Montag, 23. November 2009
Das "Continental Breakfast" im Red Roof Inn habe ich mir erspart. Da sowieso gerade kein Sitzplatz frei war, nahm mir nur meine "complimentary" Zeitung und ging zum Denny’s um die Ecke (genauer: drei Ecken).
Nach all der Wildnis stand heute erst einmal etwas Geschichte auf dem Programm, von der San Antonio für amerikanische Verhältnisse durchaus einiges zu bieten hat. Immerhin haben die Spanier einige Bauwerke hinterlassen, die sogar noch erhalten und nicht durch Autobahnen und Parkplätze ersetzt sind, und
The Alamo ist seit der dortigen Schlacht gegen die Mexikaner so etwas wie das texanische Nationalheiligtum. Daneben gibt's den Riverwalk ("Paseo del Río") - ein Netz aus Fußwegen entlang des San Antonio River (ein Stockwerk unter Straßenniveau), deren erste Abschnitte Ende der 1930er Jahre entstanden sind.
Nach dem Frühstück machte ich mich auf, die weiteren spanischen Missionen des Mission Trail (genauer: des "
San Antonio Missions National Historical Park") zu erkunden. Nachdem die meisten Touristen offenbar noch schliefen, waren an den Missionen nur sehr wenige andere Besucher. Zudem braucht man ein Auto, um zu den Missionen San Juan and Espada zu kommen, da sie entlang des San Antonio River etwas außerhalb der Stadt liegen. Das führt auch dazu, dass es dort überraschend ruhig und friedlich für die siebtgrößte Stadt der USA ist. Da ich ungern die Informationen des National Park Service zu den einzelnen Kirchen abtippen möchte (...nein, ich weiß deren Baujahre nicht auswendig
): Hier der Link zur Website des
San Antonio Missions NHP.
Mein erster Stopp war die
Mission San José, bei der auch das Visitor Center liegt:
Mission San JoséEtwas überraschend ist, dass die Kirchen ursprünglich bunt bemalt waren.
Leider sieht man nur noch wenige Reste davon. Weiter südlich ging es dann zu
Mission San Juan:
Mission San JuanDie Wände sehen durchaus etwas baufällig aus
und sind teilweise von außen abgestützt,
aber der "Betrieb" geht weiter Die südlichste und abgelegenste der Missionen ist die
Mission Espada:
Auf dem Rückweg in die Stadt fuhr ich schließlich zur
Mission Concepción, die mitten in einem Wohngebiet am Rand der Innenstadt liegt:
Mission ConcepciónDeckenmalerei in einem Seitengebäude - die Kirche selbst war wegen
Renovierung geschlossen Auf dem Rückweg in die Stadt machte ich noch einen Spaziergang durch den
King William District, San Antonios "Sauerkraut Bend". Der King William District ist ein Villenviertel, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden ist und vor allem von wohlhabenden deutschen Siedlern bewohnt wurde. Von der "San Antonio Conservation Society" gibt es eine kostenlose Broschüre, die einen Rundgang durch das Viertel beschreibt.
Für den Abend stand dann noch ein letztes Highlight der Tour an: Ein Basketballspiel der
San Antonio Spurs gegen die Milwaukee Bucks.
Da man ja alles etwas komplizierter machen kann, habe ich mich im Visitor Center erkundigt, ob man zur AT&T Arena auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt (da das Red Roof Inn bereits in der gleichen Straße wie die AT&T Arena lag). Das sei kein Problem, war die Antwort und man gab mir auch gleich noch den Fahrplan mit. Dass selbst bei einem Basketball-Spiel mit 20.000 Zuschauern nur alle halbe Stunde ein Bus fährt, hätte mir aber zu denken geben sollen...
Um’s kurz zu machen – ich kam problemlos zur AT&T Arena, stand nach dem Spiel 40 Minuten eher ratlos an der Bushaltestelle, um dann schließlich ein Taxi zu nehmen. Als wenn das nicht genug gewesen wäre – bei der Ausfahrt vom Parkplatz des AT&T Centers kam dann doch mal wieder ein Bus....
Das Spiel war unterhaltsam und schon das Drumherum mit Nationalhymne, einer weiblichen Mariachi-Band, die iregend einen Wettbewerb gewonnen hatte, Werbe-T-Shirts Ins-Publikum-Werfen, usw. war auf jeden Fall sehenswert. Die Spurs vergeigten vor rund 17.500 Zuschauern im zweiten Viertel einen 12-Punkte Vorsprung, aber gewannen am Ende souverän mit 112 zu 98. Dazu gab's noch Coyote (das Maskottchen der Spurs), der durch die Pausen tobte. Noch etwas? - Ja, die Portion "Nachos mit allem" war allein fast nicht zu schaffen...
Die Kamera-Qualitäten meines Handys sind eher zu vernachlässigen... (Eintrittskarte über Ticketmaster: Balcony Level, Ticketpreis $49,35, bei einem Endpreis von $64,77 - bei Gebühren ist Ticketmaster mindestens so kreativ wie Ryanair
. Die teueren Plätze am Spielfeld und die "billigen" Balcony-Plätze waren ziemlich voll. Balcony auf Höhe der Mittellinie war ganz gut und auch nicht zu weit vom Geschehen entfernt – allerdings ist man noch näher an dem Video-Würfel, was manchmal etwas ablenkt).