Oehmchen,
die kalifornische Küste ist wesentlich kleiner als die Küstenlinie des Lake Powell und ist nur 1039,9 Meilen lang. Wo haste die 3500 Meilen ausgegraben? Statude Miles. Nicht zu verwechseln mit nautischen Meilen. Sind schlappe 1663,84 km. Ich weiß es deshalb, weil ich die kal. Küste 7 mal mit dem Rad gefahren bin. Immer bis nach Tijuana wegen des Stempels im Reisepass. Wer die Westküste von Kanada nach Mexico macht muss sich den Stempel in Tijuana holen.
Nun zu Tijuana und Baja.
Ich habe eien guten Freund aus San Diego. Dr. Bob Vinton. Arbeitet in La Jolla am Scripps Institut. Aber nur halbtags, damit er viel Zeit für Baja California hat. Mit genannten Freund, Spitzname Baja Bob, hat er auch als Nummernschild, bin ich öfter mal in Baja gewesen. Z.B. im Constitution Natl Park oder im Sierra San Pedro Martir Natl Park.
Wunderschöne Landschaft. Steht der amerikanischen in nichts nach. Nur sind die Leute noch viel freundlicher.
Ich bin 2 Radrennen von Tecate nach Ensenada für die Farben der GABA (Greater Arizona Bicycle Assosiation gefahren). Wunderbare freundliche und offene Menschen getroffen, soweit man während des Radfahrens Zeit hatte.
Als ich im Orange County gewohnt habe, bin auch ab und zu nach Tijuana oder Rosarito gefahren. Raus aus dem antiseptischen Irvine oder dem sterilen Mission Viejo nach Tijuana. Raus aus der Gegend wo nicht einmal ein Zigarettenstummel in der Gegend rumliegt. Wenn du Irvine kennst, weißt du was ich meine. Rein ins Leben nach Tijuana. In den Dreck, Betrug, Prostitution usw usw, aber rein ins Leben. Nicht nur Towncars, schmucke Häuser mit 4 door garage, Ladies die frisch onduliert vom Frisör kommen und in den Malls flanieren. Rein ins Kontrastprogramm und meistens hab ich es genossen.
Nun zur Ehrlichkeit der Mexikaner.
Auf einer Radtour mit Frau von Tecate nach Ensenada sind wir dort etwa um 1400 Uhr eingetroffen. Haben in ein gutes Motel eingescheckt und sind dann zu Fuss zu der Kneipe gegangen, von der wir von den Rennen wussten, dass es gute Margaritas und gutes frisches Essen gibt.
Und wir hatten von den etwa 90 Meilen radeln richtigen Hunger und Durst. Waren viel zu früh da fürs Essen. Wir sollten uns solange an die Bar setzen. Haben wir auch getan, denn Durst hat uns ehrlich gequält. Ich glaube es waren pro Nase 3 Margaritas bis die Küche aufmachte. Dann am Tisch noch nen Margarita bestellt. Ich wollte Filet Mignon. Meine Frau Lobster.
Irgendwann, bevor das Essen kam wollte sie zur Toilette. Hab ich nur noch verschwommen mitbekommen.
Ich kann mich noch erinnern, dass eine Mexikanerin zu mir an den Tisch kam. Ich war allein am Tisch. Sie fragte mich wo wir wohnen und bat mich um den Motelschlüssel. Betrunken wie ich schon war hab ich ihr den gegeben. Dann kam das Essen. Dass ich allein am Tisch saß hab ich nicht mitbekommmen. Ich habe mein Filet irgendwie gegessen und mir den Lobster in ein dogi bag packen lasse. Dann habe ich keine Erinnerung mehr.
Aufgewacht bin ich durch einen bestialischen Fischgestank. In unserem Motelzimmer. Mein Hummer im dogi bag verursachte den Gestank. Meine Frau war da. Es stellte sich heraus, dass die Mexicanerin mit Hilfe der Familie meine Frau, der es nicht gut ging, von der Toilette ins Hotel gebracht haben. Sie haben sie ins Bett gelegt, und haben ihr 4 Aspirin und ein Glas Wasser auf den Nachttisch gestellt. Meine Kamera, sämtliche Dollars, Traveller Checks, Crecit Cards, alles war noch da.
Ich bin der festen Überzeugung, dass in Baja auch nicht mehr oder weniger geklaut wird als in Hamburg oder Frankfurt oder inirgend einem anderen Ort in Deutschland.
Mfg Günter