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Nordamerika => Routenanalyse und Routenerfahrungen: Der Weg ist das Ziel! => Thema gestartet von: Fry am 07.12.2016, 11:12 Uhr

Titel: 2,5 Wochen wilder Westen mit Kindern und Camper.
Beitrag von: Fry am 07.12.2016, 11:12 Uhr
Moin

Vor einigen Jahren  waren wir bereits ein paarmal zu zweit mit Zelt und 4WD im Südwesten unterwegs kennen uns also schon ein bisschen aus.
Nach Jahren der Abstinenz und nun mit zwei Kindern (3 und 6 Jahre) haben wir es getan, und einen super günstigen Flug (348EUR pro Nase) ende April bis Mitte Mai nach Los Angeles gebucht.  :D
Wir mögen die überwältigende Natur im Allgemeinen und rote Felsen im Besonderen. Die Städte reizen uns nicht so sehr. Eigentlich wollten wir nach Las Vegas fliegen, der Preisunterschied hat aber dann doch den Ausschlag gegeben.  Wir wollen diesesmal gerne einen Camper mieten, das kommt uns für die Kinder recht sinnvoll vor.
Da man die Wohnmobile ohnehin erst nachmittags übernehmen kann (jedenfalls ohne horrenden aufpreis) haben wir überlegt, ob man den Vormittag (+ Jetlag) gut nutzen kann, um früh aus LA abzuhauen und nach Vegas zu fahren um dort nachmittags den Caper zu übernehmen. Ratet ihr uns davon ab?

Was haltet ihr von folgender Tour:

26.4: Ankunft in L.A., Übernahme Mietwagen, Flughafenhotel.
27.4: Fahrt nach Las Vegas, nachmittags Übernahme eines Campers in Las Vegas. (fahrtag)
28.4.: Valley of Fire
29.4.: Zion
30.4.: Zion
1.5: Bryce
2.5.: Kodachrome
3.5: Capitol Reef, evtl. Escalante (Devils Garden mit Camper, falls möglich… :hilfe:)
4.5.: Moab – Arches
5.5.: Moab – reiten/rafting etc.
6.5. : Moab – Canyonlands etc.
7.5.: über Monument Valley nach Page (Fahrtag)
8.5.: Page, Antelope Canyon, Horseshoe Bend etc.
9.5. : Fahrt nach Las Vegas
10.5. :RESERVE
11.5. : Las Vegas
12.5. : Abgabe WoMo, Fahrt nach LAX.
13.5.: Abflug in LAX

Die Planung ist natürlich nur ein Anhaltspunkt, mit dem Camper haben wir ja maximale Flexibilität um spontan zu reagieren. Wenn wir am Anfang merken dass uns das fahren zu viel wird würden wir uns Capitol Reef und Moab schenken und direkt nach Page fahren. Die Meilenzahl liegt netto bei ca 1100 Meilen mit dem Camper, plus die beiden Strecken LAX-LAS per Mietwagen.

Findet ihr die Tour okay? Habt ihr Ideen, was man für die Kinder noch einplanen oder weglassen sollte?
Seht ihr Probleme beim Wohnmobil insb. was die Temperaturen angeht? In Bryce scheinen uns nachts doch noch klare Minusgrade zu erwarten...  :bibber:

Viele Grüße
Tom
Titel: Re: 2,5 Wochen wilder Westen mit Kindern und Camper.
Beitrag von: utahfan am 07.12.2016, 13:28 Uhr
Hallo
also wir hatten sogar schon am Trailhead zu den Slotcanyons an der Hole in the Rock Road 2 große Camper gesehen;
bis Devils Garden sollte es mit einem kleineren Camper schon gehen, allerdings natürlich nur bei trockenen Verhältnissen;
Sollte es Euch am Bryce zu kalt werden, was gegen Ende April kaum mehr drin ist( waren selbst mehrere Wochen in der Gegend auch um diese Zeit) dann könntet Ihr auf den CG im Kodachrome ausweichen und den Bryce evtl. auch von Tropic aus besuchen, es gibt da einen sehr schönen Wanderweg "von unten" in den Bryce hinein
VG
Utahfan
Titel: Re: 2,5 Wochen wilder Westen mit Kindern und Camper.
Beitrag von: USAflo am 07.12.2016, 15:18 Uhr
Moin!

Ich finde die Tour ok.

Ich weiß ja nicht wann ihr in LA landet, aber wir sind dieses Jahr mit unseren Kids nach der Ankunft mit dem Mietwagen noch bis Fontana gefahren. Das sind ca. 100km. Uns wurde zwar vorher hier davon abgeraten, aber es war dann an sich kein Problem. Die Kids haben schon ein bißchen geschlafen und trotz dichtem Verkehr kamen wir ganz gut voran. Vor allem waren wir am nächsten Morgen schnell aus dem großraum LA raus und haben noch in Fontana beim Aldi günstig eingekauft (das wäre auch ein Tipp, da es in LV keinen Aldi gibt und die wirklich günstiger als die normalen US-Supermärkte sind).

Kannst ja auch mal in meinen RB schauen (ohne Camper; mit festen Unterkünften): http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=68951.0

Den Reservetag könnte man ja auch noch für eine Nacht am Grand Canyon nehmen...?

VG

Titel: Re: 2,5 Wochen wilder Westen mit Kindern und Camper.
Beitrag von: Simone_JJ am 07.12.2016, 16:12 Uhr
Nach Jahren der Abstinenz und nun mit zwei Kindern (3 und 6 Jahre) haben wir es getan, und einen super günstigen Flug (348EUR pro Nase) ende April bis Mitte Mai nach Los Angeles gebucht.  :D
Herzlichen Glückwunsch!  :groove:
Da man die Wohnmobile ohnehin erst nachmittags übernehmen kann (jedenfalls ohne horrenden aufpreis) haben wir überlegt, ob man den Vormittag (+ Jetlag) gut nutzen kann, um früh aus LA abzuhauen und nach Vegas zu fahren um dort nachmittags den Caper zu übernehmen. Ratet ihr uns davon ab?
Nö, das macht Sinn. Die verhältnismäßig lange und vor allem langweilige Strecke könntet ihr sinnvoll mit der Calico Ghost Town unterbrechen.

8.5.: Page, Antelope Canyon, Horseshoe Bend etc.
9.5. : Fahrt nach Las Vegas
Von Page nach Las Vegas wäre mir an einem Tag zu weit.

10.5. :RESERVE
11.5. : Las Vegas
12.5. : Abgabe WoMo, Fahrt nach LAX.
Reserve: Entweder zwischen Page und Las Vegas (Grand Canyon?, Sunset Crater hat uns auch gut gefallen und kennt ihr viell. noch nicht?) oder zwischen LV und LA den Joshua Tree einbauen? Oder eben ein Tag mehr für Las Vegas! Übrigens bin ich ja kein Camper, aber wenn ich die Campingplatz-Bilder in Reiseberichten von Las Vegas sehe, wäre es vielleicht eine Überlegung den Camper schon früher abzugeben und stattdessen 2 Queenbetten am Strip zu nehmen (Hotel mit prima Pool?)?

In Bryce scheinen uns nachts doch noch klare Minusgrade zu erwarten...  :bibber:
Dieses Jahr Anfang Mai war's argkalt. 1. Schneeballschlacht  :D 2. Campground vom Ruby's Inn?, dann kann man das Schwimmbad nutzen
Titel: Re: 2,5 Wochen wilder Westen mit Kindern und Camper.
Beitrag von: Wolfgang am 07.12.2016, 22:28 Uhr
Hi,

die Route erscheint mir auch machbar, allerdings seid ihr im Bryce und mehr noch auf dem Utah Highway 12 (Richtung Capitol Reef mit dem Boulder Mountain Pass und seinen 2926 m) sehr von den Wetterverhältnissen abhängig.

Von der Fahrt zum Devils Garden mit einem Mietcamper würde ich abraten. Wir sind die 11 Meilen zum Devils Garden auf der Hole in the Rock Road schon mit dem WoMo gefahren. Bis dahin hatten wir bereits mehrere WoMo-Urlaube mit vielen Meilen auf Gravel Roads hinter uns, aber die Strecke war zum damaligen Zeitpunkt der absolute Horror. Die Querrillen (Wash Board) waren so heftig, dass nach der Fahrt im Camper nichts mehr an seinem ursprünglichen Ort war. Stellenweise hatte ich das Gefühl als würden wir jeden Moment die Hinterachse verlieren. Zwar "fliegt" man ab etwa 35 mph gut über das Wash Board, aber bei jeder Kurve und jedem Anstieg verliert man Geschwindigkeit und dann wird's für den Camper und die Insassen mehr als ungemütlich. Sollte allerdings kurz vorher ein Grader über die Piste gefahren sein, könnte sie auch für ein WoMo befahrbar sein. Drauf verlassen würde ich mich nicht und es im Zweifelsfall wirklich bleiben lassen. Erschwerend kommt hinzu, dass du eine solche Kiste bisher nicht gefahren bist. Bleib mit deiner Familie und dem WoMo lieber auf Asphalt.
Titel: Re: 2,5 Wochen wilder Westen mit Kindern und Camper.
Beitrag von: ireula am 07.12.2016, 23:30 Uhr
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man darauf kommt, mit einem Miet-RV gravel roads zu befahren. Soweit ich weiß, verbieten die Vermieter das. Ich denke, aus gutem Grund. Und ein Schaden, den die Versicherung dann nicht trägt, ist kein Spaß.  Manche finden allerdings, dass ich zu ängstlich bin, das habe ich schon gehört.

Ansonsten ist es toll mit den Kindern im RV.

Gruß Irene
Titel: Re: 2,5 Wochen wilder Westen mit Kindern und Camper.
Beitrag von: semihollow am 08.12.2016, 00:31 Uhr
Die Strecke nach Devil's Garden, wie im übrigen alle dirt roads, ist mal so, mal so. Im Schnitt würde ich es mit einem Camper lassen (obwohl ich nicht ängstlich bin und durchaus sehenden Auges gelegentlich dirt roads mit Mietwagen befahre). Wenn ihr ein ruhiges Gewissen haben wollt (und sicher sein, dass ihr hinkommt ohne dass was kaputtgeht), mietet ihr Euch in Escalante oder Torrey für einen Tag einen Wrangler (ggf. Versicherung nicht vergessen).
Devil's Garden ist geil, für Kinder und Leute, die sich noch erinnern können dass sie mal Kinder waren sowieso!
Titel: Re: 2,5 Wochen wilder Westen mit Kindern und Camper.
Beitrag von: utahfan am 08.12.2016, 08:57 Uhr
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man darauf kommt, mit einem Miet-RV gravel roads zu befahren. Soweit ich weiß, verbieten die Vermieter das. Ich denke, aus gutem Grund. Und ein Schaden, den die Versicherung dann nicht trägt, ist kein Spaß.  Manche finden allerdings, dass ich zu ängstlich bin, das habe ich schon gehört.

Ansonsten ist es toll mit den Kindern im RV.

Gruß Irene
Hallo Irene
Die Vermieter verbieten auch das Befahren von gravel roads mit dem SUV und doch werden bestimmt 90 % genau dafür gemietet
natürlich bleibt es immer dem Fahrer selbst überlassen, was er mit dem Mietauto macht, doch wenn man regelmäßig Womos auf der Cottonwood Canyon Road-Hole in the Rock Road-House Rock Valley Road  und im Monument Valley trifft, dann kann man sagen, daß es bei guten Verhältnissen machbar ist;
ich habe nicht dazu geraten, sondern nur die Erfahrungswerte aus über 12 Wochen in dem Gebiet des GSENM beschrieben

VG
Utahfan
Titel: Re: 2,5 Wochen wilder Westen mit Kindern und Camper.
Beitrag von: Fry am 08.12.2016, 09:43 Uhr
Moin ihr lieben und ganz vielen Dank für die vielen Antworten.

Ich versuche es der Reihe nach:
Die verhältnismäßig lange und vor allem langweilige Strecke könntet ihr sinnvoll mit der Calico Ghost Town unterbrechen. Von Page nach Las Vegas wäre mir an einem Tag zu weit. Reserve: Entweder zwischen Page und Las Vegas (Grand Canyon?, Sunset Crater hat uns auch gut gefallen und kennt ihr viell. noch nicht?) oder zwischen LV und LA den Joshua Tree einbauen?
Das mit der Calico Ghost Town habe ich notiert, ist bestimmt eine gute Idee.
Der Vorteil beim Camper ist ja, dass man sich nicht festlegen muss und daher die Route "nur" grob auf Machbarkeit überprüfen muss. Die lange Fahrstrecke zwischen Page und Las Vegas kann man tatsächlich noch splitten, vielleicht am Vorabend schon ein bisschen fahren oder den Tag in Vegas streichen. Oder den Reservetag.... :-) Den Sunset Crater kenne ich noch nicht, da mache ich mich mal schlau.
In St. George soll es ein Dinosaurier-Museum geben, vielleicht ist das was für die kurzen. Kennt das jemand?

Am ersten Tag (Ankunft in L.A. 16:40 Uhr + Immigration + Mitwagen holen) noch weit zu fahren ist halt so eine Sache, wenn man genau zum Feierabendverkehr losfährt. :-(Daher werden wir glaube ich nicht allzu weit fahren an dem Tag.

Zur Hole-in-the-rock-road:
Wir sind schon 2-3 mal da gewesen und hatten den Devils Garden immer in toller Erinnerung, vor allem Abends. Damals war die Straße bis dahin glatt wie ein Babypopo, schlimm wurde es erst danach (Egypts Road etc.). Vermutlich fragen wir kurz beim Ranger nach wie der Zustand ist und probieren es vorsichtig -  je nach dem was wir für einen Camper bekommen. Mit gesundem Menschenverstand habe ich da wenig Sorge, man muss nur umkehren wenn es einem zu schlimm wird. Das man ohne Versicherung unterwegs ist ist klar, wenn man vorsichtig fährt wird man allerdings schon nicht die ganze Karre schrotten.

die Route erscheint mir auch machbar, allerdings seid ihr im Bryce und mehr noch auf dem Utah Highway 12 (Richtung Capitol Reef mit dem Boulder Mountain Pass und seinen 2926 m) sehr von den Wetterverhältnissen abhängig.
Das erscheint mir nun tatsächlich als Problem, so gerne ich Schneelballschlachten auch mag. Vor allem da ich gelesen habe, dass man beim Camper unter 0 Grad alles Wasser ablassen muss damit nichts einfriert. Frostschäden darf man selbst bezahlen :-(
Habt ihr einen Plan B für uns falls es tatsächlich so kalt wird? Hat jemand Erfahrungen wie weit unter 0 man mit dem Camper kann ohne dass alles einfriert? Heizung kann man ja durchlaufen lassen.
Die Idee mit dem Kodachrome statt Bryce nehme ich auch mal auf.
Ist der Pass eigentlich immer offen oder besteht da die Gefahr nicht durchzukommen?
Titel: Re: 2,5 Wochen wilder Westen mit Kindern und Camper.
Beitrag von: Alfred am 08.12.2016, 13:55 Uhr
Genau um diese Zeit hatten wir 2012 im Bryce absolutes T-Shirt Wetter. Da war es die ganzen 6 Wochen im Südwesten 10 Grad über der Durchschnittstemperatur. 2017 wird das wieder so sein, denn dann bin ich dort mit dem Zelt unterwegs und ich hasse kalte Nächte. Also habe ich das mit Petrus bereits geklärt. :P
Titel: Re: 2,5 Wochen wilder Westen mit Kindern und Camper.
Beitrag von: utahfan am 08.12.2016, 15:23 Uhr
HAllo

die Strecke Escalante-Boulder-Torrey ist kein Paß sondern eine Höhenstraße, die sehr gut ausgebaut ist, meist wird sie auch sehr schnell geräumt, da diese Verbindung ja wichtig ist, einfach vor der Abfahrt in Escalante im Visitorcenter fragen, ob die Strecke frei ist;
eine Notlösung wäre dann evtl noch über Boulder und Burrtrail über die Switchbacks zur Nottom Bullfrog Road zu fahren, allerdings nur mit kleineem Womo, da sonst der Überhang in den swicthbacks aufsitzen könnte
VG
Utahfan
Titel: Re: 2,5 Wochen wilder Westen mit Kindern und Camper.
Beitrag von: partybombe am 08.12.2016, 16:23 Uhr
Die Route ist gut machbar.
Devils Garden würde ich mit Blick auf den Versicherungsschutz mit einem Leih RV nicht machen.
Wir hatten 2016 Anfang Mai noch sehr kühles Wetter und Anfang Juni im Bryce Regen und Hagel.
Zwischen Page und Vegas würde ich Grand Canyon einbauen. Zur Not reichen 4 bis 5 Stunden im Center, dazu kommt natürlich die schöne Fahrt dorthin: also 1 Tag geht drauf, 2 wären besser
Grüße Partybombe
Titel: Re: 2,5 Wochen wilder Westen mit Kindern und Camper.
Beitrag von: groovy am 08.12.2016, 16:23 Uhr
Das man ohne Versicherung unterwegs ist ist klar, wenn man vorsichtig fährt wird man allerdings schon nicht die ganze Karre schrotten.
Du fährst in diesem Fall aber nicht nur ohne Kaskoversicherung, sondern auch ohne Haftpflicht!!!!
Gruss Volker
Titel: Re: 2,5 Wochen wilder Westen mit Kindern und Camper.
Beitrag von: motorradsilke am 11.12.2016, 08:10 Uhr
Das man ohne Versicherung unterwegs ist ist klar, wenn man vorsichtig fährt wird man allerdings schon nicht die ganze Karre schrotten.
Du fährst in diesem Fall aber nicht nur ohne Kaskoversicherung, sondern auch ohne Haftpflicht!!!!
Gruss Volker

Was auf der Strecke aber völlig ohne Bedeutung ist. Wenn man langsam fährt, ist die Gefahr, einem Anderen einen Schaden zuzufügen, gleich Null. Zumal der Autoverkehr auf der Strecke sehr überschaubar ist.