usa-reise.de Forum

Unterwegs => Reiseformalitäten => Thema gestartet von: Aaronp am 22.03.2011, 17:54 Uhr

Titel: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: Aaronp am 22.03.2011, 17:54 Uhr
Folgende Frage hat sich heute bei uns aufgetan: Meine Freundin arbeitet bei einer Hotelvermittlung
in D. Dieses Unternehmen hat in Florida ein Callcenter aufgebaut und möchte nun, dass sämtliche
Support Mitarbeiter im Juni für 1 Woche nach Florida reisen, um dort die US-Kollegen einzuarbeiten.
Meiner Meinung nach geht das nur mit einem Visum, dass es sich ja um keine geschäftliche Besprechung,
Meeting oder Konferenz handelt, sondern um wirklich Arbeiten vor Ort.

Wie sehtihr das? Visa Waiver kanndoch eigentlich nicht ausreichen, oder?

Gruß
Aaronp
Titel: Re: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: IkeaRegal am 22.03.2011, 19:30 Uhr
Sagen wir es mal so. Wo kein Kläger da kein Richter. Immerhin reden wir von einer Woche. Aber wenn Sie auf Nummer sicher gehen will soll sie ein Visum beantragen.
Titel: Re: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: dschlei am 22.03.2011, 19:52 Uhr
Das ist ohne Arbeitsvisum illegal, denn es duerfen keine geldwerten Leistungen daraus resultieren.  Wenn sie also Spesen, freies Hotel, usw dafuer bekommt, sind das schon Geldwerte Leistungen, auch ihr Gehalt in Deutschland wuerde dazu gerechnet.  Ob es rauskommt ist die 2. Frage, aber wenn es rauskommt, wird sie bestraft, und erhaelt eine etwa 10 jaehrige Einreisesperre.
Titel: Re: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: Aaronp am 22.03.2011, 20:25 Uhr
Ja, die Reise ist für die Mitarbeiter komplett kostenfrei.

Zudem soll der Support, der sonst in D stattfindet, von den MA in Schichten dann
über die USA abgewickelt werden, d.h. es wird definitiv die Arbeit aus D in die
USA verlagert.

Gruß
Aaronp

Titel: Re: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: dschlei am 23.03.2011, 00:50 Uhr
Ja, die Reise ist für die Mitarbeiter komplett kostenfrei.

Zudem soll der Support, der sonst in D stattfindet, von den MA in Schichten dann
über die USA abgewickelt werden, d.h. es wird definitiv die Arbeit aus D in die
USA verlagert.

Gruß
Aaronp


Da brauch nur mal jemand unvorsichtig zu plappern, und schon sind sie alle dran, und die Frima kann davon fuer immer traeumen, eine Niederlassung in den USA zu haben.

Was da geplant wird ist ein grober Verstoss gegen die Einwanderungs- und Arbeitsgesetze der USA!
Titel: Re: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: Kauschthaus am 23.03.2011, 07:10 Uhr
Hallo Aaron,

was sagt denn die Firma dazu? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass sie einerseits eine Filiale in USA aufmachen und andererseits ihre dt. Mitarbeiter mal eben für eine Woche illegal dort arbeiten lassen.

Die Firma müsste doch ein hohes Interesse daran haben, dass alles legal ist, und sich darum kümmern?

Grüße, Petra
Titel: Re: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: freddykr am 23.03.2011, 08:02 Uhr
Wichtig ist erstmal, von wo die Bezahlung in dieser Zeit ausgeht. Wird dies alles von der deutschen Firma übernommen, ist dies schon mal ein wichtiger Punkt.

Es gibt viele Tätigkeiten, die unter dem VWP in den USA getätigt werden können.
Leider gibts nicht wirklich eine Liste, aber das US-Konsulat sollte hier Auskunft geben können.

Hier mal eine Liste von Aktivitäten, die unter das B1-Visum fallen. Außerdem ist dort erwähnt, welche dieser Dinge auch mit VWP gehen:
http://london.usembassy.gov/b1.html
Titel: Re: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: Netti25 am 23.03.2011, 08:03 Uhr
Da die Firma eine Niederlassung in den USA eröffnet, würde ich ihr auch zutrauen, die notwendigen Formalitäten für einen legalen Aufenthalt ihrer Mitarbeiter zu regeln.

Wurde denn von der Fima explizit kommuniziert, dass der Aufenthalt mit Visa Waiver statt finden soll oder ist das "nur" eine Vermutung von dir?

Ich bin mir sicher, dass es in diesen Fällen nicht allzu schwer ist eine befristete Erlaubnis zu bekommen.
Bei Mercedes sind ständig Leute für 1-2 Woche rum gesprungen, die den Locals unter den Arm greifen sollten.
Titel: Re: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: Reisefan62 am 23.03.2011, 11:35 Uhr
Folgende Frage hat sich heute bei uns aufgetan: Meine Freundin arbeitet bei einer Hotelvermittlung
in D. Dieses Unternehmen hat in Florida ein Callcenter aufgebaut und möchte nun, dass sämtliche
Support Mitarbeiter im Juni für 1 Woche nach Florida reisen, um dort die US-Kollegen einzuarbeiten.
Meiner Meinung nach geht das nur mit einem Visum, dass es sich ja um keine geschäftliche Besprechung,
Meeting oder Konferenz handelt, sondern um wirklich Arbeiten vor Ort.

Wie sehtihr das? Visa Waiver kanndoch eigentlich nicht ausreichen, oder?

Gruß
Aaronp

Da muß sich doch die Firma darum kümmern und nicht der Mitarbeiter selbst!
Titel: Re: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: Aaronp am 23.03.2011, 12:21 Uhr
Offiziell wird kommuniziert: wir machen Urlaub...

Gruß
Aaronp
Titel: Re: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: IkeaRegal am 23.03.2011, 12:22 Uhr
Offiziell wird kommuniziert: wir machen Urlaub...

Gruß
Aaronp
Dann scheut die Firma die Kosten. Gut, muss jetzt jeder Mitarbeiter selbst überlegen ob er das Risiko auf sich nimmt. Ich halte es für sehr gering, aber das ist eine andere Sache. Zudem muss jeder selbst wissen ob er den Buchstaben des Gesetzes Folge leistet, auch wenn einige sich darüber echauffieren.
Titel: Re: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: dschlei am 23.03.2011, 16:49 Uhr
Offiziell wird kommuniziert: wir machen Urlaub...

Gruß
Aaronp
Dann scheut die Firma die Kosten. Gut, muss jetzt jeder Mitarbeiter selbst überlegen ob er das Risiko auf sich nimmt. Ich halte es für sehr gering, aber das ist eine andere Sache. Zudem muss jeder selbst wissen ob er den Buchstaben des Gesetzes Folge leistet, auch wenn einige sich darüber echauffieren.
Ich waere mit solchen Aussagen eher vorsichtig!  Denn das hier ist ein oeffentliches Forum, und ich glaube nicht, dass man da schreiben sollte, dass es eher eine Kavallierssache ist, ob man die Gesetze einhalten sollte oder nicht.

Denn was in diesem Falle von der Firma gemacht wird, ist eine klare Aufforderung, gegen die Gesetze der USA zu verstossen!
Titel: Re: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: Antje am 23.03.2011, 21:57 Uhr
Hallo

in Aarons Fall seh ich das als schwierig - generell ist es natürlich verboten, in den USA zu arbeiten. Aber man kann durchaus natürlich für eine deutsche Firma in den USA etwas "dienstlich" tun.

Tausende Firmen machen Geschäfte mit den USA und erledigen dort im Auftrag einer deutschen Firma etwas beim Kunden.

z.B.: Der US-Kunde kauft in Deutschland eine Software und die wird ihm dann in den USA vom Service-Mitarbeiter installiert und zum laufen gebracht.

Genauso der Mitarbeiter, der während beispielsweise der Computer-Messe in Las Vegas am Stand der deutschen Firma steht und dort die Produkte vorstellt. Er arbeitet ganz eindeutig (nämlich für seinen deutschen Arbeitgeber).

Auch der Mitarbeiter der auf Schulung in die USA kommt in die amerikanische Zentrale (oder aber die Schulung hält in seinem Fachgebiet) macht das meines Wissens völlig legal.

Niemand von den Personen nimmt in den USA ein Arbeitsverhältnis auf.

Das sind die Fälle, in denen man bei Business angibt bei Reisezweck.

Ich könnte mir vorstellen, daß die einwöchige Einarbeitung der Kollegen durchaus unter diesen Aspekt fallen würde.

Antje



Titel: Re: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: dschlei am 23.03.2011, 22:53 Uhr
Hallo

in Aarons Fall seh ich das als schwierig - generell ist es natürlich verboten, in den USA zu arbeiten. Aber man kann durchaus natürlich für eine deutsche Firma in den USA etwas "dienstlich" tun.

Tausende Firmen machen Geschäfte mit den USA und erledigen dort im Auftrag einer deutschen Firma etwas beim Kunden.

z.B.: Der US-Kunde kauft in Deutschland eine Software und die wird ihm dann in den USA vom Service-Mitarbeiter installiert und zum laufen gebracht.

Genauso der Mitarbeiter, der während beispielsweise der Computer-Messe in Las Vegas am Stand der deutschen Firma steht und dort die Produkte vorstellt. Er arbeitet ganz eindeutig (nämlich für seinen deutschen Arbeitgeber).

Auch der Mitarbeiter der auf Schulung in die USA kommt in die amerikanische Zentrale (oder aber die Schulung hält in seinem Fachgebiet) macht das meines Wissens völlig legal.

Niemand von den Personen nimmt in den USA ein Arbeitsverhältnis auf.

Das sind die Fälle, in denen man bei Business angibt bei Reisezweck.

Ich könnte mir vorstellen, daß die einwöchige Einarbeitung der Kollegen durchaus unter diesen Aspekt fallen würde.

Antje




Was Du auflistest, ist in den oben gezeigten Regeln auch klar erlaubt (Verkaufsgespraeche, Kundendienst, usw.).  Was aber nicht erlaubt ist, ist eine Taetigkeit auszufuehren.  Das heisst, den deutschen Teil der Arbeit von den USA aus zu machen, Kunden in den USA aktiv anzurufen, usw.  Sie duerfte die US Mitarbeiterin einschulen, indem sie ihr erklaert, was gemacht werden muss, und ihr ueber die Schulter schauen, wenn sie es macht, und danach koennte sie die neue Mitarbeiterin verbessern.

Wie ich das hier verstehe, wird die deutsche Mitarbeiterin und ihre Kollegen zur illegalen Arbeit in den USA ermuntert.
Titel: Re: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: Antje am 24.03.2011, 07:39 Uhr
Hallo

ich denke auch, der Arbeitgeber sollte sich aus verschiedenen Aspekten um eine ordentliche, legale  Ausübung bemühen. Da sind ja auch versicherungsrechtliche Fragen zu klären. Wie gesagt: Die Mitarbeiter schulen, "Mustergespräche" zu führen - das ist völlig legal. Aber auch die deutschen Mitarbeiter gehören abgesichert. Was ist, wenn auf dieser Dienstreise etwas passiert - Unfall auf dem Weg zum Flughafen? Im Hotel gestolpert, Bein gebrochen in den USA?

Das wäre normalerweise ein Fall für die Berufsgenossenschaft (weil Wegeunfall bzw. Unfall auf Dienstreise). So wird das Risiko auf den Arbeitnehmer abgeschoben.

Ich bin der Ansicht, es ist eigentlich völlig problemlos, die Sache auf legale Art und Weise zu machen und nicht die Arbeitnehmer einem unnötigen Risiko auszusetzen.

Es geht um 1 Woche wenn ich das richtig verstanden habe.

es wäre also völlig legal: Deutsche Mitarbeiter fliegen in die USA, vor Ort wird die optimierte Arbeitsplatzanordnung zusammen erstellt, die Mitarbeiter werden in Teams trainiert, Übungsanrufe werden dann unter Aufsicht getätigt.

Nach einer Woche fliegen die deutschen Mitarbeiter wieder nach Hause.

Man könnte alle Mitarbeiter ordentlich für diese Reise versichern, keiner hätte im Hinterkopf, was nicht legales zu tun und diese "offiziell sind wir in Urlaub" ist auch weg....

Antje
Titel: Re: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: Aaronp am 24.03.2011, 08:52 Uhr
Ist leider allles nicht so einfach. Nun heißt es, das ganze soll als Incentitive Reise durchgeführt werden.
Sozusagen als kleines Goodie für die Angestellten. Dabei ist allerdings ganz klar weiterhin die Aussage,
dass jeder MA Nachtschichten in den USA bekommt, um den deutschen Support zu übernehmen, der
in dieser Zeit in D eingestellt wird. Es handelt sich hierbei doch nicht um irgendwechle Einarbeitungen
amerikanischer Kollegen handelt.

Gruß
Aaronp
Titel: Re: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: dschlei am 24.03.2011, 14:25 Uhr
Hallo

ich denke auch, der Arbeitgeber sollte sich aus verschiedenen Aspekten um eine ordentliche, legale  Ausübung bemühen. Da sind ja auch versicherungsrechtliche Fragen zu klären. Wie gesagt: Die Mitarbeiter schulen, "Mustergespräche" zu führen - das ist völlig legal. Aber auch die deutschen Mitarbeiter gehören abgesichert. Was ist, wenn auf dieser Dienstreise etwas passiert - Unfall auf dem Weg zum Flughafen? Im Hotel gestolpert, Bein gebrochen in den USA?

Das wäre normalerweise ein Fall für die Berufsgenossenschaft (weil Wegeunfall bzw. Unfall auf Dienstreise). So wird das Risiko auf den Arbeitnehmer abgeschoben.

Ich bin der Ansicht, es ist eigentlich völlig problemlos, die Sache auf legale Art und Weise zu machen und nicht die Arbeitnehmer einem unnötigen Risiko auszusetzen.

Es geht um 1 Woche wenn ich das richtig verstanden habe.

es wäre also völlig legal: Deutsche Mitarbeiter fliegen in die USA, vor Ort wird die optimierte Arbeitsplatzanordnung zusammen erstellt, die Mitarbeiter werden in Teams trainiert, Übungsanrufe werden dann unter Aufsicht getätigt.

Nach einer Woche fliegen die deutschen Mitarbeiter wieder nach Hause.

Man könnte alle Mitarbeiter ordentlich für diese Reise versichern, keiner hätte im Hinterkopf, was nicht legales zu tun und diese "offiziell sind wir in Urlaub" ist auch weg....

Antje
Genauso wie Du es schreibst, koennte und solte gehandelt werden, denn damit waere alles ganz legal!
Titel: Re: Temporäres Arbeiten in den USA
Beitrag von: dschlei am 24.03.2011, 14:32 Uhr
Dabei ist allerdings ganz klar weiterhin die Aussage,
dass jeder MA Nachtschichten in den USA bekommt, um den deutschen Support zu übernehmen, der
in dieser Zeit in D eingestellt wird. Es handelt sich hierbei doch nicht um irgendwechle Einarbeitungen
amerikanischer Kollegen handelt.

Gruß
Aaronp
Und das ist absolut illegal, denn das gilt als Arbeit.  Dabei ist es egal, wer und von wo bezahlt wird, denn es wird in den USA eine geldwerte Leistung vollbracht, die nicht durch ein entsprechendes Visum abgedeckt ist!.

Da dazu auch noch das Telefonnetz verwendet wird, lassen sich solche Leistungen recht einfach aufdecken.  Da braucht nur eine Person gegenueber einer Dritten etwas zu erzaehlen, und schon koennte es aufgedeckt werden.  Damit koennte die Firma ihre Niederlassung in den USA sofort wieder schliessen, und die deutschen Mitarbeiter koennten auch erheblich bestraft werden.

Ich kann nicht verstehen, wie eine Firma ihre Mitarbeiter regelrecht dazu zwingt, illegale Sachen zu tun.  Wenn das die allgemeine Ethik der Firma ist, wuerde ich da nicht arbeiten wollen!