Ich frage mich nur, worin besteht der Sinn, dahin zu gehen, wo sonst keiner ist? Ich meine, die Idee ist klar - man will nicht unter vielen anderen Touris sein (obwohl man ja selbst einer von ihnen ist, wie die allermeisten gerne vergessen).
Aber man muss ja auch anders herum fragen, warum sind an bestimmten Stellen Touris und an anderen wieder keine? Ganz einfach: weil die einen Stellen "interessant" sind (im weitesten Sinn), die anderen dagegen nicht viel zu bieten haben.
Sicherlich kann man in schönster Einsamkeit uramerikanisch in Nebraska bei einem Getreidefarmer einziehen, einsamer und uramerikanischer wird es wohl kaum noch gehen - aber auch kaum langweiliger. Da kannst Du auch in die Eifel zum Bauern ziehen - ist billiger. Auf der anderen Seite sind natürlich die bekannten Tophighlights, vorneweg der Yosemite NP, attraktiv, aber auch "kaputt" (zumindest der Yosemite). Wir sind jetzt im Herbst im Oktober noch einmal dagewesen, es ist einfach nicht mehr schön, immer überlaufen, alle Parkplätze überfüllt.
Nun gibt es aber doch auch Destinationen, die zwar immer noch attraktiv sind und man wird auch Touristen antreffen, aber dennoch keinen Nepp und auch nicht überlaufen. Das halte ich dann für eine machbare Idee, dass man sich (zumindest teilweise) auch dort umschaut. Beispielsweise Oregon und Idaho (so sind wir im Anschluss gefahren) bieten viele sehr schöne Ziele, ohne gleich total langweilig oder überlaufen zu sein.
Aber nur in Städten herumhängen und möglichst da, wo sonst keine Touristen sind - das ist so wie nach Düsseldorf fahren und dann nicht in die Altstadt ziehen und nicht auf der Kö shoppen, sondern in Eller die häßlichen Industriegebäude geniessen - da gibt es dann auch garantiert keine Touris und keinen Nepp. Ob das dann (im Gegenzug) "urdeutsch" ist, steht noch einmal auf einem ganz anderen Blatt...