Herzlich willkommen an alle, und danke für die Beruhigungstropfen in Sachen Fotos.
ilnyc, ich musste schon schmunzeln, als ich Dein Foto sah.
Überlegt Euch nochmals gut, ob Ihr dann auch in unser WoMo einsteigen wollt, denn gemäss meiner Frau sei ich zeitweise ein recht rasanter Fahrer... Aber dazu später mehr.
Ich mache dann gleich mal weiter.
Freitag, 4. Juli 2008Mal schauen, was der "Independence Day" so bringt. Wir haben für heute morgen 09.30 Tickets für die Alcatraz-Tour vorbestellt. Noch profitieren wir von der Zeitverschiebung, das heisst, wir bringen die Kinder problemlos auf die Beine. Gestern war ich übrigens nach dem Duschen schon mal zum Ticket-Office marschiert (etwa eine Viertelstunde vom Hotel). Dort wurde mir mitgeteilt, dass die Tickets erst am Abfahrtstag abgegeben werden können... Wir sollten doch eine halbe Stunde vor Abfahrt dort sein. Klappt dann auch, wir sind um Neun dort, schnappen die Tickets, und lassen uns in eine der Kolonnen vor dem Boarding einweisen.
Die Überfahrt selber ist sehr ruhig, und es ist schon ein spezielles Gefühl, da rauszufahren. Für mich war es ein Deja-vu, denn ich war 1989 schon einmal alleine in San Francisco und habe Alcatraz besucht. Aber nach fast 20 Jahren ist es beinahe wie das erste Mal.
Sieht doch alles irgendwie noch ganz gleich aus:
Beim Aussteigen beobachten wir, wie die Ranger die Leute für Touren zu ködern versuchen, fast wie Marktschreier. Das finden wir irgendwie noch witzig und hören ein bisschen zu. Dann schlendern wir hoch zwischen einigen Nebengebäuden durch zum eigentlichen Haupttrakt. Wir fassen die "elektronischen Guides". Für die Kinder, die noch eher wenig Englisch verstehen, ist das sehr wohltuend.
Zuerst wird man durch die Räumlichkeiten geführt, in welchen die Delinquenten früher aufgenommen wurden. Manchem dürfte es im Kleider-Fass-Raum wohl ziemlich mulmig geworden sein.
Wir finden alle die elektronische Führung ganz fantastisch: Absolut informativ, spannend und mit den Aussagen von Insassen und Wärtern gespickt. Absolut empfehlenswert! Meine Familie lauscht auf dem "Broadway" dem Guide:
Dreistöckig die Reihen der Zellen:
Einige der berühmtesten Insassen...
... doch der grösste Ganove wurde von meiner Frau fotografiert:
Was mich beeindruckte, war die Schilderung, wie die Häftlinge jeweils auf die Stadt sehen konnten und bei dort stattfindenden Festen das Gelächter der Feiernden hörten. Muss schon deprimierend gewesen sein.
Deshalb gab es auch immer wieder Ausbruchsversuche. Der blutigste wird im Guide ziemlich realistisch geschildert. Danach sehen wir noch die Zelle, aus welcher (und zwei anderen) der Ausbruchsversuch stattfand, der dann später in "Escape from Alcatraz" verfilmt wurde. Die drei Flüchtigen entkamen durch das Lüftungssystem. Ob sie allerdings wirklich die Freiheit erlangten oder auf der Flucht ertranken, ist ungeklärt.
Um 12.00 Uhr fahren wir zurück und besuchen danach Pier 39. Gleich beim Eingang das Hard-Rock-Café. Das wollten wir den Kindern zeigen und es kurz besichtigen. Gleichzeitig brach natürlich wieder mal der Hunger bei unseren beiden Heranwachsenden aus und aus dem geplanten Imbiss wurde ein richtiges Mittagessen.
Wir waren echt froh, dass wir uns richtig gestärkt hatten, denn - na klar, Independence Day - Pier 39 war proppenvoll:
Vielleicht war das auch der Grund, dass sich kaum ein Seehund blicken liess.
Die Zeit rinnt uns durch die Finger. Flavia möchte zurück ins Hotel, und als wir sie dort deponiert haben, schauen wir bei der Doppeldecker-Bus-Tour um die Ecke vorbei. Wegen des Feiertages machen die bereits schon Feierabend, d.h. der letzte Bus wird bereits geboardet und es hat auch nur noch in der unteren Kabine Platz. So ist natürlich mit drop-off / drop-on auch nix mehr. Also lassen wir's. Nun möchte auch Dominik zurück ins Hotel, noch besteht ein gewisser TV-Durst...
Meine Frau und ich beschliessen, gegenüber dem Hotel ins "Knockle's" zu gehen, wo ich endlich ein Widmer-Bier probieren kann. Daher auch die Photo von gestern. Als ich den Kellner frage, ob ich eine Flasche mitnehmen könne, guckt er mich ziemlich verwirrt an. Dies sei nicht möglich, das Bier komme aus dem Metalltank. Ich erkläre ihm, dass ich denselben Namen habe, worauf er sich davonmacht und mir ein Original-Bierglas und drei Aufstell-Kartons mit den Widmer-Brothers drauf organisiert. Als ich ihm freudestrahlend die Hand drücke, ist er gleich nochmals verwirrt.
Das Widmer-Weizenbier schmeckt übrigens ähnlich wie der Kaffee, den meine Frau bestellt hat: ziemliche Pfütze!
Zurück im Hotel ruhen wir uns etwas aus und gehen danach auf Restaurant-Imbiss-Suche. Dies ist sehr schwierig, weil ganz San Francisco auf der Gasse ist und vor jedem Restaurant sich eine lange Schlange gebildet hat. Schliesslich landen wir wieder im "Knockle's" und bestellen Pouletflügeli mit feiner Honigsauce und Hamburger garniert. Danach wollen die Kinder freiwillig ins Bett.
Anita und ich gehen uns um 21.30 noch das Feuerwerk anschauen. Erstens ist es sehr windig, zweitens sehr kalt und drittens neblig. Ausser sehr vielen Leuten, die es sich am Strassenrand, auf Campingstühlen oder auf den Pritschen Ihrer Pick-Ups bequem gemacht haben, sehen wir nicht allzuviel. Nach einer Viertelstunde gehen wir wieder zurück ins Hotel und ins Bett. Schliesslich wollen wir morgen früh unser WoMo abholen. Das Taxi ist schon bestellt.
Irgendwie... bin ich noch nicht fertig mit San Francisco. Zuwenig gesehen in zwei Tagen. Der halbe Tag Verlust bei der Anreise hat uns danach gefehlt.