Kann ich überhaupt zum Mt.Rainer, oder besser gesagt komm ich im Mai überhaupt in dessen Nähe??? Oder sind die Straßen zu dieser Zeit noch gesperrt?
In diesem Jahr war es lange kalt und es gab noch sehr spaet ergiebigen Schnee, aber ab Mitte Mai waren sowohl die Strassen zur Johnston Ridge am Helens als auch die Zufahrt zum Rainier offen. Versprechen kann ich Dir also nichts, aber wenn Du kein grosses Pech hast, solltest Du sowohl zum Rainier als auch zum Helens kommen.
Jetzt kommt aber der Pferdefuss: mein Bruder war dieses Jahr Ende Mai am Helens und dort sah der Ausblick von Johnston Ridge zum Berg so aus:

Im Mai ist das Wetter sehr wechselhaft. Da kommt es haeufig vor, dass die Berge in den Wolken liegen und dann koennen alle Zufahrtsstrassen noch so offen sein, der Besuch lohnt sich dann einfach nicht.
Es gibt im Mai immer auch viele recht schoene Tage und wenn Du Glueck hast erlebst Du die Ecke bei blauem Himmel und Sonnenschein, aber man kann sich eben weder auf das eine noch das andere verlassen.
Wenn Ihr also die Vulkane ins Programm aufnehmt, ueberlegt Euch auf jeden Fall einen Plan B fuer schlechtes Wetter.
Generell wuerde ich im Mai im Nordwesten meine Route nicht tagesgenau durchplanen, sondern mich nach verschiedenen Optionen und Alternativen umgucken und dann je nach Wetter vor Ort entscheiden.
Wolken und Regenwetter versauen Dir zwar zuverlaessig jeden Trip hoch in die Berge, wo die Aussicht ja eine wichtige Rolle spielt, ein stuermischer Tag an der Kueste hingegen hat was und fuer die Wasserfaelle speziell in der Columbia Gorge ist Mai die beste Zeit. Das ist dann kein Vergleich zu den schwachbruestigen Rinnsalen im Sommer. Mein Lieblings-Hike in der Cloumbia Gorge am Eagle Creek ist an einem regnerischen Fruehlingstag z.B. deutlich schoener als an einem trockenen Sommertag.
Ausserdem fungieren die Kaskaden im Nordwesten als Wetterscheide. Auch wenn es im Westen aus Eimern kuebelt, ist es, wie Easy Going ja auch schon meinte, im Osten der Berge oft sonnig und trocken.
Mit all denen Optionen im Hinterkopf kann man dann vor Ort auf entsprechendes Wetter reagieren und faehrt nicht in Wolken und Nebel stumpf hoch zum Berg weil es nun mal auf dem Tagesplan steht.
Und wenn Ihr, wie erwaehnt, Kuesten-Fans seid, dann werdet Ihr in Oregon sicher Spass haben und den Hwy. 1 schnell vergessen.
Grundsätzlich würde ich meinen (nach den Beiträgen zum Thema Oregon od. Washington) das diese Teil des Westens eher nicht so beliebt ist. Woran kann das liegen.????
Eine interessante Frage! Ich will mich mal an einer Antwort versuchen.
Erstmal ist da natuerlich das Wetter. Wer die Qualitaet eines Urlaubs in Celsius und der Anzahl der Sonnentage misst, der laesst sich natuerlich von dem Dauerregen-Image des Nordwesten abschrecken. Wenn man nicht gerade im Hochsommer unterwegs ist, dann muss man dort mit Regentagen rechnen, was nicht jedermanns Sache ist.
Dann denke ich, ist der Suedwesten mit seinen roten Steinen das Reiseziel was den meisten als erstes in den Sinn kommt, wenn man an die USA denkt. Daher vermute ich, dass ein Grossteil der "Ersttaeter" dorthin faehrt. Und wer dort einen schoenen Urlaub verlebt hat, kehrt zurueck und wird zum Suedwest-Fan, wie viele hier im Forum. Ausserdem ist die Landschaft im Suedwesten ja auch etwas ganz anderes als Europa, waehrend der Nordwesten weniger "exotisch" ist.
Und zu guter letzt kennt man ja einfach bestimmte Gegenden der USA aus "Funk und Fernsehen". Das sind dann vor allem New York und Kalifornien, was bestimmt auch dazu fuehrt, das die bei den Reisezielen ganz oben mit dabei sind. Wuerde auch erklaeren, dass Seattle, das durch Kurt Cobain und Bill Gates ja eine gewisse Bekanntheit erlangt hat, und der Mt. St.Helens, der 1980 sehr publikumswirksam auf sich aufmerksam gemacht mat, zwei Ziele sind, die auch hier im Forum von "Ersttaetern Nordwest" immer wieder als erstes genannt werden.
Meine Ideen, warum der Nordwesten nicht so populaer ist. Wuerde mich aber auch interessieren, was andere denken.
Eine schoene Anekdote noch (nicht allzu Ernst nehmen):
Der Legende nach gab es auf dem Oregon Trail, den die Siedler im 19. Jhd. gen Westen nahmen an der Kreuzung wo sich der Weg nach Kalifornien und der in den Nordwesten trennten einen Wegweiser. Den Weg nach Kalifornien wies ein Haufen Pyrit (Katzengold), der Weg nach Oregon war mit einem geschnitzten Holzschild, auf dem nur "Oregon" stand markiert.
Wer sich von Glanz und Glitter blenden liess, zog gen Sueden. Wer gebildet war, lesen konnte und sich informiert hatte und wusste was ihn wo erwartet, der nahm den Weg nach Norden.
