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Autor Thema: Gute Nacht Deutschland: Die revolutionären Pläne der Drosselkom :-(  (Gelesen 7258 mal)

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lurvig

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Hallo allerseits,

die meisten werden es ja schon mitbekommen haben, wie sich der Konzern mit dem grossen T gerade bemüht, das ach so schöne und fortschrittliche Deutschland noch weiter in die informationstechnische Steinzeit zu befördern. Hier nur ein Artikel von vielen: http://www.focus.de/digital/tarife/dsl-flatrate-bremse-bei-der-drosselkom-kunden-rebellieren-gegen-dsl-plaene-der-telekom_aid_969064.html
Mich wundert ja ja nicht mehr viel, wenn es um den "Stand"ort Deutschland geht, noch weniger, wenn es um die Telekom geht... aber das ist schon eine ganz grosse Nummer. Oder?
Was meint ihr zu diesen revolutionären Plänen? Und gibts womöglich sogar jemanden, der uns das schönreden und als sinnvoll und nötig darstellen möchte? :roll:  ich hoffe nicht!

auf spannende Diskussion - solange das mit diesem ohnehin viel zu schnellen "Internet" noch möglich ist - freut sich

Lurvig*

* mit 1000er DSL-Leitung zum 6000er-Preis. Dresden machts jetzt schon möglich :(

McC

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Da ich weder Musik noch TV online streame, tangiert mich das weniger. Ich bin altmodisch... Musik höre ich auf CD oder iTunes Playlist, und Filme sehe ich mir im Kino an. Ich gehöre jedenfalls nicht zu der Gruppe, die eingebremst wird...

Abgesehen davon ist es ein starkes Stück seitens der Telekom. Ob sie damit durchkommen, hängt vom Durchsetzungsvermögen der Bundesregierung, siehe Netzneutralität.

lurvig

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Abgesehen davon ist es ein starkes Stück seitens der Telekom.

darum gehts auch viel mehr als darum, ob man nun tausende Gigabyte Filme etc. herunterlädt (mache ich auch nicht).
ich bin - natürlich - kein Telekom-Kunde. Aber wenn die Kasper damit durchkommen, werden andere nachziehen. Viele sind ja vom T-Laden abhängig.

Zitat
Ob sie damit durchkommen, hängt vom Durchsetzungsvermögen der Bundesregierung, siehe Netzneutralität.

ja, das bleibt abzuwarten. Aber ich rechne da mal ehr mit einem weniger erfreulichen Ergebnis. Man wird sehen.

Zur Not kann man nach Rumänien auswandern... das soll die Kommunikations-Infrastruktur mittlerweile moderner sein als hierzulande ;)

Lurvig

tobie

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Da das ganze für Neukunden gelten soll, ( zunächst) wird das vermutlich der Wettbewerb regeln.

   tobie

Jack Black

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Ich denke, auch dieses Thema wird heißer gekocht, als es gegessen wird.

Ein paar Fakten dazu:

a) die "Beschränkung" greift im billigsten Tarif ab 75GB Datenvolumen. Das ist nicht wirklich wenig. Ein sehr gutes Youtube Video wird mit ca. 1Mbit/s gestreamt, es wird also in 8 Sekunden ein 1 Megabyte verbraten. 75GB entspricht der 75.000-fachen Menge, das entspricht umgerechnet 166 Stunden. Und das für 35€ im Monat (aktueller Tarif). Natürlich werden die einschlägigen "Portale" wie UseNEXT usw. davon betroffen sein, dort lädt man mit Highspeed (je nach eigenem Provider) in aller Regel illegal Videos / Musik herunter, wobei es bei Musik auch zu unübersichtlich vielen Stücken führt. 75GB entspricht 7500 Minuten MP3 in 128kbit/s, das macht also pro Monat weit über 120 Stunden in MP3 Standardqualität  (ca. 150 CDs pro Monat). Braucht das wirklich jemand?

Genau genommen trifft diese Einschränkung nur die HD-Videodownloader - sollte ich etwas übersehen haben, dann wird es dieser Thread sicher klären.

b) es trifft nur Neukunden, die ab dem 1. Mai bei Telekom einen Neuvertrag abschließen. Wer unbedingt bei Telekom einen Neuvertrag abschließen muss und das jetzt schon weiß, hat also eine Woche Zeit, dem Scenario aus dem Weg zu gehen.

c) (und das finde ich eigentlich das wichtigste): es wird erst ab 2016(!) umgesetzt. Bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein herunter, wer weiß schon, was in drei Jahren auf dem Internetmarkt los ist. Vielleicht spielt ja dann LTE die erste Geige und es gelten sowieso ganz andere Tarife - who knows. Ich würde mir jedenfalls auch heute als Neukunde Null Gedanken darüber machen, was in drei Jahren mit meinem Anschluss passieren soll.

Es ist ein wenig viel Lärm um (aus heutiger Sicht) sehr wenig Aktion. Auch wenn ich wirklich kein Telekom Fan bin.

sim4000

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Wenn man sich die weitere Entwicklung ansieht, geht der Trend vom Fernsehen zu online-Streaming. In den USA macht Netflix schon bis zu 1/3 des gesamten Traffics aus:
http://news.cnet.com/8301-1023_3-57546405-93/netflix-gobbles-a-third-of-peak-internet-traffic-in-north-america/

2h HD-Online Streaming entspricht etwa 3,5 GB

In Deutschland wird pro Tag durchschnittlich 220 Minuten TV geguckt:
http://www.freitag.de/autoren/oi2503/222-minuten

Würde dieser TV Konsum direkt über Streaming-Dienste erfolgen (ist in meinem Haushalt bereits der Fall), dann liegt der Datenverbrauch nur für Video-Streaming bei 190 GB pro Monat.

Bei Full-HD-Streaming (zB VUDU HDX) sind das sogar etwa 500 GB.

Da diese Drosselung für die Zukunft vorgesehen ist, versucht die Telekom hier wirklich die eigenen IPTV-Dienste zu bevorzugen. Das widerspricht dem Grundsatz der Netzneutralität. Andere IPTV/Streamingdienste sind bei diesen teilweise lächerlichen Caps unbrauchbar.

EDVM96

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auf spannende Diskussion - solange das mit diesem ohnehin viel zu schnellen "Internet" noch möglich ist - freut sich
Die Diskussion hatte hier bereits begonnen: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=60365.msg831078#msg831078

Da das ganze für Neukunden gelten soll, ( zunächst) wird das vermutlich der Wettbewerb regeln.
"Nur für Neukunden" ist leider nur die halbe Wahrheit.
Bereits ein Tarifwechsel oder Bandbreitenwechsel reicht aus, schon hat man seinen neuen Vertrag mit besagten Neukunden-Bedingungen.  :wink:

Genau genommen trifft diese Einschränkung nur die HD-Videodownloader - sollte ich etwas übersehen haben, dann wird es dieser Thread sicher klären.
Es dürften bei weitem nicht nur Video-Streaming Kunden betroffen sein:
- Viele DSL-Anschlüsse werden nunmal von mehr als nur einer Person benutzt. Das sind doch oft Familienanschlüsse für 3 und mehr Personen. Da geht die Rechnung schonmal nicht mehr auf.
- die "Cloud" erfreut sich mehr und mehr Beliebtheit. Dienste wie Dropbox, SkyDrive, CloudDrive, etc verursachen entsprechend Traffic.
- Systemupdates: Alleine die allwöchentlichen Patches und Updates für z.B. Windows, Flash, Java & Acrobat verursachen bereits ordentliches Volumen.
- Online-Spielevertriebe wie die Steam-Platform verursachen ebenfalls einen großes Daten-Volumen (Downloads + Patches).
- Neben Video-Streaming ist auch Game-Streaming auf dem Vormarsch. Stichwort: die in Kürze erscheinende PS4 und XBox 720. "Always online"-Geräte. Von "Cloud-Gaming" ist die Rede.
- Online-Zocken verbraucht auch ordentlich Bandbreite. Jüngstes Negativbeispiel ist Sim City 2013. Selbst DSL-6000 Kunden klagen über Unspielbarkeit wegen Lags.
- es hängen immer mehr Geräte gleichzeitig an einer DSL-Leitung (PC, Notebook, Tablet, Handy, Spielkonsole, Media-Player).
Tendenz: nach oben offen.

Kurz gesagt: Die 75 GB-Grenze halte ich für lächerlich gering im Jahr 2016.

Zitat
Braucht das wirklich jemand?
Das erinnert mich stark an den legendären Spruch von Bill Gates aus dem Jahr 1981: "640 kB Arbeitsspeicher sollten eigentlich genug für jeden sein."  :wink:

Wer es genau wissen will kann sich ja mal einen Traffic Monitor herunterladen und einen Monat lang messen:
-> http://www.heise.de/download/trafficmonitor-117021.html

Zitat
b) es trifft nur Neukunden, die ab dem 1. Mai bei Telekom einen Neuvertrag abschließen.
Leider nein (siehe oben).

Zitat
c) (und das finde ich eigentlich das wichtigste): es wird erst ab 2016(!) umgesetzt.
Ganz egal wann das umgesetzt werden soll, es geht im Prinzip um 2 wesentliche Dinge:
1. Die "Flatrate". Was die Telekom da plant darf sie einfach nicht mehr Flatrate nennen. Das sind dann nämlich wieder stinknormale Volumentarife.
2. Durch das Ausschließen der eigenen Dienste von der Drosselung ist die Netzneutralität nicht mehr gegeben. Und die betrachte ich definitiv als heilige Kuh.

Ein lesenswerter Artikel zur angeblichen Netzüberlastung in Deutschland:
Zitat
Denn die Telekom hatte in ihrer Mitteilung den Eindruck erweckt, dass das stetig steigende Datenvolumen ihre Netze überlastet und deshalb Milliarden in deren Ausbau investiert werden müssten. Seitens der Firma Viprinet, die Router für den Business-Bereich anbietet, bezeichnete man dies als "hanebüchen". In Deutschland gebe es gigantische Backbone-Überkapazitäten, hieß es. Der Datenverkehr in diesem Rückgrat des Internets sei zu Spottpreisen zu realisieren. "Bei einem DSL-Zugang macht das in der Gesamtkalkulation des Providers nur Centbeträge aus.
-> http://winfuture.de/news,75745.html

Noch eine interessante Zahl: Der Betriebsgewinn der Telekom betrug 2012 auf dem Heimatmarkt 9,2 Milliarden Euro.
Wenn man dazu die Aussage hört ""Die Alternative wäre gewesen, die Preise pauschal für alle Kunden zu erhöhen", kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.

Josie

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Ich weiß, dass es einen anderen Thread schon gibt...

Zitat
Aber wenn die Kasper damit durchkommen, werden andere nachziehen.

Ok. Jetzt machte es die rosa T, aber als vor einigen Jahren, für einigen Jahren, ein anderer großer Anbieter auch Volumenbegrenzung hatte, hat es anscheinend keiner so richtig registriert.

Inzwischen scheinen alle deren Verträge (Festnetz) wieder flat-flat zu sein. Ich weiß nur als ich meine Bandbreite erhöht habe, habe ich darauf besanden habe meine alte Vertragsbedingung mitzunehmen, das mein Volumen unbegrenzt bleibt. Sonst wäre ich bei der niederigen Bandbreite geblieben.

Microbi

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Ich streame fast am ganzen Tag Radio mit 128 kBit/s, aber im Monat komme ich nur auf etwa 35 GB. D.h. nicht, dass ich das Vorhaben gutheiße. Ganz und gar nicht, aber ich denke auch, dass man es auf die Video-/Filmstreamer abgesehen hat.

Die Jammerei des Anbieters ist nicht nachvollziehbar. Deutschland ist weder bei der Verfügbarkeit, noch in der Geschwindigkeit, noch bei den (niedrigen) Kosten führend, obwoh es ein recht großer Markt ist.

Speeds & Costs

Mic

Jack Black

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- Viele DSL-Anschlüsse werden nunmal von mehr als nur einer Person benutzt. Das sind doch oft Familienanschlüsse für 3 und mehr Personen. Da geht die Rechnung schonmal nicht mehr auf.

Auch dann geht die Rechnung auf. weil 75GB einfach sauviel ist, leider hast Du zwar einen Stapel "Argumente" - von Chip oder so? Da habe ich nämlich einen ähnlichen Beitrag gesehen, aber allen ist gemein, dass keine konkreten Berechnungen angestellt werden.

- die "Cloud" erfreut sich mehr und mehr Beliebtheit. Dienste wie Dropbox, SkyDrive, CloudDrive, etc verursachen entsprechend Traffic.

Sehe ich nicht. Zum einen sind alle Dienste nur mit sehr kleinen Platzvolumen im Standardtarif (frei) versehen, zum anderen leiden sie alle an der gleichen Crux, dass die Uploadspeed sowieso schon so beschränkt ist (pi mal Daumen), wie die Downloadspeed beschränkt werden soll (nach dem Erreichen der Limits). Wer lädt denn die ganze Zeit noch und nöcher denselben Inhalt aus seiner Cloud herunter, der doch sowieso lokal auch vorhanden ist?

- Systemupdates: Alleine die allwöchentlichen Patches und Updates für z.B. Windows, Flash, Java & Acrobat verursachen bereits ordentliches Volumen.

Wieder schreibst Du nur "drdentlich Volumen", selbst wenn es pro Woche 1GB wäre (was um Faktoren zu viel sein dürfte), käme man nur auf 4GB im Monat und hätte weitere 71GB frei.

- Online-Spielevertriebe wie die Steam-Platform verursachen ebenfalls einen großes Daten-Volumen (Downloads + Patches).
- Neben Video-Streaming ist auch Game-Streaming auf dem Vormarsch. Stichwort: die in Kürze erscheinende PS4 und XBox 720. "Always online"-Geräte. Von "Cloud-Gaming" ist die Rede.
- Online-Zocken verbraucht auch ordentlich Bandbreite. Jüngstes Negativbeispiel ist Sim City 2013. Selbst DSL-6000 Kunden klagen über Unspielbarkeit wegen Lags.

"Unspielbarkeit" führt ja dann allenfalls zu weniger Einsatz und weniger Traffic. Aber auch hier: keine konkreten Zahlen, genau das ist mir auch an dem Chip Beitrag so negativ aufgefallen - warum wird nicht mit konkreten Zahlen gerechnet? Die stehen doch zur Verfügung. Ganz einfach: weil das Ergebnis zeigen würde, dass nur wenige Power-Surfer überhaupt so hohe Volumen haben.

- es hängen immer mehr Geräte gleichzeitig an einer DSL-Leitung (PC, Notebook, Tablet, Handy, Spielkonsole, Media-Player).
Tendenz: nach oben offen.

Aber nur ein Nutzer, dem das alles gehört. Und wie gesagt: wenn man nicht mit HighSpeed fette Datenvolumen herunterlädt (wofür ein Handy beispielsweise ziemlich ungeeignet ist, was soll man mit einem 10GB HD-Video auf einem Smartphone??), dann "kleckert" es nur noch. Typische Apps sind WhatsApp (braucht so gut wie nix), Twitter (braucht auch nichts), Facebook (braucht auch sehr wenig) usw. - immer wenn "kommuniziert" wird, statt im Batch über Nacht herunterzuladen, wird man den das Volumen nicht erreichen können. Bei Mediaplayern muss man unterscheiden, ob die nur im LAN aktiv sind, oder ob es eine Box von Telekom beispielsweise ist, aber letztere wird nicht auf den limitierten Traffic angerechnet.

Diese "beeindruckende" Liste schwächelt definitiv daran, dass sie abstrakt ist.

Kurz gesagt: Die 75 GB-Grenze halte ich für lächerlich gering im Jahr 2016.

Ich persönlich finde die Einschränkung zwar auch nicht richtig, aber der Lärm, der darum gemacht wird, ist ziemlich übertrieben. Und gerade weil es erst in drei Jahren(!) aktiv wird - wer weiß wenn heute, was in drei Jahren ist? Last not least hat die Telekom vielleicht nicht Unrecht, wenn sie sagt, Großverbraucher sollen mehr bezahlen. Das trifft nicht nur auf Unverständnis, es gibt durchaus Menschen die sagen, ich surfe super wenig, muss aber dasselbe zahlen wie die Dauersurfer - das ist ungerecht. Das kann man nachvollziehen. Ob dieser Lösungsansatz richtig ist, das kann ich nicht beurteilen, weil es eben überhaupt noch nicht aktiv ist.

Last not least weiß heute keiner, ob das dann in drei Jahren wirklich so umgesetzt wird.

Zitat
Braucht das wirklich jemand?
Das erinnert mich stark an den legendären Spruch von Bill Gates aus dem Jahr 1981: "640 kB Arbeitsspeicher sollten eigentlich genug für jeden sein."  :wink:

Bill Gates hat auch gesagt, dass das Internet nie eine strategische Rolle spielen wird - und der Chef von IBM hat angezweifelt, ob es jemals einen Grund gäbe, dass jemand zu Hause einen Computer haben muss.

Und Adenauer hat gesagt "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" - und wer weiß, ob es nicht in drei Jahren einen kleinen Adenauer bei der Telekom geben wird.

1. Die "Flatrate". Was die Telekom da plant darf sie einfach nicht mehr Flatrate nennen. Das sind dann nämlich wieder stinknormale Volumentarife.

Das Argument habe ich noch nie verstanden - es ist auch so ein Volumentarif (wenn man schon so seltsam denken will), denn selbst wenn man die ganze Zeit mit Highspeed herunterlädt, ist das Volumen begrenzt, weil ein Monat nun einmal nur endlich lang ist.

2. Durch das Ausschließen der eigenen Dienste von der Drosselung ist die Netzneutralität nicht mehr gegeben. Und die betrachte ich definitiv als heilige Kuh.

Wenn das wäre, würde es sicherlich von der Netzagentur entsprechend gewürdigt. Die Prüfung steht aber noch aus und die Telekom argumentiert nicht ganz dumm, dass diese Dienste einen Aufpreis kosten und in diesem Aufpreis ist der Mehrtraffic inkludiert. Jeder andere Diensteanbieter könne den Mehrtraffic genauso kommerzialisieren (und wenn Du das UseNEXT Preismodell kennst, dann fällt auf, dass es so etwas schon gibt, nur dass UseNEXT das Geld selbst einsteckt).

Ein lesenswerter Artikel zur angeblichen Netzüberlastung in Deutschland:
Zitat
Denn die Telekom hatte in ihrer Mitteilung den Eindruck erweckt, dass das stetig steigende Datenvolumen ihre Netze überlastet und deshalb Milliarden in deren Ausbau investiert werden müssten. Seitens der Firma Viprinet, die Router für den Business-Bereich anbietet, bezeichnete man dies als "hanebüchen". In Deutschland gebe es gigantische Backbone-Überkapazitäten, hieß es. Der Datenverkehr in diesem Rückgrat des Internets sei zu Spottpreisen zu realisieren. "Bei einem DSL-Zugang macht das in der Gesamtkalkulation des Providers nur Centbeträge aus.
-> http://winfuture.de/news,75745.html

Das Backbone allein macht es aber nicht (das ist eine genauso einseitige Betrachtung), das Dauerproblem ist die letzte Meile, der Anschluss an den ersten Knotenpunkt. Und da wird genauso ein Ausbau betrieben, der sicherlich ein Schweinegeld kostet. Was nutzt das beste Backbone, wenn die Daten nicht beim Anwender ankommen? Das ist mir wesentlich zu einseitig argumentiert.

Noch eine interessante Zahl: Der Betriebsgewinn der Telekom betrug 2012 auf dem Heimatmarkt 9,2 Milliarden Euro.

Dafür haben sie in den USA zig Milliarden versenkt. Natürlich wird immer die Kuh gemolken, die am meisten Milch gibt. Das ist aber für das eigentliche Thema, wie sehr die geplante Drosselung wirklich für Kunden eine Behinderung darstellt, nicht relevant.

Last not least haben wir in Deutschland eine gute Infrastruktur zu vertretbaren Preisen - das ist mir immer besonders bewusst, wenn ich aus einem USA Urlaub nach Hause komme. Die haben teilweise so grottig schlechte Anschlüsse (und das liegt bei weitem nicht immer am WLAN des Motels), da ist es wie eine Erlösung, endlich wieder mit der gewohnten Geschwindigkeit zu surfen.

Offtopic: was mir bei der Gelegenheit auch in den Sinn kommt - wieso gibt es in USA immer noch so viele Sender, die in 4:3 ausstrahlen? Und warum sind dort überall (egal ob auf dem Zimmer oder in einer Sportsbar oder bei Applebees) die Fernseher falsch eingestellt (selbst wenn das Sendeformat 16:9 ist - dann wird es noch mehr zusammengepresst), so dass alles in die Breite gezogen wird? Fiel mir nur gerade so ein, dass diese beiden Punkte (Internet, TV) überraschend unzeitgemäß wirken.

freddykr

  • Bastard Operator from Hell
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- Viele DSL-Anschlüsse werden nunmal von mehr als nur einer Person benutzt. Das sind doch oft Familienanschlüsse für 3 und mehr Personen. Da geht die Rechnung schonmal nicht mehr auf.

Auch dann geht die Rechnung auf. weil 75GB einfach sauviel ist
So viel ist dies nicht.
Bei maxdome z.B. kommen Filme in HD-Quali durchaus auf 6Mbit/s, das macht, wenn ich mich nicht total verrechnet habe, 2,5GB pro Stunde.
Bei 75GB Limit langt dies gerade mal für 30h.

Wenn man jetzt seinen TV-Konsum auf Onlinemedien ausrichtet, langt dies nicht wirklich lange.
Dazu dann noch die ganzen Updates für Windows, Linux, Spielekonsolen usw. und man landet sehr schnell in Bereichen von 100GB pro Monat.

Ich habe kein Problem, wenn Wenigsurfer auch weniger zahlen und Vielsurfer mehr.
Aber dann sollte auch eine Flatrate eine Flatrate sein, wenn Flatrate drauf steht.
Viele Grüße,
Danilo


McC

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Ich habe kein Problem, wenn Wenigsurfer auch weniger zahlen und Vielsurfer mehr.
Aber dann sollte auch eine Flatrate eine Flatrate sein, wenn Flatrate drauf steht.

Bitte auch bei Flugpassagieren... eine Gewichtsklasse einführen  :wink:

Jack Black

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Bei maxdome z.B. kommen Filme in HD-Quali durchaus auf 6Mbit/s, das macht, wenn ich mich nicht total verrechnet habe, 2,5GB pro Stunde.

Das ist ja genau, was ich sage: HD Videos schauen und/oder herunterladen. Das macht den Löwenanteil aus.

Wenn man jetzt seinen TV-Konsum auf Onlinemedien ausrichtet, langt dies nicht wirklich lange.

Deswegen schließt die Telekom solche (natürlich zunächst die eigenen) Dienste von diesem Volumen aus. Das ist ja beides nichts neues, Maxdome Kunden werden dann entweder direkt oder indirekt mehr Traffic kaufen, ob das in der Maxdome Pauschale enthalten ist oder wie auch immer, da ist nun drei Jahre Zeit, eine Lösung zu finden.

Aber dann sollte auch eine Flatrate eine Flatrate sein, wenn Flatrate drauf steht.

Die Flatrate hieß aber auch schon Flatrate (und heißt sie selbst heute noch), auch wenn von Anfang die Geschwindigkeit nur 375kbit/s beträgt. Es ist eine Flatrate, man kann immer ohne weitere Kosten surfen, über die Geschwindigkeit ist doch gar nichts ausgesagt mit dem Begriff "Flatrate". Sie ist eben mal schneller, mal langsamer. Und leider (das halte ich für ein Fehlurteil) ist ja den Providern erlaubt, ein 16mbit/s Paket zu verkaufen, auch wenn der Anschluss nur 6mbit/s ergibt. Bereits an dieser Stelle ist ja beliebigen Einschränkungen Tür und Tor geöffnet - aber da hat keiner was gesagt (zumindest hier nicht). In diesem Fall garantiert die Telekom mit absoluter Sicherheit NICHT, dass Du als maxdome Kunde den Dienst jederzeit ruckelfrei empfangen kannst. Das ist doch die eigentliche Crux daran.

sim4000

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Deswegen schließt die Telekom solche (natürlich zunächst die eigenen) Dienste von diesem Volumen aus. Das ist ja beides nichts neues, Maxdome Kunden werden dann entweder direkt oder indirekt mehr Traffic kaufen, ob das in der Maxdome Pauschale enthalten ist oder wie auch immer, da ist nun drei Jahre Zeit, eine Lösung zu finden.

Genau das ist das größte Problem. Die Telekom bevorzugt hier eigene Dienste, ähnliche Dienste von anderen Anbietern werden beeinträchtigt (Maxdome ist direkter Konkurrent zum IPTV der Telekom). Das widerspricht der Netzneutralität und in den USA, in denen Regulierung ja eher ein Fremdwort ist, wären solche Praktiken sogar illegal (ein ISP darf Dienste, die auch Konkurrenten anbieten nicht benachteiligen). Ich bin zwar recht zuversichtlich, dass der Markt das schon regeln wird (wer wird denn bitte unter diesen Voraussetzungen einen Telekom-DSL Anschluss buchen), ist aber definitiv ein Schritt in die falsche Richtung.

Jack Black

  • Gast
Genau das ist das größte Problem. Die Telekom bevorzugt hier eigene Dienste, ähnliche Dienste von anderen Anbietern werden beeinträchtigt (Maxdome ist direkter Konkurrent zum IPTV der Telekom). Das widerspricht der Netzneutralität

Das ist eben die Frage, ob es wirklich der Netzneutralität widerspricht (ich hatte es oben schon geschrieben), die Telekom argumentiert, dass dieser Dienst (egal von wem er ist) kostenpflichtig ist und in dem Preis ist der notwendige Mehrtraffic enthalten. Die anderen Dienste sollen entsprechend auch den Traffic bezahlen. Die Telekom untersagt ja die Nutzung nicht. Und es bleibt jedem freigestellt, die 75GB (was ja nur der kleinste Tarif ist) ausschließlich für Maxdome zu verbraten.

Ich finde es überhaupt nicht trivial zu beurteilen, ob das nun die Netzneutralität verletzt und das wird im Zweifel die Netzagentur beurteilen müssen.