Hi Folks
Bin von meiner oben beschriebenen und nunmehr 7. mehrwöchigen Tour durch den Südwesten zurück. Anbei eine Kurzzusammenfassung:
The Maze (Canyonlands NP):
Die fünf Tage, die ich dort mit SUV (Stock Trailblazer), MTB und zu Fuss verbracht habe, waren schlicht genial. Highlights: Panorama Point (Ausblick u.a. auf The Maze und den Maze Overlook), Maze Overlook (Fantastischer Ausblick auf die Chocolate Drops, zwei wunderschöne Campsites), Land of Standing Rocks (zahlreiche Felsnadeln, -kamine, -wände), Surprise Canyon, Water Canyon, Cataract Canyon (unmarkierte Wanderwege). In diesen fünf Tagen sahen wir gerade mal FÜNF andere Besucher, erlebten herrliche Sonnenunter- und aufgänge und hatten stets einen Ausblick auf einen der drei verschneiten La Sal, Henry und Navajo Mts. Jeeptrails: Mit Ausnahme des Trails zum Land of Standing Rocks machbar (ein paar Mal "grob" aufgesetzt). Den letzteren haben wir vom Teapot Rock Camp per MTB befahren (Fahrzeit rund eine Stunde oneway und damit ca. 3mal schneller als mit einem Jeep). Am letzten Tag charterten wir ein Kleinflugzeug, welches und am Airstrip in Hite abholen kam und flogen dann rund eine Stunde über den Canyonlands NP zurück nach Moab. Unser Fahrzeug wurde uns dann rund 3 Stunden später im Hotel übergeben. FAZIT: Absolute Weltklasse - 10 von 10 Punkten.
The Needles (Canyonlands NP):
Hike zum Angel Arch und Molar Rock. Am Vortag übernachtete ich am Peekaboo CG. Anfahrt: Zwischen seeeehr sandigen Abschnitte fuhr ich mehrmals in ca. 50 cm tiefen Wasser / Flussbett des Salt Creek. Für die angeblich 32km roundtrip benötigte ich inkl. Foto- und Essenstops gerademal 6h 45min. Habe unterwegs niemanden angetroffen. Arch und Rock sind sehenswert. 7 von 10 Punkten. Die Ranger rieten von einer Anfahrt zum CG und einem Dayhike unbedingt ab, was mich im Nachhinein ziemlich verärgerte. Denn als ich nach meiner Tour zum Ranger in das Vistor Center zurückging und ihm Trailzustand und Hikedauer mitteilte (zwecks INfo für weitere Besucher), gab dieser zu, noch NIE dort gewesen zu sein!!!
Rattlesnake / Mee Canyon (Black Ridge Wilderness):
Bis auf die zwei letzten Meilen ist die Anfahrt einfach und zügig machbar. Dann hat sichs aber gewaschen: Von einem Plateau fährt auf eine steilen und holprigen Trail auf einen tiefer gelegenen Bergrücken, von wo aus man einen fantastischen Ausblick auf das Tal des Colorado hat (Blick reicht nahezu von Grand Junction bis zur UT / CO Stateline. Der Rattlesnake Canyon Trail führt in rund 3 Meilen um einen Bergrücken, wobei man rund 14 Bögen oder Felsfenster zu Gesicht bekommt. Beim letzten Arch resp. beim First Arch hört der Trail offiziell auf, doch kann man relativ einfach durch den Arch klettern (keine Ausrüstung nötig) und so rund 2 Meilen Rückweg ersparen. 8 von 10 Punkten.
Für den Mee Canyon reichte die Zeit leider nicht mehr.
Fantasy Canyon:
Hatte den Eindruck, dass sich die Gegend seit meinem letzten Besuch vor rund 3 Jahren geändert hat (Zerstörung???). 5 von 10 Punkten.
GSENM:
Upper Calf Creek Falls: Nett, die lower Falls sind schöner. 5 von 10
Moki Marbles: Auch hier wars vor drei Jahren anders. Kam mir vor als wurde heftig "abgegrast". 5 von 10.
Die Hikes zur Golden Cathedral, zum Broken Bow Arch und zu anderen Zielen musste ich auslassen, da ich ausserplanmässig einen Arbeitstag einlegen musste (!)
Thunder Mountain Trail (Red Canyon):
Einer der besten und schönsten MTB Trails (auch per Pferd zu begehen). Landschaft ist wie im Bryce Canyon, jedoch sieht man praktisch keine anderen Besucher (ich sah in 4 Stunden 3 andere MTBer). 8 von 10.
Northern Coyote Buttes:
War bereits letztes Jahr bei der Wave - das zweite Mal ists dann nicht mehr so spektakulär, jedoch immer noch faszinierend. Ich konzentrierte mich v.a. auf die Umgebung der Wave: Top Rock, Teepees und anderes.
Zudem hatte ich das Gefühl, dass trotz Sonnenschein die Farben der (ersten) Wave blasser waren als letztes Jahr im Hochsommer. 7 von 10 (das zweite Mal).
Southern Coyote Buttes:
Was letztes Jahr wegen zu tiefen Sandes nicht klaptte, wurde nun zusammen mit AZCowboy nachgeholt. Die Anfahrt war sandig und bedurtfte an einer Steigung zwei Anläufe (inkl. "Pistenpräparierung"), und über eine Felsplatten - Tiefsand - Kombination einen Spotter. Klappte alles in allem ganz gut. Vom TH gingen wir zuerst Richtung Osten und entdeckten einige interessante "Felstürme". Dann umwanderten wir das westliche Plateau und stiegen erst dann auf Letzteres. Wir sahen neben zahlreichen Felstürmen Brain Rocks, kleine Waves auch fragile und hauchdünne Sandsteinplatten. 9 von 10. Herzlichen Dank nochmals an AZCowboy. Es war eine tolle und lange Wanderung.
Bisti Wilderness:
Nachdem ich letztes Jahr mein Tour wegen eines aufziehnden Gewitters abgebrochen habe, war ich dieses Mal rund 6h Stunden dort. Meiner Meinung das schönste Hoodoo-Gebiet im SW. Ausser den ersten und letzten 30 Minuten von und zum Auto wirds garantiert nie langweilig....
8 von 10.
Havasu Canyon (3 Tage):
Fantastischer Seitenarm des Grand Canyons mit zwei der schönsten Wasserfällen, welche ich je gesehen habe (Havasu und Mooney Falls). Selbst während meines 5-wöchigen Hawaii-Aufenthalts (alle 6 begehbaren Inseln) habe ich keine derart schönen Fälle gesehen! Der Abstieg zu den Mooney Falls ist ein Abenteuer fürs sich: Man klettert eine nahezu senkrechte, ca. 100m hohe Felswand runter zu den Pools des Mooney Falls. Dieser ist übrigens höher als die Niagara Fälle.
Negativ: Viele Besucher - ich hatte jedoch Glück und konnte meine Fotos der Fälle ohne badende Masse machen - und die mir unsympatischen Indianer. Bsp.: Eingezäuntes Land mit Schild "No trespassing - this is sacred land". Und liegt dort Müll und Schrott rum soweit das Auge reicht...
Übernachtet habe ich in der Lodge von Supai (USD 75 pro Nacht). Für die 8 Meilen Wanderung vom Parkplatz nach runter Supai habe ich knapp drei Stunden gebraucht (alles in der Mittagshitze). Für den Hike zurück (am morgen und mit minim weniger Gepäcklast) brauchte ich lediglich 2,5 Stunden. Rating: 9 von 10.
Las Vegas:
Nachdem ich vor meinem Urlaub dort 3 Tage geschäftlich zu tun hatte, wollte ich mich eigentlich während den letzten 3 Tage von meinen Touren erholen. Nach 2,5 Wochen Natur und Ruhe pur, verliess ich LV nach bloss einer Nacht wieder. Ich war schon vorher kein Freund von LV, doch was ich dieses Mal erlebte, bewegt mich dazu LV resp. das LV Blvd in einem Zug mit El Arenal und Playa del Ingles zu nennen. Lärmig, schmutzig, überfüllt, rauchende und besoffene Teenies, nerviges Gebimmel der blöden einamrigen Banditen, aufsässige Flugblattverteiler, Stau überall, überfüllte Sidewalks, Baustellen, lange Parkplatzsuche, 50 minütiges Hotel Chekin (inkl. Behauptung ich hätte keine Res.). Bis auf das nächtliche Lichtermeer und dem Einkauf im Outlet Center kann ich LV absolut nichts positives abgewinnen. Rating: 1 von 10.
Statt mir den restlichen Urlaub noch zu verderben, fuhr ich zu den Racetracks (fantastisch bei Sonnenuntergang) im Death Valley, zu den Alabama Hills (2 einfach zu findende Arches mit schönem Blick auf die Berge der Eastern Sierra) und zu den Acient Bristlecone Pines. Zudem fuhr ich zum Whitney Portal, um mich über den Hike auf den höchsten Berg der Lower 48 (Mt. Whitney) zu erkundigen. Zu meiner Überraschung war der Trail bereits geöffnet und Permits wären auch noch zu haben gewesen. Da jedoch die Wettervorhersage ein Tiefdruckgebiet ankündigte, verzichtete ich auf diese Mammutwanderung, was sich im Nachhinein als Richtig herausstellte, da es am nächsten Tag bis rund 2500m schneite (im Radio hörte ich, dass die Tioga Pass Road temporär geschlossen wurde). Den Mt. Whitney Hike werde ich entweder diesen oder nächsten Herbst durchziehen.
Rückflug: Wegen der Tornados im mittleren Westen konnten wir erst mit 2h Verspätung von LV abfliegen und mussten diese südlich via El Paso - Atlanta umfliegen. Mit 3h Verspätung erreichten wir Newark, wo ich meinen Anschlussflug verpasst habe. Dank meiner Ticketklasse wurde ich im Gegensatu zu andern Passagieren diskussionslos auf den nächsten Europaflug umgebucht, und zwar nach Manchester, UK und von dort an den ursprünglichen Zielort. Anderen Passagieren gings weniger gut: Sie mussten eine "Zwangsnacht" im Flughafenhotel verbringen...
So, das wars in aller Kürze. Wer detaillierte Infos zu den einzelnen Locations möchte, dem gebe ich natürlich gerne Auskunft.
Gruss, Jeb