Na, könnt ihr noch???
Hier kommt schon der nächste Tag...
01.10.2007
Key West – Key Largo – Florida City
Sonnenaufgang war in diesem Urlaub immer so um 7.15 Uhr. Wir überlegten, ob wir ihn heute morgen am Southernmost Point anschauen sollen, aber wir dachten uns, dass wir bis zum Sonnenaufgang an einer der schönen Brücken zwischen den Keys angekommen sind, um ihn von dort aus genießen zu können. Es wurde mal wieder ein Wettlauf mit der Zeit. Wieso kann man den Sonnenauf- und untergang nicht so legen, wie es einem grade gut passt???
Tatsächlich fanden wir ein lauschiges Plätzchen kurz hinter Key West, um einen tollen Sonnenaufgang genießen zu können. Und nun kam der Satz von mir, den ich heute noch bereute: “So, nun kann die Sonne wieder untergehen.“ Denn das tat sie auch!!! So war das von mir eigentlich nicht geplant, aber die Sonne war beleidigt und verschwand hinter den dichten schwarzen Wolken.
Wir fuhren also weiter Richtung Key Largo, wo wir eine Glasbottom Boat Tour im John Pennecamp Coral Reef SP machen wollten. Doch – ihr könnt es euch vorstellen – es fing wie in Strömen an zu gießen. Ein richtiges Unwetter herrschte dort!! Die Straßen überfluteten sofort und als dann auch noch ein Blitz direkt in einem Motel einschlug, wo wir grade vorbeifuhren, hatten wir die Hoffnung auf eine Glasbottom Boat Tour schon fast aufgegeben.
Als wir auf Key Largo ankamen, regnete es immer noch. Das muss so um 10 Uhr gewesen sein. Wir fuhren dann erstmal schnurstracks zum State Park, um zu fragen, ob die Tour stattfindet. Man erzählte uns, dass die erste Tour um 9.15 Uhr nicht stattgefunden hat und dass sie noch nicht genau wussten, ob die 12 Uhr Tour stattfindet. Wir sollten um 11 Uhr noch mal nachfragen.
Daraufhin fuhren wir dann erstmal zur African Queen, ein Schiff, das wohl in irgendeinem Film mit Humphrey Bogart mal vorgekommen ist. Ich kannte zwar den Film nicht, aber unsere Eltern bestimmt… Das Boot war dann auch nicht wirklich spektakulär
Auch hier gingen Glasbottom-Boat Touren los, aber auch diese fuhren nicht.
Deswegen entschlossen wir uns, erstmal ein „Frühstück“ bei Wendy’s zu essen. Mit dem Frühstück dort konnten wir allerdings nichts anfangen und aßen erstmal ein paar kleine Burger
Wir ließen uns viel Zeit (überlegten uns schon mal einen Plan B) und waren dann so um 11 Uhr wieder am State Park.
Man erzählte uns, dass die Tour nicht stattfinden würde, aber wir gaben die Hoffnung immer noch nicht auf
Wir bezahlten also den Eintritt und schauten uns das Aquarium im Visitor Center an. Ihr wisst gar nicht, wie lange man sich dort aufhalten kann
Marc wollte es einfach nicht wahrhaben, warum bei „so ein bisschen Regen“ die Tour nicht stattfinden soll. Wir blieben bis kurz vor 12, um uns wirklich davon zu überzeugen, dass das Boot nicht ohne uns losfuhr. Aber deren eigentliches Problem war der Besuchermangel – nicht das Wetter.
Da dieser 2,5 Stunden Ausflug nun „ins Wasser gefallen“ war, überlegten wir, was wir stattdessen machen wollen. Wir gaben die Strecke zum Shark Valley (der Nordeingang zum Everglades NP) in unser Navi ein, um zu prüfen, ob wir die Strecke bis zur nächsten Tramtour, die um 13 Uhr starten sollte, schaffen. Das würde knapp werden, aber grade eben so zu schaffen. Als wir dann jedoch in Homestead in einem ordentlichen Stau standen, konnten wir das Ziel für heute auch vergessen.
Auf dem Plan stand noch der „Fruit and Spice Park“ in Homestead. Trotzdem wir die Adresse ins Navi eingegeben haben, haben wir den Park nicht gefunden. Wir haben an ein paar Tankstellen nachgefragt, aber wenn die mich überhaupt mal verstanden haben (das waren alles nur Mexikaner, die kaum englisch gesprochen haben), wussten die nicht, wovon ich rede. Der eine dachte, ich wollte zu einem Obstladen
An einer Tankstelle wusste allerdings der Chef bescheid (nachdem er extra von der Mitarbeiterin geholt wurde). Auf dem Rückweg ist uns aufgefallen, dass die Tankstelle direkt neben der Ausschilderung zum Park war… Das konnte man aber auf dem Hinweg nicht sehen!
Seine Einschätzung kam zwar nicht ganz hin (er hat die Strecke viel zu kurz angegeben), aber trotzdem haben wir es dann endlich gefunden. Wir bezahlten unseren Obulus und man fragte uns, ob wir einen guten Regenschirm dabei hätten
Gut??? Das ist ein Werbegeschenk gewesen
(seitdem ist er jetzt kaputt)
Durch das tolle Wetter hatten wir den Park aber ganz für uns alleine
Im Grunde war der Park auch total cool. Es war nur mit der Zeit etwas schwierig, den durchgeweichten Plan zu lesen… Und nach 5 Minuten waren unsere Schuhe ebenfalls durchgeweicht.
Wir liefen etwas planlos durch die Gegend und guckten uns dabei die exotischsten Pflanzen an. Man durfte sogar die Sachen probieren, die auf dem Boden liegen, aber das haben wir uns dann doch nicht getraut.
Was wir da jetzt so gesehen haben, kann ich euch gar nicht wiederholen. Der Plan war echt nicht mehr zu erkennen. Aber hier ein paar Fotos:
Der Park ist auf jeden Fall total zu empfehlen. Ist bestimmt nicht so bekannt – ich hatte einen Reiseführer von National Geographic, wo nur Empfehlungen drin waren, die etwas mit Natur zu tun haben. Daher hab ich den tollen Tipp.
Hätte die Sonne geschien, wären die Fotos vielleicht auch ein bisschen besser geworden…
Wir hielten es sage und schreibe 1,5 Stunden im Regen im Fruit and Spice Park aus, bis wir völlig durchnässt den Weg zu unserem Motel, der Travelodge in Florida City, antraten.
Da es ja noch nicht mal 15 Uhr war, überlegten wir, was wir jetzt noch machen könnten. Wir entschieden uns, noch in den Everglades NP reinzufahren. Das wäre am Tag danach sowieso äußerst stressig geworden, weil wir uns sowohl den Ost- als auch den Nordteil anschauen wollten.
Wir kleideten uns diesmal etwas passender. Morgens hatten wir nicht wirklich mit so einem Wetter gerechnet und ich hatte nur ne kurze Hose und Marc nur ein T-Shirt an, was natürlich sofort durch war. Also kleideten wir uns diesmal etwas regen-tauglicher.
Wir fuhren zunächst zum Visitor Center und fragten nach, wie die Mücken-Situation im Moment ist. Der Ranger erzählte uns, dass im Moment ziemlich wenige Mücken unterwegs sind. Hätte die Sonne geschien, hätte er sogar völlige Mücken-Entwarnung gegeben, aber da sie die Dunkelheit mögen, könne es vorkommen, dass wir ein paar Moskitos begegnen.
Und was hatten wir natürlich vergessen? Unseren „repellant“ (Autan)….
Naja, wir fuhren als erstes zum bekanntesten Trail, dem Anhinga Trail, wo man fast 100%ige Sicherheit haben kann, einen Alligator zu sehen. Es regnete natürlich immer noch und so machten wir uns dann mit dem Regenschirm auf den Trail. Es war insgesamt wenig zu sehen (insbesondere für mich als Brillenträgerin, denn die Brille war ständig vollgeregnet). Aber 2 Alligatoren konnten wir entdecken.
Glücklich darüber machten wir uns dann noch auf den Gumbo Limbo Trail, der durch den Wald führt. Der Ranger hatte uns schon gesagt, dass dort ein paar mehr Mücken sein können. Wir sind grade mal ein paar Meter reingelaufen, da juckte mich schon alles. Und als ich mich zu Marc umdrehte und er mir sagte, dass ich 3 Mücken auf der Stirn sitzen habe, machten wir sofort wieder kehrt. Fazit aus 5 Minuten Gumbo Limbo trail: 4 Mückenstiche im Gesicht, Hände total zerstochen... Aber komischerweise hat es nur mich so heftig getroffen. Die mochten bestimmt meine rote Regenjacke.
Weiter ging’s Richtung Pa-hay-Okee-Overlook. Das ist ein Aussichtsturm, von wo aus man sehr schön über die Vegetation des NP gucken kann. Und diesmal war Marc das Opfer der vielen Mücken, die am Parkplatz auf uns warteten!! Auf dem Trail waren nicht viele Mücken und er war sehr schön (allerdings ziemlich kurz).
Wir kriegten nicht mit, dass sich dort wohl mehrere Mücken mit uns ins Auto schlichen – und uns mal wieder ordentlich zerstachen. Oh, nee…
Aber das Wetter wurde wieder schöner
Es hat aufgehört zu regnen und die Sonne ließ sich wieder blicken.
Wir fuhren dann noch ne Weile und kehrten dann irgendwann um, als wir meinten, genug gesehen zu haben. Dass wir die Straße nicht ganz bis zum Ende schaffen würden, war ja eigentlich klar.
Da das Wetter jetzt so schön war, machte ich den Vorschlag, noch mal am Anhinga Trail zu halten. Was eine sehr gute Entscheidung war!! Wir sahen soooo viele Alligatoren. U.a. einen, der direkt auf uns zu geschwommen kam
Wir waren so fasziniert, dass wir noch mal ca. eine Stunde dort blieben.
Nun ging es aber wieder auf den Rückweg zu unserem Motel. Dort behandelten wir erstmal unsere zahlreichen Mückenstiche und gingen dann zu Fuß zu dem direkt nebenan gelegenen Dennys. Im Motel checkten wir noch mal ein paar Coupon-Hefte durch, ob da was brauchbares für den nächsten Tag dabei ist und gingen dann relativ früh schlafen.