usa-reise.de Forum

Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: Heike & Heimo am 07.04.2007, 10:00 Uhr

Titel: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 07.04.2007, 10:00 Uhr
Da so ein Reisebericht eine gut Möglichkeit ist seine Erinnerungen zu bewahren und Ost-Kanada-Reiseberichte eher die Ausnahme sind habe ich mich nun entschlossen einen Bericht zu schreiben. Unsere Reise fand zwar schon 2003 statt, aber für Naturschönheiten ist die Zeit nicht relevant.

Nach langem hin und her haben wir uns damals für die Ostküste und im speziellen für Nova Scotia (NS) und New Brunswick (NB) entschieden. Eine Gebirgslandschaft haben wir schließlich in Österreich auch, aber kein Meer und schon gar nicht in dieser Art.

Wo liegt NS und NB?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/normal_Karte2.jpg)

Als Fortbewegungsmittel hatten wir ein Wohnmobil und zwar ein TCA 10 (Pick-Up mit Wohnmobilaufbau ohne Durchgang vom Fahrraum mit Rückbank) von CanaDream. Von Wohnmobilreisen hatten wir noch keine Ahnung. Wir dachten nicht im Traum daran, dass etwas mit dem Fahrzeug nicht in Ordnung sein könnte. War auch gut so. Bei unserer USA Reise hatten wir nach den Berichten die wir gelesen hatten, doch ein etwas mulmiges Gefühl.

2003 war jenes Jahr mit dem außergewöhnlich heißen Frühling und Sommer. Bereits seit Ende April hatten wir zuhause fast jeden Tag 30 °C und mehr.

Jonas war natürlich bei dieser Reise (Insider werden sich noch an den Reisebericht „ Südwest mit Kleinkinder“ erinnern)  noch nicht dabei, aber Florian war damals 2 1/2 Jahre alt.

Der Reiseablauf sah folgendermaßen aus:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/normal_Karte1.jpg)

09.06   Graz – Toronto – Halifax
10.06   Halifax
11.06   Halifax  - Centre (Lunenburg)
12.06   Centre – Tiddville (Digby Neck)
13.06   Tiddville – Brier Island – Tiddville
14.06   Tiddville – St. John – St. Martins
15.06   St. Martins – Hopewell Cape
16.06   Hopewell Cape – Joggins
17.06   Joggins – Advocate Harbour
18.06   Advocate Harbour – Five Islands
19.06   Five Islands – Mabou
20.06   Mabou – Dingwall
21.06   Dingwall – North Sydney
22.06   North Sydney – Louisbourg
23.06   Louisbourg – Shubenacadie
24.06   Shubenacadie – Dartmouth (Halifax)
25.06/26.06   Halifax – Toronto – Graz

Die Fotos sind nicht von der besten Qualität, da wir bei dieser Reise noch keine Digitalkamera hatten. Fotos wird es erst so richtig ab dem 3. Tag geben, da wir zu Beginn unserer Reise irgendwie auf das Fotografieren vergessen haben.

Wer mitfahren möchte, bitte die warmen Sachen nicht vergessen! Auch wenn’s eng wird.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 07.04.2007, 10:05 Uhr
Das klingt interessant; ich komme mit! :D
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Susan26 am 07.04.2007, 10:07 Uhr
Ich zieh mich grade etwas wärmer an und dann kanns von mir aus losgehen - klingt gut  :D
Susan
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Willi am 07.04.2007, 10:09 Uhr
Zitat
Wer mitfahren möchte, bitte die warmen Sachen nicht vergessen! Auch wenn’s eng wird.

(http://www.smilies.4-user.de/include/Wetter/smilie_wet_038.gif) (http://www.smilies.4-user.de)

Hoffe, das ist warm genug. Wäre auch gerne mit dabei.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Biggi am 07.04.2007, 23:27 Uhr
Hey, es geht nach Atlantic Canada! Klar, dass ich auch dabei bin, ein wenig Platz ist bestimmt noch.  :D
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heiner am 08.04.2007, 07:22 Uhr
Hi!

Ich komme auch noch mit, bitte etwas zusammen rücken.

Gruß Heiner
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 08.04.2007, 09:46 Uhr
09.06   Graz – Toronto – Halifax


Unser erster Flug nach Frankfurt ging erst um 14 Uhr 35, so konnten wir noch ein ordentliches Mittagessen zu Hause einnehmen. Zum kleinen Flughafen von Graz sind es nur 25 Minuten. Heikes Papa brachte uns wieder zum Flughafen. Florian war das laute Flugzeug zwar nicht ganz geheuer (in Graz muss noch über das Rollfeld eingestiegen werden), aber er war brav. Als es Zeit war zu starten meldete der Pilot, wir können noch nicht starten, da in Frankfurt zur Zeit Gewitter nieder gehen. Nach 30 Minuten warten starteten wir zwischen Gewittertürmen durch die sich nun auch schon bei uns gebildet hatten. Schon ein Spitzenanblick wenn man zwischen mehreren 1000 Meter hohe Wolken durchfliegt. Über Frankfurt mussten wir 3 Ehrenrunden drehen, da wir nicht landen durften, Flugzeugstau. Eine Runde mehr und Florian hätte sein Mittagessen verteilt :?. Als wir endlich am Gate waren, hatten wir zum Start des Anschlussfluges nach Toronto nur noch knapp 20 Minuten Zeit. Florian in den Buggy und wir hetzten zu unserem Abflug-Gate. 4 Minuten vor dem Abflug erreichten wir das Gate und gingen in das Flugzeug. Kaum saßen wir auf unseren Plätzen meldetet sich der Pilot. Wir müssen noch etwas warten, da noch nicht alle Passagiere da sind. Nach 30 Minuten rollten wir zur Startbahn. Als wir zum Start bereit standen meldete sich erneut der Pilot. Es zieht schon wieder ein Unwetter auf, wenn wir jetzt starten würden wir das nicht heil überstehen. Wir rollten wieder von der Startbahn auf einen Seitenarm. Gleich darauf heulte der Sturm und Blitze zuckten. Das Flugzeug schwankte beträchtlich. Nach 10, 15 Minuten war alles vorbei und los gings. Nach dem Start meinte der Pilot, dass wir wenigstens in Toronto schönes Wetter haben werden. Das Servicepersonal bei diesem Lufthansaflug war etwas zickig, schon fast unhöflich, vor allem gegenüber Florian, der damals doch gerade erst 2 Jahre alt war.

Als wir in Toronto pünktlich landeten, schüttete es wie aus Kübeln und es blitzte auch. Das Flugzeug blieb am Rollfeld vor dem Gate stehen. Wieder meldete sich der Pilot. Das Flugzeug könne zur Zeit nicht an das Gate gebracht werden, da bei Blitzschlag (es hat vor einem Jahr zwei Todesopfer gegeben) kein Flughafenarbeiter auf dem freien Gelände arbeiten darf. Nach etwa 20 Minuten konnten wir das Flugzeug verlassen. Nun warteten wir auf den Bus der uns zum Hauptgebäude bringen soll. Der fährt aber nicht. Aus dem Lautsprecher ertönt immer wieder eine Stimme die uns mitteilt, dass roter Alarm herrsche und der Flughafenbetrieb eingestellt ist. Nach weiteren 45 Minuten kam der erste Bus und brachte uns zur Einreisekontrolle. Wir holten unsere Koffer. Ein Beamter quälte uns mit Fragen. Auf meinen Hinweis, dass unser Anschlussflug schon bald abhebt, meinte er nur, denn werdet ihr schon erreichen und stellte weitere Fragen. Nach diesem Hindernis liefen wir zur Gepäcksaufgabe. Hier war uns nicht klar, ob wir die Koffer einfach auf das Förderband stellen sollten. Wir riskierten es, da bei unserem Flug „On Time“ stand und nur noch 10 Minuten bis zum Start waren. Wir liefen zu unserem Gate (in den Gängen lief so ziemlich jeder). Als wir dort ankamen stand in großer Schrift: HALIFAX ??????. Die Dame am Schalter sagte, dass sich der Flugbetrieb erst wieder normalisieren müsse. Wann der Flug gehe kann sie nicht sagen. So warteten wir 3 Stunden vor dem Gate bis unser Flug endlich aufgerufen wurde. Als wir schon 20 Minuten im Flugzeug saßen meldete sich der Pilot. Es sei Gepäck von zwei Passagieren im Flugzeug, die noch nicht eingetroffen sind. Das ganze Gepäck muss wieder ausgeladen werden um diese Koffer zu entfernen. Kaum hatte er fertig gesprochen, war Getrampel und Geschrei an der Gangway zu hören, die fehlenden Passagiere waren eingetroffen, noch bevor die Koffer ausgeladen waren. Nun konnte es endlich weiter gehen. Florian schlief sofort ein. In Halifax angekommen, hofften wir auf unsere Koffer. Die waren aber alle da -gottseidan. Als wir das Flughafengebäude verließen, war es als ob wir in einen Kühlschrank gegangen wären. Als wir in Graz abflogen hatte es 33°C, nun nur noch maximal 10 bei Nieselregen und Wind.

Im Hotel fielen wir um ca. 4 Uhr (Mitteleuropa -5 Stunden) todmüde ins Bett. Nur Florian nicht, der war jetzt munter.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Elvi am 08.04.2007, 12:03 Uhr
Bin mit dabei.... :D
Zum Thema Flug/Anreise.... :shock: :shock: :shock:
Gruß Elvi
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 08.04.2007, 12:53 Uhr
Was eine Horror-Anreise! :shock: :shock: :shock:
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Biggi am 08.04.2007, 13:27 Uhr
Moment, ich zieh mir auch grad noch meinen dicken Pullover über.
Puh, meine Nerven liegen blank nach dieser Anreise... :shock:
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Willi am 08.04.2007, 23:03 Uhr
Fängt ja schon mal toll an  :shock:
Viel mehr konnte bei der Anreise ja wohl nicht mehr schiefgehen.  :roll:
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: America_Crazy am 08.04.2007, 23:51 Uhr
Hallo,

Was für eine Horror-Anreise nach Kanada. Schrecklich.
Ich bin jedenfalls auch dabei und bin schon gespannt. Hoffentlich verbessert sich das Wetter.

Grüße
America_Crazy
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 09.04.2007, 11:42 Uhr
10.06   Halifax



Florian wollte einfach nicht schlafen. Er wollte spielen und zwar mit uns. Nach langen hin und her wurde es uns zu blöd.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/normal_hotel.jpg)

Etwas zerknitterte Heike mit putzmunterem Florian

Wir standen auf und ließen uns gegen 9 Uhr vom Hotel Shuttle zum Flughafen bringen. Dort nahmen wir das Frühstück ein und holten von der sehr gut bestückten tourist information kostenlose Detaillandkarten, Prosuren usw. Es ist generell zu sagen, dass der Tourismus sehr gut entwickelt ist. Es gibt bis in die kleinsten Orte Informationcenter mit sehr freundlicher hilfsbereiter Auskunft. Die meisten Ortschaften sind hier sowieso klein, so um 10 Häuser. Halifax, als größte Stadt, hat so um die 120.000 Einwohner

Der Flughafen liegt etwa 30 km außerhalb der Stadt. Der ist gemessen an den Orten relativ groß. So ungefähr wie Wien. Mit dem teuren Bus (24 Can$ hin und zurück pro Person) fuhren wir in die Stadt. Es war nach wie vor sehr kalt (um 10 °C), windig und regnerisch. Später erzählte mir eine Kanadierin, dass dieses Frühjahr ungewöhnlich kühl sei. Es hat noch nie über 15 °C gehabt.

Halifax ist der westlichste Tiefseehafen des amerikanischen Festlandes und der weltweit zweitgrößte Naturhafen (nur Sydney, Australien ist größer). So formierten sich alle Geleitzüge im ersten und zweiten Weltkrieg zur Versorgung Englands in und vor Halifax. 1917 ereignete sich im Hafen durch die Explosion eines Munitionstransporters die größte künstlich erzeugte Explosion bis zur Zündung der Atombombe. Der Hafen wurde völlig zerstört 1400 Menschen fanden den Tod. Es gibt auch eine Gedenktafel zum Untergang der Titanic. Die Bergung der Toten, die gefunden wurden, erfolgte über diese Stadt. 150 Namenlose sind hier begraben. Wir wollten die Gedenkstätte, die Festung über der Stadt und die Schiffe im Hafen besuchen. Das ließen wir aber gleich bleiben. Das Wetter war zu schlecht. Wir blieben in der Altstadt, vornämlich in den Historic Properties am Hafen. Das sind renovierte Lagerhäuser in denen sich Geschäfte, Restaurants usw. befinden. Das Ganze ist überdacht mit Glasfront zum Hafen und vor allem beheizt. Hier aßen wir extrem fette Fish and Chips. Von der Glasfront aus hat man einen sehr schönen Blick über die Bucht. Bei schönem Wetter sicherlich eine wunderbare Promenade. Am späten Nachmittag fuhren wir wieder zurück zum Flughafen und weiter zum Hotel. Um 18 Uhr lagen wir alle schon im Bett und schliefen sofort ein.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 09.04.2007, 12:18 Uhr
So ist das mit Kindern!  :D

Schade, daß gleich die erste Besichtigung ausfiel :( - das zieht sich jetzt aber nicht durch die ganze Reise, hoffe ich :wink:
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 09.04.2007, 19:56 Uhr
Hey, es geht nach Atlantic Canada! Klar, dass ich auch dabei bin, ein wenig Platz ist bestimmt noch.  :D

Erfahrene Mitfahrer sind natürlich besonders willkommen.

LG
Heimo
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 09.04.2007, 20:07 Uhr
So ist das mit Kindern!  :D

Schade, daß gleich die erste Besichtigung ausfiel :( - das zieht sich jetzt aber nicht durch die ganze Reise, hoffe ich :wink:

Das Wetter ist ähnlich dem Wetter in England, also ständig wechselnd. Da darf man nicht den Mut verlieren.

Zum Thema Anreise kann es auch noch schlimmer kommen. Unsere Tante Gigi (USA Mitreisende) ist in Chicago 7 Stunden (!!!!) am Rollfeld im Kreisgefahren, wegen eines Terroralarms und weil kein Gate frei war. Erst nachdem der Tank und Verpflegung leer, die Toiletten voll waren wurde ein Gate frei gemacht. Dann mussten sie sich erst ein Hotel suchen und am nächsten Tag nach New York fliegen.


Heimo
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Lupo am 09.04.2007, 21:35 Uhr
Hallo Heimo,

ich lese mit großem Interesse mit. Wir waren erst im Juni 2006 in Nova Scotia, und da war das Wetter hervorragend. Da haben wir ja ganz schön Glück gehabt. Falls du ein paar Fotos sehen möchtest von den Stellen, die ihr leider wegen Regens verpasst habt (ich hoffe ja, dass das jetzt nicht so weiter geht  :roll:), kannst du ja mal in meinen Reisebericht (s.u.) schauen  :oops:.

Nach meiner Ansicht ist Nova Scotia auf jeden Fall die attraktivste Provinz Ost-Kanadas, und wir haben sie alle besucht. Na, mal sehen, wie´s hier weitergeht.

Gruß Lupo

 
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 10.04.2007, 12:44 Uhr

Falls du ein paar Fotos sehen möchtest von den Stellen, die ihr leider wegen Regens verpasst habt (ich hoffe ja, dass das jetzt nicht so weiter geht  :roll:), kannst du ja mal in meinen Reisebericht (s.u.) schauen  :oops:.

 

Hallo Lupo,

eine gewaltige Tour die ihr da gefahren seit. Interessant für uns sind v.a. die Punkte (PEI, Pegys Cove) die wir ausgelassen haben.

Heimo
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 10.04.2007, 20:43 Uhr
11.06   Halifax  - Centre (Lunenburg)

Bis 5 Uhr schliefen wir tief und fest. Das Wetter hatte sich nicht geändert. Um 8 Uhr rief ich bei CanaDream an, um unsere Abholadresse bekannt zu geben. Pünktlich um 10 Uhr 30 wurden wir vor dem Hotel abgeholt. Die Fahrzeugübernahme erfolgte ohne Probleme. Alle Canadream-Angestellten waren sehr freundlich und hilfsbereit. Der Pick Up war ganz neu (gerade 300 km am Kilometerzähler) und ein Dieselfahrzeug. Die Dame wollte mich über die Besonderheiten eines Diesels einweisen. Ich sagte Ihr, dass das nicht notwendig sei, ich fahre schon fast 10 Jahre ein Dieselfahrzeug. Sie war beruhigt. Der Aufbau war schon älter, aber in sehr gutem Zustand. Die gemietete Ausrüstung und die Schlafsäcke waren ebenfalls wie neu. Gegen 13 Uhr verließen wir die Station und fuhren etwas unsicher zum nahen Supermarkt. Dort kauften wir Lebensmittel und andere Sachen ein. Alkoholische Getränke gab es keine, die konnten nur in einem Spezialgeschäft irgendwo anders gekauft werden. Beim Zahlen wollten sie uns alles in Plastiksäcke geben. Ich meinte aber No Bag. Alle anwesenden Personen blickten uns an No Bag?????!!!!! Unvorstellbar für die Kanadier. Aber nicht das hier jemand glaubt die Kanadier wären Müllsünder. Abfalltrennung wird hier groß geschrieben. Sie haben auch ein mindestens so kompliziertes Pfandsystem wie in Deutschland. Wir ließen uns dann alles schön brav einpacken. Das Wetter hatte sich wesentlich gebessert. Die Sonne kam hervor und die Temperaturen wurden etwas angenehmer.

Unser Weg führte uns entlang der so genannten Lighthouse Route Richtung Yarmouth. Wie der Name schon sagt sind hier viele Leuchttürme zu sehen. Bei der Ausfahrt aus Halifax verfuhren wir uns gleich Richtung Annapolis, was bei den wenigen Straßen hier schon eine Kunst ist. Als wir uns auf dem richtigen Weg befanden, ließen wir die Touristenhochburg Peggys Cove, mit einem angeblich sehr schönen Leuchtturmpanorama, aus. Heike wollte unbedingt die berühmte Schatzinsel Oak Island sehen. Auf der zwischen 1645 und 1701 ein Goldschatz von Piraten, die die vielen Inseln als Deckung nutzten, vergraben worden sein soll. Viele Expeditionen haben bis jetzt ihr Glück versucht, Einige der Teilnehmer haben es nicht überlebt. Irgendwie mussten wir die Einfahrt übersehen haben. Wir fanden den Weg nicht und umdrehen wollte ich nicht. So machten wir einen Zwischenstopp bei der schönen Mahone Bay.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/mahone_bay1.jpg)

Falls es Schweizer Mitleser gibt, dürfte diese Bucht in schmerzlicher Erinnerung sein. Hier ereignete sich die größte Katastrophe der Schweizer Luftfahrtgeschichte. Am 2. September 1998 stürzte ein Flugzeug der damaligen Swiss Air mit 229 Personen an Bord bei einer versuchten Notlandung in Halifax, auf Grund eines Kabelbrandes in der Zwischendecke des Cockpits, in die Bucht.

Wir spazierten einige Zeit entlang der Bucht und genossen die Ruhe und das beruhigende Panorama.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/mahone_bay2.jpg)

Nach diesem Zwischenstopp fuhren wir entlang der schönen Küste nach Lunenburg und hier etwas landeinwärts zum Little Lake Family Campground. Wir waren so ziemlich die einzigen Gäste am Platz. Der erste Versuch eine Versorgung des Wohnmobils herzustellen erfolgte ohne große Probleme. Florian und ich gingen zum Spielplatz. Der Sandhaufen zog ihn an. Kaum hatte er sich hingesetzt waren auch schon kleine schwarze Mücken zu sehen. Zuerst dachte ich mir nichts, aber als Florian grundlos zu weinen begann und ein Blutpunkt auf seiner Stirn zu sehen war, war klar das wir es mit den so genannten Black Fly´s zutun hatten. Der Biss ist heute noch zu erkennen. Diese Mücken stechen nicht sie beißen ein kleines Stück Haut heraus. Von nun an hatten wir keine Ruhe mehr. Sobald wir uns nicht bewegten oder kein Wind wehte konnten sie landen. Nach einer knappen Stunde hatten wir genug und zogen uns in Wohnmobil zurück.

Die Nacht verlief angenehm ruhig.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Biggi am 10.04.2007, 20:58 Uhr
Oh je, diese Black Flies müssen wirklich übel sein. Hoffentlich gibt sich das wieder!  :shock:
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Willi am 10.04.2007, 22:11 Uhr
Zitat
Wir waren so ziemlich die einzigen Gäste am Platz

Die anderen wussten wohl alle von den Black Flies hier am Platz  :roll:

Bin gespannt, was noch alles kommt.

Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 10.04.2007, 23:30 Uhr
Das ist übel, wenn einem Kind so was passiert :(
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: America_Crazy am 11.04.2007, 05:53 Uhr
Das mit den Black Flies hört sich überhaupt nicht gut an.
Ich bin gespannt wie die Reise weitergeht. Sehr schöne Bilder von der Bay.

Grüße
America_Crazy
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: GreyWolf am 11.04.2007, 14:14 Uhr
Au ja, klingt spannend, da komme ich mit. Jetzt weiß ich auch wieder, warum ich möglichst einen Nonstopflug wähle....

Wo hat denn Euer Kleiner im Auto gesessen?
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 12.04.2007, 20:45 Uhr


12.06   Centre – Tiddville (Digby Nek)

Nach dem Frühstück fuhren wir über Lunenburg zu den Blue Rocks.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/Blue_rocks.jpg)

Das sind Felsen im Meer, die durch Algenbewuchs blau geworden sind. Wir hatten uns das Blau wohl zu kräftig vorgestellt. Uns kamen die Felsen nicht blau vor. Florian nutzte die Gelegenheit ein bisschen auf den Felsen herum zu kraxeln.

Wir fuhren wieder zurück nach Lunenburg. Ein Hafenstädtchen wie aus dem Bilderbuch. Bunte Häuser die in der Sonne leuchten im Gegensatz zum blauen Meer. Alles ist bis auf das kleinste Detail perfekt hergerichtet und geputzt. Man sagt, das sei der Einfluss der deutschen Einwanderer die sich hier konzentriert niederließen. Weiter gings nach Bridgeswater, mindestens so hübsch wie Lunenburg. In diesem Ort (vielleicht etwas mehr als 1000 Einwohner) sind wir an mindestens 5 Kirchen vorbei gekommen. Für jede christliche Glaubensrichtung eine.

An der Küste entlang fuhren wir zu Crescent Beach, einem sehr weitläufigen feinkörnigen Sandstrand. Wir waren wieder die Einzigen. Florian konnte ausgiebig Sandspielen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/crescent_beach4.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/crescent_beach3.jpg)

Wir genossen die Ruhe. Kann es zum Mittagessen ein schöneres Panorama geben?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/crescent_beach2.jpg)

Im Sommer wenn es warm ist, heiß wird’s hier glaub ich nie, soll es sich hier ziemlich abspielen.

Der Küste entlang fuhren wir nach Liverpool. Von Liverpool aus durchquerten wir NS Richtung Digby. Die Straße ging meist gerade durch endlose Wälder.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/digby2.jpg)

Florian ist eingeschlafen. Da unser Pick Up eine Rückbank hatte, war es kein Problem einen Kindersitz anzubringen. Der wurde von Canadream kostenlos zur Verfügung gestellt (bei Buchung angeben). Über dem linken Auge ist bei Florian eine Bisswunde der Black Fly zu sehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/digby1.jpg)

Es waren nur wenige Häuser an der Straße zu sehen. Alle Fenster und Türen waren mit Netzen verhangen. Selbst die Gartengarnituren waren zum Schutz vor den kleinen Quälgeistern über die Sonnenschirme mit Netzen gesichert.

Nachmittags erreichten wir Digby und fuhren entlang der schmalen Landzuge (Digby Neck) nach Tiddeville zum Whale Cove Campground. Ein CG auf der Hügelkette. Wir stellten uns etwas geschützt unterhalb eines sanften Gipfels. Das Wetter hatte sich wieder verschlechtert. Es blies ein unangenehm kalter Wind und Wolken sind aufgezogen. Vom CG aus konnte man sehr schön auf die Bay of Fundy auf der einen und auf die St. Marys Bay auf der anderen Seite sehen.

In der Nacht zog ein kräftiges Gewitter über uns hinweg. Ständig Blitze und lauter Donnerschlag. Der Sturm zehrte am WOMO. Wir waren froh nicht den Stellplatz am Gipfel genommen zu haben.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 12.04.2007, 23:22 Uhr
Sonderlich blau sind die Felsen aber echt nicht. :?

HAst Du auch Bilder aus Lunenburg?
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 14.04.2007, 13:23 Uhr
13.06   Tiddville – Brier Island – Tiddville


Nach der stürmischen Nacht sind wir früh auf. Heute stand Whale Watching auf dem Programm. Das Wetter hat sich wieder gebessert am westlichen Horizont war schon blauer Himmel zu sehen. Wenn man nach Brier Island möchte, muss man zuerst mit einer Fähre auf Long Island übersetzen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/brier_island1.jpg)

Die Überfahrt nach Tiverton dauert 10 Minuten. Zur Zeit ist Flut und die Fahrt auf und von die Fähre stellt kein Problem dar. Auf dem Bild ist die Anlegestelle zu sehen. Bei Ebbe muss die Rampe 5 bis 6 Meter tiefer befahren werden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/brier_island9.jpg)


Auf der schmalen Insel führt die Straße nach Freeport. Die Häuser sind bei weitem nicht mehr so gepflegt wie an der Südküste. Gerümpel liegt um die meisten. Es sollen keine Vorurteile aufkommen, aber wir befinden uns jetzt in einem französischen Teil von NS. Von Freeport aus fährt wieder eine Fähre das kurze Stück nach Westport auf Brier Island. In Westport buchten wir eine Whale Watching Tour bei einem der vielen Anbieter. Dieser Ort lebt einerseits vom Tourismus und andererseits vom Lobbsterfang. Dieser wird hier schon fast industriell aufgezogen. Was bleibt ihnen auch anderes übrig. Die reichhaltigen Fischgründe der West Bank wurden bereits vor Jahren leer gefischt.

Da noch einige Stunden Zeit waren fuhren wir zum Big Cove.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/brier_island8.jpg)

Eine wunderbare Landschaft. Gegenüber vom WOMO aus ist die westliche Spitze von Long Island zu sehen. Das von der Sonne bunt gefärbte Gras bewegt sich sanft im Wind. Nur das Rauschen des Gezeitenstroms, der zwischen den beiden Inseln fließt, ist zu hören.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/brier_island3.jpg)

Der Strom ist gewaltig und wirft hohe Wellen auf. Er fließt sehr schnell und man ahnt die großen Wassermassen  die bewegt werden müssen. Gegenüber Peter´s Island mit dem Leuchtturm. Durch die Wellen die der Gezeitenstrom aufwirft, kämpfen sich von Zeit zu Zeit Fischkutter bzw. Lobbsterfänger.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/brier_island4.jpg)

Von unserem Standort aus hatte man auch einen sehr schönen Blick auf Westport.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/brier_island2.jpg)

Nachdem Florian seinen Mittagsschlaf beendet hatte, fuhren wir die paar Meter zum Ablegeplatz von unserem Boot. Das Boot, ein umgebauter Fischkutter, war spärlich besetzt. Vielleicht 10 bis 15 Personen. In der Bucht war die Fahrt noch ruhig. Vorbei an den Felswänden, an denen der Unterschied zwischen Flut und Ebbe gut zu sehen ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/brier_island6.jpg)

Obwohl am Anfang der Bay of Fundy der Tidenhub noch nicht so hoch ist. Wir verließen die Meerenge zwischen Brier Island und Long Island und fuhren auf das offene Meer.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/brier_island5.jpg)

Am offenen Meer der Bay war der Wellengang schon etwas störend. Obwohl von Wellengang bei diesen Verhältnissen nur Landratten sprechen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/brier_island7.jpg)


Erste Minkwale  waren zu sehen. Nach einiger Zeit blieben wir stehen, damit der Kapitän die Wale suchen konnte. Kaum stand das Schiff, war es mir als würde sich alles 3 Dimensional bewegen. Florian war ebenfalls schon etwas weiß im Gesicht. Kurz darauf tauchten Buckelwale auf und wir setzten zur Verfolgung an. Immer wieder tauchten sie auf. Bis sie die Schwanzflossen aufstellten und verschwanden. In meinem Zustand war ich beim Fotografieren natürlich immer zu spät dran.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/brier_island10.jpg)

Nach ein paar Minuten waren sie wieder zu sehen. So ging es eine Zeitlang weiter. Florian und mir ging es immer schlechter. Als sie endgültig verschwunden waren, wollte der Kapitän noch weiter hinaus. Nach 10 Minuten war es Florian zu viel. Er konnte sein Mittagessen nicht mehr zurück halten. Leider stand Heike etwas im Weg. So bekam sie das meiste ab. Nun war ich über das Heck an der Reihe die Fische zu Füttern. Der Kapitän sah das und drehte sofort um und wir fuhren zum Hafen zurück. 3 Stunden nachdem wir abgefahren betraten wir wieder festen Booten. Unser Zustand änderte sich sofort.

Es war schon ziemlich spät. Wir fuhren gleich zu demselben CG zurück auf dem wir auch gestern waren. Die Fahrt von und auf die Fähren war nun schon eine größere Herausforderung, da der Wasserspiegel einige Meter tiefer lag als in der Früh. Die Zu- und Abfahrtsrampen waren steil, schmal und glitschig. Es ging aber alles gut.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 14.04.2007, 13:39 Uhr
Der arme Junge! Erst fiese Fliegen und jetzt noch ein Opfer an Neptun! :( Ich hoffe, er kriegt noch Spaß an der Reise!

Die Gezeitenströme in der Bay of Fundy müssen aber beeindruckend sein!
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Biggi am 14.04.2007, 13:42 Uhr
Na, wenn einem kotzübel ist, dann machen Wale nicht mehr so einen Spaß.  :(  Oder war es trotzdem schön?
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Willi am 14.04.2007, 14:18 Uhr
Ihr könnt einem schon richtig leid tun  (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/traurig/g010.gif)

Aber man muß es von der positiven Seite sehen: das sind Erlebnisse, die man nicht vergißt  :wink:
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 15.04.2007, 12:37 Uhr
14.06   Tiddville – St. John – St. Martins


Wir sind schon sehr früh aufgestanden, da wir spätestens um 7 Uhr bei der Fähre über die Bay of Fundy nach St. John in Digby sein mussten. Die aufgehende Sonne lachte vom wolkenlosen Himmel. In der Vorsaison ist eine Reservierung auf der Fähre nicht notwendig. In der Hauptsaison aber unumgänglich. Die einfache Überfahrt kostet 75 Can$. Vor der Fahrt auf das Schiff mussten die Gasflaschen zugedreht werden. Das Schiff entspricht ungefähr den Fähren zwischen Dover und Calais. Pünktlich um 8 Uhr legt die Fähre ab.

Während der Überfahrt kann ich ein paar Eckdaten über die Bay of Fundy näher bringen. Die Bay hat den weltweit höchsten Tidenhub (Höhenunterschied zwischen Ebbe und Flut) von bis zu 21 m. 4 mal täglich werden rund 100 Milliarden Tonnen Wasser bewegt. Die Bay ist 270 km lang und hat 1300 km Küstenlänge. Das Naturwunder ist aber gefährdet. Die beiden Gezeitenwellen fließen mit einer relativ konstanten Wellenlänge um die Erde. Die Bay of Fundy hat genau die richtige Länge, sodas diese Wellen in der Bucht verstärkt werden. Durch Gezeitenkraftwerke und Änderungen der Zubringerflüsse werden diese Bedingungen aber zusehends beeinflusst.

Nach 2 ½ Stunden legen wir in St. John an. Nach dem wir vom Schiff herunten waren fuhren wir gleich zu den Reversing Falls. Von einer Aussichtsplattform aus kann hier ein spektakuläres Naturschauspiel beobachtet werden, das es sonst nur noch in Australien (nur mit dem Hubschrauber erreichbar) gibt. Als wir zur Plattform kamen war gerade Flut. Mitten in der Stadt fließt im Normalfall der St. John River in die Bay of Fundy. Der Tidenhub beträgt hier aber schon 8,5 Meter. Der Fluss fließt, wie auf dem Bild zu sehen, auf Grund des Wasserdruckes des hohen Wasserspiegels in der Bay of Fundy quasi rückwärts über Stromschnellen in die dahinter liegende Grand Bay.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/saint_john2.jpg)

Da die Änderungen der Gezeiten mehre Stunden in Anspruch nimmt, fuhren wir zuerst in die Stadt. Hier kamen wir durch Zufall zu einem Wendy´s und erlebten, dass es auch bei Burgern einen großen Qualitätsunterschied geben kann. Nachdem wir uns ordentlich voll gegessen hatten wollten wir wieder zu den Falls fahren. Zum Entzücken von Florian kam auf unscheinbaren Schienen ein langer Zug, der diagonal über eine der meist befahrenen Kreuzungen von St. John fährt. Nach dem kleinen Verkehrschaos fuhren wir wieder zu den Reversing Falls. Die Fließgeschwindigkeit in die Grand Bay hatte schon merklich abgenommen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/saint_john1.jpg)

Nach ca. einer Stunde stand das Wasser still und ein Schiff fuhr in die Grand Bay.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/saint_john5.jpg)

Nach weiteren 30 Minuten kamen aus der Grand Bay mit hoher Geschwindigkeit große Wasser und Schlammmassen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/saint_john6.jpg)

Ein bis zwei Stunden später floss der St. John River in umgekehrter (richtiger) Richtung über andere Stromschnellen wieder in die Bay of Fundy.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/saint_john4.jpg)


Nach diesem Schauspiel fuhren wir nach St. Martins an die Küste. Wir suchten uns direkt am Meer einen Campingplatz, den Century Farm Family Campground. Wie man sieht mit sehr ruhigen Nachbarn.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/normal_st_martins1.jpg)

An den KüstenCG´s wehte immer ein Wind. So konnten die Black Flys nicht landen und wir hatten unsere Ruhe. Bis knapp vor dem Sonnenuntergang blieben wir am Schotterstrand. Florian konnte ausgiebig „Steindi eini meissen“.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/normal_st_martins2.jpg)
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 15.04.2007, 14:57 Uhr
Schön, daß Florian auch mal ein schönes Erlebnis hat!

Und mich begeistern die Bilder der Gezeitenströme! :D
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Palo am 15.04.2007, 15:05 Uhr
Tolle Bilder!!!!!
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Gast am 16.04.2007, 12:04 Uhr
Hallo allerseits!

Als Mama von Florian muss ich jetzt aber auch mal sagen, dass das alles hier nur etwas negativ klingt. So schlimm wars nicht, wir haben bald mal gelernt mit den black flies umzugehen und von den Walen redet Florian heute noch. Obwohl er mir natürlich auf dem Schiff sehr leid getan hat. Zum Glück war´s ihm nicht von anfang an schlecht und er hat sehr viel von den Walen gesehen. Es sind ja auch tolle Tiere (auch wenn´s ihm heuer in Sea World besser gefallen hat - wohl wegen dem nicht schwankenden Boden :wink:)

LG, Heike
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 16.04.2007, 12:12 Uhr
Na, oft machen sich die Erwachsenen ja auch mehr Sorgen als eigentlich nötig (weniger wäre aber schlimmer). Schön, daß Euer Sohn also keine Aversion gegen das Reisen entwickelt hat! :wink: :D
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 16.04.2007, 20:54 Uhr
15.06   St. Martins – Hopewell Cape

Das Wetter hatte sich verschlechtert. Es war stark bewölkt und es begann leicht zu regnen. Wir fuhren zu den Höhlen die wir am Abend vom Strand aus gesehen hatten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/st_martins3.jpg)

Wir konnten aber nur kurz zu ihnen gehen, da der Regen immer stärker wurde. Ein Blick zurück zu unserem wunderschönen CG-Strand.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/st_martins4.jpg)


Unser Weg führte uns über Sussex nach Moncton. Eigentlich wollten wir zum Fundy National Park. Den ließen wir aber auf Grund des Wetters aus.

Bei Moncton fuhren wir zum Magnetic Hill.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/magnetic_hill1.jpg)

Hier sollen angeblich metallische Gegenstände zb Autos  gegen die Erdanziehungskraft einen Hügel hinaufbewegt werden. Die ganze Anlage ist als Freizeitpark angelegt. Teilweise ähnlich wie der Pier 39 in San Francisco nur ohne Meer und Seehunde. Das Wetter war nach wie vor nicht so besonders. So machten wir nur einen kleinen Rundgang. Danach fuhren wir zur Schleife die zum eigentlichen Magnetic Hill führt. Um einmal „hinaufbewegt“ zu werden muss man 5 Can$ zahlen. Am Startpunkt muss man anhalten. Eine Person auf dem flachen Hügel deutete wir sollen von der Bremse gehen. Das WOMO rollte langsam los, den Hügel hinauf.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/magnetic_hill.jpg)

Nach 2/3 Strecke bremste ich. Der Wagen fing rückwärts zu rollen an die Person am Hügel fuchtelte wild mit den Händen :lol:. Ich gab Gas und der Wagen rollte über den Berg. Das Phänomen ist also tatsächlich eine optische Täuschung. Ein Hügel im Hintergrund des Magentic Hill gibt einen den Eindruck, dass es bergauf gehe. In Wirklichkeit geht es zuerst bergab und erst zum Schluss etwas bergauf. Daher muss man genau vom Startpunkt wegrollen, sonst geht es sich mit dem Schwung nicht aus.

Nach diesem „Naturwunder“ fuhren wir zu einem öffentlichen Internetzugang um uns mal wieder zuhause zu melden. Am späten Nachmittag gings Richtung Hopewell Cape. In Moncton fuhren wir über den Petitcodiac River der von der Tidal Bore ziemlich ausgehöhlt ist. Leider ging es sich zeitlich nicht aus die Bore zu beobachten. Sie entsteht zweimal täglich wenn die Flut den Fluss herauf kommt und ihn vor sich her aufstaut. Es entsteht dadurch eine Welle, die angeblich einen ordentlichen Lärm macht. In Shubenacadie NS ist sie breit genug um auf ihr mit einem Motorschlauchboot quasi zu reiten bzw. hinweg zu springen. Auf dem gleichnamigen Fluss kommt die Bore mehr als 40 km ins Landesinnere.

Gegen Abend erreichten wir den Ponderosa Pines Park in der Nähe des Hopwell Cape. Ein sehr idyllisch gelegener CG an einem See.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/hopewell_rocks6.jpg)

Leider konnten wir das Ambiente wieder mal nicht so nutzen wie wir wollten, da es noch immer regnete und sehr kühl war.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 16.04.2007, 21:02 Uhr
Dieser Magnetic Hill erinnert etwas an die Beschreibungen des Mystic Spot in Kalifornien. :D
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Willi am 16.04.2007, 21:53 Uhr
Diese Bay of Fundy ist ja sehr beeindruckend. Sind auch tolle Bilder  (http://www.cosgan.de/images/smilie/froehlich/a020.gif)

Zitat
Nach diesem Schauspiel fuhren wir nach St. Martins an die Küste. Wir suchten uns direkt am Meer einen Campingplatz, den Century Farm Family Campground. Wie man sieht mit sehr ruhigen Nachbarn.

Hat da einer dieser "Nachbarn" einen Leuchtturm als Grabstein ? Das ist ja originell  :D
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 17.04.2007, 21:04 Uhr
Au ja, klingt spannend, da komme ich mit. Jetzt weiß ich auch wieder, warum ich möglichst einen Nonstopflug wähle....

Ja, würden wir auch gerne. Aus der Provinz ist das aber fast nicht zu machen.

Wo hat denn Euer Kleiner im Auto gesessen?

Der TCA Pich Up Camper hat eine Rückbank. Hier ist eine Befestigung des Kindersitzes ohne Probleme möglich.

Heimo
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 17.04.2007, 21:07 Uhr
HAst Du auch Bilder aus Lunenburg?

Leider nein. Zu dieser Zeit hatten wir noch ein bisschen auf das Fotografieren vergessen.

Heimo
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 17.04.2007, 21:31 Uhr
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/hopewell_rocks8.jpg)

16.06   Hopewell Cape – Joggins

Es regnete, eher stärkeres nieseln, noch immer. Wir fuhren gleich zu den Hopewell Rocks, einer der Top Attraktionen der Region. die nicht weit vom CG entfernt waren. Obwohl es Sonntag war, sind auf dem großen Parkplatz fast keine Autos zu sehen. Wahrscheinlich wegen dem schlechten Wetter. Im Tourist Center wird erklärt, wie diese Felsanordung entstanden ist. Wanderwege führen im Wald an der Abbruchkante der Klippen entlang. Immer wieder sind Aussichtpunkte mit grandiosem Ausblick auf die Felsen angelegt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/hopewell_rocks5.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/hopewell_rocks8.jpg)

Nach ca. 2 km kommt man zum Einstig über einige Stufen zum Grund der Hopwell Rocks.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/hopewell_rocks1.jpg)

Zur Zeit herrscht Ebbe so kann zwischen den Felsnadeln gewandert werden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/hopewell_rocks2.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/hopewell_rocks9.jpg)

So sind wir auch an einem Drachen (Dinosaurier) Kopf vorbei gekommen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/hopewell_rocks4.jpg)

Die Entstehung ist ähnlich wie im Monument Valley. Nur das hier der starke Gezeitengang das leicht lösliche Gestein fort gespült hat. Wenn Flut ist, scheinen diese Nadeln Inseln zu sein, die an ihren Spitzen bewachsen sind. Sie werden daher auch „flowerpots“ genannt. Bei Ebbe ist deutlich die Brandungshohlkehle zu sehen. Das schlechte Wetter mit dem Nieselregen und den tiefen Wolken hat gar nicht gestört. Das gab der ganzen Gegend etwas mystisches.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/hopewell_rocks7.jpg)

Heike wurde es langsam kalt. Sie wollte nicht mehr auf die Flut warten. So verließen wir den Grund der Rocks. Der Wechsel der Gezeiten kann daher nur mittels Postkarte gezeigt werden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/hopewell_rocks3.jpg)

Mit einer Art Zug fuhren wir zum Tourist Center zurück.

Zu Mittag machten wir uns auf den Weg zurück Richtung Moncton. In Moncton fuhren wir zu einem Einkaufszentrum das am Sonntagnachmittag geöffnet hat und shoppten ein wenig.

Nach dem Einkaufsbummel, fuhren wir entlang des Petitcodiac River, diesmal auf der anderen Seite mit besseren Einblicken Richtung NS. Der Regen wurde stärker. Nach Amherst bogen wir Richtung Joggins ab. Nach einigen Kilometern fiel mir ein, dass wir uns in der am wenigsten besiedelten Gegend von NS befanden. Ich erinnerte mich an die Dame bei der WOMO Übergabe die mir gesagt hatte, dass Dieseltankstellen abseits der Hauptverkehrswege eher selten sind. In River Herbert, ein Ort mit maximal 10 Häusern, wobei die meisten Orte nicht viel größer sind, gab es zum Glück eine Tourist Information. Sie konnten uns eine nicht weit entfernte Tankstelle nennen. So tankten wir mitten in der Pampa.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/jogigins6.jpg)

Im Hintergrund ist das von der Tidalbore ausgewaschene Flusstal des Herbert River´s zu sehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/jogigins9.jpg)

Das nur wenige km entfernte Joggins erreichten wir am späten Nachmittag. Bei Joggins befinden sich die berühmten Joggins Fossil Cliffs. Die Brandung hat hier 300 Mio. Jahre alte Gesteinschichten mit Einschlüssen von Farnen, Bäumen, Muscheln, Amphibien und Reptilien samt Fußspuren usw. freigelegt. Zuerst fuhren wir zum Joggins Fossil Center um vom Entdecker der Cliffs einige Fundstücke zu sehen. Jeder Besucher bekommt zum Schluss ein kleines Fossil geschenkt.

Gegen Abend fuhren wir zu den Cliffs selbst. Das Wetter war noch immer schlecht, so warfen wir nur einen kurzen Blick in die Bucht. Da es in Joggins keinen CG gab, machten wir es uns auf dem Parkplatz vor dem Zugang zum Cliff mit unserem WOMO bequem.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 17.04.2007, 23:25 Uhr
Diese Pilzfelsen sind bemerkenswert, aber wenn ich an die Bilder von dem Gezeitenstrom in St. John denke, kenn ich mir schon gut vorstellen, wie der unterer Teil wegerodiert wird.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Willi am 18.04.2007, 22:20 Uhr
Schade, daß das Wetter nicht so mitspielte.

Den
Zitat von: OWL
Pilzfelsen
gibt das aber wirlich einen mystischen Charakter.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 19.04.2007, 20:49 Uhr

17.06   Joggins – Advocate Harbour

In der Früh schien die Sonne in unser Womo. Der Himmel war nahezu wolkenlos. Erst jetzt war zu erkennen in welch farbenfroher Umgebung wir uns befanden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/jogigins5.jpg)

Vom Womo aus hatte man auch einen sehr schönen Ausblick

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/jogigins13.jpg)

Beim Haus befindet sich der Eingang zu den Fossil Cliffs.

Wir machten uns sofort auf den Weg zu den Cliffs. Es war gerade Ebbe und kein Meer zu sehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/jogigins2.jpg)

Heike begab sich sofort auf die Fossiliensuche. In den Wänden des Cliffs waren genug kleinere Fossilien zu sehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/jogigins10.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/jogigins3.jpg)

Es ist aber verboten, aus den Wänden Fossilien zu entnehmen. Nur frei am Strand liegende dürfen mitgenommen werden. So sehr wir auch Ausschau hielten, wir fanden nichts. Die Gegend ist von Fossilienjägern sehr überlaufen. Florian spielte bei einem kleinen Bach der hier mündete.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/jogigins14.jpg)

Im Hintergund ist auch schon etwas vom Meer zu sehen.

Gegen Mittag fuhren wir in den Ort, der im wesentlichen aus einer Kreuzung und ein paar Häusern besteht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/jogigins11.jpg)

Florian hielt sein Mittagsschläfchen. Neben dem WOMO ist ein blühender Apfelbaum zu sehen und das mitten im Juni.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/jogigins4.jpg)


Nach dem Florian munter wurde, fuhren wir wieder zum Cliff. In der Zwischenzeit war die Flut gekommen, die in diesem Teil der Bay of Fundy die maximalen Höhen erreicht. Wo vorher Florian noch am Bach spielte ist nur noch Wasser zu sehen. Ein Zugang war fast nicht mehr möglich.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/jogigins8.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/jogigins1.jpg)

Wir beschlossen weiter Richtung Süden zu fahren.

Am späten Nachmittag erreichten wir Advocate Harbour. Hier wollten wir übernachten. Zuerst fuhren wir aber noch über eine steile Schotterstraße zum Cape d´Or mit gleichnamigen Leuchtturm. Man hat einen sehr guten Ausblick auf die Bay of Fundy und die Küste.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/Cape_D_or2.jpg)

Er markiert die Einfahrt in das Minas Basin.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/Cape_D_or3.jpg)

Der Leuchtturm liegt wunderschön auf einer Anhöhe bei ca. 180 m hohen Klippen, die Höhe ist auf dem Foto nur zu erahnen. 

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/Cape_D_or5.jpg)

Wir übernachteten auf einen CG nahe beim Meer (wegen der Mücken). Wir waren die einzigen Gäste.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Palo am 19.04.2007, 21:17 Uhr
Es sieht ja aus als ob Florian heute viel Spaß hatte.

Freue mich schon auf die Weiterreise
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Kauschthaus am 19.04.2007, 22:53 Uhr
Hallo Heike und Helmo,

das sind schöne Fotos! In der Sonne sieht halt alles anders aus.  :lol:

Die Landschaft ist faszinierend, gerade weil sie so einsam ist.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 19.04.2007, 23:22 Uhr
Aus deutscher Sicht eine ungewohnte Kombination: Watt und Steilküste. Aber die Bay of Fundy muß wirklich interessant sein mit den Gezeitenwechseln.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 22.04.2007, 08:40 Uhr
18.06   Advocate Harbour – Five Islands

Das Wetter war wieder hervorragend, bei frühlingshaften Temperaturen. Ein Bild von unserem Exklusiv-CG.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/Cape_D_or1.jpg)

Wir fuhren gleich nach Parrsboro. In Parrsboro sind wir zuerst zum Hafen. Es war wieder Ebbe und die Bucht ohne Wasser. Alle Boote lagen auf Grund. Wir spazierten ein bisschen am Meeresgrund umher.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/parrsboro2.jpg)

Als nächstes besuchten wir das Fundy Geological Museum. Hier wird die geologische Geschichte der Provinz genau beleuchtet. Es gibt viele Ausstellungsstücke von Fossilien. Nicht nur aus der Umgebung sondern auch von anderen Teilen von NS. Vor allem aus der Gegend des Bras d´Or im Osten von NS. Zusätzlich kann den Paleoontologen bei ihrer geduldvollen Arbeit beim Freilegen der Fossilien zugesehen werden.

Nach diesem Besuch fuhren wir wieder zum Hafen. Die Flut war wieder gestiegen und die Möwen hungrig. Sie fraßen uns quasi aus der Hand.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/parrsboro1.jpg)

Das Wasser steigt!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/parrsboro7.jpg)

Beim Hafen war ein Seafood Restaurant. Wir beobachteten schon längere Zeit, dass dieses Lokal einen großen Zulauf der Einheimischen genoss. So entschlossen wir uns für einen Besuch. Das Essen war hervorragend und die Bedienung sehr freundlich. Zur Freude von Florian waren einige Aquarien mit Lobbster aufgestellt. Wir aßen aber während unserer gesamten Reise keine von diesen Tierchen, da sie lebendigem Leibe gekocht werden.

Nach diesem kulinarischen Fischgenuss gingen wir wieder zum Hafen. Die Flut hat inzwischen ihr Maximum erreicht. Die Gegensätze sind optimal zu sehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/parrsboro4.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/parrsboro5.jpg)

Am späten Nachmittag fuhren wir nach Five Island zum Sand Point Beach CG. Aus den bekannten Gründen wieder direkt am Meer. Die Aussicht war wieder einmal perfekt. Am Foto sind die 5 Inseln zu sehen. Laut indianischer Überlieferung sind die Inseln Steine, die ein Gott aus Zorn einem Störefried nachgeworfen hat. Also besser nicht zu lästig sein :wink:.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/five_islands4.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/five_islands6.jpg)

Das zweite Bild ist erst am nächsten Tag endstanden.

Die Lieblingsbeschäftigung der Kanadier treibt, zumindest in NS und NB, seltsame Blüten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/five_islands10.jpg)

Das Rasenmähen wird hier zur hohen Kunst. Ständig mäht irgendwo irgendwer einen Rasen. Sogar der Überhang der Brandungshohlkehle ist fein säuberlich frisch gemäht. Nicht nur das, auch die Grasbrocken, die quasi schon im Meer liegen sind bestens gepflegt!!!

Die Bank im Vordergrund gehört zum CG bei unserem Stellplatz.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Willi am 22.04.2007, 13:21 Uhr

Die Lieblingsbeschäftigung der Kanadier treibt, zumindest in NS und NB, seltsame Blüten.
Das Rasenmähen wird hier zur hohen Kunst. Ständig mäht irgendwo irgendwer einen Rasen.


Sind bestimmt alle begeisterte Golfspieler  :roll:


Schöne Bilder. Macht doch bei schönem Wetter gleich nen viel freundlicheren Eindruck.

Offensichtlich ist es sehr ruhig und einsam hier, das tut richtig gut.  :)
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 22.04.2007, 14:43 Uhr
Dieser Magnetic Hill erinnert etwas an die Beschreibungen des Mystic Spot in Kalifornien. :D

Der Mystery Spot ist viel interessanter und spektakulärer als der Magnetic Hill. In Polen gibt es auch so etwas ähnliches wie den Mystery Spot. Das werden wir uns bestimmt auch noch an sehen.



Die Landschaft ist faszinierend, gerade weil sie so einsam ist.



Offensichtlich ist es sehr ruhig und einsam hier, das tut richtig gut.  :)

Im Sommer ist hier sehr viel los. Die meisten CG ausgebucht. Wenn man in den Hinterhof der Kanadier blickt, stehen fast bei jedem die Sattelaufleger WOMO´s, die mit dem Pick Up gezogen werden oder solche Aufbauten wie bei unserem WOMO, die einfach auf den Pick Up aufgebaut werden können. Dafür ist in der Vor- und Nachsaison praktisch nichts los.


Zum Thema Wetter:

Als Großbritannien- und Irland-Fan ist dieses Wetter normal. Das passt einfach zu der grünen Landschaft.

Schöne Grüße aus der sommerlichen Südoststeiermark
Heimo
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 22.04.2007, 21:37 Uhr
Zitat
Das Rasenmähen wird hier zur hohen Kunst. Ständig mäht irgendwo irgendwer einen Rasen. Sogar der Überhang der Brandungshohlkehle ist fein säuberlich frisch gemäht. Nicht nur das, auch die Grasbrocken, die quasi schon im Meer liegen sind bestens gepflegt!!!

Gute Güte! Das ist schockierend, ist es nicht? :wink:
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Palo am 22.04.2007, 23:10 Uhr
Zitat
Das Rasenmähen wird hier zur hohen Kunst. Ständig mäht irgendwo irgendwer einen Rasen. Sogar der Überhang der Brandungshohlkehle ist fein säuberlich frisch gemäht. Nicht nur das, auch die Grasbrocken, die quasi schon im Meer liegen sind bestens gepflegt!!!

Gute Güte! Das ist schockierend, ist es nicht? :wink:

Ich denke mir in der Gegend ist sonst nicht viel zu tun, also maeht man Rasen. Aber es ist eine Augenweide.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 23.04.2007, 20:44 Uhr
19.06   Five Islands – Mabou


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/five_islands3.jpg)

In der Früh war das Meer wieder verschwunden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/five_islands5.jpg)

Auf dem Schlick konnte scheinbar gefahren werden. Es waren weit draussen Autos zu sehen und Leute die etwas einsammeln. Der Schlick ist aber nicht zu unterschätzen. Jedes Jahr sterben Menschen, vornämlich Touristen, wenn die Flut kommt. Die Flut steigt sehr schnell bei dem Höhenunterschied der überwunden werden muss. Wenn man auf den Schlick in Panik zu stark drückt (beim Laufen zB), kann ein Fuß versinken. Da er sehr zäh ist entsteht beim Versuch den Fuß herauszuziehen ein Vakuum unter der Sohle. Die Person ist gefangen und hat keine Chance. Die örtlichen Feuerwehren haben zwar so eine Art Lanze, mit der Luft eingepumpt wird, aber die Feuerwehr muss einen erst erreichen.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg. Der Himmel war wieder wolkenlos bei angenehmen Temperaturen knapp unter 20 °C. Heute stand ein Fahrtag auf dem Programm. Wir verlassen die Bay of  Fundy und durchquerten NS zu einem großen Teil der Länge nach. Zuerst führte uns die Küstenstraße an ruhigen Buchten vorbei.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/five_islands2.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/parrsboro3.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/parrsboro6.jpg)

Auch die Wiesen sind eine Augenweide.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/five_islands1.jpg)

Gegen Mittag erreichten wir Truro, wo wir uns stärkten. Weiter gings auf dem Trans-Canada Highway bis nach Port Haistings auf Cape Breton Island. Von Port Haistings fuhren wir nach Norden zum Port Hood. Hier nahmen wir wieder per e-mail Kontakt mit der Heimat auf. Zum Übernachten fuhren wir auf den Ceilidh Trail (RV) Camping Park bei Mabou. Wir waren wieder nur zu dritt (3 Fahrzeuge) am Park. Man darf sich aber nicht täuschen, im Sommer sind alle Plätze überfüllt. Es ist auch hinter jedem Haus ein Wohnaufleger zu sehen, der mit einem Pick Up zu bewegen ist.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 24.04.2007, 08:51 Uhr
Zitat
Auf dem Schlick konnte scheinbar gefahren werden. Es waren weit draussen Autos zu sehen und Leute die etwas einsammeln. Der Schlick ist aber nicht zu unterschätzen. Jedes Jahr sterben Menschen, vornämlich Touristen, wenn die Flut kommt. Die Flut steigt sehr schnell bei dem Höhenunterschied der überwunden werden muss. Wenn man auf den Schlick in Panik zu stark drückt (beim Laufen zB), kann ein Fuß versinken. Da er sehr zäh ist entsteht beim Versuch den Fuß herauszuziehen ein Vakuum unter der Sohle. Die Person ist gefangen und hat keine Chance. Die örtlichen Feuerwehren haben zwar so eine Art Lanze, mit der Luft eingepumpt wird, aber die Feuerwehr muss einen erst erreichen.
:shock: :shock: :shock:
Ist das eine Spezialität des dortigen Watts? In Ostfriesland habe ich davon nämlich noch nie was gehört.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: GreyWolf am 24.04.2007, 15:06 Uhr
Auf dem Schlick konnte scheinbar gefahren werden. Es waren weit draussen Autos zu sehen und Leute die etwas einsammeln. Der Schlick ist aber nicht zu unterschätzen. Jedes Jahr sterben Menschen, vornämlich Touristen, wenn die Flut kommt. Die Flut steigt sehr schnell bei dem Höhenunterschied der überwunden werden muss. Wenn man auf den Schlick in Panik zu stark drückt (beim Laufen zB), kann ein Fuß versinken. Da er sehr zäh ist entsteht beim Versuch den Fuß herauszuziehen ein Vakuum unter der Sohle. Die Person ist gefangen und hat keine Chance. Die örtlichen Feuerwehren haben zwar so eine Art Lanze, mit der Luft eingepumpt wird, aber die Feuerwehr muss einen erst erreichen.

Das ist bei allen solchen Schlickgebieten - auch z.B. an einzelnen Stellen in Grossbritannien - eine echte Gefahr. Letztlich ist es so eine Art Treibsand, naja "Treibschlick". Insofern würde ich auf solche Flächen nie drauf gehen, wenn ich nicht tausendprozentig wüsste, dass es sicher ist.
Durch diese "Lanze" wird nach meiner Kenntnis mit Hochdruck Wasser gespült. Einfach um den Schlick flüssiger zu machen, damit man den Fuß leichter rausziehen kann.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 26.04.2007, 20:37 Uhr
20.06   Mabou – Dingwall


Heute steht ein Höhepunkt auf dem Programm, die Fahrt auf dem Cabot Trail. Zu Beginn machten wir einen kleinen Abstecher zur Glenora Distillery bei Glenville.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/normal_glenora_destillery1.jpg)

Wie an den Ortsnamen schon zu erkennen ist, überwiegen hier schottische Einwanderer. Diese Distillery ist nach eigenen Angaben die einzige, die single malt whiskey in Nord Amerika herstellt. Für die Führung sind ein paar Can$ zu zahlen. Zu dritt gingen wir mit der Führerin los. Was es zu sehen gibt ist eher unspektakulär. Rührkessel für die Maische.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/normal_glenora_destillery3.jpg)

Die Destilliereinheit.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/normal_glenora_destillery5.jpg)

Viel besser war der Dialog zwischen der Führerin und dem Mann von dem Paar das noch dabei war. Sie waren nämlich Schotten und ihm war schon an der Nase anzusehen, dass er ein echter Kenner ist. Die war schon Blau wie das Meer in einer griechischen Bucht. So konnte ich den Unterschied zwischen Bourben, Wiskey und Scotch erfahren. Es wurde auch genau zwischen den verschiedenen Herstellungsverfahren fachgesimpelt. Zum Schluss gab es noch eine Verkostung eines 5 jährigen. Der schmeckte etwas nach Zigarre, ging weich ab und erzeugte ein angenehm warmes Gefühl in der Magengegend. Der Schotte meinte nur: „Genau wie er sein sollte“.

Nach diesem kleinen Abstecher, das Wetter ist nicht besonders, wieder kühl und leichter Regen, fuhren wir weiter Richtung Norden. Bei Cap Le-Moine legten wir eine kleine Mittagspause ein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton27.jpg)

Wir beobachteten ein Boot beim Hummerfang.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton6.jpg)

Wir befinden uns nun wieder auf französischem Gebiet, war auch nicht zu übersehen. Das Wetter hat sich gebessert, der Regen aufgehört.

Der Höhepunkt des Cabot Trails ist der Cape Breton Highlands NP of Canada. Schon nach der Einfahrt nach Petit Etang ist zu sehen, dass er seinen Namen durchaus zur Ehre gereicht. Vor allem auf der nördlichen Seite fährt man zuerst auf einer wild romantischen Küstenstraße, die auch in Schottland sein könnte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton1.jpg)

Grün ist die Farbe die alles dominiert und zwar in allen Kombinationen und Möglichkeiten. Mehrere Aussichtpunkte geben immer wieder atemberaubende Einblicke frei.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton5.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton20.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton21.jpg)

Nach der Küstenstrecke wird es hügelig

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton4.jpg)

mit langen Waldstrecken.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton2.jpg)

Wie an der schiefen Haltung von Heike zu sehen ist, war es windig.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton19.jpg)

Im Park gibt es viele Wanderwege.

Vor Pleasant Bay wird wieder die Küste erreicht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton18.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton3.jpg)


Bei Pleasant Bay wollten wir auf einen NP Campground an einem kleinen Bach übernachten. Florian und ich wollten am Bach spielen, aber die ständigen Attacken der Mücken waren nicht auszuhalten. Wir beschlossen daher, weiter Richtung Cape North zu fahren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton22.jpg)


Auf halber Strecke schrie Heike plötzlich Stopp!!! Ein Elch. Ungefähr 50 m mussten zurück geschoben werden zu der Stelle an der sie ihn vermutete. Tatsächlich war im Dickicht ein Elch zu sehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton7.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton23.jpg)

Gleich darauf hielt ein Auto mit einer Fotografin an, die sich gar nicht einkriegen konnte einen moose (Elch) vor die Linse zu bekommen. Natürlich blieben auch die wenigen anderen Autos stehen. Ein Mann meinte er fahre jetzt schon über zwei  Jahre täglich  diese Strecke, er habe aber noch nie ein Moose gesehen.

Bei Aspy Bay verließen wir die Hauptstraße und fuhren nach Dingwall zum Hideaway Campground & Oyster Market der am Meer zu liegen scheint. Was sich hier versteckt sollten wir noch zu spüren bekommen. Wir bezahlten bei der Einfahrt und suchten uns einen Stellplatz. Als wir ausstiegen, waren schon die ersten Blutsauger da, diesesmal zur Abwechslung normale Gelsen und zwar in rauen Mengen. Florian und Heike gingen schnell ins WOMO. Ich schloss, um mich schlagend, die Versorgung an. Das sollte aber nur das Vorspiel sein zu dem, was uns am nächsten Morgen erwartete.

Da es schon spät war und wir das WOMO eh nicht verlassen konnten, gingen wir gleich zu Bett.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Willi am 26.04.2007, 22:23 Uhr

Wie an der schiefen Haltung von Heike zu sehen ist, war es windig.


Ganz sicher, daß es nicht daran lag:

Zitat
Zum Schluss gab es noch eine Verkostung eines 5 jährigen. Der schmeckte etwas nach Zigarre, ging weich ab und erzeugte ein angenehm warmes Gefühl in der Magengegend.

 :lol:
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 26.04.2007, 23:32 Uhr
Hm, die Brennereiführung sieht wirklich nicht so spannend aus, die Natur dafür umso mehr! :D

Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 29.04.2007, 09:14 Uhr

21.06     Dingwall – North Sydney

Die ganze Nacht über surrten die Gelsen wie verrückt am Insektenschutz der Dachklappe. Der Insektenschutz hielt dicht, keine Gelse gelangte in den Wohnraum - gottseidank!!!

Nach dem Frühstück wollte ich den Müll hinaustragen. Als ich draussen war stürtzte ein Schwarm Gelsen auf mich ein. Ich lies den Beutel fallen und flüchtete wieder ins WOMO mit ein paar Begleitern, die gleich erledigt von uns erledigt wurden. Wir zogen Florian wie im Hochwinter an (Haube, Jacke, Halstuch) um möglichst wenig freie Haut zu ermöglichen. Heike und Florian rannten als Erste aus dem Wohnraum und flüchteten in den Fahrraum. Ich musste noch die Versorgung abschließen. Kaum war ich draussen, kamen sie auch schon angeflogen. Solange man sich bewegt ging es einigermassen, beim Abschließen der Stromversorgung bewegt man sich aber für einige Sekunden relativ wenig. Das wurde scharmlos ausgenützt. Sofort waren sie überall. Die Hose und die Ärmel waren übersäht von Gelsen, man konnte nicht einmal richtig Atmen. Wie ich fertig war begann ich zu hüpfen und zu schlagen, bis ich einigermaßen Gelsenfrei war. Dasselbe wiederholte sich beim Wasseranschluss und bevor ich in das Auto einstieg. Tortzdem waren an die 50 Tierchen mit in den Fahrgastraum gekommen. Der Großteil wurde sofort erledigt, der Rest über den Tag verteilt. Wenn man sowas nicht erlebt hat, kann man es kaum glauben. Zufälligerweise gab es beim Eingang zum CG eine treffende Postkarte zu kaufen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton10.jpg)

Wir fahren die Küstenstraße auf der anderen Seite der Halbinsel Richtung Süden. Das Wetter war schön und so blieb es auch an den nächsten Tagen. Von Tag zu Tag wurde es wärmer. Im NP sind immer wieder schön angelegte Rastplätze an der Küste.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton11.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton13.jpg)

"Steindi eini meissen" durfte natürlich auch nicht fehlen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton12.jpg)

Nachdem wir den Park verlassen hatten fuhren wir weiter an der Küste entlang.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton9.jpg)

An schönen Plätzen blieben wir immer wieder stehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton24.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton25.jpg)

Auch das obligate Mittagsschläfchen von Florian erfolgte in entspannter Umgebung.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton14.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton15.jpg)

Vor North Sydney war auf der Brücke über den St. Andrewes Channel eine Baustelle die nur einspurig zu befahren war.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/cape_breton16.jpg)

Als wir auf der Brücke waren, wurde uns doch etwas mulmig, vor allem Heike. Die Spur hatte LKW-Breite und war links und rechts nur mit etwa 1 m hohen Betonleitwänden gesichert, wie sie bei uns auch auf Autobahnbaustellen verwendet werden. Jedenfalls war auf beiden Seitenfenstern nur der Wellengang des Meeres zu sehen.

Wir fuhren nach North Sydney auf der Suche nach einem Super Markt. Wir fuhren am Hafen vorbei und sahen die Fähre, die über Nacht nach Neu Fundland fährt. Nach etwa einer halben Stunde hatten wir einen gefunden und das quasi vor der Haustür des CG den wir ansteuern wollten.

Der Arm of Gold CG and RV Park liegt direkt am Bras d´or Lake. Wir bekamen einen Stellplatz am See. Die meisten Plätze sind mit Dauergästen belegt. Nach dem Abendessen (ohne Mücken und Gelsen) gingen wir zum See. Florian wollte Steindi schmeissen. Nach einiger Zeit kam Florian und sagte "Fossil" (in seiner damaligen Kinderprache). Wir meinten, ja ja ist schon recht. Nach ein paar Minuten kam er wieder mit einem Stein. Heike sah ihn sich genauer an und tatsächlich war etwas zu sehen. Nun begannen wir die Steine etwas genauer anzuschauen. Fast in jedem Stein gab es irgendwelche Einschlüsse oder Abdrücke. So fanden wir kleine Tiere, Pflanzen, Holz und Fußabdrücke. Wir konnten gar nicht genug kriegen bis es dunkel wurde.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg17.jpg)

So ungefähr muss auch ein Goldrausch sein. Die Leute am CG hatten uns schon etwas sonderbar angeschaut, weil wir so emsig unterwegs waren. Zum Schluss hatten wir viele Steine in allen Größen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg2.jpg)

Wir gingen zufrieden zu Bett.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 29.04.2007, 10:39 Uhr
Die Karte mit dem Provincial Bird:  :lolsign:

Der Provincial Bird als solcher: :shock: :nixwieweg:
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Kauschthaus am 29.04.2007, 22:48 Uhr
Bei diesem massiven Gelsenangriff, per Ansichtskarte übersetzten mosquitos und weiterhin erwähnten Mücken habe ich ein echtes Zuordnungsproblem.  :oops: :lol:

(Stech)mücken sind für mich mosquitos, aber was sind Gelsen?  :shock: :lol:

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Biggi am 29.04.2007, 23:07 Uhr
Bei diesem massiven Gelsenangriff, per Ansichtskarte übersetzten mosquitos und weiterhin erwähnten Mücken habe ich ein echtes Zuordnungsproblem.  :oops: :lol:

(Stech)mücken sind für mich mosquitos, aber was sind Gelsen?  :shock: :lol:

Viele Grüße, Petra

Das weiss man wahrscheinlich sehr genau, wenn man mal dort war...  :wink:
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Willi am 29.04.2007, 23:10 Uhr
Bei diesem massiven Gelsenangriff, per Ansichtskarte übersetzten mosquitos und weiterhin erwähnten Mücken habe ich ein echtes Zuordnungsproblem.  :oops: :lol:

(Stech)mücken sind für mich mosquitos, aber was sind Gelsen?  :shock: :lol:

Viele Grüße, Petra

Muß gestehen, daß ich mich auch erst in Wikipedia schlau machen mußte:

http://de.wikipedia.org/wiki/Stechm%C3%BCcken

 :lol:
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Kauschthaus am 29.04.2007, 23:24 Uhr
Danke Willi, ich schließe daraus, dass alle Bezeichnungen eigentlich das gleiche Ungemach meinen ...  :lol:

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Willi am 29.04.2007, 23:45 Uhr
Danke Willi, ich schließe daraus, dass alle Bezeichnungen eigentlich das gleiche Ungemach meinen ...  :lol:

Viele Grüße, Petra

Ja leider. Offensichtlich kommt dieses "Ungemach" in so vielen Ecken dieser Welt vor, daß es eine Menge unterschiedlicher Namen dafür geben muß.

Aber ist es nicht eigentlich erstaunlich, daß Heike&Heimo in derselben Gegend in so unterschiedlichem Umfang von diesen Viechern gequält wurden ?  Ich hätte vermutet, daß es die da überall gibt.
(http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/tiere/a018.gif)
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 01.05.2007, 08:23 Uhr
Bei diesem massiven Gelsenangriff, per Ansichtskarte übersetzten mosquitos und weiterhin erwähnten Mücken habe ich ein echtes Zuordnungsproblem.  :oops: :lol:

(Stech)mücken sind für mich mosquitos, aber was sind Gelsen?  :shock: :lol:

Viele Grüße, Petra



Aber ist es nicht eigentlich erstaunlich, daß Heike&Heimo in derselben Gegend in so unterschiedlichem Umfang von diesen Viechern gequält wurden ?  Ich hätte vermutet, daß es die da überall gibt.


Hallo Petra und Willi,

an diesem Ort waren es Gelsen, zum Glück keine Black Fly die noch viel aggressiver sind. Diese Tierchen gibt es überall in der Region. Da aber die Black Fly bei Wind Probleme beim Landeanflug hat, haben wir versucht uns immer an der Küste aufzuhalten. Am Meer weht ja immer ein Wind. Auch die Auswahl der CG erfolgte nach diesem Gesichtspunkt. Wir konnten daher auf die Benutzung von chemischer Insektenabwehr verzichten.

Heimo
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 01.05.2007, 14:02 Uhr
22.06   North Sydney – Louisbourg

Nach einem kurzen Blick auf den geliebten Strand, fuhren wir los zu einem eher unerwarteten Höhepunkt auf unserer Reise. Unser Weg führt uns heute zum Fort Louisboug nahe beim gleichnamigen Ort. Zuerst  haben wir im Ort in einem Fischlokal noch hervorragende Meeresfrüchte genossen. Gegen Mittag sind wir die wenigen Meilen zum Visitor Center des „Fortress of Loisbourg National Historic Site“ gefahren. Die großen Parkplätze waren wieder ziemlich leer. Im Visitor Center wird die Geschichte des Fort genau beschrieben. Gegründet 1713 von den Franzosen als Basis für die Kabeljau-Fischerei bei den Grand Banks. Fertig gestellt war das Fort auf Grund der großen Einnahmen bereits 1720. Den Engländern war der erfolgreiche Ort ein Dorn im Auge. Im Jahr 1745 eroberten sie das Fort nach 46-tägiger Belagerung. Drei Jahre später schlugen die Franzosen zurück. 1758 waren wieder die Engländer siegreich. Sie schliffen das Fort mit 46.000 Mann und 150 Schiffen bis auf die Grundmauern nieder.

Die kanadische Regierung starte 1961 mit der Restaurierung, um den Zustand von 1740 wieder herzustellen.

Zum Fort selbst kann man nur mit einem Shuttle Bus gelangen, der vom Visitor Center aus abfährt.

Bei der Busstation steht ein Gasthaus aus der Zeit um 1740. Alle Leute die im Fort arbeiten führen ein Leben wie vor fast 250 Jahren. Alles ist bis ins kleinste Detail originalgetreu. In den Ställen sind Schafe, Kühe und andere Nutztiere die bewirtschaftet werden. Auch im Gasthaus ist der Herd in Betrieb. Ein Wirt in Holzpantoffeln bedient die Gäste.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg20.jpg)

Ein Weg führt zum Eingangstor, vor dem eine Wache steht. Ihm muss man Rede und Antwort geben. (Keine Angst es sind nicht die drei Fragen beim Tal des Todes bei den Rittern der Kokosnuss :lol:).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg18.jpg)

Florian wollte er gleich einziehen: „A little gun for a little rekrut“.

Nach dieser „Hürde“ sind wir genau richtig zur Vorführung einer Exerzier- und Verteidigungsszene gekommen. Die Soldaten marschierten gerade zu den Verteidigungsanlagen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg19.jpg)

Bei den Anlagen mussten sie Aufstellung nehmen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg6.jpg)

und auf Befehl feuern:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg7.jpg)

Auch eine Kanone steht bereit, die effektvoll abgefeuert wurde:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg4.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg5.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg13.jpg)

Nach getaner Arbeit nahmen einige Soldaten Aufstellung  und der Bürgermeister (der Mann mit dem schwarzen Umhang) begutachtete sie.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg8.jpg)

Nach diesem lauten Beginn, inspezierten wir den Ort. Wie schon eingangs erwähnt ist alles genau nachgestellt. Sogar das Baby im Korb ist echt und in Originalkleidung.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg21.jpg)

Unser Weg führte uns an den Häusern vorbei

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg11.jpg)

Richtung Gouverneursburg.  In diesem Haus ist, wie in jedem Haus, genau nachgestellt wie das Leben damals ablief. In jedem Raum oder Bereich waren Leute die alles genau erklärten und für Fragen bereit standen. Von den Soldatenunterkünften über die Herrschaftsräume (mit Spinettspieler) bis zur Kappelle mit Priester.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg12.jpg)

Vom Verwaltungsgebäude aus hatte man einen sehr schönen Ausblick auf den Ort.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg26.jpg)

Im Ort wurde in den Gasthäusern nur Mahlzeiten und Getränke (zB Metbier) aus jener Zeit ausgegeben. In den Wohnbereichen konnte den Leuten beim Arbeiten zugesehen werden. Hier zB beim Handarbeiten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg10.jpg)

Auch ein Pranger durfte nicht fehlen. Florian war gar nicht recht, dass ich seine Mama hier angekettet habe.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg9.jpg)

Auf unserem Weg durch den Ort liefen wir auch einem Spielmann über den Weg, der extra für Florian ein Lied sang.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg22.jpg)

Um 17 Uhr wurde das Fort geschlossen. Auf dem Rückweg schossen wir noch ein Bild von der gegenüberliegenden Seite der Bucht, die wir morgen besuchen wollen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg23.jpg)

Am Abend checkten wir beim Point of View RV Park mit schönen Blick auf die Bucht von Louisbourg ein.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 01.05.2007, 14:23 Uhr
Dieses Konzept der Living History ist ja in Nordamerika weit verbreitet, in Deutschland eher umstritten. Ich finde es aber toll! :D Und für Kinder sowieso der beste Weg, sie für das Thema eines Museums zu begeistern! :D :D :D
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Willi am 01.05.2007, 16:23 Uhr
Dieses Konzept der Living History ist ja in Nordamerika weit verbreitet, in Deutschland eher umstritten. Ich finde es aber toll! :D Und für Kinder sowieso der beste Weg, sie für das Thema eines Museums zu begeistern! :D :D :D

Ich mag diese "History zum Anfassen" auch sehr. Irgendwie verinnerlicht man sich das Geschichtliche dann nicht so trocken, wie hier zuhause.

Schöne Bilder. War ja offensichtlich genau das richtige Wetter für den Besuch des Fortress of Louisbourg National Historic Park.  :)
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 05.05.2007, 08:53 Uhr
23.06   Louisbourg – Shubenacadie

Nach dem Frühstück sind wir gleich zu dem Leuchtturm gefahren den wir gestern von Fort Loisbourg aus gesehen hatten. Er markiert die Einfahrt in die Bucht von Loisbourg. Hier war wieder Natur pur zu sehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg14.jpg)

Auch das Fort konnte auf der anderen Seite der Bucht gut gesehen werden. Auf dem Foto eher unscharf auf der rechten Seite.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg24.jpg)

Wir sparzierten ein wenig die Küste entlang. Die schroffen Klippen ergaben immer wieder sehr schöne Panoramen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg16.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg25.jpg)

Wir waren die einzigen und konnten die Ruhe genießen. Das Spiel der Wellen in der Brandung wirkte irgendwie meditativ und beruhigend.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/louisbourg15.jpg)

Nach diesem Ausflug machten wir uns auf den Weg zurück Richtung Halifax. Gegen Mittag verließen wir Cape Breton wieder über den Canso Causeway. Kurz danach ließ eine Frau im Badeanzug !! bei max. 15°C gerade ihren Pool ein. Auf dem Trans Canada Heighway ging´s wieder nach Truro. Die Straßen in diesem Teil von Kanada sind meist sehr schlecht. Frostaufbrüche werden nur mit Teerpatzen gefüllt. So sind fast alle Straßen Rumpelpisten. Selbst sie HW´s sind nicht viel besser. Es gibt keine Brücke, die nicht Frostaufbrüche aufweist. Generell wird im Straßenbau auf die Natur keine Rücksicht genommen. Ein See, kein Problem, es wird einfach ein Damm mitten durch geschüttet. Die Strassen verlaufen wie es die Topographie vorgibt. Es wird nur die Humusschicht beiseite geschoben und nach dem Schottern darüber asphaltiert. Dem entsprechend wellig sind die Straßen.

Am Nachmittag erreichten wir kurz vor Shubenacadie den Whispering Wind´s CG. Der CG liegt hinter einem Bauernhof auf einer Wiese. Gleich daneben ist ein Teich in idyllischer Lage.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/shubenacadie4.jpg)

Zur Freude von Florian mit sehr vielen hungrigen Fischen. Auch Schildkröten konnten wir beobachten

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/shubenacadie5.jpg)
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 06.05.2007, 09:36 Uhr
24.06   Shubenacadie – Dartmouth (Halifax)

Der auf den ersten Blick stille CG entpuppte sich als gar nicht so ruhig. 2 – 3 mal in der Nacht fuhren endlos lange Züge mit ausgeschlagenen Lagern langsam auf einer Strecke die vom CG aus nicht zu sehen war. Bei jedem Feldweg gaben sie ein Signal ab. So dauerte vom ersten bis zum letzten Signal eine Vorbeifahrt gut 20 Minuten.

In der Früh waren die Lebensmittel, die wir am Vortag vor dem WOMO vergessen hatten, von Besuchern aufgefressen worden. Nicht weit vom CG besuchten wir den Shubenacadie Provincial Wildlife Park. Dieser Park dient als Krankenstation für verletzte Tiere aus NS. Es können Luchse, Bären, verschiedene Arten von Wölfen usw. besichtigt werden. Florian gefiel natürlich der Pfau am besten, da er nicht eingesperrt war.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/shubenacadie3.jpg)

Ein ruhiger Spaziergang war es nicht, da vermutlich sämtliche Schulen in der Umgebung ihren Wandertag in diesem Park an diesem Tag durchführten. Zu Mittag fuhren wir nach Halifax zum großen Einkaufzentrum, das sich über 5 Stockwerke hinzieht. Heike hat es hier vor allem der große Baby GAP angetan.

Am späten Nachmittag sind wir dann an der Canadream Station vorbei zum Shubie Park CG gefahren. Dieser CG war der Erste, der einigermaßen gefüllt war. Florian nutzte den schönen Kinderspielplatz. Auf dem Rückweg trafen wir ein älteres Ehepaar mit dem ich mich länger unterhielt. Sie gebürtige Österreicherin und er Deutscher. Sie waren gemeinsam nach dem Krieg nach Kanada ausgewandert.

Die Nacht war alles andere als ruhig. Der CG lag zwar direkt an einem See, auf der anderen Seite war aber der Hauptkonten der HW´s (entsprechenden Interstates in den USA) bei Halifax. Vor allem das röhrende Beschleunigen der LKW´s war störend.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Willi am 06.05.2007, 16:52 Uhr

Auf dem Trans Canada Heighway ging´s wieder nach Truro. Die Straßen in diesem Teil von Kanada sind meist sehr schlecht. Frostaufbrüche werden nur mit Teerpatzen gefüllt. So sind fast alle Straßen Rumpelpisten. Selbst sie HW´s sind nicht viel besser. Es gibt keine Brücke, die nicht Frostaufbrüche aufweist.

Das sind die Momente, in denen Truck Camper gegenüber WoMos klar im Vorteil sind. Man hört nicht so gut, was im Innenraum alles scheppert.  :lol:

Der auf den ersten Blick stille CG entpuppte sich als gar nicht so ruhig. 2 – 3 mal in der Nacht fuhren endlos lange Züge mit ausgeschlagenen Lagern langsam auf einer Strecke die vom CG aus nicht zu sehen war. Bei jedem Feldweg gaben sie ein Signal ab. So dauerte vom ersten bis zum letzten Signal eine Vorbeifahrt gut 20 Minuten.

Bin immer wieder erstaunt, wie viele Campgrounds (auch in den USA) sich in der Nähe von Bahnstrecken befinden.
Aber irgendwie muß man auch so eine Nacht mal erlebt haben. Wir hatten dieses Erlebnis mal auf einem Campground in Bakersfield, dort war der Rangierbahnhof in der Nähe.  :roll:
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 06.05.2007, 18:12 Uhr
Zitat
Aber irgendwie muß man auch so eine Nacht mal erlebt haben.
Ach nöööö! :wink:
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heike & Heimo am 07.05.2007, 20:34 Uhr
25.06/26.06   Halifax – Toronto – Graz

Nach dem Aufstehen reinigten wir das WOMO für die Übergabe. Um 10 Uhr waren wir auf der Station von Canadream. Die Rückgabe erfolgte problemlos. Die Angestellten waren wieder äußerst höflich. Zum Unterschied zu Cruise America wurde hier auch die Dachfläche auf Beschädigungen untersucht. Weniger Glück mit ihrem Fahrzeug (Pick Up mit Sattelaufleger) hatte eine Runde Pensionisten aus Bayern. Sie wollten in 5 Wochen eine große Kanadarunde fahren. Wurden aber bald durch einen Lagerschaden am Aufleger fast eine Woche (Ersatzteilprobleme) in der Pampa aufgehalten. Wenigstens hatten sie den Pick Up, so konnten sie sich fortbewegen.

Mit unserem WOMO waren wir sehr zufrieden. Vor allem der hohe Alkoven im Gegensatz zu den USA WOMO´s.

Vor 12 Uhr waren wir gemeinsam mit den Bayern schon am Flughafen. Unser Flug nach Toronto ging aber erst um 17 Uhr.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/halifax2.jpg)

Die Zeit verging aber relativ rasch.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/halifax3.jpg)

Kaum im Flugzeug eingestiegen war Florian auch schon eingeschlafen. Das sollte sich Gott sei Dank bis zu Hause fortsetzten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/halifax1.jpg)

Pünktlich landeten wir in Toronto. Mit dem Bus ging es wieder zum Internationalen Teil des Flughafens. Nach ein paar Minuten kam auch schon unser Flieger aus Frankfurt. Es war sehr interessant zu sehen, mit welcher ausgeklügelten Logistik so eine Boing 747 in kürzester Zeit (Ent- und Beladen, Catering, Reinigungstrupp, technische Überprüfung usw.) abgefertigt wird.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/Toronto1.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/Toronto2.jpg)

Wir waren die letzten die einstiegen. Diesmal waren freundliche Flugbegleiter (!) an Bord. In Frankfurt war kein Gate frei. So mussten wir auf dem Rollfeld aussteigen. Bei sovielen Leute ergab das ein mittleres Chaos.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/frankfurt1.jpg)

Das war meiner Meinung nach nicht ungefährlich. Die Passagiere liefen planlos umher und das mitten im regen Flughafenbetrieb, bei laufenden Treibwerken.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14189/frankfurt.jpg)

Nach einiger Zeit kamen Busse, die uns die paar Meter zum Flughafengebäude brachten.

Im Flughafengebäude fiel mir als erstes das allgegenwärtige Bier auf. In Kanada habe ich nie irgendwo alkoholische Getränke gesehen. Hier standen die Krügerl nur so herum. Kein Tisch ohne Bier.

Am späten Nachmittag landeten wir in Graz. Die ganzen Familien (Heike´s und meine) waren angerückt um den „armen, soweit mitgeschleppten“ Enkel zu empfangen. Die schwüle Hitze war fast wieder unerträglich (klar über 30°C). Dafür schmeckte das Bier am Abend irgendwie besser als sonst.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: OWL am 07.05.2007, 20:48 Uhr
Danke für den Reisebericht! Du hast uns eine wenig bekannte Region Nordamerikas nahegebracht. Besonders fasziniert haben mic die Bilder von der Tide und ihren Auswirkungen!

 :applaus: :applaus: :applaus:
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Willi am 07.05.2007, 20:51 Uhr
Danke Heimo für diesen schönen Reisebericht.  :applaus: :applaus: :applaus:

Habe richtig Lust bekommen, auch mal dieses andere Eckchen des Kontinentes zu besuchen (wenn da bloß diese "Gelsen" (http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_02.gif) (http://www.smilies.4-user.de) nicht wären).

Die Reise mit Euch hat Spaß gemacht und schöne Eindrücke bei mir hinterlassen (http://www.smilies.4-user.de/include/Optimismus/smilie_op_022.gif) (http://www.smilies.4-user.de)
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Heiner am 08.05.2007, 06:44 Uhr
Hi!

Herzlichen Dank für den schönen Reisebericht und Bildern.
Es hat Spaß gemacht mitzureisen,
und ich hoffe doch auch mal in diese Ecke zukommen.

Gruß Heiner
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Doreen & Andreas am 08.05.2007, 10:24 Uhr
Vielen Dank für diesen interessanten Bericht und die schönen Bilder.
Reisen mit Kindern sind für uns doch immer besonders interessant.
Die Bilder von den unterschiedlichen Gezeiten fanden wir auch besonders beeindruckend, hat uns an unsere Westaustralienreise erinnert, wo wir immerhin 11m Tidenhub in Derby erlebt haben  :shock:.
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Utah am 08.05.2007, 16:30 Uhr
Hallo!

Vielen Dank für euren Reisebericht, schön von einer (mir) relativ unbekannten Gegend gelesen zu haben :-)
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: Biggi am 08.05.2007, 19:02 Uhr
Vielen Dank für den interessanten Reisebericht! Wo geht die nächste Reise hin?  :wink:
Titel: Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
Beitrag von: AndyOne am 09.05.2007, 12:37 Uhr
Hallo Heike & Heimo,

sehr schöner Bericht. Ich war da ja auch noch nie, obwohl wir es 1999 schon mal geplant haben.