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Autor Thema: Cityhopping Montreal, Toronto, Saint Louis und New York im Juli 2011  (Gelesen 9056 mal)

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MisterB

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17.07.2011 - ein großer Park, ein öffentlicher Zoo und ein U2 Konzert bei Tropenklima

So. Heute war der große Tag vom Konzert. Das tägliche „gegen die feuchte Wand laufen“ war heute besonders unangenehm. Zu gestern hatte es nochmal deutlich zugelegt und wir waren jetzt endgültig bei Mitte 30 Grad angekommen. Was macht man an solch einem Tag, an dem das Bewegen schon Schmerzen bereitet ? Erst mal frühstücken und dann in den Zoo. Das hörte sich nach nem guten Plan an.

Ich bin also nochmal zum Rooster gegangen. Aber heute war doch deutlich mehr los hier. Jetzt am frühen Sonntagmittag wollte gefühlt ganz Downtown St. Louis hier essen. Ich habe bestimmt ne halbe Stunde auf nen Tisch gewartet. Dann konnte ich aber den Tag mit tollen Crepes, dem super Fruit Crepe den ich schon kannte und viel O-Saft beginnen.



Eigentlich für die Temperaturen schon zu sehr gesättigt bin ich dann mit der Bahn nach Forest Park gefahren. Dort in gleichnamigem Park ist der Zoo. Der Zoo ist „public“. Also umsonst und draußen. Das ist cool. Da sollte man sich bei uns mal ein Beispiel dran nehmen. Aber zuerst muss man da mal hinmarschieren.

Von der Bahnstation aus sieht man das History Museum auf der anderen Straßenseite schon. Dort dran vorbei, soviel war noch klar. Ab da hat mich die Karte in meinem Reiseführer aber im Stich gelassen. Oder ich war zu doof dafür. Keine Ahnung. Auf jeden Fall bin ich dann doch recht planlos in der Gegend rumgelaufen. Als ich an dem großen Bassin in mitten der weitläufigen Wiesen angekommen war und oben drüber das Kunstmuseum thronte, war ich vollends ratlos. Als Fallbackstrategie bin ich dann zum Museum hochgegangen, weil das auch wieder auf meiner Karte war und der Zoo da scheinbar direkt um die Ecke war. Den Berg hoch zum Museum ist mir die Brühe gelaufen so wie noch nie. Wir hatten jetzt für den Tag die 37 Grad erreicht. Juppheidi.



Am Museum oben bin ich regelrecht zerflossen. Deshalb hab ich mich dann in den nächsten „Forest Park Shuttle“ gerettet. Dieser Bummelbus fährt auf einer Rundtour überall im Park lang, auch am Zoo.

 Lebendig am Zoo dann angekommen habe ich mich erst mal um Flüssigkeitszufuhr gekümmert und den Parkplan studiert. Da der Zoo ja umsonst ist, ist er auf Spenden angewiesen. Aus diesem Grund klebte auch fast an jedem Teil ein Werbeaufkleber. Das ging so weit das es dann das Anheuser Busch Hippo und die Elefanten der örtlichen Benzinlieferanten gab. Das war aber jetzt doch garnicht so schlimm, es wurde nicht zu penetrant.



Ich hatte je gedacht, das sich die meisten Viecher auch im Schatten aufhalten würden. Aber irgendwie habe ich doch noch sehr viele Tiere sehen können. Die Nashörner, Elefanten, Hippos und viele andere waren doch ganz zeigefreudig. Spontan fallen mir jetzt die Bären ein, die sich versteckt haben. Die Affen und riesenhaften Gorillas waren sehr interessant.

Die Tiger und Löwen haben sich auch rar gemacht, eine der Katzen lag der Länge nach in einem Tümpel. Nur die Nase guckte noch raus.

 Irgendwann fand ich mich dann am anderen Ende des Geländes wieder und hatte keine Lust mehr. Aber auch keine Lust zu Fuß wieder zurück zu watscheln. Also habe ich kurzerhand die kitschige Bimmelbahn geentert, die durch den Zoo fuhr.



Als Fazit muss ich sagen, das der Zoo echt klasse war. Ich könnte mir vorstellen, das die St. Louisianer den Park und den Zoo als regelmäßige Freizeitbeschäftigung benutzen. Es war zumindest viel los. Mehr als ich hier bei uns im Zoo schonmal gesehen habe.

 Zurück gings mit dem Shuttlebus zur Bahn und mit der zurück in die Stadt. So erst mal ins Hotel und die Hitzeschäden beseitigen. Zumindest einen gewissen Pegel Flüssigkeit musste ich dringend mal wieder erreichen.

 Später am Abend bin ich dann gaaaanz gemütlich zum Stadion gegangen. Als ich damals die Tickets fürs Konzert bestellt hatte, gab es keine Steher mehr, so das ich eine der billigen 30 Dollar Tickets ganz oben genommen habe. Irgendwann später habe ich durch Zufall gesehen, das es für eine kurze Zeit wieder Stehplätze gab (Rückläufer oder sowas) und habe mir noch eine Stehplatz Karte gekauft. Ich hatte also die Auswahl heute. Aufgrund der Temperaturen (auch jetzt um 20 Uhr war es noch unglaublich warm) hatte ich mich aber dazu entschieden spät zu kommen und ganz gemütlich zu sitzen. Aus keinen Fall anstrengen :-)




Am Stadion hatte die St. Louis Feuerwehr für die wartende Masse den Tag über mobile Sprinkleranlagen installiert, mit denen man sich kühlen konnte. Außerdem waren die mit einem Gebläselaster unterwegs, wo auf der Ladefläche sowas wie ne Turbine montiert war, um damit Luft in die Menge zu blasen. Ich könnte mir vorstellen das das bei diesen Temperaturen absolut notwendig war. Wenn ich mir vorstelle das da Leute waren die den ganzen Tag vorm Stadion gewartet haben, na dann herzlichen Glückwunsch bei 37 Grad.

Ich bin also ganz normal rein, hab drinnen noch Budweiser und Hotdogs konsumiert (das uramerikanische Menu) und bin zu meinem Platz gaaaanz oben im obersten Umgang. Als ich oben angekommen war konnte ich im Innenraum sehen, das es auf der Seite wo der Innenraumeingang war alles proppenvoll war, auf der anderen Seite aber kein Mensch zu sehen war. An der Absperrung hinter der rechten Red Zone stand ganz verloren eine Reihe Leutchen.

Diese Gelegenheit habe ich dann beim Schopfe gepackt. Ich bin wieder runtergerannt und hab den Innenraum geentert (Ticket hatte ich ja, also kein Problem) und hab mich auf der rechten Seite in unmittelbarer Nähe zum Catwalk positioniert. Woe. Um viertel vor neun noch so weit nach vorne zu kommen, das hätte ich nie gedacht.

Naja. Konzert war dann echt super. Trotz der späten Stunde wollte es nicht abkühlen und ich und die Band oben haben um die Wette geschwitzt. Nach ein paar Kleidung-Wechsel-Pausen (nur bei der Band nicht bei mir!) ging ein klasse Konzert zu Ende. Mir hat es heute Abend absolut gut gefallen. Kann auch am Stadion gelegen haben, da eine Superstimmung war und sich die Leute wenn ich mich rumgedreht habe, ca. 5 Etagen in den Himmel getürmt haben in diesem Stadion.



Auf dem kurzen Rückweg später war mir nach einen Feierabendbierchen. Also bin ich kurz durchmarschiert zur Union Station in dem Gedanken, das da noch irgendwas auf hat. Aber ne. Hard Rock Cafe und alle anderen Sachen hatten ziemlich zu. Hm. Da werden einfach die Bürgersteige hochgeklappt um Mitternacht. Im Hotel war ein heidenradau an der Hotelbar. Die hatten auf und da war noch riesiger Betrieb. Also doch noch ne Gelegenheit für ein Feierabendbier.

So. Morgen gehts zur letzten Station weiter. Morgen gehts nach New York. Gute Nacht.
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18.07.2011 - Anreise New York, Stipvisite Coney Island und Queens/Astoria

Moin Moin. Hmm. Warum bin ich eigentlich heute so früh auf ? Mein Flug geht doch erst 12 Uhr irgendwas ? Naja. Egal. Wenn ich früh am Flughafen bin, kann ich ja noch alles mögliche im Internet nachholen, was ich die letzten Tage nicht machen konnte. So supertoll das Sheraton hier in Saint Louis auch war, von Wifi hatten die noch nix gehört.

Ich habe also zügig ausgecheckt und mich und meine Tasche zur Bahn verfrachtet und bin zum Flughafen gefahren. Erst mal orientieren. Naja. So riesig isses hier nicht. Ah, da is ne Anzeigentafel. Komisch. Warum is mein Flug da nicht drauf ? Na egal. Ich bin hin zum Continental-Schalter-Bereich wo auch schon die obligatorischen Einchek-Automaten auf mich warteten. Einchecken kein Problem. Nachdem die Bordkarte gedruckt war musste man sich dann beim einzig verbliebenen Mensch an den ganzen Schaltern melden, der hat einem dann den Gepäckaufkleber gedruckt. Bis hier alles super.

Ich bin gemütlich durch die Security und zu meinem Gate gegangen. Ein letzter Blick auf die Anzeige. Huuups. Da steht : Flight cancelled ! Mir jagt ein kleiner kalter Schauer über den Rücken. Die Anzeige sagt mit fürterhin auch noch, das es heute insgesamt 3 Flüge nach New York gibt, und alle drei sind cancelled.  Der kleine kalte Schauer breitet sich so langsam dann zu nem größeren aus.

An meinem Gate ist natürlich kein Mensch zu sehen (ok, fast drei Stunden vor Abflug ist das auch nicht unbedingt zu erwarten). Ich schaue mich um und sehe diverse Gates weiter vorne eine Frau in Continental-Farben, die da gerade irgendwas eincheckt. Ich gahe da hin und klage der Frau mein Leid. Für die Dame war es selbstverständlich das die Flüge gestrichen waren, das stand wohl schon länger fest. Sie zeigte sich nur etwas verwundert, das ich überhaupt hätte einchecken können. Tja, der Automat machts möglich.

Aber das sei ja alles kein Problem. Der Flieger der hier schon mit leichter Verspätung am Gate stand ginge ja nach New York Newark und sie würde mich jetzt sofort dadrauf umbuchen. Na. Das nenne ich mal eine glückliche Fügung. Auf meine Frage, was dann mit meinem Gepäck sei und ob das denn noch mit mir mitreisen würde, gab es sowas in der Art von "jaja, das passt schon, jetzt steigen sie ruhig ein" zur Antwort.

Mit einem gespaltenen Gefühl ging ich an Bord. Zum einen froh, heute überhaupt nach New York zu kommen und das sogar noch 2 Stunden früher wie geplant, zum anderen in der akuten Befürchtung das zwar ich in New York sein würde, mein Gepäck aber nicht. Kaum hatte ich mich gesetzt und angeschnallt ging es auch 5 Minuten Später schon los. To be continued ......

Fazit St. Louis :

Ey ! Echt klasse. The Lou hat mir wirklich sehr gut gefallen. Warum eigentlich ? Hm. Ich glaube einfach deshalb, weil St. Louis nicht gerade die typische Touristenstadt ist und die großen Attraktionen nur sehr spärlich zu finden sind. Die Stadt muss man sich erarbeiten. Wenn man das tut, dann findet man aber doch an allen Ecken klasse Dinge die einen St. Louis einfach lieben lasse.

 Sollte ich noch einmal hier hinkommen, würde ich mich mal genauer mit den Buslinien auseinandersetzen und die Stadt noch in größerem Radius erkunden. Im Reiseführer waren auf den einzelnen Karten noch ein paar interessant klingende Sachen verzeichnet, allerdings hatte ich komplett keinen Plan, wie ich dahin kommen sollte. Ich würde mich auch mal auf die andere Seite des Flusses begeben um mal zu schauen, was es da so gibt.

 Ansonsten, das was relativ easy zu erkunden war, war klasse. Der große Arch, Downtown mit super Frühstück bei Rooster, Central West, Delmar, der Zoo. Alles wirklich klasse. Also ich kann St. Louis für ein langes Wochenende, 3 oder 4 Tage, uneingeschränkt empfehlen.

 

 reinindenFlieger-brummbrumm-rausausdemFlieger – Herzlich Willkommen in New York.



So. Da war ich nun in Newark. Aber war mein Gepäck auch da ? Um es kurz zu machen, ja. Unglaublich. Irgendwann als ich immer hippeliger wurde, ist meine Tasche aufs Band geplumpst und mir gleichzeitig ein riesiger Stein vom Herzen. Konnte meine Tour jetzt doch noch wie geplant zu Ende gehen.

Im Gepäckbereich bin ich dann tapfer immer den Schildern zur Bahn gefolgt. Newark hat einen "Skytrain" getauften Zug, der nach Manhattan fährt. Lustigerweise hörten die Schilder dann plötzlich auf und ich hatte absolut keine Idee, wo es zu dieser dämlichen Bahn ging. Dafür standen hier recht viele Schilder mit "Bus nach Manhattan". Mir wars jetzt auch egal. Ich bin raus und dem erstbesten Busmensch in die Arme gelaufen. Fahren Sie nach Manhattan ?. Ja. Wo halten sie ? Public Library/Bryant Park. Absolut Perfekt, ich will mit.

So habe ich dann eine Tour über die diversen Freeways und Turnpikes und durch den Tunnel nach Manhattan rein bekommen und bin dann bi der Bücherei ausgestiegen. Von hier waren es nur 3 oder 4 Straßen zu meinem Hotel. Dem "Jolly Hotel Madison Towers" 38. Strasse. Das Hotel hatte ich auch über Priceline gebucht. Allerdings hatte ich mich wegen des allgemeinen Preisniveaus in New York für ein "normales" 3 Sterne Haus entschieden. Und das war ein Fehler. Das Zimmer war klein und eine Renovierung wäre von Nöten gewesen. Die Klimaanlage konnte man eigentlich nicht einschalten weil man sonst einen Gehörschaden bekommen hätte. Der Lärm irgendwelcher Aggregate vom Nachbardach wurde durch die billigen Dünnglasfenster in keinster Weise abgehalten, was eine schlaflose Nacht zur Folge hatte. Der Wunsch nach einem anderen Zimmer konnte erst am nächsten Tag erfüllt werden, das Zimmer war auch nicht ruhiger. Der Lärm drang auch hier rein. Also meine Bewertung : Finger weg von diesem Hotel.

Aber jetzt mal genug übers Hotel geärgert, nun mal zu den interessanten Dingen in New York. Ich brauche ja nicht zu erwähnen das auch hier in New York fantastisches Wetter war. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen nach Coney Island zu fahren. Das habe ich ja bisher nur bei Regen und Nebel gesehen.

Die Fahrt mit der Bahn zog sich. Irgendwann angekommen war das erste wo mein Blick drauf viel, das Nathans. Ich musste hier einfach hin und mal zwei Hotdogs auf die Hand mitnehmen. So richtig original mit Sauerkraut. Hmm. Ihre große Anzeigetafel für den Eating Contest hatten sie aber noch nicht aktualisiert. Die hatte noch den Gewinner von 2010 drauf.



Seid meinem letzten Besuch hier hatte sich offensichtlicherweise viel getan. Der vergammelte Rummel wurde abgerissen und durch einen moderneren Vergnügungspark mit ner Achterbahn, Riesenrad und diversen anderen Fahrgeschäften ersetzt. Auch die schmuddeligen Buden waren verschwunden und stattdessen durch modernere Neubauten ersetzt worden. Es war auch recht viel los hier. Viele Leute die am Strand waren oder auf der Promenade spazieren gingen. Die Polizei drehte ihre Runden mit nem Golf-Elektrowägelchen.



Ich hab meine Hotdogs genossen und mit nem Sam Adams runtergespült. Ein bisschen Pause gemacht und die Leute beschaut. So, was mache ich jetzt. Ich hatte auch nach den Hotdogs noch Hunger. So langsam reifte mein Plan, nach Queens, genauer gesagt nach Astoria zu fahren um dort zum Bohemian Hall Beergarden zu gehen. Da wollte ich ja schon immer mal hin, das war bisher immer nur zu sehr weit ab vom Schuss. Also habe ich mich in die UBahn gesetzt und bin einmal ans andere Ende der Linie gefahren. Die Fahrt hat so ziemlich ne Stunde gedauert.

Scheinbar ist das Viertel da ab der Bahnstation zuerst mal in griechischer Hand. Diverse sehr offensichtlich griechische Lokale reihen sich da die Straße entlang. Eines davon, "Elias Corner", stand auch in meinem Reiseführer drin. Ich hatte ja kurz geschwankt, ob ich da vielleicht hingehen sollte, dann sah ich aber, das das komplett "Elias Fish Corner" hieß. Ein Grieche der sich eher auf das maritime festgelegt hatte. Nein danke. Also doch weiter zur Bohemian Hall.



Der Bohemian Hall Biergarten ist tschechisch. Demzufolge gibt es dort auch tschechisches Bier und tschechische Spezialitäten. Ich wusste garnicht das der Amerikaner so auf Sauerkraut abfährt. So gut wie jedes Gericht was hier serviert wurde, hatte Klöße und Sauerkraut dabei. Ich hab die Gelegenheit genutzt und das erste Schweineschnitzel seit 3 Wochen gegessen. Das musste mal wieder ganz dringend sein. Die Portionen sind gut, das Bier schmeckt. Nur den Service muss man hin und wieder mal energischer auf sich aufmerksam machen.



Als ich so da saß fing es ein wenig an zu grummeln und ein paar Tropfen kamen runter. Das hab ich unter meiner Riesenkastanie aber eigentlich garnicht gemerkt. Als ich dan ging, hat es auf dem Weg zur Bahnstation noch richtig wie aus Eimern angefangen zu kübeln. Na klasse. Temperaturen in den Mitte Zwanzigern und ein Regenschauer. Keine Abkühlung sondern nur eine Zunahme der Schwüle um 100%.



Als ich bei Times Square ausgestiegen bin, war schon nix mehr vom Regen zu sehen. Ich hab hier noch die obligatorischen Fotos von den Leuchtreklamen bei Nacht gemacht, im Hard Rock Cafe mein New York TShirt gekauft und hab mich zum Hotel aufgemacht. Auf dem Weg habe ich, ich glaube es ist auch in der 38. Straße, einen australischen Pub gefunden, den ich direkt mal geentert habe. Da gabs Fosters und andere Nettigkeiten. Der Barman hinter der Theke hat die ganze Zeit mit einem anderen Gast irgendwelche üblen Schnäpse gezischt. Ich glaube die hatten hinter beide jeweils 10 davon intus. Was dem Barkeeper wohlgemerkt nicht wirklich was ausgemacht hat. Der sah noch voll fit aus danach.

So jetzt reichts aber für heute. Gute Nacht.
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19.07.2011 - A walk in the park, dann zum Friedhof. Ne grüne Bahnlinie und Abschluss auf dem Baseballfeld

Am Morgen habe ich als Erstes meinen Kram zusammengepackt und bin mit Sack und Pack zur Rezeption marschiert und habe mich über den Lärm im Zimmer beschwert und ein anderes Zimmer gefordert. Man war zwar etwas verwundert aber hat anstandslos zugesagt, das ich am Nachmittag wenn ich wieder käme ein anderes Zimmer bekommen würde. Na. Dann schaun wir mal.

Auf dem Weg zur nächsten UBahn habe ich Station bei Pret-A-Manger gemacht. Ich muss ja wirklich sagen, das mir die Sandwichs von dem Laden absolut genial gut schmecken. Ein Kaffe, ein Saft und ein klasse Chicken-Salat-und-tausend-andere-Sachen-Sandwich später war ich gewappnet für den Tag.

Mit der Q-Linie ging es wieder nach Brooklyn. Ich wollte in den großen Park. Die Station der Q heißt auch Prospect Park, so das hier schon mal keine Unklarheiten aufkamen. Draußen musste ich mich zwar erst mal orientieren, welche Straßen in welche Richtung jetzt genau an mir vorbeigingen, dann war der Eingang zum Park aber recht schnell gefunden. Der Prospect Park ist seiner Zeit ebenfalls von Herrn Olmstedt angelegt worden. Sozusagen Probe-Parkgestaltung für den Central Park. Wenn ich das richtig gelesen habe, ist der Prospect Park sogar größer als der Central Park.



Allerdings ist der Prospect Park nicht so durchgestylt und (landschaftlich) kultiviert wie der Central Park. Teilweise sah es etwas verwildert und sich selbst überlassen aus. Am Anfang in ich an einer Straße entlang und dann einfach mal in den Wald abgebogen. Hm. Das war so etwas wie ein Trampelpfad, allerdings ein offizieller Weg. Im Dunklen hätte ich hier nicht unbedingt hergehen wollen. Nach einer ganzen Zeit hatte komplett keinen Plan mehr, wo in dem Park ich mich befand. Ich bin einfach mal drauflos spaziert. Da gabs schon wirklich wunderschöne Ecken. Und vor allem : hier war keine Menschenseele unterwegs !



Irgendwann später bin ich wieder auf kartografiertes Areal gekommen. Das wo ich drauf zulief war wohl die "Musical Pagoda" und kurz darauf kamen auch die in der Karte eingezeichneten Seen. Ich habe mich dann weiter auf den Wegen gehalten und bin weitermarschiert. Eigentlich hatte ich gedacht, ich sei am unteren Ende des Parks einmal auf die andere Seite gegangen, als ich wieder an der Straße stand stelle ich aber fest, das ich eigentlich nur am Rand des Parks nach unten gegangen war und jetzt auf der Ocean Avenue wieder an der Linie Q stand. Dafür war das aber ein wirklich großes Stück zu gehen gewesen. Der Park ist wirklich riesig.

Wie gesagt, der Park ist natürlicher wie der Central Park. Teilweise etwas verwildert. An manchen Stelen würde ich Abends wohl eher nicht hergehen. Es gibt auch riesige Wiesen zum wasweissich-machen. Tendenziell kam es mir so vor, als ob man doch eher allein ist hier. Habe nicht so sehr viele Leute gesehen.

Ich war jetzt hier an der Q Linie. Für mein nächstes Ziel, den Green-Wood Cemetery, musste ich aber entweder eine M oder R kriegen. Also war wieder ein wenig UBahn-Hopping angesagt. Drei Schritte vor, zwei zurück, zwei link und dann wieder rechts auf dem Schnittmusterbogen. Die Station 25th Street der R ist nahe des Haupteingangs vom Friedhof. Eigentlich gehts vom Ausgang Bahnstation schnurstracks den Berg hoch und schon sieht man das imposante Einfahrtstor.



Der Friedhof ist von 18hundert irgendwann und ist noch vor Central Park und Prospect Park das größte Grünareal innerhalb der Grenzen von New York. Hier liegen an die 600.000 Menschen und er wird immer noch genutzt. Das Parkgelände ist ein Vogelschutzreservat und innerhalb des Park liegt der "Battle Hill", der höchste Punkt von Brooklyn und Schauplatz einer der glorreichsten Schlachten der Truppen von George Washington.



Das Gelände ist eine unendliche Berg- und Talbahn und ist ziemlich chaotisch zugestellt mit Grabmälern und Mausoleen. Es gibt auch einen Plan mit Routen zu den Gräbern der bekannten Persönlichkeiten und Mittwochs gibt es eine geführte Trolleytour durch das Gelände.

Ich bin mal ein wenig rumgeschlendert. Hier kann man sehr schön spazieren gehen, bekommt aber aufgrund der schieren Größe nur ein Bruchteil des ganzen Geländes zu sehen. Leider musste ich eine komplette Abwesenheit von jeglichen Sitzmöglichkeiten und Ruhebänken feststellen. Schade. Mir taten die Quanten weh und ich hätte gerne mal ne Rast gemacht. So bin ich eigentlich schneller wieder gegangen wie ich vor hatte.

Auf dem Rückweg per Bahn habe ich es geschafft irgendwo auf den blauen A/C/E Strang zu wechseln und bin zum Meetpacking District gefahren. Ich wollte mir mal die Highline ansehen.



Die Highline ist eigentlich eine alte Hochbahn wo gaaanz früher Frachtzüge hergefahren sind. Diese Hochbahn zieht sich quer durch Chelsea und Meatpacking District. Jetzt hat man angefangen die ersten Streckenteile dieser Hochbahn in einen Park umzuwandeln. Die Gleise würden überbaut, Wege wurden angelegt, Sitzecken eingebaut und alles wurde begrünt. Und so ist sozusagen anstatt einer Hochbahn ein Hochpark entstanden. Ich fand diese Idee ziemlich witzig und deshalb musste ich mir das mal anschauen.

 Irgendwo der A/C/E entstiegen Ecke 8. Av und 14. Str. geht man die 14. in Richtung Fluss und stößt unweigerlich auf die Highline. Oben war auch recht viel los. Viele Leute gingen dort spazieren oder saßen auf den eingebauten Liegestühlen in der Sonne. Ich bin auch mal so von 12. bis 20. Straße den bisher fertig gestellten Teil abgegangen. Also ich fands wirklich sehr nett. Coole Idee, konsequent durchgesetzt. Weitere Entwicklung ist übrigens bis hoch zur 34 Straße geplant.



Wieder ein Stückchen zurück etwa an der 17. Straße der Highline wieder entstiegen, bin ich auf der anderen Seite ins "The Park" gegangen für eine vernünftige Rast. Von der Straße aus konnte man garnicht sehen, das der Laden so riesig groß ist. Vor allem der große Innenhof mit Bäumen lädt zum Verweilen ein. Leider war der Laden doch etwas nobler, was ich auch am Bierpreis gemerkt habe. Aber man konnte gut da sitzen und entspannen.

 Bevor ich mich jetzt wieder aufgemacht habe in Richtung Hotel, habe ich noch kurz in den Chelsea Markets vorbeigeschaut. Allerdings habe ich es bei einer oberflächlichen Begutachtung belassen, hatte einfach keinen Bock auf Shopping Mall.



Um meine Hotelstory nicht zu sehr auszuwalzen. Ich hatte ein anderes Zimmer bekommen. Allerdings auf der gleichen Gebäudeseite nur 5 Stockwerke höher und auch nicht wirklich viel leiser. Ehrlicherweise hatte ich jetzt aber keinen Bock mehr auf beschweren. Waren ja nur noch zwei Nächte. Wird schon irgendwie gehen. Ihr Fett kriegen die schon weg durch meine Bewertungen in Onlineforen und Hotelbewertungsseiten. Das wird meine Rache sein.

Da ich eh zum Times Square musste für eine Bahn nach Queens, habe ich dort bei der Heartland Brewery, genauer gesagt beim Heartland Brewery Chophouse, ein Steak (klasse !) und das ein oder andere Bierchen (lecker!) eingeworfen. Naja. Ein wenig teuer wars schon, aber auch gut. Jetzt war ich gestärkt für den letzten Programmpunkt des Tages : Baseball.

Mit der Nummer 7 Express gings ganz easy nach Mets-Willets-Point, zum neuen Mets Stadion, dem Citi Field. Jetzt am Abend wars auch noch klasse Wetter, so das die Chancen heute mal ein Baseball Spiel zu sehen bei 100% standen :-) Meinen letzten Versuch mal ein Spiel zu sehen kann man hier http://www.berndsteinke.de/usa3mexico/160508.htm nachlesen.

Im Stadion ist mir dann eines sehr schnell klar geworden. Das ganze Ding ist eigentlich nur eine Hülle um die 1000 Fressbuden hier. Selten habe ich gesehen, das Leute so dermaßen ganze Arme voll Fresserei und Sauferei mit sich rumschleppten wie hier. Selbst auf den Rängen am Platz kam keine ohne 2 oder drei Teile Essen und Trinken in der Hand an. Und dabei war das hier im Stadion alles andere als günstig.



Die Mets spielten gegen St. Louis. St. Louis hatte ein Auswärtsspiel weil ja im heimischen Stadion U2 immer noch die Bühne abbauten. Was soll ich sagen. Mann wie langweilig. Also Baseball ist ja echt kein besonderer Publikumssport. 80% der Zeit passiert rein garnix und wenn dann mal einer was trifft dann geht alles auf einmal. Nee. Einmal sowas gesehen das reicht. 2,5 Stunden gepflegte Langeweile für 25 Dollar. Naja, das kann man gerade noch verkraften.

Am interessantesten waren da ja immer noch die Pausen. Das ganze Spiel besteht eigentlich nur aus Pausen. Und da werden dann immer so uramerikanische Sachen wie die Kiss Cam oder irgendwelche Spielchen und Musik gemacht. Teilweise gab es so coole Schrammelorgel-Musik, wie ich es bisher nur beim Eishockey gehört habe. Am Anfang wurde ganz brav die Nationalhymne gesungen und in der Pause vom 7. Inning (die scheinbar aus irgendeinem Grund was besonderes ist) wurden alle Leute aufgefordert aufzustehen und die Beine zu bewegen und es wurde ein irgendwie italienisches Lied gespielt, das mich gaaaanz fatal an "olala willst du eine Pizza" erinnert hat. Schade das ich das nicht aufgenommen habe.

Naja. Irgendwann als die Mets uneinholbar führten haben alle gemeinsam Schluss gemacht. Die haben das letzte Inning garnicht mehr gespielt, hatten wohl alle keine Lust mehr. Also das sollte mal einer hier bei uns machen. Die Mannschaft die gegen Ende der zweiten Halbzeit 6:0 hinten liegt erklärt das Ganze einfach für beendet und geht. Lohnt ja eh nicht mehr. Tststs. Sowas gibts auch nur in Amerika.


Dafür das wir unter der Woche am Abend hier waren, war das Stadion sehr gut voll. Trotzdem verlief die Abreise absolut easy going. An der Bahnstation standen schon diverse extra lange Express Züge bereit. In Nullkommanichts war ich wieder am Times Square.

Auf dem Rückweg zum Hotel bin ich nochmal beim Australier von gestern hängen geblieben. Heute hat der Barkeeper nicht mit den Gästen mitgezischt. Dafür ist ihm nach dem zweiten Glas das Fosters ausgegangen. Aber es war eh schon spät, machte nix.

Gute Nacht.

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20.07.2011 - What time is it in the world ? ................ Showtime !

Mein Aktionsradius für den heutigen Tag war geplant eigentlich recht begrenzt. Ich hatte mir schon vor ner ganzen Zeit Tickets für die Matineevorstellung vom Spiderman Musical gesichert und danach gehts ab nach East Rutherford zum U2 Musical.

Erst aber mal wieder lecker Sandwich essen bei Pret. Dann zum Times Square zum Foxwood Theatre und meine Tickets für später an der Kasse abholen. Wo ich jetzt schon mal da war, bin ich die 42. ein Stück weiter durch gegangen zum Port Authority Bus Terminal um schon mal die Bustickets für heute Abend zu kaufen. Bei der Gelegenheit hab ich mich auch kurz umgeschaut und schon mal ausgekundschaftet wo der Bus dann später abfahren wird. Mann, dieses Busterminal was da wie ein riesiger Fremdkörper-Klotz aus Beton in der Gegend steht ist schon ein amtliches Teil. Drinnen kann man sich fast verlaufen. Ich hab ein ganzes Stück gebraucht, bis ich die Ticketschalter gefunden hatte.

 Zurück am Theater war ich ein wenig zu früh. Einlass war erst so in ner halben Stunde. Die Zeit habe ich mich bei diesem neuerdings verkehrsberuhigten Teil aufm Times Square ein wenig hingesetzt und Leute beobachtet.



So. Dann Musical. Ich hatte Balkon. Das waren die billigsten Karten die immer noch ca. 70 Dollar gekostet hatten. Das Musical war sehr gut. Mir hat es gefallen. Die Story erzählt im wesentlichen die Handlung des ersten Spiderman Films nach. Halt nur für die Bühne aufgearbeitet. Die Kulissen waren sehr gut gemacht. Immer wieder wurde etwas verschoben, von oben oder unten reingefahren. Es gab damit eigentlich dauernd neue Bühnenbilder. What time is it in the world ? Showtime !

Der Clou und auch die zahlreichen Höhepunkte waren aber ganz klar die Seil-Akrobatik-Flugnummern. Wenn der Spiderman durch den Zuschauerraum flog und dann von unten nach oben auf den Balkon zuflog und bei mir oben auf dem Balkon landete, das waren schon sehr spektakuläre Szenen.



Beim Endkampf wenn der böse Professor und Spidy gleichzeitig in der Luft sind und sich die finale Schlacht liefern, habe ich die ganze Zeit gedacht, die müssen sich doch gegenseitig mit ihren Seilen verheddern. Aber nix. Alles wunderbar.

Mein Fazit : Klasse. Das kann man sich auf jeden Fall ansehen. Auch an der Länge gibts nix zu mäkeln. Mit Pause fast drei Stunden war mehr als OK. Es war jetzt so 16 Uhr durch als ich wieder auf der Straße stand. Jetzt gabs erst mal ne Stärkung beim schon gestern erfolgreich getesteten Heartland Brewery Chophouse. Steak und Bier waren auch heute sehr lecker. Hui. Heute wars noch teurer als gestern. Naja. War ja sozusagen der letzte Tag heut. Was solls. Is doch Urlaub :-)

Ich bin noch länger sitzen geblieben und hab noch das ein oder andere Bierchen vernichtet. Der Kellner wollte mir noch einen Nachtisch andrehen. Das habe ich aber abgelehnt und ihm gesagt er solle mir lieber noch ein Bier bringen. Irgendwie schien das saukomisch zu sein. Jedes Mal wenn er danach an meinem Tisch vorbeikam, war er am grinsen und fragte, ob ich noch ein Nachtischbier wollte. Spaßvogel !

Naja. Irgendwann wars auch endlich Zeit zum Bus zu gehen. Ich musste mich von der Heartland Brewery losreißen. Das war auch ganz gut. Wenn ich da noch länger geblieben wäre, wäre ich wohl  komplett versumpft dort für den Tag. Ich sach nur : Cornhusker Lager ..... hicks.

Am Busterminal angekommen fand ich auch ganz schnell die schon verdammt lange Schlange von wartenden Konzertgängern. Dann kamen aber in kurzer Zeit zwei Busse und es war ein deutliches Fortkommen in der Schlange zu vermelden. So weit so gut. Leider passierte dann aber ...... nichts mehr. Kein Bus mehr. Komisch. Nach einer Zeit machten diverse unbestätigte Gerüchte die Runde die aber alle etwas absurd waren. Dann tauchte endlich jemand von der Busbehörde auf und verkündete, das der Busverkehr komplett zum erliegen gekommen wäre. Der Tunnel wäre gesperrt und alle Busse die uns abholen sollten ständen auf der anderen Seite und kämen nicht durch. Es würde jetzt versucht weitere Busse aus den Depots zu requirieren, das könne aber noch dauern. Na super. Da kam mir das erste Mal für den Abend der Gedanke, das ich doch besser mit dem Zug gefahren wäre.

Naja. Alle anderen waren auch ganz tapfer und haben die Disziplin gewahrt. Es kam sogar so etwas wie Galgenhumor auf. So nach ungefähr einer weiteren halben Stunde schnaufte dann plötzlich ein etwas ältliches Busmodell um die Ecke. Da ich glücklicherweise recht weit vorne stand war ich in diesem Bus dabei. Wie lange die vielen anderen Leute hinter mir noch warten mussten entzieht sich meiner Kenntnis.

Ja. Mit dem Bus gings dann los. Durch den Tunnel gings noch. Ab hinter dem Tunnel war dann auch für den Bus Stopp and Go angesagt. Es hat noch unglaublich lange gedauert, bis wir dann am Stadion waren. Die Vorband war schon am spielen. Ich hatte heute wieder einmal Sitzplatz und war deshalb noch recht entspannt. Aber mein Ticket musste ich noch abholen. Hui. Da standen auch ganz viele Leute an. Aber auch hier ging es langsam aber sicher nach vorne.

Und wieder einmal muss ich den lieben amerikanischen Mitbürgern ein Armutszeugnis ausstellen. Wenn auf dem Abholschein für die Tickets (den man übrigens tunlichst mitbringen und vorzeigen sollte!) draufsteht, das noch eine ID und die Kreditkarte mit der der Kauf getätigt wurde notwendig sind, zur Abholung der Karten, warum falle ich dann regelmäßig aus alen Wolken, das die genau diesen Kram sehen wollen ? Arrrrgh. Wie ich muss mich ausweisen ? Wie sie brauchen meine Kreditkarte ? Mein Name ist Smith, das muss doch reichen ! Wie, eine Reservierungsnummer wäre ganz hilfreich ? AAAAAAAAA  Mein Herz, meine Pillen, schnell bitte !

Es ist schon bezeichnend, das die Dame am Schalter, als ich unaufgefordert den Abholzettel, meinen Ausweis und meine Kreditkarte durchs Fenster reinreichte, mir erst mal herzlichst gedankt hat, das ich mithelfe den Ablauf schnell und unkompliziert zu halten. Naja. ICH hatte mein Ticket in gefühlt einer Minute ohne Diskussionen und konnte nun endlich das Stadion entern. Die Vorband war mittlerweile vorbei.

Wow. Dieses "New Meadowlands Stadium" ist ja mal ein amtliches Teil. Da musste sogar ich mal den Stadionplan konsultieren und die Wegweiser genau beachten. Klasse Pott kann ich nur sagen. Natürlich waren auch hier mehr Fressbuden und Getränkestände im Umgang eingebaut wie in allen Stadien in ganz Deutschland. Und alle waren dicht belagert. Dabei gabs auch hier recht amtliche Preise. Mein Wasser für 5,50 konnte ich ja gerade noch einsehen. Aber ein Bier für 8 Dollar aufwärts oder n Hotdog für 6 Dollar. Das war doch zuviel des Guten.


Am Platz angekommen durfte ich auch direkt mit der nächsten Unsitte der Amerikaner Bekanntschaft machen. Nicht einmal 15 Minuten still auf dem Arsch sitzen können und sich selbst beschäftigen. Dauerndes raus und rein rennen, rein vorzeugsweise mit vollen Armen voll Bier und Mampf. Unglaublich.

 Irgendwann setzten sich dann zwei Typen neben mich. Der direkt neben mir hatte direkt mal 3 Bier dabei. Man muss sich ja bevorraten. Es könnte ja sein, das man in den nächsten 10 Minuten nichts mehr kriegen kann. Man kam dann ins Gespräch. Vielmehr gesagt, er kam ins Gespräch. Ich hatte unvorsichtigerweise verkündet das ich aus Deutschland sei und nur hier um das Konzert zu sehen. Autsch. Das veranlasste meinen Nachbarn aus Iowa wie ich zu hören bekam erst mal einen Rundruf zu starten, den irgendwie der ganze Block hören sollte. Hey this guy is from Deutsclääääääänd. He is here to see the show ! Yeah. Yippikahe Schweinebacke. Naja, das letzte hat er nicht gesagt, aber hätte zu seinem Cowboyslang aber gepasst.

Ich hab den Typen ja nicht verstanden. Der hat so etwas übles geknödelt, das ich vollkommen keine Ahnung habe, was der gesagt hat. Ich glaube er wollte mir noch verklickern das er Verwandte in Deutschläänd habe. Kann aber auch sein, das er gesagt hat, das er da irgendeinen entfernen Freund kennt. Irgendsowas.

Tja. Scheinbar kann der normale Dorfidiot aus Iowa nicht richtig zählen. Irgendwann kamen nämlich die Leutchen die wirklich auf den beiden Plätzen neben mir saßen. Ach so das ist garnicht Block blablubb. Und das ist auch nicht Reihe schlagmichtot. Tjaa. Dann sind wir wohl falsch.

Ja, meine Herren. Da ward ihr wohl falsch. So ganz unrecht wars mir ja nicht. Die beiden Chinesen, die dann da saßen haben mich wenigstens in Ruhe gelassen und ich musste nicht peinliche Konversation machen. Aber hey. Auf alle Fälle hat mir der Typ von vorher noch von einem seiner drei Bier eines angeboten. Das macht ihn ja auch wieder sympatisch :-)

Tja. So verging die Zeit. Und um viertel nach Neun war dann Showtime. What time is it in the world ? Showtime ! In diesem Stadion ist man zwar versucht zu antworten "It's Bosstime". Aber heute waren ja U2 da. Der Boss war nur als Zuschauer im Stadion. Irgendwie habe ich ja immer noch ein wenig gehofft, das hier in Bosscountry der Bruce mal noch kurz auf die Bühne springt. Aber den Gefallen hat er uns nicht getan. Schade.

Konzert war klasse. Kulisse umwerfend. Die Leutchen haben doch noch mehr Stimmung gemacht, wie sich das vermuten lies. Und während des Konzertes sind die auch garnicht mehr so oft rausgerannt zum Bierholen. Wenn heute nicht nur meine persönliche U2 Tour zu Ende gewesen wäre, sondern auch allgemein die Tour geendet hätte. Ich hätte nichts dagegen gehabt. Das wäre in meinen Augen auch ein würdiges Abschlusskonzert gewesen. Und wer weiß. Beim Abschlusskonzert wäre der Bruce vielleicht doch noch gekommen :-)

Am Ende hab ich mich zügig davon gemacht und bin im Laufschritt über den großen Parkplatz zum Busplatz getrabt. Es waren schon recht viele Leute da, aber auch ganz viele Busse, so das die Abreise zumindest für mich noch recht zügig ging. Auf dem Parkplatz hatten sich etliche schon für einen längeren Aufenthalt eingerichtet. Die hatten teilweise zwei Autos zusammengefahren, einen Pavillon aufgebaut und den Grill angefeuert und das Bierfass aufgestellt. Scheinbar war das da mit der Abreise nicht so dolle. Die haben sich gesagt, machen wir erst mal ein kleines Grillerchen, abfahren können mir auch morgen früh noch *lol* Klasse. Dafür gibts den Coolness-Preis von mir.

Der Tunnel war wieder offen, so das ich mit meinem Bus in normaler Fahrtzeit wieder in Manhattan war. Am Busterminal rausgeschmissen gings dann zu Fuß weiter zum Hotel. Der Australier hatte schon zu. Nun gut, was heißt schon. Waren ja auch 1 Uhr mittlerweile. Und eigentlich war das auch gut, das ich direkt zum Hotel gehen musste. Ich musste ja noch meinen Kram zusammenpacken, morgen gings ja nach Hause.

Gute Nacht. What time is it in the world ? Showtime !


21.07.2011 - Home Sweet Home

Abfaaaahrt !

 Gegen 11 Habe ich mich aufgemacht, die Heimreise anzutreten. Ehrlich gesagt, nach diversen Tausend Flugkilometern in Kanada und den USA wurds jetzt mal so langsam wieder Zeit. Beim Auschecken im Hotel hat man noch versucht mich abzuzocken. Wollten noch irgendwelche Säfte und Frühstücke mit berechnen. Als ich dann ganz kurz aber ganz energisch protestiert habe, war davon plötzlich nicht mehr die Rede. Tja. Versuchen kann mans ja mal.

Zum gewünschten Auf Wiedersehen kann ich nur sagen : Bestimmt nicht. Das hat gereicht. Meine Meinung werdet ihr in diversen Online Foren und Reisebewertungsseiten lesen. Viel Spass.

Ich habe mich aufgemacht zu Bryant Park um die Bahn zum JFK zu kriegen. Schon hier habe ich gemerkt das es jetzt um die Mittagszeit muckelig war war. Unten in den Tunneln der UBahn hat man es fast nicht ausgehalten. Da ist man beim Stehen und Warten zerflossen. Jedesmal wenn ein Zug kam und die Luft vor sich hergeschoben hat, kam ein heißer Föhn auf einen zu. Puhhh.

 Später konnte man lesen, das dieser Donnerstag der 21.7.2011 der heißeste Tag in New York seit seeeehr langer Zeit war und das im Central Park wohl sogar Leute an der Hitze gestorben sind. Naja. Ich hab den Rest des Mittags im klimatisierten UBahnzug verbracht und davon nicht so sehr viel mitbekommen. Ich war jetzt auch auf bekanntem Terrain. Annreise zum JFK Flughafen ist mittlerweile bekannt.

 Schnell in den Airtrain und am Lufthansa-Terminal ausgestiegen. Schalter waren noch nicht auf, so habe ich mir die Zeit mit einem späten Frühstück vertrieben. Später waren die Schalter geöffnet und ich konnte einchecken. Schon hier habe ich mir einen Platz mit viel freiem Platz um mich herum gesichert, es war nicht wirklich viel los und die Damen haben die Plätze recht großzügig verteilt.

 Security war penibel aber doch schnell erledigt. Nur leider war in diesem Terminal bis auf so eine Art mobile Getränkebude nix aber auch garnix, wo man sich noch hätte hinsetzen können um noch ein Abschiedsbierchen oder so zu sich zu nehmen. Das bin ich in anderen Terinals aber anders gewöhnt. Wo ist der schon zur Gewohnheit gewordene Sam Adams Laden ? Schniief.

So habe ich mir die Zeit beim Gate mit Warten, Leute kucken und das nicht vorhandene Umsonst-WLAN-Netz suchen vertrieben.

Dann ging alles ganz schnell. ReinindenFlieger-Rauf-BrummBrumm-Runter-RausausdemFlieger-gutenMorgenDeutschläääänd.

Nur so viel. Ich bin zwar mit dem A380 der Lufthansa geflogen. Aber soooo ne Riesenattraktion ist das auch nicht. Ist halt alles neu. Neue Einrichtung, neue Geräusche und alles viel viel größer. Aber trotzdem fliegt das Teil nur von A nach B. Boardentertainment ist wirklich sehr gut. Nur manchmal waren die Touchscreens etwas störrisch. Der Flug allerdings war wirklich sehr ruhig. Ich glaube, bis der Riesenwalfisch mal ins Wackeln kommt, da muss man schon Mutwillig durch ein Unwetter fliegen.

Fazit New York :

Ja. Gewohnt gut. Auf den Reinfall mit dem Hotel will ich garnicht mehr weiter eingehen. Das sollte den Aufenthalt und das Erlebnis nicht schmälern. Eigentlich hatte ich mir im Vorfeld noch viel mehr vorgenommen zu kucken und zu machen. Mal wieder musste ich feststellen, das man an einem Tag irgendwie garnicht so sehr viele Dinge tut. Na. Kein Problem. Dann hab ich für den nächsten New York Aufenthalt noch was zu tun.

Fin
The End

So. Das war das Aufwärmen in Sachen Reisebericht für die USA. Bei mir geht's in ca. 2 Wochen wieder los zu ein wenig Cityhopping kreuz und quer durch die USA.
Ich werde dann davon berichten.

Gruß
Bernd
Meine kleine Reiseseite mit meinen Reiseberichten
http://www.berndsteinke.de


hurrrz

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Auf dem Parkplatz hatten sich etliche schon für einen längeren Aufenthalt eingerichtet. Die hatten teilweise zwei Autos zusammengefahren, einen Pavillon aufgebaut und den Grill angefeuert und das Bierfass aufgestellt. Scheinbar war das da mit der Abreise nicht so dolle. Die haben sich gesagt, machen wir erst mal ein kleines Grillerchen, abfahren können mir auch morgen früh noch *lol* Klasse. Dafür gibts den Coolness-Preis von mir.

Erstmal Danke für den tollen Reisebericht. Was Du da geschildert hat ist das sogenannte tailgating, wird gerne auch vor Sportveranstaltungen auf dem Stadionparkplatz zelebriert.
"I’d rather be nine people’s favorite thing,
than a hundred people’s ninth favorite thing"

Marthe

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Danke für Deinen Reisebericht, hat mir sehr gut gefallen. Viel Spass beim nächsten Cityhopping und beim RB bin ich natürlich wieder dabei :D

LG
Marthe