Das ganze ergibt eine schöne Pro und Contra Diskussion, und viel Zeit habe ich nicht, daher noch mal kurz als praktische Tips zusammengefasst.
Es gibt keinen Grund, in Miami ein Auto nicht zu benutzen.
So'n Auto kostet aber auch Geld. Nicht nur die reinen Mietkosten. Hotels "im Zentrum" wollen z.T. über 20 Dollar fürs Parken pro Nacht, tagsüber sind Parkplätze an Parkuhren und in Parkhäusern ab 1 USD pro Stunde zu haben. Benzin saufen die Dinger auch, und das ist in den USA inzwischen auch teuer.
Will man das nicht ausgeben, fahren in Südflorida genug Busse und Bahnen herum, um vieles einigermaßen bequem und billig zu erreichen. Manches nicht sonderlich bequem, aber immer noch billig. Einiges natürlich gar nicht.
"Völlig unmöglich" ist, tut mir leid, völliger Schwachsinn.
Da es nahezu keine Bahnen gibt, fährt man mit dem Auto auf den gleichen Straßen, und da man nicht an Haltestellen halten muss und Umsteigezeiten hat, geht es natürlich schneller. Man sollte aber auch die Zeit berücksichtigen, die "Valet Parking" und die Parkplatzsuche kosten.
Ohne ein Auto kann man versuchen, in South Beach ein Hotel zu bekommen (ob es das billig gibt erforsche ich jetzt nicht), jedenfalls ist man dann schon mal 'mitten drin', auch was das Nachtleben angeht (Ruhe zum Schlafen kann wohl ein Problem werden), und spart sich im Zweifelsfall dieFahrzeit von seinem "Schnäppchenhotel" in der Pampa.
Vieles kann man da direkt zu Fuß ablaufen, und auch nachts dürfte es sicher sein. Ab dort sind es mit den Buslinien 20 - 30 Minuten Fahrzeit bis Miami Downtown. Zu den gängigen Touristenattraktionen (mir fallen da auf die Schnelle z.B. Vizcaya, Coconut Grove, Coral Gables, Seaquarium, der Rest von Key Biscayne) in weiteren 20-30 Minuten. Da geht die Welt nicht unter wenn es mit dem Auto 15 Minuten schneller wäre.
Der Miami Zoo ist zwar recht interessant, geht aber in Richtung Weltreise, aber immer noch machbar. Everglades und Florida Keys - unmöglich. Key West mit Greyhound sollte kein Problem sein, in dem Kaff ist ein Auto echt hinderlich.
Nach Fort Lauderdale sind es etwa 2 Stunden Fahrzeit, etwa doppelt so lange wie mit dem Auto, und das interessanteste ist Downtown da nicht. Aber man kann z.B. den Las Olas Blvd zum Strand hin langlaufen.
Außer den genannten (Little Havanna vielleicht noch) finde ich den Rest Miamis jetzt nicht so sehenswert.
Und es ist richtig, einige Teile davon sollen nicht ganz ungefährlich sein, vor allem bei Dunkelheit. Da muss man schon ein bisschen aufpassen. Gewarnt hatte man mich damals grob vor der Gegend nördlich der Linie Downtown - Flughafen. Was davon stimmt weiss ich nicht, aber durch South Beach und Ft Lauderdale bin ich auch nachts um Drei gelaufen und fand es nicht sonderlich aufregend. (Man sollte mit etwas mehr Intelligenz daran gehen wie eine Kollegin, die in einem der Hotels in Flughafennähe mit den roten Herzchen auf der Reklame nach einem Zimmer fragte und von der Gegenfrage "for how many hours?" nicht sonderlich angetan war).
Die Webseiten der Verkehrsbetriebe sind
http://www.miamidade.gov/TRANSIT/ (Miami),
http://www.broward.org/bct/Pages/Default.aspx (Ft Lauderdale) und evtl. noch
http://www.tri-rail.com/ (Die bei uns völlig unbekannte und auch nicht sonderlich sinnvolle Commuter Eisenbahn, immerhin kommt man damit an unzähligen Junkyards vorbei bis West Palm Beach und kann sich das Flagler Hotel und Museum antun).
Auf den Webseiten steht eigentlich alles drauf, Linienpläne, Fahrpläne, Fahrpreise, Regeln wie's funktioniert (ein bisschen anders wie bei uns, z.B. kein Wechselgeld, die berühmten 'Transfers' sind weitgehend abgeschafft).
Die Fahrpläne der Verkehrsbetriebe sind in Google Maps integriert, für Dade und Broward Counties funktioniert die Reiseplanung mit Bus und Bahn so einfach wie die Routenplanung fürs Auto, Start und Ziel auf der Karte markieren, 'Get Directions' aufmachen und das entsprechende Icon auswählen.
Viel Spass in Miami, mit oder ohne Auto,
Manfred