20.07.2011 - What time is it in the world ? ................ Showtime !Mein Aktionsradius für den heutigen Tag war geplant eigentlich recht begrenzt. Ich hatte mir schon vor ner ganzen Zeit Tickets für die Matineevorstellung vom Spiderman Musical gesichert und danach gehts ab nach East Rutherford zum U2 Musical.
Erst aber mal wieder lecker Sandwich essen bei Pret. Dann zum Times Square zum Foxwood Theatre und meine Tickets für später an der Kasse abholen. Wo ich jetzt schon mal da war, bin ich die 42. ein Stück weiter durch gegangen zum Port Authority Bus Terminal um schon mal die Bustickets für heute Abend zu kaufen. Bei der Gelegenheit hab ich mich auch kurz umgeschaut und schon mal ausgekundschaftet wo der Bus dann später abfahren wird. Mann, dieses Busterminal was da wie ein riesiger Fremdkörper-Klotz aus Beton in der Gegend steht ist schon ein amtliches Teil. Drinnen kann man sich fast verlaufen. Ich hab ein ganzes Stück gebraucht, bis ich die Ticketschalter gefunden hatte.
Zurück am Theater war ich ein wenig zu früh. Einlass war erst so in ner halben Stunde. Die Zeit habe ich mich bei diesem neuerdings verkehrsberuhigten Teil aufm Times Square ein wenig hingesetzt und Leute beobachtet.
So. Dann Musical. Ich hatte Balkon. Das waren die billigsten Karten die immer noch ca. 70 Dollar gekostet hatten. Das Musical war sehr gut. Mir hat es gefallen. Die Story erzählt im wesentlichen die Handlung des ersten Spiderman Films nach. Halt nur für die Bühne aufgearbeitet. Die Kulissen waren sehr gut gemacht. Immer wieder wurde etwas verschoben, von oben oder unten reingefahren. Es gab damit eigentlich dauernd neue Bühnenbilder. What time is it in the world ? Showtime !
Der Clou und auch die zahlreichen Höhepunkte waren aber ganz klar die Seil-Akrobatik-Flugnummern. Wenn der Spiderman durch den Zuschauerraum flog und dann von unten nach oben auf den Balkon zuflog und bei mir oben auf dem Balkon landete, das waren schon sehr spektakuläre Szenen.
Beim Endkampf wenn der böse Professor und Spidy gleichzeitig in der Luft sind und sich die finale Schlacht liefern, habe ich die ganze Zeit gedacht, die müssen sich doch gegenseitig mit ihren Seilen verheddern. Aber nix. Alles wunderbar.
Mein Fazit : Klasse. Das kann man sich auf jeden Fall ansehen. Auch an der Länge gibts nix zu mäkeln. Mit Pause fast drei Stunden war mehr als OK. Es war jetzt so 16 Uhr durch als ich wieder auf der Straße stand. Jetzt gabs erst mal ne Stärkung beim schon gestern erfolgreich getesteten Heartland Brewery Chophouse. Steak und Bier waren auch heute sehr lecker. Hui. Heute wars noch teurer als gestern. Naja. War ja sozusagen der letzte Tag heut. Was solls. Is doch Urlaub
Ich bin noch länger sitzen geblieben und hab noch das ein oder andere Bierchen vernichtet. Der Kellner wollte mir noch einen Nachtisch andrehen. Das habe ich aber abgelehnt und ihm gesagt er solle mir lieber noch ein Bier bringen. Irgendwie schien das saukomisch zu sein. Jedes Mal wenn er danach an meinem Tisch vorbeikam, war er am grinsen und fragte, ob ich noch ein Nachtischbier wollte. Spaßvogel !
Naja. Irgendwann wars auch endlich Zeit zum Bus zu gehen. Ich musste mich von der Heartland Brewery losreißen. Das war auch ganz gut. Wenn ich da noch länger geblieben wäre, wäre ich wohl komplett versumpft dort für den Tag. Ich sach nur : Cornhusker Lager ..... hicks.
Am Busterminal angekommen fand ich auch ganz schnell die schon verdammt lange Schlange von wartenden Konzertgängern. Dann kamen aber in kurzer Zeit zwei Busse und es war ein deutliches Fortkommen in der Schlange zu vermelden. So weit so gut. Leider passierte dann aber ...... nichts mehr. Kein Bus mehr. Komisch. Nach einer Zeit machten diverse unbestätigte Gerüchte die Runde die aber alle etwas absurd waren. Dann tauchte endlich jemand von der Busbehörde auf und verkündete, das der Busverkehr komplett zum erliegen gekommen wäre. Der Tunnel wäre gesperrt und alle Busse die uns abholen sollten ständen auf der anderen Seite und kämen nicht durch. Es würde jetzt versucht weitere Busse aus den Depots zu requirieren, das könne aber noch dauern. Na super. Da kam mir das erste Mal für den Abend der Gedanke, das ich doch besser mit dem Zug gefahren wäre.
Naja. Alle anderen waren auch ganz tapfer und haben die Disziplin gewahrt. Es kam sogar so etwas wie Galgenhumor auf. So nach ungefähr einer weiteren halben Stunde schnaufte dann plötzlich ein etwas ältliches Busmodell um die Ecke. Da ich glücklicherweise recht weit vorne stand war ich in diesem Bus dabei. Wie lange die vielen anderen Leute hinter mir noch warten mussten entzieht sich meiner Kenntnis.
Ja. Mit dem Bus gings dann los. Durch den Tunnel gings noch. Ab hinter dem Tunnel war dann auch für den Bus Stopp and Go angesagt. Es hat noch unglaublich lange gedauert, bis wir dann am Stadion waren. Die Vorband war schon am spielen. Ich hatte heute wieder einmal Sitzplatz und war deshalb noch recht entspannt. Aber mein Ticket musste ich noch abholen. Hui. Da standen auch ganz viele Leute an. Aber auch hier ging es langsam aber sicher nach vorne.
Und wieder einmal muss ich den lieben amerikanischen Mitbürgern ein Armutszeugnis ausstellen. Wenn auf dem Abholschein für die Tickets (den man übrigens tunlichst mitbringen und vorzeigen sollte!) draufsteht, das noch eine ID und die Kreditkarte mit der der Kauf getätigt wurde notwendig sind, zur Abholung der Karten, warum falle ich dann regelmäßig aus alen Wolken, das die genau diesen Kram sehen wollen ? Arrrrgh. Wie ich muss mich ausweisen ? Wie sie brauchen meine Kreditkarte ? Mein Name ist Smith, das muss doch reichen ! Wie, eine Reservierungsnummer wäre ganz hilfreich ? AAAAAAAAA Mein Herz, meine Pillen, schnell bitte !
Es ist schon bezeichnend, das die Dame am Schalter, als ich unaufgefordert den Abholzettel, meinen Ausweis und meine Kreditkarte durchs Fenster reinreichte, mir erst mal herzlichst gedankt hat, das ich mithelfe den Ablauf schnell und unkompliziert zu halten. Naja. ICH hatte mein Ticket in gefühlt einer Minute ohne Diskussionen und konnte nun endlich das Stadion entern. Die Vorband war mittlerweile vorbei.
Wow. Dieses "New Meadowlands Stadium" ist ja mal ein amtliches Teil. Da musste sogar ich mal den Stadionplan konsultieren und die Wegweiser genau beachten. Klasse Pott kann ich nur sagen. Natürlich waren auch hier mehr Fressbuden und Getränkestände im Umgang eingebaut wie in allen Stadien in ganz Deutschland. Und alle waren dicht belagert. Dabei gabs auch hier recht amtliche Preise. Mein Wasser für 5,50 konnte ich ja gerade noch einsehen. Aber ein Bier für 8 Dollar aufwärts oder n Hotdog für 6 Dollar. Das war doch zuviel des Guten.
Am Platz angekommen durfte ich auch direkt mit der nächsten Unsitte der Amerikaner Bekanntschaft machen. Nicht einmal 15 Minuten still auf dem Arsch sitzen können und sich selbst beschäftigen. Dauerndes raus und rein rennen, rein vorzeugsweise mit vollen Armen voll Bier und Mampf. Unglaublich.
Irgendwann setzten sich dann zwei Typen neben mich. Der direkt neben mir hatte direkt mal 3 Bier dabei. Man muss sich ja bevorraten. Es könnte ja sein, das man in den nächsten 10 Minuten nichts mehr kriegen kann. Man kam dann ins Gespräch. Vielmehr gesagt, er kam ins Gespräch. Ich hatte unvorsichtigerweise verkündet das ich aus Deutschland sei und nur hier um das Konzert zu sehen. Autsch. Das veranlasste meinen Nachbarn aus Iowa wie ich zu hören bekam erst mal einen Rundruf zu starten, den irgendwie der ganze Block hören sollte. Hey this guy is from Deutsclääääääänd. He is here to see the show ! Yeah. Yippikahe Schweinebacke. Naja, das letzte hat er nicht gesagt, aber hätte zu seinem Cowboyslang aber gepasst.
Ich hab den Typen ja nicht verstanden. Der hat so etwas übles geknödelt, das ich vollkommen keine Ahnung habe, was der gesagt hat. Ich glaube er wollte mir noch verklickern das er Verwandte in Deutschläänd habe. Kann aber auch sein, das er gesagt hat, das er da irgendeinen entfernen Freund kennt. Irgendsowas.
Tja. Scheinbar kann der normale Dorfidiot aus Iowa nicht richtig zählen. Irgendwann kamen nämlich die Leutchen die wirklich auf den beiden Plätzen neben mir saßen. Ach so das ist garnicht Block blablubb. Und das ist auch nicht Reihe schlagmichtot. Tjaa. Dann sind wir wohl falsch.
Ja, meine Herren. Da ward ihr wohl falsch. So ganz unrecht wars mir ja nicht. Die beiden Chinesen, die dann da saßen haben mich wenigstens in Ruhe gelassen und ich musste nicht peinliche Konversation machen. Aber hey. Auf alle Fälle hat mir der Typ von vorher noch von einem seiner drei Bier eines angeboten. Das macht ihn ja auch wieder sympatisch
Tja. So verging die Zeit. Und um viertel nach Neun war dann Showtime. What time is it in the world ? Showtime ! In diesem Stadion ist man zwar versucht zu antworten "It's Bosstime". Aber heute waren ja U2 da. Der Boss war nur als Zuschauer im Stadion. Irgendwie habe ich ja immer noch ein wenig gehofft, das hier in Bosscountry der Bruce mal noch kurz auf die Bühne springt. Aber den Gefallen hat er uns nicht getan. Schade.
Konzert war klasse. Kulisse umwerfend. Die Leutchen haben doch noch mehr Stimmung gemacht, wie sich das vermuten lies. Und während des Konzertes sind die auch garnicht mehr so oft rausgerannt zum Bierholen. Wenn heute nicht nur meine persönliche U2 Tour zu Ende gewesen wäre, sondern auch allgemein die Tour geendet hätte. Ich hätte nichts dagegen gehabt. Das wäre in meinen Augen auch ein würdiges Abschlusskonzert gewesen. Und wer weiß. Beim Abschlusskonzert wäre der Bruce vielleicht doch noch gekommen
Am Ende hab ich mich zügig davon gemacht und bin im Laufschritt über den großen Parkplatz zum Busplatz getrabt. Es waren schon recht viele Leute da, aber auch ganz viele Busse, so das die Abreise zumindest für mich noch recht zügig ging. Auf dem Parkplatz hatten sich etliche schon für einen längeren Aufenthalt eingerichtet. Die hatten teilweise zwei Autos zusammengefahren, einen Pavillon aufgebaut und den Grill angefeuert und das Bierfass aufgestellt. Scheinbar war das da mit der Abreise nicht so dolle. Die haben sich gesagt, machen wir erst mal ein kleines Grillerchen, abfahren können mir auch morgen früh noch *lol* Klasse. Dafür gibts den Coolness-Preis von mir.
Der Tunnel war wieder offen, so das ich mit meinem Bus in normaler Fahrtzeit wieder in Manhattan war. Am Busterminal rausgeschmissen gings dann zu Fuß weiter zum Hotel. Der Australier hatte schon zu. Nun gut, was heißt schon. Waren ja auch 1 Uhr mittlerweile. Und eigentlich war das auch gut, das ich direkt zum Hotel gehen musste. Ich musste ja noch meinen Kram zusammenpacken, morgen gings ja nach Hause.
Gute Nacht. What time is it in the world ? Showtime !
21.07.2011 - Home Sweet HomeAbfaaaahrt !
Gegen 11 Habe ich mich aufgemacht, die Heimreise anzutreten. Ehrlich gesagt, nach diversen Tausend Flugkilometern in Kanada und den USA wurds jetzt mal so langsam wieder Zeit. Beim Auschecken im Hotel hat man noch versucht mich abzuzocken. Wollten noch irgendwelche Säfte und Frühstücke mit berechnen. Als ich dann ganz kurz aber ganz energisch protestiert habe, war davon plötzlich nicht mehr die Rede. Tja. Versuchen kann mans ja mal.
Zum gewünschten Auf Wiedersehen kann ich nur sagen : Bestimmt nicht. Das hat gereicht. Meine Meinung werdet ihr in diversen Online Foren und Reisebewertungsseiten lesen. Viel Spass.
Ich habe mich aufgemacht zu Bryant Park um die Bahn zum JFK zu kriegen. Schon hier habe ich gemerkt das es jetzt um die Mittagszeit muckelig war war. Unten in den Tunneln der UBahn hat man es fast nicht ausgehalten. Da ist man beim Stehen und Warten zerflossen. Jedesmal wenn ein Zug kam und die Luft vor sich hergeschoben hat, kam ein heißer Föhn auf einen zu. Puhhh.
Später konnte man lesen, das dieser Donnerstag der 21.7.2011 der heißeste Tag in New York seit seeeehr langer Zeit war und das im Central Park wohl sogar Leute an der Hitze gestorben sind. Naja. Ich hab den Rest des Mittags im klimatisierten UBahnzug verbracht und davon nicht so sehr viel mitbekommen. Ich war jetzt auch auf bekanntem Terrain. Annreise zum JFK Flughafen ist mittlerweile bekannt.
Schnell in den Airtrain und am Lufthansa-Terminal ausgestiegen. Schalter waren noch nicht auf, so habe ich mir die Zeit mit einem späten Frühstück vertrieben. Später waren die Schalter geöffnet und ich konnte einchecken. Schon hier habe ich mir einen Platz mit viel freiem Platz um mich herum gesichert, es war nicht wirklich viel los und die Damen haben die Plätze recht großzügig verteilt.
Security war penibel aber doch schnell erledigt. Nur leider war in diesem Terminal bis auf so eine Art mobile Getränkebude nix aber auch garnix, wo man sich noch hätte hinsetzen können um noch ein Abschiedsbierchen oder so zu sich zu nehmen. Das bin ich in anderen Terinals aber anders gewöhnt. Wo ist der schon zur Gewohnheit gewordene Sam Adams Laden ? Schniief.
So habe ich mir die Zeit beim Gate mit Warten, Leute kucken und das nicht vorhandene Umsonst-WLAN-Netz suchen vertrieben.
Dann ging alles ganz schnell. ReinindenFlieger-Rauf-BrummBrumm-Runter-RausausdemFlieger-gutenMorgenDeutschläääänd.
Nur so viel. Ich bin zwar mit dem A380 der Lufthansa geflogen. Aber soooo ne Riesenattraktion ist das auch nicht. Ist halt alles neu. Neue Einrichtung, neue Geräusche und alles viel viel größer. Aber trotzdem fliegt das Teil nur von A nach B. Boardentertainment ist wirklich sehr gut. Nur manchmal waren die Touchscreens etwas störrisch. Der Flug allerdings war wirklich sehr ruhig. Ich glaube, bis der Riesenwalfisch mal ins Wackeln kommt, da muss man schon Mutwillig durch ein Unwetter fliegen.
Fazit New York :Ja. Gewohnt gut. Auf den Reinfall mit dem Hotel will ich garnicht mehr weiter eingehen. Das sollte den Aufenthalt und das Erlebnis nicht schmälern. Eigentlich hatte ich mir im Vorfeld noch viel mehr vorgenommen zu kucken und zu machen. Mal wieder musste ich feststellen, das man an einem Tag irgendwie garnicht so sehr viele Dinge tut. Na. Kein Problem. Dann hab ich für den nächsten New York Aufenthalt noch was zu tun.
Fin
The End
So. Das war das Aufwärmen in Sachen Reisebericht für die USA. Bei mir geht's in ca. 2 Wochen wieder los zu ein wenig Cityhopping kreuz und quer durch die USA.
Ich werde dann davon berichten.
Gruß
Bernd