Hallo Kate,
wir sind heute, 31. Mai, im Palo Duro Canyon SP gewandert. Ein Muss ist der Lighthouse Trail zum gleichnamigen Felsen. Es ist eine leichte Wanderung - 2,8 Meilen nahezu eben, dann der 50 - 60 m hohe Anstieg zum Fuß des Felsens. Tipp: So früh wie möglich am Trailhead sein, da sich sonst die Wanderer "die Klinke in die Hand geben" könnten. Muss natürlich nicht sein! Wir sind zehn vor neun losgegangen und waren die dritten. Auf dem Rückweg war schon mehr Verkehr. Mountainbiker benutzen den Weg ebenfalls, stören aber nicht wesentlich. Auf dem Rückweg sind die letzten beiden Meilen etwas (neudeutsch) 'boring'.
Sehr gut hat uns der CCC-Trail oder Triassic Trail gefallen. Er beginnt am Parkplatz oberhalb des Besucherzentrums und führt entlang des Embarkments auf die gegenüberliegende Mesa. Du kannst auch zum Amphitheater absteigen - nur ohne Fahrgelegenheit musst du wieder hoch und zurückgehen. Das musst du sowieso, jeweils eineinhalb Meilen hin und zurück.
Ein sehr schöner Park, sehr frequentiert, aber absolut sehenswert.
Morgen sind wir im Caprock Canyon - ich werde berichten.
Noch ein Wort zu Karl May. Der gute Mann ist wie viele Amerikaner auf die falsche Übersetzung des von Francisco Vásquez de Coronado 1541 geprägten Begriffs 'Llana Estacado' hereingefallen. Estacado bedeuted 'palisaded' und nicht 'staked', und er meinte damit die so geschützte Hochebene, die er vom Canadian aus gesehen hatte. Trotzdem heißt das heute so und hat zu vielen Legenden Anlass gegeben. Aber die Amerikaner waren bei der Namensgebung noch nie wählerisch - Namen wie 'Großer Fluss Fluss" (Rio Grande River) würden bei uns keine einzige Rechtschreibreform überstehen. Und das heißt: alles, was ich in meiner Jugend - aua - von Karl May über das Llano verschlungen hatte, war frei erfunden.