Hi USA-Fans,
hier der 1. Teil unseres Reiseberichts (31.03.2006 - 22.04.2006):
Gleich für die Kritiker vorab:
- Ja, wir fahren sehr viel, mögen es aber beide - bis 450 Meilen am Tag sind ok
- Ja, wir verbringen nicht allzu viel Zeit in den Parks, aber es gefällt uns so und ca. 15 Meilen Wanderung in den ersten Tagen reichen uns
- Je nach Wetter kürzen wir die Besuche an den Parks etc. natürlich ab
- Smilies werden als ? oder durch komische andere Zeichen dargestellt - warum auch immer
Weitere Stationen: White Sands, Organ Pipe, Las Vegas (3 Tage), Death Valley, Mono Lake, Squaw Valley (Ski), Pyramid Lake, Sacramento, SFO, LA, San Diego, evtl. Sequoia Kings NP wenn das Wetter in SD nicht besser wird...
31.03.2006 Start in Gingen – Flug nach Salt Lake City – Rückkehr nach Gingen
6.30 Uhr klingelte der Wecker, für mich mitten in der Nacht, wenn man gewohnt ist gegen 9 Uhr aufzustehen ! Der Flug mit Delta sollte um 12.10 Uhr ab Stuttgart gehen. Kurz vor 10 Uhr fuhren wir los, um dann auf halber Strecke zu bemerken, dass ich meinen Führerschein und alle Kreditkarten zuhause vergessen hatte. Super…wir waren eh schon spät dran. Also rief ich meine Schwester an und wir trafen uns auf halber Strecke, wo sie mir alle wichtigen Dinge übergeben konnte. Gerade noch rechtzeitig, 1 Stunde vor Abflug kamen wir am Terminal an. Ich ging natürlich sofort zum Check-In, wo man mir sofort sagte, ich könne wieder heimfahren. Die Windschutzscheibe des Flugzeugs sei beschädigt und heute gäbe es keinen Flug mehr. Ganz toll…mit 2 Taxigutscheinen wurden wir vertröstet, auf morgen 9.30 Uhr. Enttäuscht fuhren wir nach Hause und die „Schwester bring mir bitte die wichtigen Unterlagen“-Aktion war also auch für umsonst…hoffentlich klappt morgen alles! Den Mietwagen habe ich schon umgebucht auf einen Tag später, sodass wir in Salt Lake City morgen keine Probleme bekommen.
01.04.2006 2. Versuch – Flug über Atlanta nach Salt Lake City (1232 – 1240 miles )
Ein neuer Versuch am frühen Morgen. Der Flieger sollte um 9.30 Uhr abheben, aber beim Check-In sagte man uns, dass es wohl eine Verspätung geben würde, was aber zum Glück nicht der Fall war. Bei Delta gibt es leider keinen kostenlosen Skiausrüstungstransportservice, man wollte mir 100$ abnehmen, aber ich weigerte mich und verlangte eine kostenlose Beförderung wegen der 24-stündigen Verspätung. Die Dame verdrehte zwar den Kopf, willigte aber sofort ein und ich war einigermaßen zufrieden ! Unser Flug startete doch tatsächlich pünktlich und verlief äußerst ruhig. In Atlanta hatten wir leider über 4 Stunden Aufenthalt, aber die Zeit verging recht zügig. Um 17.45 Uhr startete der Weiterflug nach Salt Lake City, wo wir um kurz vor 20 Uhr nach nur 3.15 Stunden Flug landeten. Wir mussten aber eine Gewitterfront durchqueren, was sich zum Teil in heftigen Turbulenzen auswirkte. Aber sonst war der Flug auch sehr ruhig. Gleich nach der Landung gingen wir zu Alamo um unseren SUV abzuholen, was sich aber leider als nicht so einfach herausstellte. Kurz gesagt, wir mussten 450$ extra bezahlen, um den Wagen zu bekommen, weil ich anscheinend die Gebühr für Fahrer unter 25 Jahren in Deutschland nicht bezahlt hätte. Das ist aber totaler Schwachsinn, da ich bei der gleichen Firma wie letztes Jahr gebucht habe und damals in Denver verlief alles reibungslos. Alamo meinte aber, dass ich nur einen Nachweis über die Zahlung erbringen muss um die 450$ wieder zurückzubekommen. Nach ca. 1 Stunde am Schalter konnten wir endlich in Richtung Motel fahren. Nach wenigen Minuten wurden wir in einem Motel 6 für 51$ fündig. Marco blieb im Zimmer und ich holte mir bei Taco Bell noch eine Kleinigkeit zu essen. Erst weit nach Mitternacht konnte ich einschlafen, nach einer 27-stündigen Wachphase…
02.04.2006 Salt Lake City - Park City Ski Area – Boneville Speedway – Ely (1240 – 1560 miles)
Pünktlich um kurz nach 7 Uhr starteten wir ohne Frühstück nach Park City ins Skigebiet. Es war sehr einfach zu finden und wir wurden mit wunderschönem sonnigem Wetter für den verpatzten Flug entschädigt. Marco lieh sich ein Board aus und um 8.45 Uhr saßen wir bereits im Payday Lift Richtung Gipfel. Der Schnee war besonders am Morgen perfekt, sehr griffig und schön weich, keine Eisfelder. Auf einer Berghütte haben wir zu Mittag gegessen und danach fuhren wir noch bis ca. 14.30 Uhr die Pisten hinunter. Wir waren beide ziemlich ausgepowert von der langen Reise und der kurzen Nacht gestern. Bei immer noch strahlendem Sonnenschein fuhren wir los Richtung Salt Lake City auf dem Interstate 80 (West). Nach ca. 150 Meilen kamen wir am Boneville Speedway an, der leider immer noch unter Wasser steht und ziemlich aufgeweicht ist, sodass ein Befahren praktisch unmöglich war. Das ist wohl erst im Mai oder Juni realisierbar. Das Wetter war immer noch sehr angenehm, zumal es auch sehr warm war im Gegensatz zum letzten Besuch im März 2005. In Wendover, an der Grenze zu Nevada aßen wir bei Subway beide ein Footlong Sandwich um danach die letzten 120 Meilen nach Ely zu bewältigen. Wir kamen um 19.30 Uhr in Ely an und im Hotel Nevada nahmen wir uns ein Zimmer für 44$ die Nacht.
03.04.2006 Ely – Great Basin National Park – Green River (1560 – 1924 miles)
Heute ging es schon sehr früh los Richtung Great Basin National Park. Um 7 Uhr befanden wir uns bereits auf der Strecke nach Baker (ca. 70 Meilen). Eine Stunde später erreichten wir bereits das erste Visitor Center, wo wir uns über die geführten Höhlentouren informierten. Die Sonne schien und es war angenehm warm, obwohl wir uns oben im Park auf über 2000 m befanden. Genau um 9 Uhr starteten wir mit der etwas korpulenten Melissa in die Lehman Caves (90 Minuten). Sie kam ziemlich schnell ins Schnaufen und meinte sie müsste mal Diätmachen (am besten Seafood). Einsicht ist der erste Weg zur Besserung . Die Höhlentour gestaltete sich sehr interessant, Melissa hat viel über die Entstehung der Höhle erzählt. Innen hat es das ganze Jahr 10 Grad und je nach Schneefall mehr oder weniger Wasser, zum Teil auch in Form von kleinen Seen. Die restlichen Straßen im Park waren leider aufgrund des Schnees noch gesperrt, so dass wir uns am frühen Mittag in Richtung Green River begaben. Unterwegs hielten wir am Interstate 70 kurz an, um die schöne Landschaft zu genießen, ansonsten fuhren wir direkt bis nach Green River durch, wo wir uns im Super 8 eingebucht haben und auch gleich in den Spa zum Baden gegangen sind. Nach einer Dusche folgten wir der Empfehlung einer Super 8 Mitarbeiterin und aßen im Rays zu Abend (2 große Steaks, Kartoffel, Brot und Salat für 12$).
04.04.2006 Green River – Goblin Valley – Capitol Reef National Park – Bryce Canyon National Park – Page (1924 – 2328 miles)
Um 7.30 Uhr saßen wir bereits im Auto auf dem Weg ins Goblin Valley, wo wir ca. 1 Stunde später bei wunderschönem Wetter ankamen. Als erstes stand der Entrada Trail auf dem Programm (1.5 miles). Auf diesem schönen Weg sieht man sehr viele Gesteinsformationen, die dem Tal seinen Namen geben. Über die geteerte Straße liefen wir zurück zum Auto und danach direkt in ein kleines Tal mit unglaublich vielen „Goblins“. Wir wollten später eine Abkürzung zum Capitol Reef nehmen, was sich aber als Fehler herausstellte. Der Weg führte über eine 4x4 Straße (ca. 20 miles) und zunächst verlief alles reibungslos, bis wir auf die ersten engen und extrem steilen Stellen trafen, die wir aber mit dem SUV einwandfrei meisterten. Jedoch kamen wir kurze Zeit später an einen Punkt, wo Schluß war und ich frage mich wirklich wie man dort mit einem Auto weiterkommen soll…Das Umdrehen erwies sich zum Glück als recht einfach und wir waren beide froh diese höllische Straße wieder verlassen zu können, ohne fremde Hilfe. Gegen Mittag erreichten wir bei immer noch strahlendem Sonnenschein den Capitol Reef National Park, welcher eigentlich nicht auf unserer Route als Stopp eingeplant war. Aber einen kurzen Wanderweg liefen wir dennoch ab, den Hickman Bridge Trail (2 miles). Es war ein einfacher und schöner Wanderweg zu einer großen Naturbrücke wie es sie auch im Arches National Park gibt. Dann fuhren wir gleich weiter Richtung Escalante und erreichten am Nachmittag den Bryce Canyon, wo es leider etwas zu regnen und hageln begann. Wir fuhren nur die schönsten Aussichtspunkte ab, da eine Wanderung bei diesem stürmischen Wetter sowieso nicht möglich gewesen wäre. Außerdem kannte ich den Park ja schon aus dem Jahre 2004 im Sommer, bin aber froh, dass ich ihn nun auch mal schneebedeckt gesehen habe. Den Weg nach Page wollten wir abkürzen, über eine Straße ohne Namen, die über 40 Miles nicht geteert war und man musste zum Teil sogar einen kleinen Fluß überqueren, aber im Großen und Ganzen verlief die Fahrt reibungslos, bis auf ein paar Kühe, die sich uns in den Weg stellten. Um 19.30 Uhr erreichten wir die Glen Canyon Recreation Area und kurze Zeit später das kleine Städtchen Page, wo wir uns im Motel 6 ein Zimmer nahmen. Im Strombolis haben wir italienisch gegessen, aber für uns beide waren die Portionen einfach zu groß . Nach einem kleinen Einkauf für den nächsten Tag beim Safeway (wo ich übrigens keinen Alkohol bekam, weil ich Marco dabei hatte und er erst 20 ist!?!?) sind wir gleich aufs Zimmer und todmüde ins Bett gefallen.
05.04.2006 Page – Versuch bei der Wave – Page (2328 miles – 2447 miles)
Zur gleichen Zeit wie gestern starteten wir direkt in Richtung Wave. Über Kanab zog ein mächtiges Gewitter auf und ich glaubte nicht, dass es mit der Wave klappen könnte. Im Visitor Center haben wir uns völlig problemlos eine Permit für morgen besorgen können, zwei von den letzten 5. Die nächste Station war der Upper Antelope Canyon mit einer geführten Tour (90 Minuten). Wir haben eine nette Reisegruppe erwischt, nur leider regnete es leicht und es war sehr windig & kühl. Der Canyon ist zwar sehr klein, aber auf jeden Fall lohnenswert, auch wenn die Sonne nicht scheint kommen die Farben zum Teil sehr schön zur Geltung. Die Wolken lichteten sich nun langsam und wir fuhren runter zum Lone Rock, wo es abermals extrem windig war. Deshalb entschieden wir uns für eine geführte Tour in den Glen Canyon Dam (45 Minuten). Dieser erwies sich als recht interessant und informativ. Abends sind wir zum Mexikaner gegangen und faulenzten auf dem Zimmer.
06.04.2006 Page – The Wave – Grand Canyon South Rim – Cameron (2447 miles – 2740 miles)
Nach ca. 1 Stunde Fahrt erreichten wir um kurz nach 9 Uhr die Wave. Es hatte nachts zwar geregnet, aber die Strasse war dennoch gut befahrbar, auch wenn wir einen kleinen Fuß passieren mussten. Die Wanderung zur Wave verlief problemlos, wir haben alles sofort gefunden und benötigten nur ca. 1 ¼ Stunden. Nur der extreme Wind mit Sandverwehungen machte uns ziemlich zu schaffen, trotz Sonnenschein senkte der Wind die gefühlte Temperatur enorm. Aber der Anblick, den die Wave uns bot ließ uns das schlechte Wetter wenigstens kurzzeitig vergessen. Es hatte sich auf jeden Fall sehr gelohnt die 3-stündige Wanderung zu unternehmen. Insgesamt haben wir 12 Leute gezählt, die heute dort unterwegs waren. Auf dem Rückweg haben wir in Page nochmals zum Essen gehalten und danach ging’s los Richtung Grand Canyon, den wir bei wunderschönem Wetter gegen 15 Uhr erreichten. Wir fuhren bis Grand Canyon Village, um dort den Sonnenuntergang zu genießen, aber es wurde von Minute zu Minute kälter, als die Sonne verschwand war es fast unerträglich kalt, bzw. wir hatten die falschen Klamotten an. Kaum zu glauben, dass manche Amis doch tatsächlich in kurzen Hosen herumsprangen. Für die Nacht wurden lediglich 20° Fahrenheit vorausgesagt, also weit unter 0° C. Leider waren im Canyon selbst alle Zimmer ausgebucht, also fuhren wir bis nach Cameron zurück, wo wir gleich ein Zimmer gefunden haben.
07.04.2006 Cameron – Canyon de Chelly – Albuquerque (2740 miles – 3182 miles)
Heute schliefen wir etwas länger und fuhren erst um 9 Uhr los zum Canyon de Chelly, wo wir gegen 12.30 Uhr ankamen. Der Park sagte uns beiden nicht wirklich zu, aber ich lief dann doch den White House Ruins Trail ab (2 Stunden standen auf der Tafel, 50 Minuten habe ich nur benötigt). Danach schauten wir uns noch die restlichen Aussichtspunkte im Park an und fuhren sofort Richtung White Sands National Monument. Wir übernachteten auf dem Weg dorthin in Albuquerque (zum 1. Mal wieder WLAN im Days Inn ).