06.09.2009Heute geht es zum Yellowstone Nationalpark. Nach einem recht ordentlichen Frühstück in der Econo Lodge fahre ich um 7:00 Uhr ab.
Erster Stopp noch früh am Morgen ist oberhalb des Bearlake, weiter geht die Fahrt über Paris und Montpellier (ich glaub’ ich habe mich verirrt, bin ich in Frankreich?) nach Afton.
Im Tal des Snake River erreiche ich Jackson Hole, fahre allerdings gleich weiter zum Grand Teton Nationalpark.
Erst einmal versuche ich am Visitor Center einen Parkplatz zu finden, was gar nicht so einfach ist und hole mir eine Parkkarte. Mich interessiert die Chapel of Transfiguration mit Ihrem Blick aus dem Fenster hinter dem Alter. In der ersten Bank sitzt eine betende Frau, deshalb warte ich mit dem Fotografieren bis sie fertig ist.
Vom Parkplatz geht ein weiterer Trail ab er führt zum Menor House einem alten Siedlerhaus, das mit alter Einrichtung ausgestattet wurde.
Weiter geht meine Fahrt zum nächsten Abzweig. Auf einer Gravelroad gelangt man zum Lupine Meadows Trailhead hier produziere ich die ersten Staubwolken.
Die Jenny Lake Road führt mich zum Leigh Lake Trailhead. Auf diesem Weg laufe ich ein Stückchen allerdings nicht ganz bis zum Leigh Lake. Weiter fahre ich entlang des Jenny Lake, leider ist es hier oft schwierig mal am Straßenrand anzuhalten und über den See zu blicken.
Schließlich ist die Hauptstraße erreicht und schon nach kurzer Fahrt parken links und rechts Fahrzeuge und auch zwei Rangerfahrzeuge stehen am Rand. Es muss also irgendwas zu sehen geben. Schnell schnappe ich mir Fotoapparat und Videokamera und laufe los.
Leider ist es zwischen den Sträuchern nicht so deutlich zu erkennen, aber ich denke es handelt sich um einen jungen Elch (Moose). Da ich ja noch weiter will zum Yellowstone, habe ich leider nicht die Zeit mich lange aufzuhalten.
Die Fahrt auf den Signal Mountain möchte ich noch machen. Ich habe eigentlich gedacht, man hat hier einen Ausblick auf den Jackson Lake die Aussicht auf die Teton Range ist auch nicht schlecht. Da stelle ich mir gleich riesige Bisonherden vor und fühle mich zurückversetzt in die Zeit von Karl May.
Vor der Einfahrt in den Yellowstone ist noch eine mehrere Meilen lange Baustelle mit Gravel zu passieren. Gott sei Dank ist Sonntag, so dass wenigsten kein Flagman da ist der das Schild auf Stop dreht und es regnet leicht, so dass der Staub etwas gebunden wird und man recht ordentlich fahren kann.
Ich hatte schon vorher im Internet immer die Wochenwettervorhersage für den Yellowstone studiert und leider scheinen die schwarzen Wolken am Himmel auch zu bestätigen, dass es erstens regnerisch und zweitens kälter wird (13° C stand im letzten Bericht den ich gelesen habe).
Kaum habe ich den Parkeingang passiert geht es auch schon los. Wie aus einer Badewanne gekippt, stürzt sich das Wasser aus den schwarzen Wolken. Das Wohnmobil vor mir ist kaum noch zu erkennen, Schnee und Graupel mischen sich unter den Regen. Mehr als 20 Mph sind nicht mehr möglich
Na prima, das übertrifft ja noch die Vorhersage des Wetterberichtes. Was mache ich denn drei Tage im Yellowstone Nationalpark bei so einem Wetter?
Nach einer halben Stunde ist der Spuk vorbei. Kurz vor West Thumb Junction kommen auch schon die Sonnenstrahlen durch die Wolken, und am Old Faithful Inn herrscht perfektes Sommerwetter, von schwarzen Wolken ist nichts zu sehen.
Am Checkin des Old Faithful Inn sehe ich gleich dass der Old Faithful in einer halben Stunde spucken soll. Deshalb bleibt mir nicht viel Zeit das schöne Eckzimmer im Blockhausstil, das ich bekommen habe zu genießen. Leider stellt sich die elektrische Beleuchtung am späteren Abend als etwas duster heraus.
Um kurz vor 6 pm sollte es soweit sein der Old Faithfull sollte Wasser speien. Als ich kurz vorher dort eintreffe, sind die meisten Bänke schon besetzt, aber ich als Einzeltäter finde schon ein Plätzchen.
Nach einigen Vorspielen mit ein paar Dampfwolken und ein paar niedrigen Wasserspritzern aus dem Schlund des Geysirs, fängt er endlich an richtig zu spucken. Fotoapparat und Videokamera laufen heiß.
Nach einiger Zeit ist alles vorbei und die Zuschauer verlaufen sich. Es ist Zeit an ein Dinner zu denken denn Hunger habe ich schon schließlich gab es zum Lunch nur einen Apfel.
Die Schlange am Restaurant ist recht kurz, doch meine Enttäuschung ist groß als mir die nette Dame erzählt, dass Sie um Viertel nach Neun einen Tisch für mich frei hätte. Viele Alternativen gibt es nicht, also nehme ich den Tisch.
In der Zwischenzeit kann ich ja noch mal nach draußen gehen, steht doch an der Tafel angeschrieben, dass im kurz nach 7 der Grand Geyser ausbrechen soll. Kaum hundert Schritte gelaufen grast links vom Weg eine kleine Herde Bisons. Da ich jedoch zum Grand Geyser möchte ignoriere ich sie im Moment. Gerade rechtzeitig schaffe ich es noch, doch nach einer Weile ist erkennbar, dass der Grand Geyser wohl im Moment nicht gerade willig ist. Vorbei am Castle Geyser laufe ich zurück zum Old Faithful Inn. Die Bisons haben sich zurückgezogen und es ist ohnehin schon ziemlich Dunkel, so dass es mit Fotos nichts wird.
So überbrücke ich die restliche Zeit mit einer warmen Jacke und einem kühlen Bier beim Schreiben von Postkarten auf der hölzernen Terrasse des Inns.
Schließlich ist doch für mich Dinnertime und das Rib Eye Steak schmeckt vorzüglich.