Liebe Leser,
entschuldigt bitte, dass wir uns so lange nicht gemeldet haben.
Da Marc gerne über den letzten Tag berichten möchte, bin ich jetzt noch mal dran, aber war die letzten Tage schwer damit beschäftigt, ein Fotobuch zu basteln…
Jetzt kann es aber weitergehen
03.10. Fort Myers Beach – Sanibel Island – Venice – St. Petersburg – Tampa
Natürlich wollen wir mal wieder früh los, weil wir heute viel auf der Liste stehen haben. Das werden wir sowieso nicht alles schaffen; darüber sind wir uns schon vorher im Klaren. Da muss man dann halt spontan Prioritäten setzen.
Um 7 Uhr waren wir abfahrtbereit. Wollten kurz mit dem Auto an der Rezeption vorbeifahren, ausschecken und uns auf den Weg machen, aber die Rezeption war geschlossen! Nicht nur das: An der Lobby stand irgendwie so was dran, dass es verboten sei, einfach abzufahren, ohne auszuchecken. Dort sollte aber erst um 8 Uhr geöffnet werden. Wir überlegten uns mehrere Möglichkeiten: Eine Stunde verschenken und hier rumgammeln? Nach Sanibel Island fahren und wieder hierher zurückkommen? Oder doch einfach abhauen??
Wir entschieden uns für die dritte Variante
und entschieden, beim Motel anzurufen, sobald es geöffnet hat. Wir ließen also den Schlüssel im Zimmer und machten uns auf den Weg nach Sanibel Island.
Als wir dort ankamen, waren wir schon so ein bisschen geschockt. Auf teure Parkgebühren waren wir ja schon eingestellt, aber so??? Vor allen Dingen, weil wir so früh dran waren und die einzigen Gäste auf dem Parkplatz... Wir waren zuerst am Leuchtturm, wo wir unser Frühstück einnehmen wollten, aber aufgrund der Parkgebühren entschieden wir uns, nur einmal zu bezahlen und lieber gleich zu einem der bekannten Muschelstrände zu fahren. Nur leider war das gar nicht so einfach... So eine kleine Insel und doch so verwirrend!! Wir waren leider total orientierungslos und fuhren ziemlich lange im Kreis, bevor wir den Strand fanden
Obwohl wir auch hier am Bowman’s Beach die einzigen Gäste des Parkplatzes waren, bezahlten wir brav unsere Parkgebühr für eine Stunde (wir wollen bloß nicht mit dem amerikanischen Gesetz in Kontakt kommen...).
Tatsächlich ist dieser Strand ein Eldorado für Muschelsammler, aber das dürfte ja weitestgehend bekannt sein. Unsere Perkins-Tüte füllte sich zusehends mit den schönsten Exemplaren. Nach einer halben Stunde hatten wir vielleicht grad mal 100 m des Strandes durchforstet
Danach fuhren wir zum J.N. Ding Darling Wildlife Refuge, einem Naturschutzgebiet mit Pelikanen, Alligatoren, Waschbären und Ottern. Wir hofften, im Visitor Center ein Telefon zu finden, um in der Motelrezeption anzurufen, aber leider wurden wir nicht fündig. Wir ließen uns vom Ranger Infomaterial geben und machten uns zunächst auf die Suche nach einer Telefonzelle. Wir wollten dann danach in den Park fahren.
Irgendwo fanden wir dann auch eine Telefonzelle und ich versuchte der guten Frau am anderen Ende der Leitung klar zu machen, dass wir bereits „ausgecheckt“ haben. Naja, ich hab zwar nicht verstanden, was sie mir geantwortet hat, aber ich glaube, das war so in Ordnung.
Nun schauten wir auf die Uhr und stellten fest, dass die Zeit schon wieder fortgeschritten war und wir es doch nicht mehr schaffen würden, das J.N. Ding Darling Wildlife Refuge zu besuchen.
Stattdessen fuhren wir noch einmal kurz zum Leuchtturm, um ein paar Fotos zu schießen und machten uns dann auf den Weg nach Venice.
Das Edison House in Fort Myers ließen wir auch aus Zeitmangel aus. Obwohl mich das Labor schon ziemlich interessiert hätte....
Stattdessen fuhren wir nach Venice, wo man besonders gut Haifisch-Zähne finden kann. Nur wie findet man so was?? Wir zogen unsere Badeklamotten an und suchten ein bisschen das seichte Gewässer nach den begehrten Zähnen ab. Allerdings erfolglos... Wir hassen es, aufgeben zu müssen!!
Aber langsam meldeten sich auch unsere Mägen, denn es war Mittagszeit. Genau richtig für Panda Express
Orange Chicken
Lecker
Nach dem Mittagessen ging es weiter Richtung Sarasota und dort ins Mote Aquarium. Der Eintritt beträgt regulär 15 $, aber wir haben noch einen AAA Rabatt gekriegt. Allerdings wissen wir nicht mehr, was wir bezahlt haben.
Das Aquarium war ziemlich cool; es gab die unterschiedlichsten Tiere und Pflanzen zu sehen. Zu Anfang sieht man die „Kleintiere“ wie Seepferdchen, Seesterne, Quallen, Krebse und Fische. Danach bekommt man einen Riesenkraken zu Gesicht
TOT!!! (Irgendwie waren wir davon so geschockt, dass wir kein Foto gemacht haben
)
Im Raum dahinter ist dann der Streichelzoo: Dort kann man unterschiedliche Meeresbewohner „streicheln“. Die Hauptattraktion sind die Rochen. Habt ihr schon mal einen gestreichelt? Ich ja
Auch interessant ist natürlich das größte Becken mit Haien und anderen „großen Fischen“.
Danach verlässt man diesen Teil und rennt zu einem anderen Gebäude, wo kranke Manatees, Delfine und Schildkröten aufgepäppelt werden. Auch das war ein besonderes Erlebnis.
Auch wenn das Aquarium insgesamt nicht besonders groß ist, kann man doch einige Zeit damit verbringen, den Tieren zuzuschauen.
Für uns hieß es dann aber langsam weiterfahren, denn wir hatten ja immer noch eine gute Strecke vor uns.
Unser nächster Stopp war der Sunshine Skyway, eine 6,6 km lange Brücke vor St. Petersburg (kostet übrigens 1 $ Maut). Davor und dahinter gibt es tolle Aussichtspunkte, von wo man schöne Fotos machen kann. Will man allerdings näher herankommen, muss man auf den Fishing Pier, der noch mal extra Gebühr von 5 Dollar kostet. Abzocke!!
Nachdem wir die Brücke überquert hatten und St. Petersburg erreicht hatten, bedauerten wir, dass wir es nicht schaffen würden, das Dali-Museum zu besuchen und fuhren in Richtung Stadtzentrum; also zum Pier. Da wir den Weg dorthin nicht so richtig gefunden haben, schauten wir uns den gigantischen Klotz, der dort auf dem Pier steht, von weitem an, was aber unserer Meinung nach auch genügt hat.
Viel interessanter war doch die Gesellschaft, die wir dort bekamen:
Da es mittlerweile bestimmt schon 17 Uhr war, machten wir uns jetzt auf die letzte Etappe für heute: Tampa. Dort hatten wir über Priceline ein Hyatt Hotel ersteigert für nur 50 $ die Nacht.
St. Petersburg und Tampa sind abermals über eine lange Brücke miteinander verbunden und bevor man dort hinauf fährt, steht am Highway ein nettes Schild „very long bridge; check fuel“. Klar, kein Problem....
Als wir ein paar Meilen weiter waren, ging natürlich die Tankanzeige an und der Zeiger sank unermüdlich Richtung „empty“. Wie konnte das denn schon wieder passieren??
Im Südwesten muss man ständig Angst haben, dass man in der Wildnis, wo weit und breit keine Zivilisation ist, liegen bleibt und hier, wo überall Zivilisation ist, bleibt man auf einer Brücke liegen????
Das Problem war ja schon, dass wir beim letzten Tanken nicht vollgetankt hatten, weil wir den Wagen ja leer abgeben müssen. In nächster Zeit halten wir also öfters mal an und tanken für 5-10 Dollar...
Denn natürlich haben wir es noch bis zur nächsten Tankstelle geschafft.
Als wir dann endlich an unserem Hyatt ankamen, waren wir schon etwas enttäuscht… So richtig elegant sah das nicht aus
In dem Moment, wo wir dort ankamen, ging die Sonne grade in einem wunderschönen Rot unter und ich überlegte kurz nach einem Zimmer mit Sunset View zu fragen, aber das hab ich mich dann doch nicht getraut. Wir bekamen natürlich das allerletzte Zimmer – Erdgeschoss, direkt neben dem Notausgang mit Blick auf den Parkplatz... Naja, war ja klar. Priceline Kunden sind halt Kunden 2. Klasse. Trotzdem war man sehr nett zu uns und das Zimmer war natürlich spitzenmäßig. Mit richtig schöner Leder-Sitzecke, Schreibtisch, kleiner Küchenzeile und (das wichtigste Detail) einem riiiiiiiesigen Flachbildfernseher!!!
Hier konnte man sich gleich richtig wohlfühlen.
Wir luden erstmal unsere ganzen Sachen aus dem Kofferraum aus, denn morgen geht es ja leider schon wieder nach Hause. D.h. alles, was wir unterwegs eingekauft hatten, muss nun irgendwie in die Koffer reinpassen...
In dem Moment, wo wir draußen ausladen, fängt es leicht an zu nieseln.
Das ist nicht so schlimm denken wir uns und wollen noch eine Runde im Pool schwimmen (draußen). Wir ziehen uns also um und gehen langsam in den Pool. Da der ziemlich kalt ist, dauert es eine Weile, bis ich mich dazu durchringen kann, unterzutauchen. Und grade in diesem Moment schlägt irgendwo in unmittelbarer Nähe (im Hotel??) ein Blitz ein!! Überall geht das Licht aus. Nach ein paar Sekunden geht das Licht im Pool und im Hotel wieder an, aber die Straßen bleiben dunkel.
Wir flüchten natürlich sofort aus dem Pool. Wäre der Blitz dort eingeschlagen, würde es uns heute bestimmt nicht mehr so gut gehen.
Auf den Schock erstmal eine erholsame Dusche im schönen Hotelzimmer.
Draußen ist die Hölle los, es regnet wie aus Eimern und überall hört man Sirenen.
Wir gehen dann erstmal ein bisschen im Internet surfen (kostenlos in der Lobby), um unsere Flüge für den nächsten Tag einzuchecken. Wir haben richtiges Glück und kriegen tolle Plätze.
Nun war es Zeit, Essen zu gehen und wir fuhren mit dem Auto los, aber man konnte seine Hand vor Augen kaum noch sehen! Krass, das kennen wir nicht mal von Hamburg!!
Das Essensangebot in der Umgebung vom Hotel war sehr groß und wir entschieden uns für Bennigan’s, ein Irisches Lokal. Dort war es ziemlich cool. Wir hatten eine sehr lustige Bedienung, die uns jedes Mal wenn sie zu uns kam, ca. 10 Servietten hingelegt hat und 1000x nachgefragt hat, ob alles in Ordnung ist.
Da es unser letzter Urlaubstag war, haben wir noch mal Ribs gegessen, die übrigens sehr lecker waren.
Da der Laden eine Alkohollizenz hatte, überlegten wir nach dem Essen noch kurz, einen Cocktail zu trinken, aber weil es schon viel zu spät war und wir noch unsere Koffer weiterpacken mussten, entschieden wir uns dafür, zum Hotel zurückzukehren.
Der Regen hatte mittlerweile ein wenig nachgelassen, aber die Straßen waren mittlerweile total überflutet.
Kann man da sagen: Gut, dass wir morgen nach Hause fliegen??
Fazit des heutigen Tages:
Wir mussten leider sehr sehr viele interessante Sehenswürdigkeiten am Wegesrand liegen lassen. In dieser Gegend hätte man gut noch 1-2 Tage länger verbringen können.