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Autor Thema: Washington D. C. bis Cape Coral, FL - unsere Reise vom 28.09. bis 19.10.2007  (Gelesen 10461 mal)

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Perkolai

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Hallöchen,

seid ihr noch da?? Hier kommt nun direkt der nächste Tag:


30.09.2007 Washington D. C. bis Glade Valley, NC (ca. 560 km)


Heute haben wir einen reinen Fahrtag vor uns, da wir beschlossen hatten, uns nicht den kompletten Blue Ridge Parkway anzutun, sondern nur einen Teil davon abzufahren. Da der Jetlag natürlich noch nicht überwunden war, sind wir wieder um 5 Uhr wach. Aber so ist genug Zeit, unsere Sachen zusammenzupacken und noch in Ruhe zu frühstücken. Die Tatsache, dass ab 8 Uhr das Endspiel der Damen-Fußball-WM im TV übertragen wird, lässt uns gleich noch ein wenig beschleunigen. So sind wir heute noch früher beim Frühstück, gönnen uns aber nur ein Müsli und natürlich den leckeren Fruit-Smoothie.

Gegen 8:30 Uhr trennen wir uns schweren Herzens vom Fernseher (gern hätten wir gewusst, wie es ausgeht!), denn wenn unsere Limousine pünktlich ist, sollte sie nun eingetroffen sein. Ja, wir gönnen uns schon wieder den Luxus, uns von einer Limousine zu unserer Mietwagenstation chauffieren zu lassen. In dem Fall wirklich totaler Blödsinn! Hier wäre ein Taxi wesentlich günstiger gewesen, denn wir holen unseren Mietwagen am Ronald Reagan National Airport ab. Dies hat zwei Gründe! Zum einen ist er viel näher an der Innenstadt als der Dulles Airport und zum anderen bekommen wir hier Robert’s heißgeliebtes Lincoln Towncar! Wir haben über Hertz gemietet und dort wurde uns erzählt, dass wir am Dulles Airport kein Towncar bekommen, wenn wir es nach Florida überführen wollen. Auf die Frage, ob dies am National Airport möglich sei, bekommen wir ein klares Ja als Antwort. Verstehen müssen wir das nicht!  :kratz:

Hertz ist eh etwas kurios! Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man ruhig mehrmals anrufen sollte, bevor man bucht, denn man bekommt garantiert bei fünf Anrufen fünf verschiedene Preise genannt. Der Preis, für den wir am Ende gebucht haben, war so niedrig, dass die Einwegmiete von Washington nach Tampa garantiert nicht berücksichtigt war, aber da diese auf der Bestätigung von Hertz als inklusive angegeben wurde, haben wir halt nicht weiter nachgefragt.  :pfeifen:

Als wir vor die Tür des Hotels treten, kommt unsere Limousine direkt angedüst, allerdings haben wir diesmal einen anderen Fahrer, leider… Wir erläutern ihm, dass er uns zur Hertz-Station am National Airport bringen möchte und fragen etwas misstrauisch, ob er weiß, wie er dorthin kommt. Nicht, dass wir ihm nicht zutrauten, den Flughafen zu finden, aber die Mietwagenstation zu finden, ist dann ja schon eine größere Herausforderung. „No Problem!“, war die Antwort. Na, dann kann’s ja losgehen! Der gute Mann ist ein kleiner Heizer und deshalb sehen wir uns mit einigen plötzlichen Bremsaktionen konfrontiert. So kurz vorm Flughafen fragt er nach, zu welchem Terminal wir müssen. Reden wir Chinesisch?!? Nochmal erläutern wir ihm, dass wir zur Hertz-Station möchten und nun fragt er, ob wir denn wüssten, wo die ist. Nö, natürlich nicht! Wofür bekommt der eigentlich sein Geld??? :kloppen: Schließlich lotsen wir ihn anhand der recht guten Beschilderung zu Hertz. Dort nehmen wir unser Auto in Empfang und los geht’s!

Endlich wieder on the road in USA! :lachen5: Unser erstes Ziel ist ein Supermarkt, damit wir uns mit den wichtigsten Dingen eindecken können (Getränke, Kekse, Chips…). Die nächsten Stunden verlaufen recht eintönig und selbst unsere Bemühungen, telefonisch aus Deutschland das Fußballergebnis zu erfahren, sind erfolglos! Irgendwann bekommen wir aber doch das Ergebnis und freuen uns! Wir sind Weltmeister!  :groove: Schließlich wechseln wir von der Interstate 66 auf die 81 und letztendlich auf die 77 und dann kreuzt auch schon der Blue Ridge Parkway unseren Weg! Hier das erste Foto on the road und unser Auto ist auch mit drauf:



Wir müssen den Parkway schon ein ganzes Stück fahren, bevor wir an die Abzweigung zu unserem vorgebuchten Bed & Breakfast kommen und fragen uns schon, ob unsere Routenauswahl die richtige war. Auf diesem Teilstück gibt es kaum Aussicht, da überall große Bäume sind.

Auf unsere Unterkunft sind wir sehr gespannt, hatten wir doch bisher mit Bed & Breakfast in USA keine so guten Erfahrungen gemacht. Allerdings hatten wir auch erst zwei Unterkünfte dieser Art getestet. Wir verlassen den Parkway also an der Abzweigung nach Sparta, bewegen uns aber in die andere Richtung. Es wird immer einsamer und nach einigen Kilometern steht ein kleines handgeschriebenes Schild am Straßenrand „Glade Valley B&B“, das uns über eine kleine unbefestigte Straße direkt in den Wald hineinführt. Hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht!  :bibber:

Unser Misstrauen wächst, aber dann bietet sich uns folgender Anblick:



Und unser persönliches Begrüßungskommando ist auch schon unterwegs:



Das ist richtig schön hier, allerdings nichts für Leute, die Action gewöhnt sind! Hier ist absolut nix los! Wir betreten die Veranda und sehen ein Schild, auf dem wir namentlich begrüßt werden. Wir treten ein und stehen quasi im Wohnzimmer, wie das halt in USA so ist. Die Herrin des Hauses stellt sich uns vor und entschuldigt gleich ihren Mann, der sehr bedauert, nicht da sein zu können, weil er den Enkel nach Hause bringt. Gleichzeitig werden wir allen Leuten vorgestellt, die gerade im Wohnraum sitzen. Wenn ich mich richtig erinnere waren das die Schwester, die Mutter und die Pastorin. Margaret, die Hausherrin, berichtet, dass wir die einzigen Gäste für diese Nacht sind und zeigt uns bereitwillig das ganze Haus, das im Übrigen gerade mal ein Jahr alt ist. Es ist ein absoluter Traum und das ist unser Zimmer:



Das Glade Valley Bed & Breakfast (www.gladevalley.com) können wir wirklich uneingeschränkt empfehlen! Es ist alles supersauber, Margaret ist ein Schatz und das Frühstück ist gigantisch (siehe nächster Tag). Es liegt sicher ein wenig ab vom Schuss, aber wer wandern möchte, kann sich hier auch gut für ein paar Nächte einquartieren.

Nachdem wir uns in unserem Zimmer häuslich eingerichtet haben, merken wir, dass wir Hunger haben und fragen unsere Hausherrin, wo es in dieser Einöde etwas zu essen gibt. Sie empfiehlt uns, ca. 10 Meilen den Parkway Richtung Süden zu fahren. Dort ist Bluff’s Restaurant, das sie als sehr einfach beschreibt, aber das Essen wäre gut. Sie legt uns ans Herz, das fried chicken zu essen, denn das würde ihr Mann lieben. Ich denke noch so, dass ich Hähnchen auch zu Hause haben kann, aber ich sollte meine Meinung noch ändern.

Als wir ein Stück auf dem Parkway gefahren sind, machen wir folgende Begegnung:



Zum Glück war das Tier schneller als wir! Wir haben das Gefühl, ewig gefahren zu sein und fragen uns schon, ob wir Bluff’s verpasst haben. Also wenden wir und fahren einen Parkplatz an, da dort eine Rangerin rumläuft. Die fragen wir nach dem Restaurant und es stellt sich heraus, dass wir noch ein Stück weiter müssen. Als wir fast schon wieder unterwegs sind, ruft sie uns noch hinterher: „Try the fried chicken! It’s great!“ Hmmm, also vielleicht doch…

Und da ist es auch schon:



Ohne Empfehlung hätten wir Bluff’s wohl noch nicht mal als Restaurant identifiziert. Es ist gut was los, allerdings scheinen hier Gäste und Kellner fast ausschließlich schon jenseits des Rentenalters zu sein. Wir fühlen uns wie in der Kantine eines Altenheims. :wink: Dann bestellen wir wirklich das Chicken und bis es bei uns am Tisch landet, sollen uns schon diverse andere Gerichte serviert werden, da die alten Herrschaften wohl ein wenig den Überblick verloren haben. Es war ein sehr netter Abend und das Chicken war das beste, was wir seit langem gegessen hatten!

Zurück in unserer Ponderosa wollen wir eigentlich noch eine brandneue Folge „Desperate Housewives“ im TV ansehen, aber der Schlaf übermannt uns.

Elmar

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Hi

Euer B&B ist auf meiner "Merkliste"
Ich hoffe, Du gibst Gas! Ich habe nur noch 4 Tage Zeit zum Lesen.
Gruß Elmar

eausmuc on tour

Florida: 1990 `91 `95 `97 `99 `00 `01 `02 `03 `04 `05 `06 `07 `08 ´10 NO: `93 SW `07 ´09 `12 ´13 ´14 `15 ´17

Perkolai

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Tagchen,

ah, es ist noch jemand da!  :) Ich werde mich bemühen, so viel wie möglich zu schreiben, aber ob ich das alles in vier Tagen schaffe... Hier aber schonmal der nächste Teil:

01.10.2007 Glade Valley, NC bis Waynesville, NC (ca. 300 km, davon 240 auf dem Blue Ridge Parkway)

Wir haben tief und fest geschlafen, sind aber nach wie vor noch recht früh wach, sozusagen bevor es draußen hell wird. Als es langsam anfängt zu dämmern, bewegen wir uns aus unserem Bett. Während ich noch im Bad beschäftigt bin und die Dusche mit lecker duftenden Produkten von Bath & Body Works genieße, begibt Robert sich auf Erkundungsgang nach draußen. Als er nach einer Weile wieder zurückkehrt, macht er auf mich einen ziemlich angefressenen Eindruck. Schuld daran ist Hunter, der Hund des Hauses. Robert hatte wohl gerade den ersten Fuß aus der Tür gesetzt:



da kam das Untier auch schon angaloppiert. Gerade erst 18 Monate alt, ist er noch ziemlich ungestüm und nicht wirklich erzogen. Er hüpft die ganze Zeit wie ein Flummi an Robert hoch und versucht sich im „Mouthing“, wie Margaret es später nennt. Das ist nicht sehr angenehm, wenn man einen Hund nicht kennt. Robert gibt trotzdem nicht auf und versucht mit dem Tier „Hol das Stöckchen“ zu spielen. Das kapiert er aber überhaupt nicht, sondern schaut nur einen Moment verwirrt dem fliegenden Stöckchen hinterher, um danach gleich wieder Flummi zu spielen. Also kehrt Robert resigniert ins Zimmer zurück und wir gehen zum Frühstück.

Wir berichten Margaret von den Erfahrungen mit dem Hund und sie gibt zu, dass er auf Herrchen und Frauchen wohl hört, sonst aber auf niemanden. Diverse Stories, was Hunter schon alles mit den Gästen angestellt hat, werden auch gleich zum Besten gegeben.

Nun aber zu unserem Frühstück :pancake::
Margaret brutzelt eifrig in ihrer Küche, die offen ist, so dass wir sie genau dabei beobachten können. Es ist gigantisch, was für uns aufgefahren wird. Davon hätte man gut eine ganze Fußballmannschaft ernähren können. Ich hoffe, ich kriege noch alles zusammen: frisch gebackene English Muffins, Marmelade aus Eigenproduktion, noch dampfende ganz frische Cinnamon Rolls, Grits, Eier und Virginia Country Ham. Bis auf das Grits-Zeug war alles superlecker. Diese Pampe hätte ich auch nie probiert, wäre ich nicht von unserer Hausherrin dazu genötigt worden. Sie meint, dass man nicht durch die Südstaaten fahren darf, ohne Grits getestet zu haben. Also, Augen zu und durch! Es schmeckt genauso furchtbar wie die britische Variante Porridge.  :ohjeee:

Mit vollem Magen packen wir unsere Sachen und machen uns zeitig auf den Weg. Auch wenn heute „nur“ 300 km vor uns liegen, werden diese den ganzen Tag beanspruchen, da man auf dem Parkway nur langsam vorankommt. Margaret verabschiedet uns mit einer Umarmung und vier Cinammon Rolls für unterwegs. Lecker, die werden uns noch sehr gute Dienste leisten. Außerdem drückt sie uns einen riesigen Stapel Flyer über ihr B&B in die Hände, damit wir diese in Germany verteilen.  :D

Hier nun eine Auswahl an Fotos, die wir auf unserer Fahrt über den Parkway gemacht haben. Wir halten an unzähligen Aussichtspunkten, die teilweise sehr schön sind, sich aber teilweise von der Aussicht her auch einfach wiederholen.









Teilweise kann man den zögerlich beginnenden Indian Summer schon erahnen:



Wir halten auch an einem Indian Craft Center. Bitte fragt mich nicht, wo dieser genau ist. Ich kann mich nicht erinnern…



Die Crafts selbst halten sich für unseren Geschmack schwer in Grenzen, aber auf der Terrasse stehen urige Schaukelstühle in der Sonne und hier machen wir für eine Weile Siesta und genießen die Aussicht.

Wie ich hier im Forum auch schon an einigen Stellen gelesen habe, sind wir nicht die einzigen, denen der Parkway schnell langweilig wurde. So sind wir froh, als wir bei Asheville auf die Autobahn wechseln und so das letzte Stück bis Waynesville, wo wir unsere nächste Unterkunft haben, abkürzen.

Wieder haben wir ein B&B vorgebucht, das Andon Reid Inn (http://www.andonreidinn.com) und auch diesmal werden unsere Erwartungen weit übertroffen. Es gibt tatsächlich noch eine Steigerung zu dem B&B von gestern. Von außen kann man es noch nicht erahnen



aber unsere Grand Library Suite ist traumhaft schön:



Wir beschließen auch sofort, uns heute abend im Supermarkt mit Essen zu versorgen und für den Rest des Tages einfach die tolle Unterkunft zu genießen. Unsere Gastgeber sind Rachel und Ron, ein sehr freundliches und hilfsbereites Paar. Rachel hat frische Cookies gebacken, die wir in unser Abendessen mit einbeziehen. Ansonsten gibt es Nudelsalat und Brot und wir bekommen auch sofort bereitwillig Teller und Besteck zur Verfügung gestellt. Mit unserem Essen machen wir es uns auf einer der Terrassen gemütlich und halten noch einen Plausch mit Ron, der nicht glauben kann, dass wir uns zu dieser Jahreszeit nach Florida begeben. Er verspricht uns sehr viel Regen, wenn nicht sogar einen Hurricane.  :sprachlos: Das werden wir ja sehen!

Auch hier haben wir das ganze Haus für uns allein, zumindest bis zum sehr späten Abend. Rachel und Ron bieten uns an, dass wir uns auch gern in den anderen Gästezimmern aufhalten können. Wir ziehen uns bald in unsere Suite zurück, denn noch uriger als der Bedroom ist der Bathroom.



Nach einem ausgiebigen Bad fallen wir schon bald in den wohlverdienten Schlaf.

Crimson Tide

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 :D  Ich finde sie immer wieder herrlich---Erfahrungsberichte von Deutschen mit dem ersten "Grits"!  :lol:

Ich habe den auch drei Jahre lang "probiert" und bis zuletzt nicht gewußt, wie manche das täglich essen können  :never:!

Versuche, den zu versüßen, waren dabei noch die besten, für meinen Geschmack, und am gelungendsten die "Besserschmecker-Variante" : Mit Marmelade reingerührt! :lol:

Bei Cracker Barrel hat eine Bedienung mich mal dabei beobachtet und gesagt, so würden nur die Yankees den Grits essen, aber hier im Süden würde man den salzig essen!  :D  Ich antwortete Ihr, daß ich eine Norddeutsche sei, also im Prinzip auch ein Yankee!  :wink:

Ich habe mal das Grits-Zeug bei Freunden drüben wie Grießbrei, mit Vanille und mit Milch statt mit Wasser gekocht, mit Butter und mit Zucker abgeschmeckt, und dann haben sich unsere USA-Freunde geschüttelt!  :lol: (Die essen den mit gebröseltem Bacon und mit Salz)

Die Geschmäcker sind verschieden! :wink:


Zurück zu Deinem Reisebericht!
Das zweite von Euch besuchte Bed & Breakfast sieht wirklich SEHR gut aus, und scheint auch vom Preis-Leistungsverhältnis gestimmt zu haben!  :daumen:

L.G. Monika

USAflo

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  • Wo wir hinfahren brauchen wir keine Straßen...
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Moin!

So nun habe ich deinen Reisebericht auch entdeckt und setzte mich noch schnell dazu, nachdem ich noch schnell von Washington hinterher gereist bin.
Ein toller, interessanter Schreibstil und eine interessante Route (mal nicht der hier sonst so oft beschriebene Südwesten :wink:) :D
Einen Teil (NC und SC und nördliches Florida) sind wir auch schon gefahren. Hat uns damals auch sehr gut gefallen.
Schöne B&B!! KOnnten wir uns damals als Studenten nur einmal leisten!

Bin gespannt, wie es weitergeht!!! :rollen:

Tschau
Links zu meinen USA-Reiseberichten, Ausflugs- und Gastronomietipps für das Oldenburger Münsterland und Berichte zu unseren Europareisen auf meinem Blog: https://unser-om-und-umzu.blogspot.com/p/blog-page_19.html

Miri

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Da kann sich der Hauptbahnhof in Hannover schon eine Scheibe von abschneiden!



Hallo Tanja,

und dabei hat sich der Bahnhof in Hannover doch schon verbessert :zwinker:

Dein Rb gefällt mir auch sehr gut. Die Unterkünfte sehen toll aus. Ich freue mich schon auf die Weiterreise.

Viele Grüße aus der Nachbarschaft
Viele Grüße
Miri

Perkolai

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Zugegebenermaßen gibt es heruntergekommenere Bahnhöfe als den von Hannover... Aber fahren wir nun weiter! Freut mich, dass es langsam voll wird in unserem Town Car!  :wink:


02.10.2007 Waynesville, NC bis Charleston, SC (ca. 465 km)


In unserem Himmelbett haben wir geschlafen wie die Murmeltiere und sind jetzt gespannt, wie sich das Frühstück hier gestaltet. Immerhin durften wir am Vorabend sagen, was wir nicht haben möchten. Rachel legt sich richtig ins Zeug und serviert uns ein 3-Gänge-Menü, das mit dem Frühstück vom Vortrag locker mithalten kann. Wir starten mit Blaubeerjoghurt mit Pflaumen, Kiwi und Müsli, schon mal sehr lecker! Als Hauptgang gibt es Rührei mit Spinat und eine Art Hühnchenfrikadelle. Rachel nennt es Chicken Sausages und betont, dass diese selbst gemacht sind. Vom Aussehen her sind es eher Frikadellen, aber egal. Auf jeden Fall schmeckt es! Der Nachtisch besteht aus Waffeln mit Kirschen.

Leider können wir das leckere Frühstück nicht so genießen wie wir wollen, denn ganz spät am Abend ist noch ein Gast angekommen und diese textet uns während des gesamten Frühstückes zu. :zuberge: Als erstes erzählt sie uns, dass sie normalerweise nie frühstückt, aber wenn sie in einem B&B übernachtet, geht sie immer zum Frühstück, damit sie sich mit den anderen Gästen unterhalten kann. Womit haben wir diese Ehre bloß verdient? Zwischen zwei Bissen müssen wir Fragen aus der Kategorie: „Warum macht ihr Urlaub in USA?“, „Was gefällt euch hier und was gefällt euch nicht?“ über uns ergehen lassen. Dabei stochert sie widerwillig in ihrem Essen rum und lässt fast alles wieder zurückgehen. Arme Rachel! Es  macht sicher keinen Spaß, für solche Leute zu kochen! Wir sind erleichtert, als sie endlich geht und wir zumindest die letzten Bissen unseres Frühstücks genießen können.

Nachdem wir unsere Sachen zusammengesucht haben, verabschieden wir uns von unseren netten Gastgebern. Auch von Rachel werden wir mit Umarmung verabschiedet, aber auch Ron fordert sein Recht, denn wie er uns erklärt, lautet die Devise „HTH“! Auf mein verwirrtes Gesicht hin gibt es auch die Langfassung „Hug the host!“ Ok, kann er haben! Wir verabschieden uns fast schon widerwillig, denn wir wissen, dass es unterkunftstechnisch nur schlechter werden kann.  :angst:

Bevor wir  uns auf den Weg Richtung Charleston machen, schauen wir uns ein wenig die Innenstadt von Waynesville an. Das Städtchen macht einen hübschen, wenn auch recht verschlafenen Eindruck:



Nachdem ich hier im Forum erfahren habe, dass der Schauplatz eines meiner Lieblingsfilme („Dirty Dancing“) praktisch auf unserem Weg liegt, muss ich unbedingt einen Abstecher zum Lake Lure machen. Auf das Gemurre von Robert achte ich erst gar nicht! :sauer2: Wohlgemerkt murrt er nicht wegen des Abstechers, sondern wegen des schrecklichen Films mit dem noch schrecklicheren Hauptdarsteller. Aber das versteht wohl niemand, der nicht in den 80ern groß geworden ist und noch dazu nicht weiblich ist…

Als wir die Autobahn verlassen, kommen wir in eine sehr ländliche Gegend und es scheint hier das Land der Apfelplantagen zu sein, denn an jeder Ecke steht hier jemand, der Äpfel verkauft. Da solche Verkaufstände/-scheunen immer unser Interesse wecken, halten wir natürlich auch an einer besonders einladend aussehenden Scheune.



Hier wurde gerade eine Busladung Rentner ausgekippt, die wahrscheinlich auf einer Art Fahrt ins Blaue sind. 8) Die Äpfel sind nicht gerade günstig, aber sehr, sehr lecker! Auch Marmelade erstehen wir hier, denn homemade schmeckt die doch viel besser als aus dem Supermarkt. Und da wir uns, sobald wir Florida erreichen, selbst versorgen werden, ist das Geld gut angelegt.

Bevor wir an den Lake Lure kommen, erreichen wir einen Ort namens Chimney Rock. Auch hier legen wir einen Zwischenstopp ein, denn es erinnert schwer an eine alte Goldgräberstadt.



In einem kleinen Laden erstehe ich einige Postkarten und die alte Dame, der der Laden gehört, erzählt mir erstmal die Leidensgeschichte ihres Mannes. Leider habe ich nur die Hälfte verstanden, was nicht an meinen Englischkenntnissen liegt, sondern daran, dass sie so leise nuschelt. Aber ihr reicht mein mitfühlender Blick scheinbar schon aus.  :)
Kurz hinter Chimney Rock erreichen wir den Lake Lure. Zu Anfang habe ich noch so meine Probleme, die Filmschauplätze zu identifizieren, aber nach einem kurzen Spaziergang klappt auch dies. Hier einige Beispiele:







Als wir DEN Pavillon erreichen, muss ich mir noch einige dumme Bemerkungen seitens Robert gefallen lassen, aber immerhin gibt er zu, dass es an dem See recht nett ist. Nach einem kurzen Picknick mit Muffins und Flat Bread machen wir uns auf den Weg nach Charleston.

Bisher war uns das Wetter ja sehr wohlgesonnen, denn seit dem ersten Tag kannten wir nur strahlend blauen Himmel und mindestens 25 °C! Sollte uns dieses Glück heute verlassen? :sauer: Je näher wir nach Charleston kommen, desto dunkler wird der Himmel und als wir die Stadtgrenze erreichen, fängt es an zu schütten und ist auch ziemlich windig.

Mit der Hotelsuche in Charleston haben wir uns schwer getan, war doch alles was in der Nähe des historic district liegt, extrem teuer. Zuerst hatten wir uns ein ganzes Stück außerhalb einquartiert, aber einige Wochen vor Urlaubsbeginn bekamen wir Bedenken und suchten doch noch ein Hotel in der Stadt. So landeten wir im Courtyard by Marriott.

Die Wegbeschreibung, die wir uns im Internet auf der Marriott-Seite ausgedruckt hatten, ist unter aller Kanone und so machen wir erste Bekanntschaft mit der Cooper River Bridge. Auf der anderen Seite angekommen bin ich mir sicher, dass wir total falsch sind und so betreten wir ein anderes Hotel und fragen den netten Herrn an der Rezeption nach dem Weg. Mit einer Karte und einer genauen Zeichnung bewaffnet machen wir uns auf den Rückweg über die Brücke. Insgesamt haben wir diese während unseres zweitägigen Aufenthaltes 8 x befahren. Wer bietet mehr?!?

Nun finden wir das Courtyard auf Anhieb! Verwöhnt durch das nette Hotelpersonal in Washington und die B&B Betreiber sind wir den anonymen Hotelbetrieb nicht mehr gewöhnt und könnten uns direkt über das schnarchnasige Personal im Courtyard aufregen. Naja, immerhin ist unser Zimmer in Ordnung. Wir haben sogar einen kleinen Balkon, auf dem wir den prasselnden Regen noch besser verfolgen können. 

Der Hunger treibt uns am Abend nochmal raus, aber da wir keine Ahnung haben, wohin wir sollen und nicht in einem überteuerten Restaurant im Touristenviertel landen wollen, fragen wir an der Hotelrezeption. Das gelangweilte Mädel dort legt uns eine Telefonnummer vor die Nase mit dem Vorschlag, eine Pizza zu bestellen. Als wir erläutern, dass wir raus wollen, meint sie, dass um die Ecke ein Burger King ist. Sie wedelt mit den Armen Richtung Brücke und gibt ein paar schwammige Beschreibungen ab, so dass wir beschließen, uns auf eigene Faust auf die Suche zu begeben.

Nun darf geraten werden, wo wir wieder landen!? Genau, jenseits der Brücke! Man kann vor lauter Regen kaum die Hand vor Augen sehen, aber nach einer Weile landen wir in einer Burger-Bude, die ganz annehmbar aussieht. Die Burger sind auch ganz in Ordnung, nur die teuersten, die ich bisher außerhalb eines Diners gegessen habe.

Leider muss auf dem Rückweg zum Auto ein Frosch wahrscheinlich sein Leben lassen. Ich bekenne mich schuldig, aber er muss mitten auf dem Gehweg gesessen haben. Plötzlich merke ich, dass ich auf etwas Unebenes trete und als ich quietschend zur Seite springe, bewegt sich die Unebenheit. Iiiiiiiiigitt, ein Frosch und dessen Exkremente kleben jetzt unter meinem Schuh! Warum müssen Männer über so was eigentlich immer lachen?  :kloppen:

Zurück im Hotel wird der Fernseher noch angeworfen, denn hier gibt es HBO, aber mit der Hoffnung auf besseres Wetter schlafen wir schon bald ein.

Das Courtyard by Marriott kann ich nur bedingt empfehlen. Es ist ein ordentliches Mittelklassehotel, aber die Lage ist etwas gewöhnungsbedürftig. Es liegt genau an einer der vielbefahrenen Einfallstraßen nach Charleston. Die Zimmer Richtung Fluss sind sicher erheblich ruhiger und eines davon hatten wir auch.

Das war unser Ausblick.




Elmar

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Hallo

Da kommt davon, wenn man am Anfang der Reise mit B&B und Limoservice verwöhnt wird :lol:
Irgendwann geht es abwärts.
(Klugscheißmodus an)
Bei der nächsten Reise müsst Ihr halt erst ins Marriot und dann in die B&B :dozent:
(Klugscheißmodus aus)

Solche Tiefschläge erlebt man halt immer wieder mal

Gruß Elmar

eausmuc on tour

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Perkolai

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Moin,

ok, ich habe verstanden! Wir werden das beim nächsten Urlaub ändern. :wink: Danke für den Tipp!

Wobei ich das Courtyard nicht wirklich als Tiefschlag bezeichnen würde. Da gibt es wahrlich schlimmeres. Der Unterschied zu dem vorhergehenden Luxus war halt nur etwas krass und preislich gab es kaum einen Unterschied.

Viele Grüße

Tanja

Perkolai

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03.10.2008 Charleston, SC

Ein Blick aus dem Fenster zeigt uns, dass es immer noch schüttet und der Himmel bleigrau ist.  Also switchen wir erstmal den Fernseher an und der weather channel sagt uns, dass irgendwo draußen auf dem Atlantik ein Hurricane tobt und dieser für Dauerregen in der Region South Carolina, Georgia und Nordflorida sorgt. Aussicht auf Besserung gibt es vorerst nicht. Na, toll! Das sind ja super Aussichten…  :wut54: Wir beschließen, erstmal zum Frühstück zu gehen. Nach den eher familiären Frühstücken in den B&Bs ist der große Frühstücksraum eine ziemliche Umstellung für uns. Heute nehmen wir nur das continental breakfast, da wir die letzten beiden Tage ja schon feudal gespeist haben. Es gibt Donuts, Muffins und noch einige klebrige Süßteile sowie Joghurt, Toast mit cream cheese und cereals. Wir sind zufrieden und gehen nach draußen, um das Wetter zu inspizieren. Aber ganz schnell verkrümeln wir uns wieder ins Zimmer.

Wir beschließen, noch eine Weile verstreichen zu lassen, denn vielleicht gibt es ja irgendwann mal eine Regenpause… Also wird wieder HBO angeschaltet, wo der dritte Teil von „Star Wars“ läuft. Als der Film vorbei ist, beschließen wir, trotz des Regens loszufahren. Unsere erste Tat besteht darin, eine Tankstelle zu suchen, da sich unsere Tankfüllung schwer dem Ende zuneigt. Dunkel erinnern wir uns daran, dass wir gestern abend jenseits der Brücke eine Tankstelle gesehen haben. Also machen wir uns auf den Weg dorthin. Irgendwie müssen wir aber drehen, um an die Tankstelle zu kommen und da wir die Ausfahrt verpennen, landen wir schon wieder auf der Brücke, weil es so schön war. :lol: Da wir dringend Benzin brauchen, fahren wir wieder zurück und nun wird endlich das Auto vollgetankt.

Da ich auf meiner Patrick Swayze Revival Tour natürlich unbedingt zur Boone Hall Plantation muss, machen wir uns auf den Weg dorthin. Ich habe die Hoffnung, dass ich von draußen ein paar Fotos machen kann, denn eine ganze Plantagenbesichtigung möchte ich nicht machen, da es immer noch in Strömen gießt! Leider muss man direkt am Eingang USD 20,00 Eintritt bezahlen und wir verzichten dankend. So viel ist selbst mir der Blick auf das Zuhause von Orry Main aus „Fackeln im Sturm“ nicht wert und so ziehen wir unverrichteter Dinge von dannen. Ein bisschen traurig bin ich schon, aber USD 20,00 für ein paar Fotos?!?

Auf dem Rückweg sehen wir einen Supermarkt und da wir beschlossen haben, am Abend nicht essen zu gehen, sondern ein kleines Picknick auf unserem Zimmer zu veranstalten, gehen wir erstmal einkaufen. Es gibt Joghurt, Weißbrot, Maccaronisalat und Cheddar. Eine etwas eigenwillige Zusammenstellung, aber uns schmeckt’s! Da gleich neben dem Supermarkt ein Subways ist, nehmen wir hier unser Mittagessen ein. Leider haben wir verschusselt, darauf zu bestehen, dass das Brot getoastet wird und so erlebt unser Magen direkt beim ersten Biss einen Kälteschock. Man könnte den Eindruck haben, dass die Zutaten direkt aus dem Gefrierschrank kommen. Brrrrrr, nie wieder Subways!  :sprachlos:

Um zumindest einen kleinen Blick auf die Altstadt von Charleston erhaschen zu können, beschließen wir eine selfguided tour mit dem Auto zu machen. So bleibt unser Eindruck von Charleston sehr rudimentär und man mag uns nachsehen, dass wir von der Stadt nicht sonderlich begeistert waren. Bei Sonnenschein hätte das sicher anders ausgesehen! Wetterbedingt gibt es vom heutigen Tag keine Fotos.

Wilder Löwe

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Die B&Bs sehen wirklich fantastisch aus. Wir überlegen gerade, im nächsten Jahr statt Westküste eine Tour von Miami nach New York zu machen. Daher kommt Euer Reisebericht gerade richtig. Freue mich auf die Fortsetzung.

Katrin
Viele Grüße
Katrin

Susan26

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Hallo Perkolai,

dein RB hat einen doppelten Nutzen für mich - 1. Bilder aus den USA, 2. endlich erfahre ich, wo Dirty Dancing gedreht wurde  :lol: ... ich hatte bisher immer keinen Erfolg, dies herauszufinden  :( Aber ich muss zugeben, dass ich die Bilder / Kulissen nicht wirklich erkannt hätte  :oops:

Wann gehts denn weiter?!  :wink:

Susan
happiness is only real when shared.

USAflo

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Ja, so ein Wetter kann einem im Südosten leider öfter mal begegnen und dann ist ein Tag des Urlaubs weg. Das ist uns 1999 auch passiert, als ein schwerer Hurricane South und North Carolina traf (Hurricane Floyd) und einen großen Teil von North Carolina unter Wasser setzte, so dass wir unsere Urlaubsplanungen umschmeißen mussten.
Aber zum Glück kommt ja nach einem schlechten Tag auch wieder einer mit Sonne, oder?
Bin gespannt, wie es weiter geht!

Tschau
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Willi

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Hi Tanja,

habe mich mal mit in den Towncar gedrückt, bei dem Wetter will ich nicht länger draußen bleiben.
Bin Euch jetzt in einem Rutsch nachgefahren und was ich bisher gesehen und gelesen habe, hat mir gut gefallen.
Freue mich auf die Weiterfahrt.  :)

Perkolai

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Hallöchen,

leider sollte sich der Hurricane als hartnäckiger erweisen als erwartet... :x


04.10.2007 Charleston, SC bis Amelia Island, FL (ca. 369 km)

Heute verlassen wir Charleston und kommen endlich in unser geliebtes Florida, wenn auch noch nicht in unsere zweite Heimat Cape Coral, sondern erstmal an die Atlantikküste.

Wir sind recht zeitig wach und ein Blick aus dem Fenster zeigt uns, dass es nach wie vor wie aus Kübeln schüttet. Da unsere Strecke heute nicht wirklich lang ist, lassen wir uns viel Zeit. Es gibt wieder das continental breakfast und danach packen wir in aller Seelenruhe unsere Sachen zusammen. Ich kaufe im Hotelshop noch ein paar Postkarten von Charleston, denn auch wenn wir nicht viel gesehen haben, können wir ja trotzdem den Daheimgebliebenen Ansichtskarten schreiben.  8)

Am späten Vormittag sitzen wir dann in unserem Auto und sind wieder on the road. Ursprünglich hatten wir für heute geplant, einen großen Teil des Tages in Savannah zu verbringen, aber wir beschließen nun, dass wir es vom Wetter abhängig machen. Sollte der Regen kurz vor Savannah nachlassen, fahren wir runter von der Autobahn, ansonsten geht es direkt nach Amelia Island weiter.

Was soll ich sagen? Erscheint doch tatsächlich ein kleiner heller Fleck am Himmel und der Regen hört fast auf. Wir sehen einen Silberstreif am Horizont und fahren optimistisch nach Savannah rein. Überflüssig zu erwähnen, dass es hier wieder gießt…  :koch: Was hat der Wettergott eigentlich gegen uns? Noch nie hat es in einem unserer USA-Urlaube so lange am Stück geregnet. Das spricht dafür, dass wir künftig wieder in dem von uns bevorzugten Frühjahr rüberfliegen. Aber nicht vom Thema abschweifen. Wir entdecken so eine Art Tourist Info und halten dort an. Sie scheint geöffnet zu sein, aber wir finden es etwas befremdlich, dass hier gerade die Fenster mit Brettern vernagelt werden. Sollte der Hurricane nun doch auf die Küste zusteuern? Schlotter…  :hilfe: Wir erkundigen uns nach Besichtigungsmöglichkeiten in Savannah und überlegen einen Moment, ob wir eine geführte Sightseeing Tour per Bus mitmachen. Aber bei dem Wetter sieht man eh nix und so beschließen wir, mit dem Auto durch Savannah zu fahren. Meine verzweifelten Fotoversuche sehen so aus:



Nach kurzer Zeit, die wir ziellos durch die Straßen von Savannah schwimmen, kehren wir zurück auf die Autobahn und nun lassen wir uns vom Wetter nicht mehr foppen. Es geht jetzt direkt nach Amelia Island, genauer gesagt nach Fernandina Beach, wo wir uns über www.vacationrentals.com eine nette Ferienwohnung am Strand für drei Nächte gemietet haben. Wir sind sehr gespannt, wie diese aussehen wird, denn das ist unsere erste Buchung auf dieser Homepage. Unser E-Mail-Wechsel mit der Besitzerin des Appartements war sehr nett. Es ist gerade erst Nachmittag, als wir in Fernandina Beach ankommen und dank der guten Wegbeschreibung finden wir das Haus, in dem sich unser Appartement befindet, sofort. Erstmal sind wir etwas skeptisch, da es von außen so aussieht, als ob das Haus gerade erst seit kurzem bezugsfertig ist. In der Tiefgarage sind die Bauarbeiter noch am Werkeln und auch das Treppenhaus ist noch nicht fertig. Ein weiterer Effekt scheint zu sein, dass der Fahrstuhl nicht funktioniert. Also nehmen wir erstmal ohne unser Gepäck die Treppe in die 3. Etage.

Die Wohnung ist wirklich total schön. Hier mal einige Eindrücke.







Nachdem wir alles inspiziert haben, wollen wir unser Gepäck nach oben holen, aber der Fahrstuhl rührt sich immer noch nicht. Im Hausflur finden wir die Telefonnummer von so einer Art Hausmeister, den wir versuchen anzurufen. Toll, hier läuft nur der Anrufbeantworter. Unser Versuch, die Besitzer des Appartements in Wisconsin anzurufen, scheitert auch, da man mit dem Apparat im Appartement scheinbar nicht außerhalb Floridas telefonieren darf. Und unser Handy hat momentan kaum Empfang.  :kloppen: Robert erklärt sich zähneknirschend bereit, unsere Koffer die Treppen raufzuschleppen. Der Arme!  :kuss: Nachdem die Koffer oben sind, hat das Handy auch wieder Empfang und wir können in Wisconsin anrufen. Kelly verspricht, sich um das Problem zu kümmern. Einige Minuten später funktioniert der Fahrstuhl wie durch Zauberhand wieder, aber ein Restmisstrauen bleibt zumindest von meiner Seite zurück. Ich bin jedes Mal froh, wenn wir nicht stecken geblieben sind.

Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben, machen wir uns auf den Weg zum nächsten Supermarkt, um den Kühlschrank zu füllen. All die leckeren Sachen, die wir seit Dezember 2006 (unser letzter Florida-Urlaub) nicht mehr gegessen und getrunken haben, finden den Weg in unseren Einkaufswagen. Wir stehen allerdings kurz vor der Herzattacke, als wir im Kühlregal kein Häagen Dazs Pineapple Coconut finden. Sollte es Robert’s Droge nicht mehr geben? Puh, Erleichterung! Im nächsten Supermarkt werden wir fündig!  :lol:

Am Abend hört es tatsächlich für ca. zwei Stunden auf zu regnen und wir nutzen die Gelegenheit zu einem Spaziergang im historic district. Sieht alles ganz nett hier aus und es gibt es auch all die schönen Südstaatenhäuser, die wir nun in Charleston nicht gesehen haben. Hier ein paar abendliche Impressionen von downtown Fernandina Beach.





In unserem Appartement liegt ein Gästebuch, in dem von den anderen Gästen u. a. häufiger ein Restaurant namens La Bodega empfohlen wird. Wir entscheiden uns, hier zum Abendessen einzukehren. Es ist nicht ganz billig und von innen sieht es eher rustikal aus, aber das Essen ist sehr gut und voller Ideen. Hier gibt es auf keinen Fall die allseits bekannte sog. amerikanische Küche. Angeblich soll man sehr gut seafood essen können, aber da Robert sich dem Fisch aus Prinzip verweigert und ich heute keine Lust drauf habe, wählen wir beide etwas anderes. Leider habe ich unser Essen nicht fotografiert! Robert bekommt Schweinefilet mit einer Art Gries, Obst und Kohl. Laut seiner Aussage schmeckt es sehr gut! Ich habe schon seit Tagen unglaubliche Gelüste auf Pasta und bestelle mir Chicken Pesto Pasta. Als man mir eine große Suppenschüssel vor die Nase stellt, muss ich sicher etwas dumm aus der Wäsche geschaut haben.  :kratz: Hinter Chicken Pesto Pasta verbirgt sich eine Art Pestosuppe, in der eine halbe Tonne Spaghetti, Hähnchenstücke und Kirschtomaten schwimmen. Auch wenn es nicht so aussieht, schmeckt es sehr lecker.



Mit Meeresrauschen schlafen wir heute ein.