Am nächsten Tag sind wir dann ein Stück die Interstate 5 nach Norden gefahren. Wir wollten uns den Lake Shasta sowie den Mount Shasta ansehen.
Der Berg sollte die Gegend weit überragen und ist 4316 Meter hoch.
Leider wurde das Wetter immer schlechter, je weiter wir nordwärts fuhren.
Der Lake Shasta ist ein beliebtes Naherholungsgebiet, weit verzweigt mit vielen Hausbooten, ähnlich dem Lake Powell. Bei Sonne sieht es dort bestimmt wesentlich schöner aus.
Einen Abstecher haben wir zum Castle Crags State Park gemacht. Dies ist ein beliebtes Wandergebiet mit einem Viewpoint, von dem man die Crags und den Mount Shasta sehen kann. Leider war der Mount Shasta total von Wolken verhüllt, eine ziemliche Enttäuschung, hatte ich mir vom Anblick doch ziemlich viel versprochen.
Die Crags sind eine Miniaturausgabe der Dolomiten.
Da das Wetter nicht besser wurde, sind wir vor dem Mount Shasta auf die 89 abgebogen und wieder Richtung Süden gefahren.
Bei Burney gibt es den McArthur Burney Falls State Park. Auf dem Weg dorthin gibt es mehrere sehr schöne Recreation Areas mit einigen kleineren Wasserfällen.
Hier haben wir unseren zweiten Bären gesehen, der mitten auf der Straße stand, aber im Wald verschwand, als wir näher kamen.
Die Straßen, Parkplätze, Picknick Areas sowie die Trissebuden sind sehr schön gemacht. Das verstehen die Amerikaner wie niemand anders.
Außerdem gibt es fast überall Zugänge für Rollstühle.
Der Wasserfall im McBurney Park hat mir ausgezeichnet gefallen.
Es gibt hier eine breite Felswand aus der zwei breitere und sehr viele schmalere Wasserfälle herunterkommen. Auf einem Trail kann man bergab bis zum Fuß der Fälle laufen. Von hier aus sieht es noch viel imposanter aus.
Das Tagesziel war heute Klamath Falls in Oregon. Bis dahin waren es noch eine ganze Menge Meilen zu bewältigen. Von Burney aus haben wir erst erstmal ein großes Tal mit viel Landwirtschaft durchquert, dann ging es über eine Bergkette auf die Hochebene und hier war Einsamkeit pur. Die kleine Straße die zum Lava Beds NM führt, war in ziemlich schlechten Zustand.
Wegen sehr vieler Schlaglöcher, hervorgerufen durch Winterschäden, konnte man nicht allzu schnell fahren.
Die Hauptattraktion im Lava Beds sind die Höhlen, die durch den Lavalfluß entstanden sind. Man kann die einzelnen Höhlen besichtigen, indem man jeweils eine stabile Metall-Leiter runtersteigt.
Hierzu sollte man aber eine starke Taschenlampe mitnehmen. In diesen Lavahöhlen hatten sich die Modoc Indianer vor der amerikanischen Kavallerie längere Zeit erfolgreich verstecken können.
In einer dieser engen Höhlen habe ich mir beim wieder rausklettern, schmerzhaft den Rücken gestoßen.
Meiner Meinung nach lohnt sich der Besuch der Lava Beds nur für stark Geologie- Interessierte. Es ist doch eine ziemlich Fahrerei bis hierhin und dafür sind die Sehenswürdigkeiten schmal gesät.
Von den Lava Beds ging es noch sehr lange an Lava Flows vorbei bis nach Klamath Falls. Unterwegs kommt man ein Stück am Thule Lake vorbei, der ein wahres Vogelparadies sein soll. Dafür hatten wir aber keine Augen mehr, da wir müde und hungrig waren.
In Klamath Falls angekommen, haben wir uns erst einmal ein Motel gesucht.
Wir haben uns dann für das Motel 6 entschieden.
Ein Wort zu Motel 6: Auf den bisherigen beiden USA-Reisen hatten wir eigentlich immer einen ganz guten Eindruck von dieser Motelkette.
Der Standard scheint sich aber rapide verschlechtert zu haben.
Dieses war jetzt das dritte Motel 6 auf der Reise und auch das schlechteste.
Mal von den wild gemusterten, häßlich bunten Tagesdecken abgesehen, haben wir hier ein Zimmer bekommen, das noch nicht fertig war. Krümel auf dem Boden, bei einem Bett hat das Betttuch gefehlt, welches vor der abgenutzen ekligen Wolldecke schützen sollte und es waren nicht genügend Handtücher vorhanden.
Nach Reklamation hat uns die Empfangsdame das Nachbarzimmer gegeben, das zwar ein Nichtraucherzimmer war, aber ziemlich nach Qualm stank.
Aber das war uns jetzt egal, da wir einen langen Tag hinter uns hatten.
Wir waren dann noch bei Sizzlers essen und sind dann müde ins Bett gefallen.