Hi Folks
Ich weilte im Juli 05 aus geschäftlichen Gründen während dreier Wochen in den USA, konnte aber dennoch einige Ausflüge machen, welche ich bereits lange auf meiner to do Liste hatte:
- Yosemite NP: Wanderung auf den Half Dome und auf den Clouds Rest.
- Sequoia NP: Wanderung auf den Mount Whitney.
- Bryce Canyon NP, Kodachrome SP, GSENM, Glen Canyon NRA, Canyonlands NP, Monument Valley, Grand Canyon NP an einem Tag; Geht nicht? Doch, mit einer Cessna….
- MTB Tour im Red Canyon und in der Brian Head Region: Thunder Mountain and Lossee Canyon Trail, Bunker Creek Trail
- Crater Lake NP: Wanderung auf den Mount Scott
- Lassen NP: Wanderung auf den Cinder Cone
- Black Rock Desert und Fly Geyser.
Zunächst zur Black Rock Desert und dem Fly Geyser:
Ausgangspunkt für diese Tour war Reno. Von dort fuhr ich auf der I-80 bis kurz vor Fernley und bog dann auf die NV State Route 447 Nord ab und fuhr via Nixon, Pyramide Lake, Empire nach Gerlach. Die Strecke Reno – Gerlach ist rund 100 Meilen lang, wofür man aber lediglich rund 90 Minuten braucht, da auf der NV 447 ein Speed Limit von 70 mph gilt. Bis Gerlach sind allenfalls der Pyramide Lake und der trockene Winnemucca Lake sehenswert.
Gerlach ist ein kleines Dorf am südlichen Rand der Granite Range und der Black Rock Desert. Es gibt ein Motel und Restaurant (Bruno’s) und eine Tankstelle. Alles in allem ist Gerlach aber kein Ort zum Verweilen…
Von Gerlach geht’s auf der Route 34 in nördlicher Richtung entlang der Black Rock Desert. An verschiedenen Stellen bestehen Zugänge, um auf die Playa zu gelangen:
Selbstverständlich liess ich mir diese Gelegenheit nicht entgegen und fuhr ich mit meinem Convertible auf die harte, trockene und schneeweisse Salzebene:
Danach fuhr ich weiter auf der NV 34 (paved but rough) in nördlicher Richtung. Ca. 20 Meilen nach Gerlach erreichte ich das südliche Ende des Fly Reservoirs. Hier befindet sich der Zugang zum Fly Geysir, welcher jedoch abgesperrt ist:
Der Fly Geyser befindet sich auf privatem Grund und Boden der Bright Holland Corp. Diverse Schilder machen darauf aufmerksam und verbieten den unbefugten Zugang bei Straffolge. Glaubt man einigen Web-Berichten und den Ausführungen Einheimischer darf der Eigentümer ungebetene Gäste gar erschiessen….
Bereits aus Respekt vor fremden Eigentum und aus Anstand - und um sicher zu sein, nicht an- oder erschossen zu werden
– habe ich vorgängig mit dem Verwalter das Gebiets Kontakt aufgenommen. Da dieser jedoch zum Zeitpunkt meines Besuches nicht in Gerlach war, gab er mir telefonisch die Zahlenkombination für das Öffnen des verschlossenen Tors durch.
Da der Geysir nur rund 800m vom Tor entfernt ist, liess ich das Auto stehen und ging zu Fuss auf Erkundungstour. In der Nähe waren Arbeiter mit irgendwelchen Ausgrabungsarbeiten beschäftigt, und es dauerte nicht lange bis einer auf mich zu kam und ziemlich grob fragte, was ich hier mache. Nachdem im gesagte habe, dass ich die mündliche Erlaubnis zum Besuch des Gebiets habe und den Namen des Verwalters sowie die Zahlenkombination erwähnte, wurde seine Laune massiv freundlicher – gemäss Aussage dieses Arbeiters betreten öfters Unberechtigte dieses Gebiet, wobei die Arbeiter angewiesen sind, diese anzuhalten (festhalten, zu parken des Wagens, etc.) und den Sheriff zu benachrichtigen….
Der Geysir ist zwar bereits von der NV 34 am aufsteigenden Rauch zu erkennen, doch in seiner ganzen Pracht sieht man ihn erst, nachdem man am südlichen Ende des Reservoirs entlang gelaufen ist und praktisch direkt vor ihm steht.
Der Geysir ist nicht natürlich, sondern als Folge von intensiven Grabungsarbeiten in den Sechziger Jahren entstanden. Der Geysir besteht aus drei farbigen sowie immerzu sprudelnden und dampfenden Erhebungen. Darunter sind einige kleine Pools, mit heissem Wasser. Der Geysir ist jedoch nicht sonderlich gross – ich schätze, er ist ca. 3-4 Meter hoch und hat einen Radius von rund 10 Meter. Für manchen mag die eher kleine Erscheinung enttäuschend sein, mich hat er aber fasziniert, so dass ich über eine Stunde dort verbracht habe. Ich habe ihn einmal umrundet, was gar nicht so einfach war, besteht doch die Umgebung entweder aus hohem Gras, verschiednen Pools (mit warmen oder heissem Wasser) oder sumpfartigem Untergrund – gutes Schuhwerk ist also Pflicht.
Da Bilder mehr sagen als Worte, habe ich einige Bilder des Geysirs eingefügt:
Fazit: die lange Anfahrt und die komplizierte Vorbereitung (Suche nach einem Kontakt mit dem Verwalter) haben sich trotz der eher kleinen Erscheinung des Geysirs gelohnt – ich habe so ein Ding noch nie live gesehen und kenne auch keinen anderen Ort, wo es etwas Vergleichbares gibt.
Gruss, Jeb