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Autor Thema: Gute Nacht Deutschland: Die revolutionären Pläne der Drosselkom :-(  (Gelesen 6905 mal)

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EDVM96

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Auch dann geht die Rechnung auf. weil 75GB einfach sauviel ist, leider hast Du zwar einen Stapel "Argumente" - von Chip oder so?
Nein, der Stapel Argumente ist nicht von Chip kopiert, der ist meiner eigenen Feder entsprungen.

Zitat
Da habe ich nämlich einen ähnlichen Beitrag gesehen, aber allen ist gemein, dass keine konkreten Berechnungen angestellt werden.
Im Heise-Forum gibt es Beispielzahlen.
Eine 4-köpfige Familie kommt dort wohl schon (selbst gemessen) auf 200 GB pro Monat, ohne dass es große Power-Sauger oder Viel-HD-Gucker sind.

Zitat
Last not least hat die Telekom vielleicht nicht Unrecht, wenn sie sagt, Großverbraucher sollen mehr bezahlen. Das trifft nicht nur auf Unverständnis, es gibt durchaus Menschen die sagen, ich surfe super wenig, muss aber dasselbe zahlen wie die Dauersurfer - das ist ungerecht. Das kann man nachvollziehen.
Nein, das Argument ist eben nicht nachzuvollziehen. Die Telekom hat ihre Volumentarife abgeschafft und den Leuten Flatrates aufgedrückt. Darunter sind User mit absolut geringem Datenvolumen und auch Power-User die viel Traffic erzeugen. So ist das halt in Solidargemeinschaften. Wenn die Telekom nun Großverbraucher extra zur Kasse bitten will, MUSS sie im Gegenzug auch Miniverbrauchern Geld zurückerstatten. Alles andere wäre Beschiss am Kunden.

Zitat
Das Argument habe ich noch nie verstanden - es ist auch so ein Volumentarif
Nein, Flatrate steht für nichts anderes als Pauschalgebühr, unabhängig vom Datenvolumen.
Das Vorhaben der Telekom würde diesen Begriff ad absurdum führen.

Zitat
Wenn das wäre, würde es sicherlich von der Netzagentur entsprechend gewürdigt.
Nö, die Bundesnetzagentur kann allenfalls mit erhobenem Zeigefinger "du du du" zur Telekom sagen.
In Deutschland ist die Netzneutralität nämlich nicht gesetzlich vorgeschrieben. In anderen Ländern (darunter die USA) schon.

Zitat
Das Backbone allein macht es aber nicht (das ist eine genauso einseitige Betrachtung), das Dauerproblem ist die letzte Meile, der Anschluss an den ersten Knotenpunkt. Und da wird genauso ein Ausbau betrieben, der sicherlich ein Schweinegeld kostet. Was nutzt das beste Backbone, wenn die Daten nicht beim Anwender ankommen? Das ist mir wesentlich zu einseitig argumentiert.
Komisch, in vielen anderen Ländern (darunter Slowenien, Litauen, Bulgarien, Tschechien, Ungarn, Portugal ... ) geht das, nur in Deutschland scheinbar nicht.

Zitat
Last not least haben wir in Deutschland eine gute Infrastruktur zu vertretbaren Preisen
*hust*
Deutschland ist nach OECD-Zahlen auf dem fünftletzten Platz (der OECD-Länder) beim Glasfaser-Ausbau!
-> http://www.oecd.org/internet/broadband/1l-PctFibreToTotalBroadband-2012-6.xls

Und betrachtet man den Mittelwert der durchschnittlich angebotenen Datenrate, sind hinter Deutschland nur noch Mexiko, Griechenland, Israel und Chile.
Für eine sog. "Hightech-Nation" wie Deutschland ist das absolut beschämend.

Und was machen die Telekomiker anstatt des FTTH/FTTB-Glasfaserausbaus : Vectoring auf den alten Kupferleitungen ...
-> http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/computer-internet/alte-dsl-leitungen-telekom-will-mit-vectoring-tempo-machen-12157504.html

Brazoragh

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Ich stimme da Jack Black eigentlich in allen Punkten zu. Irgendwie erschreckend.  :lol:

Ergänzend zum Thema "lagg beim Zocken": das liegt nicht am Datenvolumen, sonderen an den Antwortzeiten. Zwar hängt das ein wenig zusammen, aber nicht in einem Ausmaß, der hier relevant wäre. Zocken kann man auch mit ISDN ohne Einschränkungen.  :P

Zum Thema Flatrate: es wird doch einfach nur gedrosselt, oder? Ich finde Flatrate passt dann trotzdem noch - zumindest mit Fußnote.  :wink:

Und was Kosten und Geschwindigkeit angeht: da sind wir z.B. der USA meilenweit voraus. Schaut mal, was eine Flat dort kostet!

Ich sehe es auf den Punkt gebracht wirklich genau so: das betrifft nur ein Hand voll HD-TV-Streamer.  Und das sind genau die, die hohe Kosten verursachen. Eigentlich ist das nur fair. Mal ein (sehr Klischee-beladenes) Beispiel: warum sollte eine Hausfrau gehoben Alters, welche einmal wöchentlich einen Strick-Blog besucht, für den Jüngling von gegenüber mitbezahlen, der täglich 8h Pornos in HD streamt?  :kratz:

EDVM96

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Telekom nennt Drosseltarife nicht mehr "Flatrate"

Der Netzbetreiber Telekom will künftig nur noch uneingeschränkte DSL-Pauschaltarife als "Flatrate" bezeichnen.
Das berichten das Nachrichtenmagazin Focus sowie die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post (Samstagausgabe) unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Der Konzern reagiert damit auf ein Urteil des Kölner Landgerichts, das ihm verboten hatte, bei DSL-Flatrates ab einem bestimmten genutzten Datenvolumen das Übertragungstempo zu drosseln.
Die Telekom wird gegen dieses von der Verbraucherzentrale NRW erwirkte Urteil entgegen ersten Reaktionen keine Berufung einlegen, schreiben die beiden Medien.
as Gericht hatte für die Tarife "Call&Surf" und "Entertain" die Drosselung untersagt, da diese Angebote als "Flatrate" verkauft worden waren.

Vollständiger Artikel: http://heise.de/-2058259

lurvig

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ach, Telekom... was für ein erbärmlicher Laden.
Traurig nur, dass dieses "Unternehmen" so viel Macht im deutschen Netz hat und diverse andere gleichgeschaltete Anbieter dieses unsäglich steinzeitliche Modell übernehmen werden.
Ja, Gute Nacht Deutschland! :(

Lurvig

McC

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ach, Telekom... was für ein erbärmlicher Laden.
Traurig nur, dass dieses "Unternehmen" so viel Macht im deutschen Netz hat und diverse andere gleichgeschaltete Anbieter dieses unsäglich steinzeitliche Modell übernehmen werden.
Ja, Gute Nacht Deutschland! :(

Leider der einzige Laden, dessen Angebote auch nahezu dem Speed entsprechen der angeboten und nicht die Lockangebote a la "...bis zu Angeboten."

Aber mich stört es weniger, da ich jetzt nicht ein mal das geplante Limit erreichen würde. In der Arbeit ist es was anderes, aber da bin ich mit der 100 MB/sek-Standleitung zufrieden.

Knalltüte

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Ohne von Telekom betroffen zu sein, das Thema an sich finde ich jedoch nicht schlecht. Tarifstrukturen bei den Anbietern sind nie auf mein eigenes Nutzungsverhalten ausgerichtet, sondern scheren viele/die meisten Nutzer über einen Kamm. Insofern bin ich dabei, wenn es heißen würde, Flatrate geht bis 2 GB, unlimitierte Flatrate kostet entsprechend Knete. Denn ich brauche keine 2 GB, schon mal gar nicht am Smart Phone oder Tablett. Wer viel braucht soll viel zahlen, egal wie der Tarif heißt (es geht ja wohl um den Begriff Flatrate, der das ganze zum rollen bringt).
Grüße Knalltüte*

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Knalltüte

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