Neulinge brauchen Hilfe für Canyontour :)

[verissima]

Hallo liebe Amerika-Kenner,

wir werden im Sommer 2012 insgesamt 2,5 Monate durch Amerika touren und hätten gerne Hilfe für die Teilstrecke durch die Canyons, da wir an den unzähligen Möglichkeiten beinahe verzweifeln die grobe Planung sieht bisher so aus:

10.7. Fahrt Santa Fe nach Monument Valley
11.7. halber Tag Monument Valley und Fahrt nach Moab
12.7. Moab
13.7. Moab (reichen 2 Tage für Arches, Canyonlands und Dead Horse Point State Park?)
14.7. Capitol Reef (reicht da nur durchfahren?) und Fahrt zu Bryce
15.7. Bryce Canyon
16.7. Zion (1 Wanderung - welche ist empfehlenswert?)
17.7. Page (Antelope - welcher?)
18.7. Page (Horseshoe Bend)
19.7. Grand Canyon
20.7. Grand Canyon
21.7. Fahrt nach Vegas, Hoover Staudamm

So, und nun zu meinen vielen, vielen Fragen: Geht sich das so aus? Wo würdet ihr am besten (günstig, wir sind Studenten) übernachten? Gibt es spezielle schöne Routen, die man zwischen den Stops fahren kann? Ist die Reihenfolge sinnvoll? Haben wir etwas wichtiges vergessen? Haben wir irgendwie zu viel, irgendwo zu wenig Zeit eingeplant?
Ihr seht, wir kennen uns garnicht aus und sind für Tipps jeglicher Art dankbar

lg
verissima + friends

[Jack Black]

Ist ziemilich unrund. In Moab sind zwei Tage eigentlich zu wenig, die Parks sind sehr groß und es gibt noch viel mehr dort zu unternehmen.

Dann ist Fahrt von Moab via Capitol Reef zum Bryce Canyon einfach so eine Sünde - das solltet Ihr wenigstens in zwei Teil aufteilen, von Moab bis Capitol Reef (Übernachtung in Torrey) und dann am nächsten Tag Richtung Bryce Canyon. Das geht via Escalante über eine der schönsten Straßen Utahs überhaupt, da werdet Ihr auch so schon recht lange brauchen.

In Page könnte man theoretisch Hoerseshoe Bend und Antelope an einem Tag schaffen, falls Ihr dort Zeit gewinnen wollt. Auch der zweite Tag im Grand Canyon ist nicht unbedingt notwendig, in Moab gibt es mehr zu sehen.

Bryce und Zion kommen auch nur mit der Minimalzeit davon, insgesamt kann ich die Planung nicht ganz nachvollziehen, ihr seid 2,5 Monate in den USA und dann davon nur 10 Tage in der schönsten Gegend des Südwestens mit den absoluten Tophighlights dieser Region?!

P.S.: Was die günstigen Übernachtungen betrifft - wie seid ihr denn unterwegs und wie wollt ihr übernachten? Habt ihr ein Zelt dabei, oder geht ihr in Jugendhostels oder sollen es Motels sein?

[verissima]

Hallöchen,
danke für die schnelle Antwort!

Da wir in diesen 2,5 Monaten so viel wie möglich Verschiedenes der USA sehen wollen, haben wir das Gefühl gehabt, dass uns die 10 Tage für die roten Felsen reichen. Vorher sind noch Carlsbad Caverns und White Sands auf der Strecke, und das war uns dann für die Wüste genug - den Rest haben wir mit allen möglichen Städten usw gefüllt. 1 oder 2 Tage könnten wir aber noch dazunehmen, die haben wir bisher als Puffer übrig gelassen. Wieviel Tage hättest du denn dafür gerechnet?

Danke für den Tipp mit der Streckenteilung zw Moab und Bryce, das werden wir sicher berücksichtigen!
Wieviel Zeit würdest du jeweils im Bryce und Zion verbringen?

Wir sind zu 3t (22,23,27) im Mietwagen unterwegs und werden ein Zelt dabeihaben, das passt uns zwischendurch gut, sollte aber nicht die Regel sein - also wenns empfehlenswerte Campingplätze oder keine Möglichkeit gibt, ansonsten aber schon eher Motels oder Hostels.

Danke nochmals und liebe Grüße!

[Jack Black]

Wieviel Tage hättest du denn dafür gerechnet?

Gute Frage - das Problem ist ja folgendes: grundsätzlich kann man das, wie ihr es plant (bzw. unter Berücksichtigung meiner Änderungsvorschläge) so machen, so oder ähnlich sieht die typische "wir-sind-zum-ersten-Mal-im-Südwesten-und-haben-nur-drei-Wochen-für-alles Tour" aus. Auch wir haben bei unserer ersten 3-wöchigen Tour alle Parks nur einfach (einen Tag maximal) besucht.

Aber wir sind bei vielen Parks wiedergekommen, in manchen kann man alleine tagelang bleiben. Den Zion NP beispielsweise haben wir inzwischen noch zwei weitere Male ausführlich besucht, jedesmal für drei Übernachtungen (nur Zion). Und in Moab sind wir noch nie weniger als 4 Tage am Stück gewesen. Nun habt ihr ja wirklich sehr viel Zeit (auch wenn natürlich "der Rest" der USA ebenso viel zu bieten hat) und dennoch sieht die Planung eben wie die typische wir-haben-nicht-viel-Zeit Planung aus. Das finde ich eigentlich schade, denn ihr könntet sicherlich noch wenigstens eine ganze Woche irgendwo abzweigen, das würde diese Planung für den Südwesten (der nach Meinung vieler Forenteilnehmer eigentlich die größte Attraktion in den USA ist) deutlich entspannen.

Zu der Kostenfrage: ihr seid natürlich mitten im Sommer unterwegs - d.h. die Campingplätze sind voll (ggf. früh reservieren), nachts kühlt es kaum ab, die Preise sind allgemein hoch. Ich kenne aber selbst nur Motels, bei Hostels und Campingplätzen müssen andere Tipps geben. Bei den Motels ist es natürlich so, dass sie im Einzug der Nationalparks nicht unbedingt "billig" sind. Generell solltet Ihr nach Motel6 Ausschau halten und in jedem Fall jetzt schon mal schauen, wie die Buchungslage aussieht (Moab ist auch schon mal ausgebucht, auch Page ist im Sommer sehr voll) und Euch vor allem auch Gedanken machen, wo genau ihr übernachten wollt. Beim Zion NP beispielsweise gibt es den Ort Springdale, der liegt direkt am Parkeingang, ein netter Touri-Ort mit vielen eleganten Motels - und mit abgehobenen Preisen.... Etwas weiter außerhalb liegt "Hurricane", von dort sind es 30 Minuten Fahrt bis in den Park, aber die Motels sind dort erheblich günstiger.

Was ist überhaupt so Eure Vorstellung, was der ganze Spaß so kostet? Was darf die Übernachtung kosten usw.? Habt Ihr das schon kalkuliert? Habt Ihr schon irgendwelche Hotels reserviert (was insbesondere für Las Vegas empfehlenswert ist)? Ich meine, 2,5 Monate in den USA kostet sowieso eine erhebliche Stange Geld - auch wenn es "nur" auf Campingplätze geht.

[allia]

Da Ihr ja kaum wandern wollt (im Sommer eh weniger zu empfehlen  ), könnte die Planung halbwegs hinhauen.
So reicht für Zion meines Erachtens 1 Tag (ich muss ganz ehrlich sein, seit man nicht mehr selber reinfahren und damit halten kann wo man will, finde ich den Park für eine Tagestour nicht mehr so toll, den würde ich zur Not noch am ehesten weglassen - wenn ihr aber mehr wandern wollt - auch der Straße nach - oder mit dem Fahrrad fahren könntet, dann reicht 1 Tag eher nicht bzw. gerade so). Wanderungen ?: am Ende am Fluss entlang oder der Rundweg zum Weeping Rock oder  zu den Emerald Polls (bei wenig Wasser aber eher nicht so beeindruckend) oder am Osteingang oben auf en Aussichtspunkt laufen.

Für Arches würde ich 1 Tag einplanen, dabei könnt ihr aber Wanderungen wir Fiercy Funerance oder Delicate Arch (dort nur den Delicate Arch Viewpoint ) aber eher vergessen. Vorschlag: Kurzwanderungen in der Windows Sektion (kann auch 1 Stunde dauern, wenn Ihr ganz rumläuft).
Canyonlands und Dead Horse Point State Park schafft man ohne Wanderungen (bzw. nur den Standartwanderweg zum Mesa Arch mit ca. 30 Minuten) an 1 Tag.
Auch ich würde, wie Jack Black schon gesagt hat, in Torrey = Capitol Reef NP übernachten - mit Zwischenstopp von Moab her im Goblin Valley SP (http://stateparks.utah.gov/parks/goblin-Valley). Ich würde aber hier am ehestens noch Wanderungen anraten, denn der Park erschließt sich vom Auto aus nicht so recht. Allerdings sind die guten schon etwas schwieriger oder zumindest zeitlich umfangreicher   .

GGF. in Escalante (Weiterfahrt) noch die Wanderung zu den Wasserfällen (dauern aber länger).

Jack Black hatte recht, die Straße (Hwy.12) dort ist echt super ! Wir sind von Torrey ganz früh aufgebrochen, was wir damals an Tieren gesehen haben - toll! Und die Aussicht vom Grad herunter ....

Horseshoe Bend ist eine Sache von 1/2 bis 1 Stunde maximal. Antelope C. Touren sind auch meistens nur einige Stunden lange (ich glaube 2 oder so) - Daher reicht 1 Tag locker (zumal Ihr Horseshoe eher am Abend und Antelope mittags machen solltet). Dazu noch den Glen Canyon Staudamm bzw. die Ausichtsplattform dazu in Page.  
Fahrt ihr morgens in Page los reicht 1 Tag am GC (außer ihr wollt runterwandern, würde ich aber im Sommer nicht machen). Tip: Morgens und abends ist er am schönsten, tagsüber finde ich ihn tw. nicht soooo beeindruckend, da erst durch die Farben des Sonnenauf- bzw. untergangs die Konturen und die Tiefe richtig rauskommt.

Auch ich kann zu Campgrounds und Hostels nicht viel sagen. Aber wenn ihr zu 3 ein Zimmer teilt und eine billige Kette wählt (wie Jack Black schons agte Motel 6 oder so - vgl. auch Tripadvisor, das auch ungefähre Preise ausspuckt), solltet ihr in vielen Gegenden mit so 50 Dollar pro Nacht wegkommen (also ca. 15 EUR pP). Vorteil: ihr habt meist (oft auch kostenlos) Internetzugang (also per Handy oder  Net/Notebook oder so) und könnt abends in aller Ruhe für den nächsten Tag planen.
LG Allia
PS: Die Carlsbad Caverns und White Sands "Wüsten" sind mit den NP Arches, GC, usw. und deren Umgebung nicht wirklich vergleichbar   (sonst wären sie auch keine NP)

[utahfan]

Hallo
@ allia

Horseshoe Bend sollte man am Morgen machen, dann hat man das Licht im Rücken, später hat man Gegenlicht und die Schleife liegt tw. im Schatten;

Calf Creek Falls: nur der Lower dauert über 3 Stunden, den Upper Calf Creek fall kan man über eine schöne Slickrockwanderung als Hin und Zurücktour in knapp 2 Stunden machen;

VG
Utahfan

[Jochen]

13.7. Moab (reichen 2 Tage für Arches, Canyonlands und Dead Horse Point State Park?)

Wenn ihr auch wandern wollt: nein!

Arches bietet meiner Meinung nach eine der schönsten/interessantesten Wanderungen überhaupt: die Tour durch Devils Garden. Wenn man das gemütlich macht, ist das, zusammen mit Delicate Arch ab Spätnachmittags, ein Tagesprogramm.
Bleiben noch die kleinen Spaziergänge Balanced Rock, Windows Section, Park Avenue ... also mindestens 1,5 Tage für Arches.
Die ganze Gegend rund um Moab (z.B. Negro Bill Canyon, Corona Arch ...) fällt dann weg. Ich habe 2010 6 Tage in Moab verbracht, ich war nicht in den Canyonlands, nur Arches, und rund um Moab ... und es wurde mir nicht langweilig 

Dead Horse Point State Park kann man zusammen mit Canyonlands "Island in the sky" an einem Tag machen, wenn man nur kleine Spaziergänge machen will. Das bietet sich als Entpannungsprogramm nach ein paar Wandertagen an.

[verissima]

danke danke danke für die vielen tipps!

eine frage hätt ich noch:
könnte man die natural bridges irgendwie in die strecke einbauen? oder sind die nicht so besonders?

lg
verissma

[Anti]

Die Natural Bridges liegen nicht wirklich an eurer Strecke. Den Umweg dafür würde ich nicht in Kauf nehmen. Ich war noch nicht dort, aber gerade habe ich wieder gelesen, dass sich das dort nur lohnt, wenn man wandert. Und ich lese immer wieder davon, dass es eher enttäuschend ist, wenn man den Arches kennt. Vielleicht kann das ja jemand bestätigen? Ich habe sie aber auf jeden Fall in unsere Tourenplanung für´s nächste Jahr aufgenommen. Falls genug Zeit bleibt und wir nicht vorher an anderer Stelle lieber die Zeit verbracht haben - wie letztes Mal.

[Detritus]

Ich war noch nicht dort, aber gerade habe ich wieder gelesen, dass sich das dort nur lohnt, wenn man wandert. Und ich lese immer wieder davon, dass es eher enttäuschend ist, wenn man den Arches kennt.

Liegt immer im Auge des Betrachters. Natürlich ist der NB nicht Arches II - soll und will er ja auch gar nicht sein. Vielmehr eine kleine - aber feine - Alternative für alle die von den Menschenmassen im Arches genug haben.

Im Ergebnis sieht man auch hier "nur" Steinbögen - allerdings auf eine andere Art als im Arches. Und ja wer nur über den Rundweg fährt und an den Viewpoints aussteigt wird ggf. im Vergleich mit dem Arches etwas entäuscht sein, dass liegt dann vornehmlich aber wohl daran, dass aufgrund der örtlichen Gegebenheiten man im NB von den Viewpoints wesentlich weiter weg von den Bögen ist als im Arches wo man viele ja fast direkt anfahren kann. Insofern muss man, will man die Schönheit des NB erleben tatsächlich mal ein paar Schritte mehr tun, dafür kann man dann aber dort auch direkt unter den Bögen seinen Lunch einnehmen. Es ist nichtmal zwingend notwendig das komplette Tal zu durchwandern, es gibt auch Abstecher von max. 30-45 Minuten länge wo man runter und wieder rauf steigen kann.

Ob man für das NB jetzt extra einen Umweg machen sollte oder dafür sogar einen ganzen Tag einplanen muss - wohl eher nicht dafür gibt es in der Region einfach zu viele tolle Plätze die man auch ohne extra Zeit zu verplanen erreichen kann. Wenn man aber eh in der Gegend ist und der NB auf dem Weg liegt lohnt sich m.E. ein Abstecher auf jeden Fall.

[Jack Black]

könnte man die natural bridges irgendwie in die strecke einbauen?

Kann man sehr gut einbauen - in dem ihr von Moab nämlich "unten herum" via Blanding, Natural Bridges und Hanksville zum Capitol Reef fahrt, statt "oben herum". Das ist sowieso meine Standardempfehlung, denn diese Strecke (ab der Verzweigung kurz nach Blanding) ist auch ohne Natural Bridges die (meiner Meinung nach) schönste Fahrstrecke von ganz Utah - noch schöner als nachher die Weiterfahrt von Capitol Reef durch Escalante. Leider wird diese Streckenführung aber nur von sehr wenigen gewählt, weil sie weiter ist und länger dauert - aber die Natur entlohnt diese Mühen mehr als ausreichend.

Das ist der Highway 95 durch den Glen Canyon, in Hanksville trefft ihr dann auf die 24, die ihr sonst fahren müßtet.

[utahfan]

Hi Jack Black

kann ich nur zustimmen, wir fahren sie auch immer wieder mal, wenn wir drüben sind
mich stören nur in den tollen Badlands zwischen Hanksville und Torrey die Fahrspuren der verrückten ATV Fahrer in den blaugrauen Hügeln

VG
Utahfan

[verissima]

super, danke - das werden wir auf jeden fall so machen!

freu mich schon riesig auf die tour

lg

[Anti]

Ihr bringt mich da auf Ideen... Wie kriege ich denn das jetzt in meiner Tour unter? Grübel...