Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: tomheg am 06.09.2011, 12:03 Uhr
Titel: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: tomheg am 06.09.2011, 12:03 Uhr
Hallo zusammen!
Hier folgt nun wie angekündigt mein zweiter Reisebericht. Ich hoffe auch diemal wieder auf viele, viele Mitfahrer und darauf, dass es nicht wieder so negativ ausartet wie der erste Bericht (USA Hochzeitreise...) Auch dieser Bericht ist eher im lustigen Stil (wie es auch war) geschrieben, ganz wie es meine Art ist.
Und nun viel Spaß und schöne Reise! :)
Frühjahr 2010
Es war die Idee meiner Frau, dass ich ihren Vater fragen sollte, ob er nicht Lust hätte, mit mir eine selbst geplante USA Rundreise zu machen. Mein Schwiegervater war zwar ebenfalls schon mal dort, wollte aber unbedingt mal ein paar Tage auf der Route 66 fahren.
Gefragt getan! Spontan sagte er zu und wir planten und buchten vorab alles von zu Hause aus. Mitten in unseren Vorbereitungen hängte sich mein Vater auch noch hinten dran, sodass wir eine klasse Gruppe bildeten. Sohn, Vater, Schwiegervater! Hier sei noch zu erwähnen, dass alle drei Parteien sehr gut miteinander auskamen und kommen.
Genug Prolog, am 13.10.2010 ging es los!
Tag 1, 13.10.2010, Düsseldorf – San Francisco Früh morgens an einem regnerischen Tag, brachte meine Frau (inklusiver der zwei Kidds) meinen Vater und mich (vom Westerwald aus) zum Düsseldorfer Flughafen. Mein Schwiegervater, der in Duisburg lebt, kam mit dem Taxi. Zeitgleich kamen wir an und schlenderten gleich zu einem Cafe um zu Frühstücken. Hier war auch die große Geldübergabe. Mein Schwiegervater hatte für jeden 300€ in Dollar gewechselt und mit gebracht. Was für ein packen Geld, endlich reich!!!
Mein Trennungsschmerz von Kidds und Frau, der nicht gerade unerheblich war, schwand mit jeder Minute die der Abflug näher kam, und die Nervosität stieg. Einchecken, Kofferabgabe und Kontrollen liefen ohne Probleme ab und unsere AIR BERLIN Maschine stand auch schon Gewehr bei Fuß!
Ich saß natürlich, wie immer, im Mittelgang in der Mitte. Mittiger ging es nicht mehr. Zur Linken mein Vater, der es traditionell Pflegt, solche Flüge zu durchschlafen und zur rechten ein Mann, schätzungsweise mein Alter, wo ich noch berechtigte Hoffnung hatte, mit ihm während des langen Fluges ins Gespräch zu kommen. Diese Hoffnung verflog allerdings noch vor dem Start als er plötzlich einen MP3 Player aufsetzte und begann Mozart und Beethoven in einer Lautstärke zu hören, dass man meinte, die Maschine hätte einen Motorschaden. Das war aber noch nicht der Höhepunkt der Darbietung, Kollege Mozart setzte noch einen drauf, packte ein Klaviernotenbuch aus uns las parallel, mit wippendem Kopf, die Noten mit. Unterbrochen wurde dieses Schauspiel nur zum Batterienwechsel und zu Mahlzeiten. Ich war ganz tapfer!
Endlich, nach knapp 11 Stunden kamen wir im Land der Träume an! San Francisco, Kalifornien! Alleine der Name rief Schweißausbrüche bei mir hervor!
Jetzt kam die erste große Hürde für uns: Der Zoll! Mein Vater kann gar kein englisch, mein Schwiegervater nur ganz schlecht und ich selbst, nunja, eine Mischung von Beiden! Mit Händen und Füßen bestanden wir diese, für und hohe Hürde mit Bravur. Die Koffer waren auch schnell eingefangen und heilfroh ging es immer Richtung BART. Dank harte Arbeit im Vorfeld wussten wir, dass die BART unser Weg ins Glück, bzw. ins Zentrum von SF war. Die Station erreicht, standen wir englischen Totalausfälle vor einem Ticketautomat, der so groß war wie ein Scheunentor. Geschätzte 2500 Taster taten ihr übriges. Nachdem wir erstmal den Rückzug antraten und anderen Reisenden über die Schulter guckten wie sie ihre Tickets lösten, versuchten wir es erneut. Immerhin bekamen wir jetzt drei Tickets raus. Gut, der abgedruckte Fahrpreis war nicht ganz korrekt, es fehlten jeweils 10 Cent, aber das würde schon niemanden stören. Dachten wir jedenfalls! Wer sich an US U-Bahn Stationen auskennt, der weiß, dass man auch durch eine Kontrolle wieder raus muss. Wir wussten es nicht und wurden sofort, nach aufschreien der Sirene aus dem Verkehr gezogen. Eine 250 Pfund Uniformierte schaute uns finster an, riss uns die Tickets aus der Hand um sie in einem Automaten zu stopfen. Als sie während dessen aber hörte, dass wir Deutsche waren wendete sich das Blatt plötzlich zu unseren Gunsten! Wie verwandelt grinste sie uns an und fragte: “German?? Welcome to San Francisco!“ Zeitgleich ging der Summer der Stahltür und wir durften ohne nachzuzahlen das Eisentor in die Freiheit passieren. Treppe rauf und wir waren da! Union Square, SF, gleich am Wendeteller der Cable Car!
Die ersten Eindrücke waren überwältigend! Hitze, Musik, Düfte, Menschen und Künstler übersäten den Platz vor uns. Nach paar Minuten der Orientierung gingen wir dann die Strasse parallel der Cable Car rauf, einmal links und schon waren wir an unserem Hotel, dem Union Square Plaza. Nix dolles, aber mitten drin im Zentrum und erwartet wurden zudem auch noch.
Nachdem wir eingecheckt hatten und uns etwas erfrischten, gingen wir wieder raus ins Getümmel. Es war mittlerweile 15 Uhr nachmittags, 13 Uhr nachmittags waren wir in Düsseldorf abgeflogen. Wir erlebten diesen Nachmittag dank der Zeitverschiebung ein zweites Mal. Akklimatisieren mit Ziel China Town stand als Erstes auf dem Programm! Ich wusste gar nicht wo ich zu erst gucken sollte. Hier ein Amischlitten, da die Cable Car, hier eine unglaublich steile Strasse, da unfassbare Gebäude. Ich war platt!
China Town habe ich zwar gesehen, aber nicht erlebt. Die Müdigkeit griff immer mehr um sich, sodass wir uns schnell ein Restaurant suchten, um Abend zu Essen.
Die Wahl fiel auf einen Italiener. Dem wohl teuersten Italiener westlich von Rom! 33 Doller für drei Nudeln mit Soße verpassten mir den Endschock! Als kleine Randbemerkung sei zu sagen, dass noch viele weitere Essen folgten, aber an diese Preise kamen wir nicht mehr ran!
Es folgte der Heimweg zurück ins Union Square Plaza, nicht aber ohne vorher nochmals in einem Pub halt gemacht zu machen, wo wir uns 7$ Biere in den Rachen kippten.
Im Hotel war anschließend stille Messe angesagt, alle waren erledigt und platt. Nach 10 Minuten waren alle im Jenseits! Zum träumen war ich zu müde…
Flug: Air Berlin, 281,66 € Hotel: Union Square Plaza, 76 € pro Nacht
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: salial am 06.09.2011, 12:08 Uhr
Erste! Mir hat dein Katastrophen-Hochzeitsreise-Bericht schon sehr gut gefallen und ich war dort stille Mitleserin. Diesesmal bin ich von Anfang an dabei! Von mir aus kann es auch schon weiter gehen! Lg Salial
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: RedZed am 06.09.2011, 13:44 Uhr
Ich bin auch wieder dabei & mir ist es egal ob alles echt ist oder geschönt wurde. Mir macht es einfach Spaß, Deine Berichte zu lesen....
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: tomheg am 06.09.2011, 15:51 Uhr
Hallo Red,
diese Tour ist erst ein paar Monate her, daher sollte ihr alles bis ins kleinste Detail stimmen. Bin aber trotzdem gepannt, was ich alles gfalsch wahr genommen habe! :lol:
LG
Tom
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: BigDADDY am 06.09.2011, 16:05 Uhr
Hi,
wird es wieder ein RB ohne Bilder?
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: Fistball am 06.09.2011, 16:20 Uhr
Hatten wir das mit dieser Männertour nach San Francisco nicht schon mal hier? :wink:
Oder täusche ich mich Da.
Also irgendwie kommt mir dieser Beginn überaus bekannt vor.
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: KarinaNYC am 06.09.2011, 16:47 Uhr
Bin dabei :rotor:
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: mrh400 am 06.09.2011, 16:54 Uhr
Hatten wir das mit dieser Männertour nach San Francisco nicht schon mal hier? :wink:
Oder täusche ich mich Da.
Also irgendwie kommt mir dieser Beginn überaus bekannt vor.
stimmt schon, kennen wir :wink: - die "originale Fundstelle" in Toms Forum war zu Beginn der Katastrophentour verlinkt
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: tomheg am 06.09.2011, 17:13 Uhr
Hallo,
ja stimmt, ich hatte hier mal unter dem Thread "Links" angefangen den Reisebericht zu posten. Habe dann aber drum gebeten, ihn dort zu löschen, damit ich hier den Beitrag richtig veröffentlichen kann. Bilder folgen!
Gruß
Tom
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: Schutzschi am 06.09.2011, 18:32 Uhr
Ich komme auch wieder mit Fotos wären natürlich super :D
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: Missis am 06.09.2011, 19:01 Uhr
:D :D :D :D :D :D :D
bin auch dabei - super - und Fotos fände ich klasse!
Gruß Missis
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: tomheg am 06.09.2011, 23:02 Uhr
Wie gewünscht, hier ein paar Bilder des ersten Tages...
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: tomheg am 07.09.2011, 11:47 Uhr
Tag 2, 14.10.2010, San Francisco
Der Wecker rappelte um 7 Uhr und ich brauchte erstmal ein paar Sekunden um zu begreifen, wo ich war. Ein Traum?? Nänänänä, es war real. Neben mir mein Vadder und im anderen Bett der Schwiegervadder! Gott sei Dank, Luft holen, duschen gehen.
Wir einigten uns am Vorabend darauf, dass wir nie länger wie 7 Uhr schlafen wollten, um auch ja keine Zeit zu vergeuden. Gegenüber unserem Hotel war das Curran Theatre und gleich daneben das Pinecrest Restaurant, welches nach eigenen Angaben das „beste Frühstück in San Francisco“ anbot und rund um die Uhr offen hatte. Mit Hunger bis unter beiden Armen nahmen wir Platz und suchten uns unser „Frühstück“ aus. Ich war im PARADIS! Chili con Carne, Speck, Würstchen oder auch Steaks zum Frühstück! Das Chili con Carne Omelett siegte an diesem ersten Morgen bei mir. Mein Gott war das gut! Skeptische Blicke meiner Mitreisenden konnten mich nicht beirren. Wie ich früh morgens so was Essen könne…. Dem entgegnete ich nur, dass wir zu Hause gerade 17 Uhr nachmittags hatten und dass das also nicht wirklich ein Frühstück wäre. Mit „nicken“ wurde meine Aussage quittiert und ich konnte fortan Essen was und wann ich wollte! Irgendwo war immer die passende Zeit!
Es war ein herrlicher Tag, blauer Himmel und warm. Da wir vom Hörensagen wussten, dass es Glück bedarf, die Golden Gate komplett zu sehen, machten wir uns gleich auf. Ein Tagesticket für die Cable Car wurde gekauft und schon ging meine erste Fahrt mit der Kultbahn Richtung California Street los. Einfach klasse! Einen bleibenden Eindruck hat die Fahrt hinterlassen, als wir den letzten Berg erklommen hatten und vor uns sich der Porstkartenblick vom Fisherman`s Wharf mit der Insel Alcatraz im Hintergrund auftat. Wahnsinn, wie im Kino!
An der Endstation angekommen schauten wir uns als aller erst die ganzen Schiffe an, die am Hafen lagen. Große Segler, Dampfer und U-Boote gab es zu bestaunen. Immer wieder fesselte mich der Blick von Alcatraz, da draußen im Meer. Morgen ist es soweit, morgen kann ich dahin! Seit dem Film „The Rock“ mit meinem Lieblingsschauspieler Nicolas Cage, bin ich irgendwie fasziniert von dieser „Einrichtung“. Aber, wie gesagt, erst morgen!
Wir marschierten die Promenade hoch bis zu Alcatraz Shipping, machten kehrt, und gingen zurück zum Pier 47. Hier wurden wir bereits von stinkenden, in der Sonne gammelnden Seehunden erwartet. Nachdem die Pflichtfotos im Kasten waren, wurde noch das Hardrock Cafe leer gekauft und eine Garnelenbude leer gefuttert!
Der Rückweg führte uns zurück durch das Finanzviertel, wo angeblich, laut meiner Frau und dem Internet, ein Kinder GAP Laden sein sollte. Eine Stunde irrten wir umher und fanden schließlich den Laden, der sich als Hauptgeschäftsstelle von GAP USA erwies. Hier konnte man alles, nur nichts kaufen. Der nette ältere Herr am Empfang beschrieb uns den Weg zum richtigen GAP Laden mit ein paar aufbauenden Worten (verstanden wir jedenfalls so!). Zwei weitere Stunden liefen wir quer durch SF, bis wir schließlich das Geschäft fanden. Der Laden befand sich direkt an der Cable Car Endstation, wo wir morgens die Tageskarten gekauft hatten. Quasi 400 Meter von unserem Hotel weg. Während Vadder und Schwiegervadder sich im gegenüber liegenden Burger King breit machten, kaufte ich, ganz nach Wunsch der Gattin, sechs Kinder GAP Jacken in allen Größen. In Deutschland hätte ich genau das Dreifache bezahlt. Mit voll bepackten Tüten gingen wir schießlich zurück ins Hotel. Eine Stunde ausruhen, frisch machen und ab zum Abendessen!
Diesmal waren wir bei einem Mexikaner gelandet, der die Ehre hatte, meinem Vater das erste Mal im Leben mexikanisch servieren zu dürfen. Erst wollte Vadder nicht rein, dann bestellte er nach! Der Rest war wie gestern, Absacker trinken und ab ins Bett, schließlich mussten wir Tags drauf in den Knast!
Hotel: Union Square Plaza, 76 € pro Nacht
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: tomheg am 08.09.2011, 13:00 Uhr
Tag 3, 15.10.2010, San Francisco
Heute war mein Tag! Endlich konnte ich Alcatraz besichtigen! Seit einem halben Jahr hatte ich bereits die Tickets zu Hause liegen…. aber, alles der Reihe nach. Es rappelte, der Wecker blies eine halbe Stunde früher wie sonst zum Appell. Berechtigter Weise mühten wir uns schon um 6.30 Uhr aus dem Bett, weil wir bewusst früh unser Schiff nach Alcatraz gebucht hatten. Das Wetter war top, blauer Himmel und Sonnenschein! "Kurz" war befohlen, was ich später noch böse bereuen würde.
Auch heute ging es rüber zu Pinecrest zum Frühstücken. Würstchen, Ei und Speck mussten heute dran glauben. Ist das Essen noch so lecker, Kaffee ist generell die Hölle! EKELIG! Wie können die so was trinken?? Ich war total aufgeregt, platzte fast vor Vorfreude. Diesmal nahmen wir uns ein Taxi und bretterten genau dorthin, wo wir gestern umgekehrt waren, zu Alcatraz Shipping. Hier war schon die Hölle los, wie Ameisen schwirrten Menschen hin und her und stellten sich schließlich an, um ihr Schiff zu bekommen. Endlich konnte ich meine Eintrittskarte nicht nur auspacken und zeigen, nein, diesmal durfte ich sie auspacken und nutzen. Gott sei Dank hatten wir die Tickets bereits von zu Hause aus gebucht. Wir hatten schon sowas gehört und vorab online die Karten gebucht und ausgedruckt. Unser Tag war ausgebucht und der Tag drauf ebenso. Keine Chance mehr für Urlauber, die spontan auf die Insel wollten. Das war mir ehrlich gesagt in diesem Moment völlig schnuppe, denn ich war drauf! Alle halbe Stunde fährt eines der beiden Schiffe rüber zur Insel.
Die Überfahrt zur Insel dauert knappe 20 Minuten. Am Anleger angekommen wird man von einem riesigen Schriftzug „Indians Welcome“ (per Pinsel an die Wand geschrieben) begrüßt. Das stammt noch aus einer Zeit, wo Indianer die Insel besetzten.
Gleich darunter stand ein Mann in einer hübschen Uniform. Der Gute fing alle Leute ein und erzählte, wahrscheinlich zum 2 millionsten mal, die Geschichte von Alcatraz. Da wir eh kein Wort verstanden, zogen wir uns für einen Dollar ein Heft auf Deutsch und gingen auf eigene Faust drauf los. Einmal auf der Insel, kann man sich frei bewegen und auch selbst bestimmen, wann man zurück fahren möchte.
Man geht erstmal nur berauf, immer schön den Weg entlang. Oben angekommen, betritt man sofort das Zellengebäude, wo man in den Duschräumen mit einem Kopfhörer (auch auf Deutsch) ausgestattet wurde. Auch jetzt durfte man sich frei bewegen. Der Mann im Kopfhörer sagte einem zwar immer schön, woher man gehen muss um die Geschichte von vorne bis hinten zu hören, aber nach kurzer Zeit hatten wir uns eh völlig verfranzt. Anhand von Schildern wusste man zudem immer, wann man wieder auf Play drücken musste, damit die Geschichte weiter ging. Alcatraz war sehr beeindruckend und auch sehr beklemmend. Ich sah das irgendwie alles eher als Filmkulisse, als als das, was es mal war. Das da Menschen gefangen waren, dafür reichte meine Fantasie irgendwie nicht aus.
Fast jede Ecke erkannte ich aus irgendeinem Film wieder. Da die „Köpfe“ im Bett, die Clint Eastwood nutzte (und damals die echten Verbrecher) um zu fliehen, hier die Treppe wo Sean Connery stand, als er sich den Gangstern stellte. Geht man Abseits des offiziellen Weges (im Zellengebäude), ganz an die Außenwand, konnte man durch einen Zaun sehen, wie Alcatraz wirklich aussah. Nix mit schön gestrichen und so. Hier sah es schlimm aus! Ich habe ein Bild davon gemacht, weil ich es so krass fand. Als ich wieder zu Hause war, und mir „The Rock“, diesmal aus einer anderen Perspektive ansah, sah ich, wie Connery eine Wendeltreppe runter lief um Nicolas Cage aus einer Zelle zu befreien. Das war genau die Zelle und die Wendeltreppe, die ich da geknipst hatte. Welch ein Zufall!
Nach drei Stunden Knast und einem Brocken Beton vom Zellengebäude in der Hosentasche, ging es wieder raus ins Freie. Wir staunten nicht schlecht, der blaue Himmel war weg, die Sonne war weg, der Wasserturm war weg, die Golden Gate war nur noch halb da. Alles andere war im Nebel versunken. Unglaublich! Nicht das das gereicht hätte, nein, es gab wohl auch ein Temperatursturz um die gefühlte 50 Grad. Ich fror wie Espenlaub und holte mir "Spontanrotz". Ab jetzt sollten wir nur noch schlechtes Wetter haben.
Zurück am Festland fraßen wir erneut die Garnelenbude vom Vortag leer! Es war einfach zu lecker. Per Cable Car ging es anschließend zur Powell Street und zurück ins Hotel. Es war mittlerweile 13 Uhr, Zeit unseren Alamo Leihwagen abzuholen. Zu Fuß machten wir uns auf, Alamo zu finden. Die Vermietung entpuppte sich als ein 20qm großes Büro, indem es ca. 9 Grad minus waren. Respekt! Ich meine in den Mundwinkeln meines Vaters Eis gesehen zu haben…. Nachdem ganzen Papierkram wurden wir in eine Tiefgarage geführt, wo unser Ford Edge (SUV) auf uns wartete. Tolles Auto, schwarz und 4000 Milen alt. Der erste Tank war gratis, dafür mussten wir „nur“ zwei Blocks weiter zum tanken fahren. Alles klar, alles verstanden!
Eine Stunde suchten wir und fuhren im Kreis! WER UM GOTTES NAMEN kommt auf die Idee, zwei Stockwerke tief unter der Erde, in einer Tiefgarage Zapfsäulen zu installieren??? Wir konnten es nicht fassen, aber es war so!
Die erste Fahrt führte uns zur (halben) Golden Gate Bridge. Wenn man schon mal da ist, muss man auch drüber. Raus umsonst, in Sausalito gedreht, rein 6 Dollar! Sausalito hätten wir uns gerne näher angesehen, doch es hatte so geschüttet, dass man meinte wir würden mit einem Caprio unter den Niagarafällen parken.
Von dort aus ging es noch zur kurvenreichsten Strasse der Welt und zu den alten Häusern, mit der Großstadt im Hintergrund. Hab vergessen, wie man die nennt…
Schon am ersten Abend hatten wir Ausschau gehalten, wo wir unser Auto parken könnten, wenn wir es am zweiten Tag abholen würden. Das Fazit war denkbar einfach, vor dem Hotel! Die Gary Street war von vorne bis hinten zugeparkt, die ganze Nacht durch. Gemacht, getan, wir standen 20m vor unserem Hotel, klasse!
Ich möchte euch mit meinem langen Text nicht langweilen, aber eins muss ich unbedingt noch erzählen!!!! Nachdem wir abends nach dem Essen im Zimmer waren, erfolgte das, was später zum Ritual wurde. Ich aufs Bett, TDAA (technischer Dienst am Auge), Vadder unter der Dusche und Schwiegervadder sitzend auf seinem Bett, den nächsten Tag planend. An diesem Abend nickte ich voller Alcatraz Eindrücken sofort ein, während mein Vater noch immer unter der Dusche stand. Nach paar Minuten hörte ich im Halbschlaf wie mein Schwiegervater sich auch zum duschen bereit machte. Als ich mich umdrehte und nach ihm sah, stand er spliterfasernakt vor dem Fenster und schaute nach unten. Ich fragte, ob er sich zur Schau stelle oder was er da bitteschön machen würde? Er entgegnete mir, dass das von unten ja keiner sehen könne. Von unten nicht, aber von vorne lautete meine Antwort! Wir befanden uns im vierten Stock. Genau aber in dieser Höhe befand sich die Empfangshalle des Curran Theaters auf der anderen Straßenseite, keine 50m weit weg. Hinter riesigen Bogenfenstern tummelten sich hunderte Menschen in Abendkleidern und Smokings, genau in unserer Höhe. So schnell wie mein Schwiegervadder vom Fenster weg war, habe ich ihn noch nie gesehen. Es tat mir echt leid, aber ich bekam den Lachkrampf meines Lebens! Ich brauchte eine gepflegte Stunde, um wieder runter zu kommen. Die Theatergesellschaft freute sich jedenfalls, wer rechnet schon im prüden Amerika mit solch einem Vorprogramm.
Das war unser letzter Tag in San Francisco, morgen früh geht endlich die Rundreise los! Gute Nacht!
Hotel: Union Square Plaza, 76 € pro Nacht
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: usa-rookie am 08.09.2011, 20:49 Uhr
*pruuuuuuuuust*
lach mich über die Story von Deinem Schwiegervater gerade weg hier :lachroll: :lachroll: Stell mir das bildlich vor... kann Deinen Lach-Flash total verstehen. Wär mir auch so gegangen :D
Ach ja, wieder ein schöner Bericht. Ich mag Deinen Schreibstil wirklich sehr (war ja auch schon fleißiger Leser Deines Hochzeitsreisen-Berichts)
LG Romani
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: tomheg am 09.09.2011, 07:15 Uhr
lach mich über die Story von Deinem Schwiegervater gerade weg hier :lachroll: :lachroll: Stell mir das bildlich vor... kann Deinen Lach-Flash total verstehen. Wär mir auch so gegangen :D
Ach ja, wieder ein schöner Bericht. Ich mag Deinen Schreibstil wirklich sehr (war ja auch schon fleißiger Leser Deines Hochzeitsreisen-Berichts)
LG Romani
Vielen Dank, Romani!! Es hat auch total Spaß gemacht, den Bericht zu schreiben. So erlebt man den Urlaub quasi ein zweites mal! :-)
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: DaniBernie am 09.09.2011, 09:30 Uhr
Ach ja, wieder ein schöner Bericht. Ich mag Deinen Schreibstil wirklich sehr (war ja auch schon fleißiger Leser Deines Hochzeitsreisen-Berichts)
LG Romani
geht mir genau so - dein Schreibstil ist genial und man kann sich euch 3 Männer so richtig bildlich im Urlaub vorstellen :-)
LG Daniela
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: tomheg am 09.09.2011, 20:32 Uhr
Tag 4, 16.10.2010, San Francisco – Santa Cruz – Monterey - San Lois Obispo
Ich hatte Muskelkater vor lachen im Bauch und auch mein Schwiegervater konnte mittlerweile über seinen Auftritt lachen. Es war 7 Uhr, ruck zuck packten wir unsere Klamotten zusammen, checkten aus und gingen zu unserem Auto. Irgendwas war aber anders heute Morgen, irgendwas stimmte nicht. Wir schauten links, wir schauten rechts! In der ganzen Geary Street, soweit wir gucken konnten, stand kein einziges Auto! Naja, eins war doch noch da, ein schwarzer Ford Edge, wozu wir die Schlüssel in der Tasche hatten. Wäre unser Auto ein Lebewesen gewesen, hätte es sicherlich vor Einsamkeit geweint. Wenigstens hatte jemand Mitleid mit unserem Auto und steckte ihm zum Trost ein Brief in den Motorhaubenschlitz! Schön auch in den USA Post zu bekommen! Der Inhalt des Briefes war dann nicht mehr soooo toll. Man bittete uns, für das exklusive Parken 55 Dollar zu zahlen. Diesem Wunsch kamen wir selbstverständlich nicht nach, wir hatten ja schließlich keine Zeit. Es war uns auch im Nachhinein nicht ersichtlich, wie dort die Parkregeln waren.
Die Planung war für heute recht simple. Über Santa Gruz, Monterey und Carmel nach San Lois Obispo. San Lois Obispo! Watt is datt dann?? Ich kenne nur Dispo von disponieren aber San Lois Obispo?? Nä, nie gehört! Erst als Schwiegervattern dort ein Hotel buchte, kam mir der Name das erste Mal unter. San Lois Obispo! So machten wir uns auf, mit dem netten Brief im Handschuhfach, raus aus San Francisco um erstmal irgendwo an der 1. zu Frühstücken. Wenn man erstmal auf der 1 ist, der angeblich schönsten Strasse der Welt, findet man recht schnell Restaurants die zum Frühstück einladen. Wir nahmen nicht das Erst-, sonder das Zweitbeste! Das Lokal war rappel voll und wir nahmen einen der letzten runden Tische. Vattern und ich rutschen auf die Bank und sackten gleich einen Meter tiefer. Ich finde es anstrengend, dass die Amis überall Sofa-ähnliche Bänke haben, wovor auch noch ein Tisch fest installiert ist! Die Folgen: Man wird wie eine Sardine eingeklemmt, bekommt kaum Luft und die nicht vorhandene Brust liegt auf dem Tisch. Horror pur, da fühlt man sich schon vor dem Essen fett. Ich frage mich, wie die Amis, die ja bekanntlich das dickste Volk der Welt sind, da sitzen können? Egal! Ich bestellte mir ein 500g Hacksteak mit Bratkartoffeln. Immerhin war es schon 8 Uhr morgens und der Hunger war groß. Damit es besser rutschen konnte, wurde mir vom Haus noch 1 Liter Cola bereit gestellt. Nach diesem „Frühstück“ bekam ich meine ersten Schwangerschaftsstreifen. Ich fühlte mich, als würde ich gleich platzen.
Jetzt war der Moment gekommen, wo ich das erste Mal das Steuer unseres Ford übernahm. Obwohl ich nicht besonders gerne Auto fahre, hatte ich doch großen Spaß. Ich lenkte das 270PS Monster zurück auf die 1 Richtung Los Angeles. Die Bundesstrasse 1 geht immer die Küste entlang mit traumhaften Ausblicken auf das Meer. Sagt man! Wir hatten soviel Regen, dass es die Scheibenwaschanlage fast nicht mehr schaffte, die Scheiben frei zu halten. Zweimal hielten wir an um Bilder zu machen aber der Nebel, der dann noch dazu kam, gab uns den Rest.
Der nächste Stopp war, eher zufällig, in Santa Cruz. Hier kamen wir an einen einheimischen Wochenmarkt vorbei, den wir spontan besuchten. Zur Abwechslung kaufte ich mir diesmal Obst. Die größten Pflaumen meines Lebens! So groß wie Apfelsinen und total lecker! Der Markt an sich war total klein, hatte aber Livemusik zu bieten! Absurd!
Nach einer Stunde ging es weiter nach Monterey. Geplagt von Magenkrämpfen (ich) besuchten wir auch hier Fisherman`s Wharf. Ähnlich wie in San Francisco gab es auch hier Seelöwen, die sich überall breit machten. Selbst auf angelegte Jachten, legten sie sich zum chillen. Ansonsten gab es nicht besonders viel zu sehen. Touristen verstopften die kleinen Souvenierläden, wohl nicht aus Interesse, sonder eher um trocken zu bleiben.
Auf Grund des Wetters hatten wir aber auch keine Lust mehr, zum bummeln! Also ging die Fahrt weiter, zur letzten Tagesetappe nach San Lois Obispo. Ich war gespannt was das wohl für ein Ort sein würde. Die Spannung baute ich aber umsonst auf, unser Hotel lag mitten in einem Industriegebiet und keiner hatte mehr Lust, irgendwie die Innenstadt zu suchen. So checkten wir im „Vagabound Inn“ ein und brachten die Koffer auf das Zimmer. Mein erster Gang war zum Fenster um zu prüfen, ob Schwiegervaddern erneut einen Auftritt hinlegen könne. Leider gab es hier kein Publikum, welches einen Auftritt rechtfertigen würde. Vor unserem Zimmer war der Pool, der etwas größer war, wie meine Badewanne zu Hause. Hier war schon lange keiner mehr schwimmen…
Nach der obligatorischen Ruhepause marschierten wir Richtung Fresskettenecke. Wie ich im laufe der Fahrt noch lernen sollte, hatte jeder Ort ein Industriegebiet wo all die großen Fressketten sich in einer Ecke angesiedelt hatten. Die alle aufzuzählen, spare ich mir. Wir entschieden uns für Applebees. Interessanterweise war genau dieses Essen, eines der Besten auf der ganzen Tour. So hatte San Lois Obispo doch einen positiven Eindruck hinterlassen können. Nach drei Bier machten wir uns zurück zum Hotel. Morgen um 7 würde schließlich der Wecker wieder gehen. Diesmal hatten wir sogar Frühstück mit im Preis. Ich freute mich endlich im Bett zu liegen und zu schlafen. Der Jetlag hatte mich!
Hotel: Vagabound Inn, 30.50 € Strecke: 300 km
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: anana am 10.09.2011, 15:00 Uhr
Hi! Applebees ist auch immer einer unserer Favoriten.
Wollte nur schnell loswerden, daß ich Deinen Schreibstil auch ganz doll mag und auch bei der verrückten Hochzeitsreise wirklich viel Spaß hatte....
Weiter so!
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: Missis am 11.09.2011, 10:43 Uhr
:D :D :D :D :D fängt ja lustig an -
vlt. mit ein paar Bildchen? Bin Bildersüchtig!
Grüße
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: tomheg am 11.09.2011, 13:14 Uhr
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: tomheg am 11.09.2011, 14:10 Uhr
Tag 5, 17.10.2010, San Lois Obispo – Hollywood – San Diego Unser 5.Tag begann, wie der 4. endete. Es regnete aus allen Löchern. Schnell packten wir die Koffer in den Kofferraum und eilten zum „Frühstück“. Das „Frühstück“ wurde vorne am Empfangtresen gereicht. Es gab Donuts und Donuts mit Kaffeewasser. Das war so ziemlich das schlimmste Frühstück, welches ich je zu mir nahm. Da war selbst das Überlebenspack beim Bund besser. Damit ich nicht zu sehr leiden musste, eilte ich noch schnell rüber auf die andere Strassenseite. Dort war ein Ralph`s wo ich mich mit Marschverpflegung und Taschentüchern für meinen mittlerweile zum Dauerrotz ausgewucherten Schnupfen eindeckte. Zu meinem Glück fand ich in diesem Laden Peanuts M&M`s. Ich hatte den Auftrag, neben den GAP Jacken, auch einen ausreichenden Bestand an Peanuts M&M`s mit nach Hause zu bringen! Ich kaufte 2 (!) kg und hatte alle Aufträge somit erfüllt!
Wir mussten los, wir hatten viel vor! Heute stand mit Hollywood ein weiteres Highlight für mich auf dem Programm. Unser Hotel lag strategisch so gut, dass wir binnen zwei Minuten wieder auf der 1 waren. Diesmal rollten wir geschmeidig zum ersten Ziel Santa Barbara. Hier irgendwo lebte einst Michael Jackson, der King of Pop! Ob es Sinn machen würde, die Neverland Ranch zu suchen? Wir entschieden uns Gott sei Dank dagegen. Wie sich zu Hause rausstellte, war die Ranch fast 60 Milen außerhalb von Santa Barbara. So entschieden wir uns auch diesmal für den Hafen. Leute, ich will nicht nerven oder Jammern, aber es hat dermaßen geregnet, dass wir binnen zwei Minuten pitsche nass waren! So verbrachten wir fünf Minuten am Hafen, machten genau ein Bild vom Pier und suchten das Weite.
Es konnte nur besser werden. Uns war das Wetter mittlerweile echt egal, schließlich war es ja kein Sonnenurlaub sondern eine Rundreise mit kulturellem Hintergrund. Mein Schnupfen wurde immer schlimmer und ich musste feststellen, dass es wirklich EINLAGIGE Taschentücher gab! Die Dinger die ich kaufte waren Einlagig! Einmal reingeschnieft hatte man 12% im Tuch und den Rest… naja, lassen wir das!
So kamen wir wieder getrocknet in Santa Monica an. Auch hier kamen wir an einem Markt vorbei. Dieser aber war riesig groß und benötigte sogar „Leereparkbuchtenwinker“ um einen freien Stellplatz zu finden. Wir parkten unseren SUV und pilgerten, in der Hoffnung ein geeignetes Restaurant zu finden, die Einkaufsstrasse einmal rauf und einmal runter. Fehlanzeige! So blieb uns erneut nur der Markt auf dem es etliche Futterbuden gab. Unter Livemusik (auch hier gab es auf dem Markt eine Liveband) verspeisten wir unser Mahl und genossen regenfreie Minuten. Ab jetzt würde das Wetter bestimmt besser werden!!! Entspannt und gut genährt nahmen wir die Fahrt wieder auf. Malibu war das nächste Ziel! Hasselhoff + Baywatch + Anderson + Traumwetter! So weit die Hollywood Theorie. Als wir in Malibu ankamen war wohl gerade Drehpause. Es hatte wieder begonnen zu regnen. Nein, zu schütten! Sintflutartige Regenfälle setzten binnen Sekunden alles unter Wasser. Die 1 geht in Malibu direkt am Strand vorbei. Ich denke, die meisten von euch kennen den Ort. Jedenfalls war so ein Weltuntergang, dass wir den Strand nicht einmal mehr sehen konnten. Diesmal hielten wir erst gar nicht mehr an und fuhren geradewegs weiter nach Hollywood.
Ich war vorbereitet! Ich wusste, dass für viele Menschen, die Hollywood besuchten, danach eine Scheinwelt zusammengebrochen war. So schraubte ich meine Erwartungen deutlich runter und war gespannt. In einer Parallelstraße fanden wir gleich einen Parkplatz, unweit des Kodak Theatre. Wir waren froh, so nah einen Parkplatz gefunden zu haben denn, Regenschirme oder ähnliches hatten wir leider nicht im Gepäck.
Im Kodak Theatre machten wir auf der berühmten OSCAR Treppe Bilder und ich kaufte mir im Starbucks meine Los Angeles Städtetasse. Viel zu sehen gab es dort nicht, weshalb wir gleich zwei Blocks weiter gingen, zum China Theatre der Konkurrenz vom Kodak Theatre. Hier findet man die Fuß- und Handabdrücke fast aller Hollywood Größen auf dem Boden wieder. Rein gehen konnte man hier leider nicht. Dafür wurde einem vor der Tür Superman präsentiert. Ein Mann in eine mit Aufblasmuskeln bestückten Maskerade schüttelte eifrig Hände und ließ sich feiern. Was nicht ganz so schön anzusehen war, waren die Schweißränder unter seinen Armen, die so groß waren, dass man sie ohne Brille hätte aus dem Weltall sehen können.
Das war`s von Hollywood, jetzt ging es in die Berge von LA, wir wollten zum Hollywood Schriftzug! Durch Geheimtipps fanden wir echt weit oben einen Parkplatz, von wo aus ein Fußweg ausgeschrieben war. Klasse!
Also marschierten wir drei los. Immer bergauf, eine Serpentine nach der anderen. Der Nebel, beiläufig bemerkt, der sich um uns breit machte, wurde immer dichter. Nach 10 Minuten gab Vadder auf- Luft zu dünn, nach 20 Minuten Schwiegervadder- Fußschmerzen und nach 30 Minuten ich, weil die Sicht unter 10 Meter gefallen war. Völlig frustriert drehte ich um und ging zurück. Ich war da oben, vielleicht sogar direkt davor und ich konnte nix sehen. Hatte ich schon erwähnt, dass das Wetter nicht unbedingt gut war???
Etwas enttäuscht fuhren wir nun ohne Pause die letzten 194km nach San Diego durch. Es war schon spät als wir im Heritage Inn eincheckten. Wir waren wieder außerhalb und fanden auch wieder all die bekannten Fressketten wieder. Aber, wir hatten Glück! In einer verwegenen Ecke fanden wir zur Abwechslung mal einen Thailänder! Nicht das wir bisher viel gegessen hätten, aber es tat trotzdem mal gut, etwas anderes zu schmecken. Das einzig Negative war, dass der komplette Laden in türkis gehalten war und bei uns vorübergehenden Augapfelkrebs hervorrief!
Gegen halb 12 lagen wir in unseren Betten. Bisher sahen alle Zimmer gleich…
Randnotiz: Berverly Hills schauten wir uns auf dem Weg zum Hollywood Schriftzug beiläufig auch noch an. Fand ich aber nicht lohnenswert, da alle Prachtvillen hinter hohen Hecken versteckt lagen. Anhalten durfte man nicht, aussteigen erst recht nicht. Wer das tut ist gleich verdächtig und war im Visier der Sicherheitsleute.
Hotel: Heritage Inn, 18.50 € Strecke: 530 km
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: Salial als Gast am 21.09.2011, 10:44 Uhr
Geht es hier noch irgendwann weiter? Wollte mitlesen..... :? :? :? :? Lg Salial
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: Kai-Marc am 21.09.2011, 22:22 Uhr
Das Chili con Carne Omelett siegte an diesem ersten Morgen bei mir. Mein Gott war das gut! Skeptische Blicke meiner Mitreisenden konnten mich nicht beirren. Wie ich früh morgens so was Essen könne…. Dem entgegnete ich nur, dass wir zu Hause gerade 17 Uhr nachmittags hatten und dass das also nicht wirklich ein Frühstück wäre. Mit „nicken“ wurde meine Aussage quittiert und ich konnte fortan Essen was und wann ich wollte! Irgendwo war immer die passende Zeit!
:lachroll:
So hat das Jimmy Buffet glaube ich nicht gemeint bei
It's five o'clock somewhere (http://www.youtube.com/watch?v=nrXeBY7HGdo&feature=related)
In SLO habt ihr im falschen Hotel gewohnt. Für Eure Männertruppe wäre das
Madonna Inn (http://www.madonnainn.com/)
genau richtig gewesen. Und zwar in der
Madonna Suite (http://www.madonnainn.com/rooms/141.php)
Los weiterschreiben! Liest sich echt gut. Bin gespannt wie's weiter geht.
Kai
Wie man sich nach einem Monsterburger zum Frühstück noch dicke Pflaumen reinziehen kann ... Hätte ich auch nicht vertragen
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: mrh400 am 21.09.2011, 22:37 Uhr
Los weiterschreiben.... Bin gespannt wie's weiter geht.
konnte man doch alles schon längst hier (http://www.mein-usa.net/board9-usa-bereisen-reiseberichte-planung-und-informationen/board145-reiseberichte-und-reiseplanung/board11-rundreisen/board98-reiseberichte/642-usa-männer-tour-2010-ein-traum-wurde-wahr/) lesen
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: tomheg am 21.10.2011, 04:45 Uhr
Sorry, hatte es verdrängt! Natürlich bringe ich das hier noch zu Ende!
Tag 6, 18.10.2010, San Diego - Palm Springs – Victorville – Barstow
Routine machte sich breit! Wie immer wurden die Koffer gleich wieder ins Auto verstaut und auch heute gab es wieder ein Luxusfrühstück gleich am Empfangstresen. Ich bekam Depressionen, wie sollte mein Körper das verkraften? Während die anderen Herrschaften meiner Reisegruppe sich das „Frühstück“ zu Leibe nahmen, schob ich draußen vor der Tür Frust. Es regnete. Egal. Ich war müde. Egal. Und jetzt? Jetzt geht die Tour weiter nach Palm Springs, kenne ich vom Tennis! Während meiner Gedankenspiele stießen meine beiden „Alten“ wieder zu mir und fast zeitgleich stellten wir fest, dass wir soeben unseren ersten Planungsfehler aufgetan hatten. San Diego! Was ist überhaupt mit San Diego? Ankunft war abends um 22 Uhr, Abfahrt morgens um 8 Richtung Palm Springs. Wir hatten vergessen San Diego zeitlich einzuplanen. Wir fuhren hunderte Kilometer hier runter zum schlafen und dann wieder rauf, ohne was zu sehen??? Das ging gar nicht! Kurzer Hand planten wir um! Dann muss halt der Schlenker nach Palm Springs ausfallen und wir würden gleich gerade nach Barstow durch brettern. Wir nahmen uns bis mittags Zeit, den Hafen zu erkunden. Das hatte sich gelohnt! Hier lag der Weltbekannte Flugzeugträger die USS Midway. Unfassbar groß und zu einem Museum umgebaut. Auf Deck standen zig Flugzeuge die zu besichtigen waren. Für uns aber leider nicht, die Zeit war zu knapp. So schauten wir uns noch den restlichen Hafen an und fuhren über die 3,4 km lange San Diego Coronado Bay Bridge die auf eine Insel für besser Betuchte führte. Von hier konnten wir noch ein paar schöne Fotos von der Skyline von Dago machen.
Die Zeit drängte und weiter ging die Reise wieder rauf nach, nun doch noch nach Palm Springs. Wir wollten es doch versuchen, wenn schon, denn schon! Die Bahn war frei und wir fuhren ohne Pause durch. Angekommen staunten wir nicht schlecht, ES SCHIEN DIE SONNE!!! Sonne! Das war alles wie im Film. Eine Kleinstadt mitten in der Wüste, alles künstlich angelegt. Die Sonne passte einfach, Regen hätte ich mir hier nicht vorstellen können.
Der Hunger trieb uns diesmal ins „Carl`s Jr.“ Meine Fresse war das gut!! Burger, aber irgendwie „rauchig“ zurecht gemacht. Das war echt mal was anderes. Damit alles besser rutschte, kippte ich noch 1,5 Liter Dr. Pepper hinter her. Ein Sofa wäre jetzt nicht schlecht gewesen. Der Hauptgrund, weshalb wir nach Palm Springs wollten, was die Seilbahn außerhalb der Stadt. Einer der größten Seilbahnen westlich des Mississippi! Leider fanden wir in der Stadt nirgendwo Hinweise, wo diese Bahn sein sollte, schlimmer, ich wusste nicht mal wie Seilbahn auf Englisch hieß. Da es wohl kaum im Ort sein konnte und wir vom Süden kamen, konnte es theoretisch nur Richtung Norden sein, da im Osten keine Berge waren. Manchmal bin ich doch Klever! Nach 15 Minuten Fahrt hatten wir kaum noch Hoffnung die Bahn zu finden. Es war nichts in den Bergen zu sehen. Schließlich entschieden wir uns an einer kleinen Tanke zu fragen. Irgendwie sollte es doch mit Händen und Füßen gehen. Überraschender Weise verstand mich der Mann auf anhieb und sagte mir, dass die „Aerial Tramway“ gleich hier links ab in den Bergen liegen würde. Nach 5 Minuten waren wir da. Als Vattern dann sah, wie steil hoch die Bahn ging, bekam er spontan dünne Luft und entschied sich unten zu bleiben.
Mein Schwiegervatter und ich lösten uns Tickets und freuten uns tierisch, mit der von Österreichern gebaute Bahn hoch auf den Gipfel zu fahren. Selbst das Wetter spielte weiterhin mit. Als wir in die Bahn (mit Drehkabinen) einstiegen, hatten wir 25 Grad. Als wir 12 Minuten später oben ausstiegen, waren es noch 7°! SCHOCK! Jetzt hatten wir es endlich mal warm und dann das! Auf alle Fälle war die Fahrt, die unglaublich steil hoch ging, und die Aussicht einfach nur fantastisch! Weit hinten konnte man Palm Springs sehen und im Vordergrund tausende von Windrädern. Einfach unglaublich!
Nach einer Stunde fuhren wir wieder runter, fingen Vatter ein und düsten weiter, non Stop über Victorwille nach Barstow direkt an der Route 66 gelegen. Ohne großartig suchen zu müssen, fanden wir auch gleich unser Hotel. Heute gaben wir uns im Best Valve Inn die Ehre. Wie alle anderen Hotels die Tage zuvor, sah auch dieses hier von den Zimmern her gleich aus. Der einzige Unterschied zu sonst war, dass wir diesmal ein dickes Route 66 Schild draußen an der Wand hängen hatten. Wir waren endlich drauf, auf der bekanntesten Strasse der Welt. Morgen würde dann Schwiegervatters Traum in Erfüllung gehen, endlich auf der 66 zu fahren! Nun ging es aber erstmal 3 Milen die 66 Richtung in den Ort rein, zum Abendessen. Diesmal landeten wir bei einem Italiener. Das war glaube ich das erste mal in meinem Leben, dass ich mich auf Grund der Location für ein Restaurant entschied. Im „Dinapolis Firehouse“ war alles auf Feuerwehr getrimmt. Überall Helme, Ausrüstung und Bilder amerikanischer Feuerwehren. Das ganze gepaart mit italienischem Flair. Total bekloppt aber gut! 30 Minuten später waren wir wieder gegen 23 Uhr im Hotel. Morgen ging es dann via 66 nach Arizona, genauer gesagt nach Lake Havasu City.
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: stephan65 am 21.10.2011, 06:41 Uhr
Dss mit Carls's Jr. kann ich voll bestätigen, vor allem der "6-Dollar-Burger" aus diesem besonderen Rindfleisch ist eine Offenbarung :grins: aber auch eine ganz schöne Sauerei, man kann hinterher duschen. Die werben nicht umsonst mit dem Spruch "the god of Hamburgers".
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: mrh400 am 21.10.2011, 10:00 Uhr
mit der von Österreichern gebaute Bahn hoch auf den Gipfel zu fahren.
kleine Korrektur: Die Bahn wurde von Von Roll gebaut; Von Roll war da noch ein rein Schweizerisches Unternehmen (die Seilbahnsparte gehört aber inzwischen zu Doppelmayr/Österreich, die inzwischen mit Garaventa/Schweiz fusioniert sind). Auch die Rotationskabine stammt von einem damals noch rein Schweizer Unternehmen (CWA), das danach ebenfalls von Doppelmayr übernommen wurde.
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: tomheg am 21.10.2011, 13:16 Uhr
äh, ok! :-) Doppelmayr hat wohl überall die Finger im Spiel. Bei uns in Koblenz wurde von denen zur Buga auch eine Seilbahn über den Rhein gebaut. Echt klasse!
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: Kai-Marc am 25.10.2011, 06:01 Uhr
Dss mit Carls's Jr. kann ich voll bestätigen, vor allem der "6-Dollar-Burger" aus diesem besonderen Rindfleisch ist eine Offenbarung :grins: aber auch eine ganz schöne Sauerei, man kann hinterher duschen. Die werben nicht umsonst mit dem Spruch "the god of Hamburgers".
Carl. Jr. ist mein Lieblingsburgerbrater. Gibt es eigentlich noch die "Low Carb Burger"? Ein Burger ohne Bun. Geniale Idee. Nur mit Salat umwickelt. War allerdings auch ne Riesensauerei.
Kai
Titel: Re: USA Männer Tour 2010! Der Spaß geht weiter...
Beitrag von: Bernd Künast am 19.10.2012, 12:37 Uhr
Wo ist der Rest Text hin, oder ging es hier nicht weiter?