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Zusammenfassung

Autor: TodHackett
« am: 26.03.2006, 16:04 Uhr »

Zitat von: minikimba
Hallo,
na das ist doch eine netter kleiner Hinweis:

 ... und noch ein kleiner Hinweis: in allen diesen Canyons stößt man regelmäßig auf Zwergklapperschlangen (besonders früh morgens und am Spätnachmittag).

Äh, waren die nicht giftig, und klettert man nicht mit Händen und Füßen und sind die Slot Canyons nicht eng und folglich kann man sie schlecht umrunden!    :shock:
Ups, fliegen kann ich auch nicht, WAS MACHT MAN DANN?


Auf drei Touren in diese Canyons hatte ich zwei Mal das "Vergnügen" - einmal im Peek-a-Boo (wo das "arme" kleine Ding in einem kleinen Pothole gefangen war) und einmal im Brimstone Gulch. Es handelt sich um Zwergklapperschlangen (Pygmy Rattlesnake - Foto ist nicht von mir, da ich keinen Reflex verspüre, mich lange in der Nähe von Schlangen aufzuhalten):



Sonst habe ich in all den Jahren im Südwesten nur zwei andere Klapperschlange gesehen: im Upper Marble Canyon im Death Valley und im Buckskin Gulch (in Letzterem aber auch ein totes Säugetier (Coyote?), der vom Rand gefallen war und in einem Pool verrottete ... DAS war ekelhaft! :shock: ). Im Dry Fork Coyote sind die Teile offenbar endemisch ("rattlers in residence"), also Augen auf und darauf achten, wo Du hinfaßt.

Zitat
Na das werden wir noch hinkriegen, und Gepäck und Frau hinterherziehen. Abschleppen!  :wink:
Sicherheit geht vor!


Das klingt luxuriös!  :wink:

Zitat
Was die Schuhe anbelangt, meine Frau braucht noch welche. Meiner Meinung nach sind flache Wanderschuhe gut geeignet, mit einer guten Sohle natürlich.
Vom Kite-surfen haben wir so Neoprensocken mit fester Sohle. Neoprenschuhe, sollte man solche mitnehmen?


Neoprensocken kannst Du gut gebrauchen, wenn Du in Canyons unterwegs bist, wo Du häufig den Fluß durchqueren oder in selbigem wandern mußt. Es gibt spezielle Schuhe fürs Canyoneering, die für eine gute Belüftung des Fußes sorgen, schnell trocknen und - am wichtigsten - hervorragenden Halt auf Sandstein bieten (wenn trocken):

http://www.fiveten.com/product.php?TYPE=shoes&CAT=Water&ID=24

Zitat
Ich lese hier immer wieder von einem Auto-shuttle, Wo  kommt das her, kann man irgendwo ein Taxi mieten, oder muss man sich mit anderen absprechen, trampen, ....?


Nee, Taxi mieten kannst Du vergessen ... die gibt's da nicht, und zum Trailhead führen ca. 35 Meilen Dirtroad!  :wink:
Wenn wir Loophikes machen, nehmen wir Mountain Bikes mit, die wir am Endpunkt deponieren, und fahren dann zum Trailhead - oder mieten einen zweiten Wagen. Anbieter von Shuttle-Services findest Du hier:

http://www.escalante-cc.com/visitor/guides.htm

Zitat
Deine anderen Empfehlungen muss ich erst mal anschaun, welche für uns machbar sind. Und dann eine Streckenplanung durchführen.


Nur keinen Streß!  :wink:  Sind nur ein paar ganz subjektive Vorschläge für ernsthaftes Hiking ...

Zitat
Und wieder vielen Dank für Deine Hinweise,
liebe Grüße
Uli


Gerne + ebenso!
Autor: minikimba
« am: 26.03.2006, 14:55 Uhr »

Hallo,
na das ist doch eine netter kleiner Hinweis:

 ... und noch ein kleiner Hinweis: in allen diesen Canyons stößt man regelmäßig auf Zwergklapperschlangen (besonders früh morgens und am Spätnachmittag).

Äh, waren die nicht giftig, und klettert man nicht mit Händen und Füßen und sind die Slot Canyons nicht eng und folglich kann man sie schlecht umrunden!    :shock:
Ups, fliegen kann ich auch nicht, WAS MACHT MAN DANN?
Da waren noch so kleine Scorpione, ...


Der Winkel beträgt ca. 50 Grad. Raufgehen ist in diesem speziellen Fall zumindest "gefühlt" unangenehmer als abseilen ...

Na das werden wir noch hinkriegen, und Gepäck und Frau hinterherziehen. Abschleppen!  :wink:
Sicherheit geht vor!

Was die Schuhe anbelangt, meine Frau braucht noch welche. Meiner Meinung nach sind flache Wanderschuhe gut geeignet, mit einer guten Sohle natürlich.
Vom Kite-surfen haben wir so Neoprensocken mit fester Sohle. Neoprenschuhe, sollte man solche mitnehmen?

Ich lese hier immer wieder von einem Auto-shuttle, Wo  kommt das her, kann man irgendwo ein Taxi mieten, oder muss man sich mit anderen absprechen, trampen, ....?

Deine anderen Empfehlungen muss ich erst mal anschaun, welche für uns machbar sind. Und dann eine Streckenplanung durchführen.

Ich glaube dass ich beides gerne tue, in erster Linie auf Entdeckungstour gehen um dann aber etwas von diesem Entdeckten anhand der Fotos mit nach Hause zu nehmen.
Um mich später noch an der Schönheit der Schöpfung freuen zu können. Auch Jahre später kann ich mich anhand der Bilder wieder daran erinnern.
Nicht zuletzt aber auch um anderen davon zu berichten und sie für die Natur zu begeistern.
Und wahrscheinlich auch ein bisschen  mit den Bildern anzugeben.  :oops:

Und wieder vielen Dank für Deine Hinweise,
liebe Grüße
Uli
Autor: TodHackett
« am: 25.03.2006, 17:27 Uhr »

Zitat von: minikimba
Hallo Tod,
ursprünglich wollte ich den von Steffenn Synnatschke emppfolenen Weg, von Crack in the Wall nach Jacob Hambling Arch nehmen. Da er dies zum Photographieren empfiehlt und diesbezüglich nach seinen Photos echt Ahnung hat.  
ABER auch er warnt vor dem Aufstieg.


Also, auch auf die Gefahr hin, dass ich einige Leute langweile, jetzt kurz Mal eine grundsätzliche Erklärung: Man kann die Leute, die im Südwesten ernsthaft wandern, eigentlich in zwei idealtypische Gruppen einteilen: Die einen sind zum Canyoneering da, d.h. das Wandern ist der Zweck - und die andern zum Fotografieren, d.h. das Wandern ist eher Mittel zum Zweck. Beides ist völlig legitim - und es geht hier NATÜRLICH nicht darum, dem einen Hobby einen Vorrang vor dem anderen einzuräumen. Nur liegen beiden Hobbies sozusagen völlig unterschiedliche Philosophien zu Grunde: Wer zum Fotografieren im Südwesten wandert, wird ganz andere Kriterien zur Routenplanung heranziehen (Sonnenstand, Farben, etc.) als jemand, dem es um das Wandern/Canyoneering als Selbstzweck geht (und der allenfalls Gelegenheitsfotograf ist). Letzterer - und ich gehöre eben zu dieser Gruppe (und daher kann ich Dir nur aus dieser Perspektive Tips geben) - wird z.B. seine Route wann immer möglich so wählen, dass er einen Canyon von oben nach unten durchquert. So sind z.B. die bei Fotografen populären Bücher von Laurent Martres bei Leuten, die sich ernsthaft fürs Canyoneering interessieren, überhaupt nicht populär ... Daher finden sich auf Fotografie-orientierten Websites andere Routenempfehlungen als auf solchen, deren Fokus auf Wandern bzw. Canyoneering liegt.

Zitat von: minikimba
Vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit von oben einzusteigen ein Seil hängen zu lassen. (Wie lang müsste es schätzungsweise sein?)
Mein bisheriges ist 30m.


Das ginge, die Länge ist ausreichend.

Zitat von: minikimba
Dann vielleicht deine Tagestour zu machen um am nächsten Tag noch die Slotcanyons zu durchlaufen.


Wie gesagt, ich würde von einer solchen Tagestour im Hochsommer abraten ... Meinst Du mit "Slotcanyons" Peek-a-Boo, Spooky & Brimstone? Die liegen dann ja auf dem Weg und lohnen sich. Brimstone ist der spektakulärste von den dreien (wobei er irgendwann so eng wird, dass man nicht mehr weiter kommt), der Hike bis dahin kann aber auch extrem heiß werden, da er in praller Sonne durch tiefen, roten Sand führt. Auf keinen Fall schwere Wanderschuhe anziehen, sondern leichte Turnschuhe/Canyoneering Boots. Dry Fork Coyote selbst hat auch nette Narrows (nach links gehen, nachdem man den Canyon Floor erreicht und bevor man in den Peek-a-Boo einsteigt, dann wieder zurück) ... und noch ein kleiner Hinweis: in allen diesen Canyons stößt man regelmäßig auf Zwergklapperschlangen (besonders früh  morgens und am Spätnachmittag).

Zitat von: minikimba
Der obere Teil für den Hin- und Rückweg, ist der so schön, dass man ihn unbedingt gehen muss?


Nein, ist er nicht ... Diesen Weg zu nehmen hat im Sommer aber zwei Vorteile: Ihr vermeidet das lange Wandern über die Sandstein-Bänke oben am Rand auf z.T. sehr sandigen Wegen, wo es im Sommer selbst spätnachmittags noch sehr heiß ist, und ihr habt im Canyon viel Schatten und Wasser, was wiederum unter dem Gesichtspunkt "Sommerhiking" ein dickes Plus darstelllt!

Zitat von: minikimba
Ist die besagte Wand senkrecht, oder wie muss man sie sich vorstellen. Auf der obigen Seite ist ein Foto, das aber leider nicht sehr aussagekräftig ist.


Der Winkel beträgt ca. 50 Grad. Raufgehen ist in diesem speziellen Fall zumindest "gefühlt" unangenehmer als abseilen ...

Zitat von: minikimba
Als Kind bin ich extrem viel rumgeklettert, habe Sport studiert, und schon in einigen Hallen, die Kletter-Wand hochgeklettert.


OK, dann sieht das in Deinem Fall etwas anders aus, ich denke Mal, dass Du damit zurecht kommen solltest. Allerdings spricht IMO nach wie vor einiges dagegen, dass Du dann sehr lange Strecken pro Tag wandern mußt, darunter lange Benchwalks in großer Hitze ...

Zitat von: minikimba
Da man aber bei einer Mehrtagestour einen Rucksack dabei hat, hindert der bestimmt auch. Dachte zuerst ohne den hochzuklettern und dann ein Seil zu befestigen um anschließend Gepäck und Frau nachzuholen. Sie ist auch erstaunlich unerschrocken.


Klar, kann man so machen. Die Backpacks seilen wir auf solchen Touren auch immer separat ab.

Zitat von: minikimba
Nur die Sicherheit geht vor!!!


Genau!  :D

Zitat von: minikimba
Wollte Dich auch schon fragen, was man denn im Südwesten Deiner Meinung nach sehen sollte?
Wir waren schon mal kurz da und haben in Las Vegas auf dem Stratosphere Tower geheiratet, deswegen blieb an Ostern nur wenig Zeit für Besichtigungen.
Wir waren im Death Valley, Las Vegas, Zion, Page, Horseshoe Bend, Antelope Canyon, Grand Canyon, Route 66, Kurzes Stück Küstenstrasse nördlich von LA, und enttäuschenderweise auf dem Walk of Fame.
Damals haben wir uns auch mit Reiseführern vorbereitet, leider fehlten uns Resebeschreibungen aus dem Web. Welche uns nun eher in die Tiefe gehen lassen. Weniger ist mehr.
Diesmal wollen wir an wenigen schönen Orten verweilen. Diesmal haben wir 30 Tage dafür Zeit. Allerdings fehlen uns noch Standard-tourilocations. Wie:
(West-Coast LA - San Fran; Yosemite
(Frau will zum Sequeia NP),
dann wieder Las Vegas,
Huasapi ausführlich 2-3 Tage;
evtl. Monument Valley;
Ob wir die große Schleife bei den 4 Corners vorbei machen wissen wir noch nicht.
Subway im Zion;
und natürlich besagter Coyote Canyon.
Was ist aus Deiner Sicht noch unbedingt Sehenswert oder sollte wir evtl. besser streichen?


Alles sehenswert, das kann man in Kürze so nicht beantworten. Du kannst Euren Routenentwurf, wenn er fertig ist, ja Mal hier zur Diskussion stellen. Mit Coyote Gulch, Havasupai und Left Fork (Subway) habt Ihr ja schon drei nicht ganz alltägliche Highlights auf Eurer Liste. Left Fork (Subway) finde ich auf der konventionellen Route weniger vom Ziel her spektakulär (wie gesagt, ich interessiere mich nicht für Landschaftsfotografie), sondern eher aufgrund des tollen Canyons ... Die technische Route, die allerdings ein Auto-Shuttle erforderlich macht, finde ich beeindruckender, weil man erst auf ihr die Subway in ihrer ganzen Pracht sieht! Eine schöne Halbtageswanderung entlang der HITRR ist der Willow Gulch mit dem Broken Bow Arch (den man auch mit den Fortymile Creek zu einem Loop kombinieren kann), und eine fantastische Ganztagestour führt in den Fiftymile Creek. Überhaupt kann man locker eine ganze Woche in den Canyons entlang der HITRR verbringen: Hurricane Wash, Neon Canyon, Scorpion Gulch, Dry Fork Coyote, Egypt III, Sunset Arch, Kaiparowits Plateau, Fortymile Creek, Fiftymile Creek, Davis Gulch, Clear Creek, Twilight Canyon, Llewellyn Gulch, Cottonwood Gulch, Sixty Point ... Ich träume davon, Mal 2-3 Wochen nur dort draußen verbringen zu können. Spontan und ganz selektiv fällt mir außerdem noch ein, dass Euch der Buckskin Gulch und der Paria Canyon gefallen könnten: die könnt ihr jeweils als Oneways machen oder aber zu einem Loop kombinieren (wobei ihr dann auch ein Shuttle braucht). Allerdings: Ihr seid in der Flashflood-Saison im Südwesten, d.h. man sollte natürlich nur bei guten und sicheren Wettervorhersagen ernsthafte Canyon-Tours unternehmen - und das Wetter kann einem immer Mal einen Strich durch die Rechnung machen. Plant also nicht zuviel zu fest, sondern seid flexibel! 30 Tage sind viel Zeit - aber wenn ihr ausgiebig wandern und die Küste mit Sanfran und L.A. mitnehmen möchtet (was ihr solltet), dann würde ich die Route nicht zu weit nach Osten ziehen ... Z.B. kann man ja auch in Yosemite fantastische Wanderungen unternehmen!

Zitat von: minikimba
Du scheinst ja ein regelrechter Experte zu sein. Wie kommt es dazu? Meine Frau war entsetzt, dass wir uns so viel schreiben aber gar nicht s übereinander wissen.


Mich hat es 1999 - als ich in L.A. studiert habe - zum ersten Mal in die Canyons verschlagen, eher per Zufall (bis dahin hatte ich mit Outdoor Sport kaum was am Hut), aber damit war es um mich geschehen ... Es gibt ein schönes Zitat von Philip Hyde, das den Punkt genau trifft: "We had left a part of us back there in the twisting canyons among the red-and-white rocks, a part we would not find again until we came back the next time" ... Und daher komme ich immer und immer wieder (was dadurch erleichtert wird, dass wir aus beruflichen Gründen während eines Teils des Jahres in L.A. leben bzw. leben dürfen)!

Zitat von: minikimba
Meinereiner ist erstaunt, dass Du so vielen hier superausführliche Ratschläge gibst.
Unglaublich!!  
Vielen Dank! Für Deine Zeit und Dein Wissen!!!


Wie gesagt, gerne - hab' im Moment Zeit, und es macht ja auch Spaß, wenn sich jemand Mal für nicht so konventionelle Wanderungen interessiert!  :D
Autor: TodHackett
« am: 25.03.2006, 16:27 Uhr »

Hi AndyOne,

Zitat von: AndyOne
Hallo TodHackett,

das heißt es ist der umgekehrte Weg den Steffen beschreibt.


Genau - warum ich diese Richtung bevorzuge, dazu gleich mehr ...

Zitat von: AndyOne
Würdest du dann ein Seil mitnehmen für den Abstieg, es hängen lassen und später wieder holen?


Theoretisch auf jeden Fall (leave no trace policy) - und wenn ich es richtig im Kopf habe, bist Du im GSENM ohnehin dazu verpflichtet!

Praktisch besteht IMO aber im Fall Coyote Gulch wirklich keine Veranlassung, diese Route zu nehmen (wie schon ausgeführt und dazu auch gleich noch Mal ein paar Worte).
Autor: minikimba
« am: 25.03.2006, 15:30 Uhr »

PS:  

Nach vier Tagen in New York fahren wir in Los Angeles los.
Wir wollen mit einem großen SUV unterwegs sein, dass man auch mal schnell darin schlafen kann, (Um früh am Morgen loszukommen), ein Zelt mitnehmen um die schönen Campingplätze in den Parks zu genießen, und in den Städten in günstige Hotels gehen.

Liebe Grüße
 Uli
Autor: minikimba
« am: 25.03.2006, 15:25 Uhr »

Hallo Tod,
ursprünglich wollte ich den von Steffenn Synnatschke emppfolenen Weg, von Crack in the Wall nach Jacob Hambling Arch nehmen. Da er dies zum Photographieren empfiehlt und diesbezüglich nach seinen Photos echt Ahnung hat.
http://www.synnatschke.de/cg/cg.html  
ABER auch er warnt vor dem Aufstieg.

Vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit von oben einzusteigen ein Seil hängen zu lassen. (Wie lang müsste es schätzungsweise sein?)
Mein bisheriges ist 30m.
Dann vielleicht deine Tagestour zu machen um am nächsten Tag noch die Slotcanyons zu durchlaufen.
Der obere Teil für den Hin- und Rückweg, ist der so schön, dass man ihn unbedingt gehen muss?

Ist die besagte Wand senkrecht, oder wie muss man sie sich vorstellen. Auf der obigen Seite ist ein Foto, das aber leider nicht sehr aussagekräftig ist.
Als Kind bin ich extrem viel rumgeklettert, habe Sport studiert, und schon in einigen Hallen, die Kletter-Wand hochgeklettert.
Da man aber bei einer Mehrtagestour einen Rucksack dabei hat, hindert der bestimmt auch. Dachte zuerst ohne den hochzuklettern und dann ein Seil zu befestigen um anschließend Gepäck und Frau nachzuholen. Sie ist auch erstaunlich unerschrocken.
Nur die Sicherheit geht vor!!!

Wollte Dich auch schon fragen, was man denn im Südwesten Deiner Meinung nach sehen sollte?


Wir waren schon mal kurz da und haben in Las Vegas auf dem Stratosphere Tower geheiratet, deswegen blieb an Ostern nur wenig Zeit für Besichtigungen.

Wir waren im Death Valley, Las Vegas, Zion, Page, Horseshoe Bend, Antelope Canyon, Grand Canyon, Route 66, Kurzes Stück Küstenstrasse nördlich von LA, und enttäuschenderweise auf dem Walk of Fame.
Damals haben wir uns auch mit Reiseführern vorbereitet, leider fehlten uns Resebeschreibungen aus dem Web. Welche uns nun eher in die Tiefe gehen lassen. Weniger ist mehr.

Diesmal wollen wir an wenigen schönen Orten verweilen. Diesmal haben wir 30 Tage dafür Zeit. Allerdings fehlen uns noch Standard-touri-locations.
Wie:
(West-Coast LA - San Fran;

Yosemite,

(Frau will zum Sequeia NP)

dann wieder Las Vegas,

Huasapi ausführlich 2-3 Tage;

evtl. Monument Valley;

Ob wir die große Schleife bei den 4 Corners vorbei machen wissen wir noch nicht.

Subway im Zion;

und natürlich besagter Coyote Canyon.



Was ist aus Deiner Sicht noch unbedingt Sehenswert oder sollte wir evtl. besser streichen?

Du scheinst ja ein regelrechter Experte zu sein. Wie kommt es dazu?
Meine Frau war entsetzt, dass wir uns so viel schreiben aber gar nicht s übereinander wissen.

Meinereiner ist erstaunt, dass Du so vielen hier superausführliche Ratschläge gibst.
Unglaublich!!  
Vielen Dank! Für Deine Zeit und Dein Wissen!!!

Dankbare Grüße;
Uli
Autor: AndyOne
« am: 25.03.2006, 14:58 Uhr »

Hallo TodHackett,

das heißt es ist der umgekehrte Weg den Steffen beschreibt.

Würdest du dann ein Seil mitnehmen für den Abstieg, es hängen lassen und später wieder holen?
Autor: TodHackett
« am: 25.03.2006, 11:48 Uhr »

Zitat von: minikimba

Wegen des beschriebenen Aufstiegs überlege ich mir ein Seil mitzunehmen, nur hilft es einem wenn man von unten kommt?
Und wie lang müsste es sein?
Viele Grüße Uli


Wenn Du nicht an technischem Canyoneering als Selbstzweck interessiert bist, dann macht diese Route ohnehin nur dann Sinn, wenn man eine Tagestour ins Herz des Coyote Gulch unternehmen möchte (da sich die Anstrengungen sonst nicht lohnen, erst recht nicht im Sommer). Eine solche Tour sähe dann wie folgt aus:

Du fährst die HITRR bis Willow Tank (dem Trailhead für die Route in den Coyote Gulch über Hurricane Wash) und dann noch ca. 2 Meilen weiter, bis eine Piste nach links abzweigt, die entlang des Fortymile Ridge verläuft (ist auch beschildert). Hier fährst Du entlang, bis Du links neben der Straße einen Wassertank auf einem Hügel siehst (das ist kurz bevor die Piste einen leichten Knick nach rechts macht) und nimmst die kurze Stichstraße zu dem Wassertank, wo Du Deinen Wagen parkst. Von diesem Metalltank wanderst Du zuerst nach Norden und dann nach NNO bis Du am Canyonrand gegenüber vom Jacob Hamblin Arch stehst (am Trailhead findest Du auch ein Trail Register, an dem das BLM auf die Gefahren dieser Route hinweist). Dein Einstiegspunkt ist der Grat, der unmittelbar östlich vom Jacob Hamblin Arch in den Canyon hineinragt und nach Norden ausgerichtet ist. Hier solltest Du Dich jetzt unbedingt mit einem Seil sichern und geeignetes Schuhwerk tragen. Moqui-Stufen, die in den Fels geschnitten sind, bieten an einigen Stellen ein wenig Halt. Unten kommst Du auf einer Terasse überhalb des Flusses zum stehen, von wo Du dann einen ebenfalls recht steilen Pfad in den eigentlichen Canyon nimmst. Dort wendest Du Dich in Flußrichtung, wanderst bis zum Beginn der Crack-in-the-Wall-Route und über diese zurück zum Canyonrand (wobei Du zunächst auf eine Sanddüne klettern mußt und dann durch das Crack-in-the-Wall kraxeln "darfst", was anstrengend ist). Von dort kannst Du dann Cairns bis zum Fortymile Ridge Trailhead folgen (auf diesem Stück kann GPS hilfreich sein) und weiter über eine sandige Piste zurück zu Deinem Auto wandern.

UM ES ABER NOCH MAL KLAR ZU SAGEN: Das ist eine SEHR, SEHR, SEHR LANGE UND ANSTRENGENDE Wanderung, für die Du MINDESTENS acht Stunden REINE Gehzeit voraussetzen solltest (wenn Du fit bist und entsprechend schnell wanderst)! Bedenkt man jetzt noch die höheren Temperaturen im Sommer, eventuelle Probleme beim Abstieg am Jacob-Hamblin-Arch und den anstrengenden Aufstieg am Crack-in-the-Wall, so kann ich mich nur noch Mal empfehlen: Lass' es - es ist zu risikoreich und anstrengend und im Sommer HELL ON EARTH!

(Und schließlich willst Du ja Urlaub machen und keinen Extremsport!)  :wink:
Autor: TodHackett
« am: 25.03.2006, 10:56 Uhr »

Zitat von: minikimba

Für das Wasser werde ich wohl auf dein Pulver/-Tropfen zurückgreifen. Da sich der Filter für eine einmalige Aktion wohl nicht lohnt.


Macht Sinn - wie gesagt, die Tabletten, die Du brauchst, heißen "Potable Aqua". Gibt zwar auch noch ein paar andere Mittel, aber dieses schmeckt IMO am wenigstens chemisch ... IN JEDEM FALL MUSS DAS MITTEL FÜR GIARDASIS GEEIGNET SEIN! (Die in deutschen Apotheken freiverkäuflich erhältlichen Mittel sind das meines Wissens NICHT!)
 
Zitat von: minikimba
Kann man das Wasser nicht auch so trinken, wenn man es aus der Quelle, Canyonwand oder so trinkt?


Kann man - aber auch nur, wenn Du es direkt aus der Quelle kommend abzapfen kannst. Ansonsten behandele ich das Wasser IMMER, insbes. da im Bereich des GSENM nach wie vor Rinder weiden. In erster Linie besteht sonst die Gefahr, dass Du Giardiasis bekommst (eine Durchfallerkrankung, die durch einen Parasiten ausgelöst wird, der von Rindern auf das Wasser übertragen wird - das ist allerdings nicht die einzige Gefahr).

Zitat von: minikimba
Wenn Du schon mehrfach dort warst, wie gestaltet sich denn der Aufstieg beim Jacob Hamblin Arch. Machbar, oder wirklich gefährlich ohne Seil???


Ja, es ist wirklich gefährlich, lass' es lieber ... Ich habe Mal am Jacob Hamblin Arch gezeltet und gesehen, wie eine kleine Gruppe mit einem Canyoneering-Guide dort aufgestiegen ist - die Leute hatten alle mächtig die Hosen voll, und zwei sind lieber unten geblieben und am nächsten Morgen auf eigene Faust durch den Coyote Gulch zurück zum Trailhead gewandert.

Zitat von: minikimba
Ist ein Gps im Westen wirklich nötig?


Ich benutze GPS nur für lange Querfeldeinwanderungen ohne jegliche Trails, wenn das Gelände entsprechend unübersichtlich ist (Rainbow Plateau, Maze District, Slickrock Benches am Ende der HITRR). Ansonsten benutze ich gute topographische Karten und einen Kompaß. Auf entsprechende Karten sollte man auch dann nicht verzichten, wenn man ein GPS-Gerät benutzt. Für den Coyote-Gulch brauchst Du und kein GPS-Gerät (auch nicht für den Hike nach Supai oder zur Subway, da Du Dich wirklich nicht verlaufen und das Ziel auch nicht verfehlen kannst)!

Zitat von: minikimba
Ursprünglich wollte ich nur einen Tag Wandern, dann eine Nacht, und nun lohnt es sich vielleicht doch zwei Nächte zu bleiben und noch einen Seitencanyon zu erwandern.


Es lohnt sich wirklich - der Coyote Gulch ist einer der schönsten Canyons, die ich kenne. Zwei Nächte wären wirklich optimal: Am ersten Tag fährst Du von Escalante zum Redwell-Trailhead und wanderst bis zum Jacob Hamblin Arch, wo Du auch zeltest und wo es viele Quellen gibt. Von ein paar offensichtlichen Tentsites aus kannst Du übrigens den Mond durch den Arch aufgehen sehen ... Am zweiten Tag läßt Du dann Dein schweres Gepäck im Zelt und wanderst mit einem kleinen Rucksack (Daypack) zur Coyote Natural Bridge, zum Zusammenfluss mit dem Escalante River, zum Stevens Arch (view point) und zurück. Am dritten Tag wanderst Du  schließlich vom Jacob Hamblin Arch zurück zum Trailhead. Wäre wirklich ein toller Sommer-Hike! (Wenn Du nur einen Tag im Canyon hast, dann würde ich am ersten Tag bis zur Coyote Natural Bridge wandern und am zweiten Tag zurück ... zwischen Jacob Hamblin Arch und Coyote Natural Bridge gibt es viele tolle Zeltmöglichkeiten und Quellen - aber zwei Nächte im Canyon machen mehr Sinn ...)

Zitat von: minikimba
Schon mal Dankeschön,
Uli


Bitteschön!  :)
Autor: AndyOne
« am: 25.03.2006, 10:18 Uhr »

Hallo Uli,

wenn du dich ausschließlich in NP bewegst ist es sicherlich nur Spielerei und nicht nötig.
Anders sieht es abseits der großen Parks aus, wenn die Coyote Gulch auf dem Programm steht, dann wäre es vielleicht zu überlegen.
Autor: minikimba
« am: 25.03.2006, 09:13 Uhr »

Hallo Andy,
ich auch, aber wir werden es wohl eher selten gebrauchen. Dummerweise ist noch so viel anzuschaffen (leichtes Zelt, Rucksack, evtl. ein Seil, Schlafsack, Image Tank für die digitalen Bilder, ...und da gibt es eine Frau im Hintergrund die vernünftiger als ich ist, und gehörig auf die Bremse drückt. :(
Schönen guten Morgen,
Uli
Autor: minikimba
« am: 25.03.2006, 09:09 Uhr »

Zitat von Tod Hacket aus einem anderen Topic:

Zum Thema "Coyote Gulch":

Ob 6 Stunden ausreichend sind oder nicht, das hängt entscheidend davon ab, was Du sehen und welche Route Du nehmen möchtest. Eigentlich ist dieser Canyon nämlich eher für einen Overnight-Trip geeignet ... Wenn Du z.B. von einem der Trailheads an der Hole-in-the-Rock-Road in den Canyon hineinwandern willst (Red Well bzw. Hurricane Wash), sind es 7 Meilen bzw. 6,3 Meilen bis zum Jacob-Hamblin-Arch und 13 Meilen bzw. 12,3 Meilen bis zum Escalante River, wobei der Canyon so fantastisch ist, dass man dort wirklich nicht durchhasten möchte ... Der Hike von Red Well aus ist der landschaftlich schönere, man trifft auch früher auf fließendes Wasser.

Für den Hike in den unteren Teil (ab Fortymile Ridge via Crack-in-the-Wall) gilt: tolle Route, aber zur Anfahrt braucht man eigentlich ein Allradfahrzeug, und der Rückweg ist sehr anstrengend, da man rund 200 m eine Sanddüne hinauf muss). Entgegen manch anderer Empfehlungen, die im Web kursiert (gerade auch auf deutsch), ist der Auf- oder Abstieg über die technische Route in der Nähe des Jacob-Hamblin-Arch ohne entsprechende Ausrüstung (Seile) und wenigstens ein paar bergsteigerische Grundkenntnisse m.E. geradezu lebensgefährlich! Amerikanische Bekannte von mir, die in dieser Gegend als technische Canyoneering-Guides tätig sind, können davon ein Lied singen ...

Wenn Du also tatsächlich nur 6 Stunden Zeit einplanen kannst, solltest Du unter Umständen einen anderen Canyon entlang der Hole-in-the-Rock Road in Erwägung ziehen, z.B. den Willow Gulch bis zum Broken-Bow-Arch. So oder so, die Canyons entlang der Hole-in-the-Rock-Road sind allesamt atemberaubend ...

Viele Grüße,

TodHackett


Danke, habe ich eben erst gefunden.
Wegen des beschriebenen Aufstiegs überlege ich mir ein Seil mitzunehmen, nur hilft es einem wenn man von unten kommt?
Und wie lang müsste es sein?
Viele Grüße Uli
Autor: AndyOne
« am: 25.03.2006, 09:06 Uhr »

Zitat von: minikimba

Ist ein Gps im Westen wirklich nötig?


Hallo Uli,

nötig nicht aber sehr hilfreich, du solltest aber einen Kompass und eine Topokarte dabei haben und dich auch damit auskennen.
Ein GPS nimmt dir einiges an Orientierung ab, besonders wenn du eines mit Topo Karte auf dem Display hast. Aber im Falle des Falles solltest du auch ohne zurecht kommen und in tiefen Canyons funktioniert das GPS meist nicht mehr. Aber wenn du aussteigst zeigt dir das GPS den Rückweg zum Fahrzeug an und du weist wo du bist. Ich bin begeistert von dieser Technik.
Autor: minikimba
« am: 25.03.2006, 08:43 Uhr »

Hallo Tod,
und wieder vielen dank für Deine ausführlichen Antworten!

Das mit den Pferden wird nicht klappen, wir wollen selbst wandern.  :?

Deswegen bin ich auch gerade auf der Suche nach der Ausrüstung. Leichtes Zelt, Rucksack, Schlafsack, ... Weil ich wahrscheinlich in unsererr Gemeinde Pfadfinderarbeit anfangen werde lohnt es sich gewisserweise auch.
Für das Wasser werde ich wohl auf dein Pulver/-Tropfen zurückgreifen. Da sich der Filter für eine einmalige Aktion wohl nicht lohnt.
Kann man das Wasser nicht auch so trinken, wenn man es aus der Quelle, Canyonwand oder so trinkt?

Wenn Du schon mehrfach dort warst, wie gestaltet sich denn der Aufstieg beim Jacob Hamblin Arch. Machbar, oder wirklich gefährlich ohne Seil???

Ist ein Gps im Westen wirklich nötig?

Ursprünglich wollte ich nur einen Tag Wandern, dann eine Nacht, und nun lohnt es sich vielleicht doch zwei Nächte zu bleiben und noch einen Seitencanyon zu erwandern.

Schon mal Dankeschön,
Uli
Autor: TodHackett
« am: 23.03.2006, 17:28 Uhr »

OFF "Deep Woods" enthält bis zu 100% (!) DEET und ist gesundheitlich nicht unbedenklich ... Besser ist in jedem Fall ein "konservativer" Schutz (meinetwegen auch Frau oder Kinder  :wink: )! Anfang August solltet Ihr aber ohnehin keine Probleme mit dieser Pest mehr haben!

Zur Wasseraufbereitung für den Notfall gibt es verschiedene Möglichkeiten: Grundsätzlich habe ich IMMER ein kleines Fläschchen "Potable Aqua" im Rucksack, das praktisch nichts wiegt und das Du in nahezu jedem Baumarkt oder Outdoormarkt in den USA kaufen kannst (allerdings regelmäßig erneuern, da die Tabletten durch Kontakt mit der Luft mit der Zeit oxidieren und wirkungslos werden). Zu beachten ist, dass dieses Mittel 30 Minuten einwirken muss, bevor das damit behandelte Wasser sicher trinkbar ist.

Bei Mehrtagestouren - und für den Coyote-Gulch sollte man sich wirklich eine Mehrtagestour gönnen - nehme ich ZUSÄTZLICH einen Filter mit, dem ich dann gegenüber der chemischen Wasserbehandlung den Vorzug gebe. Die Flüsse im Bereich des Colorado-Plateaus führen sehr viel Sedimente, d.h. es ist wichtig, dass man einen Filter benutzt, der sich unterwegs reinigen läßt. IMO ist das mit einzige wirklich geeignete Filter-Modell der Pocket Filter von Katadyn (der allerdings über 200 EUR kostet, dafür gibt's 20 Jahre Garantie).

Noch ein Wort zum Thema Wassertransport: eine Kunststofflasche aus dem Supermarkt ist sehr dünn und kann gerade beim Sommer-Hiking schnell schmelzen, wenn man sie für ein paar Minuten auf einem heißen Stein abstellt (gab's alles schon ... ich hab' beim Canyoneering schon "Pferde kotzen sehen"! :shock: ). Solchen "Behelfslösungen" sein Leben anzuvertrauen, das halte ich für schlicht unverantwortlich! Also bitte auch hier ein paar Euro investieren ... Zum Wassertransport unter Extrembedingungen gibt es IMO nichts besser als die unverwüstlichen MSR Dromedary Bags, die man auch in Deutschland kaufen kann (so um die 40 EUR) - die halten ein Leben lang!

Wenn man das alles beachtet, einigermaßen fit ist und die Mittagshitze meidet, dann kann Sommer-Hiking bzw. -Canyoneering viel Spaß machen (zumal nur wenige Leute in den Canyons unterwegs sind) - und aus dem Grund seid Ihr ja schließlich vor Ort!