Campingurlaub mit Kleinkind

[kleine-klotzi]

Hallo,

wir beabsichtigen, nächstes Jahr (Mitte Mai bis Anfang Juni) mit unserer Tochter (ist dann 20 Monate) unseren Urlaub im Westen der USA zu verbringen. Zu zweit haben wir das Ganze schon zweimal gemacht, aber eben noch nicht mit Kind. Wir wollen uns ein Auto mieten und dann von Zeltplatz zu Zeltplatz die Nationalparks abfahren. Mit Babytrage soll es dann auch auf Wandertouren gehen.

Hat jemand von euch schon Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht? Könnt ihr uns Tipps geben, worauf wir unbedingt achten sollten?

[cleetz]

Zelturlaub mit Kleinkind find ich pers. nicht angemessen... Es wird um diese Jahreszeit noch nachts teilweise richtig kalt in den NP, sicher gibt es Schlafsäcke, aber ich würde das meinem Kind nicht zumuten wollen... Im Wohnmobil sieht die Sache dann schon anders aus. Da kann man richtig! kochen, eigenes Bett, Spielzeug am gleichen Platz usw.

2. Problem ist das Auto mit dem ihr ja fahren wollt: Du kannst nur kurze Strecken fahren (eigene Erfahrung) und das Kind wird das auf Dauer nicht lustig finden ständig im Kindersitz zu sitzen. Beachten mußt Du da nicht nur die Entfernung/Tag sonder vielmehr die "Sitzzeit" im Auto.

Also zb. 100 Meilen fahren, 5 Stunden einen NP besichtigen (Kind raus aus dem Auto, Kind rein, nächster Viewpoint usw) wird nicht angenehm!

Das Kind hat irgendwann so die Schnauze voll vom Kindersitz das es da richtig Streß geben kann. Mehr wie 150 Meilen/Tag oder mehr wie 4 Stunden solltest Du eh nicht fahren wenn Dein Kind auch Urlaub machen soll.

Dringend anzuraten ist ein eigener Sitzplatz für das Kind im Flieger. Theoretisch wäre mit 20 Monaten noch Infant möglich, ins Babykörbchen passt sie aber nicht mehr und muß auf den Schoß der Eltern... Das ist ne Qual für das Kind und Dich. Nimm einen Nonstoppflug bzw. steig so wenig wie möglich um. 1x in Europa je nach Airline und dann in einem Flug durch oder direkt ab D->USA ist noch besser. Die Flüge Zubringer->FRA->ORD->Zielflughafen oder ähnliche sind Streß für alle Beteidigten.

[alljogi]

Hallo Klein-Klotzi,

grundsätzlich ist auch mit Kleinkind ein Campingurlaub möglich. Wir waren mit unserem 9 Monate altem Kinde 1996 z.B. 2 Wochen mit dem Zelt in Schweden unterwegs. Damals haben auch alle abgewunken und gesagt das ginge doch nicht, geht doch in ein Hotel usw.

Nun kann man Schweden natürlich nicht mit dem Westen vergleichen, schon weil die Entfernungen nicht so riesig sind. Man muss einfach als Eltern wissen, was man seinem Kind zumuten kann. Nicht jedes Kind ist gleich. Meine z.B. sind von klein an gewöhnt viel Auto zu fahren. Meine Eltern kommen aus der Nähe von Aschaffenburg, während meine Schwiegereltern aus Marktoberdorf im Allgäu sind, wo wir auch wohnen.

Probiert doch einfach das Zelten vorher in heimischen Gefilden aus. Dann könnt ihr beurteilen, ob eurer Kind davon begeistert ist oder nicht. Ansonsten müsst ihr halt auf Motels umsteigen. Was ich zwischendurch sowieso vorschlagen würde.

Ich will hier jetzt auch keine Diskussion erneut anfachen zwischen Motel und Camping. Aber so eine Motelrundreise hat schon seine Vorteile. Ein richtiges Bett gegenüber einem Schlafsack ist einfach nicht zu verachten. Aber ich gehe jetzt auch schon stramm auf die 40.

Trotz allem bin ich überzeugt, wer sein Kind kennt weiß ganz genau was er ihm zumuten kann und was nicht. Man muss nur ehrlich zu sich selber sein. Wenn man ein ungutes Gefühl bei der Sache hat, sollte man es sein lassen. Ansonsten kann man guten Gewissens sagen, mein Kind schafft das. Jedes Kind ist anders, bei meinen wie gesagt war klar die sind begeistert vom Zelten auch schon mit 2 Jahren. Wir haben uns trotzdem für die Motelrundreise entschieden. War uns einfach zuviel Gepäck zum Mitschleppen. Wir waren letztes Jahr aber auch zu fünft unterwegs.

Gruß alljogi

[Kauschthaus]

Hallo,

kommt drauf an, was ihr vorhabt. Wenn das Kind viele Stunden täglich im Autositz und in der Trage verbringen müsste, halte ich es auch für schlecht.
Ich würde die Route so gestalten, dass genügend Zeit an solchen Plätzen ist, wo auch das Kind unbeschert rumlaufen kann, z.B. Strände. Und mit genügend meine ich nicht nur ab und zu mal alle paar Tage ein paar Stunden.

Zelten stelle ich mir nicht sehr problematisch vor. Gegenden, die noch sehr kalt sind, würde ich allerdings meiden.

Was ich als Problem sehe, und zwar für Euch Eltern, ist die ständige Aufpasserei. In dem Alter kann man sie ja nicht aus den Augen lassen, aber das wisst ihr natürlich selbst.  
Und in den Nationalparks mit vielen Abgründen, Felsspalten, Viechern ... gibt es besonders viel aufzupassen.

Wir haben unsere beiden das erste Mal mit knapp 6 und 7 auf Fernreise mitgenommen, vorher wäre das vor allem bei Autofahrten zur Qual geworden. Aber da ist jedes Kind anders ...

Ich würde eine Route wählen, die keine allzu langen Strecken beinhaltet und die ein bisschen warmes Wetter verspricht.
Routen, wie man sie ohne Kind macht, 1:1 übertragen geht aus meiner Sicht nicht.

Viele Grüße, Petra

[cleetz]

Denke auch dran das Dein Kind einen maschinenlesbaren, weinroten Reisepass braucht. Also genau den gleichen den Du auch hast, bzw. jetzt gibt es ja nur noch die neuen mit biometrischen Daten... Etwas krank das Ganze, aber so sind halt die Einreisebestimmungen...

[Anne]

Hi,
eine Variante des Campens ist das Wohnmobil.
Unsere beiden Kinder haben wir mitgenommen, seit sie 16 bzw 14 Monate alt sind- und danach immer wieder. Übrigens meist im März.
Vorher sind wir übrigens immer mit dem Zelt zu zweit unterwegs gewesen.

Es hat bei uns sehr gut geklappt.
Allerdings war ich einmal erschrocken , wie stark so ein Kleinkind auskühlen kann: Wenn Ihr im Zelt oder Wohnmobil schlaft, würde ich bei kalten Nächten einen Doppelschlafsack empfehlen, bei dem Ihr  das Kind anwärmt.
Das Coloradoplateau hat im Frühling oft Nächte um den Gefrierpunkt. Bei warmen Tagen.

Kleine Wohnmobile (22 Fuß) sind in der Vorsaison nicht so teuer, vor allem, wenn man relativ früh bucht.

Tschüß
Karin

[Doreen & Andreas]

Genau das haben wir letztes Jahr auch gemacht, mit dem Wohnmobil durch Westkanada.
Die Variante hat den Vorteil, daß Du immer ein Bett, eine Toilette und einen Kühlschrank zur Verfügung hast und stoppen kannst, wann und wo Du willst.
Wir haben das ganze ein halbes Jahr vorher mal für ein langes Wochenende in Deutschland geprobt, um sicherzugehen. Unser Sohn war vom Wohnmobilurlaub begeistert und so sind wir auch den Kanadaurlaub relaxter angegangen.
Unser Sohn war zu diesem Zeitpunkt 2 1/2 Jahre alt. Die Tagesetappen haben wir nicht allzulang geplant und unser Sohn war zufrieden, wenn er jeden Tag irgendwo einen Spielplatz oder Sandkasten gefunden hat.

[Harhir als Gast]

Mit Kleinkindern Zelten ist kein Problem. Das wichtigste ist, dass die Kleine warm ist. Ein warmer (Strampel-)schlafsack und eine warme Decke. Auch von unten sollte es warm sein.
Mit dem Autofahren wuerde ich mich auch nicht in Panik versetzen lassen. Ausprobieren was die Kleine mitmacht. Als unser Sohn knapp ein Jahr war haben wir ein Wochenendtrip von Phoenix nach San Diego gemacht. Kein Problem, da er viel geschlafen hat. Aber jedes Kind ist anders. Mun muss es einfach ausprobieren. Die Route nicht fest vorbuchen sondern Euch dann vor Ort nach Wetter und Laune des Kindes richten.
Womo ist natuerlich bequemer, aber mit Auto und Zelt geht es auch. Ich bin mit unserem Kleinen ab und zu im Zelt unterwegs und Freunde von haben 3 Kleine (demnaechst 4) und die zelten nur. Auch bei Frost in Colorado.
Wir waren vor zwei Jahren mit unserem Zeltcamper in Colorado und da hatten wir teilweise -5 Grad und weniger.
Gut eingemummelt macht das den Kids Spass. Ueberhaupt kein Problem.

Viel Spass
Stefan

[Harhir als Gast]

Noch ein Nachtrag:
Wenn es warm ist, ist ein aufblasbares Planschbecken der Hit. So ein $10 von Walmart. Einfach auf dem Platz neben dem Zelt mit Wasser fuellen und Eure Tochter ist gluecklich und hier habt Zeit zum Entspannen.

[Uwe]

Hallo Kleine-Klotzi,

wir waren im September mit unserer da 7 Monate alten Tochter im WoMo unterwegs. Die Nächte waren teilweise ( Yellowstone ) sehr kalt. Wir waren froh ein WoMo zu haben. Auch sehe ich einen Vorteil während der Fahrt. Wenn unsere Tochter Hunger, Durst oder eine Beschäftigung brauchte war das im WoMo leicht zu ermöglichen. Durch das Slide out war in der Mitte jede Menge Platz zum spielen. Bei schönem Wetter hatten wir unser Reisebettchen nach draußen gestellt und unsere Tochter konnte im Schatten der Markise spielen. Nachts hat sie in ihrem Bettchen geschlafen. Das war für alle sehr angenehm. Auf kürzeren Wanderungen habe ich sie im Baby Björn getragen. Bei größeren Kindern würde ich einen Tragerucksack empfehlen. Unsere Tochter war dafür noch zu klein.
Wir würden Euch ein WoMo für eine solche Tour empfehlen.

Wenn Ihr früh genug bucht ist das sehr günstig möglich.

Gruss

Uwe