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Autor Thema: Wie langweilig: Schon wieder von Ost nach West  (Gelesen 21817 mal)

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Angie

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Re: Wie langweilig: Schon wieder von Ost nach West
« Antwort #15 am: 14.04.2010, 21:12 Uhr »

Hallo Landsmann :D,

hast du den Jetlag schon überwunden? Ich bin doch schon soooo auf deinen Reisebericht gespannt :D


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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lippifax

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Re: Wie langweilig: Schon wieder von Ost nach West
« Antwort #16 am: 15.04.2010, 09:00 Uhr »
Jetlag überstanden, aber es standen noch einige "Aufräumaktionen" am Programm. Unter anderem wurde mein Auto von Steinen beworfen, und das musste mit der Versicherung abgeklärt werden.... Grrrr

Na gut, dann starten wir mal. Fotos gabs teilweise wenige, je nach Wetterglück.


15.3. Anreise

Fröhlich startete unsere Reise um ca 9 Uhr beim Flughafen Linz. Gleich nach dem Betreten der Abflughalle jedoch die erste Ernüchterung. Auf der Infotafel waren die Worte "Verspätet" direkt neben unserem Flug.

Na gut was soll man machen, eingecheckt wurde trotzdem. Am Anfang war noch von 40 Minuten die Rede, sodaß wir uns nicht sehr viele Sorgen machten. Der Abflugzeitpunkt rückte immer näher und die Durchsage sprach auch noch von 40 Minuten. Da wir in Frankfurt 2h Transferzeit hatten, gingen wir noch von einem angenehmen Flug aus.

Der Flieger landete auch zu der vorgesehenen (verspäteten) Zeit, aber ab da begannen die wirklichen Problemchen. Im Flugzeug wurden die Triebwerke gestartet, jedoch nach kurzer Zeit wieder runtergefahren.
Per Durchsage erhielten wir die Info, daß ein Triebwerk eine Störung hatte und in ca 15 minuten neu gestartet wird. Dann sollte das Prolem behoben sein. (Vertrauenserweckend).

Gute Nachricht: Triebwerk läuft, schlechte Nachricht: Den Platz in der Start- und Landeschleife verloren. Gehen Sie direkt ins Gefängnis, gehen sie nicht über Los, kassieren sie keine 400 Euro.
Mit 1,5h verspätung Abflug nach Frankfurt. Hier die nächsten "erfreulichen" Nachrichten. München wurde wegen Schneechaos komplett gesperrt und alles über Frankfurt geroutet. Hier war noch Hoffnung gegeben, da sie uns mitteilten, daß die anderen Flieger hier auch ein Delay hatten. Wir gingen mal davon aus, daß unser Orlandoflieger wie die letzten paar Tage immer mit 45 Min. Verspätung abhob, und wir somit kein Problem hatten.

Um 14:13 landeten wir schlussendlich in Frankfurt und genau 3 Minuten vorher startete unser Orlando-Flieger, der Einzige der sozusagen pünktlich war. Sollen wir darauf stolz sein? Da wir dies jedoch nicht wussten, hetzten wir zu Gate c-15 aber hier keinerlei Personal. Auch bei c14 & c13 war keiner Vorort, und so gingen wir mal zu Business-Lounge. Das dortige Fachpersonal wusste auch nicht wirklich viel, schickte uns aber zum Ticketservice-Point.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon ungefähr 4-5 Sicherheitskontrollen hinter uns.

Den Ticketschalter erreichten wir schlussendlich nach ein paar Minuten, aber leider begann hier auch die große Wartezeit von ca 2h.

Zumindest wurden Showeinlagen, in Form von wütenden Passagieren, organisiert.
Das Schlussergebnis: der Flug geht morgen über Manchester und Virgin Atlantic nach Orlando. Dort sollen wir um 16 uhr  landen und dann der Urlaub beginnen.

So endete der Tag in NH-Hotel bei einem Abendbuffet, 4 zu teure Bieren (5 eur / 0,5), Seafood, merkwürdigen Künstlern und netten Leidensgenossen.


16.3 Anreise Continued
Tagwache 5:15. Mit Croissant gestärkt gehts zum Flughafen. Von den gestrigen 4-5 Paß- und Radarkontrollen waren wir eh schon einiges gewohnt. (Zu neudeutsch: Einer hat immer das Bummerl)

Heute wieder besonderer Stargast: Ich selber, der zum mehrfachen Sprengstofftest antreten durfte. Heutiges Objekt der Begierde: Der GPS-Logger Marke Eigenbau.

Flug nach Manchester eher unspannend. Die fliegen auf der falschen Seite? Die Überraschung dass auch dort beim Transferschalter keiner ist der uns weiterhilft war auch eher gering. Die geduldige Dame hat uns dann aber handgeschriebene Tickets ausgestellt, um unsere Weiterreise zu ermöglichen. Uns wundert es wohl am wenigsten dass die dann nicht mehr einscannbar waren!

Wenigstens ein Lichtblick: Der Flug von Manchester war so halbleer, dass wir sich sofort bei Erlöschen der Anschnallpflicht großräumig verteilt haben.

Wir ersparen dem werten Mitleser die nächsten 9 Stunden spannender Fernsehunterhaltung, Wolken, Leute, Schlafen und Buchlesen.

Finally Arrived in Orlando (wir waren ja nicht ganz sicher) haben wir richtig Spaß bei der Einreise. Wir erheitern gleich mal 3-4 Beamte mit unserer Anwesenheit und den Bike-Plänen (Die Handgepäck-Helme haben uns verraten). Von dem her gehts sogar ganz easy beim Einreisen. Unser Holzfäller,sprich Andi, kommt auch mit 4 Fingerabdrücken von 10 möglichen durch.

Weiter zu Dollar, wo wir einen Chevy Suburban, V8 bei die 300 PS, ca 1400 meilen am Tacho ausfassten. Für 20 von 48 möglichen Stunden gemietet, sollten wir in Orlando genügend mobil sein.
Mit einem gemütlichen mexikanischen Burger- und Desperado-mahl geht der Abend zu Ende. Morgen werden die Bikes ausgefaßt!

Fotos dann ab morgen.

boehm22

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Re: Wie langweilig: Schon wieder von Ost nach West
« Antwort #17 am: 16.04.2010, 10:57 Uhr »
Na, das war ja ne Stotter-Anreise.

Gut, daß Ihr noch einen Zeit-Puffer hattet für die Mopped-Miete.  :D
Viele Grüße
Rosi
_
Das wird Nr. 22 in Nordamerika:



lippifax

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Re: Wie langweilig: Schon wieder von Ost nach West
« Antwort #18 am: 16.04.2010, 11:46 Uhr »
17.3. Got Bike?

Ab heute sind wir per Bike unterwegs. Am Morgen noch schnell den Suburban beim Hotel gegenüber abgegeben und bei Eaglerider  das Shuttle geordert.
Vor Ort hat es zwar ein wenig gedauert bis jeder und wirklich JEDER sein Bike hatte, aber an sich sind alle Leute glücklich. Fatboys.. yeah... Sogar frisch gewaschen, aber das wird sich bald ändern.




Streckenmßig gings mal raus aus Orlando, ein wenig Highway, ein wenig Stau, ein wenig Baustelle raus zur Küste.
In Daytona Beach gabs ein leckeres verspätetes Mittagessen, da wir erst um knapp 13 Uhr von Eaglerider wegkamen.



Hier wurde noch schnell die Sonne genossen und kurze Zeit später fuhren wir weiter auf der A1A. Hier macht das Cruisen richtig Spaß, auch wenn verdammt wenig Kurven zu fahren waren. Nach kurzer Zeit war mal die erste Tankfüllung weggeblubbert. So ca 180 Meilen könnte eine reichen.

Entlang der A1A noch schnell ein paar Fotos von uns gemacht, bevor es zu regnen anfing. Im nachhinein gesehen, wärs wohl besser gewesen, die Helme abzunehmen. Naja man kann nicht alles haben.



Das Fort von Augusta erreichten wir schon nach dessen Sperrstunde, aber der Ranger erlaubte unseren Bikes dann doch noch den Parkplatz zu benutzen. Dank leichtem Regen wurde die Besichtigung auf ein Minimum beschränkt.



Später in Jacksonville wurde schnell das Ramada Inn bevölkert, welches jedoch nicht zu empfehlen ist. Am Abend gingen (!!) wir zum Restaurant gegenüber und bekamen endlich unsere wohlverdienten Biere.Die Kellnerin war aber so leise, dass wir immer noch nicht wissen was sie eigentlich wollte. Jedenfalls fand sie JEDE unser ausgewählten Speisen als die Beste. Ripperl und Bier-Gelage, was gibt es besseres?


Reisefan62

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Re: Wie langweilig: Schon wieder von Ost nach West
« Antwort #19 am: 16.04.2010, 18:26 Uhr »
Wie ich sehe, klappt das mit der Strecke Orlando-Daytona-Jacksonville problemlos an einem Tag. Wir wollen das im Mai allerdings in die andere Richtung fahren.

4 Männer in voller Motorradkluft sind auch nicht zu verachten :lol:

tiswas01

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Re: Wie langweilig: Schon wieder von Ost nach West
« Antwort #20 am: 16.04.2010, 20:14 Uhr »
Hi Lippi

Dein Reisebericht fängt sehr unterhaltsam an, aber Euer Bikeroutfit geht mal gar nicht zum Harley fahren.

Jeans, T-Shirt, Lederjacke und Jethelm oder ohne, müssen reichen.  :)

So fuhren wir die letzten Jahre im Westen. Im "warmen" Florida benötigt man wohl mehr Kälteschutz.

Grüsse

tissi


EDVM96

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Re: Wie langweilig: Schon wieder von Ost nach West
« Antwort #21 am: 16.04.2010, 23:25 Uhr »
Das Fort von Augusta erreichten wir schon nach dessen Sperrstunde
Fort von Augusta?  :verwirrt:
Du meinst scheinbar das Fort von St. Augustine, aber selbst das nennt sich eigentlich Castillo de San Marcos.  :wink:

lippifax

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Re: Wie langweilig: Schon wieder von Ost nach West
« Antwort #22 am: 17.04.2010, 10:21 Uhr »

So fuhren wir die letzten Jahre im Westen. Im "warmen" Florida benötigt man wohl mehr Kälteschutz.


Wir hatten im "warmen" Florida mit Regen zu kämpfen ;) Selbst im Westen hatten wir teilweise -2 Grad in der Früh, aber dazu später ;)

@EDVM96: Thx für die Korrektur. Hab ich wohl bei den Aufzeichnungen geschlampt.

Angie

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Re: Wie langweilig: Schon wieder von Ost nach West
« Antwort #23 am: 17.04.2010, 18:58 Uhr »

Ach du liebes Bisschen, bei der Anreise wurden euch ja ganz schöne Brocken in den Weg gelegt :shock:
In Linz sind wir früher nahezu nie pünktlich weggekommen und ebenso nahezu war immer irgendwas an genau der Maschine defekt, in der wir saßen.
Dummerweise hat sich das aber nicht geändert, nachdem wir nach GC ausgewandert sind :wink:

Bin schon gespannt, wie es weitergeht. Ich liebe Motorradfahren, war aber immer nur der Sozius :?


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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lippifax

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Re: Wie langweilig: Schon wieder von Ost nach West
« Antwort #24 am: 22.04.2010, 13:41 Uhr »
So weiter gehts....

18.3.2010
Wieder mal vollgetankt gehts weiter gen Norden.
Die Fahrt erstreckte sich sehr gerade über das Land, aber da es erst der 2. Tag war, war die Strecke sehr gut um sich an das Bike zu gewohnen. Nach gut 2 h gab es wieder eine kurze Pause und schon bald fuhren wir an die Stadtgrenzen von Savannah. Dank nicht vorhandenen Navi oder ähnlichem verfuhren wir uns fast, aber im großen und ganzen schafften wir es dann doch in die Stadt rein.
Dort dann Parkplatz in der Nähe der Altstadt gesucht, aber an dem Parkbezahlsystem verzweifelt. Darf man hier parken? Darf man mit 4 Motorrädern auf einem Parkplatz stehen? Wo muss man die Quittung hinstecken? Was wenn sie uns abschleppen?
Im Endeffekt haben wir uns für 3$ 1,5h gekauft und die Quittung an das einzige Motorrad mit Windshield geheftet.

So schlenderten wir dann zur Altstadt, wo wir ein wenig Sightseeing getrieben haben.





Anschliessend wurde noch schnell ein Bier vernichtet und schon schwangen wir uns schon wieder aufs Bike um die letzten paar Km des Tages zu fahren.

In der Town in der wir übernachtet haben, war nix los, aber nahe der Kreuzung Main-Street zu Main-Street gabs ne wirklich leckere Steakbar.




Statesboro oder so hies das Nest? Interessante Biersorten und nen Kellner der zugibt dass Budweiser wie Pisswasser schmeckt. Die Rechnung war mit einem kleinen Schlucken (>150$) auch bezahlt und zurück ging es zu Fuß ins Hotel.



19.3.2010
Sonnenschein so weit das Auge reicht ....Weiter gehts, Richtung Nordwesten.





Tagesleistung heute ca 350 km. Zur Abwechslung von dem vielen Geradeausfahren (das können wir jetzt schon) heute mal die ersten noch gemütlichen Kurvenstrecken. Die Strecke war geprägt von vielen Wäldern und die ein oder andere Holzindustrie. Unser Holzfäller Andi hatte seine kleine Freude, daß zu sehen ;)

Eine kurze Pause inkl Snack im Hoodle House folgte kurz nach North Augusta, und auch hier wurden wir am Parkplatz von einem anderen Motorradfahrer angequatscht. Fröhlich plauderten wir über unser Ziel LA und wurden wieder mal dafür ausgelacht, warum wir das nur machen würden.

Weiter gings nach Greenville. Hier wurde das Hotel wieder mal fachmännisch eingekreist, da 3 unserer Mitfahrer die Ampel mal wieder übersehen haben. Gott sei Dank haben wir Funk, damit sich die Gruppe nicht vollständig verliert.

Am Abend düsten wir noch zu einem Harleydealer um uns mit Anti-Fogspray und Postkarten einzudecken. Anschliessend weiter Richtung Downtown. Und hier.....  :shock:  Nette Cafes, saubere Straßen, Fortgehfeeling pur. Wir schlenderten zu dem von tripadvisor vorgeschlagenen Italiener und  :shock: Nr. 2 Eine Bar in ders so zwischen 70 und 140 Biersorten gibt und eine gemütliche 24 Zoll Pizza. Hier ebenfalls Geplaudere mit dem Nachbartisch, wo wir das Herz 2er Damen erobert hatten. Ihr Daddy spendierte uns dann auch noch eine Pizza, da wir die Helden der 2 Kleinen (8+10) waren.

Abschliessend war noch ein locker lässiger Nightcruise angesagt. Leider haben wir wohl die ein oder andere Ausfahrt verpasst, sodaß sich unsere Heimreisestrecke locker verdoppelte.




Biercounter: Von gestern noch: rolling Rock, irgendwas aus Jamaica.. Red Stripe oder so.. Yuengling aus der ältesten Brauerei Amerikas... 1829.

Heute kam dann noch was dazu:
Woodchuck (wie ein Apfelcider)/Stone arrogang Bastard/Magic Hat #9/Kwak (jodokus? bist es du?)/Rogue Dead Guy/Sierra Nevada Pale Ale/Great divide Hercules/Flying Dog Tire Bite Golden Ale  und zum Abschluß von der Tanke noch ein gemütliches Fat Tire

Wir waren erstaunt, daß der Osten des Landes so eine Bierauswahl hat  8)


lippifax

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Re: Wie langweilig: Schon wieder von Ost nach West
« Antwort #25 am: 28.04.2010, 14:38 Uhr »
Und der nächste Tag.....

Der Tag beginnt wie jeder andere. Bewußtsein erlangen, Frühstücken, WeatherChannel checken, Bikes beladen.
Heute wartet die erste "Bergetappe" auf uns. Von Greensville die US264 Richtung Breverd. Geniale strecke mit teilweise wilden Kurven durch den Caesars Head State Park.

In Brevard dann der erste kurze Stop um die nächste Fahrtstrecke abzustecken. Dabei stellten wir fest, daß wir
a) Den großen USA-Atlas im Hotel vergessen haben
b) Keine Touristenkarten (die kostenlosen aus einem Info-center) für den Bundesstaat haben
c) Das Garmin Nüvi keinen Strom hat
d) Das andere Garmin diesen Teil der Strecke nicht am Speicher hat



Geile Sache. Eins wussten wir jedoch, daß wir die 64er oder 276 fahren müssen. So bogen wir wieder auf die Straße auf und folgten der 64er bzw. 276er.



Nach ein paar absolut herrlichen Meilen dann der erste Funkspruch zw. mir und Herbert: "Wir sind hier sicher falsch, aber die Strecke ist super, irgendwohin werden wir schon kommen"
Bis kurz vor dem Blue Ridge Pkwy sind wir dann auch gekommen, wo uns ein netter anderer Harleyfahrer erklärt:  Bis hierher und nicht weiter: Landslide! Gleich drückt er uns noch ein paar Landkarten in die Hand und wünscht uns ein gepflegtes "Drive safe"




Na denn.. wieder 800 Meter runter ins Tal, 18 Meilen x 2 Umweg. Was solls...Witziges Fahren und jeder hat Spaß.

In Brevard (Deja Vu?) dann kurz vollgetankt und im IrishPub einen Mittagssnack verdrückt. Dank Stromanschluss war es mit dem Netbook ein einfaches die restlichen Meilen rauszufinden. Ca 200 Meilen ... 4h ... Kein Problem für heute Nachmittag.
Die nächsten 150 Meilen waren herrliches Cruisen mit langgezogenen Kurven und wirklich beeindruckenter Landschaft. Die Sonne schien vom blauen Himmel und jeder war zufrieden.

Bis kurz vor Ducktown...... Ein leuchtendes Hinweisschild, daß ich im Vorbeifahren nur soweit entzifferte :" US64 Landslide - Use Detour"  Die Detour ist eigentlich schnell erklärt: 70 Meilen Nordwärts, dann 70 Meilen Südwestwärts runter. Macht in Summe nur lustige 2h Umweg.


Tankstelle vor der Detour, wo ein kleiner Kaffee bzw. Erdbeerlimo auf uns wartete

In Chattanooga dann noch mal a bissl gecruised um den Puls auf gepflegte 150 zu senken und um das Hotel zu suchen. Das Hotel ist für die 70 Dollar pro Zimmer DER ABSOLUTE WAHNSINN... The Chattanogan.
Fackelähnliches Zeug säumt die Zufahrt, der Parkplatzwächter läßt uns gleich mal neben der Tür einparken (wird er beim Früchstücksstart BEREUEN  8) ) und wie immer sind alle begeistert von unserer Tour. Generell haben wir ein ziemich gutes Image und es stoßen Harleyfahrer einfach auf viel Sympathie und Interesse.


EasyAmerica

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Re: Wie langweilig: Schon wieder von Ost nach West
« Antwort #26 am: 28.04.2010, 15:56 Uhr »
Nach ein paar absolut herrlichen Meilen dann der erste Funkspruch zw. mir und Herbert: "Wir sind hier sicher falsch, aber die Strecke ist super, irgendwohin werden wir schon kommen"
:daumen: Ja, so geht das Reise-Abenteuer Amerika!  :dance:
Viele Grüße
Heinz

lippifax

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Re: Wie langweilig: Schon wieder von Ost nach West
« Antwort #27 am: 02.05.2010, 20:05 Uhr »
Wochenende fast vorbei, da folgen mal 2 weitere Tage:

Der Tag begann mit ein wenig Nieseln. Na... das stört ja nicht. Weiter gehts mit Regen, viel Regen, Regen in verschiedenen Variationen...größere Tropfen, mehr Tropfen... und einfach ein halber Monsun.

Der eigentliche Plan, die Jack Daniels Destillerie zu besuchen, hacken wir geistig schon mal ab. Das interressiert heute keinen mehr.
Am Highway 24 parkten wir mal kurzzeitig, damit die ersten ihre Regenkleidung ausfassen und auch anziehen. Der Rest der Mannschaft verweigert noch und übten sich in Optimismus. 30 Meilen später änderten aber auch die Letzten ihre Meinung und so fuhren 2 gelbe Aliens und 2 Schwarze Plastikungetüme durch den Regen.




Nach weiteren 150 Meilen im teilweise strömenden Regen geben wir auf. Ran an die Tankstelle, Vollgetankt, Drinnen kurz aufgewärmt und nach dem nächsten Hotel gefragt.

Wo sind wir eigentlich? Aja die nette Tankstellenbesitzerin verrät uns, daß wir es bis Waynesboro geschafft haben. Die einzigen 2 Hotels hier sind auch nicht vertretbar (1x Stundenhotel, das andere weit abseits und ohne Navi nicht zu finden)

So bleibt uns nichts anderes übrig. Rauf aufs Bike, die nächste größere Stadt finden. Zwischendurch gibts immer wieder Baustellen mit Warnschildern :"Turn off 2-Way-Radio. Blast Zone"... Nein ich parke jetzt nicht und fummle die Walkie Talkies bei strömenden Regen raus..... Sollen die mich doch sprengen. Ich hab sowieso keine Lust mehr.

30 Meilen später quartieren wir uns in Savannah, Tennessee ein und leeren unsere vollgelaufenen Stiefel aus. Auch die Unterkleidung war gut durchnässt... Sh*t Happens. Und das Leben ist ironisch: SEIT DEM EINCHECKEN REGNETS NICHT MEHR!

Memphis ist noch ca 120 Meilen entfernt. Das wäre das eigentliche Tagesziel gewesen.

Tja... wir bastelten uns mit Fön und Heizung eine kleine Sauna um alles zu trocknen. Laut Wetterbericht haben wir wettertechnisch heute die schlimmste aller anzunehmenden Routen gewählt. Sah gestern aber noch ganz gut aus. Tja... thats life.

Was macht man also um das alles zu verdrängen.... Genau: Bier und das nicht zuwenig!!! Jedoch hat uns Tenessee einen Strich durch die Rechnung gemacht. Innerhalb vom City Limit darf am Sonntag kein Bier verkauft werden  :shock: :shock: :shock: :shock: So endete der Tag bei einem guten Mexikaner und der geliebten Pepsi.... (Zum Glück hatten wir noch 4 Reserve-Bier in den Satteltaschen gefunden, daß wir den Abend doch noch gut abschliessen konnten.)




The Day after Yesterday
Die leichte Verzögerung von gestern wollten wir heute wieder reinfahren und so fuhren wir die restliche Strecke nach Memphis relativ zügig durch. Dank des Reinfalls von gestern, war die Stimmung noch nicht am Höhepunkt und wir verzichteten auf jegliches Sightseeing.  Kurz nach Memphis gab es wieder ein paar Regenwolken und gewarnt von gestern zogen alle die Regenkleidung an. Im Endeffekt war es aber dann doch nicht so schlimm wie gestern, aber wer weiss das schon.

Kurz vor Little Rock, unserem heutigen Tagesziel, zogen wir uns das lächerliche Zeug aber doch noch aus, damit wir beim Hotel nicht ganz als Idioten dastehen ;) Das Wetter hatte nämlich wieder ohne Vorwarnung auf Blau mit 20 Grad gewechselt.



Auch hier hatten wir dank Priceline wieder ein 4* für unschlagbare 45 Dollar bekommen. Beim Hinfahren zum Hotel wurden wir auch gleich wieder angequatscht, wobei wir zu dem Zeitpunkt weniger Smalltalk machen wollten. Es stellte sich jedoch heraus, daß dieser Typ der Hotelmanager war und ein großer Harleyfan. Statt wie Autofahrer 5 Dollar fürs Parken beim Hotel zu zahlen, parken wir gratis vorm Eingang. Zusätzlich gabs dann noch einen Room-upgrade auf eine große Suite und ab diesem Zeitpunkt war die Stimmung wieder super.




Da wir jetzt schon eine Woche unterwegs waren, ging es jetzt ans Wäsche waschen. Unsere Reserven waren schon mehr als erschöpft und so gingen wir die 1,5 KM zu dem nächsten Waschsalon. Ca 1,5h später waren alle Sachen gewaschen und wir wieder am Weg zurück ins Hotel.



Impressionen von LittleRock

Für die Abendverpflegung schlenderten wir die Hauptstraße entlang und fielen in das Flying Saucer ein. Die Kellnerinnen tragen Miniröcke und (noch viel wichtiger zu dem Zeitpunkt) 200-250 verschiedene Biere  8) 8)  Trinkt man 200 verschiedene bekommt man sogar eine Gedenktafel (und vermutlich eine Gratismitgliedschaft bei den AA).

Nach dieser Bar waren die Qualen der letzten 2 Tage wie verflogen  :D


lippifax

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Re: Wie langweilig: Schon wieder von Ost nach West
« Antwort #28 am: 03.04.2011, 15:02 Uhr »

 :oops:  Lang hats gedauert, aber als Ausrede hab ich wenigstens, daß das eingetreten ist, was mit dieser Reise eigentlich bezweckt werden sollte. Der letzte Männerurlaub vor dem zukünftigen Kind. Hat damals nicht ganz geklappt aber jetzt ist es soweit :)  :baby:


Aber zurück zur Reise. Ich werde jetzt alle restlichen Tage auf einmal reinstellen, da ich sonst vermutlich wieder vergessen werde :(


----------------------

Unser heutiges Ziel sollte Henryetta im Bundesstaat Oklahoma werden. Damit die Strecke so angenehm wie möglich verläuft wählten wir statt der Interstate die Route über den Quachita National Forest.



So bogen wir bei Hot Springs ab und fuhren durch die sehr schöne Landschaft. Nach ca 2 Stunden Fahrtzeit neigte sich unser Sprit in den Maschinen zur Neige und die nächste Tankstelle wurde gesucht. In dem kleinen Städtchen Y-City (ok eigentlich nur eine Kreuzung) machten wir einen kurzen Stop um das Navi nach der nächsten Tankstelle zu befragen. Diese sollte in ca 30 km folgen, von daher war das noch kein Problem.




30 km später stellten wir jedoch fest, daß diese nicht mehr existiert, bzw. schon seit mehreren Jahren kein Benzin mehr verkauft hat. Der Benzinpreis lag hier noch bei unter 2$. So fuhren wir zu dem kleinen Städtchen Mena, wo wir unser Benzin bekamen. Da der Ölstand auch schon teilweise erschreckend niedrig war, wollten wir dies auch gleich auffüllen, jedoch war das Öl für unsere Harleys nur schwer zu bekommen. Nach dem 3. Anlauf klappte das ganze aber auch schon.

Nachdem es ungefähr Mittagszeit war, lag der Entschluss nahe, daß wir uns beim nächsten Drive-In stärken könnten. Hier stellten wir jedoch fest, daß die Drive-In-Kultur nur für Autos gemacht wurde, da die Bedienung mit unseren Motorrädern ein wenig überfordert waren. Letztendlich bekamen wir jedoch unsere leckeren Burger und auch teilweise die dazugehörigen Pommes.



Nach dieser Stärkung fuhren wir wieder weiter und erreichten nach ca 1,5 Stunden das Städtchen Poteau. Natürlich verfuhren wir uns hier ein wenig, was wir jedoch zum Anlass nahmen, daß wir eine kleine Pause einlegen könnten. So verspeisten wir einen Apfel und manch anderer rauchte noch schnell eine Zigarette vor der Weiterfahrt.



Der Weg zur Interstate war schnell hinter uns gebracht und bis zum Örtchen Henryetta war es nur ein Katzensprung. Unser vorgebuchtes Motel war mehr als schäbig aber es war das einzige im Umkreis von 100km somit mussten wir es nehmen.

Abendessen wurde im KFC eingenommen, da auch hier aus Ermangelung an Alternativen die Auswahl sehr eingeschränkt war. Zum Abschluss fuhren wir noch zum Walmart um uns wenigstens mit ein paar Bierchen einzudecken.





lippifax

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Re: Wie langweilig: Schon wieder von Ost nach West
« Antwort #29 am: 03.04.2011, 15:02 Uhr »
Der heutige Tag war Km-technisch zu vernachlässigen. Nur 140km wurden heute auf dem Bike verbracht, und so kamen wir schon um 10 Uhr beim Hotel an.

Hier lachte das Pricelineherz, da wir uns im Sheraton Oklahoma City einquartiert haben. Für günstige 60$ war das gestrige Hotel schnell vergessen. So machten wir uns auch um ein wenig Sightseeing zu betreiben und Brick-town zu erkunden. Ein kleiner Altstadtteil der nett renoviert wurde, auch wenn wir zu einem ungünstigen Zeitpunkt gekommen sind, und keine Menschenmassen da waren.




So führte unser Weg zum Hooters wo wir ausgiebig Mittaggegessen und getrunken haben. Im Anschluss wurde noch ein Kinofilm ausgewählt, da heute sowieso nur relaxen angesagt war.

Nachdem dies auch geschafft war, gingen wir weiter zum Stadium wo heute Abend ein Basketballspiel veranstaltet werden sollte. Natürlich wollten wir uns die Möglichkeit nicht entgehen lassen, jedoch lagen die Eintrittspreise jenseits von Gut und Böse. Ab gut 150$ pro Stück wären wir dabei gewesen. So machten wir aus Spaß bei einem Gewinnspiel mit, um hier vielleicht an ein paar Karten zu kommen. Wirklich geglaubt haben wir daran jedoch nicht.

Kurz vor der Ziehung trafen wir also wieder beim Stadion ein und siehe da... Mein Name wurde gezogen :) Ok 2 Tickets hatten wir also schon in der Tasche, fehlten nur mehr die restlichen 2. Und oh Wunder. Andi (der gar nicht selbst mitgespielt hat) wurde gezogen. Basketball wir kommen :)




Die Plätze lagen natürlich nicht direkt am Spielfeldrand, sondern wir mussten von rel. weit oben zuschauen. Machte aber gar nichts und mit ein paar Hotdogs und Bieren war die Zeit schnell vergangen.




Nach dem Spiel gingen wir wieder zurück nach Bricktown wo wir den Abend beim Hooters ausklingen liessen.


Müde und erschöpft fielen wir danach ins Bett. Wenige Km gefahren, aber trotzdem war der Tag sehr anstrengend.