Mit Auto von Washinton nach Orlando

[mackenzies]

Hallo,

wir wollen mit unserer 13 jährigen Tochter und unserem 1,5 jährigen Sohn im Sommer von Washington aus mit dem Auto nach Orlando fahren.
Wer kann uns Tipps zu folgenden Fragen geben:
1. Wie viele Tage muß man dafür einplanen in Anbetracht der Geschwindigkeitsbegrenzungen und Tatsache dass ein kleines Kind regelmäßige Pausen verlangt und wir außerdem noch das eine oder andere unterwegs ansehen wollen?
2. Welche lohnenswerten Sehenswürdigkeiten leigen auf der Strecke?
3. Motel? Da drängt sich einem schnell der Gedanke an Wanzen, Kakerlaken und herunter gekomme Gebäude auf. Wie findet man ein gutes aber preiswertes Motel und welche Erfahrungen habt ihr mit Motels gemacht?
4. Wer kann uns etwas über die AAA-Card sagen?

Wir freuen uns über jede Antwort!

Viele Grüße
die Mackenzies

[EasyAmerica]

Hallo ihr Mackenzies,
lt. Map'n'Go beträgt die Entfernung bei der schnellsten Route 848 Meilen und die reine Fahrzeit 14 ½ Stunden. Abstecher böten sich natürlich zu den klassischen Zielen Charleston und Savannah an. Dann sind es 917 Meilen und 16 ½ Stunden reine Fahrzeit. Ich würde für die Stre-cke vier Tage ansetzen. Ihr wollt ja noch das eine oder andere besichtigen. Brutto kommt ihr also gut und gerne auf 1.000 Meilen.

Die Route verläuft ja immer in Küstennähe. Ihr könnt also, wenn ihr Lust habt, immer wieder zum Strand fahren oder sogar eine Strecke (US 17) direkt entlang der Küste wählen. In diesem Fall würde ich eine knappe Woche für die Tour veranschlagen.

Was Motels betrifft, so seid ihr bei den gängigen Ketten wie Best Western, Motel 6, Super 8, Days Inn und wie die alle heißen, auf der sicheren Seite. Aber da können die Motel-Spezialisten hier im Forum bessere Auskünfte geben als ich.
Viel Spaß beim Planen.  

[Stefan]

Hi,

wir haben 1993 mal eine Tour von NY bis Key West gemacht. War also etwas länger als eure geplante Tour und ging auch mal ein Stück ins Landesinnere. Ziel war allerdings nicht nur das Ankommen, sondern der Weg dorthin. Wir haben uns dafür 3 Wochen Zeit genommen, aber auch das war schon recht straff. Dummerweise mußten wir aus verschiedenen Gründen wieder zurück nach NY. Den Rückweg haben wir in einem Gewaltmarsch in weniger als einem Tag geschafft (mehrere Fahrer). Ist also auch recht schnell zu machen.

Empfehlen würde ich euch wie Heinz mindestens 4 Tage, eher bis zu einer Woche, man will ja schließlich etwas sehen.

Zum Thema Motel: Das ist sehr relativ. Es gibt billige Motels die echt gut sind und auch das Gegenteil. Die Zimmer kann man sich immer vorher ansehen. Bei Nichtgefallen nimmt man es halt nicht. Wenn man auf Ketten wie Best Western o.ä. zurückgreift, sollte es keine Probleme mit dem Zustand geben, dafür zahlt man halt ein wenig mehr. Auf AAA-Cards geben viele Motels Rabatt. Steht dann meist schon draussen dran. Interessanter Weise wollen die Betreiber die AAA-Card oft nicht mal sehen und gewähren den Rabatt auch so, wenn man darauf hinweist. Bei Rabatten prüft auch die hier oft erwähnten Couponhefte. Dort erhält man oft bessere Rabatte als über AAA-Card. Hier im Forum gibt es dazu schon mehrere Beiträge.

Viel Spaß,
Stefan

[GreyWolf]

Hi,
auf meiner Homepage habe ich einen Reisebericht Ostküste, der teilweise Eure Route abdeckt. Der ging aber Washington - Landesinnere - Shenandoah - Great Smokies - Memphis - Savannah und dann die Küste wieder hoch.
Aber so könnt Ihr mal beide Strecken sehen. Ggfs. auch kombinieren. Z.B. Washington zunächst die Küste entlang bis Cape Hatteras (tolle Strände), dann zu den Great Smokies (viel besser als Shenandoah) und dann wieder zurück zur Küste weiter Richtung Charleston (sehr schön) und Savannah (na ja).

Und zu Motels habe ich auch einen ausführlichen Tip auf meiner Homepage. Wenn Ihr in einem normalen Motel absteigt, habt Ihr auch keine Probleme mikt der Sauberkeit. Im Brett "Pro&Contra" diskutieren wir das übrigens gerade - schaut Euch das doch mal an!
Grüße GreyWolf

[Fredy]

Hallo Mackenzies,
Ich bin dieses Frühjahr ein rechtes Stück der von Euch geplanten Route gefahren. Allerdings von "unten" her.
Wenn Du in einem europäischen Automobilclub bist (TCS in der Schweiz, ADAC in Deutschland oder OeAMTC in Oesterreich)so lohnt es sich die "show your card"mitzunehmen. Weise diese immer vor und Du erhälst in aller Regel einen AAA-Discount.(Eintritte, Motels,z.T.Restaurants, z.T. Läden etc.etc.) Immer versuchen, auch wenn nicht ausdrücklich darauf hingewiesen wird.
Eine gute Stunde nördlich von Washington DC liegt in Pennsylvenia bei Lancaster das "Dutch Country" der Amish-People. Mit hat das sehr gut gefallen.
Ca.2 Stunden südlich in Virgina ist als Höhepunkt "Colonial Williamsburg" eine echte Sehenswürdigkeit.(teuer)
Fahre ab Portsmouth auf der 168 dann 158 Richtung Kitty Hawk zum Wright Bros.Nt. Memorial. Dort kannst Du Deiner Tochter zeigen wie lang der erste Flug war. Echt gut!
Fahre dann weiter die 12 über die Hatteras mit wunderbaren Stränden bis Hatteras (grösster Leuchtturm der USA), dann eine kurze Gratisfähre bis Oracoke Island und dann eine Fähre ca. 1 Stunde bis Cedar Island (10$ pro Fahrzeug)
Weiter alles der Küste entlang über Wilmington nach Myrtle Beach. Mytrle Beach das Golf-Mekka der USA. Allein dort gibt es über 100 Golfplätze. Dazu irre Minigolf-Anlagen und Beach-Life satt.
Weiter der Küste entlang nach Charleston. Sehr schön restaurierte Stadt - wirklich sehenswert. Ausflug nach Fort Sumter oder Besuch der "Yorktown" (Flugzeugträger). Evtl. Besuch einer "Plantation" aber sehr teuer.
Savannnah könntest Du Dir dann sparen. Evtl. den Schlenker über Atlanta mit Martin Luther King, J. Carter Museum (fand ich sehenswert) und der "World of Coca Cola. Underground Atlanta - na ja.
Dann auf dem Weg von Atlanta auf der 75 ein Stopp in Macon und Besichtigung des Hay-House.
Natürlich kannst Du das in 3-4 Tagen schaffen - aber dann siehst Du nicht viel. Ich würde eher 8-9 Tage einsetzen.
Als überzeugter WoMobilist kann ich Dir zu den Motels nicht viel sagen.
Viel Spass bei planen!

[Stephan]

Hallo Mackenzies,

auf dem Weg kommst Du an einen meiner Geheimtips
fuer Florida vorbei: Ocala National Forrest. Wenn Ihr
Euch ein wenig entspannen wollt, ist das der ideale
Ort um sich auf Orlando vorzubereiten. Im Ocala National
Forrest gibt es heisse Salzwasserquellen und _sehr_
schoene Badeseen wo man prima schnorcheln kann.
Im Wasser hast Du gute Chancen Wasserschildkroeten,
Wasserschlangen und Alligatoren zu sehen, was fuer
Deine Kinder bestimmt ein unvergessliches Erlebnis ist.
Abends kann man im Park mit dem Auto rumfahren und
hat sehr gute Chancen Schwarzbaeren zu sehen. In Ocala selbst gibt es ein sehr schoenes Hotel in dem
Donnerstag abends Livemusik geboten wird bei einem
echten Barbeque. Es ist ein sehr altes Hotel, das aber
eine tolle Atmosphaere hat und abends von den Pferderanchern aufgesucht wird. Eine Suite mit schoenem Balkon hat 1998 $69 gekostet inkl. reichhaltigem Fruehstueck. Das Hotel heisst Ritz Inn und
liegt an der Hauptstr (wenn man von Osten kommt) auf
der rechten Seite etwas versteckt hinter einer Totaltank-
stelle.

Gr. Stephan

[mackenzies]

Hallo,

also ich bin total begeistert von den vielen tollen Antworten! Jede Menge Tips und nützlicher Hinweise, die ich sicher bei der Planung beachten werde! Dennoch kommen immer neue Fragen in uns auf (so ist das eben bei absoluten USA-Anfängern ).
Z.B. können wir mit unserem normalen Führerschien ein Auto mieten und fahren oder brauchen wir einen internationalen Führerschein? wir haben bei noch so einen "grauen Lappen" anstelle eines rosanen ...
Unsere Tour endet vermutlich bei Disney und ich habe mich auf deren Seiten schon umgesehen und total den Überblick verloren, was wozu gehört usw. Was ist denn bei Disney so das beste Ziel und gibt es irgend eine Möglichkeit günstiger an Tickets heranzukommen? In Bezug auf das Hotel in Orlando sind wir bereits festgelegt, weil der (amerikanische) Arbeitgeber dort in den Tagen eine Firmenveranstaltung durchführt. Daher sind wir auch in der Zeit für unsere Tour etwas begrenzt ...

Also wieder viele Fragen und hoffentliche weitere viele Antworten. Ich sag schon einmal Danke an alle!

Viele Grüße von den
Mackenzies

[Stefan]

Hallo!

Der internationale Führerschein ist nicht unbedingt erforderlich. Er wird zwar empfohlen, aber es geht auch ohne. Am besten den neuen Führerschein in Scheckkartenformat noch zulegen. Damit haben die Amerikaner meist gar keine Probleme, da es ihrem eigenen recht nahe kommt. Den Internationalen habe ich einmal vorgelegt, verständnislose Blicke geerntet und die Dame verlangte meinen Deutschen.

Rabatte auf die Tageskarten für Disney und die anderen Parks waren bisher recht schmal. Es gab immer irgendwelche Coupons, aber sehr viel konnte man damit nicht sparen, vielleicht $2-$3 pro Ticket. Nicht auf die Time-Sharing Angebote hereinfallen! Die bieten Tickets für unglaublich günstige Preise, aber vorher muß man sich noch ihre Wohnanlage o.ä. ansehen. Von Disney bleibt dann nicht mehr viel ...

Meine Favoriten bei den Parks sind aber nicht unbedingt die Disney Parks, sondern eher Universal Studios, Sea World, Buschgardens, ...

Magic Kingdom und Epcot Center sind für meinen Geschmack schon etwas angestaubt. Disney Studios und Splash Mountains kenne ich allerdings noch nicht. Ansonsten gibt es in Orlando noch eine Menge anderer Parks, die sich teilweise wirklich lohnen. In den letzten Jahren sind auch einige neuere Sachen hinzugekommen ...

Gruss
Stefan

[Anoka]

Zu Walt Disney World gehoeren Magic Kingdom (hier lebt Mickey Mouse), Epcot, MGM Studios, Animal Kingdom, 3 Wasserparks, Downtown Disney und noch weitere kleinere Attraktionen. In Orlando befinden sich aber noch weitere Paerke wie z. B. Universal Studios, Island of Adventure, Sea World und noch viele mehr.

Wir waren im Winter 2000 mit unseren beiden Kindern (damals 3 Jahre / 9 Monate alt). Da es nicht unser erster Besuch war, haben wir uns auf eher Kleinkind taugliche Attraktionen eingelassen. Wir besuchten Magic Kingdom, Sea World, Animal Kingdom und fuer die grossen Kinder (naemlich mein Mann und ich) noch Universal Studios.

In den Parks gibt es Kinderwagen/Buggy zu mieten (gute Qualitaet bei Disney), das werdet ihr fuer den 1,5 Jaehrigen brauchen.

Da nicht alle Attraktionen von Kleinkindern befahren werden duerfen/koennen gibt es in vielen Parks die Moeglichkeit des so genannten "Baby Swap" oder auch "switching off". Die ganze Familie reiht sich in die Schlange, dem ersten Angestellten teilt man es mit und dann wird z. B. die Mutter und das Kleinkind an einem Warteort beim Ausgang gefuehrt. Wenn der Vater und das groessere Kind gefahren sind, wird das Kleinkind dem Vater uebergeben (Baby Swap) und nun kann die Mutter und das groessere Kind sogar zum 2. Mal fahren, ohne anzustehen.

Mit AAA haben wir 5 % Rabatt auf die Tickets bekommen. Wir haben aber immer nur Ein-Tages-Tickets gekauft, da sich die Mehr-Tages-Tickets fuer uns nicht gelohnt haetten, da Kinder unberechenbar sind. Magic Kingdom haben wir aber an 2 Tagen besucht und hatten die Moeglichkeit, unser 1-Tages-Ticket abends vor Verlassen des Parkes in ein 2-Tages-Ticket zu verwandeln und auch von der Reduktion zu profitieren.

Guenstige Tickets gibt es auf dem Schwarzmarkt. Hierbei handelt es sich um Mehr-Tages-Paesse, die noch nicht ganz verbraucht sind. Nicht nur das dies illegal ist, sondern ist es auch schwer zu pruefen, ob die Tickets dann wirklich noch funktionieren.

Zu time-sharing Angeboten ist noch zu sagen, dass diese Moeglichkeit zu guenstigeren Tickets zu kommen, von den Amerikanern genutzt wird. Wir haben uns aus Zeitgruenden nicht auf dieses Angebot eingelassen, haben aber mit anderen Familien darueber gesprochen. Die Besichtigungen sind sehr gut gemacht, die Anlagen wunderschoen und Kinder konnten in der Zwischenzeit den Pool der Anlage benutzen. Am Schluss einfach nichts unterschreiben. Wer Zeit hat, warum nicht?

Uebrigens waren die Tickets fuer den naechsten Tag bestimmt.

So das wars, was mir so spontan in den Sinn gekommen ist.

Liebe Gruesse Anoka

[scoutgirl]

@Stephan Schwarz

Wow, wußte gar nicht, dass noch jemandem hier der Ocala NF ans Herz gewachsen ist, aber scheinbar trifft man hier doch immer wieder Gleichgesinnte...

@mackenzies:

Mein Tipp im Ocala NF: Alexander Springs
Dort gibt es Möglichkeiten zum Zelten, Baden, BBQ, Wandern, Mountainbiken, Tauchen und Canoefahren. Auch für einen Tagestripp zum Baden noch lohnenswert. Der volle Genuß stellt sich aber erst bei mehrtägigem Campen + Canoetour ein  

Auch gut: Blue Springs, auch hier kann man baden und picknicken. Im Winter kann man auch Manatees (Seekühe) beobachten, die in den vergleichsweise warmen Quellen überwintern. Solange Manatees anwesend sind (bis etwa Anfang März) ist allerdings das Baden verboten.

Der graue Führerschein reicht. Beim AAA gibts die Tickets für einige Parks billiger. Ich weiss allerdings nicht, ob das auch für nicht AAA-Mitglieder gilt (d.h. assoziierte Automobilclubs wie ADAC). Allerdings gibt es dort (AAA-Büros) gegen Vorlage des ADAC-Ausweises auch Tour Books, in denen Motels mit Preisen und Ausstattung, Adresse etc. aufgelistet sind. Soll es angeblich auch hier beim ADAC geben (für Mitglieder).

St. Augustine, FL könnte auch noch einen Abstecher wert sein, ebenso das Kennedy Space Center in Cape Canaveral (ein "Katzensprung" von Orlando).

Gute Reise....