Das Junior Ranger Programm (JRP) gibt es in fast allen Nationalparks und Nationalmonumenten (NPS und BLM-Verwaltung), einigen Nationalförsten (US Forstservice) und vielen State Parks, sofern sie nicht nur etwas mehr als Campingplätze sind.
Als Belohnung dafür gibt es eine Plakette (einen Batch) oder einen Aufnäher (einen Patch) - manchmal auch beides.
Wie ist der Ablauf?
1. Normalfall
Man geht ins Visitor Center und fragt (bzw. lässt das Kind das machen) nach dem Junior Ranger Programm. Dann bekommt man ein Heft, in dem verschiedene Aufgaben zu lösen sind.
Das können Wort - Bildzuordnungen, Malen oder Zeichnen von irgendwelchen Landschaftsformen, aber auch Fragen zur Ausstellung im Visitor Center, einem Nature Trail usw. sein.
Manchmal muss man auch einen Beutel Müll sammeln oder den Visitor-Center-Film (zusätzlich) schauen. Oder an bestimmten Stellen eine Unterschrift von einem Ranger abholen.
In manchen Parks muss man das ganze Heft lösen, in den meisten Parks gibt es zwei, drei oder vier Altersklassen. Manchmal ist die älteste Stufe auch unbeschränkt, so dass auch Erwachsene das JRP machen können.
Die Hefte gibt es nur in Englisch. Aber es ist ausdrücklich erlaubt, dass Eltern oder andere Personen (Ranger) helfen. Wegen der Sprache wird man bei deutschsprachigen Kindern eigentlich immer helfen müssen als Übersetzer. Eigentlich ist aber das Programm eigentlich ein Familienprogramm, auch wenn das Kind den Lohn bekommt.
Manche Aufgaben sind allerdings sprachlich so schwer, dass selbst wir mit unseren Englischkenntnissen an unsere Grenzen als Erwachsene kommen, aber dann hilft meist der Ranger.
2. Sonderfall
In manchen Nationalparks muss oder kann man auch an einem Ranger Programm teilnehmen.
Z.B. wird in den ganz großen Parks (Bryce, Grand Canyon fällt mir spontan ein) die Pflichtteilnahme zusätzlich zum Heft vorgeschrieben.
In wenigen Parks gibt es auch spezielle Junior Ranger Ranger Walks (das haben wir z.B. mal im Badlands gemacht), wo es nur dafür den Batch gab.
3. Urkunde/Vereidigung
Entweder ist auf der letzten Seite des Heftes eine Urkunde enthalten oder es gibt sie extra. Die wird dann vom Ranger ausgefüllt und meist mit dem Nationalparkstempel (den man auch in den Passport macht) abgestempelt und unterschrieben.
Dann kommt es zur Vereidigung.
Hierbei wird das Kind vom Ranger zum Junior Ranger vereidigt, der Text wird vom Ranger vorgesprochen und dann vom Kind abschnittsweise wiederholt. In Nuancen ist der Text immer ein wenig unterschiedlich. Im Prinzip wird man darauf verpflichtet, die Natur zu schützen und die Parks zu erhalten.
Manche Ranger geben sich sehr viel Mühe, andere weniger (halt wie die Menschen so sind). Bei einigen gibt es sogar Fotos vom Kind mit Rangerhut.
4. Anmerkungen
Die Badges in State Parks sind weniger aufwändig, das Programm meist auch leichter.
Grundsätzlich kann man sagen, dass je größer der Park ist, umso schwieriger und aufwändiger ist das JRP.
In einigen wenigen Parks muss man eine Schutzgebühr für das Heft bezahlen (meist 1-2$) ansonsten kostenlos.
Der Zeitaufwand beträgt ca. 1-2 Stunden, je nachdem wie aufwändig das Programm ist. Im Einzelfall ist es auch schon mal in einer halben Stunde zu erledigen, selten braucht man - wenn man auf Rangerprogrammen teilnehmen muss - mehr als 2 Stunden.
Als Familienprogramm ist das JRP auch für die Erwachsenen inhaltlich ein Gewinn, da man sich mit dem Park sehr viel intensiver und vor allem auch mit den Ausstellungen in den VCs auseinandersetzen muss.
In den Shops gibt es auch Merchandising Artikel zum JRP. Eine Weste, an die man die Badges nadeln kann.
oder Junior Ranger Hüte oder eine Filzmatte....
http://www.zionpark.org/images/junior_ranger_hat.jpgWer als Erwachsener ohne Kinder daran Interesse hat, sollte mal nachfragen, ob das JRP eine Altersbeschränkung nach oben hat. Leider ohne Beleg: ich erinnere mich an eine Parkzeitung, wo ein Bericht einer älteren Dame war, über die als älteste "Junior" Rangerin berichtet wird.
Einige Parks haben auch begonnen ein sog. "Senor Ranger Programm" mit einem eigenen Booklet aufzulegen für Leute über 18, die wohl analog zur JRP angelegt sind.
Gefunden habe ich Acadia oder Guadulupe Mountains NP (wo ich das dieses Jahr gelesen habe, aber nicht gemacht habe, da wir ja das JRP gemacht haben).