Der Shenandoah Nationalpark liegt nah bei Washington D.C., eventuell sogar zu nah, da er sich als Wochenendausflug aus dem Ballungsraum Washington/Baltimore eignet. Auf Grund seiner Form (sehr schmal und lang) kommt da auch nicht wirklich ein Wildnis-Feeling auf, da man von den Aussichtspunkten entweder in das relativ dicht besiedelte Shenandoah Valley oder die Virginia Piedmont Region blickt. Gerade als Gegensatz zu den nahen Städten lohnt sich der Park meiner Meinung nach aber schon. So verläuft durch den ganzen Park der Appalachian Trail und es gibt eine ganze Menge verschieden langer Wanderungen zu Aussichtspunkten oder Wasserfällen.
Bei 9-10 Tagen und Mietwagen wäre auch eine Tour bis zum Great Smokey Mountains National Park möglich.
Ich bin im letzten Jahr in zwei Wochen die Runde Washington - New York - Buffalo/Niagara - Pittsburgh - Lancaster County - Shenandoah N.P. - Washington gefahren (mit je 2 ganzen Tagen New York, Washington und Shenandoah N.P.).
Ich fand die Niagarafälle zwar beeindruckend, das Umfeld ist aber Massentourismus pur. Als Hinweg ab Washington bietet sich die Strecke via Pittsburgh an (falls ihr euch für Architektur interessiert, liegt auf dem Weg Frank Lloyd Wright's "Fallingwater"), auf dem Rückweg wäre ein Abstecher durch die Adirondack Mountains im nördlichen Bundesstaat New York möglich. Das Amish-Gebiet in Pennsylvania (Lancaster County) war eine wetterbedingte "Notlösung", mein Eindruck lag irgendwo zwischen ein paar historschen Sehenswürdigkeiten (Ephrata Cloister), massentouristischer Vermarktung und Zoo (wo ist denn jetzt endlich ein Pferdewagen?). Ein Zufallsfund und echtes Highlight dagegen war die Harley-Davidson Fabrikbesichtigung ("Walk the line") in York, Pennsysvania.