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Autor Thema: Arztbesuch in den USA?  (Gelesen 9772 mal)

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Kremers

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Arztbesuch in den USA?
« am: 10.09.2015, 04:23 Uhr »
Hallo, ich bräuchte mal eure Hilfe.

Wir sind gerade auf dem Weg von Chicago nach New York.

Leider ist es so, dass meine beiden (erwachsenen) Töchter kränkeln. Nicht wirklich schlimm aber unangenehm. Die eine hatte schhon vor dem Urlaub eine Magenschleimhautentzündung und es wird einfach nicht besser. Sie isst hier nur Haferschleim und trockenen Reis.

Die andere klagt seit wir das heiße Chicago verlassen haben über Schwindelgefühle. Wir vermuten eventuell einen Sonnenstich.

Die beiden würden am liebsten zum Arzt gehen, ich bin der Meinung dass man das in den USA nur bei wirklichen Notfällen machen sollte.

Nun meine Fragen:

- Weiß jemand wie das hier abläuft? Kann man da zu einem normalen Arzt gehen oder muss man da ins Krankenhaus?

- Muss man da ewig warten? Wir müssen/wollen ja weiter

- Ich glaube man müsste mit Kreditkarte zahlen und es sich zu Hause von der Versicherung holen. Weiß jemand wie hoch die Kosten so sind?

Ach ja, wir sind gerade in Port Huron, morgen geht es zu den Niagarafällen

Danke für eure Hilfe.
1992 - Florida/Bahamas/New York
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nordlicht

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Re: Arztbesuch in den USA?
« Antwort #1 am: 10.09.2015, 05:43 Uhr »
Für Notfälle gibt es natürlich immer den Emergency Room in Krankenhäusern.
Allerdings würde ich in Eurem Fall wo es zwar unangenehm aber nichts wirklich Ernstes zu sein scheint erstmal zu einem Urgent Care Provider gehen. Dort bekommt man in der Regel sehr kurzfristig einen Termin und die Rechnung haut nicht gleich so rein wie beim ER. Bei einer einfachen Untersuchung rechne mal so mit etwas knapp unter 200$ (keine Garantie, da sich das von Provider zu Provider und auch je nach Staat unterschieden kann) Falls es doch etwas Schlimmeres sein sollte, schicken die Euch dann auch ins Krankenhaus, aber Sonnenstich etc. können die schon behandeln.
Ohne mich in Upstate New York groß auszukennen habe ich per Google WNY Immediate Care gefunden. Eventuell googlest Du selber nochmal "Urgent Care" und den nächsten grösseren Ort auf Deiner Route.
Deine Auslandskrankenversicherung sollte das abdecken. Wunder Dich aber nicht wenn Du bei eventuellen Labortests etc. später noch von denen separate Rechnungen bekommst.

Wilder Löwe

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Re: Arztbesuch in den USA?
« Antwort #2 am: 10.09.2015, 10:34 Uhr »
Es gibt (zumindest in Florida, ich weiß nicht, ob das überall so ist) sog. Walk-in Doctors, steht meist draußen groß dran. Ich würde mal die Hauptstraße eines vertrauensvoll aussehenden Stadtviertels abklappern und danach Ausschau halten. Da kannst Du dann mal nachfragen, ob die Euch dran nehmen. Ansonsten von der Hotelrezeption einen Arzt vermitteln lassen.

Ich habe auch schon bei einem General Practionner (Gelbe Seiten) in der Nähe angerufen und um einen Termin gebeten, hat auch funktioniert. Der Termin beim Hausarzt hat trotz recht gründlicher Untersuchung nur 50$ gekostet. Eine spontane Wurzelbehandlung dagegen über 700$. In beiden Fällen habe ich das mit Kreditkarte bezahlt und später von der Auslandskrankenversicherung erstattet bekommen.

Wir sind übrigens bei der HUK versichert und die bieten auch eine Notfalltelefonnummer, die bei der Arztsuche behilflich ist. Außerdem haben wir von der Versicherung eine Kostenübernahmeerklärung für die USA. Die soll es wohl ermöglichen, dass der Arzt mit der Versicherung direkt abrechnet. Wir haben davon aber bisher keinen Gebrauch gemacht. Vielleicht bietet Deine Versicherung ja einen ähnlichen Service.

Viele Grüße
Katrin

Kremers

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Re: Arztbesuch in den USA?
« Antwort #3 am: 10.09.2015, 12:07 Uhr »
Danke erst mal für die Rückmeldungen. Das hilft mir schon mal ein Stück weiter.

Vielleicht kommen wir ja auch ohne Arzt aus.

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Floriana

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Re: Arztbesuch in den USA?
« Antwort #4 am: 10.09.2015, 12:19 Uhr »
Es gibt (zumindest in Florida, ich weiß nicht, ob das überall so ist) sog. Walk-in Doctors, steht meist draußen groß dran. Ich würde mal die Hauptstraße eines vertrauensvoll aussehenden Stadtviertels abklappern und danach Ausschau halten. Da kannst Du dann mal nachfragen, ob die Euch dran nehmen. Ansonsten von der Hotelrezeption einen Arzt vermitteln lassen.

Im Internet nach "Urgent Care" suchen. Man kann normalerweise noch am selben Tag telefonisch oder online einen Termin erhalten oder einfach unangemeldet hingehen. Zu den Kosten kann ich nichts sagen, da ich nur ein "Co-Pay" von $ 25 habe.

Floriana

Kremers

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Re: Arztbesuch in den USA?
« Antwort #5 am: 10.09.2015, 12:56 Uhr »
Wir sind die nächsten 3 Tage in Kanada. Weiß jemand wie es da aussieht.
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Floridiana

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Re: Arztbesuch in den USA?
« Antwort #6 am: 11.09.2015, 01:13 Uhr »
Für Notfälle gibt es natürlich immer den Emergency Room in Krankenhäusern.
Allerdings würde ich in Eurem Fall wo es zwar unangenehm aber nichts wirklich Ernstes zu sein scheint erstmal zu einem Urgent Care Provider gehen.

Urgent care. Die Emergency Rooms sind fuer extreme Notfaelle. Je nachdem wo sich das Krankenhaus befindet, kann es zu extrem langen Wartezeiten kommen, da alle vorgezogen werden, die mit Ambulanz kommen. Wie es in Kanada ist, weiss ich nicht, fragt doch mal in einer Apotheke.

Ansonsten wuerd ich sagen, weiterhin Reis und Haferbrei. Habt ihr kein Medikament mehr aus Deutschland? Trinkt sie genug?

Ein schwerer Sonnenstich ist gefaehrlich.
Das koennt ihr machen: kuehl halten, z.B. in Klimaanlage bleiben, sich hinlegen, trinken, z.B. Gatorade. In der Apotheke ein cold pack fuer den Nacken kaufen.

What to do

If you notice that someone has signs of heat exhaustion, you should:
•get them to lie down in a cool place – such as a room with air conditioning or somewhere in the shade
•remove any unnecessary clothing to expose as much of their skin as possible
•cool their skin –use whatever you have available, such as a cool, wet sponge or flannel, cold packs around the neck and armpits, or wrap them in a cool, wet sheet
•fan their skin while it's moist – this will help the water to evaporate, which will help their skin cool down
•get them to drink fluids – this should ideally be water, fruit juice or a rehydration drink, such as a sports drink

Muffin

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Re: Arztbesuch in den USA?
« Antwort #7 am: 11.09.2015, 18:48 Uhr »
Mir hat bei einer üblen Magenentzündung Pepto Bismol geholfen. (gibts bei Walgreens in der Pharmacy) Schweinchenrosa Zeug und schmeckt echt ekelhaft, aber ich konnte nach 2 Tagen wieder etwas essen. Vorher ging gar nichts, mir war nach zwei Bissen von allem sofort spei-übel.

Mit Ärzten habe ich (gott sei dank) bei über 30 USA-Aufenthalten keine Erfahrungen.

Wünsch euch allen gute Besserung.

missy

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Re: Arztbesuch in den USA?
« Antwort #8 am: 11.09.2015, 19:59 Uhr »
Mir hat bei einer üblen Magenentzündung Pepto Bismol geholfen. (gibts bei Walgreens in der Pharmacy) Schweinchenrosa Zeug und schmeckt echt ekelhaft, aber ich konnte nach 2 Tagen wieder etwas essen. Vorher ging gar nichts, mir war nach zwei Bissen von allem sofort spei-übel.

Mit Ärzten habe ich (gott sei dank) bei über 30 USA-Aufenthalten keine Erfahrungen.

Wünsch euch allen gute Besserung.

Peptobismol gibts auch in Tablettenform.
Es hilft sicher nur gegen bestimmte Symtome, wie Uebelkeit etc, aber sicher nicht gegen die eigentliche Magenentzuendung.



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Kremers

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Re: Arztbesuch in den USA?
« Antwort #9 am: 11.09.2015, 22:50 Uhr »
Nett was ihr euch alles für Gedanken macht  :D

Bisher haben wir es ohne Arztbesuch geschafft und ich glaube schön langsam geht es mit beiden aufwärts. Drückt uns die Daumen.

Danke euch!
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Davidc

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Re: Arztbesuch in den USA?
« Antwort #10 am: 12.09.2015, 20:22 Uhr »
Wir sind die nächsten 3 Tage in Kanada. Weiß jemand wie es da aussieht.

Im Grunde wie in den USA:
Arzt aufsuchen, Kreditkarte vorlegen oder gleich vor Ort bar bezahlen. Zu Hause Rechnung bei PKV einreichen . Wichtig: Rechnung muss Leistungen genau auflisten.
Rechnung kann bei gleichem Problem je nach Anbieter deutlich unterschiedlich hoch ausfallen.

Kremers

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Re: Arztbesuch in den USA?
« Antwort #11 am: 14.09.2015, 03:48 Uhr »
So, leider hat sich das nicht bestätigt, dass es beiden besser geht.

Bei der Magengeschichte gibt es leichte Besserung, aber sobald sie versucht andere Sachen zu essen geht es wieder schlechter.

Die andere bei der wir einen Sonnenstich vermutet hatten klagt immer wieder über Schwindel, Kopfschmerzen und hat Panikanfälle.

Nachdem es ihr heute besonders schlecht ging sind wir in Buffolo in ein Krankenhaus gefahren. Jetzt kann ich aus Erfahrung berichten, wie der Besuch abläuft.

Das Wartezimmer in der Notaufnahme war fast komplett leer. Trotzdem dauerte es knapp 4 Stunden bis wir das Krankenhaus wieder verließen. Als Privatzahler verlangten sie von mir pauschal 300 $.

Eine detaillierte Aufstellung der Tätigkeiten erhielt ich trotz mehrmaliger Rückfrage micht. Dies sei ein Pauschalbetrag. Hoffe ich bekomme keine Schwierigkeiten mit der Versicherung.

Bei meiner Tochter konnte nichts dramitisches festgestellt werden. Zum Glück. Hoffe dadurch beruhigt sie sich wenigstens und es wird alles gut.
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Goon

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Re: Arztbesuch in den USA?
« Antwort #12 am: 14.09.2015, 08:09 Uhr »
Ich hatte schon einige Magenschleimhautentzündungen. Ohne Medikamente kann man es mit Kamillentee und stillem Wasser versuchen. Ein paar Tage Diät schadet auch nicht. Unbedingt Alkohol, Kaffe, Rauchen und Kohlensäure meiden.

Würde aber empfehlen einen Arzt aufzusuchen der ihr Protonenpumpenhemmer PPI verschreibt. Damit wird die reizende Magensäure eingedämmt und es tritt im Normalfall innert weniger Tage eine rasche Besserung ein.
Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, daß man recht haben und doch ein Idiot sein kann. (Martin Kessel 1901-90)

Gruss Patrick

exit

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Re: Arztbesuch in den USA?
« Antwort #13 am: 14.09.2015, 08:29 Uhr »
Ich hatte schon einige Magenschleimhautentzündungen. Ohne Medikamente kann man es mit Kamillentee und stillem Wasser versuchen.

Sehr viel besser als Kamillentee funktioniert Fenchel- bzw. Fenchel-Kümmel-Anis-Tee.
Viele Grüße,
Christian

Floridiana

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Re: Arztbesuch in den USA?
« Antwort #14 am: 14.09.2015, 14:06 Uhr »
Ich hatte schon einige Magenschleimhautentzündungen. Ohne Medikamente kann man es mit Kamillentee und stillem Wasser versuchen.

Sehr viel besser als Kamillentee funktioniert Fenchel- bzw. Fenchel-Kümmel-Anis-Tee.

Kamillentee gibts in jedem Supermarkt. Den anderen hab ich hier noch nie gesehen, was nicht heisst, dass es ihn in Health Food Stores doch gibt. (fennel, anise, caraway seeds)

Und den Ratschlag mit der Urgent Care Praxis hast du leider nicht befolgt. Wenigstens war das Wartezimmer im Krankenhaus nicht voll und es kostete 'nur' $ 300. Nochmal Glueck gehabt.
Den Toechtern gute Besserung!

Kremers

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Re: Arztbesuch in den USA?
« Antwort #15 am: 14.09.2015, 14:33 Uhr »
Ich hatte schon einige Magenschleimhautentzündungen. Ohne Medikamente kann man es mit Kamillentee und stillem Wasser versuchen.

Sehr viel besser als Kamillentee funktioniert Fenchel- bzw. Fenchel-Kümmel-Anis-Tee.

Kamillentee gibts in jedem Supermarkt. Den anderen hab ich hier noch nie gesehen, was nicht heisst, dass es ihn in Health Food Stores doch gibt. (fennel, anise, caraway seeds)

Und den Ratschlag mit der Urgent Care Praxis hast du leider nicht befolgt. Wenigstens war das Wartezimmer im Krankenhaus nicht voll und es kostete 'nur' $ 300. Nochmal Glueck gehabt.
Den Toechtern gute Besserung!

Es war Sonntag und da dachten wir die Praxen haben vermutlich nicht auf und wir versuchen es mal in einem Krankenhaus. Zumal gestern ohnehin nur ein verregneter Fahrtag war.

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Floridiana

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Re: Arztbesuch in den USA?
« Antwort #16 am: 14.09.2015, 23:00 Uhr »
Auf den meisten Urgent Care steht 24/7, d. h. Tag und Nacht jeden Tag!

usaletsgo

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Re: Arztbesuch in den USA?
« Antwort #17 am: 24.09.2015, 13:31 Uhr »
Urgent Care sollte die erste Anlaufstelle sein. In Bakersfield kostete uns die Behandlung einer ear infection meiner Tochter 239 USD. Man sollte für die heimische Versicherung unbedingt eine itemized invoice verlangen. Haben wir anstandslos bekommen. "Richtwert" für Behandlungen übrigens 177 USD, der aber auch reduziert wird, wenn es eine kleinere Angelegenheit ist.

In Vernal 2009 mussten wir in einen ER, was wesentlich teurer war.

Egal ob ER oder UC: Erst mal kommt eine nurse und nimmt sämtliche Vitalzeichen. Das alleine kostet schon mal minimum 50 USD. Dann ist ein Arzt noch gar nicht dagewesen.
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