Mittwoch 27. SeptemberDie Nacht war angenehm, es war nicht zu kalt, Decke und Long Johns brauchte ich nicht. Als es anfing zu dämmern, standen wir auf und räumten erst mal das Auto um und Frühstückten hinterher, als wir fertig zum Abmarsch waren kam noch ein Auto und der Fahrer stellte sich als Ron vor. Wir unterhielten uns nur kurz denn es sollte ja sobald als möglich los gehen.
Nun beginnt das Abendteuer Coyote Gulch, auf das wir so lange warten mussten. Hoffentlich haben wir uns nicht zuviel zugetraut. Es ging zunächst ca. 2,3 km bergab und zwar durch tiefen Sand, deshalb waren die Hiker gestern so fertig. Der Weg ist wirklich mörderisch, wenn man ihn in der Hitze bergauf gehen muss.
Bei Crack in the wall stiegen wir dann vom Rim ab, was aber gar nicht so easy ist. Das Fortbewegen in den engen Felsspalten ist teilweise nur seitwärts möglich. Elke ging vor und ich wartete oben, bis sie unten zu sehen war, dann seilten wir unsere Rucksäcke ab. Dies war der erste Einsatz von unserem neuen Seil, die 30 ft. langten dazu gerade. Von dort aus muss man über eine große Sanddüne weiter nach unten gehen, zum Glück für uns nicht hoch.
Der Anblick der Canyons ist mit dem Grand Canyon vergleichbar, nur geht es nicht so weit runter. Auf der anderen Seite ist auch schon der Stephens Arch zu sehen, leider ist er noch im Schatten. Wir erreichen den Coyote Creek und müssen auch sofort auf die andere Seite, was noch ohne Probleme möglich ist. Die Zweite Überquerung ging dann nur noch im Wasser, also Schuhe aus und die neuen Sandalen an. Das Wasser ist eisig, aber es hilft nichts und wir müssen uns daran gewöhnen, da wir nun ständig wieder ins Wasser müssen.
Der Trail ist ähnlich dem zur Subway, aber auch mit den Narrows im Zion vergleichbar.
Immer wieder geht’s auch direkt durch grünen Jungle, was uns gar nicht so gefällt. Um 12 machen wir Pause auf einem Fels in der Sonne, da es nicht so ganz gemütlich ist zum sitzen, passiert mir das Ungeschick und die Dose Chicken Breast verteilt sich auf dem Fels und darunter. Klasse, das war ein Teil unseres Mittagsessen, ich versuche wenigstens einen kleinen Teil zu retten, ansonsten bleibt uns nur noch das Beef Jerkey und Äpfel.
Cliff Arch
Wir marschieren auch bald weiter und erreichen die Coyote Natural Bridge, wo gerade eine größere Gruppe Pause macht. Die sind alle erstaunt, dass wir nur einen Day Hike machen, sie selber sind bereits 4 Tage unterwegs, allerdings mit Endpunkt Egypt. Wieder ein Stück weiter sehen wir zwei ältere Hiker, an einer Engstelle. Der Mann hält noch seinen Stock ins Wasser um die Tiefe zu messen und Elke steigt sofort rein, da es höchstens etwas mehr als Knietief scheint, da rutscht sie ab und taucht bis zur Hüfte ein. Wir gehen den Weg über die Felsen außen rum, obwohl die anderen nun durch die Engstelle gehen. Dann erreichen wir endlich um 14:45 Uhr den Jacob Hamblin Arch, dort befindet sich auch eine Pit Toilet, die ich mal benutze. Wir säubern unsere Sandalen von dem ganzen Mud und ziehen die Terkkingschuhe wieder an. Jetzt kommt der große Moment, schaffen wir den Ausstieg aus dem Canyon, wenn dann ist es nur hier möglich, falls nicht, habe ich wenigstens die Stirnlampe dabei, da wir dann in die Dunkelheit kommen und möglicherweise hier unten übernachten müssen. Der Anfang ist sehr schwer zu gehen, es ist sehr steil und der Fels bietet nur wenige Haltemöglichkeiten. Ich drehe sogar noch mal um, um an einer anderen Stelle hochzusteigen. Elke erweist sich wieder als Mountain Goat und klettert vor, wirft mir dann das Seil zu, damit ich eine zusätzliche Haltemöglichkeit habe. Einmal rutsche ich auch aus und schürfe mir den Ellenbogen auf, finde aber zum Glück wieder Halt und es geht ein Stück weiter. Dann findet Elke einen Fels, an dem man das Seil fest machen kann und ich kann einfach gerade nach oben steigen. Wenn man die ersten 50 Meter geschafft hat, wird es einfacher und Klettereinlagen sind nicht mehr nötig.
Jacob Hamblin Arch von oben
Anstrengend ist der Weg allemal und es sind noch über 3 km zurück zum Trailhead, dazu noch in der Hitze. Jetzt verbrauchen wir auch das meiste Wasser.
An einem schattigen Platz, wo der Fels in Sandsteppe übergeht, machen wir nochmals Rast und dann geht es durch Sand und zwischen stacheligen Sträuchern Cross Country zurück. Um 16:30 Uhr haben wir es geschafft, wir sind überglücklich und total k.o.. 2 kühle Cola helfen und werden als Siegprämie getrunken, dann geht es auf die sandige Washboard Piste zur HITRR. Diese presche ich dann wieder im hohen Tempo zurück, zum Glück mussten wir nur ein weiteres Auto überholen.
Im Escalante Outfitters bekommen wir wieder die Cabin Nr. 6 und duschen erst mal ausgiebig, dann holen wir unser verdientes Abendessen im Cowboy Blue Restaurant. Auf dem Heimweg treffen wir noch Rainer und Nicole und berichten.
Gefahren: 78 Meilen
Gelaufen: ca. 25 km
Übernachtung: Escalante Outfitters 49,9$