Samstag 14. OktoberDer Wecker klingelt um 6:30 Uhr und wir müssen raus. Sunrise am Zabriskie Point steht auf dem Programm. Wir ziehen uns schnell an und düsen auch schon los. Es sind schon ein paar Fotografen da, aber die Wolken verdecken den ganzen östlichen Horizont. Eine größere Lücke weiter oben lässt hoffen, also warten wir.
Da sich die Lücke dann auch noch schließt gebe ich auf und mache ein paar Fotos ohne Sonne.
In der Cabin machen wir uns dann Tee und Kaffee und essen Cornflakes dazu.
Zusammenpacken und wir fahren nach Norden, ab dem Abzweig zu Scotty´s Castle ist die Strasse immer wieder mit Schlamm und Kies überschwemmt worden, ich fahre in hohem Tempo drüber, manchmal fast zu schnell, weil die Umgebung einfach zu interessant ist, statt mich auf die Straße zu konzentrieren - zum Glück ist jetzt noch kein Verkehr. Dann biegen wir ab zum Ubehebe Crater und sehen uns diesen vom Parkplatz aus an, zum Rundgang reicht die Zeit leider nicht, vielleicht heute Nachmittag.
Hier beginnt auch die Road zum Racetrack, auf dem Schild steht 27 Meilen und die Ranger haben uns gewarnt, die Strasse sei in schlechtem Zustand, wir müssten mit einem Platten rechnen und sollen das lieber sein lassen. Nun so mancher Ranger hat uns schon vor einer Road oder sonstigem gewarnt und es ging gut, wir wollen es einfach selbst sehen. Natürlich ist uns das Risiko, das wir hier eingehen bewusst und wir haben immer noch die Möglichkeit umzudrehen, falls es wirklich zu heftig wird.
Nachdem wir aus dem Lavafeld heraus sind, fährt es sich ungleich schwerer. Der Weg besteht aus losem Schotter und das kann schon reifenmordend sein. Auch einige große Pfützen tauchen dann auf, diese lassen sich aber leicht durchfahren, die großen Steine machen da schon mehr Probleme.
Nach 20 Meilen erreichen wir die berühmte Teakettle Junction. Der Wegweiser hängt wirklich voller Teekessel, die meisten mit Aufschrift, von wem und wann sie aufgehängt wurden, kurios. Die Road ist ab hier, entgegen den Aussagen der Ranger, gut zu befahren und man sieht schon aus der Ferne die Racetrack-Playa. Als wir den ausgetrockneten See erreichen, fahren wir auf einem guten sandigen Weg und sehen auch bald die ersten Steine auf der Playa liegen. Wir haben es geschafft, aber können wir auch die Spuren sehen? Die Spannung steigt und Elke testet die Beschaffenheit des Bodens, vorsichtig setzt sie einen Fuß auf die Playa, um zu sehen ob diese weich ist und ob eventuell Schuhabdrücke bleiben. Das wäre nämlich das Aus, für eine Exkursion auf die Playa gewesen. Aber wir haben Glück, Glück, Glück, der Boden ist steinhart, keine Abdrücke bleiben zurück, also rauf und erkunden.
Es liegen nur ein paar Steine hier, aber die Tracks sind schon gigantisch, einfach unglaublich. Die Steine bewegen sich tatsächlich, keiner hat es je beobachtet und es funktioniert wohl nur, wenn es nass ist und der Wind stark genug bläßt. Manche Steine wiegen bis zu 100 Pfund und es bleibt ein Rätsel, aber es ist wahr.
Wir fahren weiter zum Südende, dort ist ein Parkplatz und es stehen schon ein paar Autos da, 2 Männer fahren gerade wieder ab als wir kommen und sie fahren gen Süden. Wir gehen wieder auf die Playa und wenden uns dem südöstlichen Ende zu. Das Laufen auf dieser ebenen Fläche allein ist schon Wahnsinn, dann kommen die ersten Steine mit Tracks, unbelievable.
Ich komme aus dem Fotografieren nicht mehr raus, wir gehen von einem Stein zum anderen, es ist super. Nach einer Stunde haben wir alle Steine gesehen und gehen zurück und essen Bagels. Dann kommt ein SUV mit 2 Männern, die gehen auf die Playa und kommen sehr schnell wieder zurück. Sie sagen uns, dass sie nur wenig Zeit haben und auch auf der Südroute wieder aus dem Tal wollen, ich habe schon auf dem GPS gesehen, dass es tatsächlich eine Verbindung zum Saline Valley gibt, die auf den Karten nicht eingezeichnet ist. Die Rangerin hat den Weg über die Hunter Mountains nicht empfohlen, die Männer meinen dagegen es geht gut; der Trail sei oft sehr schmal und geht wohl auf der einen Seite steil bergab, aber man könne es schaffen und sie fahren los. Wir essen noch fertig und fahren ihnen hinterher, das nächste Abenteuer an diesem Tag beginnt. Bereits nach einer Meile geht es über einen Sattel und es wird heftig.
Wir müssen über große Steine und Geröll in das Tal runter. Ohne HC ist dies keinesfalls möglich, auch würde ich im Nachhinein von dieser Route abraten. Man kommt nur sehr langsam vorwärts, das Ausweichen und Überfahren der großen Brocken erfordert viel Zeit und streckenweise jemanden der vorne weg geht und einweist. Da ist man zu Fuß schneller unterwegs. Der Weg schmiegt sich immer an den Hang und dieser liegt oft auf dem Weg, oder hat ein Stück dessen mit weiter nach unten getragen, nichts für schwache Nerven, aber man kommt vorwärts, Kurve um Kurve über Stock und Stein wie man so schön sagt.
Manchmal sind es richtige Stufen die wir hinunter müssen und ein paar Mal auch wieder zurück als wir an einem zu großen Stein festsitzen, das geht dann nur noch mit 4WD. Als wir dann endlich den Talboden erreichen denken wir, nun geht es bestimmt schneller, aber falsch gedacht. Um auf die Saline Valley Road zu kommen, muss man noch das ganze Tal durchqueren und das besteht einzig aus Washes und Geröllfeldern. Da müssen wir auch noch durch, in die Washes geht es meist steil runter, aber wir schaffen auch das. Die Saline Valley Road ist da schon in besserem Zustand und kann mit 25 mph gefahren werden. Dann geht es entlang des Creeks bergauf.
Es ist grün und es wachsen wieder Joshuas hier, auch müssen wir zweimal den Creek durchqueren. Vom Pass oben kann man ins Panamint Valley sehen und es ist kalt. Von nun an geht eine breite Gravel Road bis zum Highway 190 und ich fahre flott durch den Joshua Forrest. Als wir die Gravelroad verlassen blicken wir zurück und entdecken ein Schild und das besagt „Road closed“ – AHA. Dann müssen wir zurück bis Panamint Springs und fahren das Valley nach Süden, auf dem Telescope- und Wildrose Peak liegt Schnee, wir haben wohl das richtige Timing gehabt, gestern den Aufstieg gemacht zu haben.
Das letzte Sightseeing Ziel heute sind die Trona Pinacles, Trona ist ein trostloser Ort, der von einer riesigen Chemiefabrik beherrscht wird. Eine Mineral Company beutet den Boden aus und es wird hier wohl auch Borax abgebaut und verarbeitet. Die Strasse zu den Pinnacles ist eine Schlammpiste, denn es geht auf dem Grund von einem ausgetrockneten See entlang und es hat erst vor kurzem geregnet. Durch die Pinnacles führen dann mehrere Wege, die man fahren kann und das tun hier viele. Auch wird überall gecampt, Väter und Söhne beschießen sich mit Farbe, ein richtiger Abenteuerspielplatz. Ich mache ein paar Fotos, dann schlingern wir wieder zurück. Der Ausflug hat sich eigentlich nicht gelohnt, aber weil es direkt am Weg liegt, sind wir halt hin. Wie unser Auto aussieht, kann man sich denken.
Auf dem Weg nach Ridgecrest fängt es zu regnen an und wir sind über die Größe der Stadt ganz erstaunt. Aber daneben ist ja das Naval Weapons Center und so wohnen hier wohl viele Soldaten. Wir fahren die Mainstreet ab und checken erst mal im Motel 6 ein, dann fahren wir noch eine Carwash an und spülen den ganzen Dreck der letzten 4 Wochen mal ab. Zum Abendessen gibt es einen original Six-Dollar-Burger, bei Carl´s Jr. und einen Milkshake hinterher, lecker. Dann kaufen wir noch ein paar Getränke ein und gehen ins Motel. Leider gibt es kein warmes Wasser und das Zimmer ist auch nicht so toll, wahrscheinlich war es das letzte Mal, dass wir diese Kette buchen.
Gefahren:
Übernachtung: Motel 6 – Ridgecrest 42$