Rolf, genau diese Sendung, wo auch die Sorrel River Ranch gezeigt wurde, habe ich gemeint. Auf das Professor Valley bin ich deshalb gekommen, weil die Frau erzählte, dort hätte John Ford gerne Filme gedreht. Und vom Professor Valley hatte ich bis gestern gar nichts gehört.
Allerdings bin ich nicht gerade der "Südwestspezialist".
Der Bericht gestern war im Vergleich zu vielen Berichten die hier gesendet werden, ziemlich gut. Wie bereits im anderen Thread geschrieben, es waren wenigstens brauchbare Tips dabei. In vielen dieser Reiseberichte werden nur Sachen gezeigt, die für einen Normaltouri gar nicht in Frage kommen.
Hallo Anette,
deine Meinung in Ehren, aber ich teile sie nicht. Und dafür gibts Gründe:
Das Ganze war teils eine ziemlich dreiste, in einen angeblichen Reisebericht verpackte Werbesendung für Etablissements wie die Sorrel River Ranch - die im Übrigen mit viel Geld gegen den Willen der locals unter der Ausnutzung von Gesetzeslücken durchgepaukt wurde und jetzt die Gegend verschandelt - , der Boulder Mountain Lodge und der Ranch (?)nahe Bryce.
Durchsichtig, besonders die Bemerkungen, man könne dort so "edle" Gestalten wie die Herren Gates oder Schumacher treffen.
Das Bildmaterial war im optischen Sinne schön, aber teilweise mit unsinnigen Texten unterlegt. Beispiel: jetzt geht es weiter in den Westen Utahs (gemeint von Moab in Richtung Escalante). Was zeigt man: die US 191 zwischen der Zufahrt zu Needles und LaSal Junction northbound.
Das mit Professor Valley hat noch eine weitere Pikanterie: fast zeitgleich mit diesem "alten" Bericht (der lief vor zwei, drei Jahren schon mal) startete damals Marlboro eine Werbekampagne mit Professor Valley im Hintergrund. Allerdings mit einem optisch verfälschten Photo von der Mesa nördlich der Fisher Towers. Da trieben Cowboys Cattle durch den Colorado River. Wenn man die Stelle kennt, weiss man, dass das der totale Unfug ist, die Gegenseite ist ein Steilhang!
Da muss halt dann John Ford selig herhalten, um dem Ganzen einen Anstrich hehrer Geschichte zu geben. Den Ausdruck "John Ford County" hatte ich früher auch nur für die Gegend um Monument Valley vernommen. Ein bischen klauen gegangen?
Schön, das man "Thelma und Louise" erwähnte, nur wo die wichtigste Szene (der Showdown) spielte,das hatte man sich auch mit Bildern verkniffen,denn dazu hätte man ja mal wieder von der geteerten Strasse runtergemusst! Da war Courthouse Tower doch wesentlich weniger aufwendig, der liegt ja nur 30 Meter neben der geteerten Strasse.
Diese unsägliche Geschichte mit dem angeblichen "Goldrausch" in Moab in den 20er Jahren! Muss es wohl gegeben haben, schliesslich sind wir ja im Wilden Westen und was ist der ohne Goldrush!
Gabs aber nicht! Was es gab, waren nicht allzu ergiebige Funde im Miners Basin in den LaSals und das war auch schon 20 Jahre früher. Das wäre übrigens eine nette Ghosttown gewesen, die man hätte zeigen können, aber - wie schon erwähnt - bedeutete das Aufwand und 4WD! Naja!
Den (Uran-)Boom in den 50ern hat man nett umschrieben, - bloss nicht erwähnen dass keine 2 Meilen nörlich der town 15 Millionen Tonnen radioaktiver Abfall liegen. Wäre nicht gut fürs Geschäft! Deswegen durfte wohl auch die grösste Berühmtheit des Ortes - Charly Steen und sein Mi Vida - nicht erwähnt werden.
Die Aussprachw fand ich ebenfalls gruselig:
"Moab" anstelle des richtigen "Mo-äb", "Na-va-jo" anstelle des korrekten "Na-va-ho". Verlange ich zuviel?
Bleibt für mich die Frage: Wer hat das Touri-Werbefilmchen eigentlich finanziert?
So, jetzt ist der ganze Frust raus!
Gruss
Rolf