usa-reise.de Forum

Unterwegs => Reiseformalitäten => Thema gestartet von: Atlanta2022 am 29.04.2022, 16:07 Uhr

Titel: Einfuhr von Medikamenten
Beitrag von: Atlanta2022 am 29.04.2022, 16:07 Uhr
Hallo- kann mir jemand sagen, ob bei der Einreise in die USA benötigte Medikamente in der Originalverpackung vorgelegt werden müssen oder ob es ausreicht, sie in den Blistern samt Beipackzettel mitzunehmen?

In einigen Veröffentlichungen ist zu lesen, dass die Originalverpackung nur bei Medikamenten nötig seien, die süchtig machen könnten- in anderen, es sei generell so.

Lieben Dank und viele Grüße
Titel: Antw: Einfuhr von Medikamenten
Beitrag von: freddykr am 29.04.2022, 16:14 Uhr
Hier der Link zur US Customs:
https://help.cbp.gov/s/article/Article-1160?language=en_US

Zitat
Prescription medications should be in their original containers with the doctor's prescription printed on the container. It is advised that you travel with no more than personal use quantities, a rule of thumb is no more than a 90 day supply.  If your medications or devices are not in their original containers, you must have a copy of your prescription with you or a letter from your doctor.
Titel: Antw: Einfuhr von Medikamenten
Beitrag von: Jack Black am 29.04.2022, 23:32 Uhr
Ich bekomme seit 1998 Fentanyl gegen meine Schmerzen und habe das bei jeder Reise in großen Mengen dabei, ich bin bei über 20 Einreisen noch nicht ein einziges Mal gefragt worden. Selbstverständlich habe ich die Pflaster in den Originalpaketen dabei, warum auch nicht. Aber es wurde noch nie kontrolliert.

Die ersten Jahre habe ich mir auch Gedanken gemacht und habe extra noch ein Attest mitgenommen. Das mache ich auch schon lange nicht mehr, es scheint keinen zu interessieren.
Titel: Antw: Einfuhr von Medikamenten
Beitrag von: partybombe am 30.04.2022, 10:51 Uhr
Zumindest bei verschreibungspflichtigen Medikamenten hat man ein Rezept, welches man in Kopie mitführen kann und sollte. Wir helfen uns, in dem wir neben den Rezepten und Arztbriefen sämtliche  Unterlagen z.B. auch Bedingungen,  Kontaktdaten von Versicherungen, Führerscheine usw. in einem Datentresor im Internet einstellen und so in jedem Urlaub zur Not Zugriff hätten.
Titel: Antw: Einfuhr von Medikamenten
Beitrag von: mrh400 am 30.04.2022, 11:03 Uhr
... Fentanyl ...
Dafür benötigt man afaik ein BTM-Rezept. Dafür gelten besondere Beschränkungen und Deklarationspflichten für die Einfuhr in die USA. Auch wenn noch nie einer gefragt hat, ist das keine Garantie für die Zukunft ("schwarzer Schwan") und kann im Fall einer besonderen Neugier eines Zöllners unangenehm ausgehen (Drogendelikt). Für "normale" verschreibungspflichtige Medikamente haben wir immer Rezeptkopien dabei (auch wenn noch nie einer gefragt hat, ist ja nun wirklich keine schwere Belastung), für BTM sollte man sich schlau machen, was nötig ist.
Titel: Antw: Einfuhr von Medikamenten
Beitrag von: Jack Black am 30.04.2022, 13:22 Uhr
... Fentanyl ...
Dafür benötigt man afaik ein BTM-Rezept.

Ja. Und Deutschland stellt sich immer blöder an dabei.

für BTM sollte man sich schlau machen, was nötig ist.

Dazu schreiben deutsche Schlaumichelseiten:

Zitat
Achtung: Betäubungsmittel und Drogen sind von der Einfuhr selbstverständlich ausgeschlossen.

So etwas kann man natürlich einfach mal so schreiben, Hirn aus, einfach mal behaupten. Dass es Menschen gibt, die entsprechende Schmerzmittel brauchen, versteht nicht jeder. Ich habe jahrelang ein Attest des Hausarztes dabei gehabt, aber ich habe es schon lange nicht mehr updaten lassen.

Dabei wird in den USA massiv mehr Morphium und Opiate verschrieben als in Deutschland, das ist ja ein bekanntes Problem in den USA, dass Patienten so schnell in eine Abhängigkeit geraten, obwohl die eigentliche Ursache längst behoben ist. Da laufen ja die verschiedensten Initiativen und Klagen, weil die Medikamentenindustrie rücksichtslos ihre abhängig machenden Medikamente in den Markt gedrückt haben und Ärzte zum Verschreiben "aufgefordert" haben. Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Opioidkrise_in_den_USA

Fentanyl spielt auf dem Drogenmarkt der USA eine große Rolle, die "verbrauchten" Pflaster (Durogesic von Janssen Cilag) sind sehr begehrt unter Suchtkranken, die werden ausgekocht und so die Rückstände noch weiter verwertet. Fentanyl ist ein synthetisches Morphin, das stärkste bekannte Morphin überhaupt und wird insbesondere in China produziert. Ob es für BTM Medikamente andere Einreisebestimmungen gibt (außer solchen pauschalen Behauptungen wie oben) ist nicht ganz einfach herauszufinden. Wenn Du etwas verbindliches findest, kannst Du das gerne verlinken.
Titel: Antw: Einfuhr von Medikamenten
Beitrag von: mrh400 am 30.04.2022, 14:08 Uhr
Wenn Du etwas verbindliches findest, kannst Du das gerne verlinken.
Sorry, aber da bin ich jetzt zu faul, das bis ins letzte Detail durchzuprüfen. Hier (Nr. 3) findet man ein paar Hinweise und Links. Wahrscheinlich wird man aber noch tiefer bohren müssen: https://www.bfarm.de/DE/Bundesopiumstelle/Betaeubungsmittel/Reisen-mit-Betaeubungsmitteln/_artikel.html
Titel: Antw: Einfuhr von Medikamenten
Beitrag von: Tinerfeño am 30.04.2022, 14:42 Uhr
Die normalen verschreibungspflichtigen Medikamente nehme ich immer nur in der Blisterverpackung und ohne alles mit. Auch Antidepressiva... das sind alles Medikamente, die in den USA bekannt sein sollten und kontrolliert wurde ich noch nie.
Titel: Antw: Einfuhr von Medikamenten
Beitrag von: Jack Black am 30.04.2022, 15:22 Uhr
Ich habe die verbindliche Seite beim TSA gefunden, es gibt keine grundsätzliche Regel für BTM Medikamente. Das einzige konkret aufgezählte Opiat ist irgendein Marihuana Zeug. Das TSA verweist nur darauf, dass es letztendlich dem Immigraton Officer obliegt, die Entscheidung über die Einfuhr zu treffen, man solle halt Rezepte (auf Englisch natürlich) vorlegen und ggf. erklären, wofür man das Mittel braucht.

Es werden auch die verschiedensten Darreichungsformen besprochen (Pillen, Liquide, Cremes usw.) - natürlich werden Pflaster nicht genannt. Hornberger Schießen, man muss es also entweder "besprechen" oder Klappe zu und durch...