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Unterwegs => Reiseformalitäten => Thema gestartet von: GreyWolf am 31.10.2003, 14:27 Uhr

Titel: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: GreyWolf am 31.10.2003, 14:27 Uhr
Hi,

vor einiger Zeit habe ich über e**y von einem professionellen Händler aus den USA eine antiquarische Zeitschrift erworben, die ich privat, also nicht gewerblich, nutzen will.

Irgendwann bekam ich dann ein Schreiben vom hiesigen Zollamt, ich solle doch erklären, was in dem inzwischen aus den USA eingetroffenen Umschlag sei und was das gekostet habe. Das habe ich dann auch getan.
Flugs bekam ich dann ein Schreiben, dass ich für eine "Werbeschrift" eine Einfuhrabgabe von (haltet Euch fest!) 2,57 Euro bezahlen solle, wobei ein Steuersatz von 16 Prozent zugrunde gelegt wurde.

Ganz abgesehen davon, dass es sich ja um einen minimalen Betrag handelt, der den Aufwand für die Bundesrepublik kaum wert sein dürfte (bisher immerhin schon 1,10 Euro an Postgebühren für den Zoll, von Personalkosten gar nicht zu reden): Kann das sein?
Ich habe schon das ein oder andere aus den USA bestellt (DVDs, Bücher etc.) und noch nie gab es solche Probleme.

Meinen die, ich mache das gewerblich?
Gibt es keine Bagatellgrenze?
Der Steuersatz wird auf den Verkaufspreis und den Versandkosten berechnet. Auch die Versandkosten? Wieso das denn?

(http://www.usa-reise.net/forum/yimages/smilies/cwm11.gif)
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: Ramirez am 31.10.2003, 15:49 Uhr
Da ich auch öfter DVDs etc in den staaten bestelle kann ich denk ich was dazu sagen.

Erstmal hast du Pech gehabt, da der Zoll eigentlich nur stichprobenartig vorgeht. Es sei denn der Verkäufer hat diesen kleinen Zettel nicht korrekt ausgefüllt und den Wert angegeben.

Es gibt eine Grenze, die um die 3-50 Euro liegt. Genau weiß ich das leider gerade nicht.
Deshalb bin ich ein wenig verwundert, dass du Zoll bezahlen musstest. Vielleicht weil es als "Werbeschrift" eingestuft wurde?

Tip: Deshalb IMMER "GIFT" auf diesen Paketscheinen ankreuzen und wenn es geht nur einen Betrag, der unter der Grenze liegt. Bin mir jetzt nicht sicher ob bei Geschenken der Wert egal ist, könnte aber sein!!

Wenn man nicht gerade bei großen Firmen a la Amazon bestellt kann man es eigentlich immer so hinbiegen, dass der Verschicker die Ware als Gift deklariert, dann kommt man immer billig weg!

Hoffe konnte bissel helfen!

Grüße

Ramirez

Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: Harhir am 31.10.2003, 20:25 Uhr
Hier gibts genauere Infos:

http://www.zoll-d.de/c0_reise_und_post/b0_postverkehr/a0_einfuhr/b0_gestbefrsend/a0_privatsendung/index.html

http://www.zoll-d.de/c0_reise_und_post/b0_postverkehr/a0_einfuhr/b0_gestbefrsend/b0_geringwertige_sendung/index.html

P.S. der Warenwert errechnet sich aus meines Wissens Ware und Porto. D.h. Ware und Port duerfen bei Privatsendungen zusammen nicht mehr als 45 Euro kosten.

Daher vom Absender immer, die Ware immer als "Geschenk/Gift" deklarieren lassen.

Gruss
Stefan
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: Tazmania am 31.10.2003, 20:44 Uhr
@GreyWolf

Du hast den Warenwert leider oben nicht angegeben.

@All

Ein Wort zu DVDs aus den USA. Vorsicht bei brandneuen Titeln die es nicht nicht als Regio 2 gibt. Diese können durch den Zoll beschlagnahmt werden.  
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: nypete am 01.11.2003, 12:49 Uhr
Hi,

kann diesem auch etwas hinzufügen, wir hatten einen Austauschschüler hier. Wieder zurück schickten er und seine Familie ein "Dankeschönpaket". Es waren drin 2 DVDs, die er hier gekauft hatte, dort aber nicht abspielen konnte, ein wunderschönes böhmisches Glasteil, mit dem man nicht weiß, was man damit machen soll, ein sweatshirt, und einige Kleingkeiten.

Wir bekamen Post vom Zoll, uns im Amt einzufinden. ( Das muß man erst mal finden!!)  Da kein Wert angegeben war, wollte man schätzen und rund DM 120,00 Zoll für diese Sachen haben. Das die DVD aus D waren interessierte erst nicht, weil wir ja keine Kaufbeleg vorweisen konnten.

Erst auf die Drohung, die Sendung nicht abzunehmen und zurückgehen zu lassen, haben wir uns dann auf eine Betrag von DM 30 einigen können.

Soviel zum Zoll.

Gruß NYPete
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: GreyWolf am 02.11.2003, 11:52 Uhr
Danke für Eure Hinweise, insbesondere die Links zum Zoll. Ist ja interessant, selbst teurere Geschenke muss man verzollen. Und Waren von Firmen, egal ob zum Privatgebrauch oder nicht, sowieso.

Der Warenwert ist 16,09 Euro insgesamt. Also muss ich - da unter 22 Euro - keinen Zoll zahlen. Warum wissen die das beim Zoll nicht? Naja, muss ich eben Einspruch einlegen. Hoffentlich kriege ich das dann bis Weihnachten, soll nämlich ein Geschenk sein.

Gestern habe ich übrigens noch eine US-Sendung im Wert von 50 Dollar bekommen, ohne jegliche Probleme.

Kleine Abschlussfrage: Wenn ich bei Firmeneinfuhren immer Zoll zahlen muss, sobald der Mindestbetrag überschritten wird, sollte der Zoll dann nicht sinnvollerweise jede einzelne Sendung von Amazon.com aufmachen? Denn da wird man doch in mindestens 50 Prozent der Fälle den Mindestbetrag überschreiten.
(http://www.usa-reise.net/forum/yimages/smilies/cwm11.gif)

Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: Tazmania am 02.11.2003, 13:03 Uhr
Dei Sendungen von Amazon sind korrekt deklariert und kommen nahezu immer in den Zoll.
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: GreyWolf am 03.11.2003, 07:56 Uhr
Interessant.
Bei der Sendung aus den USA, die mich vor Kurzem erreichte, ohne dass ich Zoll zahlen musste, war díe Sendung korrekt ausgezeichnet und der Warenwert zutreffend mit 50 Dollar angegeben. Direkt daneben war dann der Aufkleber: "Zollamtlich abgefertigt".

Jetzt verstehe einer den deutschen Zoll.
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: Tazmania am 03.11.2003, 08:15 Uhr
Ist doch korrekt. $50 sind bei einem Umrechnungskurs von ca. 1.15 ungefähr 44 Euro und somit <45 Euro also zollfrei.
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: Hank am 03.11.2003, 08:22 Uhr
Passend zum Thema habe ich letzte Woche eine Rechnung für eine Sendung vom Juni (!) diesen Jahres bekommen, wo mir die Firma GLS verauslagte Kosten von 31 EUR (für einen Warenwert von $120) berechnet.

In vorauseilendem Gehorsam werden bei GLS nämlich alle Sendungen dem deutschen Zoll "vorgestellt" - na wie finde ich denn das ?   :-X

Diesen "Service" läßt man sich übrigens auch noch mit 9.50 EUR vergüten.
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: Sandra33 am 03.11.2003, 09:38 Uhr
Tja Hank - Leidensgefährte  :-*
Habe auch nach dem Urlaub eine Rechnung von GLS vorgefunden...für eine Lieferung aus dem April!!!
Und ich hatte mich schon so gefreut, daß ich den Zoll "gespart" hatte  :'(
Die 9,50 Abfertigungsgebühr sind natürlich der Hammer, scheinen aber rechtmäßig zu sein?
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: Tazmania am 03.11.2003, 09:46 Uhr
Die 9.50 sind das Problem von GLS, und ich kann nur davon abraten die zu bezahlen.  Hat jemand von euch den Auftrag gebene, daß GLS die Abfertigung vornimmt? Sicher nicht, man hätte das auch selbst machen können.  
Zweitens würde ich mir die Rechnung mal genauer ansehen. GLS verzoll oftmals pauschal und da kann man unter Umständen schlechter fahren als bei einer individuellen Verzollung.

Gruss
Taz
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: GreyWolf am 03.11.2003, 21:26 Uhr
@ Taz: wieso 44 Euro? Die Grenze ist doch 22? Oder geht das pro Bein? ;D

Aber ich seid sicher gespannt, wie es weiter gegangen ist. Heute rufe ich beim Zoll an und weise auf die 22-Euro-Grenze hin (steht ja alles auf der Zoll-Homepage). Große Verblüffung. 22-Euro-Grenze? Nie gehört. Werde zum Chef durchgestellt und der findet nach längerem Suchen heraus, dass ich recht habe. Jetzt haben sie die Ware sogar freigegeben.
(Mag allerdings auch daran liegen, dass das hier ein kleines Provinz-Zollamt ist. Wahrscheinlich haben die nur eine Sendung pro Jahr!)

Das mit GLS: die dürften tatsächlich einen Anspruch haben, nämlich aus sogenannter Geschäftsführung ohne Auftrag (GoA). Man wird argumentieren, dass Du als guter Deutscher Deine Ware natürlich(!) versteuern wolltest und GLS Dir dankenswerterweise(!) die Arbeit abgenommen hat. Und dafür dürfen die dann Aufwendungsersatz verlangen (§ 670 BGB). Gilt natürlich nur für die "notwendigen" Auslagen, also nicht, wenn sie zuviel gezahlt haben.
(http://www.usa-reise.net/forum/yimages/smilies/cwm11.gif)
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: Tazmania am 03.11.2003, 21:56 Uhr
Hast recht, ich war in der Zeile verrutscht.

GLS brauche ich nicht um meine Waren ggf.  zu versteuern, das kann ich auch selbst machen.  GLS verscuht sich hier eine lukrative Einnahmequelle zu verschaffen, mehr nicht  :(
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: Hank am 04.11.2003, 10:47 Uhr
Bei der "Geschäftsführung ohne Auftrag" könnte man sich im Fall GLS auch streiten, ob die Voraussetzungen des §679 BGB (dem einzigen §, der hier überhaupt anwendbar wäre) zutreffend sind. Nämlich ob die Dienstleistung von GLS notwendig war, um die Verzollung durchführen zu können. Meines Erachtens war sie das nicht, da ich auch selbst zum Zollamt hätte gehen können.
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: GreyWolf am 05.11.2003, 07:56 Uhr
Du stellst jetzt darauf ab, dass Du einen "entgegenstehenden Willen" i.S.d. § 679 BGB hast. Ist klar, wer zahlt schon gerne Zoll.

Rein rechtlich sehe ich dafür kaum eine Chance. Habe gerade mal einen Kommentar gewältzt. Nach Rechtsprechung des BGH fallen unter Aufwendungen im Sinne des § 679 BGB auch z.B. die Zahlung von Steuern. Die Literatur sieht das zwar anders, aber ausschlaggebend in der Praxis ist allein die Rechtsprechung. Damit dürften dann auch Zollabgaben unter 679 fallen, d.h. Dein entgegenstehender Wille interessiert nicht.

Außerdem stellt GLS als "Geschäftsführer ohne Auftrag", da ihr konkret Dein Wille nicht bekannt sein dürfte, wie bei der Geschäftsführung ohne Auftrag üblich, auf Deinen mutmaßlichen Willen ab. Und da gehen wir doch mal davon aus, dass Du natürlich - wie wir alle - nur zu gerne Zollabgaben zahlst.

Sieht leider schlecht aus..... (http://www.usa-reise.net/forum/yimages/smilies/cwm11.gif)
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: Hank am 05.11.2003, 09:38 Uhr
Nein, nein - das verstehst Du jetzt völlig falsch. natürlich weiß ich, daß ich mit dem Argument "ich wollte es ja gar nicht verzollen" nicht weit komme.

Mir geht es stattdessen darum, daß ich die Verzollung auch sehr gut selbst hätte durchführen können - ohne daß die GLS in Vorleistung geht.

Will sagen, es geht mir nicht um die Zollkosten als vielmehr um die "Bearbeitungsgebühren" der GLS in Höhe von 9.50 EUR, die ich aus o.g. Grund nicht bereit bin zu zahlen.
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: EasyAmerica am 06.11.2003, 00:30 Uhr
Kleiner Hinweis: Wenn es um die 16 % auf den Warenwert plus Versandkosten geht, dann ist das kein Zoll, sondern die Einfuhrumsatzsteuer. Es wird also statt der amerikanischen Steuer (Tax), die ja fällig wird, wenn man drüben etwas kauft, unsere Mehrwertsteuer nacherhoben.

Dazu käme noch der Zoll, der aber z. B. auf Bücher und CDs nicht erhoben wird.
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: GreyWolf am 08.11.2003, 16:35 Uhr
@ Hank:

Da hast Du recht, die 9,50 Euro Bearbeitungsgebühren sind mir auch nicht verständlich. Die normale Post macht es umsonst, oder?
Beim nächsten Mal einfach die 9,50 Euro nicht zahlen bzw. erst unter Protest zahlen und dann rückfordern. Bei 9,50 Euro sind die Gerichts- (und Anwalts)kosten ja noch überschaubar.
(http://www.usa-reise.net/forum/yimages/smilies/cwm11.gif)
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: Hank am 09.11.2003, 17:37 Uhr
Zitat von: GreyWolf link=board=allgem;num=1067619805;start=15#18 date=11/08/03 um 16:35:41
@ Hank:

Da hast Du recht, die 9,50 Euro Bearbeitungsgebühren sind mir auch nicht verständlich. Die normale Post macht es umsonst, oder?
Beim nächsten Mal einfach die 9,50 Euro nicht zahlen bzw. erst unter Protest zahlen und dann rückfordern. Bei 9,50 Euro sind die Gerichts- (und Anwalts)kosten ja noch überschaubar.


Was heißt das nächste Mal, natürlich haben sie auch schon dieses Mal die 9.50 EUR nicht bekommen ... trotzdem ne Unverschämtheit und linke Tour, ich könnte wette,. daß 90% der Leute das unbesehen bezahlen.
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: nypete am 06.02.2004, 08:51 Uhr
Hi,

nochmals passend zu dem Thema,

wir haben 3 sweat - shirts bestellt, Wert $ 70,00

ergab 12 % Einfuhrumsatzsteuer + 16 % MWSt, wir durften € 17,00 an Abgaben zahlen. Aber wenn wir nur 2 shirts bestellt hätten, wäre die Sendung unfrei gegangen, und das hätte $ 20,00 gekostet.

Gruß NYPete
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: BigDADDY am 06.02.2004, 10:42 Uhr
3 T-Shirts für 70 Dollar: aha, die mit der GOLDkante...
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: Tazmania am 06.02.2004, 10:48 Uhr
Kommt darauf an von wem die sind, im Polo Retail Store SFO habe ich auch $49 für ein T-Shirt gelöhnt   :shock:
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: nypete am 06.02.2004, 10:57 Uhr
Hi,

hat meine Tochter bestellt, irgendwas mit Harry Potter, und die hat nach dem letzten USA - Aufenthalt mir Ihre Partner - Kreditkarte nicht zurückgegeben!

Gruß NYPete
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: tobie am 06.02.2004, 11:07 Uhr
na , da kommt dann ja noch einiges auf dich zu :lol:  :lol:
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: Ward am 06.02.2004, 11:34 Uhr
Zitat von: Tazmania
Kommt darauf an von wem die sind, im Polo Retail Store SFO habe ich auch $49 für ein T-Shirt gelöhnt   :shock:


Wie kann man nur so bekloppt sein?
Titel: Re: Zoll bei Lieferung aus den USA?
Beitrag von: Tazmania am 06.02.2004, 11:43 Uhr
Alles reine Nervensache  :P