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Autor Thema: USA ( Westen u. Nationalparks ) + Hawaii Sept./Okt. 2004  (Gelesen 17983 mal)

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MisterB

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Re: USA ( Westen u. Nationalparks ) + Hawaii Sept./Okt. 2004
« Antwort #15 am: 07.03.2006, 12:10 Uhr »
13.09.2004 - Capitol Reef und Goblin Valley

Am Morgen sind wir durch den Park gefahren. Als typische Landschaftspark gibt's genügend Viewpoints, die direkt von der Straße aus angesteuert werden können. Wir haben auch zuerst einmal an einer Stelle angehalten, von der man von einem Felsplateau in der tiefe schöne "Goosenecks", also tiefe Flußwindungen, sehen konnte. In dieser Kante waren aber Viewpoints irgendwie geknubbelt. Da gabs viel zu sehen. Dieser Nationalpark ist noch recht neu. Wenn ich es richtig im Kopf habe, dann wurde er erst vor ein paar Jahren zum Nationalpark erklärt ( irgendwas von Bill Clinton spukt mir da im Kopf rum, Kann aber sein, das ich das mit was anderem verwechsle ). Am Parkeingang gab's kein Rangerhäuschen. Stattdessen war "Selbstverzollung" angesagt. Da mit Nationalparkpass die Einfahrt aber sowieso frei war, haben wir uns darum nicht gekümmert. Deshalb haben wir von hier auch keine Nationalpark Karte, so das ich ein wenig aus meinem Gedächtnis die Namen ausgraben muss.



Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber ein großer Teil der Parksehenswürdigkeiten liegen an einer langen Stichstraße ( so 20 Meilen ), die mitten in den Parkinnereien endet. Das heißt, man muss den Weg hinterher wieder zurück fahren, eine Durchfahrt gibt's nicht. Entlang dieser Stichstraße liegen zunächst noch grüne Täler mit vielen Obstbäumen und auch ein paar Selbstpflück-Plantagen. Ein paar historische Häuser und ein oder zwei Campingplätze runden das Angebot ab. Weiter in den Park hinein, wird immer, äh, staubiger. Mit beeindruckenden Felsformationen auf der einen Seite und weiter Wüsten- und Geröllfläche auf der anderen Seite geht's weiter in den Park heinein. Am Ende der Straße geht's dann in die Capitol Gorge hinein. Am Parkplatz hier ist Ende und um die Gorge zu sehen, muss man schon zu Fuß weiter.



Der Park wirbt auch Butch Cassidy und Sundance Kid, die sich angeblich anno dazumal hier irgendwo mal versteckt haben. Es geht an einer Stelle auch ein Fußweg in die Berge um sich genau diese Stelle anzusehen. Da es aber heute auch übelst heiß war, haben wir uns im Wüstenbackofen für die Gorge entschieden.

Vom Parkplatz aus geht's durch das ehemalige Flussbett über Stein und Sand in die Schlucht hinein. Ich mit meinem Sonnebrand immer durch die Sonnenstrahlen huschend von einer Schattenstelle zur nächsten. Ein definierter Endpunkt ist jedoch nicht gegeben. Man kann in dieser Schlucht wandern bis man schwarz wird oder keine Lust mehr hat ( je nachdem was zuerst eintritt ). Ein Höhepunkt ist zumindest das "register of the pilgrims", mehrere senkrechte, glatte Felswände, wo sich die ersten Siedler oder Cowboys, je nachdem wie man die Leute nennen möchte, im Stein mit Datum und Name verewigt haben. Teilweise waren die Eintragungen jedoch ein wenig verhunzt und auch ein paar aus neuerer Zeit dabei, aber es waren noch genug Gravierungen mit eindeutig "älteren Namen" und mit Daten wir 1879 oder 1902. Manche sahen aus, als hätten die Cowboys die Buchstaben persönlich mit der Pistole in den Stein geschossen. Alles in allem sehr interessant. Auch interessant, das ein Teil der Gravierungen in einer Höhe von ca. 3 oder 4 Meter waren. Da ich nicht denke, das die extra ne Leiter angeschleppt haben, muss der Level des Flusses vor hundert Jahren noch um einiges höher gewesen sein :-)

Zurück aus dem Backofen ging es weiter in Richtung Arches Nationalpark. Dieser Weg sollte von der Straße 24 aus dem Park heraus über die I70 führen. Auf halber Strecke haben wir den Abzweig zum Goblin Valley entdeckt. lt. meinem neu erworbenen Film Location Guide für Utah, habe ich festgestellt, das hier auch schon mehrere Filme gedreht wurden. Also nix wie hin. Das Goblin Valley ist ein State Park, also leider nicht vom NP-Pass abgedeckt. Aber der Eintritt lohnt sich. Schon bei Parkeinfahrt kann man entlang der Straße die komischen Figuren sehen. Im eigentlichen Valley angekommen steht einem schon das Erstaunen ob der absonderlichen Steinfiguren ins Gesicht geschrieben.



Also "Galaxy Quest" war mir selbst eingefallen. Laut Guide spielte "City Slickers 2" aber auch hier. Es wundert nur, das nicht mehr Filme hier spielen. Denn diese Landschaft ist schon das absonderlichste was ich seit langem gesehen habe. Wir sind noch lange zwischen den Goblins hin und hergewandert. Leider war hier unten zwischen den Lehmstatuen auch eine ziemliche Hitze.

Der Abstecher hatte sich aber so was von gelohnt. Kann ich jedem empfehlen. Mittlerweile war es schon Nachmittag und es wurde Zeit weiter zum Arches Nationalpark zu fahren. Gelandet sind wir schließlich in Moab. Wir haben mal die Hauptsraße rauf und runter ein paar mal die Preise erfragt. Gelandet sind wir schließlich in einem bezahlbaren Motel namens Red Stone Inn. Zu dem Motel fällt mir nur noch ein, das die ne Gästewäscherei hatten ( die wir direkt mal genutzt haben ) und das es High Speed Internet im Zimmer gab.



Moab war mir auf Anhieb sympathisch. Die richtige Menge Kneipen und Restaurants entlang der Straße und nicht zu aufdringlich touristisch. Außerdem gab's das richtige Maß Ausgeflipptheit mit dabei.

Nach Besuch der Visitor Info und Einsammeln der nötigsten Prospekte und Flyer, sind wir erst mal noch in den Park gefahren. Nach erster "grober Durchsicht" der zugänglichsten Steinbögen, sind wir zum Sonnenuntergang zum Delicate Arch gefahren. Wir sind nicht direkt hingegangen, sondern haben uns den Arch von einem der beiden Viewpoints angesehen. In der untergehenden Sonne sah der Arch aus der Entfernung sehr schön aus.

Von hier aus ging's zurück in den Ort. Den Abend beendet haben wir an diesem Abend bei Eddie McStiff. Einer zentralen Kneipe mitten im Ort mit vielen super Biersorten und einer guten Speisekarte. Die Sparerips waren sehr gut und das Bier süffig. Außerdem war's nicht teuer.

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Re: USA ( Westen u. Nationalparks ) + Hawaii Sept./Okt. 2004
« Antwort #16 am: 07.03.2006, 12:14 Uhr »
14.09.2004 - Arches National Park - Arches, Arches und .... Arches

Heute sind wir nicht allzu früh wieder in den Park gefahren. Zuerst haben wir noch gemütlich gefrühstückt im Jailhouse. Dann im Park war extrem Arch-Whatching angesagt. Ist man einmal beim Balanced Rock angekommen, dann stehen die Steinbögen regelrecht Spalier.

Erster Stop : The Windows Section. Leider war es hier sehr überfüllt. Auf dem Parkplatz musste man dreimal rumfahren, um einen Platz zu finden. Ich denke mal, in den anderen Parks bisher war bestimmt auch so viel los, da hat es sich aber besser verteilt. Soooo viele verschiedene Anlaufstellen gibt es hier nicht, da knubbelt sich alles auf den wenigen interessanten Stellen. Eventuell wäre für den Arches auch ein Shuttlebus System eine geeignete Sache.



Bei der Windows Section haben wir North und South Window, Double Arch und alles rundherum ausgiebig erkundet. Auf dem weiteren Weg kann man bei Wolfe Ranche Richtung Delicate Arch abbiegen. Das haben wir aber erst mal liegen lassen und sind direkt weiter zum Devils Garden gefahren. Wir hatten uns vorgenommen den Trail bis zum Double O Arch zu gehen.

Der Weg ist sehr abwechslungsreich. Zum einen kommt man noch an diversen anderen Arches vorbei. Unter anderem am langen Landscape Arch. Teilweise geht der Weg durch Sand, teilweise direkt auf Fels stetig hoch zum Double O. Gerade in der Hitze war der Weg jedoch sehr anstrengend. Teilweise musste man schon mit dem Kopf schütteln, wie die Leute mit absolut unzureichender Ausrüstung ( will sagen mit Latschen und ohne Wasser ) dort rumgestolpert sind. Das letzte Stück über einen langen Grad bis zum Ziel fand ich am besten. Dort hat sich auch die Spreu vom Weizen getrennt. Viele sind spätestens am Landscape Arch schon umgedreht.

Also den Weg zum Double O sollte man machen, wenn man die Zeit dafür hat. Es ist anstrengend, aber der Weg ist das Ziel und man kommt durch eine herrliche Landschaft. OK, ich war ziemlich groggy, als wir wieder unten waren, aber es hatte sich gelohnt. Außerdem kam heute das erste Mal unsere neue "Erfindung" zum Einsatz. Da wir mittlerweile ja schon etliche Tage in der Hitze unterwegs waren, waren alle Getränke im Auto spätestens am Mittag warm wie heißer Kaffee. Das waren wir leid. Wir hatten uns im örtlichen Supermarkt eine Styroporkiste mit Deckel gekauft, die wir am Morgen mit Eis gefüllt hatten. So hatten uns heute nachmittag das erste Mal gekühlte Getränke im Auto erwartet. Coool. Die am besten angelegten 3 Dollar 95 des ganzen Urlaubs.



Gestern hatten wir in der Visitor Info viele Prospekte mit Anbietern von "Canyoneering Touren" mitgenommen. Diese Touren bieten alle einen mehr oder weniger anstrengendem Aufstieg in die Berge rund um Moab ( teilweise als Wanderung teilweise als richtige Kletterei ) und ein anschließendes "Rapelling" ( teilweise auch "Abseilling" genannt ). Also mit Seil einen mehr oder weniger ( meist mehr ) hohen Abgrund absteigen. Das hörte sich zumindest im Prospekt sehr interessant an. Aus diesem Grund haben wir am Abend in Moab noch so eine Tour für den nächsten Tag klargemacht. Früh um 8 sollten wir Emma treffen. Mal schauen.

Den Abend haben wir dann in der Pizzeria gegenüber von Eddy McStiff verbracht ( Zax Wood Fired Pizza ). Die Pizza war groß und gut belegt. Preis war OK, Bier ein wenig teuer. Deshalb haben wir auch den feuchten Teil des Abends auf die andere Seite zu Eddy McStiff verlegt.
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Re: USA ( Westen u. Nationalparks ) + Hawaii Sept./Okt. 2004
« Antwort #17 am: 07.03.2006, 12:21 Uhr »
15.09.2004 - Canyoneering - Alles hängt an einem kleinen Seil

Am Morgen haben wir uns mit Emma, so hieß die Lady von Moab Desert Adventures, bei McStiff vor der Türe getroffen ( schon wieder dieser Laden. Eigentlich hätten wir auch da einziehen können, wir waren eh immer hier in der Nähe ).

Emma war eigentlich Engländerin, lebte aber schon 3 Jahre in Moab und war begeisterte Bergsteigerin und Abseilerin. Schon auf der Fahrt zu unserem Startpunkt für die Tour erzählte sie wo sie schon überall gebergsteigt ist. Auf alle Fälle kann man sagen, das sie rumkommt. Aber da man auch Rechnungen bezahlen muss, bietet sie halt den kleinen Nervenkitzel für zwischendurch für den Normalmenschen an.



In einem recht gemütlichen Tempo sind wir von irgendwo im weiteren Umfeld von Moab querfeldein in die Berge gewandert. Der Weg war nicht sehr schwer zu gehen. Es ging zwar hin und wieder mal über Stock und Stein und ein wenig Klettern war auch dabei, wer aber keine 2 linken Hände hat bekommt das ganz gut hin. Zwischendurch gab's eine Passage, wo man sozusagen durch einen Kamin senkrecht nach oben klettern musste. Das war aber auch nicht schwer, Wundersamerweise sogar recht einfach. Trotzdem wurden wir ( die Tour bestand übrigens nur aus uns beiden und Emma ) bei jeder schwereren Hürde von Emma fachmännisch ( oder hier eher fachfrauisch ) gesichert und angeleint.



Grundsätzlich kann man  sagen, das sie immer so viel Ruhe und Professionalität ausgestrahlt hat, das man nie in Sorge war. Ach beim später unvermeidlichen Abseilen machte sie die Sicherung und Einweisung so professionell, das schon gar keine Angst aufkam.

Wie gesagt, wer lange irgendwo raufklettert, der muss auch irgendwann wieder runter. Das Runter bestand bei uns aus zwei Abseil-Abschnitten. Der eine so 20 Meter oder andere so 30 Meter, wobei beim zweiten Teil man nicht am Fels runtergeseilt ist, sondern an einem Überhang quasi freischwebend.

Nach kurzer Einweisung und Demonstration wurden wir angeleint und es war wirklich wunderbar einfach, sich am Seil in die Tiefe abzuseilen. Wenn man erst mal den ersten Eindruck der Tiefe überwunden hatte, ging alles ganz von selbst.

Yo, und das war auch schon der ganze Zauber. Trotzdem es sich jetzt hier recht kurz anhört, ging die gesamte Tour von Einsammeln bis Absetzen bei Eddy vor der Türe von 8 Uhr morgens bis ca. 13 Uhr. Wir haben dann nach kurzer Säuberung im Motel entschlossen noch in den Park zu fahren und zum Delicate Arch zu gehen. Diesen tollen Bogen hatten wir ja bisher nur aus der Ferne vom Viewpoint gesehen.

Gesagt, getan. Auf dem Parkplatz angekommen war wieder das reinste Verkehrschaos. So viel Betrieb hatte ich jetzt echt nicht erwartet. Naja, wir dachten, das wird sich auf dem Weg bis ganz nach oben schon legen. Das hat es auch ein wenig, trotzdem waren noch recht viele Leute unterwegs.



Der Weg zum Arch führt vom Parkplatz stetig nach oben über Felsen und Felsplateaus. Der Weg ist durch kleine Steinhaufen in regelmäßigen Abständen markiert. Ich fand es sehr anstrengend, da es eigentlich dauern bergauf ging. Wir haben für den Weg nach oben auch recht lange ( na, ich denke mal ne gute Stunde oder so ) gebraucht. Schon während des Gehens hatten wir den Eindruck gehabt, irgendwo wäre ein Loch mit Deutschen aufgemacht worden. Oben angekommen ( der erste Blick auf den Arch entschädigt für alle Mühen. Man keucht den Berg hoch und schwupps um die nächste Ecke steht man gerade davor, super ) mussten wir dann feststellen, das das ganze Plateau fest in deutscher oder zumindest deutschsprachiger Hand war. Und es kamen immer mehr. In der Zeit, die wir da oben verbracht haben sind bestimmt noch 10 Leute angekommen, die allesamt deutschsprachig waren. Irgendwie war das fast wie ne Invasion.



Da wir dann irgendwann alle Perspektiven des Arches gesehen hatten und nicht mehr auf den Sonnenuntergang warten wollten, haben wir uns dann auf den Heimweg begeben und den Abend in der Moab Brewery bei guten Essen und reichlich ( billigem ) Bier ( ich sag nur 6 Dollar der Pitcher ! ) beendet.
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Re: USA ( Westen u. Nationalparks ) + Hawaii Sept./Okt. 2004
« Antwort #18 am: 08.03.2006, 09:40 Uhr »
16.09.2004 - Canyonlands Nationalpark

Von Moab aus ging es am Morgen zum Canyonlands Nationalpark. Wir hatten schon an der Tourist Info in Moab eine Karte von diesem Park erhalten und wussten schon ungefähr, was wir sehen wollten. Der Canyonlands National Park ist ebenfalls ein reiner Landschaftspark, der auf einer Stichstraße erkundet werden kann. Die Straße teilt sich zwar noch in mindestens eine große Gabelung, aber mit Stichstraße meine ich hier, wenn man wieder aus dem Park raus möchte, muss man diese Straße wieder zurückfahren.



Vor der Parkeingang geht es von hier aus ab zum Dead Horse Point State Park. Wir sind erst mal vorbei und gerade aus weiter in den Park gefahren. Auf recht gut ausgebauter Straße geht es vom Visitor Center zum ersten wichtigen Punkt, dem Mesa Arch. Von diesem massiven Steinbogen hat man eine wunderbare Aussicht auf die zerklüftete Canyonlandschaft bis in weiter Ferne.

Auf dem Weg weiter geht es bis zum Endpunkt am Grand Viewpoint Overlook noch an ein paar guten Aussichtspunkten vorbei. Auf dem Rückweg bietet sich der Abzweig der Hauptstraße Richtung Whale Rock und Upheaval Dome an. Zwischendurch bietet der Green River Overlook auch noch sehr gute Aussichten. Einen River habe ich aber nicht gesehen. Am Ende der Straße beim Upheaval Dome kann man sich ein wenig die Beine vertreten und zum Dome hinaufwandern.

 

Für die Entstehung dieser Formation gibt es zwei Theorien : Vulkanausbruch oder Meteoriteneinschlag. Je nach Vorliebe kann man jetzt glauben was man will.

Auch heute war es wieder ( oder immer noch ) sehr heiß. Man konnte es heute sogar im Auto kaum aushalten. Aber zum Glück funktionierte unsere improvisierte Kühlbox wie eine Eins. Wie gesagt, die besten 3 Dollar irgendwas des ganzen Urlaubs.



Auf dem Weg zurück ging's dann am Abzweig zum Dead Horse Point State Park. Diese Park ist zwar nur im wesentlichen eine Stelle mit Overlook über ein gewaltiges Flusstal mit einem riesigen Flussbogen, aber das ist allemal sehenswert. Das Bild von dieser Flusskurve ist in fast jedem Reiseführer drin und wo wir nun einmal hier waren, haben wir diese Ecke noch schnell mitgenommen. Leider war's wieder ein State Park und wir mussten trotz Nationalpark Pass noch Geld bezahlen.

Entsprechend dem, was hier geboten wurde ( ein Lookout ) haben wir uns auch fix wieder auf den Weg gemacht. Neben dem Teil des Parks den wir gerade gesehen hatten ( Island In The Sky District ) gibt es noch einen anderen Parkteil im, na ja, Südosten, den "The Needles District". Diese Needles sind eine Gesteinsformation, die aus der Entfernung wir stramm nebeneinander stehende Nadeln oder spitze Säulen aussehen. Um dorthin zu kommen, muss man allerdings aus dem Park raus, draußen einmal halb herum und dann wieder in den Park reinfahren.

Nach ein paar Meilen auf kurvenreicher Straße kommt man, als Nebenprodukt sozusagen, am sog. Newspaper Rock vorbei. Ein Fels mit alten Indianerzeichnungen. Nach langen Meilen ( ich glaube um die 20 oder so ) ist man dann endlich am Ziel. Es war schon eine anstrengende Fahrt und man muss die ganze Ecke ja auch wieder zurück. Am Ende der Straße gedreht und am Pothole Point sind wir ein wenig rumgegangen. Wir haben zwar in der Ferne etwas gesehen, das auf die Needles passte, aber ganz sicher waren wir jetzt auch nicht. Im großen und ganzen war der Abstecher nicht wirklich interessant.

Zurück auf der Hauptstraße sind wir auch nicht mehr sehr weit gekommen. In einem kleinen Kaff namens Monticello haben wir Station gemacht. Nach einer Pizza vom örtlichen Bäcker ( Sehr gut ! Riesenportion. Davon kann sich jeder Pizzahut was abschneiden. Wird noch mit Liebe von Hand von der Chefin selbst belegt und das reichlich ) ging's im Super 8 Motel ( sehr billig aber gut ) ins Bettchen.

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Re: USA ( Westen u. Nationalparks ) + Hawaii Sept./Okt. 2004
« Antwort #19 am: 08.03.2006, 09:45 Uhr »
17.09.2004 - Mesa Verde NP - Auf Spuren alter Indianer

Von Monticello aus ging es direkt zum Mesa Verde Nationalpark. Wir hatten die Alternative, von hier direkt zum Monument Valley zu fahren oder einen kleinen Umweg zu machen und Mesa Verde noch mitzunehmen. Wir haben uns für Letzteren entschieden.



Mesa Verde bietet zur Abwechslung mal keine Canyons, Arches oder dergleichen, sondern uralte Indianersiedlungen, die sehr kunstvoll in Berge und Bergüberhänge hineingebaut sind. Viele dieser Siedlungen sind noch sehr gut erhalten, zwei davon kann man im Park sogar betreten.

Im Park geht es ab dem Visitor Center auf einer Stichstraße zu den wichtigsten Viewpoints und den Siedlungen. Der Weg Teilt sich irgendwann in zwei getrennte Rundkurse. Auf der Karte, die es beim Visitor Center gab sah das alles riesig weit und zeitaufwändig aus. Bei der fahrt merkten wir aber, das man es mit dem Maßstab nicht genau genommen hatte und die Sachen alle ein paar hundert Meter auseinander waren.



Um zu einer der beiden begehbaren Siedlungen zu kommen, muss man am Visitor Center ein Ticket kaufen. Ich denke mal, so will man den Strom ein wenig lenken, das diese Touren festgelegte Teilnehmerzahlen haben. Die Tour wird von Rangern gemacht, die durch die Siedlungen führen und sehr viel über die Geschichte und Lebensweise der Indianer erzählen. Interessante Einzelheit : Die Erbauer sind irgendwann verschwunden und keiner weiß was aus dem Volk genau geworden ist. Könnte der Grundstein für eine Akte X Theorie sein.

   

Man kann einmal zum Cliff Palace und dann zum Balcony House. Wir waren beim/am/im Balcony House und die Tour war sehr interessant. Ob Cliff Palace ebenso interessant ist kann ich nicht sagen.

Irgendwann kurz nach Mittag ( so 13 Uhr ) waren wir hier schon fertig. Es gab zwar genug zu sehen, das war aber wirklich sehr schnell abgeklappert, weil vieles auch direkt von der Straße aus einsehbar war. Mann musste nirgendwo einen längeren Marsch auf sch nehmen. So ganz unsympatisch war mir das ja nicht :-)

Von hier aus zum Monument Valley wäre es noch eine ganze Ecke zu fahren gewesen. Unser Reiseführer erwähnte hier eine Country Road, die ab Cortez Flughafen ziemlich zielgerichtet genau in Richtung Monument Valley verläuft. Wir waren zwar die ganze Zeit über nicht sicher, ob wir auf der richtigen Straße waren, aber die Fahrt war toll. Abseits der großen Straßen übers Land wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Irgendwo sind wir sogar an ein paar Leuten vorbeigekommen die mit dem Pferd unterwegs waren. Die Jungs sahen echt wie Cowboys aus ! Nach einer halben Ewigkeit ( von der Strecke mag die Straße zwar kürzer sein, nur leider kann man nicht schnell fahren ) sind wir auch endlich an einem auf unserer Karte wiedererkennbaren Punkt herausgekommen.

Schließlich haben wir dann Mexican Hat erreicht. Im Ort haben wir ein Motel gesucht. Die Wahl ist auf das Canyonlands Motel gefallen. War nicht sehr teuer, aber sah dafür auch ein wenig, äääh, abgelebt aus.



Da es noch erfreulich hell war sind wir nach Einchecken direkt zum Monument Valley weitergefahren. Dort sind wir dann kurz vor Sonnenuntergang angekommen. Nachdem uns an der "Mautstelle" noch ein paar Dollar abgenommen wurden, durften wir unser Auto auf die Buckelpiste durch das Valley befördern. Da was zählte war, das wir die bekanntesten Felsen ( oder wie nennt man die Dinger sonst ? ) in tollem Sonnenuntergangslicht gesehen haben. Das sah echt nobel aus.

Irgendwo am Weg im Park wurde gerade ein Werbespot für ein Auto gedreht. Also wenn man demnächst in der Werbung irgendein rotes Mustang-Ding durch Valley fahren sieht ....



Da es jetzt endlich wirklich stockdüster war haben wir die Fahrt abgebrochen. Im Dunkeln kann man die manntiefen Löcher in der Straße so schlecht sehen. Die Fahrt zurück hat sich im Düstern noch ziemlich gezogen. Den Abend haben wir in der Kneipe bei der Brücke am Ortsausgang beendet. Das war zwar nicht berauschend, aber teuer wars dafür auch nicht. Nochmal müsste ich da aber nicht mehr hin.
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Re: USA ( Westen u. Nationalparks ) + Hawaii Sept./Okt. 2004
« Antwort #20 am: 08.03.2006, 09:54 Uhr »
18.09.2004 - Monument Valley - ... und wo ist John Wayne und die 7. Kavallerie ?
 
Am Morgen haben wir dem Canyonlands Motel gegenüber gefrühstückt. Auch hier waren wir nicht restlos begeistert. Auf alle Fälle ließ der Service zu wünschen übrig. Naja. Wir sind dann wieder zum Monument Valley gefahren um uns die ganze Sache in Ruhe bei Tageslicht anzusehen.



Nochmal Eintritt bezahlt und nochmal auf Achs- und Radbruch auf die Buckelpiste durch den Park begeben. Nun, leider gibt es wirklich erschreckend wenig zu sehen. OK. Da sind die großen Felsdinger die man aus den Western kennt und da kann man in recht kurzer Zeit entlangfahren.  Ansonsten gibt es noch recht viel sehenswertes Nichts. Weites Land. Zwischendurch mal ein Fels drauf. Ich muss zugeben, jeden Moment hat man den Eindruck da kommt gleich John Wayne und die 7. Kavallerie um die Ecke gebogen. Aber das wars auch schon.

Man braucht eigentlich nur so lange für die Fahrt, weil man nur im Schrittempo vorankommt ( oder man hat nen fetten Jeep oder sowas ). Wir haben uns nach Rückkehr aus der Westernzeit noch im Visitor Center umgesehen und sind dann abgedampft.

 

Hier noch meine ganz subjektive Meinung :
Eventuell noch ein Wort zum Monument Valley, zu Mexican Hat und allem drumherum, was unter Indianerverwaltung ist. Ich will diesen Leuten ja nix, aber irgendwie hatte alles, was wir in diesem Kontext gesehen haben einen ungepflegten und abgenutzten Eindruck gemacht. Teilweise ging dies auch durchaus bis schäbig. Fangen wir beim Motel an. Alt, abgenutzt, verwohnt. Kneipe am Abend : die Gläser waren auch mal sauberer, die Einrichtung auch mal besser. Dann die dreckigen und verkommenen Bretterbuden entlang der Straße zum Valley. Die glauben doch nicht, das ein normal denkender Mensch hier einhält und was kauft, oder ??? Ich meine, Geld ist doch bestimmt da. Alleine wir haben ja schon zweimal Eintritt ins Valley bezahlt. Wo ist dieses Geld. In der Ausbesserung der Piste durchs Valley z.B. nicht. Das wollte ich nur mal so am Rande einstreuen, weil's mir halt aufgefallen war.

Kurz hinter dem Valley kommt man noch durch einen großen aber recht trostlosen Ort mit großen noch trostloseren Wohnvierteln. Dort abgebogen ging es weiter in Richtung Page und Lake Powell. Auf dem Weg ist nicht mehr allzu viel Aufregendes passiert. Nach sehr langer und etwas langweiliger Fahrt sind wir in Page direkt zum Damm gefahren. Später haben wir im Ort noch ein wenig an einem bezahlbaren und vor allen Dingen freien Motel gesucht. Die ersten paar Läden waren voll besetzt. Andere ein wenig teuer. Wir haben noch was gefunden. Zwar nicht das Schnäppchen des Tages, aber OK.

Sehr viel gemacht haben wir nicht mehr. Einen kleinen Einkauf um unsere Vorräte wieder aufzufrischen und noch nen 6er Samuel Adams ( mittlerweile unser Lieblingsbier ). Zum Essen haben wir heute abend den wirklich sehenswerten und schmeckenswerten Dam Bar & Grille gewählt. Essen ist zwar nicht wirklich billig aber sehr schmackhaft. Getränke gehen eigentlich. Das Bier war nicht zu teuer.

Schon auf der Fahrt nach Page hatte es hin und wieder mal getröpfelt. Am späten Abend fing es dann richtig an. Ein richtig schönes amerikanisches Unwetter. Es hat gekübelt wie aus Eimern. Alles inklusive mit Sturm und Gewitter.
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Re: USA ( Westen u. Nationalparks ) + Hawaii Sept./Okt. 2004
« Antwort #21 am: 08.03.2006, 10:01 Uhr »
19.09.2004 - Vom Lake Powell nach Flagstaff

Das Gewitter hatte sich verzogen und eine frisch gewaschene aber schon recht warme Luft begrüßte uns am Morgen. Wir wollten zum Antelope Canyon. Da dort angeblich fürs Fotografieren das Licht gegen Mittag am besten sein sollte, haben wir noch ziemlich rungetrödelt und sind auch erst recht spät los.



Am Startpunkt der Touren zum Canyon war aber irgendwie verdächtig wenig los. Ein paar verlorene Leuten standen recht dumm rum. Auch ohne mit irgendjemandem zu sprechen konnten wir schon vermuten : Hier gibts heute keine Touren ! Einer der anwesenden Tourguides erklärte uns dann, das es ungefähr zweimal im Jahr so stark regnet, das der Canyon voll läuft. Wir hätten einen dieser Tage erwischt. Suuuuper.

Wir haben uns noch ein wenig den Fluss und die überfluteten Felsspalten angesehen und eingesehen, das es heut nix mehr gibt. Wir sollten gegen Nachmittag wiederkommen, da gäbe es vielleicht ne Chance, das das Wasser abgelaufen wäre. Auf diese Möglichkeit wollten wir uns aber nicht verlassen. Das hätte bedeutet, das wir den ganzen Tag hier rumlungern und drauf warten, das eventuell das Wasser sinkt. Nein. Die Zeit wollten wir besser nutzen.



Wir sind zum Damm gefahren. Nach umständlicher Kontrolle inklusive Röntgen und Abtasten haben wir uns die Installationen im Besucherzentrum angesehen. Wirklich sehr interessant. Vor allen, wenn man bedenkt, wie weit die Technik damals war. Heute setzt sich jemand in ein Maschinenungetüm und drückt einen Knopf, früher war das noch körperliche Knochenarbeit. Wir wollten auch noch an der Führung in den Damm teilnehmen, die war aber für die nächsten Stunden ausgebucht. Grrr. Heute war wohl nicht unser Tag.



Mittlerweile war es nach Mittag und wir haben uns zum Lake Powell begeben. Das heißt wir sind in den Bereich der Recreation Area reingefahren. Diese ist wie ein Nationalpark mit Nationalpark Ausweis kostenlos befahrbar. Wir haben uns den See und ein paar Viewpoints noch ein wenig angesehen. Ein klein wenig haben wir noch überlegt, ob wir uns für den Rest des Tages noch ein Boot mieten sollten. Aber irgendwie haben wir das dann doch nicht mehr eingesehen. Nach Abholung des Bootes und dem ganzen Kram der da noch dranhängt ( also Verwaltungskram und so ) hätten wir nicht mehr viel zeit auf dem Wasser verbringen können. Außerdem war es für einen halben Tag noch schweineteuer.

   

Also haben wir uns auf den Weg gemacht. Es sollte über die Straße 89 nach Flagstaff gehen. Erster Halt aber schon kurz nach Page am Horseshoe Bend. Es war genauso wie beim Dead Horse Point ein immenses Tal mit einer riesigen Flussbiegung recht weit unten im Tal. Hier war man so nah dran, das man es garnicht auf ein Foto bekommen konnte. Außerdem, wenn da nicht das Schild gestanden hätte, hätte man es garnicht vermutet, dies hier zu finden. Es geht aus der Ebene fast senkrecht nach unten. Man muss auch vom Parkplatz noch ein paar Meter weit gehen, bis man da ist.



Lustigerweise haben wir hier auf dem Parkplatz ein Auto wieder gesehen, das wir schon im Arches Park gesehen hatten. Einen riesigen, alten, verrosteten Pott. Die Fahren waren Deutsche. Laut eigener Auskunft war das das Auto eines der beiden, welches immer bei einem Bekannten untergestellt sei. Immer wenn er in den USA sei, würde er das Auto benutzen. Das ist natürlich auch ne Möglichkeit billig an ein Auto zu kommen.

Weiter auf dem Weg nach Flagstaff wurde das Wetter wieder schlechter. Auf dem ganzen Weg braute es sich zu. Einen kleinen Abstecher haben wir noch zum Sunset Crater Vulcano gemacht. Das Visitor Center dort ist wirklich sehr interessant. Die betreiben dort eine Art Erdbebenmessstation. Ruhig mal einen der Mitarbeiter dort ansprechen. Die Erklärungen sind wirklich sehr lehrreich. Als wir dann ein wenig im Bereich des Vulcano im Lavafield rumgelaufen sind, fing es an zu nieseln und zu winden. Es wurde ziemlich knistig. Später als es dämmerte und wir fast kurz vor Flagstaff waren öffnete der Himmel endgültig die Schleusen und es fing wieder an zu schütten. In Flagstaff haben wir am Ortseingang schnell ein Motel gefunden. Wohl wegen der großen Auswahl dort gab es hier das billigste Motel des ganzen Urlaubs ( Whispering Winds Hotel ). Wenn ich es richtig im Kopf habe, 23 Dollar ! Der Haken folgte auf dem Fuß : Wir waren hier direkt an einer Bahnlinie. Tja, tschüss Nachtruhe.

Im Ort haben wir noch was gegessen und im Collins Irish Pub einen kleinen Absturz hingelegt. Wer kann auch ahnen, das es hier Samuel Adams in Literkrügen zum Happy Hour Preis gibt .....
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Re: USA ( Westen u. Nationalparks ) + Hawaii Sept./Okt. 2004
« Antwort #22 am: 08.03.2006, 10:06 Uhr »
20.09.2004 - Flagstaff, Oak Creek Canyon, Sedona bis zum Montezuma
 
Die Nacht war etwas unruhig. Dies lag im wesentlichen daran, das die Züge die ganz Nacht durch gefahren sind und uns so keine Pause gegönnt haben. Ich habe dann auch direkt mein Vetorecht gezogen und erwirkt, das wir in ein anderes Motel umgezogen sind.

Wir hatten schon in Page ein wenig im Internet nach Verleihern für Motorräder gesucht. Wir hatten nämlich den Plan gefasst, mit einer Harley Davidson zum Grand Canyon zu fahren. Stilecht sozusagen :-) Zwei Dinge machten das Vorhaben für diesen tag ein wenig schwer. Erstens hatten wir noch keinen Verleiher gefunden und zweitens war das Wetter nicht das Beste. Es hatte die Nacht durch noch geschüttet und heute war es den ganzen Morgen schon sehr windig.

Wir haben noch die Tourist Info im Bahnhof von Flagstaff besucht. Dort konnte man uns zumindest vage beschreiben, das da irgendwo am Freeway in der Nähe von Dingsbums ein Motorradladen vermutet wurde. Außerdem bekamen wir eine Wettervorhersage, die besagte, das am nächsten Tag das Wetter besser werden sollte.

Wir haben uns also zum ominösen Motorradladen begeben, der sich am Ende als ausgewachsener Harley Davidson Store entpuppte ( Grand Canyon Harley Davidson ) und zudem einen Verleih hatte. Der Laden war wie aus dem Bilderbuch für Harley Fans. Im Laden liefen nur Originale rum. Jeder in Lederklamotten und mindestens nem langen Bart und die ( teilweise schütteren ) Haare zum Zopf gebunden. Durch den ganzen laden bellte Hardrock aus den Boxen und man war allgemein einfach nur cooool.

Die Miete der Gefährte war beim etwas gestressten Vermietmann kein Problem. Da es aber mittlerweile schon 13 Uhr waren haben wir unseren Motorradtag verschoben. Morgen früh um 9 Uhr wollten wir die Bikes abholen.



Jetzt blieb noch ein Problemchen : Was machen wir den Rest des Tages ? Im Reiseführer war von einem Gebiet namens Oak Creek Canyon östlich von Flagstaff die Rede. Wir sind dahin gefahren. Auf dem Weg von Flagstaff nach Sedona, einem total kitschigen und überlaufenen Touristenort, kommt man auf unglaublich kurviger Straße tief durch den Oak Creek Canyon. In Sedona haben wir uns genau nur für die Dauer eines späten Frühstücks aufgehalten. Es war unerträglich. Die Busladungen mit Ausflüglern konnten fast gar nicht mehr auf der Hauptstraße arrangiert werden. Die Landschaft von hier aus ähnelte ein wenig dem Monument Valley. Überall hohe, rostrote Felsen. Unterschied _ Hier waren die ganzen Berghänge rundherum bewaldet und mit teilweise ziemlich fetten Villen bebaut.



Wir sind einfach mal weiter gefahren und haben dann auf der Karte ein Stück weiter weg das "Montezuma Castle" gefunden. Da wir auch nicht wussten, was genau das sein sollte sind wir direkt mal hingefahren. Dieses Castle stellte sich dann als alte Indianersiedlung in einem Felshang heraus. Ähnlich wie die Siedlungen aus dem Mesa Verde Park. Diese Häuser hier waren auch sehr gut erhalten.



Von hier aus haben wir uns langsam wieder zurück Richtung Flagstaff gemacht. Dort haben wir dann am frühen Abend schnell ein neues Motel ( Budget Inn ) gesucht. Dieses hier war zum einen erschwinglich ( wenn auch nicht so billig wie gestern ) und von jeglichen Bahnlinien weit genug entfernt. Leider war es auch etwas weiter vom Kneipenviertel um die San Francisco Street entfernt, so das wir den Abend in einer Sportsbar um die Ecke mit angeschlossenem Schnellrestaurant beendet haben. War nichts berauschendes. Aber man konnte in Ruhe ein Bier trinken und Dart und Billard spielen.
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Schneewie

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Re: USA ( Westen u. Nationalparks ) + Hawaii Sept./Okt. 2004
« Antwort #23 am: 08.03.2006, 14:34 Uhr »
Schade das Dir Sedona - zugegebener Maßen ziemlich touristisch - nicht so gefallen hat.
Ist unser Lieblingsstädtchen. Allein durch diese roten Felsen zu fahren, ist nur schön. Man kann dort Touren ins "Hinterland" buchen, oder mit seinem Auto die "Schnebly Hill Road" (Gravelroad) von Sedona nach Flagstaff fahren. Dort sind so gut wie keine Menschen.

Komme wieder ins schärmen - seuffz  :wink:
Gruß Gabriele

MisterB

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Re: USA ( Westen u. Nationalparks ) + Hawaii Sept./Okt. 2004
« Antwort #24 am: 09.03.2006, 12:02 Uhr »
21.09.2004 - Grand Canyon South Rim mit der Harley

Pünktlich um 9 standen wir beim Harley Shop auf der Matte. Da wohl gestern irgendwas am Computer nicht richtig war musste der Papierkram noch mal gemacht werden. Da in der Zwischenzeit unsere Maschinen fertig gemacht wurden haben wir aber nicht viel Zeit verloren. Wir haben dann noch jeder eine sehr professionelle Einweisung auf die Bikes bekommen. Ich hatte eine Heritage Classic und Stephan hatte eine Low irgendwas ( Low Rider oder Low Glider, ich weiß es nicht mehr ).



Von Flagstaff aus geht es durch viel Wald und diverse National Forests auf sehr schöner und vor allem gemütlicher Strecke zum Grand Canyon. Es war ein herrliches Gefühl wieder mal Motorrad zu fahren. Leider war es aber doch am Morgen sehr kühl. Da ich auch keine Handschuhe hatte, sind mir am Anfang fast die Finger abgefallen. Auf Mitte der Strecke haben wir an einem Roadhouse angehalten und gefrühstückt. Das wir uns dabei auch aufwärmen konnten war ein angenehmer Nebeneffekt.

Je mehr es auf Mittag zuging, desto erträglicher wurde es auf dem Bike. Am Grand Canyon angekommen hätte man fast die Jacke ausziehen können. Glücklicherweise sind wir noch kurzer Erklärung mit unseren beiden Motorrädern mit einem National Park Pass ohne Aufpreis in den Nationalpark gekommen. Ein wenig sind wir noch im Park rumgegondelt und haben dann die Bikes abgestellt.



Am Grand Canyon hat man schon teilweise erfolgreich ein Shuttle Bus System eingeführt. Mit teilweise meine ich, das nur ein Teil des Parks für den Individualverkehr gesperrt ist, nämlich alles ab Railway Station. Ab der Bahnstation kommt man nur mit dem Bus weiter. Im Rest des Parks kann man mit dem Bus fahren, man darf aber auch mit dem Auto.

Wir sind zuerst zum Visitor Center und haben auch von dort aus die ersten Viewpoints angesteuert.  Was soll ich sagen. Es war wieder toll, die Aussichten wirklich großartig und atemberaubend. Aber es war nicht mehr das "Boah"-gefühl da, so wie beim ersten Mal am Nordrand. Es war hat nichts Neues mehr. Hier war es auch nicht mehr so gemütlich einsam, wie am Nordrand. An jedem Viewpoint entlang des Randes knubbelten sich die Touristen aus aller Welt.


   
Um dem ein wenig zu entgehen, sind wir weiter zur Bahnstation gefahren. Von hier aus sind wir nicht mit dem Bus weiter sondern zu Fuß am Rand entlang und haben dort die einzelnen Viewpoints "abgeklappert". Auf diesem Fußweg war deutlich weniger los und an manchen Ecken hatte man seine Ruhe. Da wir uns für das Stück sehr viel zeit genommen hatten, sind wir ab Hopi Point mit dem Bus weiter zu "The Abyss". Dieser Punkt bot für mich persönlich die besten Blicke in den Canyon. Weiter bis zum Ende der Straße nach Hermits Rest lohnte sich nicht, so das wir direkt mit dem Bus wieder zurückgefahren sind.

Mittlerweile waren es so ca. 16 Uhr und wir wollten uns langsam auf dem Weg zurück machen. Wir wollten vermeiden viel der Strecke in der Dunkelheit zu fahren. Anstatt direkt aus dem Park raus und nach Flagstaff sind wir aber noch im Park rumgefahren und Richtung Osten noch bis zum Grandview Point gekommen. War schon sehr toll so gemütlich auf der Harley durch den Park zu tuckern und links immer einen Blick auf den Canyon zu haben.

 

Jetzt gings aber wirklich zurück. Am Anfang war es noch sehr angenehm. Der frühe Abend war, solange die Sonne noch zu sehen war, sehr angenehm. An der Kreuzung ( Straßennummern weiß ich jetzt nicht mehr ), wo wir auf der Hinfahrt schon gefrühstückt haben, bekamen unsere Maschinen noch ein wenig zu trinken. Als dann kurz darauf die Sonne weg war wurde es zum einen sehr schnell dunkel und zum anderen sehr schnell übelst kalt. Die Dunkelheit war gar nicht so schlimm, es ließ sich trotzdem noch sehr gut fahren. Umso schlimmer war die Kälte. Um das Drama abzukürzen : Kurz vor dem Kältetod sind wir doch noch irgendwann in Flagstaff am Motel angekommen. Nach man mich vom Bock meißeln musste habe ich mich erst mal dick eingemummt ins Bett gelegt um überhaupt noch ein paar Grad Körpertemperatur zu bekommen.

Stephan konnte ich an dem Abend für gar nichts mehr überreden. Ich bin später noch, innerlich immer noch frostgeschüttelt, zum Galaxy Diner gegangen. Es wir ein auf typisch amerikanisch 50er Jahre stil getrimmter Breakfast und Dinner Restaurant. Dort habe ich dann den besten Truthahn und die schweinegeilste Truthahnfüllung meines Lebens gegessen. Einfach eine Offenbarung.

Wenn ich gewusst hätte, was Glühwein auf englisch heißt, hätte ich mir davon auch noch ein paar Kannen bestellt. Mir war nämlich immer noch kalt.
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Re: USA ( Westen u. Nationalparks ) + Hawaii Sept./Okt. 2004
« Antwort #25 am: 09.03.2006, 12:11 Uhr »
22.09.2004 - Route 66, Hoover Damm und Las Vegas Teil 2

Am Morgen haben wir die Motorräder zurückgebracht. Das Wetter hatte sich immer noch nicht wesentlich verändert. Es war immer noch bedeckt und windig. Von Flagstaff aus auf der Interstate 40  sind wir bei erster Gelegenheit auf die Mutter aller Straßen, die Route 66 angefahren.

Toll Route 66 ! Irgendwie fühlte sich diese Straße an wie jede andere. Ich glaube heutzutage wird da sehr viel reingelegt, was es schon längst nicht mehr gibt. Sogar die Motorradclubs die im Pulk mit vielen laut röhrenden Maschinen an uns vorbeizogen waren angepasst. Überhaupt habe ich den typischen Harley Fahrer eher als älteren Mann in Erinnerung, der, jetzt wo er sich so ein Gefährt endlich leisten kann, mal noch ein wenig "den Wilden" raushängen lässt. Natürlich gab's auch die ausgeflippten, langbärtigen Typen, die immer ne halbnackte Motorradbraut aufm Rücksitz hatten. Aber das war dann doch eher die Minderheit.

Also die Fahrt war wie jede andere, es gab auch nix besonderes zu sehen. Wenn nicht alle Nase lang diese kleinen "Route 66 Historic Route" Schilder gestanden hätten, hätte man es gar nicht bemerkt. Einzig der kleine Ort Seligmann kam mir wie ein Sammelsurium alle Route 66 Kuriositäten vor. Hier sah vieles herrlich ausgeflippt aus. Bei Kingman biegt man auf die Straße 93 ab, die einen dann zum Hoover Damm bringt.



Im Bereich des Dammes wurde sehr viel gebaut. Der Damm stellt das Nadelöhr dar, wo sich der komplette Verkehr nach Las Vegas drüberquälen muss. Man ist gerade dabei eine fette, mehrspurige Brücke in der Nähe des Dammes zu bauen. Eine paar Baustellen-Wartezeiten und eine Polizeikontrolle später sind wir am Damm angekommen. Rund herum waren alle Parkplätze belegt und überhaupt war ein heiden Betrieb.



Einen kostenpflichtigen Parkplatz haben wir bekommen und noch ein paar Worte mit dem Parkplatzwächter aus Australien ( Hi, I'm Bert from Australia ) gewechselt. Leider konnte er uns seine ereignisreiche Lebensgeschichte nicht komplett erzählen ( irgendwo beim x-ten Militäreinsatz bin ich auch nicht mehr mitgekommen ) , da er ja auf dem Parkplatz kassieren musste.

Am Damm, bzw. am Visitor Center haben wir uns entschlossen wenigstens hier die Führung in den Damm mitzumachen. Das hat sich jedoch im Nachhinein nicht als der Brüller herausgestellt. In Massenabfertigung wird man nach kurzer Einführung in den Aufzug gesteckt, der runter in den Damm fährt. Durch einen langen Gang kommt man in die große Halle wo die Turbinen Strom produzieren. Das schaut man sich an und wird dann wieder in den Aufzug nach oben befohlen. Der Rest der "umfangreichen Tour" steht unter dem Zaubermotto "self guided" ! Irgendwie hatte ich nachher den Eindruck, das die Tour im Glen Canyon Damm bestimmt interessanter gewesen wäre. Das hier war Massenviehhaltung.

Von hier nach Las Vegas war's nicht mehr weit. Schon im weiten Einzugsgebiet von Las Vegas ( also schon mitten in der Wüste ) kann man sich schon vor lauter Casinos kaum noch retten. Die Werbung wird auch immer größer und greller. Schließlich ist man auf einer der vielen Autobahnen in die Stadt. Das erste was man genau erkennen kann ist der Stratosphere Tower. Dort wollten wir heute auch übernachten, das hatten wir auf der Fahrt schon über eine Hotel-Buchungsagentur ( ich glaube hotels.com ) klargemacht. Die Nacht im Stratosphere sollte uns 65 Dollares kosten. Den Turm immer als große Kompassnadel vor Augen haben wir uns aus den Außenbezirken zielsicher zum Strip vorgearbeitet.

 

Als es dunkel wurde sind wir nach Downtown gefahren. Wir wollten das "Fremont Street Experience" erkunden. Downtown hatten wir beim ersten mal ja gar nicht gesehen, weswegen dies ganz oben auf der Liste stand. Das Steet Experience ist im wesentlichen eine komplett überdachte "Fußgängerzone" entlang der etliche bekannte Casinos liegen ( z.B. Golden Nugget, Horseshoe ). Auch der Pioneers Store mit dem bekannten Cowboy ist hier zu finden. Der Clou an der Sache ist, das die Überdachung nicht einfach ein Dach ist. Nein es ist vielmehr ein gigantischer Videobildschirm. Alle 45 Minuten gehen ringsum alle Lichter aus und auf einer Länge von ein paar hundert Metern gibt's eine Videoshow im Dach !

 

Mit kurzen Worten : Es sieht gigantisch geil aus ! So was hat man garantiert hier bei uns noch nirgends gesehen.

Später am Abend ( man kann sich hier toll die Zeit vertreiben, wir haben garnicht gemerkt, das es schon 21 Uhr waren ) sind wir zurück zum Stratosphere um dort die Achterbahn und die neue Attraktion namens X-Scream zu testen. Beim X-Scream wird man über den Rand des Turms gefahren und praktisch drübergehängt und gekippt. Hörte sich auf alle Fälle mal toll an.



An der Kasse sagte man uns, das es im Moment eine Wartezeit von über einer Stunde gäbe. Darauf hatten wir keinen Bock und sind deshalb was essen gegangen. Die Wahl des Abends war das Outback Steakhouse am Strip ( ungefähr in Höhe des Paris Casino ). Huiiii. So ein riesiges Stück Fleisch hatte ich auch schon lange nicht mehr. Wir haben später noch länger mit zwei Typen von Nachbartisch geplaudert. Die hatten gehört, das wir deutsch sprachen und einer von denen war mal in Deutschland. Tja so kommt man ins Gespräch.  

Gut ausgestopft von sehr viel Steak und gutem Bier ging's zu Fuß zurück zum Tower und kurz vor Torschluss um 0 Uhr ( oder war es schon 1 Uhr ? Weiß nicht mehr ) noch hoch und den X-Scream ausprobiert. Man ist das lahm. Schnarch. Also da muss man nicht draufgehen. Da gibt's auf jeder Kirmes was besseres.

Nach ausgiebigem Fotoshooting vom Tower war dieser lange Tag dann auch beendet.
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Re: USA ( Westen u. Nationalparks ) + Hawaii Sept./Okt. 2004
« Antwort #26 am: 09.03.2006, 12:18 Uhr »
23.09.2004 - Death Valley und Fahrt ins Ungewisse

Am späten Morgen / frühen Mittag sind wir noch mal hoch auf den Turm. Jetzt konnte man Las Vegas auch mal bei Licht besehen. Hm, irgendwie wirkt der Blick im Dunklen mit allen Lichtern viel mehr. Der Anblick des "hellen" Las Vegas war überraschend unspektakulär.

Nach ein paar Fotos haben wir noch im Casino ein wenig gefrühstückt und ein Käffchen eingeworfen. Bei der Gelegenheit habe ich noch alle verbleibenden Münzen in diverse Automaten versenkt. Ohne Ergebnis.

Wir wollten ins Tal des Todes. Von Vegas aus geht es in immer einsamer werdenden Landschaften zum Death Valley. Wir wollten eigentlich von Death Valley Junction auf der Straße 190 in Tal fahren. Leider war ein paar Wochen vorher eine recht verheerende Flutwelle durch Tal getobt. Ja, richtig : Flutwelle. Am trockensten Punkt den man finden kann gab's ne fette Flutwelle. Uns zwar so heftig, das alle Straßen hinterher ziemlich weg waren. Wir konnten auch nicht mehr weiter, da die 190 ins Tal von der Junction aus gesperrt war. So blieb uns nichts anderes übrig, als weiter ums Tal herum bis hoch nach Beatty zu fahren. Von dort aus gibt's über die Straße 58 Zufahrt ins Tal.

In Las Vegas war es schon recht kuschelig warm. Aber ab der Einfahrt ins Tal wurde es noch wärmer. Obwohl wir einen "normalen" Tag hatten ( also nicht extra heiß ), wurde es doch recht schnell sehr heiß und jeder Ausstieg aus dem Auto war wie ein Schritt in die Sahara.

Wir haben zwischendurch ein paar mal angehalten und sind einfach mal ein paar Meter ins Nichts gewandert. Echt. Weite Ebenen mit "Nichts" ! Ein Abstecher zum Salt Creek führte auch nur zu recht viel staubtrockenen Schlamm :-)



Leider waren auch etliche Punkte im Tal, die auch unser Reiseführer sehr gelobt hat, nicht anfahrbar. Was man fahren konnte war die Straße nach Badwater. Dort am Badwater Basin war jedoch auch Schluss. Weiter gings auch nicht.

Zumindest konnte man auf dieser Strecke zum Devils Golf Course abbiegen. Beeindruckend. Bis zum Horizont bizarre Salzgebilde auf der einen und riesige Salzpfannen auf der anderen Seite. Dies zusammen mit der unglaublichen Hitze ( leider hatte unsere Standardnormalkarre keine Temperaturanzeige an Bord ) ergab schon die einhellige Meinung : Hier möchte ich nicht ausgesetzt werden.



Weiter am Badwater Basin ein ähnliches Bild. Weite Ebene, die eher salzig weiß aussah. Ein Tümpel mit giftigem Wasser und das alles 84 Meter unter Null ! Geht es eigentlich irgendwo auf der Welt weiter runter ohne ein Loch zu graben ?



Auf dem Rückweg ( Straße war ab Badwater gesperrt ) haben wir noch am Golden Canyon angehalten. Dieser Canyon bietet beim Durchwandern eine ( wie der Name schon sagt ) schöne goldfarbene Schlucht. Wir haben es noch ein wenig ausgehalten. Aber da wir auch nicht genau wussten, wie weit die Schlucht denn überhaupt geht, haben wir die Sache nach ca. 45 Minuten abgebrochen und sind zurück gegangen.

Mittlerweile schickte sich die Sonne langsam aber sicher unterzugehen. Sofort war eine spürbare Verbesserung des persönlichen Zustands zu bemerken. Es war endlich nicht mehr so heiß. Endlich kam unsere Klimaanlage auch wieder mit dem Kaltluft machen hinterher. Also wenn ich jetzt sage, das es kühler wurde, dann meine ich damit, das es von geschätzten Mitte 30 Grad auf etwas unter 30 Grad "abkühlte". Wie gesagt, leider hatte unsere Economy-Karre neben anderen fehlenden Sachen auch kein Thermometer an Bord. Die Angaben sind also "gefühlt".

Da eigentlich alle anderen Wege aus dem Tal nicht befahrbar waren, sind wir auf der 190 aus dem Tal rausgefahren. Wir wollten einfach sehen, was so an Orten noch kommen sollte und dort irgendwo nächtigen. Feste Pläne gab's also nicht. Irgendwie haben wir es geschafft kurz nach dem Parkausgang auf eine nicht näher nummerierte Straße zu kommen, die sich später ( viiiiel später ) dann als Straße 178 herausstellte. Eigentlich nicht das was wir wollten, aber egal. Hier gibt's bestimmt auch Orte ( dachten wir bis zu diesem Zeitpunkt noch .... ).    

Auf unserer Karte war in der Nähe noch ein Ort namens Ballarat eingezeichnet. Zum Glück haben wir dann in der Nationalpark Karte noch früh genug den kleinen Zusatz "Ghost Town" gesehen. Also war unsere Chance nur der 178 zu folgen und sehen was kommt ( im wahrsten Sinne des Wortes ).

Weiter ging's, weiter und weiter. Irgendwann dachten wir, wir müssten bis zum Morgengrauen durchfahren, um noch irgendwann mal eine Menschenseele zu treffen. Auf der Karte gab es noch den Ort Trona. Wir sind auch durch eine Ansammlung von ein paar Häusern und einer Tankstelle mit Namen Trona gekommen. Aber irgendwie gab's hier keine Motels. Trona ist scheinbar nur die Siedlung der Arbeiter der riesigen Fabrik, die hier rumstand. Aus der Ferne war Trona ein regelrechtes Lichtermeer. Doch leider gehörten diese Lichter zu dem Riesenmoloch von Fabrik. Sie hatte Ähnlichkeit mit einer Raffinerie. Irgendwie roch es auch im ganzen Gebiet ziemlich komisch.

Mit kurzen Worten : Hier gab's nix, also weiter. Immer wieder standen irgendwelche Ortsnamen auf ein paar verlorenen Straßenschildern. Doch immer wenn man dem vermeintlichen Ort näher kam, stand davon wundersamerweise nichts mehr auf den Schildern. Ich einen ziemlichen Hals von der beschissenen Beschilderung auf den amerikanischen Landstraßen.

Irgendwann, ich glaube es war so gegen 21 Uhr, sind wir im Ort Ridgecrest angekommen. Dort sind wir direkt im ersten Motel das an der Straße stand abgestiegen. Einem Laden mit dem idyllischen Namen "Rose Gardens Inn". Die Bude war OK. Vor allem der Preis sehr in Ordnung ( um die 30 Dollar für 2(!) Zimmer ). Hier auf dem Land weiß man noch, was billig heißt :-)
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Re: USA ( Westen u. Nationalparks ) + Hawaii Sept./Okt. 2004
« Antwort #27 am: 09.03.2006, 12:24 Uhr »
24.09.2004 - Sequoia National Park - Das sind noch Bäume

Am Morgen ging es nach einem kurzen Frühstück bei Starbucks weiter zum Sequioa National Park. Dieser Park bietet riesige Mammutbäume ( eben diese Sequoia's ) die mehr als tausend Jahre alt sind. Aber erst mal mussten wir ja hinkommen. Irgendwie kann man in den Park von unserer Seite ( als aus Richtung Death Valley ) nicht reinfahren. Man muss, bildlich gesprochen, erst mal auf die linke Parkseite gondeln um von dort reinzufahren.

Aber glücklicherweise kannte unsere Karte ein paar Country Roads, die zumindest den großen Bogen unten um den Park herum umgingen und irgendwie zielgerichteter direkt auf den Park zuhielten. Leider stellte sich diese Tour als übelste Gondelei über Landstraßen und Landsträßchen heraus. Wir sind zwar ausnahmslos durch sehr schöne Landschaften gekommen, aber auf die Dauer hat die Kurverei schon sehr genervt. Ich weiß auch garnicht mehr wo wir überhaupt überall her gefahren sind. Zumindest irgendwo ein einem Stausee sind wir noch vorbeigekommen und haben dann eine sehr lange Zeit Sequoia National Forest durchquert. Zumindest habe ich endlich mal Joshua Trees in Natura gesehen. Auf unserer Fahrt sind wir durch eine Gegend gekommen, wo teilweise recht große Joshua Trees in der Gegen und an der Straße standen.

Nach unendlicher Fahrt sind wir, kurz bevor mich die Lust verlassen wollte, dann noch nach Visalia gekommen. Von dort aus geht es schnurstracks in den Park. Nach einem Stop am Visitor Center haben wir den Aufstieg in die Berge ( der ganze Park liegt auf ungefähr 2.500 Metern Höhe ( Muss man sich mal vorstellen. Von minus 85 im Death Valley zu plus 2.500 im Sequoia is schon ein guter Unterschied ).



Nach der hakeligen Serpentinenstraße begrüßten uns oben die ersten Mammutgewächse an der Straße. Überall entlang der Straße standen die Riesendinger. Da sah unser Autochen schon recht bescheiden aus, wenn wir vor so einem Ding geparkt haben.

Im Park haben wir an diversen Aussichtspunkten, wie Moro Rock, Auto Log und Tunnel Log angehalten. Der Tunnel Log ist ein umgekippter Baum, in den eine Durchfahrt geschnitten wurde, so das man durchfahren kann. Der Auto Log ist ein umgestürzter Baum, der oben abgeflacht wurde. Dort sind früher Leute mit ihren Autos drauf gefahren ( !!! ) und haben sich dort ablichten lassen. Das wurde aber mittlerweile verboten.

   

Später sind wir zum sog. "General Sherman Tree" gefahren, dem angeblich dicksten Baum in ganzen Park. Und ja, das war ein Mordsgerät. Wenn ich mich recht erinnere, hatte der Stamm einen Umfang von 30 Metern. Beeindruckend. Leider wurde in dem ganzen Bereich viel gebaut und es war ziemlich viel Betrieb hier. Deshalb haben wir uns schnell wieder weggemacht. Wir sind dann auf dem Rückweg zur Hauptstraße an einem Wanderparkplatz einfach mal angehalten und sind recht ziellos einfach mal in den Wald drauflosgegangen. So konnte man den Riesendingern endlich mal Nahe kommen und genau betrachten. Außerdem war man hier ganz alleine.

Erstaunlicherweise hatten sehr viele der Riesenbäume teilweise gravierende Brandschäden. Dies deutet auf zwei Dinge hin. Erstens scheint es hier im Park auch regelmäßig zu brennen, zweitens scheint das Feuer den Bäumen recht wenig auszumachen. Ich meine, sonst könnten die auch nicht so alt werden, wenn bei jeder Kleinigkeit umgehauen werden.

Immer wieder beeindruckte uns die Größe dieser Bäume. Bei einem Foto vor so einem Baum war man ein ganz kleines Pünktchen vor sehr viel Baum. Selbst das Wurzelwerk von umgestürzten Bäumen war immer noch bestimmt 10 mal 10 Meter groß.



Wenn man nicht auf dem gleichen Weg aus dem Park herausfahren kann, gibt es noch die Straße, die einem zum Kings Canyon National Park führt. Kurz vor dem endgültigen Abzweig zu dem Park kann man auf die Straße 180 abbiegen und sich Richtung Fresno bewegen. Mittlerweile dämmerte es und wir haben uns auf den Weg gemacht. Im Park gibt es noch zwei Lodges. Dort haben wir nur aus reinem Interesse gefragt. Die Preise dort waren jenseits von gut und böse ( 180 Dollar, harharhar ). Also blieb uns nichts anderes überig als aus dem Park raus und schauen was kommt.

Es sollte ein Deja Vu werden. Das hatten wir gestern doch auch schon mal. Wir fahren, fahren und fahren uns irgendwie kommt nix. Und wieder kriege ich voll den Hals über diese beschissene Beschilderung auf den Landstraßen. Wieder standen hin und wieder mal Orte auf den Schildern. Wenn man dann ungefähr dort in der Nähe sein musste stand dieser Ort garantiert nicht mehr auf dem Schild. Nach einer ganzen Zeit haben wir uns mit unserem Schicksal wohl bis nach Fresno fahren zu müssen abgefunden. Und so war es. Irgendwann, wieder so um 21 Uhr, hatten wir den Rand von Fresno erreicht.

So üppig war die Auswahl an Motels hier nicht. Wir haben dann eines der beiden genommen die wir überhaupt gefunden haben. Wir waren recht groggy, auch heute waren wir wieder mehr gefahren als erwartet. Auf unserer Suche hatten wir in der Nähe einen Domino-Pizza-Laden gesehen. Zum Abschluss des Abends sind wir noch kurz dahin um eine original Domino Pizza zu holen. Hui, das war ein toller Laden. Sah erst mal aus wie eine Abrissbaustelle. Dann der Bestellschalter mit Panzerglas abgesichert. Die Kommunikation nur über Gegensprechanlage. Die Karte haben wir durch eine Sicherheitsschleuse gereicht bekommen. Anscheinend waren wir nicht unbedingt im besten Stadtteil von Fresno gelandet :-) Die tätowierten und mit dreckigen Unterhemden bekleideten Latinos, die ebenfalls als Kunden im Laden waren verstärkten dieses Gefühl auch noch zusätzlich. Und warum wurde hier eigentlich nur spanisch gesprochen ?
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Re: USA ( Westen u. Nationalparks ) + Hawaii Sept./Okt. 2004
« Antwort #28 am: 09.03.2006, 12:30 Uhr »
25.09.2004 - Yosemite National Park - Die Heimat von Yosemite Sam

Einen Vorteil hatte die Mammutfahrt von gestern schon. Der Weg zum Yosemite National Park war nicht mehr lang. Kurz noch eingekauft und dann nach Yosemite.

Schon bei der Parkeinfahrt konnten wir uns davon überzeugen, das dies der beliebteste Nationalpark der USA ist. Schon beim Kassenhäuschen lange Schlangen. Man, haben die alle kein Zuhause ? Wir sind dann bei nächster Gelegenheit von der Hauptstraße abgebogen und zum Glacier Point gefahren. Von diesem Aussichtspunkt auf gut 2.500 Metern hat man eine genial Aussicht über das Yosemite Tal sowie den sog. Half Dome direkt gegenüber.



Obwohl man eine lange und teilweise recht hakelige Straße bewältigen muss um hier hochzukommen bekamen wir fast keinen Parkplatz mehr. Ich würde auch gerne mal wissen, wie die ganzen Reisebusse hier raufgekommen sind. Nun, wir haben uns noch ein wenig hier aufgehalten und den tollen Ausweg genossen. Schließlich war aber doch zu viel Trubel und wir sind weiter.

Wir hatten uns vorgenommen heute mal noch ein wenig die Füße zu bewegen. In unserem Reiseführer war als Haupttip eine Wanderung zu den Vernal/Nevada Falls. Dazu sind wir durch den Park durch zum Curry Valley gefahren und von dort mit dem Shuttle Bus weiter zum Trailhead für die Vernal Falls. Auch hier wieder : Leute überall. Auch auf dem Trail selbst war sehr viel Betrieb. Außerdem konnte man hier die typischen Touristen-Wanderer antreffen. Völlig unzureichend ausgestattet sowohl mit Verpflegung ( kein Wasser dabei ) als auch mit Schuhwerk ( Sandalen oder Latschen ) ! Ich bin immer wieder erschüttert darüber, wie Leute einen offensichtlich mit Kletterei verbundenen Trail mit Latschen und Schlappen bewältigen wollen.



Naja. Nicht mein Problem. Wenn einer auf mich drauffällt, ich geh ausm Weg. Ich halte keinen auf auf seinem Weg nach unten :-) A propos Weg. Der Trail zu den Vernal Falls geht im Tal ( sehr schön mit riesigen Felsblöcken im Flußbett ) stetig und steil nach oben. Ich war nach einer kurzen Zeit auch ziemlich außer Puste. So lange "Aufstiege" mag ich nicht so recht. Teilweise geht es in Serpentinenwegen nach oben, teilweise sind Stufen geschlagen. Am Fuß der Falls kann man, wenn man ein wenig vom Weg weg zu den Felsbrocken im Wasser kraxelt sehr schon ausruhen. Je nachdem wie der Wind steht, kriegt man auch zur Erfrischung ein wenig Gischt vom Wasserfall mit. Um hoch auf die Falls zu kommen geht man noch ein wenig weiter und schließlich eine steile, in den Fels gehauene Treppe steil nach oben. Ich hatte ja gedacht, zumindest hier oben wäre der Betrieb ein wenig erträglicher, aber teilweise kamen einem ganze Menschenansammlungen auf dem Weg nach unten entgegen.



Oben kann man die Falls genauer betrachten und noch zum Emerald Pool gehen. Baden in diesem Pools ist aber mittlerweile verboten. Wenn man noch Kondition hat, kann man weiter rauf zu den Nevada Falls gehen. Das war mir aber zu viel und ich habe mein Veto eingelegt. Wenn man nicht den gleichen Weg nach unten nehmen zurück nehmen will, kann man von hier oben über den John Muir Trail zurück gehen. Dieser kommt unten irgendwann nämlich auch wieder auf den Vernal Falls - Weg zurück. Ein wenig ging es noch nach oben. Ich dachte schon wir hätten den falschen Weg erwischt, aber dann ging es endlich sichtbar nach unten ins Tal. Vorteil dieses Weges : hier war deutlich weniger los.

Recht groggy sind wir am Abend dann wieder per Shuttle zum Auto zurückgekommen. Auch auf unserem Rückweg strömten immer noch Leute zu den Falls. Ich wüsste mal gerne ob die auch noch im dunklen dort rumklettern.

   

Für den Rückweg hatten wir den Weg über El Portal gewählt, sozusagen einer der Westausgänge. Im Park und auch am Rand, dort in El Portal gibt es ein paar Lodges. Wir haben dort gefragt und uns aufgrund der Preise ( alles 120 Dollar aufwärts ohne Grenze nach oben ) schnell davon gemacht um den nächsten Ort zu erreichen. Die Fahrt war wieder ziemlich eintönig und ich dachte schon und würde das Schicksal der letzten beiden Abende ereilen. Aber nein. Der nächste Ort, Mariposa, war dann doch einigermaßen schnell erreicht. Nur, und das war mal was neues, der komplette Ort war total ausgebucht. In diesem Ort gab es bestimmt 10 bis 15 Hotels und Motels. Aber es gab nicht auch nur ein einziges freies Bett. Unglaublich. Irgendwie hatte ich schon vor meinem geistigen Auge ein Zimmer für 120 Dollar im Park vor Augen. Auf dem Rückweg zum Park ( wirklich die letzte Möglichkeit. Weit und breit gab es in der Umgebung keinen anderen Ort mehr ) haben wir dann noch versteckt abseits der Straße ein Motel gefunden, das Meadow Ridge Motel in Meadow Ridge. Ob das Motel selbst jetzt der Ort Meadow Ridge war, oder sonst irgendwo noch ein paar Häuser im Wald waren konnten wir nicht mehr klären. Billig war das Ding nicht, mit etwas über 60 Dollar aber mindestens die Hälfte billiger als alles im Park. Ach ja, nach Einchecken hat uns der alte Chinese, der den Laden dort schmiss, noch auf den Weg gegeben bitte das Wasser aus dem Hahn nicht zu trinken. Da wäre irgendwas drin, was nicht so bekömmlich sei. Zum Waschen sei es gut, aber bitte nicht trinken. Hmmmmmm.
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Re: USA ( Westen u. Nationalparks ) + Hawaii Sept./Okt. 2004
« Antwort #29 am: 09.03.2006, 12:37 Uhr »
26.09.2004 - Über den Tioga Pass zum Mono Lake

Ich hatte die Warnung des alten, weisen Chinamannes noch im Ohr und habe mir heute Morgen nur mit Mineralwasser die Zähne geputzt. Sonst ist aber nix passiert, wir haben den Ort wieder lebend verlassen. Der kleine Weg über El Portal zurück zum Park war schnell bewältigt und wir sind durch bis zum Yosemite Village um noch Kaffe einzuwerfen. Von paar Läden die dort waren hatte ein paar schon die Saison beendet. Unter anderem auch das Cafe, so das wir unseren Trunk im Fastfoodladen bekommen haben.



Auch heute war wieder massig Betrieb und die Parkplätze rappelvoll. Wir hatten aber eh nicht vor zu bleiben, wir wollten über die Tioga Road den gleichnamigen Pass erklimmen und uns auf "die andere Seite" zum Mono Lake begeben. Gesagt, getan. Zuerst geht die Straße steil durch dichten Wald stetig nach oben. Die Passhöhe liegt auf ca. 3.000 Metern. Oben, wenn langsam die Bäume zurückgehen und nur noch die glatten Felsplatten der Sierra Nevada die Straße säumen hat man auch herrlichen Ausblicke auf die weite Umgebung. An den üblichen, verdächtigen Punkten ( wie. z.B. Olmstedt Point ) haben wir noch gehalten und den Blick genossen. Ansonsten sind wir aber durchgefahren.

Bei den Tuolummne Meadows bietet sich eine kleine Wanderung an, um mal wieder die Beine zu bewegen. Wir haben beim Visitor Center ( war's jetzt ein richtiges Visitor Center oder nur ein Restaurant ? Zumindest war viel Betrieb ) geparkt uns uns dann ein Stück die Straße hoch in die Büsche geschlagen. Wir wollten uns am Lembert Dome die Kletterer ansehen, von unserer Richtung war jedoch der Trail gesperrt wegen dringender Sanierungsarbeiten. So sind wir weiter durch ganz viel Wald hoch zum Dog Lake gewandert. Der schöne und ruhige Anblick des Sees entschädigte sogar für die Plackerei dort hoch.

Später zurück am Auto haben wir von der Straße aus dem Auto die Kletterer doch noch sehen können und ich muss sagen : respekt meinlieberherrgesangsverein. Eigentlich war es jetzt schon später wie beabsichtigt und deshalb sind wir nun zugig weiter Richtung Lee Vining und Mono Lake. Sind aber dann gar nicht erst in den Ort rein, sondern direkt zum See. Man kann von der Straße aus eine Stelle sehen, wo besonders viele Steinsäulen aus dem Wasser rausragen. Dort kann man auch hinfahren und auf einem Plankenweg ( Achtung Eintritt am Kassenhäuschen zahlen ) zum Ufer und rund um diese Tuffsteinsäulen wandern.



Diese Tuffstein-Gebilde sind nämlich die Attraktion des Sees. In tausenden von Jahren haben sich irgendwelche Teilchen im Wasser zu solchen Säulen zusammengefunden. Als dann Los Angeles angefangen hat den See wegen Trinkwasser anzuzapfen ist der Wasserspiegel so stark gesunken, das diese Säulen jetzt freistehend am Ufer sind. Als wir da waren gab es zusätzlich zu den Säulen, sozusagen als Zugabe, Milliarden und Fantastilliarden von Fliegen am Ufer. Eine Schautafel erläuterte, das es sich um spezielle Fliegen handelt, die nur hier am See vorkommen. Hossa Hossa. Damit diese Fliegen nicht überhand nehmen haben sich etliche Vogelarten extra hier angesiedelt um gerade diese Fliegen ganz oben auf die Speisekarte zu setzen.

Es war schon wirklich ziemlich lustig auf eine schwarze Stelle auf dem Boden zuzugehen und bei jeden Schritt spritzen die Fliegen vor einem zur Seite um sich ein paar Zentimeter weiter wieder niederzulassen.

Unablässig liefen Vögel am Ufer auf und ab und hatten ihre Mahlzeit. Alles schon leicht skurril.

Als wir den wirklich informativen Trail  ( man muss sich aber schon die Zeit nehmen und alle Tafeln lesen ) beendet hatten sind wir nach Bodie gefahren. Bodie ist eine Geisterstadt in der Nähe von Lee Vining. Bodie war einstmals eine richtig florierende Stadt mit fast 10.000 Einwohnern und einer schonen Miene mit Gold. Als diese Miene nichts mehr abgeworfen hat sind auch die Leute aus dieser Einöde verschwunden und seit den 30er Jahren ist Bodie recht geistermäßig verlassen zur Geisterstadt erklärt worden. Der ganze Ort wird seit einer ganzen Zeit gepflegt und ist auch Park, so richtig mit Kassenhäuschen und offiziellen Öffnungszeiten.

Gerade diese wirklich kundenfreundlichen Öffnungszeiten konnten wir miterleben, als wir auf einer wahren Marterstrecke die 20 Meilen hier hingeholpert waren. Es war kurz nach 18 Uhr und alles war dicht. Suuuper. Wir haben uns auch nicht so recht getraut doch noch reinzufahren, denn man weiß ja nie, welche Rechte die Parkranger hier haben. Vielleicht gibt's ja welche mit nervösem Zeigefinger :-)



Wir konnten zumindest noch ein paar Blicke auf die Holzhütten und einen Komplex der garantiert mal die Miene war werfen. Zurück haben wir einen anderen Weg genommen, der etwas weiter von Lee Vining weg wieder auf die Hauptstraße zurückkommt. Diese Straße war sogar asphaltiert.

Im Ort Lee Vining haben wir dann ein Quartier für die Nach besorgt ( Gateway Motel ). Zuerst sah es so aus, als ob unser Motel-Debakel von gestern sich wiederholen würde. Bei der dritten Anlaufstelle haben wir aber noch das letzte freie Zimmer bekommen. Juhu. Gegenüber war passender Weise direkt ein Laden der sich auf Rips verstand, so das wir auch noch ein feines Abendessen bekommen haben.
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