino's Pizza. Uschi sagt, sie geht nur mal kurz raus, eine rauchen, und kommt dann ewig nicht mehr zurück. Nach einer Stunde wird mir mulmig zumute und ich gehe sie suchen. Finde sie vor dem Motel, rege in ein Gespräch verwickelt mit der jungen Empfangsfrau, welche im Lotussitz auf dem Asphalt hockt und den Reisegeschichten meiner Mutter lauscht. Sie selbst ist noch nie aus der Gegend um Savannah rausgekommen, kennt nichts ausser dieser Gegend hier in Georgia, träumt aber von der Welt, und saugt darum die Geschichten von rund um den Globus, die ihre Gäste hierher ins Motel tragen, wie ein Lebenselixier in sich hinein.

Ich gehe wieder rein, mir ist es hier draussen zu feucht-schwül, bis Uschi nachkommt, vergeht nochmals eine gute Stunde.

Bis wir uns schlafen legen, ist es fast schon Mitternacht. Morgen wird der letzte eigentliche Reisetag sein. Danach gehts zurück zum Anfang. Ganz schön schräg, ganz schön traurig.

Wir werden morgen dem Meer auf Wiedersehen sagen gehen.
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 06.02.2013, 14:51 Uhr
30.09.2012 - Tag 27 - Abschied vom Meer...und irgendwie auch schon von der Reise


Heute ist unser letzter Tag "on the road". Abends werden wir bereits wieder bei Audrey und Newton in Bainbridge sein.

Wir möchten uns vom Meer verabschieden, haben aber keine Ahnung, wo man dieses hier in und um Brunswick genau findet. Also checken wir im Motel aus und fahren einfach mal los, in die Richtung, in der die Küste zu finden sein müsste. Ich finde St. Simons auf der Karte, versuchen wir es doch mal da. Fahren ein bisschen über Land, überqueren eine lange Brücke, finden Schilder: Town...Beach...super, Beach wollen wir.

Finden aber erst mal keinen, dafür aber ein nettes Strässchen mitten durch alte mächtige Bäume, allesamt behangen mit Spanish Moss, wir fahren bis ans Ende, wenden, halten an, steigen aus und betrachten einige Minuten lang ein Memorial, das wir zufällig entdecken.

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Wäre nicht das ohrenbetäubende Klatschen meiner Handfläche auf nackte feuchte Haut, begleitet von illegalen Fluchwörtern (warum muss ICH es sein, die von den Moskitos zum Fressen liebgehabt wird? Da drüben läuft meine Mutter rum, geht doch mal DIE besuchen!)...wäre es hier ganz lauschig, nur das Zirpen der Zikaden, sonst nichts.

Hier und da entdecken wir hübsche kleine Anwesen.

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Nach weiterem sehenswertem, aber nicht ganz unserem Ziel entsprechendem Herumkurven, fragen wir einen joggenden Mann nach dem Strand. Er zeigt in die Ferne, da vorne, dann links, dann kommt ihr automatisch zum Parkplatz.

Und tatsächlich, so einfach ist das, schwupps und wir können unser Auto abstellen, das hier vorhandene Klo besuchen und uns dann endlich auf unsere Meeres-Abschieds.Mission begeben.

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Was wir hier antreffen, ist noch ein Stückchen wundervoller als der Strand in Charleston. Das hier ist ein Glücksgriff, zumal wir ja quasi blind hierher gefahren sind, aus Savannah geflüchtet, Hals über Kopf, mit der Hoffnung, irgendwie, irgendwo nochmals ein schönes Fleckchen Küste zu finden. Und das ist uns gelungen.

Es ist grad Ebbe und so entstehen "Spazierwege" im Sand. Fast keine Leute sind hier unterwegs, die Weite ist betörend. Hätte ich geahnt, wie schön die Ostküste in dieser Gegend sein kann, ich hätte darauf bestanden, hier mehr Zeit einzuplanen.

Aber seht selbst.

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Nach ausgiebigem Seele-Baumelnlassen und Verdrängen, dass wir quasi bereits auf dem Rückweg sind, verlassen wir mit einem letzten sehnsüchtigen, aber dankbaren Blick diesen schönen Ort. Es hilft ja alles nichts. Bleiben können wir nicht.

Wir haben Hunger. Suchen uns ein kleines Restaurant in Küstennähe.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa1110vgpkhl7s2w.jpg)

Bestellen Caesar Salad mit Hähnchenbrust. Riesige Portionen, lecker. Ich möchte hausgemachte Squash Casserole  haben, kriege und liebe sie. Dazu Sweet Tea, mein geliebter Sweet Tea!
Dann frage ich bei der Bedienung nach, ob sie vielleicht grad Krabbensalat da haben, was bejaht wird. Seit vielen, vielen Jahren will ich wissen, wie sowas schmeckt. Ich mag nicht alle Meerestiere, Krabben kenne ich noch nicht. Und jedes Mal, wenn ich was darüber im TV sehe oder lese, bekomme ich Lust darauf, davon zu kosten.
Also erzähle ich das nun dem freundlichen jungen Herrn und frage, ob es vielleicht möglich wäre, ein klitzekleines Löffelchen zu probieren, wirklich nur ein Mäulchen voll.
Er grinst, verschwindet, und kommt kurz darauf zurück, mit einem kleinen Plastikdöschen voll Krabbensalat.

Ich warte, bis der Kellner wieder seinen Pflichten nachgeht, falls ich mich übergeben muss oder so.  8)
Ich koste also endlich Krabbensalat. Und hier ist mein Eindruck: Wääääääääh!!!  :sprachlos:
Also sorry...das ist nun GAR nicht mein Ding! Ich weiss nicht...zu...krabbig.  :lol:
Nee. Geht absolut gar nicht.
Gut, wieder um eine Erfahrung reicher, eine Neugierde mehr gestillt, kann abgehakt werden. :wink:

Vollgefressen und absolut schwerzen Herzens, laut vor uns hinseufzend und uns zum zweiten Mal in diesem Urlaub überlegend, wie wir lautlos im Hinteland untertauchen könnten, setzen wir uns in unseren Wagen und nehmen wohl oder übel die vier Stunden Weg nach Bainbridge unter die Räder. Immer westwärts, zum letzten Mal "herumreisend".

Als wir näher und näher kommen, beginnt es schon einzudunkeln. Letztes Mal "Unterwegs-Abendstimmung".

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Dann sind wir da, back "home", werden sehr lieb und herzlich empfangen. Warmes Gefühl, das ist sehr schön. Audrey und Newton haben gekocht, Ruth, Val und Maruschka kommen auch, wir essen alle zusammen und natürlich wollen sie unsere Reisegeschichten hören.

Irgendwie total heimelig, gemütlich und geborgen, am Ende einer längeren Reise in eine Familie, ein Zuhause zurückkehren und hier zur Ruhe kommen zu dürfen, bevor es auf den langen Heimweg zurück in die Schweiz geht.

Es wird ein sehr netter Abend.
Später verlassen uns Ruth, Val und Maruschka, wir gehen alle zu Bett. Seltsam ist es. Traurig. Schön.
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 06.02.2013, 16:15 Uhr
01.10.2012  bis 04.10.2012 - Tage 28 bis 31 - Letzte Tage, Abschied, Heimreise und Ankunft in den eigenen vier Wänden


Die letzten Tage verbringen wir in Bainbridge, bei Audrey und Newton, bei Ruth und Val und Maruschka.
Heute ist Montag, der 1.10., am Mittwoch, 3.10., werden wir von Tallahassee aus nach Atlanta und von da weiter nach Zürich fliegen. Am 4.10. am Morgen Zürcher Ortszeit werden wir in der Heimat ankommen.

In dieser Abschiedszeit läuft nicht mehr so viel, wir packen, schwelgen in Erinnerungen werden wehmütiger und wehmütiger, fangen schon an, am nächsten USA-Urlaub herumzustudieren.

Zwei kleine Highlights haben wir aber noch vor uns. Einerseits möchten wir heute Abend - wie schon für Brenda und Jack - auch für diese tolle Gastgeberfamilie bei Audrey und Newton zu Hause als kleines Dankeschön eine leckere Lasagne kochen.
Und dann möchten wir morgen noch Julie einen kleinen Überraschungsbesuch abstatten, eine alte Freundin aus früheren Zeiten, sie weiss gar noch nicht, dass wir hier sind, ihr sollen die Augen rauskugeln vor freudigem Entsetzen, wenn sie uns ohne Vorahnung sieht. :D

Uschi und ich gehen also einkaufen, besorgen alles für dieses hoffentlich leckere Mahl und bringen die Zutaten zurück ins Haus. Kochen ist mein Metier, zumindest was diese Lasagne hier angeht, also schwinge ich den Kochlöffel alleine. Audrey und Newton sind bei der Arbeit, Uschi liest draussen ein Buch, die anderen kommen erst abends, ich lege laute Musik auf und mache mich ans Werk.
Rege mich kurz darüber auf, das ich keine dünnen flachen Lasagneblätter gefunden habe, die man nicht vorzukochen braucht, sondern nur so dicke, gewellte Dinger, die ich erst ins heisse Wasser schmeissen muss. Später sollte sich aber herausstellen, dass das alles NOCH geiler schmeckt mit den gewellten dicken Blättern, weil diese die Sauce so toll in sich aufnehmen.

Gegen Abend kommt dann Audrey nach Hause, ich lasse sie Sauce kosten, sie verdreht die Augen, zum Glück nicht, weil sie es hässlich findet :wink:, sie bereitet Salat vor, während ich die Lasagne schichte und für den Ofen vorbereite.

So cool, zusammen in der Küche zu stehen, uns auszutauschen, miteinander zu kochen, zu werkeln, zur Musik zu singen...das macht einfach Spass, sich hier so "familiär" zu bewegen.

Irgendwann kommt Newton und dann auch die anderen. Wir können essen, halten uns wie immer an den Händen, Newton spricht das Tischgebet (ich liebe dieses Ritual echt!) und dann hauen wir rein. Ich bin glücklich, denn es schmeckt allen vorzüglich. Newton stöhnt und schmatzt und gibt Geräusche von sich, von denen ich inzwischen gelernt habe, dass sie bei ihm höchsten Genuss bedeuten.
Und dann sagt er den Satz, den ich schon mal zitiert habe in diesem Bericht: "Wow, this...is...a culinary orgasm! I don't want you to leave!" :D
Das macht mich ganz stolz :oops:...ist Newton doch ein hervorragender und leidenschaftlicher Koch und nicht gerade anspruchslos, wenn es ums Essen geht.

Es ist ein rundum schöner, stimmiger Abend, wir haben viel Spass.

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Nach dem Essen setzen wir uns vor den Fernseher, Newton bringt Unmengen an Erbsenschoten von draussen herein, und ganz einträchtig beschäftigen wir uns zusammen mit dem Herauspulen von Erbsen.
Wie wir da so sitzen, durchströmt mich ein ganz seltsames Gefühl. Eine ganz eindrückliche Mischung aus Melancholie, unendlichem Glück, riesiger Dankbarkeit und einer ganz wohligen Geborgenheit. Und eine Portion Nostalgie. Ein "Wie früher, so muss es gewesen sein, da draussen mit der Südstaatenfamilie...auf der Porch, Grandpa im Schaukelstuhl, mit der Pfeife im Mundwinkel"-Gefühl. Ich glaube, ich höre Banjo-Klänge. :wink:
Hier zu sitzen, im Kreis dieser Familie, amerikanisches Fernsehen zu gucken, Konversation zu betreiben, Erbsen aus dem eigenen Garten zu schälen, mittendrin dieser grosse, starke, laute, irgendwie "typische" amerikanische Ehemann, ein richtiger Südstaatenkerl...einfach hier zu sein, hier und heute, dazu zu gehören...das überwältigt mich einen Moment lang und ich könnte heulen, so schön finde ich das alles gerade jetzt,  in diesem Augenblick!
Dieses Gefühlsbild wird in meine "Niemals wieder vergessen"-Schublade gepackt, so sehr berührt es mich.

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Den Rest unseres Aufenthalts werde ich nur noch kurz zusammenfassen.

Julie freut sich unglaublich über unseren Besuch, ich sag mal "Überraschung gelungen"! :hand:

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Am 3.10. verabschieden wir uns von allen, Newton macht es kurz und schmerzlos, bevor er zur Arbeit fährt, Audrey ist sehr herzlich, von Val haben wir uns gestern Abend schon verabschiedet, da er heute früh zur Arbeit musste, Ruth und Maruschka kommen vorbei, um tschüss zu sagen, auch sie sind sehr herzlich und ich muss beinahe heulen.

Das Gepäck ist verstaut, wir fahren weg, nun ist es endgültig, voll unwirklich, voll blöd, echt, wir wollen doch alles, bloss noch nicht nach Hause!

In Tallahassee das Auto abgeben, einchecken, Sicherheitscheck, alles problemlos, das Übliche.

Die zwei Heimflüge verlaufen komplikationslos und ruhig, wir versinken in unseren Gedanken, aber ich gebe zu, je weiter weg der eine und je näher der andere Kontinent rückt, umso mehr freue ich mich nun doch auch aufs Heimkommen, auf die Familie, die Freunde, auf meine zwei Vierbeiner. Aufs Erzählen, aufs Fotoszeigen, auf gewisse Esswaren, auf die ich voll Kohldampf bekommen, je deutlicher ich sie mir vorstelle.

In Atlanta muss ich aufs Klo. Davor wartet eine ältere Dame, ich sage "hi", lächle sie an im Vorbeigehen, an sowas gewöhnt man sich hier halt und übernimmt es, sie guckt mich entgeistert an, von oben bis unten, gibt keine Antwort, ich denke noch "das ist sicher eine Europäerin", als ich von der Toilette wieder rauskomme, geht vor mir eine Dame, geht zu der Frau hin, die ich vorhin gerade gegrüsst habe, fragt sie in breitestem Berndeutsch, wo sie jetzt wohl hinmüssen als nächstes.
Ha! Hab ichs doch gewusst! :grins:

In Zürich passiert, was immer passiert, wenn wir aus den USA zurückkommen: Man wird dazu gezwungen, innert weniger Augenblicke vom "freundlichen Ami-Modus" in den mürrischen europäischen Alltag einzutauchen und sich anzupassen. Hier guckt mich niemand an, niemand sagt hallo, logisch, warum auch, man kennt sich ja nicht. Nimm bloss keinen Augenkontakt auf, schon gar nicht freundlich und bitte auf gar keinen Fall lächelnd, sonst denken die, man will was Komisches! 8)

Ich spüre einen Anflug von "Boah, kotzt mich das an", will mir aber sicher nicht all meine Erfahrungen versauen lassen, ich wohne schliesslich hier, finde mich also besser damit ab, ausserdem kenn ichs ja, ich pack das schon. :lol:

Uns holt eine Kollegin mit dem Auto ab, ich bin froh, fragt sie nicht so viel, merke, ich muss erst mal ankommen. Alles vertraut und doch so fremd geworden, in nur vier Wochen. Welten vermischen sich, versuchen sich dann zu ordnen, ich werde ein bisschen Zeit brauchen, um alles an den richtigen Platz zu rücken. So ist das immer, wenn ich zurück komme.
Hier ist alles klein und süss, ich beginne sofort, die Weite zu vermissen, das Freiheitsgefühl.

Und trotzdem, wie gesagt, ich freu mich, alle wieder zu sehen.

Zu Hause gehen wir jede in ihre Wohnung, Uschi und ich, und tun, was man so tut, nachdem man aus einem längeren Urlaub zurück kommt. Auspacken, die Wäsche wartet und sowas.

Ich bin müde, aber glücklich, froh und gleichzeitig traurig, aber in erster Linie einfach nur dankbar für alles.

Und schwöre mir: Bis zum nächsten Mal warte ich keine dreizehn Jahre mehr!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 06.02.2013, 17:12 Uhr
Südstaatentour 2012 - Das Schluss-Fazit


Nun ist unsere Reise zu Ende...was noch fehlt, ist ein Fazit zu den vergangenen vier Wochen.

Wir haben viel erlebt, sowohl "normal Touristisches" als auch ein paar etwas ungewöhnlichere Dinge, die wir all unseren Bekannten und Freunden, denen wir begegnen durften, zu verdanken haben.

Mit den Flügen waren wir zufrieden, ich persönlich werde jedoch nächstes Mal nicht mehr Delta fliegen, sondern Swiss, und ich werde eine Stadt anfliegen und als Zieldestination wählen, bei der ich nicht umsteigen muss, also mit einem einzigen Flug hinkomme.
Das ist aber weder etwas gegen Delta noch gegen das Fliegen allgemein (ich denke, ich konnte meine Flugangst weitgehend überwinden in diesem Urlaub), sondern sind einfach persönliche Vorlieben und Gedanken.

Ausserdem wird mich die nächste Reise wohl mal in eine gänzlich andere Gegend führen, da bin ich mir ziemlich sicher. So gerne ich in den Südstaaten bin, so toll ich es finde, Freunde zu treffen, so sehr zieht es mich auch mal an all die anderen wunderbaren Orte, die die USA noch zu bieten haben.

Uschi plant entweder wieder Südstaatenferien, dann aber mit mehr "Brenda und Jack" und mehr "in der Gegend bleiben", oder aber dann Texas/New Mexico. Mal schauen, wie sich das entwickelt.

Mit dem Auto waren wir zufrieden, schön gross, sehr bequem, vielleicht ein bisschen viel Hightech, aber warum nicht einfach mal ein bisschen dick auftragen. Benzinverbrauch ok.

An den Motels hatten wir nichts Nennenswertes zu beanstanden, nur das eine Mal in Nashville, da wars etwas sehr teuer dafür, dass man dann (das einzige Mal auf der ganzen Reise) nicht mal einen Kühlschrank im Zimmer hat und sonst alles ausgesehen hat wie in den günstigeren Zimmern auch. Aber das ist eine Kleinigkeit.
Die Entscheidung, nur gewisse Unterkünfte vorzureservieren (wie die Railstation in Bandera und das Motel in dem Smokies, wo wir jeweils mehrere Tage blieben) und den Rest abends auf gut Glück zu suchen, haben wir nicht bereut, ich denke, in der Gegend, in der wir unterwegs waren und der Reisemonat sind da problemlos.

Die Route war lang, ich persönlich finde sie an der Grenze zu dem, was noch bequem zu machen ist, wenn man auch mal irgendwo noch ein bisschen verweilen oder spontan sein möchte. Ich habe auch nicht alles gesehen, das ich hätte sehen wollen, weil die Zeit einfach nicht gereicht hat.
Jedoch haben wir unsere Prioritäten bewusst auf "Freunde und Altbekanntes" gelegt, wir wollten einfach bestimmte Leute und Orte sehen und haben darum herum die Route gebaut. Von daher war das völlig in Ordnung.

Nächstes Mal werde ich wahrscheinlich mit meinen Schwestern fliegen...und dann werden wir mehr auf sowas wie Musik-Anlässe ("immer dem Bluegrass nach") und Sehenswertes gucken, es wird allgemein "touristischer" sein und wir möchten auch nicht zu viel in wenig Zeit packen.

Travelers Cheques sind für uns gestorben. Da dachten wir echt, das liefe reibungsloser, auch wenn wir natürlich wussten, dass es heute andere Methoden gibt. Trotzdem dachten wir, die wurden so lang so rege weltweit genutzt, gerade in den USA, dass wir da keine Probleme kriegen würden, wie ja früher auch nie.
In der "Zivilisation" war das auch kein Problem, in Florida, Georgia, Alabama, Texas, Tennessee und den beiden Carolinas konnten wir überall absolut ohne Probleme mit den TC bezahlen und sie sogar einfach so in Bargeld umtauschen, in einem Restaurant oder wo auch immer.
Nur im tiefsten Süden, in der Pampa von Missisippi und Louisiana haben sie uns echt auf die Palme getrieben mit ihrem "wir nehmen keine Checks" und ihrer sturen Taubheit gegenüber jeglichen Erklärungen. Wir konnten nicht tanken, kriegten kein Motel, durften nicht damit einkaufen, blieben also einfach darauf sitzen und das war auch das allereinzigste, das uns WIRKLICH aufgeregt hat.
Darum nächstes Mal sicher keine TC mehr.

Diese persönliche Art der Übernachtung bei Freunden würden wir in dieser Art jederzeit wieder wählen. Wir haben keinerlei negative Erfahrungen machen müssen, was uns mit Dankbarkeit erfüllt. Und wir fühlen uns auch in unserem Bauchgefühl bestätigt, dass das durchaus machbar ist, wenn die Umstände stimmen, obwohl uns so viele Stimmen vorher gewarnt haben oder zumindest skeptisch waren. Eine grössere, herzlichere, sich echt anfühlendere Gastfreundschaft hätten wir gar nicht erleben können.

Ich habe es in meinem Zwischenfazit schon mal erwähnt, möchte es aber auch hier gerne nochmals hervorheben: Es kann nur klappen, wenn man sich den Leuten nicht "aufdrücken" will, in dem Sinne, dass alles laufen muss wie zu Hause. Wenn man aber mit einer grossen Portion Unvoreingenommenheit und Neugierde für die amerikanische Lebensweise da dran geht, ohne zu urteilen, ohne diese doch etwas andere Mentalität in Frage stellen zu wollen, sondern sich einfach da hineinbegibt und von Herzen schätzt, was für einen getan wird und das auch zeigt und kommuniziert und ab und zu mal was zurückgibt in Form von diversen Gesten, dann kann das klappen. Anpassen heisst die Devise, respektvoll Gast sein, locker bleiben, auch mal spüren, wenn man sich einen halben Tag lang verziehen und selber was unternehmen könnte.  :wink:

Mit allen, wo wir uns gegenseitig "im Kontakt bleiben" versprochen haben, kommunizieren wir tatsächlich immer noch regelmässig miteinander, auch mit neu kennengelernten Leuten. Sei es per Mail, telefonisch oder auf dem guten alten Briefpost-Weg. Und zwar auch auf deren Initiative, nicht nur, weil wir uns melden. Das erstaunt und erfreut uns, denn da haben wir auch schon andere Erfahrungen gemacht.

Brenda und Jack bezeichnen uns inzwischen als "family", die sie selber nicht mehr wirklich haben und fragen dauernd, wann wir wieder kommen, wir schicken uns fleissig kleine Pakete hin und her und teilen uns rege mit, was wir so erleben.

Gegessen haben wir sehr oft sehr, sehr lecker, vorallem beim Bekochtwerden. Auch hier wissen wir nicht, wo das Problem sein soll 8)...wir haben absolut nichts von fehlender Kochkunst der Amerikaner gespürt, im Gegenteil! :)

Kurz: Das war ein rundum gelungener Urlaub, ohne Wenn und Aber, rund, harmonisch, interessant, berührend, lustig, inspirierend.

Und somit endet nun auch dieser Reisebericht. Trotz erheblicher Arbeit während der Reisezeit, die ich vorher zugegebenermassen etwas unterschätzt habe, würde ich jederzeit wieder einen Live-Bericht schreiben, denn es macht enorm Spass, zu wissen, das die Daheimgebliebenen quasi mit dabei sein können. Und man brennt ja doch auch darauf, möglichst schnell irgendwem erzählen zu dürfen, was man so alles erlebt.
Ausserdem, so wie ich mich kenne, hätte ich NACH dem Urlaub garantiert keinen Bock mehr, diesen ganzen Haufen Arbeit eines Reiseberichts zu leisten.

Uschi und ich, wir bedanken uns ganz herzlich bei euch allen, die mitgereist sind und uns begleitet haben! :dankeschoen: :liebe:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 06.02.2013, 21:29 Uhr
Und hier zum Schluss noch ein paar Zahlen:

Insgesamt zurückgelegte Strecke: 4768mi / 7673km

Benzinverbrauch auf 100km: 10,62 Liter
Total getankt: 190gal / 722 Liter
Benzinpreis total: 692 USD / 700 sFr

Bezahlt haben wir 19 Übernachtungen, den Rest verbrachten wir bei Freunden
Total Übernachtungen: 1630 USD / 1482 sFr
Durchschnitt pro Nacht: 85 USD / 77 sFr
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: NähkreisSteffi am 06.02.2013, 21:45 Uhr
Hallo Natascha und Uschi,

es war wirklich toll mit euch zu reisen.

Vielen Dank für den super Reisebericht und die vielfältigen Eindrücke.   :applaus:

Viele Grüße

Steffi

 :winke:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anti am 06.02.2013, 22:20 Uhr
Wenn ich mal traurig bin oder wütend, sollte ich diesen Reisebericht erneut lesen. Das von dir Geschriebene strahlt so viel Liebe und Glück aus, dass es mir sofort ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Und das, obwohl mich der Südosten gar nicht so sehr reizt.

Ich danke dir für diese vielen schönen Zeilen und Bilder voller Herzlichkeit. Das tut im stressigen Alltag sehr gut!

Danke dir und Uschi, dass ihr uns mitgenommen habt!  :verneig: :verneig: :verneig:


Liebe Grüße in die Schweiz

Andrea
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 06.02.2013, 22:51 Uhr
Danke Steffi, danke Andrea!  :dankeschoen:

Andrea...so lieb, jetzt muss ich auch grad lächeln, weil du sowas Schnuckliges schreibst. Dankeschön.  :D
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bandera Lady am 06.02.2013, 23:00 Uhr
Ich möchte mich auch noch kurz abschliessend melden und vor allem Natascha herzlich danken für den schönen Reisebericht, hat sie doch auch für mich diese tolle Reise als Erinnerung in Wort und Bild hier festgeschrieben  :dankeschoen:   :verneig:

Ihrem Fazit kann ich mich nur anschliessen   :abklatsch:

Und auch ich werde bestimmt nicht mehr wieder 11 Jahre warten (werde schliesslich auch nicht jünger) :lolsign: -hat mich wieder voll gepackt diese USA-Reiserei  :engel2:

Vorerst aber muss ich es noch hinkriegen, mein Filmmaterial zu verarbeiten um eine zusätzliche Erinnerung auf einer Disc für die Ewigkeit zu haben (Fotos sind zwar schön, aber leider auch stumm)  :schau:

In meinem Kopf formt sich schon die nächste Reise - wann auch immer das sein wird - und ihr wisst ja: Vorfreude ist die schönste Freude  :rollen:

Auf der RR-Ranch in Bandera gibt's ein Schild, darauf steht: Y'ALL COME BACK -und genau das werde ich tun!  :applaus:  :mrgreen:

Schön, dass ihr alle dabei wart! In diesem Sinne:  :winke:  -bis zur nächsten Reise....

Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 06.02.2013, 23:17 Uhr
(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/compusa581x7rojtpemd.jpg)

 :D :usa: :D :usa: :D :usa: :D :usa: :D :usa: :D :usa: :D :usa: :D :usa: :D :usa: :D :usa: :D :usa: :D :usa: :D :usa: :D :usa: :D 
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Anti am 06.02.2013, 23:18 Uhr
Ich bestimmt!  :D :D :D
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bandera Lady am 07.02.2013, 01:08 Uhr
Hey Nati- genau dieses Bild spllte rein, wusste aber nicht wie - deshalb die sms an dich, ob du schon schläfst  :wink:  -danke für's Reinstellen.
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: sil1969 am 07.02.2013, 13:10 Uhr
Hallo Ihr Zwei,

Anti nimmt mir oft die Worte aus dem Mund! Schöner hätte ich es nicht sagen können.

Herzlichen Dank für diesen außergewöhnlichen Reisebericht und dass wir an euren Erlebnissen teilhaben durften.

Und ich komme das nächste Mal auch wieder mit!

Viele Grüße
Silvia
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: unterwegsontour am 07.02.2013, 18:20 Uhr


Auch ich sage ein ganz herzliches Dankeschön für diesen wunderbaren Bericht.    :applaus:


Das von dir Geschriebene strahlt so viel Liebe und Glück aus, dass es mir sofort ein Lächeln ins Gesicht zaubert.


... da stimme ich mit Anti absolut überein!!  Bitte bleib so!!



Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 07.02.2013, 22:06 Uhr
Dankeschön  :oops: und bitteschön!  :D

Die Welt braucht mehr Liebe!  :hippie: :grins:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 11.05.2014, 20:23 Uhr
Hallöle mal wieder.  :D

Erstens, Frage: WOOOOOOOHIN ist denn ein grosser Teil all der Fotos in meinem Reisebericht verschwunden??  :( Gaaaaaanz viele sind einfach weg! Warum? Wohin? Und wieso dann nicht alle? Kann man das "reparieren"? :|

Dann eine kleine nachträgliche Anmerkung: Inzwischen sind sowohl Horst (unser Freund, der uns die Rettungsdienst-Besichtigungstour organisiert hat), als auch Doug (mein Lieblingsbassist, der damals schwerst krank mit Krebs in einem Hospiz lag und den meine Mutter noch besuchen konnte, als wir in Bandera waren) gestorben. Umso berührender und wundervoller ist es und umso dankbarer, dass wir es auf dieser nach soooo langen Jahren endlich wieder stattfindenden USA-Reise genau noch schafften, beide zu treffen und wir uns so (unwissentlich, vorallem bei Horst) verabschieden konnten.

Und: Wir planen wieder  :rollen:...die Sehnsucht ist kaum auszuhalten...aber das gehört in einen eigenen Thread.  :wink:
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Inspired am 11.05.2014, 21:50 Uhr
Hallo Natascha,

erst einmal welcome back. Aus irgendeinem Grund habe ich letztens mal an dich gedacht und schon bist du hier. Vielleicht hätte ich diesen Gedanken mal früher haben sollen, dann wärst du vielleicht schon viel länger wieder hier zurück und bei der Planung? ;) :D :D :D

Wo soll es denn das nächste Mal hingehen?

Und zu deinen Fotos: Der Link führt eben jeweils nicht mehr zu deinen Bildern. Ich kenne Fotos- hochladen.net nicht und weiß nicht, ob die deine Fotos umgeparkt haben oder ob du deine Fotos irgendwann mal umorganisiert hast ohne daran zu denken, dass sie hier dann nicht mehr verlinkt sind.

Und ja, reparieren kann man das schon, allerdings nur als Moderator oder Admin. Du müsstest dafür einem der Reisebericht-Moderatoren (beispielsweise mir) neue Links schicken mit einer möglichst genauen Anweisung, was in welchen Beitrag eingefügt werden soll. Du könntest beispielsweise Datum und ggf. Uhrzeit des ursprünglichen Beitrags mitteilen und die Links dann in der richtigen Reihenfolge drunterschreiben.
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 11.05.2014, 22:35 Uhr
Winke!  :D

Danke für deine Antwort. Uääääääh! Klingt ja voll aufwendig.  :?

Ich guck mal, was da gegebenenfalls bei mir passiert sein könnte. Mein Laptop war eine Weile kaputt. Konnte ihn nicht mehr richtig aufstarten. Eine Kollegin hat ihn mir auf Werkzustand gestellt, also quasi "neu" gemacht. Zuvor hat sie aber alle meine Dateien, inklusive jegliche Fotos, extern gespeichert und mir danach wieder auf den Laptop zurückgebeamt. Und da sind sie nun wieder...in den gleichen Alben wie zuvor.
Und da ich ja ALLE Fotos mit dem selben Programm hochgeladen habe...müssten dann ja auch ALLE Links nicht mehr funktionieren und nicht nur ein paar?

Oh mann...kackt mich grad voll an. Muss mal schauen, was passiert sein könnte.

Aaaaaaber ja. Nicht aufregen.  :P 8)

Nächste Reise...puh! Ich habe mal eine grobe Routenmöglichkeit zusammengestellt. So ein paar Nationalparks. Weil geplant ist, dass meine eine Schwester, die nun bereits zwei Mal aus saublöden Gründen kurzfristig nicht mit in die USA kommen konnte, obwohl es eigentlich MIT ihr gedacht war, nun endlich mal mitreisen wird. Und sie ist absoluter Ersttäter. Kennt noch gar nix live. Und ich persönlich muss jetzt nicht grad wieder die Südstaaten haben, bisher kenne ich ja "nur" diese Gegend.

Also wollen wir möglichst auch wirklich beeindruckende Gegenden sehen. Plus sind wir besessen von den Rocky Mountains. In unseren sehnsüchtigsten Träumen haben wir da unsere einsame Ranch stehen.  :D Und wir wandern gern.

Also sieht unsere Tour momentan ungefähr so aus: Start in Phoenix (meine Mum möchte gerne zwei Freunde wiedersehen), dann Petrified Forest NP in AZ, dann rauf-rüber stechen zum Grand Canyon, weiter nach UT und Zion, Bryce, Capitol Reef und Canyonlands mitnehmen. In CO dann Mesa Verde NP und dann hoch in den Rocky Mountain NP. Dort einige Tage verbringen, vorallem mit Wandern. Denver einen Besuch abstatten. Dann runter nach NM und dort so drei Tage in Santa Fe bleiben, dann runter in den Süden von NM, nach Carlsbad, dort die Carlsbad Caverns angucken, White Sands National Monument einpacken und back to Phoenix.

So hätten wir ein bisschen was von allem.

Geplant sind mindestens vier Wochen. Eventuell auch fünf. Reisemonat voraussichtlich Juni. Ich bin mir noch unschlüssig, wie viel Zeit wir am Grand Canyon und in UT einplanen sollten, damit es sich lohnt. Aktuell habe ich am Grand Canyon und pro NP in UT einen ganzen Tag bzw. zwei Nächte eingeplant. Bin mir aber nicht sicher, ob das reicht, um was gesehen zu haben...alles können wir uns eh nicht anschauen.

Chicago und Neuengland, die Westküste, sowie Montana, Wyoming plus Colorado als Dreierpaket würden mich eben auch SEHR reizen...!

Aber ich denke, mit der Route, die ich nun mal grob zusammengestellt habe, bekommen wir ordentlich was von der Vielfalt und dem "Wow-Faktor" zu sehen. Von daher...sicher sehr lohnenswert für uns alle, vorallem aber für meine Schwester, für die das alles komplett neu sein wird.

Und: Es ist nun das erste Mal, dass ich die gesamte Planung übernehme und nicht mehr Mami.  :lol: Sie hat da immer einen perfekten Job geleistet. Nun möchte ich das gerne mal selbst versuchen. Und ich merke: Huch...gar nicht so einfach. An welchen Orten wollen wir übernachten, von wo aus gelingen Besichtigungen strategisch am günstigsten, was darf keinesfalls fehlen, denn es gäbe theoretisch sooooo viel zu sehen...wo muss ich vorreservieren, welche Wanderungen liegen drin, wo kann ich mich informieren, welche Verbindungen, wie viele km, wo brauchen wir wie viel Zeit...und so weiter...ziemlich anspruchsvoll.

Aber macht natürlich auch Spass.  :)

Und ja, ich habe vor, wieder einen Live-Reisebericht zu liefern.  :D
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Inspired am 11.05.2014, 23:02 Uhr
Zitat
Uääääääh! Klingt ja voll aufwendig.

Ja, das stimmt wohl. Vor allem musst du alles sichten und dich erinnern, welches Foto wohin gehörte  :kloppen:

Mach doch einen Routenplanungsthread auf. Komisch, als ich zu lesen angefangen habe, war ich irgendwie sicher, du willst zum Yellowstone NP, der ist rückblickend das Beeindruckendste, was ich in den USA zu Gesicht bekommen habe!
Titel: Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
Beitrag von: Bluenote am 11.05.2014, 23:08 Uhr
Ich schrieb ja, die Planung der neuen Reise gehört in einen eigenen Thread, aber dann kommst du und fragst nach... :grins: :zwinker:

Ja, ich werde einen neuen Planungsthread eröffnen...hab da nämlich noch die eine oder andere Frage.   :)

Gut, dann fehlen halt die Fotos in meinem Reisebericht. Hab irgendwie null Bock auf "wiederherstellen". Schade, aber tja. :knockout:
 
Und jaaaaaaa...Yellowstone wäre dann bei Wyoming drin...aber eben...ich muss mich - leider - für irgendwas entscheiden...bitter, aber wahr. :roll:

Wenn meine Mum mitkommt, dann eignen sich diese drei "Wanderstaaten" eben nicht so...das ist jetzt so gar nicht "ihres", stundenlang herumzuspazieren und in dieser grossartigen Natur bietet es sich halt schon an, zu wandern, bzw. würden meine Schwester und ich das bestimmt sehr ausgiebig tun und was macht dann meine Mutter die ganze Zeit so alleine...von daher ist die von mir erwähnte Tour vielleicht eher was für uns alle.

Aber eben. Neuer Thread.  8)