Sonntagtag 24. SeptemberDie Nacht war bitter kalt, wir sind immer wieder aufgewacht, wegen der Kälte und weil wir uns nicht ganz ausstrecken können. Die Erholung war somit nicht gegeben. Am Morgen hatte es um die 0 °C und ich war froh als die ersten Sonnenstrahlen zu sehen waren.
Wir gingen auch sofort los um die White Pocket bei Sunrise zu erleben, das Laufen brachte auch wieder Wärme in den Körper. Nach einer nicht ganz so ausgiebigen Begehung, gingen wir auch wieder zum Auto zurück.
Zuerst wurde alles wieder umgebaut und an seinem Platz verstaut, dann gab es Frühstück. Was Warmes zum trinken gab es leider nicht, so gut sind wir dann doch nicht ausgerüstet. Dafür gab die Asche noch genügend Wärme ab, um die Hände zu wärmen. Nach dem Frühstück noch ne Katzenwäsche aus der Solardusche, die natürlich auch kalt war. Um uns vor der gefürchteten Auffahrt im Sand vorzubereiten, legte ich schon mal den Klappspaten parat und ließ etwas Luft aus den Reifen.
Das Abenteuer Rückfahrt kann beginnen. Durch etliche Kurven, die ich schon etwas zügig nahm, kam unsere Dachlast ins Rutschen und krachte herunter. Dabei bekamen die Seitentüren oben ein paar Schrammen ab; die Bretter wieder aufs Dach gepackt, noch mal fest verschnürt und weiter gings. Ich war die ganze Zeit auch am Überlegen mit welchem Gang ich da hoch sollte, wenn ich die Untersetzung zuschalte, dann büße ich dadurch Geschwindigkeit ein und damit, zeigte meine Erfahrung im Sand, hat man immer noch die besten Chancen durch tiefen Sand zu kommen. Gerade wenn die Reifen nicht das nötige Profil haben. Also ließ ich den Schalter auf 4H, um mit genügend Schmackes auf den Hügel zu kommen und was soll ich sagen, es klappte, wir wurden zwar gefährlich langsam, aber ich achtete immer nicht zu viel Gas zu geben, damit kein Rad durchdreht. Oben angekommen musste ich erst mal tief durchatmen und dann die Bretter abladen. Wer also an dieser Stelle ein Problem haben sollte, kann die angeschleppten Bretter nun gerne benutzen.
Ca. 1 km weiter stehen 2 Jeeps Laredo auf der Piste und sind wohl gerade am wenden. Es sind 6 Münchner, die sich nicht mehr sicher sind auf dem richtigen Weg zur White Pocket zu sein. Wir erklären ihnen den weiteren Weg und warnen vor der Abfahrt. Die wollen aber plötzlich nicht mehr weiter und überlegen von hier aus zu laufen. Ich hoffe ich konnte sie überzeugen doch zumindest auf den Hügel zu fahren und von dort aus zu starten, da sie ihrem Jeep auch nicht allzu viel zutrauen, der permanente Allrad und die niedrigere Bodenfreiheit ist nicht gerade hilfreich für diese Strecke, ja sogar gefährlich.
An der Ranch biegen wir rechts ab und fahren hinter bis zum Cottonwood Trailhead, auch diese Piste ist sehr sandig und man muss schon gut aufpassen sich nicht fest zu fahren. Dort packen wir unseren Rucksack und ziehen los.
Die ersten Teepees sind schon super und davon gibt es hier jede Menge. Die Farben und Formen sind Wahnsinn. Das Gebiet ist riesig und hinter jedem Butte ist eine neue spektakuläre Ansicht zu sehen, ich komme aus dem Knipsen nicht mehr raus.
Wir steigen dann in das Tal ab und auf der anderen Seite wieder rauf. Was aber auffällt sind etliche zerstörte Felsplatten, das ganze Gebiet ist doch sehr fragil, es lässt sich aber nicht immer verhindern auf zerbrechliche Stellen zu treten. Viel los ist heute hier nicht, wir sehen nur in der Ferne 2 Leute laufen, es standen aber schon 3 Autos am Trailhead, aber wie schon gesagt, das Gebiet ist groß und so bleibt genügend Freiraum für jeden.
Super ist auch die Fernsicht von hier aus, genau wie weiter östlich von der White Pocket hat man von hier einen Super Überblick auf das Paria Plateau. Man sieht in der Ferne den Bryce, Mollis Nipple, Yellow Rock, Castle Rock, das Hoodoo Gebiet östlich der 89, den Cobra Arch und natürlich den Top Rock mit den Teepees von der Rückseite. Einfach der Wahnsinn und diese Ruhe dazu, traumhaft und um einiges schöner als die Wave. Nach 4 Stunden und einem steilen Aufstieg auf das Plateau sind wir wieder zurück am Trailhead. Die Rückfahrt klappt gut, mittlerweile habe ich das „im Sand fahren“ ganz gut drauf. Nach der Ranch ist der Großteil des tiefen Sandes vorbei und es kommen wieder mehr felsige Abschnitte, deshalb fülle ich in die Reifen wieder Luft nach, so dass wir wieder normalen Reifendruck haben. Bis wir allerdings die House Rock Valley Road erreichen dauert es ziemlich lange.
Wir entscheiden uns, nach Süden abzubiegen um auf der 89A zurück nach Page zu fahren. Die Vermillion Cliffs sind bei Cliff Dwellers sehr beeindruckend, allerdings ist der Sonnenstand für gute Fotos ungünstig, genauso wie an der Navajo Bridge. Um 16:30 Uhr sind wir im Motel und treffen am Parkplatz Jochen und Rosi aus dem Forum mit ihrer frisch verheiraten Tochter und Ehemann. Die ziehen noch mal los zum Toadstool. Wir verabreden uns eventuell beim Italiener und gehen aufs Zimmer. Dort steigen wir sofort in die Dusche, das tut gut. Elke wirft dann die Waschmaschine an und ich buche die nächsten Übernachtungen und schreibe eine Email nach Hause, wegen meiner kaputten Brille.
Um 18:30 Uhr haben wir uns mit Rainer und Nicole beim Italiener verabredet, der hat allerdings zu, so dass wir als Alternative zu Strombolis gehen. Wir warten lange auf unser Essen, haben uns aber auch viel zu erzählen, so dass die Zeit kein Problem ist. Was auch hier wieder auffällt ist, dass der Tip bereits auf der Rechnung steht. Beim gehen sehe ich dass jochenrosi auch im Restaurant sind, leider haben wir uns vorher nicht gesehen. Zurück im Motel, widme ich mich dem Tagebuch und sichte erst mal die Vielzahl an Bildern.
Gefahren: 98 Meilen
Übernachtung: Super 8 – Page 67,50$