Hier die Auflösung:
Seit der Finanzkrise in 2009 und dem Fernsehbericht beschäftigt uns also das Thema Ferienhaus in Florida. Die Preise purzeln ins Niemandsland, viele Amerikaner müssen Ihre Häuser verkaufen oder an die Bank zurückgeben weil sie es nicht mehr finanzieren können. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir gerade unsere zweite Florida-Reise geplant und uns überlegt ob wir uns einige ausgeschriebenen Häuser anschauen sollten. Es scheiterte letztendlich daran, dass wir gerade dabei waren das komplette Haus zu Hause inkl. Dachausbau und Solaranlage zu modernisieren und das nötige Kleingeld für eine solche Investition einfach fehlte.
Und so wurde es Oktober 2010 bis wir uns wieder mit diesem Thema beschäftigten.
Schwierig ist wie immer der Start. Wo fängt man an zu suchen ? Wie geht man vor ? Beauftragt man einen Makler ? Sucht man selbst auf einschlägigen Seiten ? Schnell war klar wie es nur gehen kann. Mit einem Makler, denn diese werden von den Hausverkäufer bezahlt und somit fallen für den Käufer keine Kosten an.
Zu Beginn war es schwer den Markt zu sondieren ! Was wollte man haben ? Wo ist die richtige Lage ? Wieviele Schlafzimmer und Bäder müssen es sein ? Nachdem sich Frank in Foren und natürlich auch bei Maklern schlau gemacht hatte, es in der Zwischenzeit klar war, wie wir den Kauf finanzieren, konnte es endlich im Dezember 2010 losgehen.
Eine Maklerin hatte uns einen Account bei listingbook.com eingerichtet und fortan konnten wir dort nach vorgegebenen Kriterien Häuser anschauen. Das ging zuerst mehr schlecht als recht, denn wir hatten weit über 100 Objekte zur Auswahl, die wir durch geschicktes selektieren auf 27 reduzieren konnten.
(http://www.frankgayer.com/wp-content/uploads/2011/01/Listingbook.png)
Diese 27 Objekte mussten wir nun genau anschauen, vergleichen, abwägen und weiter selektieren. Das dauerte eine Ewigkeit, denn eigentlich hatten wir uns vorgenommen, auf jeden Fall ein Haus an einem Kanal oder See zu suchen, da dies am besten zu Urlaub und Sommer passen würde. Da hatten wir aber nur drei Objekte zur Auswahl, so dass wir noch weitere ohne Wasseranbindung in die engere Wahl nahmen, so dass wir in der engeren Auswahl bei 14 Objekten angekommen waren.
Es stellte sich schnell heraus, dass nicht alles Gold ist was glänzt, da natürlich einige Short Sale Verkäufe darunter sind. Gut erkennbar an dem hellorangene A in der Auflistung.
Um mal das Thema Short Sale zu erklären, hier ein schneller Versuch. Die meisten Hausbesitzer haben das Haus auf Pump gekauft und zahlen monatliche Raten. Sollte der Käufer arbeitslos werden oder seine Raten aus anderen Gründen nicht mehr bezahlen können und das war in der Finanzkrise nun mal der Fall, dann ist die Bank berechtigt einen neuen Käufer für das Haus zu finden. Sollte der Besitzer wieder erwarten aber die Raten nach einiger Zeit wieder bezahlen können und das Haus ist noch nicht verkauft, kann er es weiter behalten. Es ist also eine zähe Angelegenheit, da die Bank auch nicht zu jedem Preis verkaufen will und der Besitzer auch nicht unbedingt verkaufen will sondern lieber auf Zeit spielt. Alles in allem lässt sich hier sicher ein Schnäppchen machen aber es kostet eben wesentlich mehr Zeit und Glück.
(http://www.frankgayer.com/wp-content/uploads/2011/01/Short_Sale.jpg)
Sollte es zu einem Foreclosure kommen so ist das einer Privatinsolvenz gleichzusetzen. Die Bank hat hier bereits den Besitz übernommen und versucht schnellstens an Geld zu kommen. Hier kann man durchaus ein Schnäppchen schlagen aber nur dann wenn die Bank wirklich bereit ist entsprechend am Preis nachzulassen !
(http://www.frankgayer.com/wp-content/uploads/2011/01/Foreclosure.jpg)
Das erste Januarwochenenden nach Sylvester war sehr Ferienhauslastig. Mittlerweile haben wir es perfekt im Griff die Auswahl der Häuser zu filtern und diese wieder zu beurteilen. Unsere Maklerin Monika haben wir am Freitag mit einigen Fragen zu Häusern zugemüllt und sie war in der Nacht auf Samstag sehr aktiv so dass wir am Samstag morgen alles sondieren konnten. Dabei sind wir auf ein neues, für uns unbekanntes Thema gestossen.
Fast alle Häuser im Süden Cape Corals sind an das zentrale Wassernetz der Stadt angeschlossen. Dies muss auch deutlich in der Anzeige mit „central“ oder eben „Softener“ oder „Septic“ für nicht zentralen Anschluss also Brunnen, aufgeführt sein. Das ist kein Nachteil noch nicht zentral angeschlossen zu sein, aber irgendwann kommt die Stadt und schließt eben diese Häuser noch an und der Eigentümer muss ca. 25.000 $ dafür bezahlen. Das sollte das Haus also nachher im Vergleich zu einem zentral angeschlossenen Haus günstiger sein. Das Gute daran ist, dass diese Summe auch mit der jährlichen Communitytax abgestottert werden kann.
Des weiteren sollte man darauf achten ob die Abgaben für Zu- / Abwasser also „Assessments“ bezahlt worden sind. Viele der an die zentralen Wasserversorgung angeschlossenen Häuser haben noch Schulden und diese müssen vom neuen Käufer übernommen werden. Diese sind aber ebenfalls in der Anzeige ausgewiesen nur die Summe muss beim Makler angefragt werden.