Hallo zusammen,
ich bin in Sachen USA total grün und hatte das Land für die absehbare Zukunft nicht als Reiseziel im Auge, aber jetzt hat es sich ergeben, dass ich Anfang Juli auf eine Konferenz nach Salt Lake City geschickt werde. Und wo ich schon mal da bin, wäre es ja blöd, nicht ein wenig Urlaub dran zu hängen. Ein paar Informationen konnte ich hier und auf anderen Websites schon zusammentragen, aber einige Fragen möchte ich jetzt doch direkt loswerden, denn da kann wohl nur jemand mit Erfahrung helfen:
1. Flüge. Ich sitze in Hamburg, und von hier fliegt Continental immerhin direkt nach New York, während sonst alle Verbindungen erstmal über ein europäisches Drehkreuz gehen. Trotzdem sind Verbindungen über zwei Drehkreuze teilweise letztlich schneller, weil Continentals Verbindung schlanke sieben Stunden Umsteigepause in EWR vorsieht. Ankunft in SLC ist dann auch erst halb elf abends. Ist es nicht letztlich stressärmer, einen Umstieg einzusparen? Immerhin habe ich mit sieben Stunden auch alle Zeit der Welt, mich mit Immigration rumzuschlagen... Allerdings habe ich auch keinen Plan, was für Ärger eine spätabendliche Ankunft am Zielort mit sich bringen könnte.
2. Hat zufällig jemand einen Hoteltipp für SLC? Die Konferenz steigt im Marriott Downtown, und die nehmen 125USD + Tax pro Nacht von Konferenzteilnehmern. Mein Chef bekam angesichts der Zahl große Augen und legte mir nahe, was billigeres zu suchen. Allerdings konnte ich bislang in vertretbarer Nähe zum Konferenzhotel nur zumindest zweifelhafte Hotels ausgraben, und ich hab natürlich auch keinen Überblick, inwiefern man in der Stadt durch die Gegend laufen kann.
3. Anschließender Urlaub. Es liegt ja nahe, im Südwesten zu bleiben und ein bis zwei Wochen dranzuhängen. Mit dem ganzen Zeug von der Konferenz am Hals kommen irgendwelche rustikalen Camping- oder Wanderurlaube nicht in Frage, also dachte ich an eine Rundreise in Kalifornien, sowas wird ja zuhauf angeboten. Busrundreisen scheinen mir nicht attraktiv, dazu gibt's hier im Forum ja auch schon Kommentare. Das Problem: Ich reise allein. Eine größere Tour mit dem Mietwagen stelle ich mir da recht öde vor, und auch insgesamt halte ich mehr als eine Woche für so eine Sache. Deswegen brüte ich im Augenblick gerade daran herum, vielleicht mit dem Zug von SLC nach San Francisco zu fahren, um dort für eine Woche mein Lager aufzuschlagen und die Gegend zu erkunden. Aber da sind natürlich eine Menge Fragezeichen dran:
- Lohnt sich die Zugfahrt von der Strecke her? Wenn man sich ein Schlafabteil gönnt, ist das Ganze teurer als ein Flug... Andererseits tuckert der Zug auch durch die Nacht und man spart entsprechend das Hotel.
- Wo kann man in SFO absteigen? Ich bekomme das Gefühl, von Übernachtungspreisen unter 100$ scheint man sich wohl verabschieden zu müssen, wenn man vertretbar wohnen will.
- Ist die Zeitplanung irgendwie realistisch? Die Angaben zum touristischen Wert der Stadt schwanken enorm... ich hatte eben auch erwogen, die eine oder andere Tagestour ins Umland zu machen.
- Braucht man ein Auto? Mein Bild vom Verkehr in den USA ist schön klischeemäßig geprägt von 20-spurigen Freeways und verstopften Innenstädten. Andererseits scheint man ratzfatz auch total aufgeschmissen zu sein, wenn man kein Auto hat.
- Dieser Highway 1 steckt mir ja doch in der Nase... Welche Abschnitte sollte man denn da befahren haben, und siehe oben, wie schlimm ist das verkehrstechnisch? Vielleicht ist es ja auch eine Idee, z.B. 4 Tage SFO zu machen und dann 3 Tage die Küste runterzufahren und via LAX den Heimflug anzutreten. Wobei mir beim Gedanken an LA im Auto schon wieder anders wird...
4. Vergleichsweise kompakte Frage: Welche Kreditkarten sollte man vorhalten? Ich hab das Klischee im Ohr, dass sich Mastercard empfiehlt, aber Wikipedia führt für die USA mehr Visa-Akzeptanzstellen auf. Kommt man mit Visa durch?
Ihr seht schon, ich hab keinen Plan. Das Ganze ist leider ziemlich verkorkst, weil es so kurzfristig ist und ich auch den Kopf nicht richtig zum Planen frei habe. Nach dem, was ich so höre, müssen aber zumindest die Flüge möglichst schnell gebucht werden, aber da hängt ja letztlich alles andere mit dran. Der organisatorische Aufwand muss sich also auf jeden Fall in Grenzen halten, was sich natürlich mit der Abneigung gegen Pauschalreisen schlecht vereinbaren lässt. Ich hoffe jetzt darauf, dass das alles nicht so kompliziert ist, wie ich es mir gerade vorstelle...