Ich bin ganz erleichtert, dass es hier über das übliche "Lieben oder Hassen"-Statement hinaus noch etwas differenziertere Meinungen gibt, denn irgendwie konnte ich mich da nie so wirklich einordnen.
Ich weiß Las Vegas zu schätzen, weil die Stadt eben jede Menge Unterhaltung bietet für jedes Budget und in vielfältiger Hinsicht und mir damit eben auch vieles bieten kann, was ich so massiv ansonsten nicht so schnell finde andernorts: Shows, Shopping, Essen und Trinken wie im Schlaraffenland, Betten wie für die Prinzessin auf der Erbse. Man muss nur die Hand ausstrecken und hat je nach Wunsch sofort alles, was das Herz begehrt, sofern man es sich leisten kann. Das macht für ein paar Tage als Kontrastprogramm Spaß. Gleichermaßen habe ich davon nach wenigen Tagen genug.
Was ich dort vor Ort und manchmal nachträglich in Tripadvisor-Bewertungen so mitbekomme an Anspruchshaltung und damit verbundenem schlechtem Benehmen, das ist manchmal nicht zu fassen. Ich kann die vielen dienstbaren Geister dort nur bewundern, die den Hedonismus der offenbar manchmal über alle Maßen anspruchsvollen Gäste befriedigen.
Las Vegas ist für mich eine Art modernes Weltwunder und fordert somit zum Staunen heraus. Aber Städte, die langsam gewachsen sind, die den Bewohnern etwas bieten und Gäste daran teilhaben lassen anstatt den Gästen etwas zu bieten und die Bewohner daran (leider aus einer von mir oft als arrogant empfundenen Haltung heraus) teilhaben lassen, sind mir deutlich sympathischer.