3,5 Wochen von Nord nach Süd

[Alex60]

Hallo liebe Community!

wir (Paar, Mitte 30) planen derzeit unsere dritte USA-Rundreise und ich möchte mir wie bei den ersten beiden malen hier gerne wieder hilfreiche Tipps von euch einholen =)
Wo wir gleich bei der Vorerfahrung wären: 2019 waren wir 3 Wochen im Westen unterwegs (LA,Grand Canyon,LV,Yosemite,SF) und 2023 waren wir 2,5 Wochen im Nordosten unterwegs (NYC,Niagara Falls, Boston, Cape Cod).

Dabei hatten wir immer einen Mix aus Städten und Natur, was uns so am besten gefällt. Bewegt haben wir uns immer mit einem Mietauto.

Diesen August haben knappe wir 4 Wochen zur Verfügung und würden diese Zeit gerne wieder in den USA verbringen. Der reine Norden (Kanada und Grenzregion) reizen uns nicht so stark und bisher hat uns besonders der Wilde Westen in Arizona und Utah sehr gut gefallen, wir möchten aber natürlich gerne auch etwas neues sehen. Florida hatten wir im Sinn, sind davon aufgrund der Hitze und Hurricane-Saison im August eher davon abgewichen.

Wir hatten nun den Gedanken im Norden zu starten, hier würde sich Seattle als Startpunkt anbieten (Küstenstädte haben uns bisher immer sehr gut gefallen) und dann über den Yellowstone uns nach Süden zu bewegen. Auf dem Weg würde ich gerne die Gegend um den Monument-Valley einbauen und die Reise in San Diego enden lassen. Von San Diego haben wir viel positives gehört, hatten aber 2019 nicht die Zeit es in die Route einzubauen.

Wieviel Zeit wir nun genau haben, hängt aktuell noch von den Flügen ab, hier vergleiche ich gerade Preise und Verbindungen, aber wir dürften uns im Rahmen von ca. 23/24 Tagen (ohne Anreise und Abreise-Tag) bewegen.

Ich hätte nun für euch folgende Fragen:

- Könnt ihr mir etwas zu den Start-/Endpunkten sagen? Lohnt sich zb Seattle oder wäre auch Portland oder Vancouver eine lohnende Alternative?
- Die reine Strecke beträgt ca. 2100 Meilen, das wären ca. 95 Meilen am Tag. Ist das realisitisch aus eurer Sicht wenn wir in Seattle, San Diego sowie im Yellowstone mehrere Tage verbringen wollen?
- Wieviele Tage wären im Yellowstone empfehlenswert und was wäre ein guter Ort um "Sein Lager aufzuschlagen" ?
- Gibt es auf der genannten Strecke empfehlenswerte Sehenswürdigkeiten/Orte welche man sinnvoll einbauen könnte?

Ansonsten bin ich für alle Anregungen und Gedanken eurerseits offen und freue mich auf eure Meinungen! Vielen Dank bereits im Voraus!

Liebe Grüße,

Alex

[147VNN]

Nur ganz kurz: von Seattle bis San Diego fällt bei Mietwagen häufig keine Einwegmiete an. Ab Vancouver ist wahrscheinlich auch möglich , aber sehr kompliziert. Man kann ja auch von Seattle aus mal nach Vancouver fahren wenns unbedingt sein muss, da liegen auch tolle Sachen auf dem Weg.
Vom Yellowstone nach San Diego wäre mir zuviel, zumal man da viele schöne Plätze links liegen lassen muss. Ich würde wohl eher in Denver oder Las Vegas enden und vieles in Wyoming/Colorado oder Utah einbauen. Und mir am Anfang  in Washington State Zeit lassen (Olympic NP etc.)

Mit Mitte 30 wird das wohl nicht die letzte USA Reise gewesen sein .

[Doreen & Andreas]

Hallo Alex,

der Yellowstone N.P. lässt sich eigentlich immer schlecht mit dem Südwesten verbinden, weil es stets viele Straßenkilometer sind.
Wir haben das bei unserer Ersttätter-Tour 1995 auch gemacht, würden das aber nicht unbedingt empfehlen. Schon gar nicht in Verbindung mit San Diego als Endpunkt, obwohl wir genau das damals auch getan haben.

Nichtsdesto Trotz kann man das natürlich tun und Seattle ist dafür sicher kein ungeeigneter Ausgangspunkt. Die Strecke bis West Yellowstone zieht sich und bietet wenig Highlights zwischendurch, wenn man sich nicht auf weiteren Abstechern verlieren will.
Für den Yellowstone N.P. würden wir mindestens zwei volle Tage einplanen. Im August besser drei bis vier, denn in der Hauptreisezeit ist viel los und es staut sich aufgrund von Baustellen und Tiersichtungen viel auf den Straßen im Park.
West Yellowstone wäre ein guter Ausgangspunkt für ein bis zwei Übernachtungen, danach eventuell nochmal eine Nacht im Grand Village.

Im weiteren Verlauf der Reise gibt es dann eine Menge Sehenswürdigkeiten, wobei ihr der Zeit wegen sicher aussortieren müsst. Über den Grand Teton N.P. (nur Durchfahrt, ihr braucht die Zeit später auf Eurer Route) und Salt Lake City (kurze Stadtbesichtigung, evtl Abstecher zum Grand Salt Lake und/oder Antelope Island) kommt ihr nach Moab. Dort zwei bis drei Tage im Arches N.P. und Canyonlands N.P.
Für Eilige führt die Reise direkt weiter zum Monument Valley. Wenn ihr mehr Zeit für Natur oder einige Wanderungen mit etwas Abenteuerlust habt, wäre dir Route über die US-24/US-12 und US-89 empfehlenswert. Ja nach Lust und Laune sowie Zeit könnt Ihr dann Abstecher in den Capitol Reef und/oder Grand Staircase-Escalante N.M. machen. Gerade letzteres bietet für etwas Abenteuerlustige jede Menge interessanter Wanderziele.
Über Page (Lake Powell) könntet Ihr dann weiter zum Monument Valley fahren.

Las Vegas und Death Valley kennt ihr schon, insofern bietet sich in Richtung San Diego noch ein Stück Historic Route66 (Williams - Seligman - Kingman) an. Anschließend über den Joshua Tree N.P. zur Küste und über Oceanside und La Jolla nach San Diego.

Die 2100 Meilen habt Ihr sicher durch Eingabe der Randpunkte Seattle - Yellowstone - San Diego erhalten. Die beinhalten aber nicht eine Meile Abstecher in die Nationalparks, realistisch würde ich mit 3000 - 3500 Meilen rechnen. Ist aber immer noch machbar, je nachdem, was ihr unterwegs so an Highlights einbaut.

Wir würden das Gesamtprogramm auf zwei oder drei Reisen verteilen, dann lässt sich einiges entzerren und ihr könnten noch andere Sehenswürdigkeiten einbauen:

- Vancouver - Banff - Calgary - Glacier N.P. - Yellowstone N.P. - Denver
- Seattle - Olympic N.P. - Oregon Coast - Mt. Rainier - Mt. St Helens - Crater Lake - Painted Hills - Redwoods - San Francisco
- Las Vegas - Zion N.P. - GSENM - Capitol Reef N.P. - Arches N.P. - Canyonlands N.P. - Monument Valley - Lake Powell - Grand Canyon - Las Vegas

Aber das ist letztlich Eure Entscheidung.

[Jack Black]

der Yellowstone N.P. lässt sich eigentlich immer schlecht mit dem Südwesten verbinden, weil es stets viele Straßenkilometer sind.

Für manche ist natürlich auch schon der Weg an sich das Ziel. Unsere erste Yellowstone Tour ging ab/bis Phoenix(!), eine große Rundtour, wir hatten insgesamt 26 Tage Zeit (inkl. Ankunft/Abfahrt). Natürlich sind wir sehr viel gefahren, aber wir fahren gerne und es war eine tolle Tour. Da war sogar auch Monument Valley mit drin. Im Groben sind wir (ohne Anzahl Tage zu nennen) so gefahren:

Phoenix - Las Vegas - Ely (Nevada) - Provo (via Nephi) - Montpeller (Bearlake) - Jackson (Grand Teton) - West Yellowstone - Cody - Lovell (Big Horn National Recreation) - Sheridan - Devils Tower (aus "Die unheimliche Begegnung der 3. Art") - Rapid City - Badlands NP ("Der mit dem Wolf tanzt") - Rapid City - Mount Rushmore - Hot Springs - Loveland/Denver (lange Tagesfahrt durch Nebraska) - Rocky Mountains NP - Eagle (I70) - Moab - Kayenta (Monument Valley) - Flagstaff - Sedona - Phoenix

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, waren das ca. 4.000 Meilen. Das klingt jetzt nach irre viel Fahrerei, aber uns ist das nicht so vorgekommen. Nur die Fahrt quer durch Nebraska war recht eintönig und lang, das wußten wir aber vorher und haben wir in Kauf genommen. War aber als Tagesfahrt problemlos machbar. Insgesamt war das bei weitem nicht unser erster USA Urlaub, aber es war einer der schönsten insgesamt. Würde ich so jederzeit wieder machen.

P.S.: In Jackson und in West-Yellowstone sind wir jeweils 2 Nächte geblieben. Also insgesamt 4 Nächte für die beiden Parks zusammen, die direkt aneinander anschließen.

P.P.S.: Das war 2007 unsere erste Yellowstone Tour, wir sind 2011 (glaube ich, müßte ich in die Fotos schauen) wieder im Yellowstone gewesen, damals sind wir von Las Vegas gekommen und haben einen Schlenker über die Westküste nach Norden gemacht. Da müßte ich nochmal genauer nachschauen, wie die Tour damals aussah.

[Doreen & Andreas]

Für manche ist natürlich auch schon der Weg an sich das Ziel.

Definitiv! Und das gilt für USA-Reisen sicher noch mehr, als für Trips in andere Gegenden.
Ich hatte es ja schon erwähnt, auch wir hatten bei unserer ersten USA-Reise 1995 genau so ein Meilenpensum.
Unsere Route ging damals von L.A. über San Francisco, Yellowstone N.P., Arches und Canyonlands N.P., Monument Valley, Grand Canyon, Las Vegas, Death Valley, Yosemite und Sequoia N.P. zurück nach L.A. - das alles in drei Wochen. Und anschließend sind wir noch ein paar Tage an der Küste entlang nach San Diego und zurück getigert.
Damals waren wir 30 Jahre jünger als jetzt, haben uns die Fahrerei mit Tagesetappen bis 350 mi. zu viert geteilt...
Kann man machen, würden wir heute aber in dieser Form nicht mehr abreißen und es auch nicht empfehlen.
War halt unsere erste Tour und da wollten wir das Maximum reinpacken. Alex hat ja nun schon zwei USA-Reisen gemacht und könnte es daher etwas ruhiger angehen lassen.
Aber wie schon gesagt, das muss jeder für sich entscheiden. Schließlich hat jeder auch eigene Vorstellungen von Urlaub und Erholung.

[Jack Black]

Wobei 350mi an einem Tag wirklich schon sehr weit ist. Wir sind meistens ca. 200-240mi an einem Tag gefahren (um die 4 Stunden) und die andere Hälfte haben wir Fotos gemacht. Natürlich im Yellowstone eine Fahrpause, in Moab, in Las Vegas, bei 26 Tagen kommt man auf ca. 20 Fahrtage a 4 Stunden (hat meine Frau Sylvia alleine gefahren) und die besagten 4.000 Meilen. Das geht wirklich gut. Die avisierten 2100 Meilen von oben wären für uns ein Katzensprung, wir sind nie unter 3.500 Meilen unterwegs.

Unser Highscore war 2013 die Tour ab/bis  Houston, westliches Texas plus New Mexico und Arizona. Da sind wir in 21 Tagen 5.000 Meilen gefahren, das hat uns selbst überrascht, aber es ging auch sehr gut, allerdings war kein Las Vegas o.ä. dabei, wo wir dann kaum fahren. In Texas kann man auf manchen Highways relativ schnell fahren, ich glaube bis zu 85mi/h auf den schnellsten Bahnen. Da ist auch nicht viel los, so dass man die Höchstgeschwindigkeit fast als Schnitt erreicht.

[Doreen & Andreas]

Wobei 350mi an einem Tag wirklich schon sehr weit ist.

Das war naturlich auch nur der Spitzenwert unserer Tour, den wir beispielsweise auf dem sich ewig ziehenden I-80 in Richtung Yellowstone oder der Strecke vom Yellowstone nach Salt Lake City gefahren sind.
Die damalige Route kann man hier nachlesen.

Wenn man so weit auseinander liegende Highlights verbinden will, geht halt oft kein Weg an solchen Fahrtagen vorbei. Es sei denn, man hat viel, viel Zeit und geht das Ganze als Roadtrip an.
Dann würde ich aber schon wieder für das Wohnbobil als Fortbewegungsmittel plädieren... aber das führt inzwischen zu weit weg von der ursprünglichen Frage von Alex. 

[Jack Black]

Das war naturlich auch nur der Spitzenwert unserer Tour, den wir beispielsweise auf dem sich ewig ziehenden I-80 in Richtung Yellowstone oder der Strecke vom Yellowstone nach Salt Lake City gefahren sind.

Ausgerechnet die Interstate 80, die ist wirklich öde und lang bis zum Erbrechen. Sind wir auch schon gefahren, meine Frau hasst diese Wüstenstrecken. Ich glaube wir sind von Reno bis West-Wendover gekommen, dann ging endgültig nichts mehr. Ich erinnere mich auch noch an die Schilder am Straßenrand "Drowsy Drivers Pull Over If Necessary", das sagt ja schon alles. Das war aber zugegebenermaßen nicht ein Yellowstone Urlaub, aber ad hoc weiß ich nicht mehr, wie wir weitergefahren sind.

Aber von Yellowstone bis Salt Lake City (wir sind die Gegenrichtung gefahren) fährt man eigentlich durch sehr schöne Gegend, Logan Canyon oder so und am Bearlake vorbei, das ist nicht so langweilig wie die I-80. Auf unserer Yellowstone Tour war eben die Strecke quer durch Nebraska der Langweiler, das waren auch mehr als 300 Meilen.