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Autor Thema: Einreise USA - Verweigerung bei psychischer Krankheit?  (Gelesen 6131 mal)

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William H. Parker

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Hallo,

in etwa 8 Wochen werde ich mit meiner Freundin zum ersten Mal in die Staaten fliegen.
Heute habe ich auf der Homepage der US-Botschaft folgendes entdeckt:

"Sie müssen ein Visum beantragen, wenn:  • Sie vorbestraft sind oder an einer schweren ansteckenden Krankheit oder Geistesstörung leiden".

Meine Freundin leidet an einer psychischen Erkrankung, muss aber keine Medikamente nehmen und stellt weder für sich noch für andere eine Gefahr dar. Ich weiß gar nicht wie ich ihre Krankheit beschreiben soll. Es ist so, dass sie früher viel gemobbt wurde und seither kleine Probleme hat, sich in der Gesellschaft zu behaupten. Sie ist dadurch leicht verängstigt gewesen. Sie ist sonst aber völlig normal, hat keine Aussetzer oder so. Man sieht es ihr nicht an, dass sie ein psychisches Problem hat. Allerdings hat man ihr vor 2 Jahren so nen Wisch ausgestellt, dass sie momentan nicht arbeiten darf ohne psychische Behandlung. Sie ist aber derzeit in Behandlung, wohnt in ner Art WG wo versucht wird, den Umgang mit anderen Menschen zu festigen etc. Aber wie gesagt, sie brauch keine Medikamente oder Ähnliches, hat kein Drogenproblem etc.

Meine Frage hierzu lautet, ob sie trotzdem ein Visum braucht für die Einreise? Die Formulierung auf der Homepage der US-Botschaft ist ein wenig schwammig. Ihre Erkrankung ist ja keinesfalls schwer, aber was ist denn die genaue Definition von "schwere Geistesstörung"? Da es nur noch knapp 8 Wochen bis zum Flug, wird die Zeit allmählich knapp für nen Visumsantrag. Und wenn wir jetzt gar nichts sagen, kann man das bei der Einreise feststellen, ob sie in Behandlung ist oder nicht?

Liebe Grüße

Christian

Susan26

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Re: Einreise USA - Verweigerung bei psychischer Krankheit?
« Antwort #1 am: 13.03.2007, 14:47 Uhr »
Hallo Christian,

eine fundierte Antwort kann ich dir leider nicht geben, aber meiner Meinung nach besteht ein Unterschied zwischen Geistesstörung und psychischer Erkrankung ... von daher sollte es keine Probleme geben.

Aber zur Sicherheit könntest du ja mal bei der Botschaft nachfragen oder wie sehen das die Anderen?

Susan
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lurvig

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Re: Einreise USA - Verweigerung bei psychischer Krankheit?
« Antwort #2 am: 13.03.2007, 14:50 Uhr »
da keiner ausser dir (und uns jetzt ;) ) von dieser Krankheit wissen und es ja offensichtliches weder ansteckend noch gefährlich ist, sehe ich keinen Grund, da extra ein Visum zu beantragen. Einfach einreisen und gut ists. Der Mensch am Immigration-Schalter sieht ja nichts von der Krankheit und weiss auch nichts davon.
Was anderes wäre es vielleicht bei einer unsichtbaren ansteckenden "echten" Krankheit. Da sollte man wohl besser nach deren Regeln spielen. Aber in Eurem Fall sehe ich da gar keine Probleme!

Lurvig

Antje

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Re: Einreise USA - Verweigerung bei psychischer Krankheit?
« Antwort #3 am: 13.03.2007, 14:53 Uhr »
Hallo,

ich denke, damit sind Krankheiten gemeint, die zu einer Gefahrt für das eigene oder das Leben anderer werden könnten - sprich: Wenn Deine Freundin dazu neigt, aggressiv zu werden oder unkontrollierbar andere zu belästigen.

Deine Freundin - wenn Deine Beschreibung zutrifft - hat einfach ein Problem und ist dafür in Behandlung. Das ist eine Verhaltenstherapie, wenn keinerlei Medikamente erforderlich sind.

Sie muß lernen, mit sich und anderen anders umzugehen. Ich bin nicht der Ansicht, daß solche Probleme mit den Einreisebeschränkungen gemeint sind (sonst dürfte niemand reisen, der psychologische Hilfe in Anspruch nimmt).

Grüße

Antje

William H. Parker

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Re: Einreise USA - Verweigerung bei psychischer Krankheit?
« Antwort #4 am: 13.03.2007, 14:59 Uhr »
Danke, für euren raschen Antworten!

Ich war etwas beunruhigt, weil man ja hin und wieder so Geschichten hört, bei denen unter normalen Umständen schon die Einreise verweigert wurde. Ich habe da auch gelesen, dass die Fluggesellschaften möglichst viele Daten von den Passagieren sammeln und an die US-Behörden weiterleiten müssen. Und ich weiß ja nicht, was über den Reisepass bzw. den Personalausweis so alles abrufbar und herausfindbar ist. Nachher werden wir noch heimgeschickt, weil wir dann kein Visum beantragt haben. Aber wie gesagt, man merkt ihr die leichte Krankheit ja nicht an. Sie ist im Großen und Ganzen ja nur ängstlich. Ich weiß halt nicht, was die unter Geistesstörung verstehen. Sie hat nun einmal diesen Wisch, der ihr das psychische Problem bestätigt und normales Arbeiten in Deutschland unmöglich macht.
Aber schwarz auf weiß steht ja nirgends geschrieben, was bei der Einreise als Geisteskrankheit zählt und was nicht, oder? Hab diesbezüglich nirgends was gefunden.

LG

Christian

lurvig

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Re: Einreise USA - Verweigerung bei psychischer Krankheit?
« Antwort #5 am: 13.03.2007, 15:04 Uhr »
...
Sie hat nun einmal diesen Wisch, der ihr das psychische Problem bestätigt und normales Arbeiten in Deutschland unmöglich macht.
...

und diesen Wisch kennen deine Freundin und du, ggf. noch ein Arzt. Keine Airline kennt ihn und die Kontroll-Freaks in USA kennen ihn auch nicht. Ihr wollt ihn ja sicher auch nicht mitnehmen, übersetzen und dem Immigration Officer unter die Nase halten, oder? ;)
Ich denke, das was da visumspflichtig ist, sind andere, wesentlich schlimmere Krankheiten (und keine kleinen "Störungen").

Also: don´t panic!

Lurvig

Kauschthaus

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Re: Einreise USA - Verweigerung bei psychischer Krankheit?
« Antwort #6 am: 13.03.2007, 15:11 Uhr »
Hallo William,

auf dieser Seite habe ich folgendes gefunden:

VISA INELIGIBILITY/WAIVER

The immigration laws of the United States, in order to protect the health, welfare, and security of the U.S., prohibit visa issuance to certain applicants. This includes persons who have a communicable disease such as tuberculosis, or have a dangerous physical or mental disorder, or are drug addicts; ...

Ich würde an Eurer Stelle gar nichts machen. Aber letztlich entscheiden müsst ihr das.  :wink:

Viele Grüße, Petra

 
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

William H. Parker

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Re: Einreise USA - Verweigerung bei psychischer Krankheit?
« Antwort #7 am: 13.03.2007, 15:24 Uhr »
Uff, dann bin ich ja beruhigt. Obwohl "mental disorder" ja auch nicht gerade eindeutig ist.
Aber ich werde auch nichts unternehmen. Schließlich hat sie "nur" ein kleines Problem und schadet damit niemandem, nicht mal ihr selbst.

Danke für eure Antworten!

Christian

soehner7

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Re: Einreise USA - Verweigerung bei psychischer Krankheit?
« Antwort #8 am: 13.03.2007, 16:59 Uhr »
Hallo,
deine Freundin hat ja keine Krankheit, die man von der Schwere her mit Tuberkulose oder gar mit Drogenabhängigkeit gleichsetzen kann, wie es ja auf dem Einreiseformular getan wird.
Mein Tip wäre also: Klappe halten, Fingerscan abgeben und gut is !
Denn bei der Einreise kann eine derartige "Erkrankung" wie du sie zwar nennst aber keinesfalls bemerkt werden.

Gruss

William H. Parker

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Re: Einreise USA - Verweigerung bei psychischer Krankheit?
« Antwort #9 am: 13.03.2007, 17:02 Uhr »
Sicher, ihre Krankheit ist nicht schwer. Aber derzeit scheinen Leute da am Flughafen nicht zimperlich zu sein. Wenn die Bedenken haben, dann müssen wir eben da bleiben. Da hilft kein betteln. Zumindest hört man das immer.

Dein Tipp, die Klappe zu halten ist wirklich gut :-) Das kann ich sehr gut!

Da fällt mir grad noch ne andere Frage ein, für die ich nicht extra nen Thread aufmachen möchte: Wir, d.h. meine Freundin und ich, besitzen noch den alten bordeauxfarbenen Pass mit Ausstellungdatum März 2005. Laut verschiedener Quellen kommt man mit diesem Pass bis zum Ende seiner Gültigkeitsdauer in die Staaten. Aber vorhin hat mir jemand erzählt, dass mit diesem Pass die Abfertigung am Flughafen länger dauern soll als wenn man schon den biometrischen Pass hat. Er sprach davon, dass man teilweise 6 Stunden warten müsse, bis alles erledigt ist. Stimmt das? Wenn ja, dann wäre das ja fatal, da ich in Chicago umsteigen muss und "nur" knapp 3 Stunden dafür Zeit habe.

Zati

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Re: Einreise USA - Verweigerung bei psychischer Krankheit?
« Antwort #10 am: 13.03.2007, 17:10 Uhr »
Hallo Christian,

also die Auskunft mit dem alten Pass kann nicht stimmen. Wir wurden im September in New York mit dem alten Pass in fünf Minuten abgefertigt. Er ist ja auch maschinenlesbar und das ist wichtig!

Gruß

Efty  :wink:
Gruß aus Alamogordo

Efty ;)


ratlady

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Re: Einreise USA - Verweigerung bei psychischer Krankheit?
« Antwort #11 am: 13.03.2007, 17:22 Uhr »
Uff, dann bin ich ja beruhigt. Obwohl "mental disorder" ja auch nicht gerade eindeutig ist.

Es hiess ja, "dangerous" mental disorder...

Beim US DoS/Bureau of Consular Affairs heisst es uebrigens ganz offiziell:

Zitat
have a physical or mental disorder and behavior associated with the disorder that may pose, or has posed, a threat to the property, safety, or welfare of the alien or others

Es ist also nicht so sehr das Vorhandensein einer "Disorder", sondern entscheidend ist, ob dadurch eine Gefahr "fuer sich und andere" resultiert bzw. wahrscheinlich ist... und das ist ja hier wohl nicht der Fall  8)

Medical Records gehoeren NICHT zu den Dingen, die von den Fluggesellschaften uebermittelt werden, und koennen auch NICHT anhand von Reisepass/Fingerabdruck einfach mal so abgefragt werden... also, ganz ruhig bleiben. Man "hoert" (bzw. liest) vieles...  :?

Wie lange die Abfertigung insgesamt dauert, haengt nicht von Deinem RP ab (gueltig ist er ja), sondern erstmal vor allem von Andrang und Besetzung an den Schaltern zum Zeitpunkt der Landung... Woher hat denn dieser "jemand" seine Informationen?  :shock:

William H. Parker

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Re: Einreise USA - Verweigerung bei psychischer Krankheit?
« Antwort #12 am: 13.03.2007, 17:38 Uhr »
Er ist Fotoladenangestellter. Seine Aussage basiert auf angeblichen Erfahrungen, die seine Kunden teilweise gemacht haben. Ich habs ihm ehrlich gesagt nicht so recht abnehmen wollen. Hätte mich auch gewundert, denn überall steht, dass der Pass noch gültig ist. Warum sollte man mich dann länger warten lassen?

LG

Christian